Maschinenring schafft Mehrwert für Landwirte

geschrieben von Ausgabe 5-19

s48 4914Die Zahl der Mitglieder im Maschinenring Vinschgau steigt ständig. Dennoch sei im Vergleich zu den übrigen Landesteilen im Vinschgau noch „Luft nach oben“, erklärte Obmann Joachim Weiss bei der Jahreshauptversammlung am 26. Februar 2019 in der Fürstenburg. Geschäftsführer Rene Kuppelwieser berichtete von einem erfolgreichen Geschäftsjahr mit ausgeglichener Bilanz.

von Magdalena Dietl Sapelza

Maschinenring Vinschgau Agrar
Der „Maschinenring Vinschgau“  wurde 2001 in Prad am Stilfserjoch mit 75 Mitgliedern gegründet.

  Heute  sind es 1.186 Mitglieder von Kastellbell-Tschars bis Reschen einschließlich der Seitentäler Martell, Sulden, Schlinig und Langtaufers. Dazu kommen noch 24 Mitglieder von außerhalb.
Zu den Haupttätigkeiten des Maschinenrings im unteren Vinschgau zählen Arbeiten im Obstbau. Im oberen Vinschgau, wo die Grünlandwirtschaft noch eine bedeutende Rolle spielt, liegen die Schwerpunkte im gemeinsamen Ankauf von Futtermitteln,  im Vermitteln von Heuballenpressen, von Gülleausbringungsmaschinen, von Holzarbeiten und einiges mehr. Den Mitgliedsbetrieben werden auch Dienstleistungen mit schlagkräftigen und modernen Maschinen vermittelt (zum Beispiel Gülleseparatoren und Betonspaltschneider).
Die Verantwortlichen des Maschinenrings koordinieren, beraten und betreuen  ihre Mitglieder in den unterschiedlichsten Bereichen. So werden Sammelbestellungen von Treibstoff, Kollaudierungen von landwirtschaftlichen Maschinen, Altölsammlungen, Versicherungsverträge und einiges andere organisiert. Neu angeboten werden 2019 Standard-Bodenproben und Bodenproben mit Spurenelementen  (ca 18 Einstiche pro Ha). Auch eine APP wird eingerichtet. Die Stärke des Maschinenrings ist die Gemeinsamkeit. Diese ermöglicht das Aushandeln von guten Konditionen in den unterschiedlichsten Angelegenheiten, was Geld sparen hilft.

Mitgliedschaft
Die Mitgliedschaft im Maschinenring hat viele Vorteile: Ohne bürokratischen Aufwand kann ein Landwirt als Mitglied mit seiner eigenen Maschine Arbeiten für ein anderes Mitglied ausführen und bis zu einem Jahreseinkommen von 25.822 Euro steuerfrei verrechnen.
Die Dienstleistungen, von Einkommensteuer, Mehrwertsteuer und IRAP befreit, setzen Folgendes voraus:
- Nur die eigene Arbeitskraft (und gegebenenfalls jene der Familienmitglieder, die ständig in der Landwirtschaft mitarbeiten und bauernversichert sind) darf eingesetzt werden.
- Bei den Aufträgen muss es sich entweder um Verbesserungsarbeiten zur Erhaltung des Berggebietes handeln (wie Aufforstungsarbeiten, Arbeiten für die Errichtung von Forstwegen, Dämmen für die Wasserregulierung, den Schutz vor Unwetterschäden und Waldbränden) oder um landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Arbeiten (wie zum Beispiel Pflügen, Saatausbringung, Baumschnitt, Mäharbeiten, Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln, Einbringen der Ernte, Holzschlägerungen und anderes).
- Der Auftragnehmer darf nur jene Betriebsmaschinen und Geräte verwenden, die sich in seinem Eigentum befinden.

Maschinenring Service
Die Service Sparte umfasst alle gewerblichen Tätigkeiten und leistet seit vier Jahren zuverlässige Arbeiten für Private, Gewerbetreibende, öffentliche Einrichtungen usw. Angeboten werden Agrardienste, Sommerdienste, Winterdienste, Forstdienste, Spezialdienste, Kunstrasenpflege, Unkrautbekämpfung (mit heißem Dampf), Spezial Forstdienstleistungen wie Spezial-Baumfällungen an Bahnlinien und Straßen und anderes. Nach den großen Waldschäden im vergangen Jahr werde der Dienst massiv in Anspruch genommen, sagte Christian Hofer vom Südtiroler Agrar Maschinenring Service. Viele Landwirte sind beschäftigt. Dank deren Einsatzes seien bisher in etwa 25 Prozent des Bruchholzes gesichert worden.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Maschinenring Service ist ausgewogen. Es wird ständig versucht, Synergien zu schaffen, um die Kosten zu senken.
Der Maschinenringservice ermöglicht den Landwirten  einen wertvollen Zuerwerb. Für die Schneeräumung 2018 in Südtirol konnte den über den Maschinenring Service tätigen Bauern beispielsweise insgesamt 867.368 Euro ausbezahlt werden.

Elektromobilität in der Landwirtschaft
Mit großem Interesse folgten die Teilnehmer der Versammlung dem Referat von Gianfranco Pizutto über „Einfluss  der Elektromobilität in der Zukunft des landwirtschaftlichen Maschinenbaus“. Die Batterien werden immer leistungsstärker. Mittlerweile gibt es nicht nur funktionstüchtige  elektrisch betriebene Traktoren sondern auch Bagger.  Pizutto, eine Vorreiter in Sachen Elektromobilität,  hat keinen Zweifel daran, dass es in Zukunft den „Elektrischen Bauernhof“ geben wird, mit autarker Stromversorgung für alle landwirtschaftlichen Maschinen. Ein Pionier, der zeigt, wie es geht, ist der Biobauer Walter Moosmair vom Niedersteinhof in St. Leonhard in Passeier. Ökologisches Umdenken hat langfristig ökonomische Vorteile. 

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Kontakte:
Maschinenring Vinschgau
39028 Schlanders / Dr.-H.-Vögele-Straße 7
Mobil: 345 360 7759 / vinschgau@maschine<br< a="">>Bürozeiten:
Montag und Mittwoch im SBB Schlanders
von 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr
Mittwoch nachmittags im Büro in Prad
von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr

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