Aus den Augen, aus dem Sinn?

geschrieben von Ausgabe 8-19

s29 5132Schlanders - Anlässlich des Weltwassertags organisierte die Kampagne MahlZeit, gemeinsam mit dem Bildungsausschuss Schlanders, der Umweltschutzgruppe Vinschgau EO und der oew, eine Sensibilisierungsaktion zum Thema Mikroplastik im Wasser.

Im Rahmen dieser Aktion fand am Mittwoch, 20. März in der Aula der Mittelschule Schlanders, ein Vortrag mit der Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer statt.
Eine Plastiktüte hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 25 Minuten, dann wird sie weggeworfen. Landet sie im Meer, schwimmt sie dort 10 bis 20 Jahre lang, bis sie vollständig zerrieben ist. Die Plastiktüte ist dann aber nicht weg, sie hat sich nur in winzige Partikel zersetzt und treibt ewig im Meer. Magdalena Gschnitzers Botschaft am Mittwochabend war klar: Was einmal im Meer treibt kriegen wir nicht mehr weg. „Kann es sein, dass wir Menschen einen solchen Einfluss auf die Umwelt und die Tierwelt haben, ohne es überhaupt zu merken? Es passiert die ganze Zeit und wir schauen nicht hin. Ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn“, so Gschnitzer. Sie zeigte schockierende Bilder, sprach von Abbauzeiten von Schwemmgut, Geisternetzen als Todesfallen für Meereslebewesen und Mikroplastik in alltäglichen Produkten wie Zahnpasta und Kosmetika. Aber auch über politische Entscheidungen zum Thema Plastik wurde gesprochen, wie die angestrebten Verbote der EU. Als Beispiel nannte Gschnitzer das afrikanische Land Ruanda, wo Plastiktüten seit 2008 verboten sind. „Wenn wir so weitermachen wie bis jetzt, gibt es 2050 mehr Plastik als Fische im Meer. Es muss aber nicht so sein.“, so Gschnitzer und breitete auf dem Tisch Alternativprodukte aus, die im Dialog mit dem Publikum diskutiert wurden. Wie Gschnitzer immer wieder betonte, kann jeder seinen Beitrag leisten und es ist gar nicht so schwer: Plastik bewusst vermeiden und auf Plastik verzichten. (cg)

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