Vinschgerwind: Frau Tschurtschenthaler, welche Schlüsse ziehen Sie aus dem Sozialbericht, der frisch auf dem Tisch liegt?
Karin Tschurtschenthaler: Wir haben in bestimmten Bereichen gleichbleibende oder sogar rückläufige Zahlen. Das ist ein Beweis dafür, dass Sozialarbeit gelingt.
Ein Beispiel?
Zum Beispiel in der außerfamiliären Unterbringung bei Minderjährigen sind die Zahlen rückläufig. Gerade in diesem Bereich zeigt uns die Erfahrung, dass mit ambulanter Familienbetreuung mehr erreicht wird, als in der außerfamiliären Unterbringung. Eltern müssen lernen, Verantwortung zu übernehmen und lernen das Stück für Stück, indem die ambulante sozialpädagogische Familienarbeit intensiviert wird.
Mit welcher Herausforderung sehen sich die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft in den nächsten Jahren vor allem konfrontiert?
Die größte Herausforderung ist mit Sicherheit jene der Pflege zu Hause. Angehörige brauchen längere Betreuungszeiten, das heißt wir müssen verstärkt in die Tagespflegeheime investieren. Hier wird am meisten Bedarf angemeldet. Deshalb wird das Tagesheim Prad zum Beispiel ab Oktober an fünf Tagen in der Woche geöffnet sein. Und ein Projekt in Laas zielt demnächst auf die Wochenendbetreuung von Seniorinnen und Senioren ab.
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