Schlanders/Buchvorstellung - Mit großer Begeisterung berichtete Sabina Mair am 10. Dezember im Atelier ihres Lebensgefährten, dem Kulissenmaler Alessio Nalesini in der Kreativwerkstatt der Drususkaserne in Schlanders über Claudia de Medici, die Fürstin aus der Toskana, die 13 Jahre Regentin des Landes Tirol war. Sie war kunstsinnig, hoch gebildet, mehrsprachig, eine starke Frau mit Herz, die sich für den Handel, das Handwerk und die Frauen einsetzte. Sie war in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges eine Feministin der ersten Stunde, die Zufluchtsorte für Frauen organisierte und dafür auch Kirchen öffnen ließ. Sabina Maier, die Oberschullehrerin und Präsidentin des Musikvereins Venusta Musica EO, hat in der Zeit der Pandemie über das Leben dieser außergewöhnlichen Frau recherchiert und einen Roman unter dem Titel „Claudia de Medici - Heldin ihrer Zeit“ geschrieben. Obwohl Claudia de Medici harte Schicksalsschläge erlitt, ging sie unbeirrt ihren Weg. Bereits mit 17 Jahren wurde sie mit dem 16-jährigen Herzog von Urbino verheiratet. Und mit 19 Jahren war sie bereits Witwe. 1626 heiratete sie den 18 Jahre älteren Leopold V, Erzherzog von Tirol, den Bruder von Kaiser Ferdinand II. Claudia hatte eine Tochter aus erster Ehe und fünf Kinder aus der zweiten Ehe. Bereits nach sechs Jahren Ehe verstarb Leopold und machte Claudia mit 28 Jahren zum zweiten Mal zur Witwe. Von 1632 bis 1646 übernahm sie anstelle ihres unmündigen Sohnes Ferdinand Karl die Regierungsgeschäfte. Damit wurde eine Frau und Italienerin Landesfürstin von Tirol. Sie förderte die Kunst und begründete den Merkantilmagistrat Bozen, ein deutsch-italienisch besetztes Sondergericht in Handelssachen. Eine Bittschrift aus Schlanders zur Errichtung eines Kapuzinerklosters unterstützte sie. Mals verlieh sie 1642 das Marktrecht und befürwortete damit eine Bittschrift der Malser, um einen Ausweg aus der Not zu finden. Seit 1992 trägt deshalb die Oberschule in Mals den Namen der Tiroler Landesfürstin. In Bozen erinnert die „Claudiana“, das universitäre Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe, an die große Regentin. (hzg)
Interview mit Julia Frank - Die Kunst erlaubt es mir Dinge auszusprechen, die ich linguistisch nicht in Worte fassen kann.“
Diese Worte stammen von der jungen und aufstrebenden Künstlerin Julia Frank aus Laatsch. Nachdem sie im Sommer zusammen mit anderen Vinschger Künstler:innen in Latsch ausgestellt hatte, kann man einen Teil ihrer Ausstellung „Kingdom of the ill“, nun noch bis zum 5. März 2023 in Museion in Bozen besichtigen. Der Vinschgerwind hat mit Julia Frank über ihr künstlerisches Dasein gesprochen.
Vinschgerwind: Wie haben Sie sich zu diesen Beruf entschieden? Was begeistert dich an diesen Beruf?
Julia Frank: Das ist eine gute Frage, ich habe mich bereits in jungen Jahren für das gestalterische interessiert. Mit der Zeit und dank der Unterstützung meines damaligen Kunstlehrers Florian Eller habe ich verstanden dass es die Möglichkeit gibt, mein Talent zu folgen.
Es gab damals keine Zugänge, wie Ateliers, Räume für Ausstellungen oder Kunstbücher für junge Künstler im Vinschgau. Auch das Internet war gerade erst in den Haushalten angekommen. In der Mittelschule gehörte ich zur Generation Nokia 3310. Obwohl ich die Steinmetz und Steinbildhauer Schule in Laas besucht habe und in dieser Zeit handwerklich vieles erlernen konnte, hat dies für mich nicht gereicht. Ich wollte nicht als Kunst-Handwerkerin angesehen werden und habe deshalb meine Zelte in Laas abgebrochen um mich anderweitig fortzubilden und meinen Weg zu finden. Über die Möglichkeit in die Ferne zu ziehen, freute ich mich. Ich sah die Möglichkeit den Beruf als Künstlerin als ein persönliches Privileg: das Privileg sich mit Themen vertieft auseinanderzusetzen, zu erforschen und eigene Ansichten in Form von Kunst an Öffentlichkeit zu bringen. Man ist ein/e Gestaltenwandler*in, die zwischen der Beobachtung und der Fragestellung schwingt. Wir (alle) begegnen eine Zeit voller Konflikte, Herausforderungen, Ängste und Chancen des Kurswechsels. Ich versuche eine Sprache zu entwickeln die den Nerv der Zeit trifft, eine Aufgabe, die sich wie ein Langzeit Projekt, über Jahre zieht. Tatsache ist, dass die Kreativen anders sind; sie sind die Jäger und die Gejagten zugleich. Es ist nicht einfach eine/r zu Werden, zu bleiben und zeitgleich kann man ohne nicht sein. Die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Kunst ist ein Mittel, die Zusammenhänge und Risse der Realität zu verstehen, sie so zu retuschieren, dass sie wieder im Gleichgewicht sind bzw. vertretbar sind, mit der frustrierenden Gewissheit dass sie das wohl nie völlig sein wird. Aber die Vision, etwas beitragen zu können das einen gesellschaftlichen Beitrag zum Umdenken und Wertschätzen leistet, reicht als Antrieb.
Vinschgerwind: Kannst du deinen Werdegang kurz erzählen?
Julia Frank: Für einige Monate habe ich die Kunstschule in Gröden besucht, bin dann aber nach Laas in die Steinmetzschule übersiedelt. Noch bevor meinem 18. Geburtstag zog ich in die Toskana, nach Carrara, und besuchte dort die Oberstufe in einer Abendschule die zusätzlich gestalterische Fächer anbot. Die Abendschule erlaubte es mir tagsüber meine italienisch Kenntnis aufzubessern. Anschließend, stieg ich offiziell in die Akademie ein. Später verbrachte ich ein Erasmus Jahr in Granada. Viel zu bald stand ich bereits vor meinem Abschluss an der Akademie im Fachbereich Bildhauerei.
Nach dem erfolgreichen Abschluss ging es für mich nach New York und dann für mein Master Studium an die international angesehene Universität Royal College of Art in London. Dort war mein Schwerpunkt immer noch Bildhauerei. Ich blieb noch für einige Jahre in London und versuchte dann, gemeinsam mit anderen, das Atelierhaus GAP in Glurns aufzubauen und zu leiten. Zeitgleich verfolgte ich meine eigenen Projekte mit der starken institutionelle Unterstützung aus Südtirol. Mittlerweile wohne ich in Wien mit zukünftigen Aufenthalten in Mexiko.
Vinschgerwind: Woher kommen deine Ideen für deine Projekte? Was inspiriert dich? Was möchtest du mit deiner Kunst ausdrücken?
Julia Frank: Meine früheren Projekte haben sich stark mit gesellschaftlichen Beobachtungen und Fragen beschäftigt, vor allem in dem Privaten und öffentliche Raum, der Beziehung zwischen Mensch und Natur (Klimawandel, Globalisierung, Konsum…), der Frage nach Identität. In den letzten Jahren kristallisiert sich stärker die Auseinandersetzung von Konflikten heraus. In den letzten Monaten habe ich Projekte und Arbeiten produziert die Gewalt an Frauen, und die generelle Zunahme an Gewalt thematisieren. Dabei habe ich die starke Dringlichkeit mich mit psychischer und körperlicher Fragilität auseinanderzusetzen. Ich sehe all dies weniger als eine Inspiration an, sondern vielmehr als eine Notwendigkeit. Die Kunst ist ein Filter, ein Sprachrohr, sie erlaubt es mir Hinweise zu geben, Dinge auszusprechen die ich linguistisch nicht in Worte fassen kann.
Vinschgerwind: Du hast einige Ausstellungen schon hinter dir. Welche Ausstellungen blieben dir besonders in Erinnerung?
Julia Frank: Unter anderen der MUSEION Prize und die Ausstellung der neuen IT Künstler*innen Generation im MAMbo Museum in Bologna. Zudem, die Biennale Beteiligung in Buenos Aires, als „englische“ Künstlerin und die Hühnerstall Intervention, in Wien, vom letzten Jahr.
Interview: Christine Alber
Schlanders - Am Cäciliensonntag feierte die Bürgerkapelle Schlanders ihre Schutzpatronin. Die Musikanten/innen fanden sich zum 9.30 Uhr-Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ein und trugen – abwechselnd mit dem Chor der Pfarrkirche Schlanders – zu einer würdevollen musikalischen Gestaltung der von Dekan Dr. Fr. Mathew Kozhuppakalam zusammen mit dem Wortgottesdienstleiter Herbert Habicher zelebrierten Messfeier bei.
Anschließend traf man sich im Hotel-Restaurant „Maria Theresia“, wo Obmann Martin Ratschiller die aktiven Vereinsmitglieder mit ihren Familienangehörigen, die Ehrenmitglieder sowie die Ehrengäste begrüßen durfte.
Dass auch das vergangene Vereinsjahr noch stark geprägt war von den Einschränkungen, die uns die Corona-Pandemie auferlegt hat, zeigte der von der Schriftführerin verlesene Tätigkeitsbericht. Nichts desto trotz gab es eine rege Vereinstätigkeit (darunter 35 ganze Proben, 16 Registerproben, 13 Auftritte der gesamten Kapelle und 7 Auftritte von Ensembles), die auch in der Ansprache der Kulturreferentin Monika Wielander Habicher ihre höchste Wertschätzung und Anerkennung erfuhr und wofür sie dem Obmann Martin Ratschiller, dem Kapellmeister Georg Horrer und jedem einzelnen Mitglied aufrichtig dankte.
Höhepunkt und zugleich Abschluss des offiziellen Teils der Feierlichkeiten waren die Ehrungen verdienter Mitglieder (Verbandsehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre: Elisa Horrer, Martin Horrer; Verbandsehrenzeichen in Silber für 25 Jahre: Verena Gamper, Barbara Holzner; Verbandsehrenzeichen in Gold für 40 Jahre: Christoph Horrer).
Im Anschluss wartete auf alle das wohlverdiente und mundende Festtagsmenü in geselliger Runde.
Katja Schönthaler
Schlinig - Ein großer Tag für Schlinig ist der Samstag, der 3. Dezember. Unter großer Beteiligung von Freunden und Bekannten, von Sportlern und Hoteliers, von Bankern und Vorständen wurde in Schlinig das neue Service und Skiverleihgebäude eingeweiht. Hans Ziernheld und Andrea Stocker von Sportmode Ziernheld in Burgeis haben den Schritt nach Schlinig gewagt und führen mit der neuen Servicestation eine Tradition fort, die Schlinig zu einem erfolgreichen Langlaufzentrum hat werden lassen. Lob und Anerkennung und viel Zuspruch erhielten von allen Seiten, von BM Josef Thurner, vom Präsidenten der Touristik und Freizeit GmbH Ronald Patscheider, vom Direktor der Raika Obervinschgau Markus Moriggl. Respekt und Zuspruch kam nach der Segnung durch Pater Peter Perkmann von den vielen erschienen Freunden und Gäste. Allein deren Anzahl lässt Gutes für das Schlinige Langlaufzentrum erahnen. (eb)
Naturns - Ende Oktober trafen wir uns, die 80-jährigen von Naturns, zu einer gemeinsamen, schlichten Feier, wobei 15 Frauen und ebensoviele Männer teilnahmen.Wir blieben im Dorfbereich, dadurch konnten auch schwächere Jahrgangsmitglieder teilnehmen und auch nach Belieben heimgehen. Die hohe Teilnehmerzahl bestätigte die richtige Ortswahl.
Zum Auftakt hat uns Dekan Chr. Wiesler in der Pfarrkirche St. Zeno eine besinnliche Andacht gehalten, dafür sei ihm herzlich gedankt.
Nach dem Rundgang zum Friedhof trafen wir uns in der gemütlichen Stube beim Adlerwirt Naturns zum Mittagessen.
Während der Nachmittagsstunden haben wir anhand von Lichtbildern auf unsere Kinder- und Jugendzeit zurück geschaut. Damals lebte ein Großteil der Bevölkerung noch auf Bauernhöfen und waren Selbstversorger. Die Landbauern mussten z. B. noch mit Zugtieren die Äcker bestellen und die Ernte einbringen.
Auf den Berghöfen musste man noch in den 1940+1950-er Jahren leben und arbeiten wie unsere Vorfahren seit Jahrhunderten. Es gab keine andere Möglichkeit als zu Fuß zu gehen. Es gab noch kein elektrisches Licht und keinen Strom für Antriebsmotoren. Auch kein Rohrmaterial für die Feldbewässerung. Nur Rohre für das Trinkwasser. Die Hofgebäude befaden sich in einem sehr schlechten Zustand.Als Selbstversorger mußten die Nahrungsmittel für Mensch und Tier auf Äcker, Wiesen, Gärten und Berg zusammengeliefert und verarbeitet werden. Im Vergleich zu heute, eine ganz andere Welt.
Und trotzdem, die Leute fühlten sich im Großen und Ganzen gesehen garnicht so schlecht. Sie lebten nach dem Rhythmus der Natur, des Kirchenjahres und in den meisten Fällen in einer geordneten Familienemeinschaft. Dies sorgte für eine gewisse Geborgenheit und auch Abwechslung in ihrem sonst eintönien Alltagsleben.
Seit Ende des 2. Weltkrieges ging es wirtschaftlich aufwärts, weil es bis heute keinen oder sonstige „Bremser“ gegeben hat. So gesehen wurde unsere Generation wirklich in eine gute Zeit hinein geboren und wir können dafür nur dankbar sein.Zur Erinnerung wurde auch ein Vergleich mit unserer Elterngeneration angesprochen. Diese mußten die Auswirkungen des 1. Weltkrieges, die schwierigen 1920 + 1930-er Jahre, sowie die ungute Auswanderungspolitik und den 2. Weltkrieg miterleben.
Ob es unserer Nachfolgegeneration auch so gehen wird wie uns, ist zur Zeit aufgrund der derzeitigen Turbulenzen fraglich. Hoffen wir das Beste!
Unsere Generation hat einen tiefreifenden Strukturwandel miterlebt: Von der althergebrachren Lebens- und Arbeitsweise bis zu den heutigen, technischen und digitalen Möglichkeiten.
Adolf Fliri
WFO Schlanders - Aus Anlass des 200-Jahr-Jubiläums Peter Mitterhofers hat die WFO Schlanders eine Ausstellung organisiert, die den Werdegang des kreativen Handwerkers und Erfinders der Schreibmaschine erforscht. Kernstück der Ausstellung sind die alten Schreibmaschinen der Schule, auf denen die Schüler/innen die 10-Finger-Technik erlernen konnten, bevor Computer ihren Einzug hielten. Mit Rätselfragen können Neugierige ihr Wissen rund um das Thema „Schrift“ erweitern und an einer Verlosung teilnehmen. Die Schulbibliothek ergänzt die Ausstellung mit einer Reihe von interessanten Büchern zum Thema.
Das Highlight mit dem höchsten Spaßfaktor ist der 10-Finger-Tipp-Wettbewerb, bei dem Schüler/innen auf einer Schreibmaschine und einem Laptop gegeneinander antreten, um herauszufinden, wer schneller beim Abtippen eines Textes ist. Die Herausforderungen an der Schreibmaschine verblüfften Schüler/innen und Lehrkräfte: mehr Kraft braucht es, einen gleichmäßigen Druck und das Wichtigste: es muss beim ersten Mal passen, da Löschen nur eingeschränkt möglich ist. „Da ist der Laptop auf alle Fälle feiner,“ war das Fazit der Schüler/innen.
Ein Dank gilt dem Schreibmaschinenmuseum in Partschins, das Schreibmaschinenexponate für die Ausstellung und Eintrittskarten als Gewinne für die Verlosung zur Verfügung gestellt hat.
Schluderns - Magdalenas Menschenbilder“ ist eine Schatzkammer. 205 Seiten stark ist das zweite Buch von Magdalena Dietl Sapelza, das im Kulturhaus Schluderns vorgestellt wurde. Die 92 Portraits im Buch sind ein kollektives historisches Gedächtnis, eine bunt zusammengewürfelte Ansammlung. Sie bereichern den Vinschgau mit ihren Lebens- und auch Leidensgeschichten. Die Sprache, der Dialekt, dessen Magdalena Dietl Sapelza, die stellvertretende Chefredakteurin vom Vinschgerwind, sich bedient, ist dicht. „Dialektsätze haben eine Kraft“, sagte Florian Kronbichler in seiner Laudatio in Schluderns vor voll besetzten Stühlen. Die Kunst, Situationen, Dinge, Gegebenheiten zu pointieren, beherrscht Magdalena Dietl Sapelza perfekt. Behutsam nicht bohrend, „entreißt sie den Vinschgern ihre Weisheiten“ (Kronbichler). Den Saal buchstäblich zum Klingen brachte die Tauferer Wirtshausmusi. Durch den Abend führte Vinschgerwind-Chefredakteur Erwin Bernhart. Das Buch ist der Verdienst vieler: der Autorin Magdalena Dietl Sapelza, der Herausgeber Ulrich und Hans Wielander vom Arunda-Verlag gemeinsam mit dem Vinschgerwind-Chefredakteur Erwin Bernhart und nicht zuletzt der Grafikerin Elena Kaserer.
Ein besonderer Dank geht an den Bildungsausschuss Schluderns, an die Bezirksgemeinschaft und an die Raiffeisenkassen des Vinschgaus. (ap)
Info: Die Publikation ist in Buchhandlungen und beim Vinschgerwind erhältlich.
Taufers i. M. - Es ist schon einige Zeit her, als sich die Frauen und Männern des Jahrgangs 1952 aus Taufers i. M. zur Jahrgangsfeier getroffen haben. Der gemeinsame Ausflug führte sie im vergangenen August ins Kloster Marienberg, wo sie zuerst in der Klosterkirche bei einer Andacht, geleitet von der Jahrgangskollegin Marlies Gaiser, an die Verstorbenen des Jahrgangs dachten und für sich gute Gedanken fassten, ehe sie sich dann weltlichen Freuden zuwandten.
Den Aperitif genossen die 70-Jährigen auf der Terrasse des Kloster-Bistros. Dann erwartete sie ein Mittagessen im Hofschank Planöf. Bei Speis und Trank wurden Erinnerungen aufgefrischt. Es wurde gescherzt und gelacht. Anschließend wanderte die Gruppe gemächlich nach Burgeis. Das Ziel war die „Schlossbar“, deren Wirtin Michaela Moser aus dem Tauferer Weiler Rifair stammt. In geselliger Runde klang der Tag aus. (mds)
Prad - Am Samstag, 3. Dezember 2022, stellte Roman Koch im Schludernser Kulturhaus seinen ersten Roman mit dem Titel „Der Rosenkranz“ vor. Obwohl sich sich der Andrang der Gäste in Grenzen hielt, ließ sich der Autor nicht beirren. Im Rahmen einer aufwändig inszenierten Power Point, untermalt mit Bildern, Zitaten und Musikstücken, las er aus seinem Werk vor. Der Inhalt ist keine leichte Kost. Er dreht sich um Totschlag, um Gewalt, um sexueller Missbrauch aber auch um großes Gottvertrauen der Roman-Hauptfigur, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Koch widmet den Roman allen, die Ähnliches erlebt haben oder erleben. Altersfreigabe ist 18 Jahre. Mit dem Schreiben habe er sich aus einem Burnout gerettet, erzählte Koch. Er dankte den Unterstützern, allen voran dem Noel-Verlag, der es ihm möglich gemacht hatte, das Buch zu veröffentlichen. „Ich habe vom Verlag nicht nur für diesen Roman einen Vertrag bekommen, sondern auch für weitere, an denen ich bereits arbeite“, erklärt Koch. (mds)
Chastè da Cultura Fuldera - Das Chastè da Cultura in Fuldera ist ein Ort der Begegnung im Val Müstair und wird seinem Namen mehr als gerecht. In den alten Schulstuben wird Kultur in all ihren vielfältigen Facetten lebendig.
Das ehemalige Schulhaus mitten im Dorf Fuldera fällt durch seine wunderschönen Fassadenmalereien auf. Wenn man das Gebäude betritt, fühlt man sich sofort zurückversetzt in jene Zeiten, als noch Kinderlachen in den alten Mauern widerhallte und Kinderfüsse über die ausgetretenen Treppen stürmten. Es ist ein heimeliges Haus mit Holzwänden in den Räumen und wurde so belassen, wie es war, bis auf einige wenige Anpassungen, die es brauchte, um kulturell genutzt werden zu können.
Der Rückgang der Schülerzahlen machte es notwendig, dass 2005 die Schulen und Kindergärten im Val Müstair zusammengelegt werden mussten. Nun stand das Schulhaus leer und suchte eine neue Zweckbestimmung. Der Initiative und dem Tatendrang des Künstlerpaares, Günther Baldauf und Chrstiane Stemmer, und den Bewohnern von Fuldera ist es zu verdanken, dass heute im Chastè da Cultura regelmässig kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Eine Kleinbühne und ein Multifunktionsraum bieten die notwendigen Einrichtungen dazu.
Nach dem Wegzug des Künstlerpaares übernahm 2013 der Vorstand des Trägervereins die Leitung des Kulturhauses. Der Präsident, Aldo Rodigari aus Fuldera, steht dem Verein seit vielen Jahren vor. Zusammen mit namhaften einheimischen und auswärtigen Künstlern wird saisonal ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Theatervorführungen, musikalische Darbietungen, literarische Abende und Kunstausstellungen wechseln sich ab und sind auch für ein anspruchsvolles Publikum einen Besuch wert. Nicht selten bietet das Chastè da Cultura einheimischen «Newcomern» eine Plattform, um ihre Werke auszustellen oder darzubieten.
Literarisch-musikalischer Abend am Martinstag
So lud das Chastè da Cultura auf die Initiative des Musikers Stephan Britt aus Lü am Martinstag zu einem literarisch-musikalischen Abend nach Fuldera ein. Geboten wurde Unterhaltung der feinsten Art. Romano Cuonz aus dem Kanton Obwalden mit Wurzeln im Engadin und Plinio Meyer aus Müstair lasen von ihnen verfasste Kurzgeschichten, welche die Zuhörer zum Schmunzeln oder zum Nachdenken veranlassten. Der Höhepunkt ihrer literarischen Darbietung waren die sechs Poesien, welche Romano Cuonz während seines sechswöchigen Aufenthalts im Val Müstair in Oberwaldnerdeutsch verfasste und Plinio Meyer in Vallader, das Rätoromanisch des Engadins und Val Müstair, übersetzte. Abwechslungsweise wurden die Poesien in beiden Sprachen vorgetragen, etwas, was es so noch nie gab.
Bereichert wurde der Abend durch die musikalischen Einlagen von Stephan Britt auf der Klarinette und Ruedi Bircher auf dem Schwyzerörgeli. Die beiden Musiker entlockten ihren Instrumenten temperamentvolle, lüpfige Klänge und sorgten so für gute Stimmung beim Publikum, welches für die gelungenen Darbietungen der vier Protagonisten applaudierte.
Exposiziun da Nadal – Weihnachtsausstellung
Fest im Veranstaltungskalender verankert sind die Weihnachtsausstellungen an den Feiertagen. Vom 26. Dezember bis 6. Januar ist das Chastè da Cultura in Fuldera im Val Müstair Treffpunkt einheimischer Künstler, welche ihre Werke dem Publikum zugänglich machen. Ein Besuch wird bestimmt zu einem lohnenswerten Kunsterlebnis an Weihnachten/Neujahr.
Annelise Albertin
WINDMAGAZINE
Winter Magazin - Winterwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Skigebiete Skifahren Rodeln Langlaufen Winterwandern Schneeschuhwandern Eislaufen Schöneben Haideralm Sulden Trafoi Watles Ferienregion