Dienstag, 15 November 2016 09:26

„Don’t Cry for Me Argentina”

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s24 4219Schlanders/Vinschgau - Musical Evita - Grandios inszeniert, hervorragend besetzt und stimmig intoniert. Das Erfolgsmusical „Evita“ des bekannten Musical-Komponisten Andrew Lloyd Webber und des Texters Tim Rice sorgte kürzlich im vollbesetzten Kulturhaus von Schlanders für Begeisterung.

Musikliebhaber aus allen Landesteilen waren zum Gastspiel des Ensemble „Altes Schauspielhauses Stuttgart“ in den Vinschger Hauptort gekommen. Denn es handelte sich um die einzige Aufführung in Südtirol.
Der Inhalt ist musikalischer Hochgenuss und Geschichtsunterricht zugleich. Das Geschehen dreht sich um die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Eva Duarte, die sich in Argentinien als Sängerin, Schauspielerin  mit Hilfe zahlreicher Affären „hoch schläft“. In Buenos Aires  betört sie den machtbesessenen Juan Peron. Sie verjagt seine Geliebte, heiratet ihn und verhilft ihm zur Präsidentschaft. Als First Lady, wird sie vom Volk liebevoll „Evita“ genannt. Die Geschicke des Landes bestimmt sie entscheidend mit - ihren Vorteil immer im Auge.  Einerseits setzt sie sich für die Armen und Unterdrückten ein, um gütig zu erscheinen. Andererseits bedient sie sich am Staatseigentum, umgibt sich mit Luxus und bringt Gold außer Landes. Die von Peron kontrollierten Medien stellen sie nur vorteilhaft dar, stilisieren sie zum „Engel der Armen“ und „Königin der Herzen“ hoch. Vom Machthunger getrieben will sie Vizepräsidentin werden. Die Krebserkrankung stoppt ihren Höhenflug. Evita stirbt im Alter von 33 Jahren und wird nicht zuletzt durch den frühen Tod zur Ikone. Das Volk fordert sogar die Heiligsprechung.
Nach der Erstaufführung  von „Evita“1978 in London trat das Musical den Siegeszug durch die ganze Welt an. Der Song „Don’t Cry for Me Argentina“ eroberte als Single Auskoppelung die Charts. „Evita“ wurde mit unzähligen internationalen Auszeichnungen bedacht. Die Verfilmung mit Madonna und Antonio Banderas brachte dem Werk den OSCAR. Mittlerweile genießt das Musical „Evita“ Kultstatus. Es zeichnet ein nüchternes Bild einer opportunistischen Frau mit vielen Gesichtern und stellt immer wieder die Frage: Wer war Evita Peron? Heilige oder Hure? (mds)

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