„Kunst ist meine Medizin“, sagt Alberto Dell’Antone. Mit einem formschönen gelb leuchtenden Rucksack aus festem Carbon kommt Alberto in die Redaktion. Der Rucksack, ein Bag ist seine Eigenkreation, vom Design bis zur Fertigung. Dell’Antone stellt Möbel und Gebrauchsgegenstände in eigenwilligem Design her und zwar aus Fiberglas. Seit dem Jahr 2004 hat sich Alberto auf Arbeiten mit Fiberglas spezialisiert. Knallige Farben und außergwöhnliche Formen sind sein Markenzeichen. „Ich bin wie der Ötzi und stelle nur Gegnstände her, die ich selbst gebrauchen kann“, erläutert Alberto seine Philosophie.
Alberto Dell’Antone ist in Belluno als Sohn des legendären Vorarbeiters bei der Lasa Marmo Fabiano Dell’Antone geboren und lebt seit seiner Geburt im Vinschgau. Aus gesundheitlichen Gründen musste er den Besuch der Gewerbeoberschule abbrechen und ist seit Jahren bei der Lasa Marmo damit beschäftigt, den Marmorkreuzen für die amerikanischen Friedhöfe und diversen Grabsteinen den letzten Schliff zugeben. Als Neugieriger hat er sich außerhalb der Lasa eigene Gestaltungsmöglichkeiten geschaffen und seit 1997 mit Schmuck aus Marmor erste Schritte in Richtung Kunst und Design unternommen.
1999 nahm ihn der bekannte Goldschmied Konrad Laimer unter seine Fittiche und beide entwickelten die Designlinie „Schneeball“. „Konrad Laimer“, sagt Alberto, „hat mir die Möglichkeit gegeben, mit Gold und mit Silber arbeiten zu können.“ Um die sphärischen „Schneebälle“ aus Marmor, die Dell’Antone ausgearbeitet hat, legte Laimer seine Gold- und Silberdesigns.
2004 ist Alberto auf Fiberglas umgestiegen, ein Grundstoff, der sich nach Belieben formen lässt. Das Arbeiten mit Fiberglas kommt der Phantasie Albertos sehr entgegen. „Wie der Vinschgerwind Frische und Freude bringt, so vertreibt auch das Arbeiten mit Fiberglas böse Geister aus meinem Kopf und die Arbeitsschritte sind therapeutisch“, sagt Alberto. Die Buchstaben in seinem Namen definiert er neu: AlbeRTo Dell’AntONE - ART ONE und nennt sich in arte „Albeer“. Seine Kretionen entstehen in seiner Garage in Schlanders.
Alberto kreiiert Gebrauchsgegenstände in seinem eigenen Design. Er sieht seine eigenen vier Wände als eine Art kleines Design- und Kunstmuseum. Als Kristallisationspunkt und als Inspiration dient auch ein extravaganter Samt-Sofa vom bekannten Designer Gaetano Pesce, den Alberto vor Jahren erworben hat. Für Alberto ist es noch schwierig, sich von seinen eigenen Kunstwerken zu trennen. Dieser Prozess ist noch im Gange.
2014 hat er sich erstmals mit einer Ausstellung in der Bibliothek Schlandersburg, die der Circolo Culturale Val Venosta mit Präsident Leonardo Pellisssetti organiserit hatte, an die Öffentlichkeit gewagt. Zulezt stellte er im Arpil in der Ex-Cafa in Meran-Untermais vor begeistertem Publikum aus.
Als Künstler im eigentlichen Sinne sieht sich Alberto nicht, aber als Designer, der mit Fiberglas sein gestalterisches Können zum Ausdrück bringt. „Fiberglasobjekte“, sagt Alberto, „können bei Beschädigung einfach repariert werden.“
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LH Arno Kompatscher mahnt die Post an, die Vertragsbedinungen genauestenes einzuhalten. Die Autonomie sei dringendst zu reparieren und der Vorschlag vom LH für „leistbares Wohnen“ ist, alles zu konventionieren. Noch mehr sprechen wir im Interview mit dem LH an.
Vinschgerwind: Viele Leser und Leserinnen von Zeitschriften im Vinschgau sind erzürnt. Die Post funktioniert bei weitem nicht immer. Unsere Leser bekommen den „Vinschgerwind“ teilweise mit einer Verspätung von einem Monat. Was tun Sie, damit die Zustellung im Vinschgau besser funktioniert?
Arno Kompatscher: Der Landeshauptmann ist nicht die Post. Der universale Postdienst ist in Italien der Poste Italiane Spa übertragen. Wir haben einen Vertrag gemacht, damit die Post täglich von Montag bis Samstag ausgetragen wird, nicht wie in Italien üblich Montag, Mittwoch und Freitag. Die Zustellung soll laut Vertrag innerhalb 13 Uhr erfolgen, die Postämter müssen alle offen bleiben. Für diese Zusatzleistung zahlen wir etwas.
Vinschgerwind: Mehr als 11 Millionen Euro zahlt das Land der Post für diese Dienstleistungen pro Jahr....
Arno Kompatscher: Nein.
Vinschgerwind: ... insgesamt 33 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre...
Arno Kompatscher: Nein, das ist eine Falschmeldung. Achtung: Wir zahlen den Postdienst laut Mailänder Abkommen zur Gänze, bekommen aber vom Staat jenes Geld zurück, das der Staat ohnehin zahlen muss. Wir zahlen also die Differenz.
Vinschgerwind: Wie viel zahlt dann das Land an die Post?
Arno Kompatscher: Die Differenz beträgt um die 7,5 Millionen Euro, also nicht 11 Millionen. Ich habe der Post gesagt, wenn die Vorgaben nicht genauestens eingehalten werden, dann kündige ich diesen Vertrag und fordere Schadenersatz. Wir werden aber mit einer Kündigung das Problem nicht lösen.
Vinschgerwind: Wir haben aus der Abteilung Präsidium in Erfahrung gebracht, dass das Katholische Sonntagsblatt, La USC di Ladins, der Südtiroler Landwirt, das Südtiroler Wochenmagazin und auch der Vinschgerwind nicht unter die Vereinbarung Post-Land fallen. Sind wir in einer Zweiklassengesellschaft?
Arno Kompatscher: In diesem Vertrag Land-Post ist kein einziges Medium genannt. Alle werden gleich behandelt. Es gibt Vertragsunterschiede mit der Post bezüglich der Verteilungsfrist, je nachdem, ob es sich um eine Tageszeitung oder eine Wochenzeitung handelt.
Vinschgerwind: Themenwechsel. Viele Wählerinnen und Wähler auch im Vinschgau sind enttäuscht über die Wahl Ihrer Koalitionspartner. Fratelli d’Italia und Freiheitliche sind rechts außen. Was sagen Sie den Wähler:innen nach 100 Tagen Regierungstätigkeit?
Arno Kompatscher: Die Entscheidung war einmal dem Wahlergebnis geschuldet. Von den 5 gewählten Italienern sind 3 dem Rechtslager zuzuordnen, einer der Mitte und einer dem linken Lager. In Rom regiert eine Rechtsregierung und wir haben seit Jahrzehnten ein Problem mit der Autonomie. Es hat sich ein Fenster ergeben, diese Problematik mit der Autonomie zu lösen. Also war es der Realpolitik geschuldet, dass wir am Ende in meiner Partei mit großer Mehrheit, aber mit Bauchschmerzen, entschieden haben, diese Koalition einzugehen. Gleichzeitig wollen wir unsere Werte sichergestellt wissen. Und wir verhalten wir uns auch danach. Dementsprechend zeigen wir bei der Verteidigung einer offenen und pluralistischen Gesellschaft, bei Fragen der Gleichberechtigung usw. klare Kante.
Vinschgerwind: Sie müssen rasch liefern: Die Autonomie soll in Teilen wiederhergestellt werden. Was heißt das konkret?
Arno Kompatscher: Wir haben schon einmal geliefert. Und zwar mit der Finanzregelung. Als ich angetreten bin, hatte uns Rom vieles bereits gestohlen, was mit Magnago und Durnwalder ausgemacht war, die Autonomie war arg beschädigt und man hat uns jährlich Hunderte Millionen vorenthalten, die uns zugestanden sind. Mit Einbindung Österreichs und somit mit internationaler Absicherung ist es gelungen, die Finanzen zu retten und zu sichern. Das erkennt sogar die Opposition an. Die Verhandlungen zur Wiederherstellung der Autonomie konnten wir erst nach der Pandemie aufnehmen und ausgerechnet da kam in Rom eine Rechtsregierung an die Macht. Unsere Enthaltung zur Regierung haben wir mit einem Passus im Regierungsprogramm vergolden lassen und zwar für die Wiederherstellung der Autonomie auf dem Standard, der zur Streitbeilegung geführt hat. Diese römische Regierung hat somit erstmals in einer Regierungserklärung die Schutzfunktion Österreichs ausdrücklich festgehalten. Ein Riesenfortschritt. Jetzt müssen wir liefern. Mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer und mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni habe ich eine Vorgehensweise vereinbart. Als Koordinator der Regionen mit Sonderstatut ist es mir gelungen, die Regionen mit Sonderstatut auf einen gemeinsamen Text zu verständigen. Im Herbst 2023 haben wir Meloni den Vorschlag unterbreitet.
Vinschgerwind: Worum geht es dann konkret?
Arno Kompatscher: Das Problem liegt nicht im Bereich Minderheitenschutz. Diese im Autonomiestatut vorgesehen Schutzmechanismen sind weder von der Regierung noch vom Verfassungsgerichtshof angegriffen worden. Die Autonomie ist aber auch Instrument für wirtschaftliche und soziale Entwicklung und dazu haben wir unsere Gesetzgebungsbefugnisse. Seit der Verfassungsreform sind unsere Gesetzgebungsspielräume extrem eingeschränkt worden und wir müssen quasi die staatlichen Gesetze abschreiben. Bei den Bagatelleingriffen etwa müssen wir die Verfahrensregeln Italiens anwenden. Das kann es nicht sein. Ähnliches in der Raumordnung, im Vergabewesen, bei der Personalordnung... Deshalb müssen wir unsere Autonomie dringend reparieren.
Vinschgerwind: Ein anderes Thema: Leistbares Wohnen ist in aller Munde. Was sind Ihre Vorstellungen und Lösungsvorschläge?
Arno Kompatscher: Es gibt wenig Grund, wenig Bauland und viel Nachfrage. Daraus ergeben sich hohe Preise bei den Wohnungen. Die große Nachfrage gibt es deshalb, weil mehr Einzelpersonen auf dem Wohnungsmarkt sind und die Nachfrage von außerhalb Südtirols groß ist. Das ist die Situation. Die Frage nach den Rezepten für leistbares Wohnen erfordert mehrere Antworten: Erstens alles, was nutzbar ist, ist für Wohnzwecke zu nutzen. Und da sind die bürokratischen Hürden abzubauen. Zweitens: Der Bestand in den Wohnbauzonen muss mit Durchführungsplänen erweitert werden können. Diese Durchführungspläne sollen die Gemeinden erstellen und das Land zahlt diese. Das ist bereits ausgemacht. Drittens: Das, was an Wohnungen neu gebaut wird, muss den Ansässigen vorbehalten bleiben. Also die Konventionierungspflicht muss ausgedehnt werden.
Vinschgerwind: Ihr radikaler Vorschlag war, alles zu konventionieren.
Arno Kompatscher: Ja, das ist so radikal nicht. Was heißt konventionieren? Man kann mit der Wohnung alles tun, außer sie leer stehen zu lassen und jemandem zu Urlaubszwecken geben. Für die Touristen haben wir ja Hotels und Pensionen.
Vinschgerwind: Ein anderes Thema: 2040 klimaneutrales Südtirol – das haben Sie im Klimaplan festschreiben lassen. Wenn Sie als Klima-Landeshauptmann in die Geschichte eingehen wollen, werden ab sofort viele Gesetze geändert werden müssen, vor allem um CO2-neutrale Energie bereitstellen zu können. Schaffen Sie und die SVP und Ihre Koalition das?
Arno Kompatscher: Allein schaffen wir das nicht, wenn es nicht eine gesamtgesellschaftliche Bereitschaft gibt. Wir ziehen ja durch das Land, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Nur wenn das Gefühl der Überzeugung entsteht, kann da etwas weitergehen. Sonst sind alle Gesetze nichts wert.
Vinschgerwind: Bleiben wir bei den Gesetzen. Wir behaupten, dass für die Transformation primär die Bereitstellung erneuerbarer Energie ausschlaggebend sein wird. In Südtirol ist die Gesetzeslage so, dass man, mit Ausnahme von Photovoltaik auf den Dächern, nichts tun kann.
Arno Kompatscher: Man muss wissen, dass das Ausbaupotenzial bei der Wasserkraft bei rund 15 % liegt. Diesen Spielraum wollen wir nutzen.
Vinschgerwind: Aber da steht die Gesetzeslage dagegen...
Arno Kompatscher: Na Moment mal. Wir haben in Südtirol eines der großzügigsten Wassernutzungsgesetze Europas. Im ganzen Alpenraum gelten 10 Quadratkilometer Einzugsgebiet für ein Wasserkraftwerk, in Südtirol haben wir 7. Wenn wir den Wassernutzungsplan, der mit Dekret des Präsidenten der Republik verabschiedet ist, nochmals öffnen, dann würde der Schuss wohl eher nach hinten losgehen. Deshalb brauchen wir bei Neuausschreibungen die klare Vorschrift zur Effizienzsteigerung bei gleichbleibender Wassermenge.
Vinschgerwind: Windkraft ist derzeit keine möglich in Südtirol.
Arno Kompatscher: Windkraft ist derzeit nicht möglich. Da hat auch die damalige Diskussion im Vinschgau dazu beigetragen. Wir sehen die größten Potenziale ohnehin bei Photovoltaik. Windkraft macht nur an wenigen Stellen Sinn. Wir machen uns in den Ämtern tatsächlich Gedanken über eine Regelung, punktuell Anlagen zuzulassen. Windkraft wird nicht der Gamechanger sein. Aber ja, wir werden Gesetzesänderungen prüfen müssen. Wir müssen auch Lösungen für Agri-Photovoltaik finden. Ein Modell kann auch sein, in den Gemeinden gemeinschaftliche Photovoltaikflächen auszuweisen.
Vinschgerwind: Zurück in den Vinschgau – Im Pustertal werden Straßen und Umfahrungen gebaut – für den Vinschgau sind keine Gelder da. Man denke an die Umfahrung Rabland-Töll.
Arno Kompatscher: Das stimmt nicht. Die Kastelbeller Umfahrung muss ich nennen, die Elektrifizierung der Vinschger Bahn, die Straße am Reschensee. In Rabland, sagt mir der zuständige Landesrat, sei er mit einer technischen Lösung an einem guten Punkt angelangt. Der Kreisverkehr und die Radunterführung auf der Töll werden kommen. Wir haben uns wohl zu lange mit maximalen Wunschprojekten aufgehalten. Das war ein Fehler.
Vinschgerwind: Das Gefühl eines Overtourism – also eines Zuviel an Tourismus – breitet sich vor allem an den Hot-Spots in Südtirol aus. Dort kann ein Bettenstopp sinnvoll sein. Aber im Vinschgau?
Arno Kompatscher: Der Bettenstopp ist eine Gesamtbilanz. Diese ermöglicht, dass in gewissen Orten etwas gemacht werden kann. Deswegen haben wir ein Landesbettenkontingent und das werden wir sicher nicht nach Wolkenstein oder Corvara vergeben. Dieses Kontingent wird an Gebiete vergeben, die vernünftige Projekte aufweisen und eine kritische Masse noch benötigen. Der Bettenstopp hat ein Ausufern von AirBnB verhindert. Die Gemeinden haben nun effiziente Lenkungs- und Kontrollinstrumente in der Hand.
Vinschgerwind: Wie begegnen Sie dem Vorwurf, dass die Touristen fast gratis die öffentlichen Verkehrsmittel verwenden können, während die Einheimischen zahlen müssen?
Arno Kompatscher: (Schnauft durch) Das Gegenteil ist richtig. Wir haben eine Regelung, in der die Gäste mitzahlen, auch wenn sie nicht die öffentlichen Verkehrsmittel verwenden. Derzeit werden 55 Cent pro Nächtigung gezahlt und die sollen in den nächsten Jahren sukzessive auf 60 dann auf 65 Cent usw. steigen. Damit bezahlen die Gäste durchschnittlich mehr pro effektiv gefahrenem Kilometer als die Einheimischen.
Interview: Erwin Bernhart
Fotos: Angelika Ploner
Trafoi - Das Verwaltungsgericht Bozen hat in der Causa Lawinenschutz in Trafoi mit großem Bedacht unmissverständlich entschieden: Der Rekurs und die damit verbundenen Anfechtungsgründe gegen viele Akten von Seiten der Rekurssteller Hotel Madatsch KG der Angerer Manuela & Co., Bernhart Mazagg und Udo Ortler wird in Bausch und Bogen abgewiesen.
Die Rekurssteller hatten sich gegen die bereits von allen Seiten genehmigte und bereits finanziell vorgemerkte Lawinenverbauung der „Steintallawine“ zu wehren versucht. Wie aus der Gerichtsakten hervorgeht vor allem gegen die zeitweilige Besetzung und gegen die Auferlegung von Dienstbarkeit von eigenen Grundstücken. Dann haben die Rekurssteller die Zweckmäßigkeit und gar die „Objaktivität“ der Lawinenverbauung an sich in Frage zu stellen versucht.
Das Verwaltungsgericht hat sich jedem einzelnen Einwand akribisch gewidmet und festgestellt, dass von Seiten der Landesämter keine Fehler gemacht worden seien. Dass die Gemeinnützigkeit der Lawinenverbauung aus den Akten ersichtlich sei, dass die zeitweilige Besetzung des Grundes und auch die Auferlegung von Dienstbarkeiten gesetzlich gedeckt und die Verfahren transparent und gesetzeskonform duchgeführt worden seien.
Die betroffenen Landesämter bis hin zur Landesregierung standen dabei in ihrer Vorgangsweise unter dem Prüfstand des Verwaltungsgerichtes. Die Vorgangsweise, die Akten, die Begründungen haben keine offensichtlichen Mängel aufzuweisen.
Das Verwaltungsgericht wies auch jene Anfechtungen zurück, die sich auf die Technik der Lawinenverbauung bezogen haben. So haben die Rekurssteller mittels eines Gutachtens von Prof. Höller glaubhaft machen wollen, dass die Lawine in Richtung Wohnhaus Madatsch ausbrechen würde. „Ein solches Szenario ist nicht anzunehmen und im Vergleich zur heutigen Ausgangssituation am Schuttkegel auf jeden Fall als weniger gefahrenrelevant zu klassifizieren. Eine Erhöhung der Gefahrensituation für das Wohnhaus Madatsch durch Errichtung der Schutzbauwerke ist damit nicht nachvollziehbar“, zitiert das Verwaltungsgericht ein Schreiben des zuständigen Landesrates.
Einmal scheint dem Verwaltungsgericht ob der Anklagepunkte die Hutschnur gerissen zu sein. Denn der Urteilsverfasser sah sich genötigt. folgendes festzuhalten: „Schließlich wird darauf hingewiesen, dass es sich bei den Technikern der Agentur und jenen des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung um ausgewiesene Experten handelt, die alle auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Lawinenverbauung auf dem Landesgebiet von Südtirol zurückgreifen können.“ Übersetzt heißt das: Unsere Techniker sind doch keine Deppen. (eb)
Glurns - In Glurns wird die Friedensfahne geschwungen. Ein gerichtlicher Vergleich wird angestrebt und zwar zwischen jenen Bürgern und Interessentschaften, die 2016 die Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte aus dem Stadtrat per Rekurs heraushaben wollten. Der Rekurs landete vor dem Kommisar in Trient, der den Rekurs abgewiesen hatte und der dann vor dem Oberlandesgericht in Berufung landete. Das Oberlandesgericht verweis den Fall wieder zurück an den Kommissär.
Die Gemeindeverwaltung war immer vom „rechtlichen Nonsens dieses Begehrens“ überzeugt und nun ist im Einvernehmen mit den Rekursstellern ein Vergleichsvorschlag ausgearbeitet worden. Auch das am Kassationsgericht behängende Verfahren um die „Obere Au“ soll aufgelassen werden.
Die Liegenschaften verbleiben allesamt der Stadtgemeinde Glurns als Verwalterin der Bürgerlichen Nutzungsrechte einverleibt und diese erkennt an, dass die Nutzungen den entsprechenden Interessentschaften zusteht. Damit dürfte mit den Unterschriften aller und für di e‘Gemeinde Glurns von BM Erich Wallnöfer ein unseliger Streit beendet sein. (eb)
Vom Wind gefunden - Als Tokenismus (engl. „tokenism“) wird die Praxis bezeichnet, lediglich eine oberflächliche oder symbolische Anstrengung (pro forma) zu unternehmen, um Mitglieder einer Minderheit in Organisationen zu repräsentieren. Die Theorie des „Tokenism” wurde Ende der 1970er Jahre von der US-amerikanischen Soziologin Rosabeth Moss Kanter entwickelt. Kanter untersuchte die Einstellungspraxis bei einem multinationalen Konzern und stellte dabei eines fest: Frauen, die in diesem Unternehmen arbeiteten, hatten eine Alibifunktion. Es handelt sich dabei um eine Symbolposition. Diese sollen potentielle Kritik an diskriminierenden und ausgrenzenden Verhältnissen innerhalb des Unternehmens abwenden. Dabei kann es sich um eine bewusste Personalpolitik oder eine unbewusste Praxis im Umgang mit Mitgliedern einer Minderheitengruppe oder anderweitig Benachteiligten in kleiner Zahl handeln. Man spricht von Quoten-Schwarze oder die Vorzeige-Frau. Das Gegenteil wäre Diversity Management, ein Management der Vielfalt. Gemeint ist eine Personalpolitik im Sinne einer konstruktiven Nutzung der in einem Unternehmen oder einer anderen Organisation vorfindbaren personellen und sozialen Vielfalt. Diversity Management toleriert nicht nur die individuelle Verschiedenheit der Mitarbeiter, sondern hebt diese im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervor und versucht, sie für den Unternehmenserfolg nutzbar zu machen. Damit wird nicht nur das Image verbessert, es werden dadurch auch Risiken gesenkt, indem durch die personelle Vielfalt mehrere Sichtweisen einfließen. (hzg)
Laas - Bürgermeisterin Verena Tröger schwörte die Laaserinnen und Laaser, die zur Bürgerversammlung gekommen waren, ein: „Ich bitte um eine faire und faktenbezogene Diskussion.“ Die hat es am 24. Mai 2024 im Josefshaus gegeben. Fakten lieferten: Landesgeologe Volkmar Mair, der ehemalige Vize-BM Othmar Thaler und Universitätsprofessor Gottfried Tappeiner. Gemeinde und Eigenverwaltung haben damit einen Qualitätssprung in die Marmordiskussion gebracht.
von Angelika Ploner
Der weiße Marmor im Weißwasserbruch wird knapp. Man stößt an die Grenzen. Das sagt die Lasa Marmo. Und das bestätigte Landesgeologe Volkmar Mair. Der Grund: komplizierte Marmorbänder, geologische Faltungen und Verschiebungen, Störungszonen. „Die Probleme, die die Lasa Marmo hat, sind da. Wir brauchen Alternativen“, bestätigte auch der Laaser Universitätsprofessor Gottfried Tappeiner im zum Bersten gefüllten Josefshaus. Die Hoffnungsgebiete sind - abgesehen vom Weißwasserbruch - die Jennwand und die Nesselwand. Auf die Hoffnung allein kann man sich freilich nicht verlassen. Deshalb braucht es Erkundungen bzw. Prospektionen in allen drei Brüchen, um zu wissen, wie der Marmor dort ist.
Die Abbaurechte für die Nesselwand liegen bei der Eigenverwaltung, jene der Jennwand, beim Lechner. Aber - und das ist das nächste Problem: Die grundbürgerliche Realität stimmt mit den historischen Rechten nicht überein. Othmar Thaler, eine Koryphäe auf dem Gebiet Marmor, hat historische und grundbürgerliche Fakten verglichen: „Wir haben ein bürokratisches Durcheinander.“ Weil man die Grubenfeldmaße mit Einführung des Grundbuches nicht 1:1 übernehmen konnte, hat man kreative Lösungen gefunden. Eingetragen sind auf den Lechner (3/4 Lechner, 1/4 Reinhold Tappeiner) auch Rechte auf dem Weißwasserbruch, dem Tarneller Briglbruch und den Nesselwandbruch - Rechte, die nie von Josef Lechner von den Erben des Ludwig Veith gekauft wurden. Die Grundparzellen 37/38, 37/39 und 37/40 mit den jeweilig historisch erworbenen Rechten richtigzustellen, wird ein nächster wichtiger Schritt sein.
Ängste sind da. „Die Jennwand liegt im Nationalpark Stilfserjoch. Die zukünftige Abtransportstruktur muss die Seilbahn sein“, lautete eine der Wortmeldungen. Mair: „Wenn man weiß, wo brauchbares Material vorhanden ist, dann kann man anfangen zu diskutieren. Wir müssen sicher sechs, sieben, acht Varianten auf den Tisch legen mit der Abschätzung der Umweltbelastung und Kosten.“ Einig ist man sich: Marmorabbau und -verarbeitung sind für Laas essentiell. Auch für die nächsten Generationen. Die Laaser Bürgerinnen werden in der Zukunftsfrage Marmor mitgenommen: Rund alle sechs Monate wird in Bürgerversammlungen über die Zwischenergebnisse informiert. Im November hofft man zu wissen, wo guter, brauchbarer Marmor zu finden ist.
Bozen/Vinschgau - In der Sitzung am 21. Mai hat die Landesregierung auf Vorschlag des Landesrats für Energie Peter Brunner eine Ergänzung der Verordnung genehmigt: Diese besteht darin, dass die Verwirklichung von Pilotprojekten für Agri-Photovoltaikanlagen auf landeseigenen Flächen im Landwirtschaftsgebiet zu wissenschaftlichen Zwecken künftig gestattet ist.
„Damit ermöglichen wir die Verwirklichung von Agri-Photovoltaik-Versuchsanlagen auf landeseigenen Flächen für die Forschung“, erklärt Landesrat Peter Brunner. „Wir gehen damit einen wichtigen Schritt zur Erzeugung von erneuerbarer Energie durch Agri-Photovoltaikanlagen, die derzeit gesetzlich noch nicht erlaubt sind.“ Das staatliche Dekret, das geeignete Flächen für Agri-Photovoltaik festlegt, sei in Ausarbeitung, berichtet Brunner. „Nach dessen Erlass können generelle Lösungen für das gesamte Landesgebiet gesucht werden. Bis dahin sind durch diese Änderung Pilotprojekte auf landeseigenen Flächen zu Forschungszwecken erlaubt“, erklärt der Landesrat.
Bei der Agri-Photovoltaik werden landwirtschaftliche Produktion und Stromerzeugung auf der gleichen Fläche miteinander kombiniert.
Der Rat der Gemeinden hat sein Einvernehmen zur Änderung der Verordnung erteilt.
Ein kleiner, zaghafter Schritt in Richtung Umsetzung der Energiewende. Die Frage ist, wo im Vinschgau landeseigene Flächen für Forschungszwecke abgezweigt werden könnten. Auf den Versuchsflächen in Eyrs eher nicht, denn dort wird bodennahes Gemüse angebaut. (r/eb)
5 Lehrlinge und 3 Gesellen der Maler- und Lackierergilde wurden im Rahmen der diesjährigen Auszeichnung durch die STO-Stiftung in der Aula des Berufsbildungszentrums Schlanders geehrt und sie konnten wertvolle Geschenke entgegennehmen. IM Bild v. l.: Miriam Tonezzer, Tanja Zoderer, Christoph Auer, Michael Nischler, Noah Pillon, Aaron Lechner, Klara Mair am Tinkhof, Moritz Kröss
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Dass das „Wassern“ auf der Malser Haide Immaterielles Weltkulturerbe der Unesco ist, ist eine unglaubliche Wertschätzung jener Bauern, die mit Wasserhau, Wasserblech und Wasserstiefel viel Zeit am Nuiwaal, am Töschgwaal, am Largin- und am Margrinswaal verbringen. Die Waale auf der Malser Haide sind wohl mehr als 1000 Jahre alt, also haben die Vorfahren diese Art der Bewässerung installiert und sie wurden im Laufe der Jahrhunderte verfeinert und austariert. Das Wasser bringt notwendige Mineralien auf die Wiesen und, wenn mit Bedacht gedüngt und vielleicht die eine oder andere Hecke hinzukommen wird, bleibt die Artenvielfalt erhalten.
Wenn auch der eine oder andere Bauer nach dem „Wassern“ ins Fluchen gerät, ist die Unesco-Ehre aus einem anderen Blickwinkel wichtig: Für die Bauern kehrt Ruhe ein, eine Beregnungsdiskussion wie in der Vergangenheit, wird auf längere Sicht erspart bleiben und so wird sich die Viehwirtschaft ungestört entwickeln können. Vor allem die Burgeiser, die ihre Sennerei mit Erfolg seit Jahren wieder selbstständig und genossenschaftlich betreiben können, haben mit der eigenständigen Milchveredelung ein enorm wichtiges Standbein für die Zukunft. Der „Unesco-Kas“, wie Spötter meinen, könnte sich morgen oder übermorgen wörtlich direkt auf den Burgeiser Käsesorten befinden. Aber, wie der deutsche Komiker Karl Valentin sagte: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“.
von Stephan Gander
Ursprünglich war die16. Etappe des Giro d‘Italia ganz anders geplant: sie hätte von Livigno über das Stilfserjoch (2760 m) als höchsten Punkt des Giro („Cima Coppi“) führen sollen, dann weiter durch den Vinschgau über Bozen nach Gröden zum Monte Pana (1624m). Doch es kam anders: 10 Tage vor dem Start kommt die Information vom Straßendienst: es liegt zu viel Schnee auf den Hängen oberhalb der Stilfserjoch-Straße, die Straßen-Räumung ist zu gefährlich, die Straße bleibt wegen Lawinengefahr geschlossen. Als Alternative wird der Umbrail-Pass (2501 m) gewählt, d.h. kurz rein in die Schweiz und dann weiter in den Vinschgau. Aber auch daraus wird nichts … am Starttag, den 21. Mai 2024 gibt es in Livigno Schneeregen und auf dem Umbrail-Pass Neuschnee bei Minus-Temperaturen. Livigno wünscht, den Start trotzdem durchzuführen: schließlich hatte man für den Ziel und Start-Ort Livigno über 300.000 € bezahlt, es wäre eine gigantische Werbung für den Ort, aber die Radprofis drohen mit Streik: „unter diesen widrigen Bedingungen starten wir hier nicht“.
Jetzt müssen die Organisatoren zaubern: der Etappen-Start wird kurzerhand auf die andere Seite des Berges gesetzt. Zuerst wollte man in Prad starten … dann beim Bahnhof Spondinig … und schließlich entschied sich der „Direttore Giro d’Italia“ Mauro Vegni und sein Team für die ESSO Tanktelle in Eyrs: „dort können sich die Fahrer wenigstens unter dem Dach der Tankstelle schützen“. Die Etappe wird somit von 202 km auf 118 km verkürzt, bei diesem Sauwetter, eine willkommene Entscheidung, aber bei einer Gesamtstrecke von 3.400 km durch ganz Italien, spielt das keine Rolle.
Sofort nach der Entscheidung, bewegt sich der gesamte Giro–Tross von Livigno nach Eyrs. Um 13.00 Uhr ist die Vinschger-Strasse bereits geschlossen und die ESSO-Tanktelle in Eyrs noch auto- und menschenleer, aber innerhalb einer Stunde wird Eyrs für kurze Zeit zum „Giro-Hotspot“. Die Vorboten sind unzählige Polizei-Autos und Motorräder, sie regeln zusammen mit der Ortspolizei den Verkehr. Dann kommen die Medien-Fahrzeuge mit Journalisten und Kameraleuten aus aller Welt, die den „Giro“ für 45 Tage durch halb Italien begleiten. Am Ende die Begleitfahrzeuge mit den Rad-Sportlern: dieses Jahr nehmen 22 Rad-Teams mit 176 Rad-Profis aus 29 Ländern teil. Helli Telser von der Tankstelle: „Wir wurden zwar nicht gefragt, aber freuen uns trotzdem auf diese Überraschung!“
Die größten Stars aus der Welt des Rad-Sports, säumen gleich die Vinschger-Strasse. Namen wie der Giro Top-Favorit Tadej Pogacar (Nr. 191) aus Slowenien, der Brite Geraint Thomas, der Franzose Jean Alaphilippe oder der Columbianer Daniel Martinez, der Australianer Ben Ben O‘Connor, aber auch Jungprofi Georg Steinhauser aus dem Allgäu (D) und Felix Großschartner aus Österreich steigen gleich aus ihren bunten Team-Fahrzeugen und bringen Farbe in den grauen verregneten Tag. Natürlich gehen auch viele italienische Top-Fahrer wie Filippo Ganna, Antonio Tiberti, Damiano Caruso, Davide Ballerini und Mirco Maestri ins Rennen.
Die Nachricht vom „Giro-Start“ in Eyrs verbreitet sich wie ein Lauffeuer, trotz Straßen-Sperre lassen es sich viele nicht nehmen den „Überraschungs-Start“ im Vinschgau hautnah mitzuerleben. Wirklich hautnah, denn in Eyrs gibt es keine Absperrungen, es ist möglich die Rad-Elite der Welt, die sonst unerreichbar ist, hautnah zu erleben. Fotos, Filme und Selfies werden gemacht, auch Glückwünsche für die Rad-Profis und kleine Gespräche. Tadij Pogacar sagt: „Er wäre sehr gerne auf den Stelvio gefahren und tröstet sich – hoffentlich funktioniert‘s nächstes Jahr!“
Für 14.30 Uhr ist der Start angesagt. Die Spannung steigt, die Rad-Profis bringen sich in Stellung. 5 Minuten bis zum Start, jetzt ist auch ein Hubschrauber in der Luft – er begleitet den Giro und liefert schöne Luftaufnahmen von Radrennen und Landschaft: täglich verfolgen Millionen Menschen in 185 Ländern im TV, Radio, Internet und Streaming-Diensten den Giro. Es ist ein ungewöhnlicher Start: es gibt keine Start-Linie, keinen Start-Schuss, es ist ein „fliegender Start“: das Auto des „Direttore Giro d’Italia“ bringt sich in Stellung, eine schwarz-weiß karierte Fahne winkt aus dem Schiebedach des Wagens … START … 176 Fahrer bringen sich auf der regennassen Vinschger-Straße in Bewegung.
Anfangs bleibt die Rad-Gruppe zusammen, so hat sie Schutz vom kalten Vinschger-Wind. Bei Staben gehen 4 Fahrer auf Angriff und lösen sich von der Gruppe: es sind Jean Alphilippe (F) und 3 Italiener: Andrea Piccolo, Mirco Maestri und Davide Ballerini, der übrigens als einziger mit kurzer (!) Hose an den Start gegangen ist. In Bozen geht die Vierergruppe gemeinsam durchs Ziel. Auf dem Weg nach Völs löst sich Jean Alphilippe (F) von der Gruppe und versucht den Alleingang in Richtung Panider Sattel (1437 m). In Gröden ist Giulio Pellizzari auf Siegeskurs, aber kurz vor dem Ziel setzt der Favorit Tadej Pogacar (SLO) zum Angriff an. Er radelt den Monte Pana hinauf, als würde er auf der Ebene fahren und so gewinnt Tadej Pogacar seine 5. Giro Etappe: er behält das rosa Trikot und baut seinen Vorsprung aus.
Herzlichen Glückwunsch Tadej ... nächstes Jahr sehen wir uns auf dem Stelvio/Stilfserjoch!
Vinschgau/Kaltern/Brixen - Die diesjährige Wettkampfsaison begann mit zwei spannenden Veranstaltungen in Kaltern und Brixen.
Allen voran zeigten die Malser Brüder Jakob und Gabriel Niederfriniger, Söhne des Musikers Gernot, eindrucksvoll ihr Können und überzeugten mit beeindruckenden Leistungen.
Jakob, Jahrgang 2009, demonstrierte sein vielseitiges Talent mit herausragenden Leistungen in verschiedenen Disziplinen. Im Sprint über 80 Meter verbesserte er seine persönliche Bestzeit auf 10,40 Sekunden. Auch im Speerwurf mit 26,45 Metern, über 300 Meter Hürden in 46,29 Sekunden und im Diskuswurf mit 21,90 Metern erzielte er starke Ergebnisse und sicherte sich mehrere Podestplätze.
Sein jüngerer Bruder Gabriel, geboren 2011, zeigte ebenfalls sein Potenzial. Mit einer Höhe von 1,40 Metern im Hochsprung und einer Zeit von 10,67 Sekunden über die Hürden stellte er sein athletisches Können unter Beweis. Zudem erreichte er eine Weite von 8,55 Metern im Kugelstoßen.
Auch Lisa Moriggl aus Mals steigerte sich beträchtlich. Die Athletin des Jahrgangs 2011 verbesserte ihre persönliche Bestleistung im Hochsprung um 14cm auf 1,34 Meter und absolvierte die 60 Meter in 9,01 Sekunden. Aus Naturns stammend, sammelten Rania Frei und Jasmin Mayr wertvolle Wettkampferfahrung. Rania überquerte die 80 Meter in 10,81 Sekunden, während Jasmin nur knapp dahinter mit 10,86 Sekunden folgte. Rania bestätigte zudem ihre Sprungfähigkeiten mit einer Weite von 4,17 Metern, während Jasmin die Kugel auf 7,37 Meter stieß.
Kastelbell/Vinschgau - Die Finalpaarungen der Fußballmannschaften im Verein Südtiroler Sportverein VSS in der U8, U10, U11, U12 und U13 stehen fest. Die Spiele werden am Samstag, dem 8. Juni 2024 auf der Sportanlage in Kastelbell ausgetragen. Organisatoren sind die Verantwortlichen der VSS Bezirksleitung um Präsident Martin Rinner in Zusammenarbeit mit dem Team des Amateursportvereins Kastelbell. Um 10.00 Uhr findet das Finalspiel der U9 Spielgemeinschaft Laatsch/Taufers gegen den SSV Naturns statt. Um 11.00 Uhr werden die Spiele der U10 angepfiffen und zwar SPG Laas/Eyrs/Tschengls tritt gegen die SPG Schlanders an. Anschließend erfolgt die Preisverteilung auch für die erstplatzierten Mannschaften der Meisterschaft in den jeweiligen Kreisen. Am Nachmittag um 14.00 Uhr geht es weiter mit den Finalspielen in der U11 SPG Mittelvinschgau gegen die SPG Prad/Schluderns/Glurns; um 15.15 Uhr Finale der U12 SPG Obervinschgau gegen den ASV Prad. Um 16.00 Uhr tritt in der U13 die SPG Schlanders gegen die SPG Obervinschgau an. Nach diesen Begegnungen werden ebenfalls die Sieger gekürt. Für Verpflegung sorgen Helferinnen und Helfer im Team des ASV Kastelbell. Die jungen Fußballspielerinnen und Fußballspieler hoffen auf zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer, die sie anfeuern und die ihne Spielkünste applaudierend begleiten. Präsident Rinner, bedankt sich bei allen Trainern und Betreuern, die dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche eine sportliche Freizeitbeschäftigung finden, und sich bei Spiel und Spaß mit dem Ball gegenseitig messen können. (mds)
Giro d’Italia - Einmal mehr durchquerten die Elite-Profiradsportler beim Giro d`Italia den Vinschgau. Doch die 16. Etappe der 107. Italienrundfahrt verlief nicht so, wie es geplant war. Grund dafür war das Wetter, das den Veranstaltern gleich mehrere Male einen Strich durch die Rechnung machte und für einige Verschiebungen sorgte. Denn eigentlich sollte die Südtirol-Etappe den Giro-Tross von Livigno über den Umbrailpass, durch das Vinschgau Richtung Bozen und schließlich nach St. Christina in Gröden führen. Doch aufgrund der schlechten Wetterlage wurde die 202 Kilometer lange Etappe um einiges gekürzt, am Ende legten die Radprofis eine Strecke von „nur“ 118 Kilometern zurück. Gestartet wurde die Etappe schließlich um 14.30 Uhr in Eyrs, von wo aus sich die Radprofis, angetrieben von vielen nicht wasserscheuen Fans entlang der Strecke, Richtung Ziel machten. Nach 2:49:37 Stunden stand der Sieger schließlich fest: Tadej Pogacar. Der Slowene ist der aktuelle Dominator des Giros, sicherte sich mit 16 Sekunden Vorsprung den Sieg und baute den Vorsprung im Kampf um das rosa Trikot weiter aus. (sam)
Was für ein Drama im allerletzten Spieltag der Oberliga! 70 Spielminuten lang schien es, als würden die Gelb-Blauen den Klassenerhalt schaffen, doch in den letzten zwanzig Spielminuten wandte sich das Blatt für die Vinschger auf dramatische Art und Weise und am Ende stand den Naturnsern nicht nur eine Niederlage zu Buche, sondern es hieß gleichzeitig auch: Abstieg in die Landesliga.
Von Sarah Mitterer
Das, was sich am allerletzten Spieltag ereignete, hätte aus der Feder von Drehbuchautor Alfred Hitchcock stammen können, denn der Abstiegskampf war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Doch von vorn: Die Ausgangslage für den SSV Naturns am letzten Oberliga-Spieltag schien alles andere als aussichtslos. Naturns befand sich zu jenem Zeitpunkt noch am sicheren Ufer und hatte einen Punkt Vorsprung vor Stegen, das sich auf den Abstiegsplatz befand. Nun kam es im letzten Spiel jedoch zu einem direkten Abstiegsduell, denn man traf auswärts auf den ebenfalls abstiegsgefährdeten Bozner FC, der gleich viele Punkte auf dem Konto hatte wie die Naturnser. Mit einem Sieg hätten die Vinschger den Klassenerhalt geschafft und man hätte nicht auf das Ergebnis von Stegen achten müssen. Lange Zeit sah es auch danach aus, als würden die Naturnser nicht nur mit einem Sieg sondern auch mit dem Klassenerhalt die Meisterschaft beenden. Alex Spechtenhauser brachte die Untervinschger bereits in der ersten Spielminute in Führung, doch der Bozner FC konnte noch vor der Pause zum 1:1 ausgleichen. In der 69. Spielminute erzielte Dominic Weithaler den erneuten Führungstreffer der Naturnser und der Jubel bei den Gelb-Blauen war groß. Doch dieser Jubel verstummte nur vier Minuten später, als man den erneuten Ausgleich hinnehmen musste und es erneut hieß: zittern! Doch es kam noch schlimmer, weitere vier Minuten waren gespielt, als Naturns den dritten Gegentreffer hinnehmen musste und plötzlich im Hintertreffen lag. Zwar warfen die Vinschger alles nach vorne, wurden aber für ihren Mut nicht belohnt und kassierten am Ende eine 2:5 Niederlage. Da Stegen sein Spiel gewann und damit den SSV in der Tabelle noch überholen konnte, bedeutete die letzte Niederlage der Saison zugleich auch den Abstieg. Somit kehrt Naturns, das sich in der Rückrunde mächtig steigern konnte und vier Spieltage vor dem Meisterschaftsende noch fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone hatte, nach nur einer Saison in der Oberliga wieder in die Landesliga zurück.
Oberliga - Matthias Bacher ist der torgefährlichste Spieler in den Reihen der zwei Vinschger Mannschaften. Mit 16 Toren belegt er in der Torschützenliste den vierten Platz. (sam)
Oberliga - Der ASV Partschins hat sich in seiner Premierensaison in der Oberliga am vorletzten Spieltag mit einem Sieg gegen Rovereto den Klassenerhalt gesichert. Die Partschinser, die sich lange auf einem Abstiegsplatz befanden, zeigten eine starke Rückrunde und beendeten die Saison auf Position 10. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Urban, 25. Mai 2024
Im November 2023 war ich vom Bildungsausschuss der Gemeinde Kastelbell Tschars eingeladen, in einem Vortrag die Landschaftsschutzgebiete und Biotope dieser Gemeinde vorzustellen. In die Bilderserie zu diesem Vortrag hatte ich auch ein Foto meines in Tschars wohnenden Schwagers Massimiliano aufgenommen, das einen Krebs in einem Gewässer der Talsohle in Tschars zeigte. Nur leider war der Krebs, in Rückenlage fotografiert, tot. Doch wo Totfunde gemacht werden, kann es auch Lebendtiere geben. Eva Prantl von der Umweltschutzgruppe Vinschgau hat den Impuls aufgenommen und das Südtiroler Landesamt für Naturschutz informiert. In der Folge wurden im Gebiet Fangkörbe aufgestellt, um festzustellen, ob es noch Krebse gab.
Und die Kontrolle der Fallen hat tatsächlich den Nachweis erbracht, dass die Population der Bachkrebse in Tschars vital ist. Es wurden weibliche und männliche Tiere gefunden. Selbstredend sind die Krebse an ihrem Fundort wieder in die Freiheit entlassen worden. Von der Freilassungsaktion habe ich von meiner Schwägerin Ruth Bilder bekommen, mit denen ich diesen Beitrag illustriere. Damit die Population der Bachkrebse nicht gefährdet wird, unterbleiben genauere Angaben zu ihrem Lebensraum.
In der Ausgabe vom Montag, 25. März 2024 der Tageszeitung „Dolomiten“ war berichtet worden, dass in Tartsch bei einer Entschilfungsaktion in einem kleinen Bächlein das Bachneunauge und der Dohlenkrebs gefunden und gerettet worden sind. Die beiden Vorkommen seltener und vom Aussterben bedrohter Tierarten von Wasserlebensräumen im Vinschgau sind sehr erfreulich. Sie zeigen auch, dass die Lebensräume noch geeignet sind, in denen diese Arten vorkommen. Es ist schon lange eine ökologische Erkenntnis, dass es keinen Artenschutz ohne einen Lebensraumschutz gibt.
Der Italienische Bachkrebs
Bei beiden Funden in Tartsch und in Tschars handelt es sich um den Italienischen Bachkrebs (Austropotamobius pallipes italicus).Die deutschen Namen Dohlenkrebs und Bachkrebs sind Synonyme. In der Zeitungsnachricht vom 25. März d.J. ist der Tartscher Krebsfund mit dem Namen Dohlenkrebs bezeichnet worden.
Klaus Hellrigl, der Brixner Zoologe, und Berta Thaler, die langjährige Mitarbeiterin des Landesbiologischen Labors in Leifers haben in der Tierenzyklopädie „Die Tierwelt in Südtirol“ (herausgegeben vom Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996) die Krebstiere (Crustacea) bearbeitet. Die folgenden Angaben zu den Krebsen habe ich dem wissenschaftlichen Fachaufsatz der beiden Experten entnommen.
Die Krebstiere
Von den Krebstieren sind bisher weltweit ca. 42.000 Arten bekannt und beschrieben worden. In der zoologischen Systematik unterteilt man die Krebstiere in zwei Unterklassen: die niederen Krebse (Entomostraca) und die Höheren Krebse (Malocostraca).
Die Höheren Krebse sind in der heimischen Fauna mit den Zehnfußkrebsen (Decapoda), den Flohkrebsen (Amphipoda) und den Asseln (Isopoda) vertreten.
Der Italienische Bachkrebs gehört zu den Zehnfußkrebsen und damit zu den Höheren Krebsen. Für sein Vorkommen ist entscheidend, dass der Sauerstoffgehalt des Gewässers nicht zu gering ist und dass geeignete Schlupfwinkel in Form von überhängenden Uferböschungen und hohl aufliegenden Steinen vorhanden sind.
Vorkommen und Gefährdung
In den Binnengewässern Mitteleuropas als Süßgewässer kommen 5 Arten von Fluss- und Bachkrebsen vor. Hinzu kommen importierte Arten aus Nordamerika (Amerikanischer Flusskrebs Orconectes limosus) bzw. aus Ostasien (Wollhandkrabbe Eriocheir sinensis).
Klaus Hellrigl und Berta Thaler schreiben zum Vorkommen der Flusskrebse in Südtirol das Folgende: „In den heimischen Gewässern dürfte nur eine Art natürlich verbreitet sein, der Italienische Bachkrebs Austropotamobius pallipes italicus. Frühere Angaben mancher Autoren über das Vorkommen des Eropäischen Flusskrebses (Astacus astacus) in Südtirol, beruhten auf Verwechslungen mit Austropotamobius pallipes italicus. Der Europäische Flusskrebs Astacus astacus kommt in Südtirol nicht natürlich vor, erst in jüngster Zeit, d.h. 1981, wurde diese stattliche Art im Raum Bruneck aus Kärnten eingeführt (Adami & Gasser, 1994) und beginnt sich von da allmählich auszubreiten. Durch diese Konkurrenz scheint eine weitere Zurückdrängung des ohnehin stark gefährdeten Bachkrebses gegeben.“
Und weiter K. Hellrigl und B. Thaler: „Die tatsächlichen Gefährdungsursachen für den heimischen Bachkrebs scheinen weniger durch direkte Nachstellungen zu kulinarischen Speisezwecken bedingt und auch nicht durch die sogenannte Krebspest, einer unter den europäischen Flusskrebsen, vor allem Astacus astacus, verheerenden Pilzkrankheit (Aphanomyces astaci), die um die Jahrhundertwende mit dem aus Nordamerika importierten und dagegen immunen Amerikanischen Flusskrebs (Orconectes limosus) in Europa eingeschleppt und verbreitet worden war. Vielmehr ist die Gefährdung des Bachkrebses in Südtirol hauptsächlich durch zunehmende Rückdrängung seiner Brutgewässer – vor allem Wiesenbäche und Weiher – bedingt, wobei in den letzten Jahrzehnten noch die künstliche Einsetzung unverträglicher Raubfische hinzukam.“
Und die beiden Experten stellen weiters fest: „Die hinsichtlich Wasserqualität recht genügsamen Bachkrebse wurden früher landesweit in Teichen und Wassergräben zu Speisezwecken gehalten, und von einer Ausrottung konnte über Jahrhunderte keine Rede sein. Allein im Raum Brixen kamen Bachkrebse an mindestens 10 verschiedenen Stellen vor. …..Die meisten dieser ehemaligen Krebsbiotope existieren heute nicht mehr oder wurden durch menschliche Eingriffe so stark verändert, dass es seit 10 Jahren (Anmerkung: Stand 1996) im Raum Brixen keine Bachkrebse mehr gibt. Vorkommen von Bachkrebsen finden sich im Raum Südtirol heute (Stand 1996) nur mehr in einem Dutzend Quellbächen und Wassergräben vornehmlich im Etschtal zwischen Lana und Salurn und vereinzelt auch im Vinschgau und im mittleren Pustertal“. Soweit Klaus Hellrigl und Berta Thaler.
Vor diesem Hintergrundwissen ist das aktuelle Vorkommen des Italienischen Bachkrebses in Tschars und Tartsch umso bemerkenswerter. Es sei den Tartscher und den Tscharser Bachkrebsen noch ein langes Heimrecht im Vinschgau beschieden. Der Italienische Bachkrebs ist eine Natura 2000-Art! In der „Roten Liste gefährdeter Tierarten Südtirols (1994) stufen die beiden Limnologen Vito Adami und Michael Gasser den Italienischen Bachkrebs als „vom Aussterben bedroht ein“.
Eine Brückenfunktion hat die Gemeinde Partschins inne: Es verbindet das Burggrafenamt mit dem Vinschgau, ist Schnittpunkt von Stadt und Peripherie, besticht mit Charme und Charakter, mit lebendigen Traditionen, mit einem gesundes Lebensgefühl – und mit innovativen Betrieben, die hier Zuhause sind.
Text: Angelika Ploner | Fotos: Erwin Bernhart
Partschins - Rabland und die Töll sind Bindeglieder: Sie verbinden das Burggrafenamt mit dem Vinschgau und sind gleichzeitig Schnittpunkt von Stadt und Peripherie. Die Gemeinde mit Charme und Charakter, mit lebendigen Traditionen, mit einem gesundes Lebensgefühl, traumhafter Landschaft, Kulinarik & Kultur hat viel zu bieten und ist reich an geschichtsträchtigen Gemäuern, an edlen Ansitzen und Burgen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Hauptrolle hier im Wirtschaftsgefüge der Tourismus einnimmt. Im vergangenen Jahr 2023 wurden 329.560 Nächtigungen und 72.510 Ankünfte im Gemeindegebiet verzeichnet. Insgesamt gibt es in Partschins-Rabland-Töll über 100 Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, 109 an der Zahl (Schutzhütten inklusive), die insgesamt 2.277 Betten stellen und die Gemeinde zu einer starken Tourismusdestination machen. Die Auslastung von 145 Tagen spricht für sich. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 4,5 Tagen. Man profitiert natürlich von der Nähe zu Meran und zum benachbarten Burggrafenamt. Nicht umsonst bezeichnet man sich hier als Vorort von Meran. Gleichzeitig erkennt man aber auch die Vorzüge des Vinschgaus. Die errechnete gesamte Bruttowertschöpfung, die mit dem Tourismus in Verbindung steht beläuft sich in der Gemeinde Partschins auf satte 46,31 Millionen (direkter Effekt: 26,13 Millionen Euro, indirekter Effekt: 7,61 Millionen Euro, induzierter Effekt: 12,57 Millionen Euro).
Tourismus. Der Präsident des Tourismusvereins Philip Ganthaler und Karin Thaler, die Direktorin sind sich einig: In Partschins, Rabland mitsamt der Töll ist der Tourismus gesund. Es gibt eine ausgewogene und gesunde Mischung an verschiedensten Unterkunftsmöglichkeiten, eine Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten und eine bunte landwirtschaftliche Produktpalette. Das Wahrzeichen von Partschins und seinen Ortsteilen ist aber vor allem der Partschinser Wasserfall, der größte Wasserfall Südtirols mit einer Fallhöhe von 97 Metern. Er ist nicht nur Naturdenkmal, sondern zudem der Gesundheit förderlich. Das hat eine Studie der Technischen Universität München zur Wasser- und Luftqualität ergeben.
Daneben steht Partschins mit seinen Ortsteilen für Natur, Kultur, Dorfcharakter und Stadtnähe. Drei Museen beherbergt die Gemeinde Partschins, eines davon ist natürlich dem bekanntesten Sohn der Gemeinde gewidmet: Peter Mitterhofer, der Erfinder der Schreibmaschine.
Die Aufstiegsanlage Texelbahn feiert heuer ein kleines Jubiläum: Vor 15 Jahren, am 25. April 2009 wurde die Texelbahn in Betrieb genommen. Sie war eine wichtige Investition – besonders für den Tourismus in der Gemeinde. In wenigen Minuten fährt die Bahn Einheimische und Gäste nach oben, direkt zum Meraner Höhenweg und zahlreichen anderen Wanderdestinationen.
Die Landwirtschaft. Auch die Landwirtschaft ist eine wichtige Säule für den Wirtschaftsraum Partschins-Rabland-Töll. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut gibt es in Partschins, Rabland und der Töll genau 136 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die fast alle Äpfel produzieren. Diese werden in der Obstgenossenschaft TEXEL in Naturns verarbeitet. Der Geschäftsführer der TEXEL Christoph Pircher liefert beeindruckende Daten, die allerdings für das gesamte Einzugsgebiet der TEXEL stehen: Die aktuelle Mitarbeiterzahl beläuft sich auf 158 Mitarbeiter, die aktuelle Mitgliederzahl auf 309 Mitglieder.
Die Integrierte Produktion nimmt 877 Hektar ein, 264 Hektar werden biologisch bewirtschaftet. 339 Hektar der Anbaufläche befinden sich in der Katastralgemeinde Partschins. 2023 betrug die Ernte insgesamt 65.505.576 kg. Der Apfel führt mit 65.477.476 kg das Ernteverzeichnis natürlich deutlich an. Eine kleine aber nicht unwichtige Rolle spielen mit 5.470 kg Birnen und mit 22.630 kg das Stein- und Beerenobst.
Der öffentliche Sektor.
Ein wichtiger Arbeitgeber im öffentlichen Dienst in der Gemeinde Partschins ist das neue Seniorenheim. Das neue Seniorenwohnheim Johannes Nepomuk wurde im Oktober 2019 mit den ersten Heimbewohnern bezogen und zählt zu den wichtigsten öffentlichen Arbeitgebern. Der Direktor Jürgen Pircher erklärt auf Nachfrage dem Vinschgerwind:
„Das Seniorenheim Partschins verfügt über 50 Einbettzimmer und 8 Tagespflegeplätze, neben der stationären/teilstationäre Pflege bietet das Seniorenheim einer Reihe weiterer Dienstleistungen an, so die Kurzzeitpflege, Schülermensa, die Mensa für die Gemeindemitarbeiter, Seniorenmensa und die Essen auf Räder der Gemeinde Partschins werden im Seniorenheim zubereitet. 60 Mitarbeiter in den Bereichen Pflege, Reinigung, Wäscherei, Küche und der Verwaltung finden im Senioren einen sicher und sozialpolitisch sehr wertvollen Arbeitsplatz.
Mit seiner Caffetteria und der großzügigen Parkanlage bildet das Seniorenheim einen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und ist als Bindeglied zwischen Senioren und Dorfbevölkerung zu verstehen. Ein großer Mehrzwecksaal bietet Raum für Weiterbildungen und Freizeitgestaltung. Junge Menschen oder Berufsquereinsteiger finden im Seniorenheim Partschins die Möglichkeit über Praktikums oder berufsbegleitende Ausbildungen sich für einen Beruf mit großer Zukunftsperspektive auszubilden, um dann wohnortnahe und familienfreundlich in die Berufswelt einzusteigen.“
Auch im Schulsektor sind wichtige Arbeitsplätze zu finden. Die Grundschulen Partschins und Rabland und die Mittelschule Partschins gehören zum Schulsprengel Algund. Die Direktorin Carlotte Ranigler erklärt auf Nachfrage: „Die an den Grundschulen Partschins und Rabland und in der Mittelschule Partschins beschäftigten Personen setzen sich wie folgt zusammen: An der Grundschule Partschins arbeiten 18 Lehrpersonen und 2 Mitarbeiter*innen für Integration, an der Grundschule Rabland 14 Lehrpersonen und an der Mittelschule Partschins 21 Lehrpersonen. Dazu kommen jeweils zwei SchulwartInnen an den Grundschulen Partschins und Rabland und 3 SchulwartInnen an der Mittelschule Partschins. 99 SchülerInnen besuchen im heurigen Schuljahr die Grundschule Partschins, 102 die Grundschule in Rabland und 110 SchülerInnen die Mittelschule Partschins.
Insgesamt waren in Partschins im vergangenen Jahr 116 Personen im öffentlichen Sektor beschäftigt.
Die Unternehmensvielfalt.
Laut WIFO, dem Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen, haben 399 Betriebe ihren festen Platz im Gemeindegebiet von Partschins und bewähren sich seit vielen Jahren bestens. Dass es sich hier gut wirtschaften lässt, beweisen die unterschiedlichsten Sektoren: Vom Baugewerbe über Dienstleistungsunternehmen zum verarbeitenden Gewerbe sind viele Bereiche hier abgedeckt und sorgen dafür, dass Menschen in Partschins, Rabland und Töll Arbeit und Arbeitsplätze haben. Ein besonderer Betrieb und gleichzeitig größter privater Arbeitgeber ist Alps Coffee. Seit 130 Jahren steht der Name Schreyögg für höchsten Kaffeegenuss. Eine Erfolgsgeschichte, die 1890 ihren Anfang nahm. „Alps Coffee beschäftigt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, teilt die Marketingabteilung auf Nachfrage mit. Auch die RÖFIX stellt sich in die Reihe der größten privaten Arbeitgeber hier im Wirtschaftsraum Partschins-Rabland-Töll. „Im Hauptsitz Standort Partschins/Töll sind derzeit 44 Mitarbeiter beschäftigt“, sagt Erika Raich, die Leiterin des Personalwesens.
Die Hotelerie ist erstklassig aufgestellt in Partschins und Rabland. Ein Leitbetrieb ist zweifelsohne das Hotel Rössl in Rabland. „Wir haben 35 Mitarbeiter“, erklärt die Familie Pircher. Zu den Traditionsbetrieben zählt das Unternehmen Ungerer, das auf Kältetechnik spezialisiert ist. „Wir sind ein Team aus 25 Personen“, heißt es im Unternehmen Ungerer auf Nachfrage. Das Bauunternehmen Pföstl hingegen beschäftigt 19 Mitarbeiter. Auffallend: Wohl in keinem anderen Wirtschaftsraum sind so viele innovationsfreudige Unternehmen angesiedelt, wie hier. Da ist etwa das Unternehmen Alpiplast, das einen Nischenmarkt besetzt: „Die Mitarbeiterzahl liegt derzeit bei 15“, sagt Lara Rossi, Sales Management Alpiplast. MC Donalds, Ferrero – dies sind nur zwei der namhaften Kunden von Alpiplast. Das Unternehmen produziert seit 1971 in Partschins Trinkhalme und liefert sie in die ganze Welt.
Bunte Mischung.
Die Stärken hier am Tor zum Vinschgau liegen in der vielfältigen Mischung. Unternehmen verschiedenster Couleur haben in Partschins-Rabland-Töll ihren festen Platz. Außerdem lässt es sich auch ausgezeichnet einkaufen und genießen. Verschiedene Restaurants warten mit besonderem Genuss auf. Gäste wie Einheimische finden alle gastronomischen Facetten. Das Angebot reicht von herzhaft-bodenständig geht über mediterran bis hin zu feinen, exklusiven Gaumenfreuden. Dazu gesellen sich exquisite und erlesene Weine der Umgebung. Und auch die Kultur hat hier einen großen Stellenwert. Es sind hier, in Partschins, Rabland und Töll, aktive Menschen am Werk, mit Herz und Engagement.
Energie effizienter bereitzustellen ist eine der Säulen, auf die die Transforamtion aufbaut. In Prad ist das E-Werk „Mühlbachwerk II“ auf dem neuesten Stand der Technik gebracht worden - mit einheimischem Know-how.
Durchgeplant im bekannten Malser Ingenierbüro Patscheider&Partner unter der Aufsicht vom Wasserbauingenieur Walter Gostner, ausgeführt vom Prader Tiefbauer Michl Hofer und von der Baufirma Paulmichl&Prugger und mit der Elektroinstallation von EN-CO aus Ratschings und mit der maschinellen Ausrrüstung von Sora GmbH aus Kiens: Die rund 2,7 Millionen Euro Investitionssumme, die die E-Werk Genossenschaft Prad ausgegeben hat, sind gut investiertes Geld. Denn dieses Geld blieb bei Südtiroler Betrieben, die insgesamt ein Know-how aufbringen, ein E-Werk komplett neu auszustatten. Das ist auch die Erfüllung jener Forderung nach kleinen Kreisläufen, in denen möglichst nahe Betriebe berücksichtigt werden sollen.
Die andere Seite besteht aus Notwendigkeiten, aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen, und aus der Zukunftsperspektive. Das „Mühlbachwerk II“, unterhalb des Sportplatzes in Prad, ist die „kleine Schwester“ des großen und kürzlich komplett erneuerten „Mühlbachwerkes I“ in der Prader Schmelz. In der Schmelz wird ein Teil des Wassers aus dem Suldenbach zu elektrischen Strom verarbeitet.
In der Schmelz werden rund 21 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugt. Das ist eine ganze Menge, denn davon können 5.700 Haushalte mit Strom versorgt werden. Natürlich ist die Stromerzeugung im Winter tiefer als in den Monaten der Schneeschmelze und im Sommer. Die E-Werk Prad Genossenschaft kann sich glücklich schätzen, über eine wuchtige Stromerzeugung verfügen zu können.
Ein Teil des in der Schmelz abgearbeiteten Wassers wurde zu Beginn der 1990er Jahren auf Veranlassung des langjährigen Prader E-Werkspräsidenten Georg Wunderer in Druckrohre verlegt und zum „Mühlbachwerk II“ geleitet. Das dortige Kraftwerk warf um die 3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr ab, also rund ein Siebtel vom „großen Bruder“ in der Schmelz. Dafür hat Mühlbach II den Vorteil, dass es das gesamte Jahr über mit einer bestimmten Verlässlichkeit gleichbleibend Strom erzeugen kann.
Im Laufe der Zeit hat Mühlbach II immer weniger Strom produziert. Die Leistung der Anlage ging kontinuierlich zurück. Die damals verlegten Stahlrohre bildeten Defekte in Form von internen Noppenbildungen aus, die Reibung in den Rohren nahm zu. Auch die Turbine war sanierungsbedürftig. 2009 veranlassten diese Umstände Georg Wunderer dazu, Studien über eine Leitungsersetzung erstellen zu lassen. Die Genossenschaftsprioritäten waren dann aber andere.
Ab 2018 wurde dann vom GSE Förderungen auch für die Erneuerung bzw. Sanierung von Kraftwerken vorgesehen und ab da kam Schwung in die Mühlbach II Sanierung. Als das Erneuerungsprojekt für die Förderungen zugelassen war, ist man 2021 mit der konkreten Projektierung gestartet. Auch weil 2021 die Wasserkonzession nach 30 Jahren verlängert werden musste.
Die Konzession wurde vom Amt für nachhaltige Gewässernutzung anstandslos verlängert, mit der Auflage, dass aufgrund der neuen Gesetzeslage mehr Restwasser abgegeben werden musste. Dem E-Werk bleibt eine 1490-Sekundenliter-Konzession (bis 2021 waren es 1760 Sekundenliter). Eigentlich war damit zu befürchten, dass aufgrund der geringeren Wassermenge auch weniger Strom erzeugt werden konnte. Ein Um- und Neubau der Druckleitung und des E-Werkes waren deshalb aus mindesten drei Gründen zwingend geworden: aufgrund der Alterungserscheinungen der Anlage, aufgrund der möglichen Förderungen und aufgrund der Erhöhung der Restwassermenge bei der Konzessionsverlängerung.
Aufgrund exakter Planung, der Verwendung von glasfaserverstärkten Kunststoffrohren (GFK)für die Druckleitung und der neuen und maßgeschneiderten Francis-Turbine kann im erneuerten Werk in etwa diesselbe Menge Strom bereitgestellt werden, also rund 3 Millionen Kilowattstunden bei einer Nennleistung von knapp 400 KW.
Der Suldenbach ist für Wasserbauer und E-Werke ein „brutto cliente“, zitiert Walter Gostner einen befreundeten Ingenieur. Weil der Suldenbach aufgrund der Gletscherschmelzen eine extrem hohe Geschiebebelastung hat, wird das Gröbste im Sandfang bei der Stilfser Brücke herausgenommen. Trotzdem bleiben Geschiebeteile im Wasser und dadurch werden die Turbinen oftmals bei großer Abnutzung extrem beansprucht. Die beiden Mühlbachwerke verarbeiten also dasselbe Wasser. Die Ausleitung des Wassers und die Rückgabe in den Suldenbach erforderte einen notwendigen Eingriff. Denn die Ausleitungsstrecke war aufgrund der Geschiebeführung des Suldenbaches derart versandet, dass ein Rückstau bis in den Turbinenraum drohte.
Damit ist das „Mühlbachwerk II“ samt neuer Übergabekabine hergerichtet für kommende Generationen. Denn die Lebensdauer der neuen Druckleitung wird auf 80 Jahre geschätzt. An der Oberfläche der Maschinenhalle ist ein kleiner Bikeparcour entstanden, der vom E-Werk Prad dem Tourismusverein Prad zur Nutzung und Pflege zur Verfügung gestellt wird.
Erwähnenswert ist, dass bei der Druckrohrverlegung auch eine neue Trinkwasserleitung (von der oberen bis zur unteren Suldenbrücke) mitverlegt worden ist, ebenso eine neue Beregnungsleitung und auch die 3. Hauptleitung für die Fernwärme.
Schluderns/Vinschgau - Das Biotop bei Schluderns wird als der letzte Rest des „Vinschger Urwaldes“ bezeichnet, der sich einst entlang der Etsch den Vinschger Talkessel entlang zog. Im Zuge der Etschregulierung in der 1980er Jahren waren die meisten Auwälder gerodet worden, um für die Landwirtschaft Flächen zu gewinnen. Das, was von den Auwäldern übrig geblieben ist, ist ein unschätzbares Kleinod, eine Naherholungszone und Heimat für Tiere. Es ist eine Heimat für Tiere unterschiedlicher Art und eine Naherholungszone für Menschen und ein Wasserspeichen. Dass die Auen bei Schluderns (150 Hektar davon 95 % auf Schludernser Gebiet und 5% auf Glurnser Gebiet) erhalten geblieben sind, ist nicht zuletzt der Unterschutzstellung im Jahre 1976 und der Einstufung als Natura 2000 Gebiet zu verdanken. Das alles verhindert, dass das Gebiet, wie schon oft versucht, scheibchenweise angeknabbert wird. Um den Menschen und speziell den Kindern die Welt der Auen zu erschließen, wurde kürzlich der NaturERLEBNISpfad Biotop Schluderns angelegt. An 19 Stationen lassen sich die Auen erforschen. Ideengeber war der verstorbene Armin Bernhard. Finanziert wurde der Erlebnispfad von der Landesabteilung Natur Landschaft und Raumentwicklung, vom Amt für Natur, von der Gemeinde Schluderns und der Ferienregion Obervinschgau, die die Kinder mit speziellen Forschungsrucksäcken ausstattet. Bei der offiziellen Eröffnung des Weges dankte BM. Heiko Hauser allen, die am Projekt mitgearbeitet haben, darunter Gritt Wendike mit Tochter Lilly und vielen anderen. (mds)
Sulden - Kennen sie die Bibelstelle; Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen“? Dies war die Frage eines Diskussionsteilnehmers an Landesrat Luis Walcher, welcher in Sulden am 22. Mai bei einer Informationsversammlung referierte. Geladen hatten die SVP Ortsgruppen Sulden,Prad,Stilfs ,Gomagoi-Trafoi und Lichtenberg um die Themen Bettenstop und Nationalpark zu diskutieren. Walcher konterte gekonnt auf diese biblische Frage und sagte, dass es sehr wohl möglich sei, zwei anscheinend so verschiedene Berufs- und Interessensgruppen wie den Tourismus und die Landwirtschaft politisch zu vertreten. Es wäre sogar von Nutzen, da gerade diese beiden Bereiche sich ergänzen und einander helfen könnten, um Südtirol auch in Zukunft nach vorne zu bringen.
Auf diese Aussage antwortete ein Jungbauer. Er wies darauf hin, dass die einheimischen Bauern großes Interesse hätten eigene Produkte vom Hof der hiesigen Gasthäuser zu verkaufen. Doch leider sei dies oft ein frommer Wunsch, da politische Rahmenbedingungen dafür eng gestellt sind und Gastwirte dieses Angebot noch wenig nützen. Aus Aussersulden meldete sich eine Bäuerin, um für die Ausführung einer längst notwendigen Straßenumfahrung neben ihrem Hof vorzusprechen. Walcher versprach sich bei LR Alfreider dafür einzusetzen.
Den anwesenden Tourstikern lag besonders der ungeliebte Bettenstop am Herzen. Die Schwierigkeiten, welcher dieser STOP für den Tourismus darstellt, wären besonders für Sulden und Trafoi spürbar, da man dort nur vom Tourismus leben und überleben würde. Junge Menschen, welche investieren und die Betriebe erweitern möchten, würden durch diesen ungerechten Bettenstop ausgebremst und würden abwandern.
Auch die Schwierigkeiten, inmitten des Nationalparkes leben und arbeiten zu müssen, wurden angesprochen und die strikten Regelungen darin als Hemmschuh für die Betriebe gesehen. Es würde dadurch an Planungssicherheiten für weitere Seilbahnen, Pisten, Speicherbeckenbauten fehlen und somit die touristische Entwicklung gefährden.
Auch die Realisierung der Ortler Ronda in Sulden wäre so in Gefahr und es bräuchte dringend politische Hilfe, um in Rom dafür zu intervenieren. (ck)
Samstag, 15.06.2024, 15 Uhr, Vallatsches Mühle
Bildungsausschuss Stilfs
Samstag, 08.06.2024, 14.00 – 16.00 Uhr, Taufers i. M.
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Freitag, 31. Mai, 20.00 Uhr
CulturForum
Die Front in Fels und Eis: Tuckettjoch und Hinterer Madatsch
Film des Ortler Sammlervereins
Der Film erzählt vom Abschnitt Tuckett und Hinterer Madatsch. Dort, wo österreichische Soldaten 1916 mühsam die Gipfel aus italienischer Hand zurückerobert haben, wird zusätzlich von einer spannenden Spurensuche aus dem Jahr 2018 berichtet. Der Film entwirft mit Hilfe von originalen Dokumenten, Fotos und Filmausschnitten sowie den Zitaten des Rayonskommandanten ein Bild des Krieges in den Stellungen.
→ Organsiation: Schützenkompanie Latsch-Tarsch
Freitag, 07. Juni , 19.00 Uhr
Garten der Sinne des Annaberg Heimes
Konzert mit der Acoustic Band „NICE PRICE“
1997 gegründet, bietet die Band ein vielseitiges Repertoire, das von irischen Musikstücken über Folksongs bis hin zu Countrysongs, Oldies und auch Eigenkompositionen reicht. Mit 3 Stimmen und Gitarre, Kontrabass, Dudelsack, Geige, Ziehharmonika, Irischer Flöte und Mandoline begeistern sie Zuhörer aller Altersgruppen. In der Pause musikalische Einlage von weltlichen Liedern des Kirchenchors Latsch
→ Eine Veranstaltung der Vinzenzkonferenz und dem Annabergheim
Bildungsausschuss Latsch
Vinschgau/Schluderns - Die jährliche Verteilung von spätblühenden Pflanzen an die Imkerinnen und Imker im Bezirk Obervinschgau hat seit Jahren Tradition. Viele Bienenhalterinnen und Bienenhalter haben auch heuer wiederum Pflanzen und Sträucher bestellt und diese dann am vergangenen 4. Mai 2014 beim Bezirksobmann Othmar Patscheider und seinem Team am Imker-Vereinshaus hinter dem Schludernser Park abgeholt.
„Die spätblühenden Pflanzen sind wichtig, damit die Trachtlücken für die Bienen einigermaßen geschlossen werden können. Denn nach der Blüte im Frühjahr wird das Pollenangebot viereorts knapp, was Bienen schwächen und nicht zuletzt die Honigausbeute schmälern kann“, erklärt Patscheider.
Zur Verteilung standen rund 300 Pflanzen und Sträucher bereit. Darunter befanden sich Weidenarten, Linden mehrere Ahorn- und Kirsch-Sorten, Haselnusssträucher, Sommerlinden, Traubenkirschen, Feldahorn, Weiden, und einiges mehr. Es handelt sich um einheimische Baum- und Straucharten, die vorwiegend im Pflanzgarten in Prad gezüchtet wurden.
Patscheider dankt den Förstern der Forststation Prad David Kaufmann und Heinrich Gander, die sich um die Aufzucht gekümmert haben. „Die Forststation hat uns die Pflanzen - wie schon in den vergangenen Jahren, wiederum kostenlos zur Verfügung gestellt“, freut sich Patscheider.
Hinter der Aktion der Imker steht auch der Verband der Vinschger Obst- und Gemüseproduzenten VI.P Deren Vertreterin Viktoria Alber verteilte Säckchen mit Samen von insektenfreundlichen Gräsern. Die Verantwortlichen der VI.P pflegen seit Jahren gute Kontakte zu den Imkern. Denn Blüten brauchen Bienen damit Früchte geernetet werden können. Die Imker pflanzen die spätblühenden Bäume und Sträucher meist im eigenen Garten, auf eigenen Feldern, auf öffentlichen Flächen, wenn die Möglichkeit dazu besteht, oder in der unmittelbaren Nähe ihrer Bienenstände, wo sie auch Blumenwiesen anlegen. (mds)
Rampenlicht Lootsch
Die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Laatscher Bühne machen dem Titel des Stückes alle Ehre. Und sie sprühen vor Spielfreude. Das Original „So ein Affentheater“ von Gerry Jansen war von Fabi Ludwig bearbeitet und in den Vinschger Dialekt übersetzt worden. Der Inhalt dreht sich um die Inszenierung eines Arztstückes mit allen möglichen Schwierigkeiten. Das Stück lebt von beherzter Komik und spontanen Auftritten speziell durch den Bühnentechniker August Theini (Tobias Paulmichl), der dem Regisseur Axel Lichtaus (Egon Reinstadler) sogar das Licht abdreht. Sein Leiden hat der Regisseur auch mit Peter Petersen (Andreas Paulmichl) als Spritzen allergischer Psychiater und mit Bruno Brobanzky (Christian Mayr), der selbstsicher aber mit dem Text kämpfend fälschlicherweise aus dem Hamlet zitiert. Die Arzthelferin Lolly (Brunhilde Sachsalber) ist einem erotischen Abenteuer nicht abgeneigt und die Souffleuse (Thea Mayr) läuft auf einen Schnaps zum „Mala Ossi“, weil sie selbst nicht spielen darf. Das Prämieren Publikum hatte großen Spaß und dankte dem Theaterteam mit kräftigem Applaus. (mds)
Weitere Aufführungen:
Freitag,31. Mai. 20.00 Uhr Samstag, 1. Juni 20.00 Uhr
Mehrzwecksaal von Laatsch
Reservierungen:
Tel: 371 140 38 92
(ab 16.00 Uhr) oder jederzeit auf Whatsapp
Schnals - Theater lebt – Theater verbindet: Heimatbühne Schnals spendet 2.000 Euro an DEBRA Südtirol Family
Am 7. Oktober 2023 veranstaltete die Heimatbühne Schnals im Haus der Gemeinschaft Unser Frau in Schnals das Event „Theater lebt – Theater verbindet“. Eine tolle Abendveranstaltung mit lustigen Sketchen, dargeboten von verschiedenen Theaterbühnen aus ganz Südtirol. Der Reinerlös dieses Sketch-Abends wurde zu 100 % an DEBRA Südtirol Family EO (Verein für Schmetterlingskinder) gespendet. Die Übergabe des Spendenschecks erfolgte nun Anfang Mai in „Verena’s Weinboutique“ in Naturns an die Präsidentin Dr. Anna Faccin durch die Projektgruppe der Heimatbühne Schnals EO. DEBRA hilft Schmetterlingskindern
Mals-Laatsch-Tartsch-Schleis - In den Pfarreien Mals, Laatsch, Tartsch und Schleis haben sich zu Jahresbeginn 28 Jugendliche auf den neuen Firmweg 16+ begeben. Im Laufe des Jahres bereiten sie sich bei mehreren Treffen mit unterschiedlichen Inhalten auf die Firmung vor, die am 26. Januar 2025 in Mals stattfinden wird. Während der Fastenzeit standen soziale Aktionen im Mittelpunkt, bei denen die Jugendlichen aus drei Angeboten wählen konnten. Einige Jugendliche besuchten das Martinsheim Mals, andere wiederum begleiteten Dekan Stefan Hainz bei der Krankenkommunion und eine weitere Gruppe der Firmlinge organisierte gemeinsam mit dem Firmteam einen Suppensonntag am fünften Fastensonntag in der Pfarrei Laatsch. Vor dem gemeinsamen Essen für den guten Zweck, fand in der Pfarrkirche von Laatsch ein Gottesdienst statt, der von Pfarrer Florian Pitschl zelebriert wurde. Danach luden die Firmlinge in den Sparkassensaal von Laatsch, wo insgesamt acht verschiedene Suppen angeboten wurden, die alle von freiwilligen Helfern zubereitet wurden. Der Erlös dieser beeindruckenden Aktion belief sich auf stolze 1.100 Euro, die kürzlich nach einem weiteren Treffen der Firmlinge zum Thema „Grenzen erfahren“ an den „Wünschewagen Südtirol“ übergeben wurden. Diese Organisation erfüllt schwerkranken Menschen Herzenswünsche im letzten Lebensabschnitt. Petra Polin, Vertreterin des Wünschwagens, berichtete den Jugendlichen über die wichtige Arbeit der Organisation und bedankte sich herzlich für ihr Engagement. Die Jugendlichen aus Mals, Laatsch, Tartsch, Schleis haben mit ihrem Einsatz nicht nur eine wertvolle Spende gesammelt, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, sich für andere einzusetzen und gemeinsam Gutes zu tun.
Südtiroler Herzstiftung/Naturns - Die Südtiroler Herzstiftung organisierte am 12. Mai eine besondere Wanderung, die nicht nur die körperliche Gesundheit förderte, sondern auch das gemeinsame Erlebnis und das Wohlbefinden stärkte. 130 aktive Mitglieder von 30 Herzsportgruppen aus ganz Südtirol nahmen an diesem Ereignis teil, begleitet von Ärzten, die nicht nur während der Wanderung, sondern auch das ganze Jahr über die Aufsicht in den Herzsportgruppen haben.
Der Tag begann mit einer Erkundungstour durch Naturns, bei der die Teilnehmer die historische Prokulus Kirche besuchten und in die reiche Geschichte der Region eintauchten. Auch das Museum bot Einblicke in die Kultur Südtirols, was die Wanderung zu einem ganzheitlichen Erlebnis machte.
Ein Höhepunkt der Wanderung war das gemeinsame Mittagessen im Gasthaus Falkenstein, wo die Teilnehmer die Gelegenheit hatten, sich zu entspannen, zu plaudern und sich mit anderen Mitgliedern der Herzstiftung auszutauschen. Diese informellen Momente des Zusammenseins sind von unschätzbarem Wert für die Teilnehmer, da sie nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch das soziale Wohlbefinden fördern.
Dr. Franz Innerhofer, einer der begleitenden Ärzte, betonte die Bedeutung solcher Aktivitäten für die Gesundheit der Herzsportgruppenmitglieder: „Bewegung ist eine wichtige Säule für die Herzgesundheit. Aber es ist nicht nur die körperliche Aktivität allein, die zählt. Das Gemeinschaftsgefühl, das bei solchen Veranstaltungen entsteht, trägt wesentlich zur psychischen Gesundheit bei und stärkt das allgemeine Wohlbefinden.“
Die Südtiroler Herzstiftung setzt sich nicht nur für die Prävention von Herzerkrankungen ein, sondern auch für die ganzheitliche Gesundheit ihrer Mitglieder. Veranstaltungen wie diese Wanderung in Naturns sind ein Beweis dafür, dass die Förderung von Bewegung, Gemeinschaft und kultureller Teilhabe eine wirksame Strategie für ein gesundes Herz und einen gesunden Geist sind.
Schlanders/Jugendsinfonieorchester - Unter dem Titel „Embracing The World Through Music - Musik umarmt die Welt“ präsentierte das Jugendsinfonieorchester „Matteo Goffriller“ am 5. Mai im Kulturhaus Karl Schönherr von Schlanders musikalische Leckerbissen von Luigi Bassi (1833–1871), Johannes Brahms (1833-1897), Maurice Jarre (1924–2009) und Michael Giacchino (geboren 1967). Das Jugendsinfonieorchester Matteo Goffriller (JSOMG) besteht aus 65 jungen, talentierten Musikern aller drei Sprachgruppen, vorwiegend aus Südtirol, aber auch aus dem benachbarten Trentino. Das Jugendorchester wird unterstützt durch den gemeinnützigen Verein „Matteo Goffriller 1659“, welcher 1996 gegründet wurde. Ziel des Vereins ist es junge Südtiroler Musiker zu fördern, indem Musikseminare und Konzerte organisiert und veranstaltet werden. Das Orchester steht seit dem Jahre 1997 unter der Leitung des gebürtigen Australiers Stephen Lloyd und seiner Frau Irene Troi aus Brixen. Matteo Goffriller, geboren 1659 in Brixen, war ein hervorragender Geigenbauer in Venedig, wo er auch 1742 starb. Beim ersten Musikstück von Bassi, arr. S.A.Lloyd: Fantasia di concerto su temi di Verdi´s “Rigoletto” spielte Magdalena Hafner aus Bozen als Solistin auf der Klarinette. Im Mittelpunkt des Konzertes stand die Sinfonie Nr. 2 F -Dur Op.73 mit vier Sätzen von Johannes Brahms. Schwungvoll und facettenreich war die Filmmusik „Lawrence of Arabia“ von Maurice Jarre, arr. J.G.Mortimer. Zum Abschluss gab es ein modernes Stück mit vielen Dissonanzen und sonderbaren Tönen des jungen US-amerikanischen Komponisten und Oscar-Preisträgers Michael Giacchino, der mit seinem Werk „Jurassic World“ die vielen Zuhörer:innen in die Welt der Dinosaurier entführte. Unterstützt wurde das Konzert des Jugendsinfonieorchesters von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur und der Gemeinde Schlanders. (hzg)
Kortsch/Bildungsausschuss - Auf Einladung vom Bildungsausschuss Kortsch referierte der Volkskundler und Kulturhistoriker Siegfried de Rachewiltz am 26. April im Haus der Dorfgemeinschaft über das Thema „Marn – Vorzeichen und Anmelden des Todes?“. Rachewiltz erzählte darüber, dass er vor 50 Jahren mit dem Tonband in Südtirol von Hof zu Hof gegangen ist, um die Namen und die Bedeutung der alten Arbeitsgeräte aufzunehmen. Dabei haben die Menschen auch über ihr Leben und ihre Erfahrungen erzählt. Aufgenommen hat der Volkskundler auch besondere Erlebnisse, Geschichten über das Marn und andere außergewöhnliche parapsychologische Phänomene. Rachewiltz meinte, dass auf den steilen Berghöfen häufig Unfälle passierten, früher die Kindersterblichkeit höher war und das Leben und Überleben schwieriger und gefährlicher, dafür die Verbindung mit der Natur und zu den Tieren viel intensiver war. Auch der Umgang mit dem Tod und dem Sterben war ganz selbstverständlich. Wir verdrängen diese Themen. Durch die Klimakrise und globale Bedrohungen wie die Gefahr eines Atomkrieges bekommen auch der Tod und das Sterben eine neue Bedeutung. Das Verhältnis der Lebenden zu den Verstorbenen ist ein Thema auf der ganzen Welt, bei allen Religionen und in allen Kulturkreisen. Dass sich Sterbende bei Angehörigen melden, sich in irgendeiner Form zeigen, ist weit verbreitet. Das Marn erfolgt meistens über akustische Phänomene, ein Rascheln am Fenster, das Läuten einer Glocke, das Ticken einer Uhr, ein besonderes Rauschen des Windes oder das Plätschern von Wasser. Rachewiltz erzählte von der Erdglutsch bzw. Erdhenne, einer besonderen Stimme aus dem Erdboden, der Hausschlange, vom Segen der Sterbenden, von Irrlichtern, den Saligen, von den Seelen der Verstorbenen, von Doppelgängern und von Josef Ennemoser, dem Arzt, Freiheitskämpfer und Schriftsteller aus dem Passeiertal, der sich mit dem animalischen Magnetismus beschäftigte. Gesprochen wurde auch von den Grenzen der Wissenschaft, die nicht alles erklären kann und von Menschen, die eine hohe Sensibilität besitzen und besondere Fähigkeiten haben. (hzg)
Latsch - Im Rahmen der Veranstaltungen “anders leben anders reisen” lud der Weltladen Latsch am 10. April zu einem Vortag von Barbara Steck ins CulturForum Latsch. Barbara Steck berichtete über ihre Arbeit mit Straßenkindern in Uganda und brachte beeindruckende und bewegende Erlebnisse mit. Bevor sie mit ihrem Vortrag begann, führte sie mit einer kurzen Gedankenreise in den Alltag eines Straßenkindes ein, der von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung geprägt ist:
“Stell dir vor, du bist ein Kind und es ist kalt. Du bist schon seit mehreren Tagen auf der Straße, weil du von zuhause weggerannt bist. Die letzten Nächte hast du irgendwie, irgendwo geschlafen und du weißt eigentlich gar nicht mehr, wie lange du schon auf der Straße bist. Jeden Morgen, wenn du aufwachst, hast du großen Hunger. Du gehst mit einem Plastiksack durch die Stadt und sammelst Plastikflaschen, die du vielleicht verkaufen kannst, um Essen zu kaufen. Du suchst dir einen Platz zum Schlafen, findest einen, doch dann wirst du geweckt, weil dir jemand sagt, dass du hier nicht schlafen darfst. Dann ziehst du weiter und suchst einen anderen Platz. Morgens wachst du auf und alles geht wieder von vorne los. Und du hast keine Hoffnung mehr und weißt nicht, wie es weitergeht. So vergehen Tage bis du andere Kinder kennen lernst, denen es genau so geht. Und sie erzählen dir von einem Ort, wo man zu essen bekommt, wo Menschen dir zuhören, Zeit für dich haben und es gut mit dir meinen”.
Barbara Steck gab dann einen Überblick über ihre sechs Monate Arbeit bei den Straßenkindern. Sie leistete Erste Hilfe, verteilte warme Mahlzeiten und erzählte Geschichten aus der Bibel. Es wurde getanzt und es wurden Armbänder angefertigt. Ziel der Organisation, bei der Steck arbeitete, ist es, mit den Kindern im Gespräch zu bleiben, ihnen Hoffnung zu schenken und eine Perspektive zu bieten. Sehr beeindruckend war z. B. die Erzählung, wie es gelungen ist, einen Straßenjungen zu seinem Vater zurückzubringen. Ein anderer Junge beginnt demnächst durch Unterstützung eine Ausbildung zum Näher. Ein wichtiges Ziel der Organisation ist es auch, den Jugendlichen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Dazu wurde ein Heim geschaffen, wo die Jugendlichen wohnen und zur Schule gehen können. Das schafft Zukunftsperspektiven. Ronald sagte: “Ich war hoffnungslos und jetzt habe ich Hoffnung im Herzen”. (pt)
Laas - Ziel Nr. 12 aus dem weltweit gültigen Katalog für nachhaltige Entwicklung lautet: „Verantwortungsvoller Konsum und Produktion“. In Laas konnte am 11. Mai bewusst konsumiert werden, denn alle Produkte waren zweiter Hand – gebraucht, benutzt, getragen, und doch in gutem oder auch ausgezeichnetem Zustand. Unter „Mear wert“ wurden gleich mehrere Initiativen zusammengefasst: Der Markt für Frauenkleidung und Accessoires „Weiberkrempel“, der sich großer Beliebtheit erfreut und seit 2021 jährlich mehr Standlbetreiberinnen zum Aussortieren des Kleiderschranks bewegt. Schnäppchenjägerinnen kamen bei kleinen Preisen auf ihre Kosten, Träger vom „Weiberkrempel“ ist der Bildungsausschuss. Über 30 Stände reihten sich auf dem Laaser Schulplatz aneinander. Nebenan im Josefshaus hielt die Laaser Zweigstelle des KFS den Flohmarkt für Kinderbekleidung und Spielsachen ab. Perfekt sortiert nach Größen lagen Kinderklamotten für neue Besitzer:innen griffbereit, die auch in der Spieleecke stöbern oder auf dem Spielplatz herumtollen konnten. Beide Märkte demonstrierten in ihrer Vielfalt und durch die Qualität der angebotenen Waren, wie sinnvoll so eine Initiative ist. Alles viel zu schade für die Tonne oder Altkleidersammlung, alles perfekt, Besitzer:in zu wechseln und weiterhin benutzt zu werden.
Über Erfrischungen am Stand der Jugendlichen von „Junges Dorf Laas“ war man aufgrund der warmen Temperaturen froh. Nadine Theis und Lukas Kofler spielten auf, weitere junge Ziehharmonikaspielerinnen unterhielten die vielen Marktbesucher:innen, auch Ossi Kofler und Martin Oberkofler umrahmten das Markttreiben musikalisch. Passend zum Internationalen Tag des fairen Handels, der am selben Tag zelebriert wurde, sensibilisierte die OEW an einem Stand zum Thema Kakaoanbau. Kinder halfen mit, Kakaobohnen zu rösten und zu schälen, sie zu mixen und zu einem Schokoaufstrich zu verarbeiten. Gebündelte Kräfte schufen „mear Wert“ in Laas.
Maria Raffeiner
Schlanders - Mit LH Arno Kompatscher und mit dem Grünen Zeno Oberkofler hatten die Schüler:innen n der WFO Schlanders gleich zwei Hochkaräter in der Aula Magna am 23. Mai. Die AG poltische Bildung um Heinrich Zwischenbrugger, Heidi Pohl und Emanuel Gemassmer waren für Organsiation und Schülervorbereitung verantwortlich.
Ohne Umschweife kamen die Debattanten zur Sache. So forderte Zeno Oberkofler ein Klimaticket, Wärmepumpen in den Gemeinden, die Überetscher Bahn, Photovoltaikanlagen. „Schnelligkeit im Handeln, aber partizipativ und sozial“, wollte Oberkofler die Politik in der Pflicht wissen.
LH Arno Kompatscher wollte ein Stimmungsbild in der voll besetzten Aula. Die Mehrheit der Schüler:innen stimmte zu, dass Klimawandel menschengemacht sei. In vielem gab Kompatscher Oberkofler recht: „Wir müssen schneller und besser werden.“ Es stimme weder, dass die Grünen eine ausgesprochene Verbotspartei seien, noch dass die SVP ein Partei sei, die alles laufen lasse. „Wir werden klare Gesetze brauchen“, sagte der LH und bekam großen Applaus von den Schüler:innen.
Welche Rolle die Agri-Photovoltaik spiele, war die erste Frage aus den Reihen der Schüler:innen. Kompatscher musste offen zugeben: „Noch keine.“ Noch habe man im Lande wegen der gesamtstaatlichen Regelung wenig Spielraum. Aber das Thema werde in den nächsten Monaten in den Landtag kommen.
Zeno Oberkofler stellte klar, dass der CO2-Fußabdruck eine Erfindung der Ölindustrie sei und so jedem einzelnen ein schlechtes Gewissen eingeredet werde. Die Politik müsse Rahmen setzen.
Ob es denn schon eine Arbeitsgruppe für Agri-Photovoltaik gebe, wollten die Schüler wissen. Die gebe es, so der LH. Es gebe sogar eine Beschlussvorlage.
Wie man denn die landwirtschaftliche Produktion sicherstellen wolle, wenn Agri-Photovoltaik komme. Da müsse man eine gute Regelung finden.
Ob denn auf der Malser Haide wieder ein Windpark komme. Theoretisch ja, sagte der LH. Windkraft werde eine eher bescheiden Rolle spielen. Als Landesregierung werde man einen Vorschlag erarbeiten, welche Gegenden überhaupt in Frage komme könnten. Oberkofler sagte, dass man über Windkraft nachdenken werde müssen.
Vehement gegen einen verbilligten Strom sprach sich Kompatscher aus. „Wenn’s nichts kostet, spart niemand“, so der LH. Für eine Verringerung des Energieverbrauches sprach sich Oberkofler aus.
Angesprochen wurde aufgrund des Neureuther-Films die Themen Olympia in Antholz und der Wintersport allgemein.
Mailand-Cortina habe um die Biathlon Anlage in Antholz angefragt, sagte Kompatscher. Mit Olympia seien staatliche Gelder auch für den Bau der Riggertalschleife und mit Percha und Kiens von zwei Umfahrungen im Pustertal ermöglicht worden. „Zudem werden auch Elektrofahrzeuge Straßen benötigen“, sagte der LH. Oberkofler stellte fest, dass durch Straßenbauten Verkehr angezogen würde. „Wir müssen die PKW reduzieren und den öffentlichen Verkehr ausbauen“, so Oberkofler. Dass in Cortina die Bobbahn auch mit Südtiroler Geld gebaut werde, dem widersprach Lh Kompatscher vehement. Das sei staatliches Geld. Im übrigen waren wir gegen den Ausbau der Bobbahn in Cortina.
Der Forderung der Schüler, die Züge auch nachts fahren zu lassen, scheitere am Mangel an Bus- und Zugfahrern. Es seien höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Anerkennung für das Bus- und Zugpersonal nötig, sagte Oberkofler.
Der Befürchtung eines Verkehrskollapses im Vinschgau durch den Neubau der Luegbrücke begegnete Kompatscher so: „Ich habe mich mindestens 7 mal mit dem Nordtiroer LH Toni Mattle und Vertretern der Asfinag getroffen. Wir sind bei einer Lösung, dass die zwei Spuren auch während der Arbeitszeit offen gehalten werden sollen. Zudem habe man immer die Tiroler Anliegen unterstützt, sagte der LH im Hinblick auf Nachtfahrverbote und Blockabfertigung in Tirol. Trotz dass diese Maßnahmen einem Protektionismus gleichkämen. Deshalb fordert der LH ein Slot-System auf der gesamten Brennerstrecke.
Die Schüler:innen hörten den Vortragenden diszipliniert zwei Stunden lang zu. Heinrich Zischenbrugger betonte zu Beginn, dass der Kern einer liberalen Demokratie der Streit sei. Und Emanuel Gemassmer beendete die Diskussion mit dem Wunsch, dass Streit gut tue, dass aber auch der Wunsch vorhanden sei, dass Vorschläge der Opposition von einer Mehrheit durchaus auch aufgenommen werden können. (eb)
Im Mittelpunkt der 28. Marienberger Klausurgespräche vom 21. bis 23. März 2024 stand das Thema „Bedrohte Demokratie. Wie wir schützen, was wir schätzen“. Es referierten: Jean Asselborn (ehemaliger Außenminister von Luxemburg), Elisabeth Kapferer (Politologin und Armutsforscherin an der Universität Salzburg), Wolfgang Kraushaar (em. Professor am Hamburger Institut für Sozialforschung), Eva Linsinger (Journalistin beim Nachrichtenmagazin „profil“), Helmut Reinalter, (Historiker und Leiter des Instituts für Ideengeschichte an der Uni Innsbruck).
Eröffnet wurden die Marienberger Klausurgespräche mit einem Referat von Hans
Heiss, dem Historiker und ehemaligen Landtagsabgeordneten der Grünen. Sein Referat gekürzt von Heinrich Zoderer.
Der Titel des Referates:
„Abgehängt? Rückzugsgefechte der Demokratie in Italien & Südtirol“
Es gibt drei Fragen, die sich uns unweigerlich stellen: 1. Steht Demokratie der unaufhaltsame Abstieg bevor? 2. Hat sie gegenüber Autokratien überhaupt noch Chancen? 3. Droht ihr mit der eben vollzogenen Putin-Wahl und dem drohenden Durchmarsch Trumps nicht das baldige Aus?
Sicherheit, Stabilität, Souveränität, die drei Großen S
Die Wahlbeteiligung sinkt italienweit, ob jüngst bei den Regionalwahlen in Sardinien oder den Abruzzen auf 52%, in Südtirol auf 70%. Es ist weniger der Wunsch nach demokratischer Gestaltung, der die Leitwerte bestimmt, sondern die Hoffnung auf die drei großen S: Stabilität, Sicherheit und Souveränität. Diese Ziele haben Vorfahrt: Stabilität der Wirtschaft und sozialen Entwicklung, Sicherheit der Lebensverhältnisse, Souveränität im Sinne begrenzter auswärtiger Einflüsse.
Daher finden in Italien die Kräfte, die für die drei Leitwerte stehen, starke Zustimmung: die Polizei, der Staatspräsident und der Heilige Vater. Gemeinde, Kirche, EU und Gerichte halten mit je 37-39% auf deutlich schwächerem Level. Gewerkschaften und Banken halten einen Vertrauenssockel von 20–24%. Parteien und Parlament genießen nur mehr 12-19% Vertrauen. Die Gründe für den schleichenden Legitimitätsverlust von Demokratie, die wachsende Skepsis in Italien und Südtirol liegen auf der Hand: Vielen erscheint sie begrenzt tauglich zur Bewältigung von Krisen, die im letzten Jahrzehnt im Westen geballt auftreten. Nach mühsam überwundener Finanzkrise 2008–2011 erlebten Europa und USA ein halbes Jahrzehnt, in denen man den Eindruck gewinnen könnte. „Läuft doch!“ Aber nichts da: Bald nach der 2015/16 einsetzenden Migrationskrise folgte 2020 die Pandemie, dicht darauf der Ukrainekrieg 2022, im Oktober 2023 der Hamas-Terrorangriff auf Israel mit anschließendem Gaza-Horror. Migration, Corona und Kriege sind ein wahres Manna für populistische Formationen.
Der Druck der „Hyperpolitik“ verändert die drei P
Die Bündelung von Krisen wirkte wie ein Brandbeschleuniger und die Szenarien werden sich in Kettenreaktion weiter vermehren. Krisen und Belastungen bleiben auch künftig in Europa, erst recht in Italien und sogar in Südtirol, der Normalzustand, der sich stetig verschärfen wird. Verschärfend kommt hinzu, dass klassische Gatekeeper der Demokratie, die drei P, Parteien, Presse und People/Popolo, außer Tritt geraten sind. Zunächst die Parteien: Im Parteienspektrum Italiens, bald auch Südtirols, sind die klassischen Volksparteien längst Geschichte, die Pluralisierung, Zersplitterung und Verzwergung der Formationen Fakt. Dagegen sind viele politische Formationen in Italien längst zu Ich AG´s verkommen, ständig in Zerfall und Umbildung, mit ebenso begabten wie eitlen Leadern. Nirgendwo sonst in Europa ist die ständige Umbildung von Parteien, die Umschmelzung politischer Formationen, der Übertritt von Politikern soweit gediehen wie in Italien. In Südtirol ließ ein vergleichbarer Bruch 30 Jahre auf sich warten: Erst 2023 ist die seit 1948 durchgehend regierende Südtiroler Volkspartei vom Hegemon mit dominanten 45–50% auf 35% geschrumpft. Nach außen weiterhin eine stattliche Seniorin, ist sie innerlich marode, geplagt von Gliederschmerzen, Gleichgewichtsstörungen und wachsender Inkontinenz der innerparteilichen Richtungen. Dafür fehlt es nicht an Verbänden, die sich liebevoll um die Leidende legen. Ein weiterer Indikator der SVP-Schwäche in Südtirol ist die schwindende Parteimitgliedschaft, die von früher unfassbaren 80.000 oder 20% der Gesamtbevölkerung auf nur mehr 3% bzw. 15.000 geschrumpft ist.
Zum zweiten P: Zusätzlicher Krisentreiber ist die Auflösung der klassischen Öffentlichkeit seit 30-40 Jahren, der Positionsverlust von Presse und Rundfunk, rapide verstärkt durch die Dampfwalze der Sozialen Medien. Die davon zunächst erhoffte Demokratisierung ist steter Desorientierung gewichen. Die Beschleunigung von Medien und Politik treibt die Verkürzung von Sachverhalten voran, in krassem Gegensatz zu ihrer wachsenden Komplexität: Denn Themen wie Pandemie, Migration und Krieg sind in ihrer Bündelung von Ursachen, Abläufen und Folgen komplex, schwer erschließbar und wirken umso bedrohlicher. Selbstsicher vorgetragene Absurditäten und Attacken schaffen politische Einstellungen und Orientierung. Hannah Arendt hebt als wichtige Eigenschaft von Demokratie hervor: „Die Fähigkeit, das konkrete Andere zu denken“, also Alternativen zu suchen, sie zu akzeptieren oder im Verständnis für Anderes und die Anderen zu agieren. Genau diese Fähigkeit aber wird von Plattformen ausgehöhlt, erodiert und vielfach zerstört. Schließlich hat sich auch das dritte P, P für People/Popolo, oft abgemeldet. Der Demos als Träger der Demokratie ist in Italien vielfach absent, politische Indifferenz, Apathie und Abneigung nehmen zu. Längst hat sich die Massenbewegung der Nichtwähler oder Wahlfernen formiert. Die Quote jener, die Parlaments-, Regional- und Gemeindewahlen fernbleiben, liegt bei 40%. Es schwindet das Interesse an Partizipation, am Einstieg in mühsame politische Aktion auf der Ebene von Zivilgesellschaft, von Kommunal- oder Regionalpolitik. Während der Einsatz in Vereinen und Freiwilligenorganisationen in Italien nach jüngsten Erhebungen auf beachtlichem Level von 45% liegt und das Interesse an Online-Petitionen auf knapp 40% angewachsen ist, ist die Beteiligung an öffentlichen Kundgebungen rückläufig und unter 20% gefallen.
Italien: Auf dem Weg zur postliberalen Demokratie - Gleichgewichtsstörungen in Südtirol
In Italien hat die aktuell regierende Rechte die Gunst der Stunde im Fluge ergriffen und nimmt die Umgestaltung von Demokratie in Angriff. Parlamente und Parteien sollen weiter entmachtet werden, zugunsten der Leadership der Exekutive. Die geplante Direktwahl des Ministerpräsidenten oder der -präsidentin ist der Königsweg dazu. Die bisher hohe Autorität des Staatsoberhaupts geriete gegenüber dem oder der Premier deutlich ins Hintertreffen. Kern und Angelpunkt der Demokratie in Südtirol, sind fünf Faktoren: die italienische Verfassung, das Autonomiestatut, die Südtiroler Volkspartei, das Medienhaus Athesia und als Fünftes die lange Zeit ebenso leichtgewichtige wie notwendige Opposition. Südtirols Geschichte ist von Etappen verweigerter Demokratie begleitet: Von der Zuteilung der Region an Italien 1919, der Option 1939, der verweigerten Selbstbestimmung 1945. Auch bei der italienweiten Abstimmung über die Staatsform – Monarchie oder Republik – im Juni 1946 blieb Südtirol außen vor. Damit steht hinter dem im Nachkrieg erfolgten Aufbau der Demokratie in Südtirol keine befreiende Erfahrung demokratischer Kraft, sondern die bis heute wirkende Gewissheit unter vielen Bürger:innen, die da lautet:
Demokratie ist wichtig, aber mehr noch zählt der Faktor Macht.
Das Erfahrungsmuster der Vermachtung äußert sich oft in der verbreiteten Kernaussage: „Du konnsch eh nicht tian“, gefolgt vom pragmatischen Satz, der nach Dienstantritt der Regierung Meloni 2022 oft zu hören war: „Iatz loss mer sie halt amol arbeiten“. Folgerichtig sind das Autonomiestatut und die Gestaltung der Institutionen in Südtirol demokratiepolitisch geprägt von einer starken Exekutive, vom Gewicht und Übergewicht der Regierungen in Land, Staat und Gemeinden. Die Figur des Landeshauptmanns ist stärker als italienische Regionalratspräsidenten oder deutsche Ministerpräsidenten. Ihm werden Macht und charismatischer Auftritt nicht nur zuerkannt, sondern abverlangt. Angesichts der exekutivlastigen Grundverfassung und politischen Kultur in Südtirol bedeutet Demokratie hierlands vor allem die Einsetzung und Stärkung der Regierungen. Spätestens seit 2014 aber befanden sich beide, Regierungsmacht und Edelweiß-Basis, im Abstieg. Die lange effektvolle Dialektik zwischen Macht der Exekutive und Stärke der Basis wankte, da beide Seiten, Regierungen und Basis, Jahr um Jahr mehr schwächelten. Als weiteres Defizit hinzu kam das Fehlen befeuernder Visionen und Zielvorstellungen. So ist etwa die Wiederherstellung der Autonomie gewiss ein hehres wie notwendiges Ziel, aber nicht wirklich geeignet, um Bürger:innen zu begeistern. Demokratie im Lande hat mit der jüngsten Koalition ihren Wertehorizont in wichtigen Bereichen eingebüßt. Die Entscheidung der Mehrheit, eine Rechts-Rechts-Rechts-Koalition zu bilden, mag dem SVP-typischen Pragmatismus geschuldet sein, noch mehr aber ist sie Ausdruck einer Beliebigkeit und eines Werterelativismus, der auch altgedienten SVP-Verstehern bitteres Kopfschütteln abnötigt. Demokratie bedarf also nicht nur des Triple S, sondern dreier Antriebskräfte: Sie braucht Werte, Lösungen und Partizipation. Diese drei Aggregate sind in Südtirol ermattet, erst recht in Italien. Sie lassen sich aber wiederherstellen.
Am 11. Mai war es endlich wieder soweit. Wie schon seit einigen Jahren, fuhren einige Vinschger Jugendzentren und Treffs gemeinsam ins Gardaland.
Aus organisatorischen Gründen, konnten heuer leider nicht mehr alle Vinschger Jugendtreffs gemeinsam fahren, deshalb gab es heuer mehrere Gardalandfahrten mit kleineren Gruppen.
Am 11. Mai fuhren die Jugendzentren Mals und Schlanders und die Treffs von Burgeis, Schluderns, Glurns, Stilfs, Martell und Kastelbell-Tschars gemeinsam mit 2 Bussen ins Gardaland.
Insgesamt machten sich 75 Jugendliche und 7 Jugendarbeiter*innen auf den Weg.
Gestartet wurde um 6.15 Uhr in Mals.
Nach der Ankunft und dem obligatorischen Gruppenfoto in Gardaland konnte ab 10 Uhr der Park mit seinen Attraktionen erkundet werden. Bei schönstem Wetter konnten die Adrenalin Junkies ihren Mut auf den Achterbahnen unter Beweis stellen und die weniger risikobereiten Teilnehmer fanden z. B. bei den Wasserfahrgeschäften Spaß und Abkühlung. Dank der großen Vielfalt an Attraktionen war für jeden Geschmack etwas dabei und alle hatten einen aufregenden Tag.
Gegen 16.30 wurde die Heimfahrt angetreten.
Die Stimmung war den ganzen Tag über super, die Jugendlichen aus den verschiedenen Ortschaften kamen gut miteinander aus, spielten und sangen gemeinsam im Bus und verhielten sich verantwortungsvoll und überaus verlässlich, ausgemachte Zeiten und Treffpunkte wurden ausnahmslos und überpünktlich eingehalten.
Das Jugendhaus ist immer im Wandel. Neue Gruppen von Jugendlichen haben neue Ideen und sollen diese auch im Jugendhaus umsetzen können. Von Zeit zu Zeit muss daher auch Altes weichen, damit sich die derzeitigen Besucher*innen des Jugendhauses mit diesem auch identifizieren können und das passiert häufig durch die (Um-)Gestaltung eines Raumes, einer Mauer und ähnlichem.
Im April durften wir bei einer solchen Raumerneuerung in Form von neuen Graffitis im Stiegenhaus dabei sein. Fünf hochmotivierte Jungs durften ihrer Kreativität, nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Graffitisprayens durch den Referenten Paul Löwe, freien Lauf lassen.
Anders als am Anfang gemeint ist es gar nicht so einfach ein Motiv vom Blatt Papier auf die Mauer zu bekommen. Mit Beamer und Bleistift musste erst einmal eine Skizze an die Wand um einige Anhaltspunkte zu haben. Danach geht es um die richtige Technik. Sprühen ist nicht gleich sprühen, das wurde uns schnell klar.
Doch trotz der Anfangsschwierigkeiten und kleinen Momenten der Frustration haben die Jungs ihr Lieblingsmotiv an die Wand gebracht und konnten nach einigen Stunden in dünner Luft stolz auf das Ergebnis schauen.
Auch die Besucher*innen, die später in den Treff kamen, waren begeistert von den neuen Motiven und überrascht von dem, was die Jungs an Kunst gezaubert, äh, gesprayt hatten.
Das neue Stiegenhaus wird die Buabm noch lange an den anstrengenden und abenteuerlichen Tag erinnern, bis dann irgendwann auch diese Motive wieder von einer neuen Gruppe von Jugendhäuslern übermalt werden, so wie es der Lauf der Wände verlangt…
Burgeis - Die traditionelle Bewässerung auf der Malser Haide, das Wassern über die Waale, ist Unesco Immaterielles Kulturerbe. Dies wurde in Burgeis am 24. und 25. Mai 2024 mit Vorträgen, Exkursionen und mit einem großen Festakt gebührend gefeiert. Burgeis hat alles mobilisiert: die Musikkapelle, die Schützen, die Feuerwehr, die Fraktion, die Ferienregion, die Bauern...
Die große Feier in Burgeis war eine internationale. Denn die Unesco hat als Immaterielles Kulturerbe 12 traditionelle Bewässerungen in ganz Europa ausgezeichnet: zwei in Belgien, eines in Luxenburg, zwei in Deutschland, zwei in Österreich, drei in der Schweiz und eines in Holland.
Die Malser Haide, die dortigen Waale und das Bewässerungssystem befinden sich also in bester Gesellschaft und nur mit einem gemeinsamen, accordierten und langwierigen Unesco-Antrag wurde dieses Ziel erreicht.
Mit großer Freude konnte die Präsidentin des Heimatpflegeverbandes, Claudia Plaickner, die den Bewerbungsprozess und die Organisation der Feierlichkeiten mitbegleitet hat, vom Sölder des Mohrenwirt die Errungenschaft offiziell verkünden, den Weg dahin erzählen und vor allem die unmittelbaren Akteure, die Bauern von Burgeis und die Waaler bzw. die Waalverantwortlichen zu Wort und zu Ehren kommen lassen. Plaickner erinnerte ehrend auch an den überraschend und allzu früh verstorbenen Obmann des Heimatpflegevereines Mals, Roland Peer, ohne dessen behutsames Vorgehen vor Ort das Erreichen des Immateriellen Kulturerbes wohl nicht möglich gewesen wäre.
Die Internationalität hat auch der Malser BM Josef Thurner in seiner Begrüßung betont, die in deutscher, italienischer, englischer und französischer Sprache erfolgt ist.
Grußworte kamen vom LR Peter Brunner und vom Landtagspräsidenten Arnold Schuler. Zaungast waren auch die LA Sepp Noggler und Zeno Oberkofler.
Höhepunkt vor dem Anstoßen und dem Festessen beim Kulturhaus von Burgeis dürfte die Rede von Peter Moriggl gewesen sein. Moriggl, Obmann des Bodenmeliorierungskonsortiums Burgeis, welche für die Waale Verantwortung übernommen, intern große Überzeugungsarbeit geleistet und so erst die Grundlage für den Unesco-Antrag geschaffen hat, sagte stellvertretend für die Burgeiser Landwirte: „Auch wir Landwirte möchten überleben. Nicht irgendwie, sondern im Kontext mit der Natur, die uns eine unerlässliche Grundlage bildet. Dies haben unendlich viele Generationen Landwirte vor uns bereits erkannt. (...) Und so war und ist das Bewässerungssystem, die Anlegung der Waale, eine technische Meisterleistung, eine durchdachte Gemeinschaftsaktion und ihre Erhaltung eine wichtige gesellschaftliche Tätigkeit. ...“ (eb)
Vinschgau - Das Projekt Family Support wurde im Elki Lana vor 10 Jahren ins Leben gerufen und vor 5 Jahren unter der Leitung des „Netzwerks der Eltern Kind Zentren“ erstmals auf andere Landesteile ausgeweitet. Die Elkis von Schlanders und Naturns waren von Anfang an von der Initiative überzeugt und somit unter den ersten Trägerorganisationen. Der Vinschgerwind hat mit der Ansprechpartnerin im Elki Schlanders Elisabeth Schweigl gesprochen. Denn: Es braucht Freiwillige für Family Support.
Vinschgerwind: Frau Schweigl, Sie sind die Ansprechpartnerin im Elki Schlanders für das Projekt Family Support. Was ist Family Support?
Elisabeth Schweigl: Family Support richtet sich an Familien mit mindestens einem Kind unter einem Jahr. In der ersten Zeit nach der Geburt gibt es viele Herausforderungen. Die alltagspraktische Unterstützung durch Freiwillige soll den Übergang in den Babyalltag erleichtern und Familien von Anfang an stärken. Die Begleitung ist kostenlos, vertraulich und unbürokratisch.
Vinschgerwind: Wie sind die Resonanzen der Familien?
Family Support ist im Vinschgau inzwischen relativ gut verankert und wird von den Familien gerne angenommen! Natürlich besteht immer noch eine gewisse Hemmschwelle, doch ich habe das Gefühl, dass das Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, als Mama oder Papa gut auf sich zu schauen um gut für die Kinder da sein zu können, größer geworden ist. Familien stehen vor vielfältigen Herausforderungen und sollten damit nicht alleine gelassen werden! Erst kürzlich habe ich von einer Mutter eine Rückmeldung bekommen, die mich sehr berührt hat: „Ich bin froh, dass ich mich bei Family Support gemeldet habe! Die Woche verläuft ganz anders, wenn man weiß, dass man zwischendrin mal eine Pause hat! Da ist wirklich ein großes Netz, das einen trägt!“
Vinschgerwind: Das Projekt Family Support lebt von Freiwilligen. Braucht es bestimmte Voraussetzungen dafür?
Ich würde sagen, es braucht ein großes Herz und eine Grundhaltung, die Familie in all ihrer Vielfalt annimmt und wertschätzt. Jede Familie entscheidet selbst, welche Art von Unterstützung sie braucht. Die Freiwillige begleitet die Familie ein Stück auf diesem Weg. Das ist bereichernd, erfordert aber auch eine Portion Achtsamkeit, Offenheit und Toleranz. Außerdem braucht es natürlich genügend freie Zeit sowie die Bereitschaft, an Gruppentreffen teilzunehmen und sich fortzubilden.
Vinschgerwind: Wie sieht eine Begleitung für eine Familie aus?
Die Familie meldet sich in der Regel bei mir und es gibt ein erstes Gespräch, in dem geklärt wird, welche Art der Unterstützung sich die Familie wünscht und aufgrund dessen ich eine passende Freiwillige auswähle. Freiwillige und Familie lernen sich kennen und entscheiden gemeinsam, ob sie mit der Begleitung starten möchten. Die Freiwillige kommt ab diesem Zeitpunkt für ca. 3 Monate wöchentlich für 2 – 3 Stunden in die Familie und packt dort an, wo es benötigt wird. Sie geht mit dem Baby spazieren, spielt mit den Geschwisterkindern, übernimmt den Einkauf oder nimmt sich Zeit für ein nettes Gespräch. Ganz so, wie es die Familie gerade braucht und wie es für die Freiwillige stimmig ist.
Vinschgerwind: Wie sind die Rahmenbedingungen für die Freiwilligenarbeit?
Die Freiwilligen werden durch eine Fachkraft begleitet. Im Sprengel Mittel- und Obervinschgau bin das ich, im Sprengel Naturns meine Kollegin Evi Gufler. Wir stehen für Fragen zur Verfügung und unterstützen dort, wo es notwendig ist. Außerdem sind die Freiwilligen über die jeweilige Trägerorganisation unfall- und haftpflichtversichert. Fahrtkosten und andere Spesen werden rückerstattet. (ap)
Kontaktadressen:
Elki Schlanders (Mittel- und Obervinschgau)
Fachkraft: Elisabeth Schweigl
schlanders@family-support.it
371/4589648
Elki Naturns (Naturns und Umgebung) Fachkraft: Evi Gufler
naturns@family-support.it
348/8078108
Vinschgau - Seit dem 24. Mai steht am Platzl in Schlanders ein Holzstapel, genauer gesagt ein „Holzstapel zum ökologischen Fußabdruck im Holzbau.“ 40 Tonnen CO2 sind in diesem Holzstapel gebunden. 40 Kubikmeter Holz stecken in der Installation. Das entspricht der Menge, die man für ein Einfamilienhaus aus Holz braucht. Der nachwachsende Baustoff Holz steht in den heimischen Wäldern ausreichend zur Verfügung. Über 40.000 Einfamilienhäuser könnten mit dem jährlichen Zuwachs von Holz aus den Südtiroler Wäldern gebaut werden. Es ist eine Installation, die in fünf Südtiroler Gemeinden für jeweils rund zwei Wochen bereitsteht, unter anderem in Schlanders. Der Hintergrund der Aktion wurde bei der Eröffnung am 24. Mai erklärt. In Zusammenarbeit mit ProRamus - einer Arbeitsgruppe im Sektor Holz mit Entscheidungsträgern entlang der gesamten Wertschöpfungskette Holz - wird auf die Wichtigkeit der Holzbauweise gesetzt. Die Initiative will vor allem die breite Öffentlichkeit erreichen und darauf aufmerksam machen, dass jede und jeder einzelne einen klimarelevanten Beitrag leisten kann. (ap)
Schluderns - Die FF-Männer in Schluderns hatten am 19. Mai 2024 allen Grund zur Freude. Einerseits wurde der Schutzpatron der Hl. Florian gefeiert und andererseits ein neues Allrad Tankrüstfahrzeug durch Pfarrer Werner Maier eingeweiht. Die FF Abordnungen des Ortes und des Bezirkes wurden nach dem Gottesdienst samt Löschfahrzeug von der Musikkapelle Schluderns zum Rathausplatz geleitet, wo der Kommandant Harald Thanei alle begrüßte. Unter den Ehrengästen befanden sich unter anderen der FF-Bezirkspräsident Klaus Obwegeser, BM Heiko Hauser, sein Stellvertreter Peter Trafoier, die Referentin Sonja Abart, die Vertreter der Raiffeisenkasse Prad-Taufers Günther Platter und Andreas Dietrich, der „Luogotenente“ Francesco Bognanni und andere. Thanei dankte Sophie Wagmeister für ihre Bereitschaft, die Patenschaft zu übernehmen. Er erinnerte mit berührenden Worten an ihren Bruder Matthias, der ein Jahr zuvor tödlich verunglückt war. Matthias Wagmeister war engagierter Feuerwehrmann und hatte den Ankauf des Tanklöschwagens mit begleitet.. Der Tankwagen fasst 2.000 Liter Wasser. Es hat 380.000 Euro gekostet. Die Gemeinde Schluderns stellte 180.000 Euro bereit, der FF-Bezirk 110.000 Euro, die Raiffeisenkasse Prad-Taufers 25.000 Euro, die Firma HOPPE 10.000 Euro und das ASV-Beachkomitee gab eine Spende von 1.500 Euro.
Die Ehrengäste lobten den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrmänner und gratulierten zum Ankauf des neuen Tankrüstfahrzeugs, das eine wichtige Investition ist, um mit bester Ausrüstung schnell bei einem Brand reagieren und die Menschen und deren Hab und Gut retten zu können. (mds)
Rabland - Der grenzüberschreitende Wettbewerb „Euregio macht Schule“ hat auch heuer wieder großes Interesse hervorgerufen. Insgesamt 48 Grund-, Mittel- und Oberschulklassen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino haben sich beteiligt, neun wurden bei einer Feier am Dienstag (21. Mai) prämiert: Die Siegerklassen erhielten jeweils 500 Euro. Neun Klassen (Grund-, Mittel- und Oberschulen) aus Tirol, Südtirol und dem Trentino wurden ausgezeichnet. Die Teilnehmenden haben Plakate oder Multimediabeiträge beim Wettbewerb eingereicht. Ausgezeichnet wurden die besten Arbeiten aus den drei Kategorien Grund-, Mittel- und Oberschulen. Eine Prämierung ging in den Vinschgau. In der Kategorie 1 (Grundschule) wurde die 5. Klasse der Grundschule Rabland „Josef Ladurner“ ausgezeichnet.
„Euregio macht Schule“ wurde unter der Tiroler Euregio-Präsidentschaft im Schuljahr 2020/21 eingerichtet. Zehn interaktive Module zu Themen wie Geschichte, Geografie, Musik oder Sprachen stehen zur Auswahl und laden dazu ein, mehr über Land und Leute der Euregio zu erfahren. Zudem findet jährlich ein Schulwettbewerb statt, der sich an SchülerInnen zwischen sieben und 16 Jahren richtet. Weitere Informationen dazu unter: www.euregio.ph-tirol.at.
Die Euregio legt von jeher einen starken Fokus auf Bildung und Jugendliche. Im Euregio-Arbeitsprogramm werden neben der grenzüberschreitenden Initiative „Euregio macht Schule“ auch andere Projekte und Initiativen zu diesem Thema umgesetzt.
Schlanders/Hypertonie Tag - Jedes Jahr wird im ganzen Land in allen Bezirken rund um den 17. Mai, dem Welt-Hypertonie-Tag, eine Kampagne zur Sensibilisierung gegen Bluthochdruck organisiert. In Schlanders führte das Weiße Kreuz in Zusammenarbeit mit dem Sprengel Mittelvinschgau am 16. Mai, Markttag in Schlanders, in der Fußgängerzone diese Sensibilisierungskampagne durch. Wie Monika Spiss, die Krankenschwester im Sprengel und Sektionsleiterin vom Weißen Kreuz Schlanders erklärte, betrifft es rund 30 % der Bevölkerung, die an Bluthochdruck leiden, vielfach ohne es zu wissen. Das kann zu Schlaganfall, Hirnblutungen oder zu einem Herzinfarkt führen. Um dagegen vorzubeugen ist eine gesunde Lebensweise, viel Bewegung, eine salzarme Ernährung wichtig, genauso wie regelmäßige Kontrollen und Blutdruckmessungen. Auch Übergewicht, Rauchen, Stress und übermäßiger Alkoholgenuss können zu Bluthochdruck führen. Der Blutdruck sollte bei 120/80 mmHg oder darunter liegen, ab 150 mmHg spricht die Weltgesundheitsorganisation von Hypertonie (Bluthochdruck). In den Gesundheitssprengeln gibt es Blutdruckmessungen und Beratungen. Seit einigen Jahren gibt es auch das Projekt Evviva, einen Kurs, um in der Gruppe den Alltag aktiv und gesundheitsbewusst zu gestalten. Es ist nicht einfach alte Gewohnheiten abzulegen, durch die Gruppe in den wöchentlichen Treffen soll dies erleichtert werden. Bei der Sensibilisierungskampagne gegen Bluthochdruck in der Fußgängerzone in Schlanders konnten sich alle Personen von 9 – 12 Uhr den Blutdruck messen lassen, außerdem gab es Beratungen und Informationen rund um das Thema. Viele Menschen haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und so einen wichtigen Beitrag für ihre eigene Gesundheitsvorsorge geleistet. (hzg)
Mals - Im Kulturhaus von Mals wurde am 17. Mai zum 25. Mal das Gabriel Grüner Stipendium und zum 10. Mals der Gabriel Grüner Schülerpreis vergeben. Luis Parth und Noah Frischmann vom Realgymnasium in Schlanders sind die Gewinner des Schülerpreises 2024.
von Heinrich Zoderer
Vor 25 Jahren, am 13. Juni 1999, wurde der in Mals geborene stern-Reporter Gabriel Grüner während einer Recherche im Kosovo zusammen mit dem Fotografen Volker Krämer und dem Übersetzer Senol Alit ermordet. Nach seinem Tod wurde auf Anregung von Uli Reinhardt das Gabriel Grüner Stipendium und 2015 der Gabriel Grüner Schülerpreis gegründet. Der Schülerpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt von Zeitenspiegel Reportagen zusammen mit der Gemeinde und dem Bildungsausschuss von Mals, dem Wochenmagazin ff und der Pädagogischen Abteilung der Provinz Bozen. Im Festvortrag erzählte Ingrid Eißele, die Frau von Uli Reinhardt, in ganz persönlichen und mit sehr emotionalen Worten, wie sie über die Ermordung von Gabriel erfahren haben, als sie und ihr Mann ebenfalls im Kosovo als stern Reporter unterwegs waren. Es geht darum, dem Erinnern einen Sinn zu geben und der damaligen Hilflosigkeit etwas entgegenzusetzten, meinte Eißele. Peter Grüner, der Bruder von Gabriel und Jurymitglied, hielt die Laudatio und übergab das Stipendium an den Autor David Krenz und den Fotografen Hannes Jung für ihre geplante Reportage. Dabei geht es um einen Migranten aus Pakistan, der in einem Dorf in Sachsen ein indisches Restaurant eröffnet hat und dort zum Hoffnungsträger wird, und dies in einer Region mit großer Abwanderung und Fremdenfeindlichkeit. Die Laudatio für den Schülerpreis hielt Gertrud Verdorfer, die Direktorin der Pädagogischen Abteilung. Sie lobte die Reportage von Luis Parth (Text) und Noah Frischmann (Fotos) „Harmonie im Herzen, Krieg im Kopf“, ein Porträt über den israelischen Musiker Dolev Nahoom Sanbira, der nach Schlanders kam, längere Zeit in der Basis Vinschgau lebte und dort in wöchentlichen Treffen mit Musikbegeisterten musizierte und improvisierte. Im Text hat Luis Parth mit feinem Gespür über die Gemeinschaft bzw. Freundschaft geschrieben, welche durch die Musik entstanden ist, aber auch über den Krieg zwischen Israel und der Hamas, der besonders Dolev beschäftigte. So ist ein bilderreicher und vielschichtiger Text entstanden, der von Ängsten und Freuden eines Menschen erzählt, den die Musik begeistert und der Krieg in seiner Heimat bedrückt. Durch die Bilder von Noah Fleischmann wurde vor allem das gemeinsame Musizieren aus verschiedenen Blickwinkeln eingefangen. Die beiden Sieger erhalten nicht nur einen Siegerpreis von 1.000 Euro, sondern können auch ein Praktikum beim Wochenmagazin „ff“ in Bozen und beim „stern“ in Hamburg machen.
Kolping im Vinschgau - Die 55. Internationale Kolpingfriedenswanderung vom 09.-12. Mai in Timisoara/Banat in Rumänien ist Geschichte.
Etwa 240 Kolping- Wanderer aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg, Slowenien, Litauen, Ukraine, Südtirol und selbstverständlich aus Rumänien selbst, nahmen an dieser Veranstaltung aktiv teil. Es wurde gebetet, gewandert, meditiert und diskutiert, sowie auch gefeiert. Neue Freundschaften wurden über Grenzen, Sprachen und Kulturen hinweg geschlossen. Gerade die Stadt Temeswar oder Timisoara – 2023 Europäische Kulturhauptstadt- beweist, wie Menschen verschiedener Sprachen, Religionen und Kulturen grundsätzlich friedlich zusammenleben können. Sicher, so wurde uns berichtet, gab es auch Spannungen, aber immer wieder herrschte das Bedürfnis vor, in Ruhe und Frieden multikulturell zusammenzuleben. Die verschiedenen Religionen und dann noch die unterschiedlichen Riten – römisch/katholisch, griechisch/katholisch, Orthodox unter getrennten Nationalkirchen – beweisen in Temeswar, dass ein Zusammenleben – auch unter Spannungen – möglich ist!
Die Gäste konnten auch das Museum der Revolution besichtigen. Von Temeswar ging im Dezember 1989 die Initialzündung für den Sturz des Ceausescu Regimes aus. Leider schmerzlich – mehr als 350 Tote.
Diese Tage im Banat haben auf alle Teilnehmer, so auch auf uns 14 Südtiroler, einen tiefen Eindruck – auch in landschaftlicher Hinsicht- hinterlassen. Die 56. Kolping Friedenswanderung wird vom 22.-25. Mai 2025 in Bozen/Südtirol organisiert.
Otto von Dellemann
Hans Thaler aus Schluderns war als langjähriger Vizedirektor der Raiffeisenkasse Prad weitum bekannt. Mit seinen buchhalterischen Fähigkeiten unterstützt er stets ehrenamtlich unterschiedliche Einrichtungen, Genossenschaften, Verbände und Vereine und das vermehrt nach seiner Pensionierung.
von Magdalena Dietl Sapelza
Hans verbrachte seine Kindheit mit den zwei jüngeren Geschwistern größtenteils im Haus seiner Großeltern in Schluderns. Denn in den Räumen im Elternhaus, wo sich die Metzgerei befand, lagerte Speck und trockneten Schaffelle, die regelmäßig von einem Fellhändler abgeholt wurden. Die Kuhhäute brachte der Vater zum Gerber in Mals. Erst später bezog seine Familie die Wohnung oberhalb der Metzgerei. In der Obhut seines Großvaters erlebte Hans eine unbeschwerte Kindheit. Er half in der Landwirtschaft mit, war fleißiger Ministrant und träumte davon Busschaffeur zu werden. Als Volksschüler in der siebten Klasse wechselte er in die neu eröffnete Latein Mittelschule nach Mals „Der Pfarrer Thoma wollte mich ins Vinzentinum schicken, damit ich Geistlicher werde“, erinnert sich Hans. Er lehnte ab.
In Bozen wohnte er im Georgsheim des Deutschen Ordens. Nur einmal im Monat durfte er heimfahren. In der Freizeit spielte er mit den Kollegen „Calcetto“ oder Völkerball. Sonntags stand meist ein Spaziergang in Begleitung eines Paters auf dem Kreuzweg zum Virgl auf dem Programm. Nach bestandener Matura verließ Hans die Schule 1968 als „Ragioniere“. „Der Titel hat mich wenig interessiert. Ich habe ihn nie benutzt“, sagt Hans. Den Militärdienst schob er erstmals auf und unterrichtete Deutsch und Geografie in der Mittelschule in Algund. Erst ein Jahr später begann er die Ausbildung als Soldat der Infanterie in Palermo. Dann kam er nach Genua, wo er der Depot-Verwaltung zugeteilt wurde. Er und ein Kollege aus Glurns pflegten gute Beziehungen zum Koch, der für Offiziere kochte. „Wir konnten dann bessere Gerichte nachessen“, lacht Hans. Nachdem ein „Colonello“, der Pfeife rauchte, erfuhr, dass Hans in der Nähe der Schweiz daheim war, schickte er ihn alle sechs bis acht Wochen in den Heimurlaub. Dafür musste er ihm Tabak aus der Schweiz bringen. „Die Mutter und die Oma haben mir dann beim Schmuggeln geholfen, indem sie den Tabak in ihre Schürzen eingenäht haben“, erzählt er. Die im Schuhkarton verpackte Tabakware legte er dann bei der Rückfahrt nach Genua anonym auf eine Ablage im Zugwaggon. „Wenn die Polizei die Schachtel entdeckt hätte, wäre sie nicht die meine gewesen“, erklärt er. Doch die Pakete blieben stets unbehelligt, und der Vorgesetzte konnte sich über günstigen Tabak freuen.
Nach Beendigung der Militärzeit übernahm Hans eine Supplenz in der Mittelschule Schlanders als Mathematiklehrer. Nebenbei half er einer Mitarbeiterin der Firma HOPPE bei Schreibarbeiten für die Rentenversicherung der Arbeiter. 1971 konnte er dort die Stelle in der Buchhaltung antreten. Schon bald stieg er zum leitenden Angestellten auf. „Die Preise wurden uns von Deutschland aus diktiert, und wir mussten uns daran halten“, erinnert er sich. „Es war keine einfache Situation, weil wir uns oft anhören mussten, dass sich vieles nicht lohnt.“
Mittlerweile fuhr Hans einen Fiat 850 Coupe. Eines Tages holte er einen Schulkollegen in Ulten ab. Auf dem Weg nach Meran fielen ihnen zwei junge attraktive Frauen an einer Bushaltestelle auf, denen sie eine Mitfahrgelegenheit anboten. Eine der Frauen war Anni Thaler (Jg. 1952) aus St. Pankraz. Mit ihr pflegte Hans daraufhin regen Kontakt. 1976 führte er sie zum Traualtar. „Ihr Vater hat zuvor beim Pfarrer daheim nachgefragt, ob ich wohl ein anständiger Mensch sei“, schmunzelt Hans. Im notdürftig ausgestatteten, neuen Haus in Schluderns richtete sich das Paar ein. Vier Kinder erfüllten es nach und nach mit Leben.
1977 wechselte Hans von der Firma HOPPE in die Raiffeisenkasse Prad. „Ein Grund für den Wechsel war, dass mir von oben signalisiert wurde, dass Frauen von leitenden Angestellten nicht berufstätig sein sollten, und das wollte ich nicht hinnehmen, da Anni Lehrerin war“, erklärt er. In der Raiffeisenbank war Hans dann bis zu seiner Pensionierung 2005 tätig. Mit seinen buchhalterischen Fähigkeiten und eingetragen im staatlichen Register für Rechnungsprüfer unterstützt Hans seit Jahren ehrenamtlich Genossenschaften, Vereine und Verbände. Neun Jahre lang war er im Aufsichtsrat der OWEG tätig. Er war Gemeinderat. Seit 2004 sitzt er im Verwaltungsrat und im Kontrollausschuss der SEG und seit 2008 in dem der Biogasanlage LGS. Er ist Rechnungsprüfer im Verein Südtiroler Ritterspiele und einiges mehr. Sein rationelles Denken und der Blick für das Ganze zeichnen ihn aus.
In seiner bescheidenen, herzlichen Art und als aufmerksamer Gastgeber bewirtet er seit Jahren Freunde und Bekannte. Die Geselligkeit im Freundeskreis, das Kartenspiel, das Wandern, Urlaube am Meer oder in Abano und das Reisen machen ihm große Freude. „Zu meinen schönsten Reisen zählen die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland und die Reise nach Sri Lanka“, schwärmt Hans. „Auch die Besteigung des Ortlers mit meiner Frau zur Silberhochzeit war ein außergewöhnliches Erlebnis.“ 2017 bremste ihn ein Magentumor in seinem Tatendrang. Doch er ließ sich nicht unterkriegen. Mit Hilfe von Therapien erholte er sich relativ schnell.
Vor kurzem holte ihn die Krankheit wieder ein. Erneut ist er fest entschlossen dagegen anzukämpfen, um noch lange mit seiner Frau, seinen Kindern, den Schwiegerkindern, mit den 12 Enkelkindern und mit seinen vielen Freunden schöne Stunden genießen zu können.
Trumsberg - Am 18. Mai feierte die Agrargemeinschaft Fraktion Trumsberg 100 Jahre St. Josefs Kapelle. Die Kapelle in Trumsberg wurde im Jahre 1924 von Andreas Kuppelwieser vom Obermaierhof als Dankbarkeit dafür gestiftet, dass er und seine Brüder den 1. Weltkrieg unversehrt überstanden hatten. Die kleine Kapelle wurde im neugotischen Stil erbaut, der heilige Josef wird am Altarbild als Helfer in jeder Not dargestellt.
Einen „Moment der Freude“ bezeichnete Dekan Christoph Wiesler die Jubiläumsfeier bei der St. Josefs Kapelle. Er erinnerte an die schwierige Zeit ihrer Entstehung. „Der 1. Weltkrieg war gerade vorbei, die Spanische Grippe wütete im Land und viele Menschen starben. In dieser schwierigen Situation suchten die Menschen Halt und Hoffnung und fanden dies im Glauben, in der Beziehung zu Gott. Im Vertrauen an Gott wurde ein Versprechen abgegeben, das eingelöst wurde. So wurde diese Kapelle errichtet und heute sind wir hier zusammengekommen um das 100jährige Jubiläum zu feiern. Wir können uns freuen, sollten uns aber auch Gedanken machen und uns fragen: Was sagt uns das? Was sagt uns das heute, wenn wir jetzt da sind und miteinander feiern? Spielt der Glaube in unserem Leben heute noch eine Rolle?“
Nach dem Gottesdienst ergriff der Obmann der Agrargemeinschaft Fraktion Trumsberg Ernst Kaserer das Wort. Er begrüßte die so zahlreich Erschienenen aus nah und fern und bedankte sich bei allen, die zur Jubiläumsfeier beigetragen haben. Vor allem bedankte er sich bei Franz Tappeiner, „Moar Franz“, der sich bereit erklärt hatte, die Geschichte von Trumsberg zusammenzutragen und chronologisch aufzuarbeiten. Weiters bedankte er sich bei Elena Kaserer vom Vinschgerwind für die Gestaltung der Festschrift „100 Jahre St. Josefs Kapelle“. Ein Dank ging auch an Robert Kaserer für die Bereitstellung der Texte.Gruß- und Dankesworte kamen auch von Gustav Tappeiner, dem Bürgermeister der Gemeinde Kastelbell/Tschars und von Luis Durnwalder. Durnwalder beendete seine Rede mit den Worten: „Pflegt weiterhin die Gemeinschaft. Es gibt nichts Schöneres als die Gemeinschaft“. Dass man auf Trumsberg die Gemeinschaft pflegt, davon konnte man sich anschließend beim gemeinsamen Mittagessen am Niedermairhof (Niedermoar) überzeugen. Alle „Trumser“ und „Trumserinnen“ halfen fleißig mit. (pt)
Trafoi/Vinschgau - Die Prozession mit der Gottesmutter zu den Hl. Drei Brunnen begleitet von den Musikkapellen Prad und Burgeis war endlos lang. Nur langsam füllte sich der Platz vor dem kleinen Kirchlein in Trafoi. Die Gemeindeverwalter von Stilfs um BM Franz Heinisch hatten dafür gesorgt, dass die Wallfahrtkirche nach dem Murenabgang 2023 wieder erreicht werden konnte. Neu eingekleidet worden war auch die Muttergottesstatue, die damals im Kirchenraum im Wasser gelandet war. Unter den vielen Menschen befanden sich rund 200 Chorsängerinnen und Sänger aus dem Vinschgau. Organisatoren waren Martin Moriggl. Gernot Niederfriniger und Ernst Thoma. Begleitet von der Musikkapelle Prad unter der Leitung von Oliver Stilin gestaltete der von Thoma vorbereitete große Chor den Gottesdienst. Pfarrer Florian Öttl forderte in seiner Predigt Menschlichkeit und ein friedliches Miteinander ein. Abschließend bedankte sich Moriggl bei allen, die sich für die Wallfahrtsfeier eingesetzt hatten. Die Idee für das Gesangsprojekt ist gegenseitiges Kennenlernen, die Begegnung und der Austausch, so Moriggl. Sein Dank ging auch an Pfarrer Öttl, an Thoma und Stilin für die Leitung der Proben im Vorfeld und an Christine Thöni vom Pfarrgemeinderat Trafoi. Dieser hatte für die Verpflegung gesorgt. Der gesamte Erlös wird für die Renovierung der Wallfahrtskirche verwendet. (mds)
Vinschgau - Zum 18. Mal nahmen heuer die begabtesten Mathematiker der Abschlussklassen der Mittelschulen von St. Valentin bis Naturns an der Vinschger Mathematikolympiade teil. Am 16. Mai fand diese mit der Siegerehrung im Kulturhaus Schlanders ihren Abschluss.
von Angelika Ploner
Elisabeth Maria Weirather aus Mals ist die Siegerin der diesjährigen Matheolympiade. Die Zweitplatzierte kommt aus Naturns und heißt Emely Mair. Dritter wurde Jonas Anstein von der Mittelschule Glurns. Die 18. Matheolympiade wurde am 16. Mai mit der Siegerehrung im Kulturhaus Schlanders abgeschlossen. Die begabtesten SchülerInnen von Plaus bis Reschen, von den Abschlussklassen der Mittelschule St. Valentin bis zur Mittelschule Naturns, konnten sich wiederum messen, knobeln und mit Wissen und Ideenreichtum überzeugen. 57 SchülerInnen beteiligten sich am diesjährigen Wettbewerb. Stefan Ganterer, Direktor der Mittelschule Latsch, hatte auch heuer die Hauptverantwortung übernommen und bei der Siegerehrung einen Blick in die Vergangenheit geworfen: „Die Idee zur Matheolympiade hatte dazumal Direktor Gallus Kuenrath.“ Der Ablauf folgt jedes Jahr einem genauen Schema und hat sich bis heute nicht geändert: Die Mathematik-Lehrpersonen der verschiedenen Mittelschulen reichen Arbeitsaufträge ein, eine Arbeitsgruppe wählt die Aufgaben aus und stellt die Matheolympiade zusammen. Ganterer: „Seit der ersten Ausrichtung haben viele Hände dazu beigetragen, dass wir nach fast 20 Jahren immer noch einen tollen Wettbewerb haben.“ Christian Alber von der Bildungsdirektion lobte in Richtung Schülerinnen und Schüler: „Ihr seid die talentiertesten Mathematiker der Abschlussklassen des Vinschgaus. Mathe ist die Sprache mit der wir die Welt um uns herum verstehen. Kochen, Zeitmanagement, Einkaufen - die Mathematik ist überall präsent. Ihr seid alle Gewinner, wenn auch nur ein Teil der Teilnehmer ausgezeichnet wird.“ Drei Musikstücke vermochten mitunter den Spannungsbogen zu halten: Emma Fleischmann am Waldhorn mit Dietmar Rainer am Klavier, ein Musikstück von Lia Thomann am Klavier und ein drittes mit Hanna Pircher an der Klarinette und Professor Oliver Stilin am Klavier. Viele Betriebe stellten wiederum tolle Anerkennungspreise zur Verfügung. Die Raiffeisenkassen des Vinschgaus unterstützen die Aktion seit vielen Jahren sehr großzügig.
Jeder muss in seiner unmittelbaren Umgebung damit anfangen die Strahlenbelastung zu eliminieren und sich damit ein Umfeld schaffen, das für seine Gesundheit förderlich ist. Aber jeder muss auch bewusst die Entscheidung treffen können, indem ihm die Möglichkeit des Abwägens gegeben wird. Dies setzt die verpflichtende Information durch die öffentliche Verwaltung voraus.“ So das Fazit der Info-Veranstaltung der Umweltschutzgruppe Vinschgau am 17. Mai in Schlanders. Franceso Imbesi von der Südtiroler Verbraucherzentrale referierte über 5 G.
Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Schlanders/Vinschgau/Südtirol - Zwei Weckrufe hatte die Podiumsdiskussion in der Basis in Schlanders zum Inhalt. Ein aktueller war den EU-Wahlen am 8. und 9. Juni 2024 gewidmet. Dazu hatte der ehemalige Vorsitzende der Umweltschutzgruppe Vinschgau und Vinschgerwind-Mitarbeiter, Heiner Zoderer, Brigitte Foppa von den Grünen und Paul Köllensperger vom Team K am 24. Mai nach Schlanders geladen. Foppa und Köllensperger treten als Kandidaten zu EU-Wahl an. Foppa auf der Liste der italienischen Grünen und Köllensperger auf der Liste „Azione“. Auf die Frage von Moderator Zoderer nach den zentralen Anliegen kam Foppa sofort in den Wahlkampfmodus. „Die SVP hat eine freie Piste und wir haben einen Hürdenlauf zu bewältigen“, sagte Foppa. Der seit 15 Jahren gefühlte Dorfmann-Effekt sei der, dass die EU in Südtirol ausschließlich aus dem Blick der Landwirtschaft wahrgenommen werde. Aber in der EU werde viel anderes auch verhandelt. Sie sei dafür, dass der Green Deal auf ein soziales Fundament gestellt werden müsse. Und für die Maßnahmen beim Klimawandel brauche es eine starke ökosoziale Säule. Sollte nämlich die Europäische Volkspartei mit den rechten Parteien die Mehrheit bekommen, würden wohl viele gute Maßnahmen revisioniert werden. Meloni mit ihren rechtsaußen Fratelli akkreditiere sich für die EU Wahlen auch mithilfe von LH Arno Kompatscher.
Paul Köllensperger möchte, wenn die Wahl gelingen sollte, den sozialliberalen Flügel abdecken. Seine Beweggründe für die EU-Kandidatur: „Man muss den Identitären die Stirn bieten und neben der SVP ist eine demokratische Vielfalt zu bieten.“ Bildung sei ein Anliegen, denn es sei absurd, dass etwa die Studientitelanerkennung in der EU nicht funktioniere. Er würde sich für das Trockenlegen der Steueroasen einsetzen, bei Transit und beim Ausverkauf der Heimat mitdiskutieren wollen. Er sei für den Green Deal und auch für die neue Technologie des „Carbon Capture“ (der Speicherung von Kohlendioxid).
Die Südtiroler, so sagte es Foppa, könnten ihre Wählerstimmen besser investieren. Denn für Dorfmann würden 50.000 Vorzugstimmen reichen. Mit den anderen Vorzugsstimmen wäre es möglich einen zusätzlichen Vertreter (die Grünen hatten mit Alexander Langer, mit Reinhold Messner und mit Sepp Kusstatscher bereits einen Vertreter der Grünen neben der SVP in Brüssel, erinnerte Zoderer) oder sogar zwei nach Brüssel zu entsenden. Foppa und Köllensperger bezeichneten Dorfmann als „Lobbyist für die Großen“. Köllensperger zitierte aus den transparenten Lobbymeetings, die Dorfmann gemacht habe: Barilla, Coldiretti, Syngenta, Nestlé usw.
Foppa schätzt, dass sie mit ihrem Vorzugsstimmenergebnis aus den Landtagswahlen (12.000) durchaus Chancen hätte, Köllensperger hingegen schätzt seine Chancen, wenn „Azione die 4 %-Hürde schafft, erst ab 25.000 Vorzugsstimmen.
Heiner Zoderer hat einen zweiten Weckruf in die Podiumsdiskussion eingebaut und zwar vorausdenkend für die Gemeinderatswahlen 2025. Zu Erfahrungs- und Erlebnisberichten waren Karl Bernhart (Bürgerliste Prad und erster BL-BM im Vinschgau) und Andrea Perger von der Bürgerliste Laas geladen. 1980 als verspottete und angefeindete „Weckerliste“ gestartet und mit immer genügend Kandiaten ausgestattet wurden, so Karl Bernhart, die Arbeiten letztlich mit dem Amt des BM belohnt.
Seit 30 Jahren sei die Liste in Laas aktiv und für drei Perioden an der Regierung beteiligt, sagte Andrea Perger. Diesmal wurde man außen vor gelassen. Neztwerke seien ungemein wichtig.
Zusammenarbeit mit den Parteien in Bozen gebe es, allerdings wolle man in den Dorfgemeinden unabhängig bleiben. (eb)
Wahl des Europäischen Parlaments am 8. und 9. Juni 2024 - Seit dem Jahre 1979 wird das europäische Parlament direkt gewählt. Vom 6. bis 9. Juni 2024 wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union zum zehnten Mal das Europäische Parlament. Die Wahl erfolgt nicht nach einem einheitlichen europäischen Wahlrecht, sondern nach nationalen Wahlgesetzen. In Italien gibt es eine Sperrklausel von 4 %, ebenso in Österreich, in Deutschland gibt es keine Sperrklausel. Gewählt wird in Italien am Samstag, 8. Juni von 15:00 – 23:00 Uhr und am Sonntag, 9. Juni von 07:00 – 23:00 Uhr. Italien wählt 76, Deutschland 96 und Österreich 20 Parlamentarier. Insgesamt werden in den 27 Staaten der EU 720 EU-Abgeordnete gewählt. Unter dem Motto „In Vielfalt geeint“ gibt es in der Europäischen Union insgesamt 24 Amtssprachen und drei verschiedene Alphabete (das lateinische, griechische und kyrillische Alphabet). Auch wenn jedes EU-Land eine eigene Kultur, Sprache und Tradition hat, sind diese Länder durch dieselben Werte vereint: Demokratie, Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte, einschließlich der Rechte von Personen, die Minderheiten angehören. Aktuell umfasst das Europäische Parlament sieben Fraktionen und eine Gruppe von 50 fraktionslosen Abgeordneten. Zur Bildung einer Fraktion sind 25 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten erforderlich. Die 7 Fraktionen: EVP: Europäischen Volkspartei (Christdemokraten). S&D: Progressive Allianz der Sozialdemokraten. RE: Renew Europe: Europäische Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa. G/EFA: Die Grünen/Europäische Freie Allianz. EKR: Europäische Konservative und Reformer z.B. Fratelli d’Italia, PiS Partei aus Polen. ID: Identität und Demokratie, eine Fraktion rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien z. B. Lega, AfD, FPÖ. GUE/NGL: Die Linke im Europäischen Parlament. Um Europa zu stärken ist es wichtig zur Wahl zu gehen und auszuwählen, damit jene gestärkt werden, die den eigenen Vorstellungen über die Zukunft Europas am ehesten entsprechen. Es ist eine wichtige und spannende Wahl mit vielen Fragen. Wie hoch wird die Wahlbeteiligung? Kommt es zu einem Rechtsruck und zur Zunahme der EU Kritiker? Wie viele Parlamentarier aus Südtirol werden ins EU Parlament einziehen?
Heinrich Zoderer
VUSEUM/Schluderns - Mit der Haflingerausstellung im VUSEUM wurde der Geburt de´s ersten Haflinger Hengstfohlens „249 Folie“ im „Garberhof“ in der Kohlstattgasse Nummer 8 in Schluderns ein Denkmal gesetzt. Die Hofstelle ist als Modell zu sehen, das Helmut Telser aus Laas geschaffen und Bernhard Kurka aus Mals mit einer Vetrine versehen hatte. Der Präsident des VUSEUMS Toni Patscheider und der Kurator der Ausstellung Alexander Lutt könnten bei der Ausstellungseröffnung am 19. Mai 2024 auch den Besitzer des „Garberhofes“ Josef Folie mit Familienmitgliedern begrüßen. Er wies darauf hin, dass die Mutter des legendären Junghengstes „249 Folie“ das Brautgeschenk war, die Anna Fritz einst in die Ehe mit Josef Folie mitgebracht hatte. Dieser ließ die Stute vom Araberhengst El Bedavi XXII des Züchters Rochus Eberhöfer in Laas decken. Das Fohlen „249 Folie gab seine Gene dann als Deckhengst weiter. Gezielte Zuchtprogramme starteten im so genannten „Fohlengarten“ in Laas. Es ist mittlerweile unbestritten: „249 Folie´“ wurde zum Gründervater der Haflingerrasse, die wie im Galopp die Welt eroberte. „Inzwischen weiß jede Züchterin, jeder Züchter aus der Welt, dass Schluderns der Geburtsort des Haflingers ist“, unterstrich der langjährige Obmann des Haflingerzuchtverbandes Erich Messner. Er übergab erst kürzlich an Manfred Canins. BM Heiko Hauser zeigte sich über die Dauerausstellung im VUSEUM sehr erfreut und auch über das Haflinger Festival, das vom 31. Mai bis 2. Juni 2024 auf dem Schludernser Flugplatzgelände stattfindet - eine Hommage und ein eindeutiges Bekenntnis, dass Schluderns der Geburtsort des ersten Haflingers ist. (mds)
Glurns - Vor 50 Jahren eröffnete die Raiffeisenkasse Prad am Stilfserjoch - sie trägt mittlerweile den Namen Raiffeisenkasse Prad-Taufers - in der mittelalterlichen Stadt Glurns eine Filiale. Seit 1990 befindet sich diese in einem renovierten Haus am Stadtplatz.
Das runde Jubiläum wurde kürzlich mit einem kleinen Umtrunk für Kundinnen und Kunden gefeiert. Filialleiter Ulrich Platzer begrüßte zahlreiche Gäste. Zu ihnen zählten auch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Direktor der Bank Werner Platzer und der kürzlich neu gewählte Obmann Günther Platzer.
Die Raiffeisenfiliale wird als kompetente Dienstleistungseinrichtung von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt sehr geschätzt. Das gilt auch für die zahlreichen Touristinnen und Touristen, die dort regelmäßig zu Besuch sind. (mds)
Schlanders - Was bisher in Schlanders nicht zustande gekommen ist, hat sich am 15. Mai im Gamperheim regelrecht entladen: Die Diskussion um eine Tiefgarage unterm Kapuzineranger. Zwei Denkschulen prallen aufeinander.
von Erwin Bernhart
Eine mögliche Lösung der sich als unversöhnlich gegenüberstehenden Lager hat sich Manfred Pinzger bis zu Schluss aufbewahrt: „Wir haben keine Angst, wenn die Bevölkerung unter Einbeziehung der Fraktionen befragt wird.“ Dem vorausgegangen war eine spitze Bemerkung von BM Dieter Pinggera, der von einer „unseligen Diskussion“ sprach und davon, dass der Gemeinderat derzeit in Richtung Tiefgarage in der Nähe des Krankenhauses gepolt sei.
Zuvor prallten in einer hart geführten Diskussion zwei Denkschulen aufeinander, deren Wünsche und Ziele diametral gegenüberstehen. Eingeladen hatte ein Komittee „Effiziente Nutzung des Kapuzinergartens“, bestehend aus hds, lvh, Unternehmer, Kaufleute, Tourismusverein und auch Fraktionsvertreter. Pinzger ist Sprecher dieses Komitees und sagte, dass auch aufgrund des Gemeindeentwicklungsplanes herusgekommen sei, dass Parkplätze in Schlanders fehlten. Auch mit einer Tiefgarage könne die Oberflächengestaltung gemacht werden. BM Pinggera sagte, das man über Jahre wenig Resonanz von den Wirtschaftsverbänden gehört habe und dass Halbwahrheiten gestreut worden seien. Allerdings musste Pinggera die Halbwahrheiten zugeben, denn die im „oberen“ Verdrossareal bisher im Bauleitplan eingetragene Tiefgarage wird nicht zustande kommen, aber man habe die Bauleitplanänderung im „unteren“ Verdrossareal eingeläutet. Der Ingenieur Ulrich Innerhofer stellte eine Skizze mit zwei Parkdecks vor, die weit weniger als die Hälfte des Kapuzinerareasl einnehmen würden. Man könne darauf auch hochstämmige Bäume pflanzen.
Als „alte Politik“ bezeichnete Heiner Zoderer seinen Widerstand. Eine Tiefgarage sei raumplanerisch eine Zumutung. Respekt dem Kloster gegenüber forderte Karin Oberegelsbacher. Erich Daniel wies darauf hin, dass moderne Städteplanung den Verkehr aus den Zentren bringe. Man solle an die Fußgänger denken, hieß es, ein Parkleitsystem und auch konkrete Erhebungen und Zahlen würden in Schlanders fehlen. Christiane Pircher forderte eine Gegenüberstellung der beiden Projekte.
Thomas Stein bezeichnete die Diskukssion als „lächerlich“, denn jede Gemeindeverwaltung wäre froh, eine Tiefgarage im Dorfzentrum bauen zu können. Wo sollen wir denn die Autos hinstellen, fragte Konrad Lechthaler und Luis Schuster: „Wenn wir deise Gelegenheit verpassen, sind wir neben den Schuhen.“ Trudi Staffler: „Es kann nicht sein, dass um 2,5 Millionen Euro ein Anger gekauft wird, um Palabirnen draufzustellen.“ Ähnliches sagte auch Pinzger: „2,5 Millionen Euro für einen Sandkasten und ein paar Bäume, das ist dann doch teuer.“ Mit der Aussage, dass Frauen Probleme hätten, in eine Tiefgarage zu fahren, schoss Karl Pfitscher den Vogel ab. Er korrigierte sich, indem er auf den Ausgangstunnel bei der Tiefgarage „Verdross 2“ hinwies.
Fazit: Die Wünsche, Ansichten, Pläne und die Beauftragung an die Gemeindepolitik wurden von beiden Denkschulen unmissverständlich und unversöhnlich deponiert. Damit steht ein vor mehr als 30 Jahren angedachtes Projekt wieder auf der Agenda des politischen Diskurses.
Kastelbell-Tschars - Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Kastelbell-Tschars des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Hotel „Sand“ in Tschars statt.
Ortsobmann Lukas Bernhart berichtete von einem zufriedenstellenden Verlauf der vergangenen Saison. Lobend erwähnte er die „Kastelbeller Spargelzeit“, welche noch bis Ende Mai dauert und mittlerweile zu einem Highlight im Vinschger Gourmetkalender geworden ist. Gleichzeitig bedauerte Bernhart aber, dass es gerade am bekannten Juvaler Hügel rund um Schloss Juval kaum mehr gastronomische Betriebe gibt und somit die Veranstaltung „Juvaler Frühling“ nicht mehr stattfinden kann.
BM Gustav Tappeiner lobte das Engagement der Gastronomen und betonte deren wesentliche Rolle im sozialen Leben eines Dorfes. Die Beherbergungsbetriebe betreffend, unterstrich Tappeiner, dass es noch Potenzial gäbe.
HGV-Gebietsobmann Benjamin Raffeiner ging in seinen Ausführungen unter anderem auf das Landestourismusentwicklungskonzept (LTEK) und seine Auswirkungen ein. In diesem Zusammenhang rief er dazu auf, sich beim Gemeindeentwicklungsprogramm aktiv einzubringen, um den Tourismus auch künftig entsprechenden Handlungsspielraum zu ermöglichen. In Sachen Mobilität im Vinschgau zeigte sich Raffeiner erleichtert: Zum einen sollte die Umfahrung von Kastelbell/Galsaun Ende 2025 für den Verkehr geöffnet werden, zum anderen sollte bis dahin auch das Nadelöhr an der Partschinser Kreuzung durch einen Kreisverkehr deutlich entschärft werden.
Die Grußworte des Tourismusvereines überbrachte Präsident Manfred Prantl.Verbandssekretär Helmuth Rainer informierte abschließend über die Wichtigkeit der Pflichtkurse für Arbeitgebende und Arbeitnehmende und die entsprechenden Sanktionen bei Nichtbefolgung von gesetzlichen Vorschriften.
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