Dienstag, 13 Dezember 2016 00:00

Skigebiet Sulden auf dem richtigen Weg

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s14 7390Die  internationale Studie „Best Ski Resort 2016“ hat das Skigebiet Sulden kürzlich für das ausgezeichnete „Preis-Leistungsverhältnis“ ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um die größte unabhängige ­On-Mountain-Befragung der Alpen. Rund 50.000 Wintersportler bewerteten 54 alpine Skidestinationen. Das Skigebiet Sulden punktet mit der kontinuierlichen Verbesserung des Produkt- und Serviceangebotes. Der Vinschgerwind hat mit dem Inhaber Werner Netzer gesprochen.

Interview: Magdalena Dietl Sapelza

Vinschgerwind: Die Skisaison in Sulden ist erfolgreich gestartet. Was gibt es 2016 Neues für die Skifahrer?


Werner Netzer: Vor gerade 2 Jahren haben wir in Sulden 13 Mio. Euro in das Rosim-Projekt investiert, eine beträchtliche Summe für ein mittelgroßes Skigebiet, aber zum Glück mit Erfolg, wie die letzten beiden Jahre aufgezeigt haben. In der Seilbahnbranche hat man aber keine Zeit zum Ausruhen, es gibt immer zahlreiche Dinge zu verbessern, wenn man den Anschluss nicht verlieren und konkurrenzfähig bleiben will.
Auch heuer haben wir ca. 1 Mio. Euro für die qualitativen Verbesserungen in die Hand genommen, vorrangig für die Potenzierung der gesamten Beschneiungsanlage, damit wir einen frühen Saisonstart - bereits Ende Oktober, garantieren können.
Neu in diesem Winter ist die Gründung der Skiarena Vinschgau, ein Skipass vom Reschenpass bis nach Sulden, was die Gäste sicher schätzen werden und die gesamte Obervinschger-Skiregion stärken wird.

Vinschgerwind: Wie steht es mit der geplanten Skiverbindung Langestein Hintergrat-Kopf-Seilbahn-Mittelstation? Wann wird gebaut?
Netzer: An der geplanten Skiverbindung über den Hintergratkopf wird definitiv festgehalten und ich bin von diesem Projekt nach wie vor überzeugt. Die Vision, ein kleines Ski-Karussell rund um Sulden mit dem Namen Ortler-Ronda in Begleitung eines Konzeptes „Autofreies Sulden“ hat unser Geschäftsführer Pfeifer Erich bereits im Jahre 2002 der Nationalparkbehörde vorgelegt, und es wurde bei der Erstellung des Zonierungsplanes bereits positiv bewertet und im Plan aufgenommen.
Ich glaube, die Zeit ist nun reif, für die Verwirklichung dieses Projektes entsprechende Schritte zu setzen und Fakten zu schaffen, zumal sämtliche Voraussetzungen erfüllt sind und die Machbarkeitsstudie bereits erstellt und vom Gemeinderat einstimmig genehmigt ist. Zurzeit wird die Studie in Bozen überprüft, wir hoffen auf eine kurze Verfahrensdauer um in einem nahen Zeitfenster die Projektrealisierung vorantreiben zu können.

Vinschgerwind: Was immer wieder brennend interessiert ist die Frage: Wie steht es um das Skigebiet Trafoi?
Netzer: Die Antwort auf diese Frage ist nur eine: „Wir halten in Trafoi, was wir bei der Übernahme versprochen haben.“
Seit der Übernahme haben wir den neuen Sessellift Schönblick gebaut, haben die alten Anlagen in dieser geologisch sehr heiklen Gegend aufwendig saniert, haben ein Förderband für die Kinder im Dorf installiert, die Furkelhütte wurde erneuert und angemessen erweitert, in die Schneeanlage ist viel Geld geflossen, die Talabfahrt wurde ausgebaut und ein neues Pistengerät ist angeschafft worden. Zudem werden alle gesetzlichen Vorschriften erfüllt um einen regulären Skibetrieb zu garantieren.
Es ist keine leichte Aufgabe, und fordert viele finanzielle Mittel, ein Skigebiet in einem Dorf, mit nur 4 Hotels und 2 Pensionen, wobei das größte Hotel mehr geschlossen als geöffnet ist, zu betreiben.
Auch wenn die wirtschaftliche Situation für den umfassenden bzw. komplexen Betrieb des Schigebietes als sehr schwierig einzustufen ist, weiß jeder der mich kennt, dass ich halte was ich verspreche, der Betrieb in Trafoi wird weitergehen.
 
Vinschgerwind: Hotel- und Skigebiet Betreiber brauchen einander. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in Sulden und Trafoi.  Was würden Sie sich wünschen?
Netzer: Das ist die altbekannte Geschichte in jedem Tourismusort: „Wer ist der wichtigste im Dorf?“ Ich bin der Meinung, dass ALLE gleich wichtig und unentbehrlich sind, und je kleiner der Ort, desto unentbehrlicher ist jeder Einzelne, der am Geschehen teilnimmt. Sicherlich braucht es „Vorläufer und Macher“ manchmal ja auch Visionäre , aber auch der kleinste Landwirt, der seinen Hof sauber hält, damit wesentlich zum sauberen Ortsbild beiträgt, ist genau so wertvoll und als „tragender Zahn im Getriebe“ für die unverzichtbare Wertschöpfung im Tourismus zu sehen, wie die größte Hotel- oder Seilbahnanlage.
Wichtig und unverzichtbar für die Zukunft ist, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, ein gemeinsames Ziel vor Augen haben und dabei auch manchmal über den eigenen Tellerrand sehen können.
Aus meiner Sicht ist die Zusammenarbeit in Sulden und Trafoi auf allen Ebenen als sehr gut zu sehen, die Auszeichnungen der Studie „Best Skiresort Award“ bezeugen, dass wir uns gemeinsam auf dem richtigen Weg befinden.
Mein Wunsch wäre natürlich, wenn sich künftig die Bettenzahl in beiden Ortschaften nach oben entwickeln würde, das wäre ein nicht zu hinterfragendes „PLUS“ für die gesamte Tourismuswirtschaft und ein sehr wichtiges Signal für weitere Investitionen in beiden „Seilbahnbereichen“, alleine die Tatsache, dass die zwei größten Hotels in Sulden und Trafoi geschlossen sind, lässt schon gewisse Sorgen keimen.
Aber nichts desto trotz sind viele positive Signale zu erkennen, es wird in letzter Zeit in der Hotelerie recht fleißig investiert, vor allem in Trafoi bin ich sehr erfreut, dass die Familie Thöni/Gander die Residence Stelvio aktiviert und vor dem Zerfall gerettet hat und somit zweifellos positive Akzente in die „richtige Richtung“ gesetzt hat.

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