Schlanders: Respekt. Den über 20 Gruppen, die den Faschingstross des „Schlonderser Faschings“ am vergangenen Samstag bildeten, war der Applaus der großen Zuschauerschar gewiss. Originelles und Beeindruckendes brachte der Einfallsreichtum hervor. Kompliment.
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Fitnessstudio
Am Tag der offenen Tür wurde in der Berufsschule Schlanders kurzerhand ein kleines Fitnessstudio eingerichtet. Etliche neugierige Schüler durften an den Langhanteln schnuppern und ihre Kraft zeigen. Beim eigentlichen Wettkampf ging es schließlich um Maximalkraft, wo das Gewicht nur einmal gedrückt werden musste. Dem zahlreichen Publikum wurde eine spannende Show geboten. Christian Gruber gewann mit einer Leistung von 160kg vor Paul Aondio und Christian Pixner mit je 140kg. Insgesamt waren 27 Athleten am Start, sechs davon überboten die 100kg. Aus Laaser Marmor und Aluminium und in den eigenen Werkstätten gefertigt, wurde die Wandertrophäe von Frau Direktor Virginia Tanzer dem kräftigen Sieger aus Morter überreicht. (ah)
Mittelschule Naturns - Schulsport
Der Herbst 2011 bescherte den jungen Sportlerinnen und Sportlern der Mittelschule Naturns tolle Erfolge im Schulsport.
Die Jungfußballerinnen gewannen den Landesmeistertitel bei den Jugendspielen im Kleinfeldfußball nach vier souveränen Siegen gegen den SSP Ritten, Sarntal, Meran Untermais und Obermais und nur einem Ausgleich gegen den zweitplatzierten SSP Brixen Milland. Die Jungkicker der Mittelschule Naturns absolvierten mit Bravour alle Vorrundenspiele und auch das Halbfinale. Erst im Finale scheiterten sie knapp und unglücklich mit zwei zu eins Toren gegen den SSP Brixen Milland und mussten sich mit Platz zwei begnügen.
Bei den Landesmeisterschaften im Querfeldeinlauf im Montiggler Wald lief Amdewerk Tappeiner ein super Rennen und musste sich nur dem routinierteren und taktisch klug laufenden Simon Mair aus Bozen geschlagen geben. Kurz vor Weihnachten eroberte der junge Leichtathlet Michael Albrecht in beeindruckender Manier den Titel eines Vinschgaumeisters im Hallenfünfkampf. Gemeinsam mit Patrick Zwischenbrugger und Tobias Parth führte er auch souverän die Wertung im Fakie Cup vor Latsch und Naturns 2 an.
Die Sportlehrer und der gesamte Schulsprengel Naturns gratulieren den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern zu ihren tollen Leistungen und wünschen ihnen auch weiterhin viel Spaß und Freude bei der Ausübung ihrer schönen Sportarten.
Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen
Bei einem FIN-Wettkampf gelang Michael Tscholl über 100 m Freistil eine sehr gute Leistung. Der 17-jährige Latscher blieb unter einer Minute und absolvierte die Strecke in einer Zeit von 59,6 Sekunden. Beim Wintersprint in Bozen holten die Schwimmer des Schwimmclub Vinschgau/ Raiffeisen und des SSV Naturns wieder einige Podestplätze. Simon Jungdolf sicherte sich über 50 m Rücken die Bronzemedaille. Über 50 m Freistil erzielten Jungdolf (27,57 sec) und Andreas Tscholl (28,74 sec) neue persönliche Bestzeiten. Über 50 m Freistil belegte Sonja Profaizer in einer Zeit von 33,35 Sekunden den zweiten Platz, Miriam Innerhofer wurde in derselben Kategorie Sechste, war aber gleichzeitig auch die Zweitschnellste ihres Jahrganges. Über 50 m Rücken sicherte sich Profaizer Rang drei. Dritte Plätze gab es auch für Mara Sulzer, Jakob Gerstgrasser und Michael Tscholl.
Bestzeiten erzielten Karoline Wielander, Sofia Marcadent, Nadja Windegger und Greta Folie. Gute Leistungen zeigten Claudia Peer, Eva Schweitzer, Felix Mayr, Michael Niedermayr, Julia Höller, Lisa Schwalt, Matthias Horrer, Andrea Rechenmacher, Felix Platzgummer und Lukas Niedermayr.
Auch die Kleinsten der beiden Vinschger Schwimmvereine waren im Jänner im Einsatz und nahmen in Meran an einem Kinderschwimmwettkampf teil. Dabei gab es vordere Platzierungen für Miriam Waldboth, Anita Wielander, Janna Ebnicher, Sophie Abler, Miriam Tonezzer, Janine Holzknecht, Emma Hanny, Ivandro Gögele und Lukas Hanny. Sehr gute Leistungen zeigten Leonardo Berger, Emma Rainer, Sofia Wieser, Katherina Schuler, Eliah Trojer, Jonas Stocker und Alexander Unterthiner. Maria Oberhofer, Nadine Zitturi Marc Manier und Vanessa Wieser zeigten einen guten Einsatz. (sam)
Rodelsportler
In Zeiten von Rodelrennen ist Eduard Perger (im Bild) zu erwähnen. Der 50-jährige Rodelpionier aus Proveis am Nonsberg lebt seit 1980 in Laas. Er hat sich das Rodeln selbst beigebracht und war enttäuscht nach seinem 6. Platz im ersten Rennen. Dann hat er eine neue Rodel umgebaut. Die Metallkufen stammten von einem Fiat 500, geschweißt und poliert. Die Kufen bestanden aus Buchenholz, die Rodel aus Birkenholz. Er arbeitete im Gastgewerbe und fand Zeit, selbst zu trainieren. Ab sofort wurde er 1. und gewann viel. Er gewann auch im Doppelsitz in St. Felix (Deutsch Nonsberg). (lp)
Radsport - Marina Ilmer
Eine außerordentlich starke Radathletin aus dem Vinschgau, in ganz Italien bekannt, ist Marina Ilmer aus Tschars. Ihre Tätigkeit kann eindeutig als nachahmenswertes Beispiel im Sportbereich betrachtet werden. Die Lehrerin aus Tschars, welche in Meran unterrichtet, fährt zwischen 12.000 und 14.000 Kilometer Training im Jahr. Im Jahr 2011 hat die Radamateurin an 31 Rennen teilgenommen, von denen sie 20-mal als Siegerin hervorging und bei den restlichen 11 Rennen 2. oder 3. Plätze erreichte. Diese Zahlen sagen alles über die sensationelle Saison von Marina. Heuer wird die Landesmeisterin Marina an der Schwalbe Tour Transalp 2012 - dem wichtigsten Amateurrennen - teilnehmen. Das Ziel ist es, auf das Podium zu kommen. (lp)
Fußball der Oberliga: SSV Naturns Raiffeisen
Die Winterpause gilt für den Vinschger Fußball mit Ausnahme von Naturns. Die Oberliga hat nämlich die Rückrunde am 5. Februar begonnen (Bild), als eisige Kälte herrschte. Eben: Die Kälte spielt eine Rolle. Experten sagen, dass das Trainieren auf dem Partschinser Kunstrasenplatz anders war als beim ersten Spiel gegen Rotaliana auf dem teilweise eisigen Heimsportplatz. Die Naturnser rutschten mehr und manche Spieler sollten ihre Schuhe wechseln. Zu betonen ist auch, dass sich die Mannschaft aus Mezzolombardo inzwischen verstärkt hat. In Naturns, im Gegensatz dazu, fehlte der Kapitän Armin Gamper, dessen Stärke sich noch relevanter zeigt, wenn er fehlt. Stürmer Platzer war uch abwesend. Die 0:3 Niederlage zu hause wie jene des 1:0 in Salurn, ist ein Signal, dass die Rückrunde sicher zäh sein wird. Dessen war und ist man sich bewusst. (lp)
Trainingszentrum Vinschgau Ski alpin - Grand Prix Renngruppe
Die Ergebnisse der Grand Prix Renngruppe können sich durchaus sehen lassen. Mit einem guten Start der Athleten bei den Riesentorläufen in Pfelders und Sulden bis zum Slalom auf der Haider Alm und dem Super G in Ulten. Vier junge Rennläufer des Vereins haben sich für die Landescup Rennen in Steinhaus (Ahrntal), der Seiser Alm und auf dem Watles qualifiziert. Lukas Kiem Jg. 99, Manuel Prantl Jg. 99 in der Kategorie Schüler männlich, Patrik Prantl Jg. 97 und Marc Theiner Jg. 98 in der Kategorie Allievi männlich. Sie setzten sich überzeugend in ihren Zonen durch. Marc ist dieses Jahr sogar der Jüngere seiner Kategorie.
Beim ersten Cup Rennen, einem Slalom in Steinhaus, wollten sie nicht nur als Punktelieferanten der großen Skiclubs gesehen werden und gaben auf der anspruchsvollen Piste bei eiskalten Minustemperaturen alles. Manuel Prantl wurde 10., Lukas Kiem schied leider im 2. Durchgang aus, Patrik Prantl wurde 13 und Marc Theiner 16.. Auf der Seiser Alm (Puflatsch Piste) am nächsten Tag konnte Lukas Kiem diesmal sein Talent zeigen und wurde 3., Manuel Prantl 14. der Kategorie 99/2000. Patrik Prantl und Marc Theiner haben in ihrer Kategorie auch starke Konkurrenz und wurden dennoch 12. und 26..
Das letzte Landescup Rennen, einem Mix aus Riesentorlauf und Super G, auf dem Watles forderte von ca. 200 gemeldeten Rennläufern Mut und Überwindung. Waren am Start noch -21 Grad gemessen worden so waren es im Ziel noch -16 Grad. Einige Ausfälle im Steilhang ließen die TZV Athleten zu vorsichtig und respektvoll an diese Aufgabe herangehen.
Dennoch wurden es schlussendlich gute Ergebnisse. Lukas Kiem 5. Platz Manuel Prantl 11. Platz Kat. 99/2000 und Patrik Prantl 12. Platz, Marc Theiner 20. Platz Kat. 97/98.
Die Winterläufe
Teil I von Algund nach Vellau: 7km, 550 Höhenmeter: „Bittere Kälte und grantigen Wind fürchtend, fuhren wir nach Algund“. Doch der Wind entpuppte sich als Lüftchen und die Temperatur war zum Laufen (für einen Winterlauf wohlgemerkt!) fast ideal. Die 17 TeilnehmerInnen des Rennerclubs erkämpften Platz 3 in der Mannschaftswertung, vor allem dank 4 zweiter und 2 dritter Podestplätze. Auf Platz 2 der jeweiligen Klasse liefen vor allem unsere starken Damen: Monika Siller, Petra Pircher (trotz: „Bergauf renn ich nicht so gern!“ Beim Silvesterlauf in Bozen hatte sie in ihrer AK gesiegt) und Anna Pircher. Von den Herren war es Helmut Platzgummer. Den dritten Podestplatz belegten Konrad Schwalt und Gebi Erhard. Auch die restlichen LäuferInnen schlugen sich gut. Peter Pfeifer z.B landete bei seinem ersten Berglauf in einer sehr starken Altersklasse prompt auf Platz 4. Mit von der Partie waren: Hermine Reinstadler, Walter Alber (beide Platz 5), Anna Kerschbaumer (7.), Rudi Schöpf und Thomas Hanny (6.), Daniel Fissneider und Josef Marsoner (8.), Christian Tscholl (9.) und Helmut Zischg (7.).
Die 2. Etappe (10km) wird am 25. Februar in Sinich gelaufen.
Helmut Zischg
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
ASC Schlanders – Yoseikan Budo
Am 11. und am 12. Februar fand die diesjährige Landesmeisterschaft im Yoseikan Budo in Eppan statt. Dort wird heuer das 25-jährige Vereinsbestehen gefeiert. Die Veranstaltung fand großen Anklang – insgesamt nahmen über dreihundert Athleten teil. Den Start machen am Samstag, 11. Februar die Kategorien U18, U21 und die Erwachsenen. Vor allem die Pustertaler Vereine begeisterten mit ihrem hohen technischen Können und sicherten sich so die vorderen Platzierungen. Am Sonntag standen die U12 und U15 auf der Matte. Auch in diesen Kategorien sah man spannende und hochklassige Wettkämpfe und beeindruckende Aktionen der jungen Budokas in verschiedenen Disziplinen (freies technisches Kämpfen und verschiedene Sportwaffen). Dies stellt die professionelle Arbeit, die in der Jugendarbeit des Verbandes insgesamt geleistet wird, nachhaltig unter Beweis. Die Schlanderser Athleten waren hier ganz vorne mit dabei und erreichten zwei Landesmeistertitel. Die Ergebnisse der Athleten im Überblick: Platz 1 für Konrad Bachmann (U12 – 48 kg); Platz 1 für Jennifer Tarneller (U15 – 50 kg); Platz 5 für Aaron Delago (U12 – 33 kg); Platz 11 für Jan Platzgummer (U12 – 40 kg); (alle ASC Schlanders) sowie Platz 2 für Konrad Bachmann, Jan Platzgummer und Aaron Delago in der Kategorie Mannschaften U12. Der erfolgreiche Verlauf der Meisterschaft unterstreicht einmal mehr die Qualität des Südtiroler Yoseikan Budo und ist ein gutes Omen für die Regionalmeisterschaft, die am 11. März in Bruneck ausgetragen wird. Allen teilnehmenden Athleten vorab schon viel Glück und vor allem viel Freude!
Fußball-Philosophie.
Am Donnerstag, 1. März um 19 Uhr wird in der Aula Magna der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer ein Referat über „Die Philosophie des FC Bayern München“ abgehalten. Die Initiative ensteht durch die gute Zusammenarbeit des Deutschen Sportvereines und des FC Südtirol. Der für den Vinschgau zuständige Manfred Tappeiner meldet, dass der Eintritt frei ist, alle Trainer eingeladen sind und sich unter: Tel. 0471/266053, Fax 0471/402129 oder E-Mail: info@fc-suedtirol.com melden können.
Malser Wintertriathlon.
Am Sonntag, 11. März findet der 18. Wintertriathlon/Europacup - in Einzelrennen und Staffeln - statt. Der Start wird um 10.30 Uhr beim Sportwell Mals (Leichtathletikanlage) stattfinden. Offizielle Preisverteilung und Pasta Party um 15.30 in der Tennishalle.
Die Einschreibungen zu dieser von Vinschger Sportlern sehr geliebten Veranstaltung sind bis 09.03.2012 zu erledigen.
Am Samstag, 10.03.12, 18.00 - 21.00 Uhr und Sonntag, 11.03.12, 6.30 - 9.00 Uhr werden im Sitzungssaal die Startnummern übergeben und die Nachmeldungen (mit Euro 5 Zuschlag) durchgeführt. Startgeld Euro 30.- /Staffel 60 (inkl. ein Erinnerungsgeschenk, ein freier Eintritt in das Hallenbad Mals und ein Teller Nudel bei der Abschlussfeier). Preise: Euro 4.000 für Wettkämpfe, Ehren- und Sachpreise für verschiedene Kategorien.
Info: ASV Mals: 0473 831590, Alfred Lingg: 335 276430. (lp)
Laas
In Laas hält die Rodeltradition. Das bestätigen die Treue der zahlreichen Mitarbeiter und der aus 9 Jugendlichen bestehende Nachwuchs. Speaker Josef Platter zitierte die Worte vom WM Koordinator Wurzer, dass Laas über Weltmeisterschaftshöhe verfügt. In der Präsentation am 2. Februar betrachtete Vereinspräsident Josef Klotz alle Komponenten: von der Piste, der Sektion, - mit besonderem Akzent für Günther Staffler und Erich Trenkwalder - von den Betreuern, bis zu den Marmortrophäen und Sponsoren, in erster Linie die Raika. Der Blick richtet sich auf die Austragung eines Weltpokalwettkampfes. Die Tradition in Laas drückt sich auch in religiöser Richtung aus: vor dem internationalen Event wird die hl. Messe zelebriert, auch bei E-Cups.
Laas hat auch andere Vorzeigesektionen: Die Laaser Sportschützen haben 2011 für vorbildliche Jugendarbeit den mit 5.000 Euro dotierten Landespreis erhalten. Im Jahr 2005 ging dieser Förderpreis schon einmal nach Laas: damals an die Läufer. (lp)
10. – 12. 02.2012 Rodel Europa Cup in Laas
Eine Woche nach der WM in Tarsch war Laas Zentrum eines Europa-Cups. 91 RodlerInnen und 7 Doppel waren auf der Gafairpiste am Zug. Einige prominente Läufer fehlten, weil gleichzeitig die Europäische Meisterschaft in Russland stattfand. Trotzdem herrschten große Leistungen vor, wie die 2-mal im Training und 2-mal in den Wertungsläufen neu festgesetzten Pistenrekorde bestätigen. Zuerst waren die Rodler Brüggler/Angerer, welche mit ihrem Rekord die österreichische Überlegenheit im Rodel-Doppel bestätigten und sofort nach dem Wertungslauf nach Moskau flogen.
Interview mit dem Malser Sportreferenten Joachim Theiner
Joachim Theiner ist seit 3 Jahren Sportreferent in der Malser Gemeindeverwaltung. Der Burgeiser hat eine berühmte Laufbahn hinter sich: Er spielte lang Fußball in Schluderns in der Landesliga, dann war er 3 Jahre Landesliga-Trainer in Mals. Sport ist also für ihn auch Überzeugung.
„Vinschgerwind“: Wie sehen Sie die Sport-Situation allgemein in der Gemeinde Mals?
Theiner: Meiner Meinung nach ganz gut. Es werden viele Veranstaltungen organisiert wie Wintertriathlon, Langlaufrennen in Schlinig, Rodelrennen in Schleis, Gore Tex-Transalpin, Meeting der Leichtathletik, Fußball Trainingslager, in den letzten Jahren mit Cesena, Siena und Palermo. Unter der guten Führung von Vereinspräsident Alfred Lingg sind wir, was Vielfalt und Wichtigkeit von Veranstaltungen betrifft, der Sportverein Nummer Eins im Vinschgau.
Die Situation im Fußball?
Die Lage ist etwas schwierig im ganzen Vinschgau...
...mit Ausnahme von Naturns und Latsch...
Richtig. Ganz wichtig ist die Spielgemeinschaft, in der wir 200 Jungen in Zusammenarbeit mit Schluderns, Glurns, Taufers und der Gemeinde Mals organisieren können. Absolut wichtig ist es, die Jugendarbeit zu fördern, damit wir auch das lang-fristige Ziel, mit der 1. Mannschaft in der Landesliga zu spielen, erreichen. Wichtig ist auch, dass die sportlichen Kompetenzen auf die Fraktionen verteilt sind.
Wie sind diese Kompetenzen verteilt?
In Mals fällt der Schwerpunkt auf Fußball, Leichtathletik und Badminton, welches eine Sektion mit Erfolgen ist. Der ASV Burgeis Raiffeisen ist in der Gemeinde für Ski alpin zuständig, der ASV Arunda Schleis ist für den Rodelsport zuständig und der ASV Sesvenna Schlinig ist für den Langlauf zuständig.
Interview: Leonardo Pellissetti
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Latsch: Junioren WM
Bei der Rodel-Junioren-WM in Tarsch hat alles gepasst: die Organisation, das Wetter und die Ergebnisse. Von den ersten zwei Themen haben wir schon berichtet. Mit Gold und Bronze war das Doppel österreichische Angelegenheit, Silber für die Russen. Bei den Einsitzer Herren war es ein Triumph für Alex Gruber. Der Villanderer war in allen 3 Läufen souverän der Schnellste. Obwohl er im ersten Wertungslauf genug Vorsprung gesammelt hatte, gab er Gas ohne Grenzen, auch in den weiteren zwei Läufen: Mit jeder Fahrt wurde er schneller. Bei den Damen gab es viel Spannung. Die Laaserin Greta Pinggera war die Schnellste im ersten Lauf, Alexandra Obrist war 2. und Sara Bachmann, Favoritin auf der Heimpiste, war 4.. Im zweiten Lauf gaben die drei Mädchen das Maximum. Alexandra übernahm die Führung und Sara eroberte Bronze. So blieb es auch am Ende. (lp)
Tarsch
Die Familie Schwarz bildet einen großen Teil der Rodelgeschichte von Latsch-Tarsch. Der im Jahr 1963 geborene Herbert, wie er erzählt, gewann mit 8 Jahren sein erstes Rennen: also Rodeln im Blut. Die Sektion Rodel wurde im Jahr 1966 in Tarsch mit Roman Pilser, Jakob Braun und Josef Pramstaller gegründet. Die erste Piste war die alte Straße, die heutige Rodelbahn, im Jahr 2004 kam der letzte Stand, wo Weltcuprennen 1996, 2008, und 2010 stattfanden. Von Herbert kommt die wichtige Nachricht, dass im Jahr 2013 das nächste Weltcup-Rennen kommen wird. Herbert hat alle 4 Kinder zum Rodeln hingeführt. Der WM-Teilnehmer Christian ist Trainer der 3 kleinen Naturbahnrodler, dann kommt die WM-Bronze Melanie; Verena hat mit Erfolg und Leidenschaft gerodelt und mittlerweile aufgehört, die Jüngste, Maria, ist Kunstbahnrodlerin. Die Frau Ida sagt, dass Herbert viel Zeit in den Rodelsport investiert. In dem von Herbert als Sektionsleiter geführten Ausschuss sind seine Frau Ida, die Castiglionis (Hermann – die weitere Tarscher-Rodelsäule, Andreas und Werner), Klaus Bachmann, Anton Pircher und Hannes Pichler, schon Weltmeister im Doppel, jetzt in Göflan ansässig. (lp)
Wolfgang Platter, am Faschingsdienstag, 21. Februar 2012
Das Jahr 2011 war ein erfolgreiches für die Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen: Die Brutpaare im Freiland haben insgesamt 14 Junge bis zum Ausfliegen gebracht und die 33 Brutpaare in den Aufzuchtstationen und in den Zoos haben weitere 21 flügge Junggeier beigesteuert. Die Bemühungen zur Vergrößerung der genetischen Variabilität der Vögel wurden durch den Austausch von Tieren in den Zuchtstationen verstärkt. Im italienischen Teil des Alpenbogens ist das Beobachtungsnetz RIMANI im Aufbau. RIMANI steht für Rete Italiana Monitoraggio Avvoltoi Nord Italia. Vom 11. – 13. November 2011 fand in Mallnitz im Kärntner Anteil des Nationalparks Hohe Tauern die Vollversammlung 2011 der Internationalen Bartgeier-Stiftung statt. Dort wurde Bilanz gezogen über das Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers, das im Jahre 1986 begonnen hat und demnach im letzten Jahr 25 Jahre alt geworden ist. Der heutige Beitrag ist daher wieder einmal den Bartgeiern gewidmet.
82 Junggeier aus Naturbruten
Im Jahre 1997, also 11 Jahre nach der Freilassung der ersten Bartgeier in den Alpen aus Zoozuchten, ist der erste Junggeier aus einer Naturbrut erbrütet worden und flügge geworden. Seither sind in den Alpen 82 Bartgeier aus Naturbruten geboren worden, 40 davon in den lombardischen Tälern des Nationalparks Stilfserjoch und in den angrenzenden Graubündner Tälern der benachbarten Schweiz. Das ist die Hälfte aller Naturbruten! Damit erweisen sich die Zentralalpen rund um das Ortler- Cevedale-Massiv als besonders geeigneter Lebensraum. Eine Erklärung dafür liegt im guten Nahrungsangebot aus Fallwild und aus Weidentieren, welche während der Almsömmerung verunfallen.
Zu den 14 Jungvögeln aus Naturbruten in den Alpen 2011 kamen noch 9 Junggeier aus den Zoos und den Aufzuchtstationen, welche aus insgesamt 21 erfolgreich in Gehege-Haltung aufgezogenen Tieren für Freilassungen zur Verfügung gestellt worden sind. Die Freilassungen von Junggeiern sind im Jahre 2011 im italienischen Naturpark Alpi Marittime (2 Geier), im französischen Naturpark Vercors (2), im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern (2) und im schweizerischen Calfeisental im Kanton St. Gallen (3) erfolgt.
Satelliten-Telemetrie mit Solarzellen
Seit dem Jahre 2004 sind insgesamt 28 Junggeier freigelassen worden, welche vorab mit Satelliten-Sendern ausgestattet worden waren, um ihre Wanderbewegungen und Ortswechsel aufzuzeichnen. Nach verschiedenen technischen Verbesserungen wurden 2010 erstmals Satelliten-Sender mit Solartechnik eingesetzt, was das Problem der Entladung der Batterien gelöst hat und eine wesentlich größere Anzahl von Ortungen zulässt. So konnten die 7 im Jahre 2011 besenderten Vögel zwischen zwischen 700 und 1.700 Mal geortet werden.
Ingenius und Sardona
Interessant und weiter aufschlussreich sind die Flugbewegungen der beiden Bartgeier Ingenius und Sardona. Beide Vögel waren im Jahre 2010 im Calfeisental im Kanton St. Gallen freigelassen worden.
Ingenius wurde bis zum November 2011 6.600 Mal geortet. In den Sommermonaten konnten dank Solartechnik bis zu 24 Ortungen pro Tag vorgenommen werden. Dies ist ein sehr hoher und aufschlussreicher Grad an Detailierung. So konnte zum Beispiel erhoben werden, dass Ingenius in nur 6 Stunden vom Freilassungsort im Calfeisental in der Ostschweiz 220 Kilometer nach Westen an den Genfer See geflogen ist. Die mittlere Fluggeschwindigkeit betrug demnach rein statistisch berechnet 37 km/h.
Beispiel 2 für die Flugbewegungen: Der Junggeier Sardona. Zwischen dem 30. Mai und dem 14. Juni 2011 ist der Vogel vom Calfeisental in St. Gallen an die Nordsee nach Belgien geflogen: Am 1. Juni war er in Offenburg, am 3. Juni 50 km südlich von Paris, dann hat er eine Woche in der Normandie verbracht (4.-10. Juni), ist anschließend 50 km nördlich von Paris (12. Juni) nach Bruge an der belgischen Nordsee (14. Juni) geflogen, um danach wieder in das Calfeisental in der Ostschweiz zurückzukehren.
Landbrücke
Sieht man diese Flugdistanzen von Bartgeiern, so wird vorstellbar, was sich die Projektinitiatoren erhoffen: Dass die Bartgeier der Alpen über die Festlandbrücke jene der Pyrenäen erreichen und sich wieder vereinen. Dies ist eines der Ziele des Wiederansiedlungsprojektes. In den Pyrenäen ist der Bartgeier nie ausgestorben und es gibt in der spanisch-französischen Gebirgskette noch eine vitale Population mit ca. 110 Brutpaaren.
Monitoring im Nationalpark Stilfserjoch 2011
Alle drei Brutpaare, welche sich innerhalb der lombardischen Täler des Nationalparks Stilfserjoch gebildet haben, haben auch im Jahre 2011 erfolgreich gebrütet und je einen Jungvogel zum Ausfliegen gebracht. Die beiden Paare „Bormio“ und „Livigno“ haben sich im Laufe der Jahre als die erfolgreichsten Brüter erwiesen. Sie haben bisher 11 (Paar Bormio) bzw. 10 Jungvögel (Paar Livigno) großgezogen.
Erfolg und Verlust
Für das Jahr 2011 ist die Bildung eines neuen 4. Brutpaares in den lombardischen Tälern zu vermelden! Das neue Paar „Foscagno“ hat in seiner 1. Brut ein Junges erfolgreich aufgezogen.
Auch ein Verlust war zu verzeichnen: Das im Mai 2010 in der Nähe von Bormio tot aufgefundene adulte Bartgeier-Weibchen konnte mit Hilfe der genetischen Analyse als „Königin von Livigno“ identifiziert werden. Der Vogel war am 28. März 2003 aus einer Naturbrut im Horst Livigno geschlüpft. Todesursache: Eiterndes Abszess in der Kloackengegend nach einer Flugattacke durch einen Steinadler von unten und Verletzung durch die Krallen des Adlers an den Weichteilen des Bauches. Die Steinadler sind besonders in der Brutzeit sehr territorial und verteidigen ihren Horst aktiv und aggressiv gegen Eindringlinge in ihren Luftraum.
Webcam im Horst Zebrù
Die Filmkamera im Bartgeier-Horst im Zebrù-Tal hat auch im Jahre 2011 viele und gute Bilder geliefert. Die Auswertung der Bilder lässt unter anderem wissenschaftliche Aussagen über das Zeitbudget der Altvögel bei der Aufzucht des Jungvogels zu, aber auch über das Wachstum und Verhalten des Jungvogels.
Die Bartgeierpopulation in den Zentralalpen
Wie oben gesagt, hat die Wiederansiedlung der ausgestorbenen Bartgeier in den Alpen im Jahre 1986 begonnen. Seit der 1. Bartgeier-Geburt aus einer Naturbrut in den Alpen im Jahre 1997 sind bis im Jahre 2011 insgesamt 82 Junggeier aus Naturbruten flügge geworden. Im Jahre 2006/07 hat die Anzahl der Bartgeier aus Naturbruten erstmals die die Zahl der freigelassenen Junggeier überstiegen.
Für das Jahr 2011 wurde errechnet, dass die derzeitige Bartgeier-Population in den Alpen zu 32 % aus Naturbruten stammt. In Relation zu den Freilassungen gesetzt, bedeutet dies auch, dass die Population in weniger als 10 Jahren einen Zuwachs von ¼ erfahren hat. Dies ist ein hervorragendes Ergebnis für das Wiederansiedlungsprojekt.
Noch etwas zu den Brutorten und-erfolgen in das Detail gehend, kann gesagt werden, dass die Bruterfolge in den Zentralalpen (mit 71 %) deutlich höher sind als in den Ostalpen (14 %) und in den Südwest-Alpen (14 %). Zwei Begründungen werden von den Experten zur Erklärungen dieses Umstandes in Erwägung gezogen: Neben der Qualität der Lebensräume mit dem hohen Angebot aus Aas von Huftieren unter den Wildtieren und verunfallten Almtieren ist die Erfahrung der Brutpaare ausschlaggebend: In den Zentralalpen ist das Lebensalter der Brutpaare bisher deutlich höher als in den Randalpen.
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Obervinschgau
Das Jahr 2011 ist, laut Erhard Joos, kein schlechtes Jahr für das Handwerk gewesen. Und Joos muss es wissen. Er ist Obmann der 52 Handwerker in der Gemeinde Graun, einerseits und Chef der insgesamt 410 Handwerks-Mitglieder im Bezirk Obervinschgau andererseits. Etwas pessimistischer schaut er in die Zukunft: „Die Krise ist da, die Aufträge sind zurückgegangen“, sagt er und relativiert: „Die Guten haben immer Arbeit“.
von Magdalena Dietl Sapelza
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Daraus lässt sich schließen, die Qualität der Produkte und der Dienstleistungen sind entscheidend bei der Auftragsvergabe. Top-Qualität, Fachkompetenz und ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis sind mehr denn je die Grundpfeiler des Erfolgs. Die Betriebe in der Gemeinde Graun machen ihre Geschäfte vor allem im Baugewerbe. Vom Baustoffhandel, über Maurerbetriebe bis hin zu Tischlern profitieren alle hauptsächlich vom Tourismus. Wenn dieser floriert, wird investiert. Der Tourismus in der Reschenpass-Region ist eine tragende Säule, diesseits und jenseits der Grenze. Der Standort Reschenpass ist prädestiniert für grenzüberschreitende Tätigkeiten, die langsam in Bewegung kommen. Betriebe in der Gemeinde Graun arbeiten bereits regelmäßig im Tiroler Oberland, vor allem in Nauders. In umgekehrter Richtung ist, laut Joos, etwas weniger Bewegung. Die offene Grenze hat vieles einfacher gemacht, wenn auch Grenzbestimmungen nach wie vor gelten. Trotz Liberalisierung im EU Binnenmarkt gibt es immer noch eine Vielzahl an Regelungen, die zu beachten sind. „Wer nicht in Ordnung ist, riskiert“, so Joos.
Die 2007 gegründete EOS-Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen kümmert sich um die Besonderheiten und Vorschriften und ist Ansprechpartner für Betriebe, die grenzüberschreitend tätig sind (siehe Infokasten). Über die EOS wurden bereits Informationsveranstaltungen und Treffen zwischen Vinschger und Tiroler Unternehmern organisiert. „Die Vinschger Handwerker haben sich vor allem für arbeitstechnische Angelegenheiten und die Auflagen in Tirol interessiert“, erklärt Joos. Als besonders wichtig erachtet er in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen, um in einem zweiten Moment Geschäftsbeziehungen knüpfen und diese festigen zu können. „Das könnte für die Oberländer Betriebe, wie auch für alle übrigen im Vinschgau neue Chancen eröffnen“, sagt Joos. Allerdings brauche das Ganze noch viel Zeit. Ein unliebsames Hindernis für „Grenzgänger“ ist die Kontrollstelle auf österreichischer Seite. Die Vinschger Handwerker stellen den Kontrolleuren, die sporadisch Transporte unter die Lupe nehmen, kein gutes Zeugnis aus. „Etwas finden die immer. Wer aufgehalten wird, zahlt“, diese Klagen bekommt Joos regelmäßig zu hören. Zwar seien die Strafen nicht so hoch wie in Italien, doch das ändere wenig an der unguten Situation.
Was den Betriebsinhabern allerdings derzeit mehr Sorgen bereitet, sind die Sparmaßnahmen der Regierung Monti und speziell die neue Immobiliensteuer IMU. „Diese könnte sich für Handwerksbetriebe im Vergleich zur bisher bezahlten Summe verdoppeln“, schätzt der Bürgermeister von Graun Heinrich Noggler. „Wir werden das Thema demnächst in der Bezirksgemeinschaft ausloten und schauen, wie niedrig der Steuersatz sein kann, doch bei Zweitwohnungen und Betriebsgebäuden wird uns die staatliche Vorgabe kaum Spielraum lassen.“ Wie andere Gesellschaftsschichten werden auch die Unternehmer in den sauren Apfel beißen müssen. Weniger Immobiliensteuer-Last könnte künftig auf jene Unternehmer zukommen, die sich im geplanten Betriebsgründer-Zentrum im so genannten „Eller Areal“ am Eingang des Langtauferer Tales einmieten (möglich für neun Jahre). „Im Betriebsgründerzentrum, mit dem wir bald Ernst machen wollen, können sich Handwerker und Jungunternehmer ansiedeln, die über keine geeigneten Räumlichkeiten verfügen.“ Für die baldige Entstehung des Betriebsgründer-Zentrums im Oberland spricht auch die Unterstützung von Seiten der Landesregierung. „Landesrat Thomas Widmann hat uns bereits eine schriftliche Zusage gegeben“, so Joos. Die Betriebe in der Gemeinde Graun können, laut Noggler, in absehbarer Zukunft mit einigen öffentlichen Bauvorhaben rechnen, so werden beispielsweise die Erweiterungszonen St. Valentin, Reschen und Pedross bald bereit stehen, auch die Sanierung des Kindergartens in Graun ist fällig. Positiv sehen Joos und Noggler, dass künftig bei öffentlichen Bauvorhaben die Gewerke aufgeteilt werden können. Das eröffnet den kleinen strukturierten einheimischen Betrieben neue Chancen.
EOS – Export Organisation Südtirol
Die Aufgabe der EOS - der Handelskammer Bozen ist es, die heimischen Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte über die Grenzen hinaus und bei der Festigung bestehender Märkte zu unterstützen. Die EOS konzentriert sich auf zwei Tätigkeitsfelder: 1. auf die Förderung des Handels mit Geschäftspartnervermittlung und Beratung in der Exportabwicklung; 2. Marketing - Förderung mit dem Ziel, das Image der Südtiroler Qualitätsprodukte zu verbessern und deren Bekanntheitsgrad zu steigern.
Helfer aus der Natur
Nach unseren Einzelpflanzenbeiträgen möchte ich in Zukunft die Verwendung einzelner Heilpflanzen oder Mischungen von Heilpflanzen schmackhaft machen. Im Wesentlichen werden wir erleben, wie man leichte Störungen und Unpässlichkeiten, aber auch Krankheiten mit den entsprechenden Kräutern angehen kann.
Am Anfang dieser Serie möchte ich gleich eine der größten Krankheiten-Gruppe ansprechen: die Erkältung. Die Symptome sind mannigfaltig. Grippe, Bronchitis, Fieber, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Nasenprobleme und entzündete Nebenhöhlen machen uns zu schaffen.
Wertvolle Helfer wurden in den letzten Jahren ausführlich im „Vinschgerwind“ beschrieben. Im Falle allgemeiner Erkältungskrankheiten kann man drei Heilpflanzen hervorheben. Die Lindenblüte, mit ihrer Kraft, Fieber zu senken und den Schweiß zu fördern. Die Holunderblüten, die ebenfalls fiebersenkend wirken und das gesunde Schwitzen fördern. Dazu gesellt sich die Spirblume (Ulmaria filipendula), bei uns oft auch Mädesüß oder Wiesengeißbart genannt. Auch sie hilft, Erkältungskrankheiten zu bekämpfen. Mit einer Teemischung der drei Pflanzen können wir wunderbare Erfahrungen machen. 40 Teile Lindenblüten, 30 Teile Holunderblüten und 30 Teile Wiesengeißbart werden gemischt. Daraus machen wir unseren Erkältungstee, indem wir pro Liter Wasser einen vollen Esslöffel der Mischung brauchen. Wir übergießen die Kräuter mit siedendem Wasser und lassen das Ganze 10 Minuten ziehen. Abseihen und über den Tag verteilt lauwarm bis warm trinken. Bettruhe ist angebracht.
Melden Sie Ihre Erfahrungen direkt an den Autor: juerg.baeder@bluewin.ch
Taufers/Val Müstair
Erst deutsch, dann romanisch. Urs, der bärtige Schilehrer sitzt mit sechs Kindern in einer außer Betrieb stehenden Gondel und beendet gerade eine Geschichte: „... da ärgerte sich die Fee und war für immer verschwunden“ ... „lura s‘agitaiva la diala e d‘eira per adüna svanida“.
3- bis 6-jährige Kinder von beiden Seiten des Münstertales erlebten Mitte Jänner auf Minschuns eine gemeinsame Schnee- und Schiwoche. Ein grenzübergreifendes Projekt, bei dem die Freude am Schnee und der Austausch zweier benachbarter Kulturen im Vordergrund standen.
Die Kindergartenkinder von Valchava, Müstair und Taufers i. M. und die Kinder von der Spielgruppe Murlin in Fuldera wurden mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen vertraut.
Nach der aufregenden Fahrt mit den Pistengeräten am Morgen trafen sich alle im Kinderland und sangen das Lied von Snowli, dem Schneehasen, der den Kindern mit seinen Freunden das Schifahren lernt. Dann gingen sie in die verschiedenen Kleingruppen. Die Jüngsten spielten mit Baggern, Schaufeln, Schneetellern ... in Schnee und Iglu. Ältere machten die ersten Versuche auf Schiern. Die SchilehrerInnen waren ideenreich und lernten den Kindern das Fahren wie ein Flugzeug, sie spielten Fangen auf einem Schi oder transportierten Plüschtiere von oben nach unten. Die Älteren lernten bald „Bananenlift“ fahren, andere schafften es schon mit dem Schlepplift, unterstützt von den freundlichen und geduldigen Liftmännern. Hinter dem Schilehrer kurvten Kinder die Piste nach unten. Nach dem schmackhaften Mittagessen im Restaurant rasteten die Kinder beim Malen, Perlen fädeln oder Puzzle zusammenstellen. Dann ging es in die nächste Runde. Vor der Abfahrt am späten Nachmittag stärkten sich alle bei einer kleinen Marende.
Die Idee dieses einmaligen Projektes stammte von Augus-tin Oswald von der „scoula da skis Val Müstair“.
Am Freitag, 20. Januar 2012, fand das Plauschrennen als Abschlussfest statt. Die Kinder flitzten bei Wind und Schneetreiben durch die Tore, die Jüngsten zusammen mit einer Skilehrerin, andere mit dem Schlitten. Viele Eltern und Freunde waren gekommen und freuten sich mit den jungen Schistars, die bei der Preisverteilung alle auf die Treppe durften. Mit einem großen Applaus, einer Snowli - Medaille und einer netten Überraschung mit Süßigkeiten von der Raika Müstair wurden sie belohnt.
„Ziel war es, die Kinder in diesem frühen Alter mit den Freunden im nahen Ausland bekannt zu machen, was wir als gute Vorbereitung für weitere grenzübergreifende Kontakte im Jugendalter sehen“, stimmen die Gemeindevertreter Roselinde Gunsch Koch und Jon Largiadèr überein.
Von den netten Kontakten und der Freude der Kinder hatte sich auch die Kindergartendirektorin Marianne Bauer bei einem Besuch auf Minschuns überzeugt. Sie befürwortet - wie alle - das Wiederholen des Projektes.
Der Schulleiter von Val Müstair Urs Kühne blickt zurück: „Durch die gute Zusammenarbeit der Val Müstairer und Südtiroler Kindergartenfachkräfte und der SchilehrerInnen wurde das Projekt ein Erfolg. Die Erwachsenen und die Kinder freuten sich über das gegenseitige Kennenlernen“. (ba)
wie ihr sicher wisst, hat der Jugendtreff Laas noch keinen Namen. Deshalb seid nun ihr gefragt und eingeladen, euch einen Namen auszudenken. Vielleicht wird ja euer Vorschlag der neue Name des Treffs. Den Vorschlag könnt ihr ganz einfach im Jugendtreff oder bei Facebook unter Jugendtreff Laas abgeben. Zeit habt ihr dafür bis Mitte März, dann wird ausgewertet.
Viel Spaß beim Überlegen!
Am 21. Jänner 2012 trafen sich heuer bereits zum zweiten Mal Senioren und Jugendliche aus Schluderns, um gemeinsam Karten zu spielen. Organisiert wurde das Preisjassen vom KVW und Jugendhaus. Im Seniorenraum hieß es an diesem Nachmittag „Jeder gegen Jeden“. Joachim Tragust konnte schließlich mit der höchsten Punktezahl den 1. Platz für sich gewinnen und somit auch einen Geschenkskorb. Adelheid Telser war mit ihrer Punktezahl die Nächste am Mittelwert und bekam den zweiten Geschenkskorb überreicht. Später wurde noch gemeinsam Gulaschsuppe gegessen, geredet und gelacht. Es war ein unterhaltsamer Nachmittag für Jung und Alt.
Ein Theaterstück vom Fremdsein und Nachhausekommen im Juze Naturns und JU!P Prad
Am Mittwoch, 29. Februar um 20 Uhr wird im JuZe Naturns für alle Interessierten (Jugendliche und auch Erwachsene) ein lustiges und draufgängerisches Theaterstück zum Thema Kulturvielfalt organisiert. Es geht ums Fremdsein und Nachhausekommen.
Bei Interesse findet im Anschluss auch eine Nachbesprechung mit den beiden deutschen Schauspielerinnen statt. Der Eintritt ist frei!
Die quirlige und temporeiche Inszenierung handelt von Nadja, einer Frau aus Russland und Doris, einer Frau aus Süddeutschland. Sie haben dasselbe Ziel: Das Preisgeld von 2.000 Euro bei einem Kochwettbewerb zu gewinnen. Ansonsten eint sie auf den ersten Blick rein gar nichts. Im Gegenteil: Sie hegen und pflegen die bekannten Vorurteile gegenüber „Fremden“. Das würde auch gar nicht auffallen, müssten sie nicht den letzten freien Tisch miteinander teilen. Nun geht es hoch her, es wird um jeden Zentimeter und mit fast allen Mitteln gekämpft. Als sie jedoch einen beginnenden Streit zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen entschärfen müssen, erfahren sie zum ersten Mal ihre gemeinsame Stärke und den gemeinsamen Wunsch ein Zuhause zu haben. Doch der Weg dahin scheint – trotz beginnender Freundschaft – nicht einfach. Nadja und Doris sind Prototypen unserer multikulturellen Gesellschaft und zeigen, dass vor allem der Dialog notwendig ist, um einander zu verstehen.
Am Freitag, 2. März 2012 wird das Theaterstück im Ju!p in Prad ab 19.30 Uhr aufgeführt.
Naturns
Am Samstag, den 4. Februar wurde in der Buchhandlung Hanny in Naturns eine Autorenbegegnung anberaumt. Trotz der Kälte und des eisigen Windes fand sich am Vormittag eine ansehnliche Zahl von Wissbegierigen zur Signierung des kürzlich veröffentlichen Buches ein. Das Buch trägt den Titel „Geschichtliches über die ehemaligen Wassermühlen auf den Bauernhöfen von Naturns und Plaus“. Als Herausgeber zeichnete der Heimatpflegeverein Naturns-Plaus. Der Autor Adolf Fliri beantwortete die vielen Fragen zur Entstehung des Buches und die Absichten als Verfasser. In dieser Publikation beschäftigte er sich eingehend mit den früheren Getreidemühlen und Stampfen, die als Zeugen des vorindustriellen technischen Gerätebaues zu bewerten sind. Die Konstruktion der Maschinenteile und ihr wirksames Zusammenspiel erforderten technisches Wissen, praktische Erfahrung und handwerkliches Geschick. Das waren Voraussetzungen, über die auch der Müller verfügte. Die Bau- und Funktionsweise waren in ganz Südtirol im Wesentlichen gleichbleibend. Doch für Adolf Fliri ist das Besondere in enger Heimatbezogenheit sehr wichtig. Daher scheute er weder Zeit noch Mühe, den Wasserläufen folgend, alle Mühlen in Naturns-Plaus zu erfassen, sie fotografisch festzuhalten und durch Gespräche von Zeitzeugen wieder etwas zu beleben.
Sein Buch „Draht und Seil“, das im Jahre 2008 erschien, ist nun in zweiter Auflage erhältlich und wurde an diesem Vormittag ebenso zur Signierung bereitgestellt. Beiden Büchern liegt dasselbe Motto zu Grunde, das besagt, dass es keineswegs vergessen werden sollte, wie der eigene Lebensraum von unseren Vorfahren seit Jahrhunderten gestaltet worden ist. (ria)
Vinschgau
Mittels Presseaussendung möchte der Maschinenring Vinschgau alle Waldbesitzer auf die neu gegründete Genossenschaft „WertHolz“ aufmerksam machen. Die südtirolweite Genossenschaft setzt sich zum Ziel, Waldgebiete im Privatbesitz genossenschaftlich zu bewirtschaften und den wertvollen Rohstoff Holz gemeinsam zu vermarkten. Alle Südtiroler Waldbesitzer können an der Genossenschaft teilnehmen, vor allem jene, die ihren Wald noch nicht wirtschaftlich nutzen. Die Genossenschaft bietet allen Mitgliedern einen kompletten Dienstleistungsservice von der Beratung zur Bewirtschaftung des Waldes, Schlägerung des Holzes, Sortierung und Abtransport bis hin zur Vermarktung. Als Mitglied übergibt der Waldbesitzer der Genossenschaft den Auftrag und erhält am Ende eine Abrechnung bzw. die Auszahlung seines Gewinnes. So weiß er seinen Wald in professionellen Händen, hat eine garantierte Holzabnahme und einen konstanten Ertrag. Im Vinschgau liegt ein großer Teil des Waldbesitzes in den Händen der Fraktionen, trotzdem gibt es viele private Besitzer, die durch die Genossenschaft eine Möglichkeit erhalten, ihren Wald gewinnbringend zu nutzen. (uno)
Weitere Informationen finden sich unter
www.wertholz.bz.it.
Burgeis
Vor 25 Jahren machten Sigrid und Wilfrid Rettig aus Düsseldorf während ihrer Reise in den Süden Halt in Burgeis. Sie bezogen ein Gästezimmer und überlegten, einige Tage zu bleiben. Nach der ersten Nacht sagte Sigrid zu ihrem Mann: „In diesem Kuhdorf bleibe ich keinen Tag länger.“ Dann lernten sie die Burgeiser Gastfreundschaft kennen und verliebten sich in das „Kuhdorf“. Sie blieben und kamen jedes Jahr wieder und zwar mehrmals. Das Ehepaar Rettig fühlt sich mittlerweile in Burgeis wie daheim. Es hat viele Freundschaften geschlossen, unter anderen mit den Ferrari-Fans Erika und Martin Lechthaler und fiebert bei Formel 1 Rennen und bei Weltcuprennen im Fan-Club Stefan Thanei mit. Das silberne Gästejubiläum feierten sie vor Kurzem in der Bar Gerda, wo sie der Freundeskreis hochleben ließ. (mds)
„Berliner Zimmer“, der zweite Roman von Sepp Mall: Vatersuche, die Suche nach dem ewig Menschlichen
Erst als der Vater tot ist und das Ordnen seiner Hinterlassenschaft ansteht, lässt sich die Familie darauf ein, ihn besser kennen zu lernen. Was weiß sie vom Vater? Von seinem Glück und seinen Wunden? Von seinen Geschichten aus der Nazizeit, seinem Mädchen damals in Berlin? Johannes ist es, der sich bald nach Vaters Beerdigung nach Berlin aufmacht, er will sich vorstellen können, wie sein Vater „durch das untergehende Berlin des Zweiten Weltkriegs lief“.
Die Unsicherheit nach dem Verlust des Vaters und das plötzlich erwachte Interesse an dessen Lebensgeschichte sind die Triebfedern für die Vatersuche. Den Verstorbenen nun holt der Autor in „Berliner Zimmer“ (Haymon, 2012, 188 S.) als Fantasiegestalt, als Geist, ins Leben zurück, das Ineinandergreifen der Parallelwelten gestaltet er kunstvoll und feinfühlig. Mit sanfter Gewichtigkeit bannt er das Mysterium Tod: Es ist das Potential der Literatur, einen Toten zum Leben zu erwecken.
Johannes, der Ich-Erzähler, begegnet dem Vater im Berlin der letzten Kriegsjahre und im heutigen, dort in der Ferne kommt er ihm näher, Vater freilich beharrt auf sein Eigenleben und auf die Totenruhe. Ohne große Gesten, mit gefasster Stimme spricht der Erzähler, er entwirft Bilder mit feinen Nuancen, auf seiner Spurensuche rührt er an intime Formen, an Komplikationen und Berührungsängste. Er reflektiert die Auflösung von Gewissheiten, wagt Befreiungsschläge. Den verwickelten Text mischt der Autor dann und wann mit scherzenden Akzenten auf, im Besonderen aber ist seine lyrische Virtuosität spürbar, nicht erst auf den Seiten 129 und 130.
Von Vaters Situationen aus formt Mall die anderen Figuren, bringt die unterschiedlichen Standorte ins Spiel: Klara, die das Warten nicht aufgibt, Gregor in seiner oberflächlichen Haltung, Alma, die nachbohrt, wenn es um Großvater geht, Mutter, die in ihrer Demenz verschwindet und Angelina, die sich nach Vaters Ableben ein bisschen tröstende Leidenschaft zugesteht. Berliner Zimmer gibt es mehrere - Klaras halb zerbombtes Zimmer, das Krankenzimmer, die Hotelzimmer: zum Wohnen und Sterben, zum Schreiben und Lieben. Sepp Mall schreibt von dem, „was hinter einem liegt“, von Zimmern, die man „längst geräumt hat“. Die Türen dazu sind nicht zugeschlagen.
Claudia Theiner
Schluderns
Zur Vorstellung des Buches „Die Südtiroler Kinderapotheke für Zuhause“ durch die Apothekerin Marialuise Mair waren auf Einladung der Bibliothek Schluderns kürzlich rund 30 Interessierte in den Gemeindesaal gekommen. Vorsitzende Waltraud Klotz begrüßte die Referentin und zeigte sich erfreut, das soviele Mütter gekommen waren. Gespannt folgten diese den Ausführungen der Referentin, die ihnen viele praktische Tipps sowie natürliche und altbekannte Behandlungsmethoden aufzeigte, wie beispielsweise die Zubereitung von Tees, Ölen und Wickeln. Als Fachfrau in Schul- und Komplementärmedizin zeigte sie auf, wann Homöopathie, Schüsslersalze, Heilkräuter und vieles mehr bei Kinderkrankheiten angewendet werden können und wann das Kind ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen muss.
Ein Tipp: Wenn Kinder krank sind, sollten sie in erster Linie genügend trinken, Schonkost esssen und wenig tierisches Eiweiß wie Fleisch, Käse, Milchprodukte zu sich nehmen, dafür lieber Gemüsebrühe, Gemüse, Reis und Nudeln essen. Man sollte auch den Selbstheilungskräften der Kleinen eine Chance geben (mds)
Staben/Tabland
Am Sonntag, den 29. Jänner 2012 traf sich die Chorgemeinschaft zur jährlichen Vollversammlung im neuen Pfarrzentrum von Tabland. Als Ehrengäste waren auch Dekan Rudolf Hilpold, der Gemeindereferent Valentin Stocker und die Pfarrgemeinderatspräsidenten von Naturns und Tabland, Hermann Fliri und Friedrich Zöschg, anwesend. Musikalisch wurde die Versammlung von den jungen Sängerinnen und Musikantinnen Lisa Marie Gorfer und Anna Mayr umrahmt, die auf originelle Art und Weise einige Aspekte des Chorjahres Revue passieren ließen.
Der Chor konnte auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurückblicken. Die Sängerinnen und Sänger trafen sich zu 36 Proben und zeigten bei 26 Auftritten der Dorfgemeinschaft ihr Können. Besondere Höhepunkte waren dabei sicher das traditionelle Muttertags- und Weihnachtssingen und der Auftritt beim Partnerschaftstreffen zwischen den Gemeinden Naturns und Mutterstadt.
Der Chorleiter Josef Pircher blickte zufrieden auf das abgelaufene Jahr zurück und wies auf einige Höhepunkte des laufenden Jahres hin, wie z.B. die anstehende Eröffnungsfeier des Pfarrzentrums im Frühjahr 2012. Auf dem Programm für den Chor stehen zudem 1-2 neue lateinische Messen und das Einüben eines Standardrepertoires für die verschiedensten Anlässe im Laufe eines Kirchenjahres. Auch der neuen Situation im Bereich der neuen Seelsorgebezirke muss Rechnung getragen werden.
Last but not least wurde Marianne Kaserer für ihre 25-jährige Mitgliedschaft bei der Chorgemeinschaft geehrt.
für den Chor: Ferdinand Patscheider
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Schluderns
Ich möchte mich bedanken, was ihr für unser Land getan habt“, mit diesen Worten verabschiedete sich ein junger Schludernser beim 84-jährigen ehemaligen Südtiroler Widerstandskämpfer Sepp Innerhofer aus Schenna nach dessen Ausführungen zu den „Bombenjahren“ in Südtirol. Und Innerhofer antwortete: „Was wir getan haben, mussten wir tun, sonst hätte uns die gezielt gesteuerte italienische Zuwanderung erdrückt. Wir deutschsprachigen Südtiroler waren damals rechtlos und fürchteten um unsere Identität.“ Innerhofer war in der vergangenen Woche auf Einladung der „Jungen Generation in der SVP“ zu Gast im Schludernser Kultursaal. Eine große Anzahl an Interessierten, darunter zahlreiche Jugendliche folgten seinen Ausführungen. Sachlich und abgeklärt, ohne ethnische Emotionen zu schüren, erzählte der Zeitzeuge über die Hintergründe der Anschläge, über deren Planung und Ausführung. Er war Mitglied der Gruppe um Sepp Kerschbaumer, deren oberstes Ziel es war, keine Menschenleben aufs Spiel zu setzen. „Mit den Anschlägen haben wir die Aufmerksamkeit der Welt auf Südtirol gelenkt und erreicht, dass das Thema vor den Vereinten Nationen zur Sprache gebracht worden ist“, so Innerhofer. Der Preis dafür waren langjährige Haftstrafen und oft menschenunwürdige Behandlung in den italienischen Gefängnissen. Innerhofer ist froh darüber, dass Südtirol heute eine Autonomie hat. Lieber wäre ihm aber ein Anschluss an Österreich. Vor einer entsprechenden Abstimmung warnt er jedoch: „Wer garantiert uns, dass sie zu unseren Gunsten ausgeht? Wenn wir verlieren, wäre auch die Autonomie verloren und wir eine gewöhnliche italienische Provinz.“ (mds)
Partschins
Die Vollversammlung der Musikkapelle Partschins, die vor kurzem abgehalten wurde, stand unter dem Zeichen eines Wechsels. Der langjährige Obmann Albert Zerzer übergab die Leitung des Vereins an Andreas Österreicher. Zerzer war 26 Jahre lang im Komitee, darunter 5 Jahre als Obmannstellvertreter und 18 Jahre als Obmann. Auf sein Konto gehen zahlreiche Projekte, wie der Bau des Probelokales, die Suche nach einem geeigneten Kapellmeister, Michael Pircher, der mittlerweile 15 Jahre in Partschins sein Dirigentenamt ausübt, das Wertungsspiel 1999, die Filmaufnahme der RAI, mehrere Aufnahmen von Konzerten auf CD, Mitgestaltung der Einweihungsfeier Theisenhaus und die 10 Jahres-Feier Theisenhaus, um nur einige zu nennen. Albert Zerzer teilte der Vollversammlung vor der Wahl des Obmannes mit, dass er sich für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung stellen wird. Er hatte dies vereinsintern bereits vor Beginn seiner letzten Amtsperiode vor drei Jahren anklingen lassen. Zerzer bedankte sich bei allen Wegbegleitern, die ihn in den letzten 18 Jahren als Musik-obmann begleitet haben. Der Kapellmeister Michael Pircher bedankte sich bei Zerzer für die gute und harmonische Zusammenarbeit in all den Jahren.
Als Kandidat stellte sich Andreas Österreicher zur Verfügung, er wurde von der Vollversammlung zum Obmann gewählt, er nahm die Wahl an und bedankte sich für das große Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde.
„Meinem Nachfolger Andreas Österreicher gratuliere ich zu seiner Wahl, verbunden mit den besten Wünschen für die Ausübung dieses Ehrenamtes. Mit ihm an der Spitze hat die Musikkapelle für die Zukunft einen sehr kompetenten und ausgeglichenen Obmann gewonnen“, so die Worte von Albert.
Als Dank der Anerkennung überreichte Andreas Österreicher Albert ein Geschenk, ein Porträt, in dem Albert in der Tracht abgebildet ist. Mit großer Freude konnte Andreas Österreicher der Vollversammlung mitteilen, dass sich, außer Markus Weithaler, bisheriger Jungendleiter, alle übrigen „alten“ Vorstandsmitglieder der Wahl stellen. Durch diesen Umstand wird vermittelt, dass Einigkeit herrscht, dass alle an einem Strang ziehen und man gelassen in die Zukunft blicken kann.
Alle „alten“ Vorstandsmitglieder, inklusive Albert Zerzer erhielten mit überwältigender Mehrheit das Vertrauen der Mitglieder. Im Vorstand vertreten sind Alexander Müller, Albert Zerzer, Arnold Schönweger, Günther Garber, Georg Schweitzer und Luis Schweitzer.
Schlanders
Eine typische Situation: Die Mutter sitzt in der Küche und liest. Der Jugendliche, pubertierend, kommt herein und hört laute Musik. Die Mutter wird wütend: „Ja siehst du nicht, dass ich lese. Mach die Musik leiser und geh sofort auf dein Zimmer.“ Was passiert? Mutter und Kind stehen mitten in einem Konflikt. Bevor das geschieht, sagt Alexandra Schreiner-Hirsch, müssen Eltern eines tun: den Pausenknopf drücken. Die Sozialpädagogin ist überzeugt: Eltern brauchen eine Pause, eine Strategie, um von ihrer Wut wieder runterzukommen. Das kann bis zehn zählen sein, das kann aber auch jemanden anrufen sein, um das Ganze abzuladen. Denn: „Ich muss den Kopf freihaben, um Grenzen setzen zu können.“ Kindern sind zwar alle Gefühle erlaubt, nicht aber jedes Verhalten. Es mangelt Eltern heute an Konsequenz, die Erziehung ist ein schwankender Kurs – zwischen Nachgeben und Explodieren – geworden: Einmal gewinnen die Eltern, einmal das Kind. Aber wie in jedem guten Unternehmen braucht es einen Chef, der die Regeln aufstellt.
Gleichzeitig, sagt Schreiner-Hirsch gibt es ein emotionales Bankkonto, wo wir einzahlen und abheben. 5:1 fürs Einzahlen lautet das Verhältnis, damit eine Beziehung funktioniert. Einzahlen ist jedes nette Wort, jedes Lob, abheben jedes Schimpfen, Nörgeln, Beleidigen. Ist die Beziehung unausgeglichen, kommt spätestens in der Pubertät der Rachefeldzug. Und der ist alles andere als angenehm.
Die Alternative zum erwähnten Beispiel sieht so aus: Die Mutter bleibt ruhig: „Ich lese hier und kann mich nicht konzentrieren, wenn du hier laute Musik hörst. Ich würde gern weiterlesen.“ Anstelle eines Verbotes bietet sie Wahlmöglichkeiten an: „Du kannst in deinem Zimmer laute Musik hören oder hier bleiben und die Kopfhörer aufsetzen.“ Diese Wahlmöglichkeiten wiederholt die Mutter und fordert konsequent ein, dass in der Küche nicht laut Musik gehört wird. Die Grenzen werden gesetzt. Liebevoll und bestimmt. So lautete auch der Titel des Vortrages von Schreiner-Hirsch kürzlich in Schlanders. Die Arbeitsgruppe „Gemeindeorientierte Präventionsarbeit“ hat jenes Thema gewählt, das Eltern bewegt. Proppenvoll war die Aula. Der Vortrag bot einen Vorgeschmack auf das, was in einem zweiten Moment, in einem sogenannten Elterncoaching trainiert wird. Gegen eine Gebühr von 15 Euro werden am 13./14. April, 11./12. Mai und 18./19. Mai Eltern stark für die Herausforderungen gemacht. (ap)
Unser Frau
Bei der Organisation des „Schnolser Summerfest“, einem Südtiroler Top-Event der volkstümlichen Musik, geht es neben der Musik auch um den guten Zweck: die Unterstützung der Südtiroler Kinderkrebshilfe „Peter Pan“. Im Rahmen der letztjährigen Veranstaltung fanden zwei Almwanderungen unter dem Motto „Wandern für Peter Pan“ in Begleitung von Norbert Rier von den „Kastelruther Spatzen“ und Rudi Giovannini statt.
Nun konnte man der Präsidentin Renate Tschager und der Gründerin von „Peter Pan“ Veronika Stirner-Brantsch einen Scheck in Höhe von 3.500 Euro überreichen. Angereist waren auch Norbert Rier und Konrad Götsch von der Seilbahn Unterstell, der den Spendenbeitrag erhöht hatte. Ebenfalls anwesend war die Familie Weithaler aus Unser Frau, die einige Jahre selbst miterlebt hat, wie unverzichtbar Hilfe im Kampf gegen Krebs bei Kindern ist. (ew)
Prad
Während man als Besucher die faszinierenden Wasserwelten aquaprads lediglich von außen beschaut, hat der „Vinschgerwind“ auch das hochtechnologische Herz dieser Anlage inspiziert: eine Vielzahl an Computern, Schaltkästen, Kontrollleuchten, Displays, Pumpen, Rohren und Filtern fällt sofort ins Auge – untergebracht in verborgenen Kellerräumlichkeiten des Parkhauses. Obgleich dieser enormen Fülle an Gerätschaft bietet sich aber dennoch Platz für besondere Aufzuchtanlagen selten gewordener Flusskrebse und Kleinstfische. Die Fütterung der über 1000 glitschigen Schützlinge erfordert allergrößte Präzision und Fachwissen. Besonders stolz ist man aber auf das einmalige Knobelbecken, in welchem sich Vertreter aller einheimischen bzw. in Südtirol eingebürgerten Fische tummeln und besonders Fischerprüfungsanwärtern wertvolle Lernquelle ist.
Aller Automatisierung zum Trotze bedarf es dennoch regelmäßiger Wartung und fachkundiger Betreuung. Dafür zuständig sind die 2 kompetenten Parkhausmitarbeiter Peer Albert und Telser Christian, die zuverlässig für das reibungslose Funktionieren aller Anlagen sorgen. So muss man sich etwa alle 2 Wochen als „Putzfisch“ verdingen und zu den anderen Flossentieren ins 170.000 l große Becken steigen, um in voller Tauchermontur das Innenglas von Ablagerungen zu befreien. Aber auch die etwas kleineren Aquarien und Paludarien wollen regelmäßig geputzt, Frischwasser zugeleitet und die Hungrigen gefüttert werden… (re)
Katharinaberg
Im Oktober 2011 startete in Katharinaberg/Schnals ein Krippenbaukurs unter der Leitung von Ignaz Gurschler. Die 7 TeilnehmerInnen trafen sich fortan jedes Wochenende und arbeiteten mit großer Begeisterung an ihren Tiroler-Krippen.
Höhepunkt war die Ausstellung der Krippen am 18. Dezember 2011 in der Turnhalle der örtlichen Grundschule. Um 11.00 Uhr segnete Pater Albert vom Kapuzinerkloster Schlanders die ausgestellten Krippen.
Eine Bläsergruppe der Musikkappelle Katharinaberg umrahmte die Eröffnung der Ausstellung mit weihnachtlichen Weisen. An dieser Stelle wollen wir uns dafür nochmals herzlich bedanken.
Besonders gefreut hat uns, dass wir neben den während des Kurses gefertigten Tiroler-Krippen auch 2 Kastenkrippen und 2 orientalische Krippen ausstellen konnten. Auch wurden uns weitere Tiroler-Krippen für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. So war es möglich, den Besuchern einen Einblick in die Vielfalt der Krippen zu geben. An dieser Stelle möchten wir den Besitzern nochmals ein großes „ Vergelt’s Gott“ sagen, dass sie uns diese schönen Stücke zur Verfügung gestellt haben. Die zahlreichen Besucher aus nah und fern waren begeistert von den Krippen und zeigten sich sehr interessiert, was Bauweise und angewandte Techniken anbelangt. Wer weiß, vielleicht heißt es auch im Jahr 2012 wieder: „ Gian mar Krippele schaugn“.
Für die Ortsgruppe
Katharinaberg/Schnals
Hannes Spechtenhauser
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
von Tilman Wörtz und Uli Reinhard / Agentur Zeitenspiegel
„Ihr macht doch Friedensjournalismus, oder?“ fragen immer wieder Leute, die sich für unser Projekt Peace Counts interessieren. Die Frage ist verständlich, aber so einfach „ja“ können wir nicht drauf sagen. Es stimmt schon, seit dem Jahr 2003 reisen wir – ein Netzwerk von Reportern und Fotografen, hauptsächlich aus Deutschland – in Krisenregionen weltweit und berichten über die Arbeit von „Friedensmachern“. So haben wir Menschen genannt, die verfeindete Lager miteinander versöhnen und uns durch ihren Mut, ihr Beharrungsvermögen und ihre Kreativität beeindrucken. Pater Bert Layson ist so ein Friedensmacher, ein Pastor auf den südlichen Philippinen, der dort zwischen muslimischen Separatisten und der Zentralregierung vermittelt. Oder Dieudonné Munyiankiko, der in Ruanda Begegnungen zwischen Opfer und Täter des Völkermordes moderiert. In Nordkenia organisiert Fatuma Abdulkadir Fußballturniere zwischen verfeindeten Stämmen. In Medellín haben wir einen vierzehnjährigen Friedensmacher gefunden: Mateo rappt mit seiner Gruppe Escalones gegen die Gewalt der Drogengangs an.
Wenn ein Peace Counts-Teams, bestehend aus Reporter und Fotograf, von einer Reise zurückkehrt, veröffentlichen wir Fotos und Texte in Magazinen wie dem Stern, Brand Eins, der Neuen Züricher Zeitung. Oder wir machen Radiobeiträge draus. Besonders beglückend für uns Reporter ist die Zusammenarbeit mit Friedenspädagogen der Berghof Foundation: Sie haben mithilfe der Fotos und Texte Lernzirkel entwickelt, die Schülern und Multiplikatoren die Motive und Methoden der Friedensmacher vermittelt: Was treibt einen Pater Bert an? Welche Probleme muss er überwinden? Wie geht er mit seinen Zweifeln und Selbstzweifeln um?
Die Antworten zeichnen meist ein differenzierteres Bild des Lebens in Krisenregionen, als das Stereotyp von den sich bekämpfenden Lager. Die Beispiele der Friedensmacher zeigen, dass die Menschen in Krisenländern nicht „zu blöd“ oder zu „rachsüchtig“ sind, um ihr Schicksal in den Griff zu kriegen, sondern dass die Dynamik von Konflikten extrem komplex und schwer zu durchbrechen ist.
Entwicklungshelfer und NGO-Mitarbeiter, die sich mit dem Thema Krisenprävention befassen, geben uns begeistert Feedback: Endlich macht mal jemand Friedensjournalismus! Nicht immer nur die negativen Meldungen, sondern auch mal Berichte über positive Aspekte vor Ort. Peace Counts greift Themen auf, die ihnen am Herzen liegen und hebt sie in Mainstream-Medien. Wir von Peace Counts gelten diesem Lager schnell als die Guten, die auf die sensationslüsterne Grundhaltung unserer Branche verzichteten. Unserer eigenen Branche dagegen müssen wir beweisen, dass wir keine „PR für Hilfsorganisationen“ machen. Wir suchen natürlich nach Menschen, die an Lösungen für die Krise arbeiten, die also prinzipiell als „gutwillig“ bezeichnet werden können. Aber wir müssen deshalb nicht alles toll finden, was sie tun. Viele Peace Counts-Protagonisten waren früher selbst Kämpfer und kaum welche sind heute hundert prozentige Pazifisten. Sie haben Ecken und Kanten, Fehler und lebenslange Verstrickungen in den Konflikt. Ein Reporter muss genau hinkucken, um all diese Facetten sehen und beschreiben zu können. Den frischen Blick kriegt aber nur hin, wer Vorurteile – ob positive oder negative – zuhause lässt. Das fällt auch Redaktionen schwer und sie misstrauen oft ihren eigenen Reportern vor Ort.
Wir halten es deshalb beispielsweise mit den Gedanken eines ausgemachten Krisenreporters, dem Tiroler Journalisten Ulrich Ladurner, der für DIE ZEIT arbeitet. Für ihn ist gute Krisenberichterstattung, wenn sich der Reporter nicht ausschließlich für Bombenexplosionen, fiese Diktatoren und Flüchtlingsdramen interessiert, sondern vor allem dafür, wie Menschen mit einer Krisensituation umgehen, mit Würde und vielleicht auch mal Witz ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Dafür muss der Reporter seine Unabhängigkeit auch schon mal gegenüber vorgefassten Meinungen in der eigenen Redaktion behaupten.
Peace Counts setzt die Arbeit des Projekts immer wieder einem Härtetest aus: Wir produzieren gemeinsam mit Journalisten in Krisenregionen Reportagen, über ihre eigenen Friedensmacher, für ihre eigenen Medien. In der Elfenbeinküste, Kolumbien und auf Sri Lanka. Wenn die Menschen dort etwas mit Peace Counts anfangen können, so unsere Hypothese, dann muss das Projekt Sinn und Berechtigung haben. Noch stärker als in Europa sind Medien in Entwicklungs- und Krisenländern von einer obrigkeitsstaatlichen Struktur geprägt: Journalisten sehen sich als Übermittler der Worte von Mächtigen und Reichen. Die Begeisterung der Kollegen bei der gemeinsamen Peace Counts-Produktion ist für uns bisher jedes Mal eine Bestätigung gewesen: Allein die Recherche im Landesinnern, bei Menschen, die nie Pressekonferenzen geben oder bezahlte Lobhudeleien in Auftrag geben, ist für die meisten Journalisten vor Ort eine Erfahrung, die sie im redaktionellen Alltag nicht machen – denn die Bosse ihrer Medien haben an so einer Berichterstattung kein Interesse und der breiten Bevölkerung fehlen die Mittel, durch Konsum entsprechende Medien zu stützen. „Wir wussten gar nicht, dass es so viele Friedensmacher bei uns gibt“, stellen die Journalisten plötzlich überrascht fest. „Wenn sich dauerhaft in unserem Land was ändern soll, dann müssen wir all diesen Mutigen und Klugen unter uns eine Stimme geben.“ In der Elfenbeinküste versucht Peace Counts derzeit diese Berichterstattung über den unabhängigen Sender Peace FM zu institutionalisieren. Auch Peace FM soll den Spot auf Menschen aus der Zivilgesellschaft richten und ihnen in den Medien eine Stimme geben.
Die Ausstellung „Die Friedensmacher“ ist im Rahmen von „Gabriel Grüner-Reportagen für Menschen“ in Mals
07. März bis 30. März 2012 – Oberschulzentrum Mals – Öffentlich zugänglich während des Schulbetriebes
www.peace-counts.org
Schlanders
Jugendliche und Eltern haben den Tag der offenen Tür am 11. Februar genutzt und hinter die Mauern der Landesberufsschule Schlanders geblickt. Den Schwerpunkt von Lehre und Schule – das Tun – gossen Lehrpersonen und die geschäftsführende Direktorin Virginia Tanzer in ein ansprechendes Programm. Lebende Werkstätten aller Berufsgruppen und Führungen boten Einblick, Informationsstände und Fachvorträge Information. Dreierlei Themen hatten die Fachvorträge zum Inhalt: die Rechte und Pflichten der Lehrlinge, die Software und die neuen Technologien im Bereich Metall und den „Betrug am weißen Marmor“. Fachreferenten aus allen Landesteilen waren gekommen und informierten ins Detail.
Schlanders/Vinschgau
Eines wurde den Anwesenden beim Vortrag von Helmuth Renzler zum Thema „Diagnose Krebs – gibt es finanzielle Hilfen“ bewusst: Um zu Hilfen zu kommen, muss man sich gut informieren, und einen kleinen Durchblick durch den Dschungel der entsprechenden Gesetzgebung gewinnen. Und es braucht Durchhaltevermögen und kompetente Partner, die sich in Rentenangelegenheiten auskennen. „Patienten wissen fast nichts über ihre Rechte“, so Renzler. „Dabei gibt es mehr Unterstützungsmaßnahmen, als man denkt“. Beispielsweise könne eine Arbeitsunfähigkeitsrente oder ein Invalidengeld durchaus erreicht werden. Man müsse nur den richtigen Weg einschlagen und die einzelnen Situationen und die entsprechenden Ansuchen individuell abwägen. Renzler forderte dazu auf, sich in jedem Falle ausführlich über alles aufklären zu lassen. Der Haken an der Sache: Informationen einzuholen ist für Krebspatienten in seelischen Tiefs, oft ein schwieriges Unterfangen. Sie haben meist nicht die Kraft, die Hürden zu überwinden und deren Angehörige sind ebenfalls überfordert. Die Zeit für Ämtergänge und Kontrollen reicht für viele Schwerkranke oft nicht aus und die dringend benötigten Hilfen kommen zu spät. Vor Ort kümmern sich Mitarbeiter der Patronate um Hilfesuchende und versuchen Betroffenen zu ihrem Recht zu verhelfen. Doch oft beißen sich die Fachkräfte in der Peripherie an den oft komplexen Bestimmungen, den Barrieren und den langsam ziehenden Amtsschimmeln in Bozen die Zähne aus, wie ein Partonats-Mitarbeiter im Vinschgau erklärte. Renzler ging in seinem Vortrag auch auf die Neuerungen im Rentensystem ein und stellte fest: „Das Ganze ist derzeit nicht überschaubar.“ (mds)
Val Müstair
Die ARA (Abwasserreinigungsanlage) der Gemeinde Val Müstair in Sot Rivas, nahe der Grenze zu Italien, entspricht nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften und ist renovationsbedürftig. Eine vorschriftsgemäße Sanierung der technischen Einrichtungen und des Gebäudes würde die beträchtliche Summe von Fr. 3.2 Mio. verschlingen, ohne dass dabei eine Wertvermehrung entstehen würde. Der Gemeindevorstand ist sich der Situation bewusst und hat sich auf die Suche nach Alternativen gemacht. „Wir sind verpflichtet, alle möglichen Varianten zu prüfen und kostengünstige Vorschläge zu erarbeiten“, sagt Gervas Rodigari, Ressortverantwortlicher. Dabei ist die Idee geboren, sich der Bezirskskläranlage in Glurns anzuschließen. Nach Gesprächen mit den Verantwortlichen der Nachbarregion wurde die Sache immer konkreter und an der kürzlich stattgefundenen Gemeindeversammlung konnten so den zahlreich erschienenen Stimmbürgern zwei Projekte zur Auswahl unterbreitet werden. Die alternative Variante, die der Gemeindevorstand präsentiert hat, sieht vor die Kanalisationsleitung von der bestehenden ARA in Müstair über die Grenze zu verlängern und sie in die Leitung unterhalb Taufers zu integrieren, die in der ARA Glurns endet. Diese grenzüberschreitende Zusammearbeit würde der Gemeinde Val Müstair lediglich Fr. 550‘000.- kosten. Auch die jährlichen Geschäftskosten wären mit Fr. 149‘000.- im Vergleich zu Fr. 272‘000.-, die die erneuerte ARA in Müstair verursachen würde, viel niedriger.
Trotz der erheblichen Mehrkos-ten machten sich auch Stimmen für die teurere Variante stark. So vor allem die Vertreter von Wirtschaft und Gewerbe, die ein großes Arbeitspotential über die Grenze entschwinden sehen. „Von den Investitionen von 3.2 Mio. Fr. in die ARA Sot Rivas würden ca. 1 Mio. Fr. im Tal bleiben. Bei der Variante Glurns können immerhin dem einheimischen Gewerbe Arbeiten im Betrage von 0.5 Mio. Fr. übergeben werden“, erklärte Rodigari. Auch eine gewisse Skepsis gegenüber der Sicherheit bei Investitionen im Ausland war in der Gemeindeversammlung hörbar. Da konnte der Gemeindepräsident soweit beruhigend erklären, dass ein Vertrag mit Glurns über die Dauer von mindestens 30 Jahren angestrebt wird, was von italienischer Seite mündlich schon versprochen ist. Von den 159 im Saal Anwesenden stimmten schlussendlich 91 für die Variante mit Glurns und 37 für die Erneuerung der ARA in Sot Rivas. Somit ist der Weg frei für die weitere Planung und die Realisierung eines grenzüberschreitenden Projektes. (bg)
Mals/Schluderns/Glurns
Der Tourismus ist die stützende Säule der Wirtschaft und auch wir fühlen uns verpflichet, einen Beitrag zu leisten“, so der Raika Direktor Werner Platzer bei der Unterzeichnung des Sponsorvertrages der Raiffeisenkassen Prad-Taufers und Oberland mit der Ferienregion Obervinschgau. Dessen Präsident Thomas Theiner betonte, dass die Raika-Unterstützung, die jährlich neu gewährt werden muss, sehr wichtig sei, um die Tätigkeit in den Büros in Mals, Schluderns und Glurns aufrecht erhalten zu können. Dort geht es künftig nur noch um die Betreuung der Gäste vor Ort. Um das Marketing nach außen wird sich die neu gegründete Marketing-Gesellschaft-Vinschgau (Sitz in Glurns) mit Direktor Kurt Sagmeister an der Spitze kümmern. Zweigleisigkeiten zum Beispiel bei Drucksorten und Messeauftritten sollen der Vergangenheit angehören. „Motivierte Leute stehen hinter Sagmeister und wir müssen dem Team beim Marketingplan und bei der Konzepterstellung etwas Zeit lassen“, so Theiner. (mds)
Latsch/Laas
Zu einer besonderen Finissage hat am 10. Februar Walter Rizzi in seinen Cubus in Latsch geladen. In würdiger Form wurde bei dieser Veranstaltung die Gemeinschaftsausstellung „Jetz und do! – Altholz Kreationen“ beendet. Dabei waren Werke des Laaser Künstlers Gianfranco Bonara und seiner Tochter Carmen, die als Designerin in Bozen lebt, gezeigt worden. Passend zur Würdigung ihres künstlerischen Werkes wurde bei dieser Finissage zusätzlich die Idee der Gemeinwohl-Ökonomie propagiert. Hierzu hatte der Hausherr den aus Schlanders gebürtigen Günther Raifer, den Leiter des Brixner Terra Instituts als Hauptreferenten geladen. Unter den Augen zahlreicher prominenter Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft führte Gastgeber Walter Rizzi gekonnt in den Abend. Die Designerin Carmen Bonora erklärte danach ihr Werk und die Grundsätze ihrer Arbeit. Auf ihre Ausführungen folgte das mit Spannung erwartete Hauptreferat von Günther Raifer zu Nachhaltigkeit und Gemeinwohl-Ökonomie. Seine Aussagen wurden im abschließenden Gespräch vor Publikum zwischen Günther Raifer und Günther Hölzl vom „Genussmarkt pur Südtirol“ untermauert. Die zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum zeigten, wie aufschlussreich die Vorträge empfunden worden waren. (jan)
Schlanders
Es ist gut, dass es Widerstands-Nester wie den „Vinschgerwind“ gibt, die dem Mediengorilla Athesia die Stirn bieten. Mit ihrer tendenziösen Berichterstattung, ihren Medienkampagnen und ihrer gesellschaftlichen Einflussnahme tut die Athesia dem Land Südtirol nicht gut. Gesagt hat das vor kurzem Christoph Prantner. Die klare Ansage gegen das „Tagblatt der Südtiroler“ war die Antwort auf die obligate Frage von Moderator Erich Daniel: „Welchen Blick von außen werfen Sie auf Südtirols Medienlandschaft?“ Prantner ist Journalist beim „Der Standard“ und leitet seit einigen Jahren das Ressort Außenpolitik, das er als Königsdisziplin in der liberal ausgerichteten, österreichischen Tageszeitung bezeichnet. Prantner ist ein Schlanderser. Vor vierzehn Tagen war er Gast bei der frisch initiierten Gesprächsreihe „Außenansichten“ und hatte als international erfolgreicher Schlanderser das Wort. Bis auf den letzten Platz war der Lesesaal der Bibliothek Schlandersburg gefüllt. Interesse ist da. Für jene, die in die Welt gegangen sind. Und: für ihre Ansichten. Außenansichten eben. Die Fragen der Zuhörer gingen querbeet und hatten den gesamten Globus im Blick. Prantner hat geantwortet, freiheraus, von der Leber weg. Südtirol solle weniger über die Vergangenheit diskutieren und mehr in die Zukunft schauen (auf die Frage zur Doppel-Staatsbürgerschaft), in Südtirol finden dieselben Debatten wie vor zehn Jahren statt (auf die Frage, wie ein Bericht über Südtirol aussehen würde), im fernen Osten spielt die Musik, das internationale Machtgefüge ordnet sich neu, China wird 2020 Volkswirtschaft Nummer eins sein und steigt – ohne Skrupel - groß im Agrarbereich in Afrika ein, Europa braucht eine gemeinsame China-Strategie, China hat den Europäern das Hirnschmalz abgezogen (auf die Frage, welche Rolle spielt China künftig am Markt und im Besonderen am Agrarmarkt). (ap)
Vinschgau
In den Gemeindeausschuss zu kommen, ist nicht nur eine Frage des Mitgestaltens, sondern auch eine finanzielle. Und wer den Bürgermeister als Stellvertreter oder Stellvertreterin vertreten darf, kann sich, neben seinen/ihren Aufgaben als GemeindereferentIn auf ein feines Nebeneinkommen freuen. Was wir mit den Amtsentschädigungen für die Bürgermeister im letzten „Vinschgerwind“ begonnen haben, setzen wir mit den Amtsentschädigungen für die Vize-BM und für die Referenten fort.
von Erwin Bernhart
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Eines vorneweg: Zwei Bruttogehälter für zwei BM stimmen so nicht, wie wir sie in der letzten Nummer dargestellt haben. Das Bruttogehalt des Latscher BM Karl Weiss und jenes des Prader BM Hubert Pinggera. In beiden Gemeinden wird Verzicht geübt. Freiwillig.
Der Latscher Gemeindeausschuss hat zu Beginn der Legislaturperiode eine Verzichtserklärung abgegeben. Die sieben Referenten, BM inklusive, bekommen so viel an Amtsentschädigung, als ob es nur sechs Referenten geben würde. Jeder Referent verzichtet auf einen Teil der ihm eigentlich zustehenden Amtsentschädigung. Den Latscher BM Karl Weiss trifft dieser Verzicht, euromäßig, am meisten.
der südtiroler kriegsopfer- und frontkämpferverband wurde 1955 gegründet, um die rechte und interessen der südtiroler heimkehrer, kriegsinvaliden und hinterbliebenen gegenüber dem staat vertreten zu können. 1957 beschloss man auch die aufnahme der ehemaligen frontkämpfer des ersten weltkrieges und den zusammenschluss mit dem damaligen heimkehrerverband, denn damals lebten natürlich noch viele veteranen des ersten großen krieges. Der skfv ist dem „tiroler kameradschaftsbund“ angeschlossen (dem auch verbände angehören wie der „tiroler kaiserjägerbund“ oder der „kaiserschützenbund tirol“).
inzwischen hat der skfv andere aufgaben als zur zeit seiner gründung. außer dass sie tradition und alte kameradschaft pflegen, sorgen sich seine mitglieder um die pflege der soldatenfriedhöfe und kriegerdenkmäler, ohne zweifel eine notwendige und sinnvolle tätigkeit. trotzdem klang es doch unfreiwillig komisch, wenn kürzlich eine zeitung schrieb: „die reihen lichten sich, der skfv klagt auf seiner vollversammlung über nachwuchsprobleme“. diese nachwuchssorgen sind nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass der erste krieg vor 94 jahren zu ende ging und der zweite vor 67 jahren. da ist es wohl unvermeidlich, dass die alten kämpfer so langsam wegsterben, und es wäre zynisch, wollte man auf einen neuen krieg warten, um den mitgliederstand wieder aufzustocken.
y
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Laas
Seit 1. Jänner 2012 hat die Fraktion Laas einen neuen Sekretär. Der ehemalige Oppositionspolitiker Oswald Angerer hat dieses Amt übernommen, der bisherige Sekretär Benedikt Zangerle hat sich zurückgezogen. Angerer, auch im Fraktionsausschuss, ist - mit Präsident Paul Tröger - Garant für die Weiterführung der bisherigen Fraktionslinie, auch in Sachen Marmor. Denn heuer wird in der Causa Abtransport wohl ein entscheidendes Jahr werden. Kürzlich waren die Marmor-Akteure, die Fraktionen Laas und Göflan, die Gemeinden Laas und Schlanders und die Lasa Marmo bei LH Luis Durnwalder. Die Möglichkeiten des Abtransportes wurden ausgelotet. Für LH Durnwalder ist klar, dass es kein weiteres Provisorium über Göflan geben wird. Es sei denn, der Nationalpark willigt ein und die Unterschriften aller, mit Betonung auf aller, Grundbesitzer liege vor. Die derzeitige Lösung ist ein gutes Geschäft für die Fraktion Göflan, das man ungern aufgeben will. Angerer sagt, er hätte sich nie getraut einen solchen Vertrag zu unterschreiben, wie ihn die Schlanderser haben. Mit derzeit 60 Euro pro Kubik werde dem Bruchbetreiber (Burkhard Pohl) der Abtransport garantiert, wohl wissend, dass der Abtransport auf einer provisorisch genehmigten Trasse erfolgt. (eb)
Schlinig/Bozen
Der Lawinenabgang an der Schwarzen Wand im hintersten Schlinigertal am 6. Februar 2012, bei dem sich glücklicherweise alle vier Personen selbst befreien konnten, hat die Frage nach der Sicherheit an dieser vielbegangenen Stelle neu aufflammen lassen. „Schmiedsepp“ Siegfried Patscheider (Bild), langjähriger Präsident der Fraktion Schlinig, hat im Jahr 2006 einen Vorstoß unternommen, der von den zuständigen Stellen in Bausch und Bogen verworfen worden ist. Patscheider hat, mit Rückendeckung der AVS Sektion, des Tourismusvereines und der Weideinteressentschaft von Mals und in Absprache unter anderem mit dem damaligen Leiter des Forstinspektorates Schlanders, Andreas Feichter, vom Meraner Ingenieurbüro Ladurner ein technisches Projekt für eine Lawinenschutzgalerie erarbeiten lassen: eine 250 Meter lange Holzkonstruktion, an der letzten Kehre neben der „Wand“ beginnend, bis zum Ende des an der „Wand“ oben parallel verlaufenden Weges; die Holzkonstruktion mit Pultdach, welches bergseitig auf Felsen bzw. auf der zu errichtenden Zyklopenmauer aufliegt und talseitig von Lärchensäulen getragen wird, welche im Abstand von je 3 Metern vorgesehen sind.
Vinschgau - Teil II
In den Stabstellen der Rathäuser blieb’s still. Die Gemeindesekretäre von Mals, Naturns, Latsch und Schlanders samt Vize schwiegen zustimmend ob des Artikels „Feines Zubrot“ im jüngsten „Vinschgerwind“. Aufgelistet wurden erstmals jene Summen, die im vergangenen Jahr – zusätzlich zur Entlohnung - in die Brieftaschen der Gemeindesekretäre geflossen sind. Ein Privileg, das auf das Jahr 1962 zurückgeht und auf das Gesetz Nummer 604 fußt.
Vinschgau
Nun ist „Vinschgau Marketing“, die Nachfolgeorganisation des Tourismusverbandes Vinschgau, mit einem Verwaltungsrat bestückt und der seit längerem als Direktor gekürte Kurt Sagmeister hat seit 9. Februar 2012 einen regelkonformen Arbeitgeber. Sagmeisters Wunsch nach einem schlanken, dreiköpfigen Verwaltungsrat wurde zwar nicht entsprochen, dafür ging die Wahl reibungslos und entspannt über die Bühne. Weil aus den sieben Tourismusvereinen im Vorfeld fünf Kandidaten namhaft gemacht worden sind (Kastelbell und Taufers haben keinen Kandidaten vorgeschlagen), hat man alle fünf in den Verwaltungsrat gewählt. In den Gremien der Tourismusvereine (mit Ausnahme von Latsch) hat man sich darauf verständigt, anstelle des Vereinspräsidenten jeweils einen Delegierten in das neue Gremium zu schicken. Mit Matthias Tschenett (Bild) aus Vetzan ist nun der Präsident und mit Philipp Waldner aus Mals der Vizepräsident gewählt. Holger Gander, bei der Ferienregion Ortlergebiet angestellt, und Ulrich Stampfer, Direktor der Ferienregion Oberland und, als einziger Tourismusvereinspräsident, Günther Pircher von der Ferienregion Latsch-Martell komplettieren den neuen Vorstand der „Vinschgau Marketing Konsortial GmbH“. „Der Auftrag von Vinschgau Marketing liegt in der Vermarktung und in der touristischen Weiterentwicklung der Region“, schreibt Sagmeister in einer Presseaussendung. (eb).
Prad am Stilfserjoch
Die Sennerei Prad hat am 4. Oktober 2011 mit der Produktion begonnen. Damit wurde nach einer 20-jährigen Durststrecke die im Jahre 1960 begonnene Sennerei-Tradition wieder aufgenommen. Ein mutiger Schritt in den Augen der zentralen Stellen für Milchverarbeitung in Bozen. Doch die Betreiber der Sennerei um Alois Burger sind zuversichtlich und wollen alles tun, damit die Initiative erfolgreich wird. Derzeit werden 1.250 Kilogramm silofreie Milch von 13 Liferanten verarbeitet. Die Betreiber hoffen nun, dass die Produkte auch ihren Absatz finden und die Bevölkerung hinter der Sache steht. In der vergangenen Woche war die neue Ausrichtung der Sennerei im „aquaprad“ Thema einer Abendveranstaltung, mit Annemarie Kaser vom Südtiroler Sennereiverband, dem Almberater Bertram Stecher und dem gebürtigen Prader Uli Wallnöfer, der mit „Südtirol pur“ in Meran erfolgreich regionale Produkte anbietet und den Burger mit ins Boot geholt hatte. „Regionalität ist das neue Bio und die Prader Sennerei liegt im Trend“, unterstreicht Wallnöfer. „Die Konsumenten suchen Sicherheit, wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen und sind auch bereit, mehr zu bezahlen. Entscheidend für eine erfolgreiche Vermarktung ist die Qualität. Wir brauchen ein Top-Produkt“. Der Weinanbau in Südtirol habe sich kontinuierlich über die Qualität zu einem Spitzenprodukt entwickelt und erziele Spitzenpreise. Dieselbe Entwicklung müsse auch im Sennereibereich verfolgt werden, so Wallnöfer. Eine Lanze für saubere Verarbeitung brach auch Stecher: „Die Qualität beginnt im Stall, ohne gute Milchqualität hat guter Käse keine Chance“. Absatzziel der Prader Sennerei ist die Nutzung kleiner Kreisläufe (ein Drittel Detailverkauf, ein Drittel Vinschgau-Verkauf (Gastronomie) und ein Drittel Verkauf in umliegenden Regionen.) (mds)
Vinschgau/Schlanders
Mit Lob überhäuft wurde die Umweltschutzgruppe Vinschgau im Rahmen der Mitgliederversammlung am 10. Februar im Landhotel Anna von Gastredner Hans Heiss. Der grüne Landtagsabgeordnete lobte den Einsatz und die Kontinuität der Gruppe im Sinne des Umweltschutzes, aber auch in punkto direkter Demokratie und stellte treffend fest, dass die Gruppe nach nunmehr über 30-jähriger Tätigkeit längst „im Herzen des Vinschgaus“ angelangt ist. Anlässlich der alljährlichen Versammlung berichtete die USGV über die Tätigkeiten im vergangenen Jahr. Das Tätigkeitsprogramm umfasste die Errichtung von Insektenhotels an Schulen, den Geotag der Artenvielfalt, eine Unterschriftensammlung gegen die Asphaltierung der Prader Sand, die Teilnahme an verschiedenen Märkten mit Infoständen, Protestaktion im Lagauntal, die Verleihung des Ökologiepreises, Verkehr und Mobilität, die Unterschutzstellung des Rambaches, Unterstützung der Initiativgruppe für mehr Demokratie und nicht zuletzt Informationsveranstaltungen und Aufklärungsarbeit in punkto Pestizideinsatz um nur einige Aktivitäten der überaus engagierten Gruppe zu nennen. Der Rambach wird auch im neuen Jahr ein Hauptthema bleiben sowie die Problematik um den im Vinschgau problematischen Pestizideinsatz im Obstbau, wieder ins Programm kommt der Ausbau der Straßenverbindung Forst-Töll, nachdem die Landesregierung hier einen weiteren Ausbau anstrebt. Wesentlich bleibt nach wie vor Informationsarbeit und Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange des Umweltschutzes. Helmuth Schönthaler, der Vorsitzende der USGV dankte allen Mitgliedern für ihren Einsatz, im Besonderen den Frauen im Vorstand, den Urgesteinen Albert Prizzi, Erich Daniel und Peter Gasser und allen voran Rudi Maurer als unermüdlichen Kämpfer in Sachen Umweltschutz und direkter Demokratie. Der alle 3 Jahre neu gewählte Vorstand der USGV änderte sich kaum: Albert Prizzi, Barbara Pichler, Erich Daniel, Eva Prantl, Helmuth Schönthaler, Ingrid Karlegger, Peter Gasser, Roman Altstätter, Rudi Maurer und Stephan Platzgummer wurden einstimmig gewählt. (uno)
Portrait - Rosa Ortler Rinner
Das Heimweh ist ihr Wegbegleiter, seit Frau Rosa in St. Radegund in der Steiermark lebt. „S Hoamweah wart iatz in Olter ollawail nou stärker“, sagt sie im Vinschger Dialekt, den sie noch unverfälscht spricht. „I bin olm nou a Vinschgerin.“ Was im Tal läuft, liest sie im „Vinschgerwind“. Und sie schwärmt von der Zeitung, die ihr alle 14 Tage ein Stückchen Heimat ins Haus bringt. Oft denkt sie an ihre Kinder- und Jugendzeit zurück. „Miar sain in dr härtesten Zeit aufgwochsn; miar hoobm koa Eigenleben kopp“, betont sie. Mit den damaligen faschistischen Machthabern geht sie hart ins Gericht: „I konn den Italienern nit verzeichn, dass sie inz ihre Sproch aufzwungen unt di insre verbotn hoobm“.
Heimatbühne Prad
Seit November 2011 wird in Prad unter der Regie von Alfons Paulmichl fleißig geprobt. Das Stück „Diplom Bauernhof“ ist eine Komödie von Ralf Kaspari: Zusammen mit der jungen Ingenieurin Silke, will Anton Stadler seinen Hof auf die Produktion von Biokraftstoff umstellen. Die Pläne sind bereits fertig, jedoch hat Anton seine Familie bisher noch nicht informiert. Der neugierigen Nachbarin Renate bleiben die heimlichen Besuche von Silke allerdings nicht verborgen, und sie informiert Marlis über das offensichtliche „Fremdgehen“ ihres Mannes. Sohn Peter hat nicht den Mut, seine neue Freundin Sabine, eine patente Bauerntochter aus der Nachbarschaft, zu präsentieren. Opa Gustav entdeckt Prospekte über ein Altersheim. Will man ihn loswerden? So kommt es zu immer mehr unglaublichen Verwechslungen und Verdächtigungen bei den Stadlers...
Premiere im „aquaprad“ am 25. Februar 2012 um 20.00 Uhr (weitere Infos sh. Theaterwind)
Vinschgau - Aus dem Gerichtssaal
Der Dichter Kurt Tucholsky hat die Streitlust seiner Landsleute ironisch so beschrieben: Wenn der Deutsche hinfällt, dann steht er nicht auf, sondern schaut, wer schadenersatzpflichtig ist! Falls dies jemals eine typisch deutsche Eigenart war, so ist sie mittlerweile weit verbreitet. Wir brauchen gar nicht an die unzähligen Prozesse zu erinnern, welche alljährlich in Amerika von Verbrauchern gegen die Hersteller von Waren und Haushaltsgeräten angestrengt werden. Der wohl skurrilste ist der einer Hausfrau, welcher ihre Katze in der Mikrowelle verbrannt war. Sie verklagte den Hersteller, weil in den Bedienungsanleitungen keine Warnung zu finden war, dass Katzen die Hitze des Herdes nicht vertrügen. Mc Donalds musste gar vor einigen Jahren einer Frau einen Millionenbetrag zahlen, weil sie sich mit einem Kaffeebecher verbrannt hatte und auf dem Becher kein Hinweis angebracht war, dass der Inhalt heiß ist. Allgemein hat diese Haftpflichthysterie dazu geführt, dass auf Packungsbeilagen und Gebrauchsanleitungen die absurdesten Dinge empfohlen werden, z.B. dass es nicht gesund ist, die Katze in der Mikrowelle zu trocknen! Oder der Hinweis auf der Verpackung eines Bügeleisens: „Die Kleidung nicht während des Tragens bügeln!“
Doch auch hierzulande häufen sich die Schadenersatzprozesse mit den unverständlichsten Ausgangssituationen. So haben wir in dieser Rubrik von einem Urteil des Landesgerichts Bozen berichtet, mit welchem ein Grödner Skilehrer „verknackt“ wurde, weil ein Kind während einer Skistunde auf einem Idiotenhügel gestürzt war. Vor Kurzem verklagte eine „Signora“ in Monza eine Bank. Sie war nach einem ausgiebigen nächtlichen Schneefall am Morgen mit ihrem Pkw bis in die Nähe des Bankomaten gefahren, ausgestiegen und auf dem Weg zum Automaten ausgerutscht, gestürzt und hatte sich dabei verletzt. Die Klage der Signora wurde abgewiesen. Die Richter in Monza belehrten sie dahingehend, dass bei Schnee und Eis jedermann/frau wissen müsse, dass es rutschig ist. Also aufstehen und sich selbst an die Brust klopfen anstatt die Schuld bei der Bank zu suchen!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Taufers
Der Tauferer BM Hermann Fliri gerät zunehmend unter Druck. Die Problematik rund um das gemeindeeigene Kraftwerk „Avinga“ hat eine neue Dimension angenommen und könnte ein Fall für den Rechnungshof werden. Dies kam bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag in Bozen zur Sprache. Fridolin Wittmer, Tauferer Gemeinderat für die Freiheitlichen, hat sich Schützenhilfe von seiner Mutterpartei, vom Landtagsabgeordneten Pius Leitner, geholt. Damit wird die leidige Problematik rund um das „Avinga“-Kraftwerk pressemäßig auf Landesebene gehievt. Grund für den drastischen Schritt sind die für Wittmer enttäuschenden Antworten von Seiten des BM Fliri auf unzählige Anfragen rund um das Kraftwerk. Und, so haben es Wittmer und der Fachmann für Turbinenbau, Alois Fliri, errechnet, der Gemeinde seien bisher gut 200.000 Euro durch die Lappen gegangen. Rund 100.000 Euro weniger habe die Gemeinde aufgrund des baulichen Murxes eingenommen und rund 100.000 Euro habe die Gemeinde für Sanierungsmaßnahmen ausgeben müssen, die bei sorgfältiger Planung nicht fällig gewesen wären. Genau solche entgangenen Einnahmen bzw. aus der Sicht Wittmers unnützen Ausgaben sollen nun den Rechnungshof auf den Plan rufen.
Die Chronologie des E-Werkes Avingabach, zusammengetragen von Wittmer und Alois Fliri, liest sich wie eine Aneinanderreihung von Pannen, Tricksereien und Flickschustereien. Dennoch war BM Hermann Fliri bisher imstande, „sein“ E-Werk als Erfolg zu verkaufen. Das Fass zum Überlaufen brachte zusätzlich noch, dass die im vorigen Jahr durchgeführte „Potenzierung“ beim E-Werk einen von Alois Fliri, der sich in der Materie auskennt, errechneten Turbinenwirkungsgrad von „unglaublichen 148 Prozent“ ergeben hat. Der unglaubliche X-Faktor in Taufers. Die lapidare Auskunft aus der Gemeindestube an Wittmer: Der Turbinenbauer habe eben ein Betriebsgeheimnis. (eb)
Mals/Schlanders.
Dass Singen eine wohltuende Wirkung hat, hat jeder/jede von uns schon einmal in seinem / ihrem Leben erfahren, und es ist auch in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen worden. Um dieses Wissen wieder mehr in den Alltag zu integrieren und daraus Kraft schöpfen zu lernen, bietet das Regionalentwicklungszentrum Spondinig unter der Leitung von Martina Wienchol ab Ende Februar zwei neue Kurse zu diesem Thema an. Sie richten sich an Frauen oder Paare in der Schwangerschaft und an junge Familien, die gerade Nachwuchs bekommen haben.
Für weitere Informationen und Anmeldung steht das Regionalentwicklungszentrum gerne zur Verfügung.
Schlanders.
Der Singkreis Runkelstein, Bozen, lädt zum geistlichen Konzert „Also hat Gott die Welt geliebt - Musik zur Fasten- und Passionszeit“ ein.
M. Haydn „Missa Tempore Quadragesimae“ sowie Werke von M. Franck, J.
B. Barrière, F. Mendelssohn Bartholdy, J. G. Rheinberger und R. Strauß-König.
Ausführende: Singkreis Runkelstein,
Leitung: Elmar Grasser
Orgel: Fr. Arno Hagmann
Cello: Matteo Bodini, Roland Mitterer
Kontrabass: Norbert Zöggeler
Samstag, 3. März 2012, Schlanders, Pfarrkirche,
17 Uhr
Schlanders.
Vom 25. Februar bis zum 6. März findet im Kulturhaus Schlanders die Ausstellung „Expedition Bibel“ statt. Es ist eine Einladung zu einer Reise mit allen Sinnen, eine Einladung zum Berühren und Sehen, organisiert von den Pfarrgemeinderäten Schlanders und Kortsch. Exponiert ist etwa der Qumran-Krug mit der Jesajarolle, die aus der Zeit um 200 v. Chr. stammt und auf 7,34 Meter nahezu lückenlos den Text des Prophetenbuchs Jesaja wiedergibt. Am 25.02. wird die Ausstellung um 17 Uhr eröffnet.
Die weiteren Öffnungstage: Sonntag, 26.02. von 9:30 – 12 und 15 - 18 Uhr, Dienstag, 28.02. von 17 – 20 Uhr, Donnerstag, 01.03. um 19:30 Uhr Vortrag mit Reinhard Demetz, Freitag, 02.03. von 17 – 20 Uhr, Samstag, 03.03 von 15 – 18 Uhr, um 15:30 Uhr unterwegs mit der Bibel im Rucksack mit Marlene Horrer, Sonntag, 04.03. von 9:30 – 12 und 15 bis 18 Uhr; um 17 Uhr Konzert des Gospelchors in der Pfarrkirche und am 06. März von 17 bis 20 Uhr. (ap)
Naturns/Bozen.
Manuela Trenkwalder, die Naturnser Künstlerin, bereicherte den Tag der offenen Tür an der Landesberufsschule in Bozen am 11. Februar mit einer Ausstellung ihrer Bilder. Zugrunde liegt den Fotografien von Manuela Trenkwalder die Erkenntnis, dass die Details das Besondere eines Fotos ausmachen. Trenkwalder selbst: „Ich arbeite gerne mit allem, was mit Natur zu tun hat und gerate dabei immer wieder ins Staunen, welche Vielfalt unser Universum zu bieten hat. Auch die Echtheit der Bilder, Dinge unverfälscht festzuhalten und dem betrachtenden Auge zu präsentieren, ist das spannende an meinen Bildern.“ Kurz vor Weihnachten stellte Trenkwalder in Naturns sehr erfolgreich aus. (ap)
Laas.
Sepp Mall stellt seinen neuen Roman „Berliner Zimmer“ vor. Am Freitag,den 02. März 2012 um 20.00 Uhr
in der Bibliothek Laas.
Schluderns.
Die öffentliche Bibliothek Schluderns, die Frauen und Senioren des KVW und die katholische Frauenbewegung Schluderns laden zur Buchvorstellung „Die Nächste, bitte!“ mit der Ärztin und Buchautorin Ingrid Windisch. Geschichten von Frauen im Alter, wie sie die täglichen Herausforderungen meistern, von Eigensinn und Mut, von Grenzen und Schwierigkeiten, aus der Sicht einer Palliative Care orientierten Hausärztin. Am Freitag, 09. März 2012 um 19.00 Uhr in der Bibliothek Schluderns.
Goldrain.
Die Mitglieder des KVW und des Kfb laden am 26. Februar zum traditionellen Suppensonntag in den Goldrainer Schießstand. Der Erlös geht an Sepp Lösch und an die Krebshilfe Vinschgau. Serviert wird ab zirka 11 Uhr.
Das Klimahouse
Vielleicht entspricht der alte Hof am Vernagter See in Schnals nicht den Normen eines modernen Klimahauses, aber dank zukunftsweisender Fenstertechnik und uralter Holzbauweise kann er den letzten Winterstürmen leicht trotzen.
Foto: Gianni Bodini
„Die IMU werden wir akzeptieren müssen“
AUSGABE 3-12 SVP-Landesrat HANS BERGER
Es stellt sich die Frage, ob wir weiterhin SVP-Politiker akzeptieren müssen, die in früheren, guten Zeiten so miserabel gewirtschaftet haben, dass sie in Krisenzeiten nichts anderes mehr sagen können, als dass weitere Steuern akzeptiert werden müssen! Schluss mit den Diskussionen um direkte Demokratie, Schluss mit den Diskussionen um Mandatsbeschränkung! Wählen wir alle Versager aus der Vergangenheit bei den nächsten Wahlen einfach ab und geben neuen Kandidaten, neuen Parteien die Chance. Schlimmer als nach zwanzig, dreißig Jahren im Amt zu sagen: „Neue Steuern werden wir halt akzeptieren müssen“ und dafür auch noch ein Schweinegeld zu verdienen, kann es nicht kommen!
Horst Gemassmer, Kortsch
Wo ein Wille...
Ich fordere die Gemeindeverwaltung auf, sich im Sinne der Autonomiepolitik dafür einzusetzen, dass nicht nur landwirtschaftliche Almhütten eine Befreiung von der Gebäudesteuer IMU erfahren, sondern auch vor allen die von den Arbeitsnehmern mit viel Mühe errichteten Eigenheime. Oft haben diese noch Darlehen zurückzuzahlen. Es ist nicht richtig diese noch mehr zu belasten, das Leben ist schon teuer genug, eine weiter Belastung ist nicht tragbar. Deshalb sollen die Landesregierung und die Gemeinden des Landes dafür Sorge tragen, dass Erstwohnungen ausgenommen und IMU-frei bleiben. Man soll nicht so tun, als ob das nicht möglich wäre. Wo ein Wille da ein Weg.
Hansjörg Bernhart, Burgeis
Umfahrung Forst-Töll
Einige Bürger von Algund und Marling drängen, mit der Brauerei Forst im Rücken, sehr stark auf die Verwirklichung des Tunnels hinter der Brauerei. Dabei vergessen sie, dass die Landesregierung anlässlich der Verwirklichung des Mittelabschnitts zugesagt hat, vor weiteren Bauten zwischen Forst und Töll die längst fälligen Umfahrungen im Vinschgau zu finanzieren. In Rabland, Tschars-Kastelbell und Tartsch warten viele Bürger auf das Einhalten des Versprechens. In Algund und Marling hingegen scheint man, auch in Zeiten knapper Geldmittel, kein Verständnis dafür zu haben, dass die Investitionen bei Forst die anderen Projekte auf Jahrzehnte hinaus verzögern würden. Einzelne Vertreter hingegen meinen sogar, durch Drohungen an politische Vertreter ihre Anliegen durchdrücken zu können. Sie beachten dabei nicht, dass im Vinschgau viel mehr Personen durch den Straßenverkehr durch ihre Dörfer leiden, als bei Forst. Höchste Zeit, dass wir in Südtirol umdenken zu Gunsten des Gemeinwohls.
Hanns Fliri, Naturns
Schweigen zur Forst-Töll
Wieso hüllen sich die beiden Vinschger Landtagsabgeordneten Arnold Schuler und Sepp Noggler zum weiteren Ausbau der Forst-Töll in vollkommenes Schweigen? Lassen diese beiden Volksvertreter die besorgte Vinschgauer Bevölkerung vollkommen im Stich?
Rudi Maurer, Prad
Nein zu Einführung der Tourismusabgabe
Der SVP-Bezirkswirtschaftsausschuss Vinschgau unter dem Vorsitz von Alois Lechner spricht sich klar gegen die Einführung einer pauschalen Tourismusabgabe für alle Wirtschaftssektoren, so wie sie der Gesetzesentwurf der Landesregierung vorsieht, aus. „Obwohl uns bewusst ist, dass wir alle direkt oder indirekt vom Tourismus profitieren, ist eine weitere Abgabe für die Betriebe einfach nicht vertretbar und vor allem Abgaben, die in keiner Weise von dem Wirtschaftsertrag der einzelnen Betriebe abhängen“, so der Vorsitzende.
Die neue Immobiliensteuer „IMU“ bringt auch für die Wirtschaft große und ertragsunabhängige Mehrbelastungen mit sich und auch hier wäre eine Ausrichtung nach Ertrag der Strukturen anzudenken. Angesichts der neuen „IMU-Steuer“ muss das Land für Steuersenkungen durch die Herabsetzung der Steuersätze auf den niedrigst zugelassenen Steuersatz sorgen. „Die Einführung von neuen regionalen Steuern und Abgaben von Seiten des Landes wird von den Wirtschaftstreibenden als nicht tragbar eingestuft, da es wohl klar ist, dass wir, um unsere Strukturen konkurrenzfähig erhalten zu können, aufs Höchste gefordert sind,“ so der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft im Vinschgau, Alois Lechner.
SVP-Bezirkswirtschaftsausschuss Vinschgau
Steuerkontrollen
Kaufleute, Unternehmer, Handwerker, Landwirte, Gastwirte, Hoteliers und Verbände und entsprechende Vereine, ja alle beklagen sich wegen der übertriebenen Steuerkontrollen, die wegen vermuteter oder tatsächlicher Steuerhinterziehung in diesen Betrieben durchgeführt
wird. Habe bis heute noch nie ähnliche Klagen von Lohnabhängigen und Rentnern vernommen. Könnte es zutreffen, dass bei Letzteren der Verdacht der Steuerhinterziehung oder Unregelmäßigkeiten bei der Steuererklärung nicht gegeben ist? Ein Vergleich sei hier angebracht: Alkoholkontrollen der Polizei sind effektiver und sinnvoller vor einer Diskothek als vor einem entlegenen Kloster, auch wenn im Kloster nicht nur Wasser getrunken wird!
Kurt Duschek, Dorf Tirol
„Ehre, wem Ehre gebührt..“
Zu den Aussagen des Landeshauptmanns in Bezug auf das Kaiserjägerdenkmal in Bozen wäre folgendes Zitat von Paulus von Tarsus (Theologe) angebracht. Dieser schrieb im Neuen Testament (Römer 13,7): „So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt“. Besonders sei dabei ins Auge gefasst, dass ein hoher Prozentsatz der Tiroler Kaiserjäger aus Trentinern (Welschtirolern) bestand. Der Rest setzte sich aus Tirolern und Angehörigen der restlichen Monarchie zusammen. Umso größer war die Enttäuschung auf Seiten Italiens, als die Männer des Trentino keinerlei Neigungen zeigten, die Front zu wechseln. Ganz im Gegenteil kursierte bereits im Jahre 1916 bei den Alpini das geflügelte Wort: „Dio ci liberi degli Irredenti!“ (deutsch: „Gott befreie uns vor den Unerlösten“). Aus diesem Grund von Provokation bei der Offenlegung des Kaiserjägerdenkmals zu sprechen, zeugt von wenig Weitsicht der Dinge und stellt im Voraus ein schlechtes Zeugnis dessen, was uns in Form des sogenannten Dokumentationszentrums erwarten wird.
Dietmar Weithaler, Partschins
Gedanken
Es gibt Tage, an denen der Schmerz mein Herz zerreisst, Tage, an denen schon das Atmen schwerfällt und doch lebe ich. Ich lebe einen Schmerz, den man eigentlich nicht leben kann, denn er kostet Kraft, oft zuviel und doch habe ich die Kraft. Ich bin dankbar über jede Hand, die mir gereicht wird. Ich bin dankbar, wenn die Menschen Deinen Namen nennen.
Ich werde Deinen Namen immer nennen, die Erinnerungen hüten, denn sie sind das Wertvollste in meinem Leben geworden. Ich werde Dich immer vermissen. Ich werde jeden Tag bis zu unserem Wiedersehen mit Dir leben. Ich habe schon vieles auf meinem Weg lernen müssen und werde noch vieles lernen, aber wenn der Schmerz, das Vermissen, die Trauer und das größte...... die Sehnsucht nach Dir kommt, ist es, als stirbt wieder ein Teil meines Herzens.
Im Namen einer Mutter, geschrieben für alle Mütter, die ein Kind verloren haben.
Prad
Die Firma TTM (Thermo, Tecno, Management) in Prad feierte kürzlich ein dreifaches Jubiläum. Chef Robert Berger beging seinen 75. Geburtstag, das Unternehmen wurde 35 Jahre alt, und seit zehn Jahren spielt sich die Produktions- und Vertriebstätigkeit in der neuen Logistik- und Produktionshalle mit integrierten Büros in der Gewerbezone in Prad ab. Klein hatte Berger mit TTM in Spondinig in der Gemeinde Schluderns begonnen und übersiedelte dann nach Prad. „Wir können uns glücklich schätzen, einen so erfolgreichen Betrieb im Ort zu haben“, betonte BM Hubert Pinggera.
Vinschgau/Stuttgart
Helmuth Klopfer (Bild) bringt seit 50 Jahren Gäste aus dem Raum Baden-Württemberg nach Südtirol, auch in den Vinschgau. Ursprünglich mit mehreren Bussen, zwei Kleintransporter hat Klopfer noch. Der Bringdienst wurde einst hoch geschätzt, heute, so der Eindruck Klopfers, hat der Vinschgau anscheinend jede Menge Gäste. Jedenfalls werde sein Dienst kaum noch in Anspruch genommen. Der Vinschgau sei etwas träge. Weil Klopfer den Vinschgau liebt, macht er einen letzten Anlauf: Infos, die gerade für Privatzimmervermieter interessant sein dürften, finden sich auf www.suedtiroltours.de.
Schlanders
Vor einem Jahr war es noch Walter Pichler, der als LVH-Präsident bei der jährlichen Vollversammlung zu den Schlanderser Handwerkern sprach. Heuer, am 13. Februar, war es der Neue, Gerd Lanz, der den rund zwei Dutzend Mitgliedern im Rosenwirt „gegenseitige Unterstützung“ ans Herz legte und nur soviel zur Vergangenheit sagen wollte: „Der Wechsel im Verband war notwendig.“
Andreas Nagl, der Bezirksobmann des Handwerkerverbandes Untervinschgau hingegen sprach die Dinge unverblümt an: „Es liegt eine turbulente Zeit hinter uns, die nicht spurlos vorüber gegangen ist. Erst nach der Kampfabstimmung, in der Gerd Lanz zum Präsidenten gewählt wurde, ist die Spannung gefallen.“ Lanz sei nicht seine erste Wahl gewesen, nichtsdestotrotz, hat er Ruhe in den LVH gebracht.
Nagl legte den Handwerkern Zahlen vor: 491 Handwerksbetriebe zählt die Statistik im Bezirk Untervinschgau, 410 im Obervinschgau. In Schlanders selbst sinkt die Zahl der Handwerksbetriebe. Zählte man im Jahr 2000 noch 170 Handwerksbetriebe, sank die Zahl im Jahr 2010 auf 158. Das sind um 12 weniger, ein Minus von 7,6 Prozentpunkten. Neben Schlanders macht sich auch in Martell und Latsch ein Rückgang bemerkbar. Nagl: „Viele Handwerker haben Probleme größere Aufträge zu bekommen, deshalb rufen wir zu Kooperationen auf.“ Und weiter: „Es ist wichtig, Zeit in die Kalkulation zu investieren, der Handwerker soll auch etwas verdienen.“
Sorgenkind bleibt die Tischlerlehrausbildung an der Landesberufsschule. Nagl: „Nach der Berufsgrundstufe müssen die Tischlerlehrlinge nach Meran gehen, weil im Vinschgau die Nachfrage fehlt.“ Vorschläge von verschiedenen Verbänden rollen deshalb an, um den Landesberufsschulen im Land den Rücken zu stärken.
Den Rücken der hiesigen Handwerker gestärkt wissen, will der Schlanderser BM Dieter Pinggera. „22 größere Projekte sind derzeit in der Gemeinde Schlanders am Laufen“, informierte Pinggera die Handwerker, „wir schreiben fast alle Arbeiten im Verhandlungsverfahren aus.“ Zum Zuge kommen dadurch die hiesigen Handwerker. „Zuerst starten wir mit den Schlanderser Betrieben, dann wird – je nach Schwellenwert – nach außen gegangen.“
Diese Kaskade in der Vergabe eingehalten wissen, will auch der Obmann der Schlanderser Handwerker Günther Gemassmer, der die Vollversammlung moderierte. (ap)
Forst/Vinschgau
Immer mehr Unternehmen, unabhängig von Größe und Produktionssparte, nehmen freiwillig soziale- und Umwelt-Belange in ihre Tätigkeit auf und bauen diese in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Geldgeber, Medien, Politik, usw.) ein. Anhand von Beispielen aus den Unternehmen Brauerei Forst AG und Alber GmbH konnten sich über 100 Lehrkräfte aus über einem Dutzend Ober- und Berufsschulen im Burggrafenamt und im Vinschgau am 8. Februar bei einer vom Unternehmerverband organisierten Veranstaltung in der Brauerei Forst AG in Algund ein Bild darüber machen, was industriell organisierte Unternehmen für ihre Mitarbeiter und das Umfeld tun. Das Interesse der Lehrkräfte an diesem Austausch steigt stetig, wie die sehr hohe Teilnehmerzahl am jüngsten Treffen am Sitz des Unternehmens Forst AG zeigte, das die Bezirke Burggrafenamt und Vinschgau unter der Leitung der Bezirksvertreter Roberto Caser (Caser&Söhne GmbH) und Hans Moriggl (Moriggl GmbH) organisiert hatten. Nach der Besichtigung des neuen und hochmodernen Sudhauses der Brauerei Forst folgten die interessierten Gäste den Ausführungen von Maximilian Ghetta, bei Forst für die Unternehmenskommunikation zuständig, und Wolfgang Alber, Mitinhaber und Geschäftsführer der Alber GmbH. Aus der regen abschließenden Diskussion bei der Veranstaltung in der Brauerei Forst wurde deutlich, dass die Lehrkräfte das Engagement der Unternehmen zu schätzen wissen und die Sensibilität für aktuelle Wirtschaftsthemen groß ist.
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