Dienstag, 27 November 2018 12:00

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Steuergerechtigkeit
Das Streitgespräch zwischen Sepp Noggler und Hans Peter Staffler, das im „Vinschgerwind“ vom 31.10.2018 zu lesen war, sorgte in den Reihen der Lohnabhängigen für sehr großen Unmut und wurde daher in der letzten Sitzung der SVP-Arbeitnehmer Vinschgau ausgiebig diskutiert.
Sepp Noggler zeigt mit seinen Aussagen, dass seine Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit sehr einseitig und aus Sicht eines gewöhnlichen Steuerzahlers nicht nachvollziehbar sind. Er rechtfertigt die massive Steuerbegünstigung mit der Argumentation: „Der Weinbau geht nicht sonderlich gut und bei der Obstwirtschaft gibt es auch Schwierigkeiten.“ Das klingt wie Hohn und Spott in den Ohren des hart arbeitenden und steuerzahlenden Großteils der Bevölkerung. Er stößt damit alle Arbeitnehmer/innen und Wirtschaftstreibenden, die gemäß ihrem Einkommen Steuern zahlen, vor den Kopf. Auch dass die Bergbauern als Feigenblatt missbraucht werden, um die Privilegien der angeblich „wenigen“ Apfel- und Weinbauern zu rechtfertigen, ist kurz gesagt eine bodenlose Frechheit. Da gibt es nichts zu beschönigen! Sepp Noggler entpuppt sich als reiner Interessensvertreter der Obstbauern, jedenfalls fühlen wir uns so in keiner Weise von ihm vertreten und geben auch zu bedenken, dass seine einseitige Haltung den sozialen Frieden gefährdet.
Kunhilde von Marsoner
Die Vorsitzende der SVP-Arbeitnehmer/innen im Vinschgau


Prader Trinkwasser und die Geister, die ich rief...
Das ganze Szenario um das Prader Trinkerwasserthema erinnert ein wenig an Johann Wolfgang von Goethes Zauberlehrling: Die Geister die ich rief, werd ich nun nicht los.   
Aber alles von Anfang an. Vor den letzten Gemeinderatswahlen hatte die Liste für Prad keine Gelegenheit ausgelassen, um stets vehement auf die angeblich bedenklichen Uran und Arsenwerte im Prader Trinkwasser hinzuweisen, wobei der ehemalige Bürgermeister Dr. Hubert Pinggera stets betonte, dass alle Vorgaben erfüllt würden und sich das Prader Trinkwasser in der gesetzlichen Norm befinde. Seit der letzten Gemeinderatswahl 2015 stellt die Liste den Bürgermeister und zwei Referenten im Prader Gemeindeausschuss und leitet jetzt zusammen mit dem Koalitionspartner SVP maßgeblich die Geschicke der Gemeinde. Es wurde nun als erster Schritt eine Studie in Auftrag gegeben, um endlich alle Fakten zum Prader Trinkwasser zu erhalten. Jedoch förderten die ersten Zwischenergebnisse der Studie ein vollkommen neues Problem ans Tageslicht.
Der Trinkwasserverlust in Prad ist mit 40% überdurchschnittlich hoch, wobei Verluste bis zu 20% noch als akzeptabel eingestuft werden. Nachdem ein halbes Jahr vergangen war, erlaubten sich die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Ronald Veith und Alfred Theiner nachzufragen, was denn nun gegen den hohen Wasserverlust unternommen wird. Darauf konnte die aktuelle Gemeindeverwaltung aber keine zufriedenstellende Antwort geben. Man verteidigte sich aber damit, dass man erst das Ende der Studie abwarten müsse, um irgendwelche Maßnahmen ergreifen zu können. Auch als im Herbst 2017 bekannt wurde, dass unterhalb der oberen Suldenbrücke ein großes Trinkwasserleck war, vertröstet die Gemeindeverwaltung darauf, dass man dies bei Gelegenheit reparieren werde. Diese Gelegenheit ergab sich dann schließlich heuer nach mehr als einem Jahr anfangs November, als starker Dauerregen einsetzte und der Boden kein Wasser mehr aufnehmen konnte und die Straße aufgrund des Lecks überflutet wurde.
Nun reagierte man gezwungenermaßen sofort und reparierte innerhalb weniger Tage den Wasserschaden. Unverständlich bleibt aber, warum man sich dafür mehr als ein Jahr Zeit gelassen hat. Als kürzlich die Endergebnisse der Studie vorgestellt wurden, konnte wiederum bestätigt werden, dass alle gesetzlichen Trinkwasser-Parameter zurzeit in Ordnung sind und sogar die Experten der Universität Innsbruck kein aktuelles Qualitätsproblem erkennen. Die Sachlage ist nun so, dass die gleichen Trinkwasser- Parameter, die früher von der Oppositionsbank aus immer heftig kritisiert und als gesundheitsgefährdend bezeichnet wurden, heute nach drei Jahren im Amt von der Regierungsbank aus beschwichtigt und schön geredet werden.
Dieser Zick Zack Kurs hat aber dazu geführt, dass die Prader Bevölkerung beim Thema Trinkwasser noch immer verunsichert ist. Faktum ist, die schlechteste Wasserqualität, (aber noch im Normbereich), hat derzeit der Tiefbrunnen in der Prader Kultur, der ebenfalls noch sporadisch ins Trinkwassernetz eingespeist wird. Hier muss eine Lösung gefunden werden. Langfristig ist aber eine zusätzliche Trinkwasserversorgung sowie ein neues Trinkwasser- Überwachungssystem und ein Kataster für Trinkwasserleitungen anzustreben. Und eines ist ebenfalls gewiss: In Prad bleibt das Trinkwasser auch weiterhin ein Dauerbrenner.
Die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit in Prad
Dr. Alfred Theiner
Ronald Veith


Populist Andreas Pöder
Im Pro und Contra auf Rai Südtirol vom 13. November biedert sich der ehemalige Abgeordnete Andreas Pöder dem Populisten Matteo Salvini an und stellt damit eindeutig unter Beweis, wes Geistes Kind er ist. Der Innenminister nämlich hatte, ohne die Ermittlungen der Polizei abzuwarten, behauptet, dass ein Asylant in Brixen eine Frau vergewaltigt habe. Mit solchen Falschmeldungen betreibt er Politik auf Kosten der Schwächsten unserer Gesellschaft. Dass Salvini durch negative Meldungen Hass in der Bevölkerung schürt, ist für Pöder anscheinend nicht tragisch. Auch in der unsäglichen Zeit des Nationalsozialismus und Faschismus wurden Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt und auf deren Kosten Stimmung für die eigenen Ziele gemacht. Wohin dies geführt hat, ist hinlänglich bekannt. Dass Pöder den Einzug in den Landtag nicht geschafft hat, ist für unser Land kein Nachteil. Aber wer weiß, vielleicht finden wir ihn im nächsten Landtag wieder - in den Reihen der Lega.
Hanns Fliri, Naturns

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