Dienstag, 13 November 2018 00:00

„Oberste Priorität“

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s4 8335Latsch-Kastelbell - Ausgiebige Regengüsse haben oberhalb der Staatsstraße in der „Latschander“ Steineblöcke gelockert, so dass die Straße aus Sicherheitsgründen mehrere Tage lang gesperrt werden musste. Auf der gegenüberliegenden Seite waren gleichzeitig die Geleise durch umgefallene Bäume blockiert. Wird das in Zukunft öfters passieren?

von Erwin Bernhart

Bei Fragen der Sicherheit ist das Verständnis von Seiten der Bevölkerung groß. Die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Kastelbell und Latsch haben bei der Betreuung der Umleitungen großartige Arbeit geleistet.

So war es möglich, die Sperre der Staatsstraße aus Sicherheitsgründen in den Tagen nach Allerheiligen halbwegs unbeschadet zu überstehen. Eher für Kopfschütteln sorgte allerdings die Tatsache, dass auch die vermeintlich sichere  Bahnverbindung aufgrund umgefallener Bäume zusätzlich zur Staatsstraße und insgesamt eine Woche lang gesperrt werden musste. Ein Busersatzdienst konnte bei gleichzeitiger Straßensperre nicht gewährleistet werden. Mehrere Eltern von Oberschulkindern haben sich organisiert und abwechselnd den Busersatzdienst freiwillig übernommen. Es ist zu befürchten, dass sich derartige Situationen von Straßensperren auf der Hauptverkehrsader des Vinschgaus und dort vor allem in der „Latschander“ wiederholen werden. Die Steinabbrüche und die spätestens seither als Bedrohung empfundenen Felswände in der Latschander bewirken, dass viele Vinschgerinnen und Vinschger mit einem, gelinde gesagt, mulmigen Gefühl diese Straßenstelle passieren.
Was ist der Standpunkt der Bürgermeister im Tale, was sagt stellvertretend der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Andreas Tappeiner?  Was könnten Maßnahmen und Perspektiven für die Zukunft sein, derartigen Steinabbrüchen bei Unwettern zu begegnen? Der Vinschgerwind hat bei Andreas Tappeiner nachgefragt.
Andreas Tappeiner: „Unsere Erkenntnis ist, dass bei solchen Wetterereignissen, die mehrmals im Jahr auftreten können und auftreten werden, es nicht vertretbar ist, die Bevölkerung der Gefahr von Steinschlägen auszusetzen. Dass der Vinschgau bei Straßen-, Zug- und Radwegsperre dann allerdings von der Landeshauptstadt und von Meran regelrecht abgetrennt ist, geht nicht. Deshalb braucht es sicherheitstechnische Anpassungen dieser drei Verkehrsinfrastrukturen im Bereich der Latschander, sei es bei der Straße, beim Zug und beim Radweg. Kurzfristig sind Erhebungen und Planungen durchzuführen. Bis es zur Umsetzung kommt, kann es natürlich etwas dauern. Aber sicherheitstechnische Maßnahmen, wie auch immer die ausschauen werden, müssen oberste Priorität haben. Dies ist eine Forderung der politischen Vertreter im Vinschgau - auch im Sinne der Bevölkerung.“

 

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