Vinschgau - Ein Austausch zu zwei Infrastrukturprojekten – die Aufstiegsanlagen im Obervinschgau und der Flughafen - stand auf der Tagesordnung der kürzlich abgehaltenen Sitzung des Bezirksausschusses von Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swr-ea) im Vinschgau.
Für die Wirtschaft im Obervinschgau spielt der Wintertourismus eine wichtige Rolle. Um die Attraktivität der Urlaubsdestination zu steigern sei es höchst an der Zeit, dass in Bezug auf die Aufstiegsanlagen eine zukunftsgerichtete Lösung gefunden werde, so der Tenor der Wirtschaftstreibenden. Der Zusammenschluss des Skigebietes Langtaufers mit dem Kaunertaler Gletscher über eine Gletscherbahn wird dabei von den Wirtschaftstreibenden grundsätzlich als positiv bewertet, da die Attraktivität des Skigebietes dadurch gestärkt werden könne. Gleichzeitig müsse jedoch sichergestellt werden, dass alle Skigebiete der Gemeinde Graun – d.h. auch das Skigebiet Haideralm in St. Valentin und das Skigebiet Schöneben am Reschen – und das Skigebiet Watles in die Überlegungen eingebunden und mit gezielten Maßnahmen unterstützt werden.
Im zweiten Teil der Sitzung wurde das Entwicklungskonzept zum Regionalflughafen Bozen, welches am 12. Juni einer Volksbefragung unterzogen wird, vorgestellt. Das im Landesgesetz festgeschriebene Entwicklungsziel für den Flughafen Bozen sieht eine finanzielle Investition von 2,5 Mio. Euro jährlich in den nächsten fünf Jahren durch das Land Südtirol vor. Ab dem Jahr 2022 wird die Investition dann 1,5 Mio. Euro jährlich betragen, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass bis zum Jahr 2022 170.000 Passagiere erreicht werden. Dies entspreche durchschnittlich fünf Starts und Landungen täglich. Um dieses Ziel zu erreichen sieht das Konzept eine Pistenverlängerung auf 1462m (d.h. 168m länger als die bereits bestehende Piste), gezieltes Marketing und einen Mix aus Linien- und Charterflügen vor. Werden die im Gesetzentwurf vorgesehenen Zahlen nicht erreicht, wird das Land die Finanzierung stoppen. „Ein NEIN bedeutet jedoch nicht, dass der Flughafen geschlossen wird, sondern dass das Land die Flughafenbetreibergesellschaft ABD verkaufen oder liquidieren wird und die Flughafenkonzession an die nationale Zivilluftfahrtbehörde ENAC zurückgeht, die die Konzession europaweit ausschreiben wird“, unterstrich Moriggl. Diesbezüglich gebe es noch Aufklärungsbedarf innerhalb der Bevölkerung. „Auch wenn die Bezirke den unmittelbaren Nutzen des Flughafens nicht immer sehen, profitiert doch der Standort Südtirol davon: Mit einer Passagieranzahl von 170.000 Personen wird eine Wertschöpfung von 14,2 Mio Euro generiert. Der Flughafen ist eine wichtige Infrastruktur für Südtirol“, unterstrich Bezirkspräsident Moriggl abschließend.
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