Dienstag, 29 August 2017 12:00

In Bayern kaum wahrgenommen

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s4 2609Plaus - Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler hatte am vergangenen Freitag den bayrischen Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu Gast. Helmut Brunner lobte den hohen Organisationsgrad der Südtiroler Genossenschaften und sagte, dass das Umselinstitut Münschen „ein schlechter Botschafter Bayerns“ sei.

von Erwin Bernhart

Eine Schüssel voller Obst auf dem Tisch im Garten von Landesrat Arnold Schuler in Plaus:

Schuler und der Staatsminister Helmut Brunner, begleitet von Ministerialrat Anton Hübel, stellen sich aktuellen Themen in einem Pressegespräch. Vor großen Herausforderungen stehe die Landwirtschaft, führte Schuler ein - Pflanzenschutz, Gülle, Nitrat, Bär und Wolf. Eine Achillesferse sei die Berglandwirtschaft.
Bayern sei mit Südtirol darin einig, dass die Philosophie der Agrarpolitik die sei, der Landwirtschaft ein Auskommen zu garantieren, im Interesse auch der Einheimischen und des Tourismus, sagte Brunner. Nicht die Größe der Betriebe sei dafür ausschlaggebend, sondern dessen Kreativität. Deshalb würden in Bayern die Kleinen bevorzugt gefördert. Familienbetriebe seien auch leidensfähiger. Dies habe sich gerade in der Milchkrise gezeigt. Jeder 3. Bauernhof Deutschlands stehe in Bayern. Ziel seiner Agrarpolitik sei es, so Brunner, „dass der Begriff Landflucht ein Fremdwort wird“.
Schuler betonte die Zusammenarbeit mit Bayern auf Beamtenebene, auf der Ebene der Forschung und auf jener der Politik. Aufgrund seiner Größe und seiner Kraft sei Bayern ein wichtiger Partner für Südtirol.
Auf die Plakataktion des Umweltinstitutes München, welche für großes Aufsehen in Südtirol gesorgt hat, angesprochen, meinte der Staatsminister lapidar: Einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung habe es gegeben, ansonsten sei diese Aktion in Bayern überhaupt nicht wahrgenommen worden. Das Umweltinstitut sei eine private Initiative und es sei ein „schlechter Botschafter Bayerns“. Er sehe die Frage nach den Produktionsmethoden in der Landwirtschaft von Seiten der Gesellschaft als Chance.
Schuler gab offen zu, dass man die Dynamik der Pestizid-Diskussion völlig unterschätzt habe. Man habe gemeint, mit der integrierten Produktion gut unterwegs zu sein. Kein anderes landwirtschaftliches Produkt sei dermaßen transparent in Produktion und Lagerung, wie der Südtiroler Apfel. Wenn aber Unwahrheiten verbreitet würden, so wie vom Umweltinstitut München, dann sei eine Diskussion schwierig.
Diesselben Probleme haben Bayern und Südtirol mit der Wiederansiedlung von Bär und Wolf. Während die Städter, so Brunner, den Wolf begrüßten, seien die Bauern besorgt. Denn eine artgerechte Tierhaltung sei eine Weidehaltung. Und die werde mit dem Wolf problematisch. Der Schutzstatus des Wolfes sei abzusenken, forderte Brunner. In Schweden, stellte Schuler fest, sei die Obergrenze für den Wolf mit 600 Stück festgelegt worden. In Italien gebe es derzeit rund 2000 Wölfe.

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 5305 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.