Dienstag, 21 August 2012 00:00

Nationalpark Stilfserjoch: Neue Themenwege - Information auf Wanderschaft

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bernhard von Clairvaux (1090-1153), Begründer des Zisterzienser-Ordens, 20. August 2012

DSC_1304In den letzten Wochen sind im Nationalpark Stilfserjoch verschiedene Themenwege fertiggestellt und dem interessierten Publikum zugänglich gemacht worden. Diese Themenwege sind in der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen öffentlichen Verwaltungen, lokalen Interessensgruppen, dem Forstinspektorat Schlanders und dem Nationalpark Stilfserjoch entstanden. Themenwege kombinieren das Naturerlebnis Wandern mit dem Bildungsangebot Information. Einige dieser neuen Themenwege stelle ich in der heutigen Zeitungsnummer vor.

 

In den letzten Wochen sind im Nationalpark Stilfserjoch verschiedene Themenwege fertiggestellt und dem interessierten Publikum zugänglich gemacht worden. Diese Themenwege sind in der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen öffentlichen Verwaltungen, lokalen Interessensgruppen, dem Forstinspektorat Schlanders und dem Nationalpark Stilfserjoch entstanden. Themenwege kombinieren das Naturerlebnis Wandern mit dem Bildungsangebot Information. Einige dieser neuen Themenwege stelle ich in der heutigen Zeitungsnummer vor.

Bei den trentiner Nachbarn
DSC_1276Zuerst ein Blick zu unseren trentiner Nachbarn. Im Trentino liegen die Talschlüsse von Rabbi und Peio als orografisch linke Seitentäler des Sulzberges (Val di Sole) an der Südabdachung des Cevedale und des Monte Vioz innerhalb der Grenzen des Nationalparks Stilfserjoch. In den besagten Tälern sind durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des trentiner Außenamtes heuer insgesamt 10 Wandersteige als Themenlehrpfade mit Bild-Text-Tafeln „möbliert“ worden. Die Informationen für die Besucher betreffen dabei folgende Themen: die Tiere des Nationalparks, die Familie der Spechte, geologische Aspekte im Rabbital, gletscherkundliche  Informationen im Peiotal, botanische Aspekte im Peiotal, die Bergbauernhöfe und die Milchverarbeitung in Rabbi, die wasserbetriebene Venezianbersäge in Rabbi, die Kriegsfront im 1. Weltkrieg in den Bergen um Peio.
Weiters stehen seit Kurzem noch einige Bild-Text-Tafeln zu Naturdenkmälern wie etwa den Urlärchen von Cavaion in Peio, zum Kohlenmeiler am Stausee Pian Palù, zu den Zirben im Val de la Mare in Peio oder zu den veredelten Produkten aus Milch auf den Almen im Rabbital.

Zurück nach Südtirol:

Der Erdbeerweg in Martell
Der rund 8 km lange Weg führt in gut 2 Stunden Gehzeit durch die Kulturlandschaft des Marteller Talbodens. Der Rundweg startet  im Freizeitzentrum Trattla und bietet neben Hof- und Informationstafeln Erlebnisstationen und Panoramatafeln. Der Weg führt zu Höfen und auch durch private Grundstücke. Die Menschen, die hier leben und wirtschaften haben sich durch ihr engagiertes Mittun am Wegprojekt entschlossen, Einblick in ihr waldbergArbeiten und Wirtschaften zu gewähren. Für den interessierten  Wanderer  und respektvollen Besucher  muss es selbstverständlich sein, das Eigentum, die Gebräuche und Arbeitsabläufe dieser Bergbewohner zu respektieren. Die Bild-Texttafeln im engeren zu den Erdbeeren betreffen die Themen: Erdbeeren und Pioniere, Erdbeeren und Geschichte, Erdbeeren und Sorten, Erdbeeren und Arbeit, Erdbeeren und Königinnen, Erdbeeren und andere Kleinfrüchte, Erdbeeren und Genossenschaft.
Auf Initiative der Gemeindeverwaltung von Martell und der Marteller Erzeugergenossenschaft entsteht derzeit im Freizeitzentrum Trattla die „Erdbeerwelt Martell“. Sie wird ein weiteres Schaufenster der Marteller Landwirtschaft sein.

Der Waldberg-Bauern-Weg in Martell
Dieser rund 7 km lange Weg hingegen verläuft am Marteller Waldberg und führt durch die Natur- und Kulturlandschaft der Bergbauern zwischen Niederhof und Stallwies. Wer die gesamte Runde abgeht, muss 400 Höhenmeter überwinden. Auch an diesem Weg gibt es Erlebnisstationen, Panoramatafeln und Hof- und Informa-tionstafeln. Brot, Speck, Fleisch- und Milchprodukte regionale Küche und Urlaub auf dem Bauernhof sind die Angebote der am Projekt beteiligten Bauersfamilien und Höfe. In den Nachbauten, Installationen und Informationstafeln werden die Themen Waldberg und (Natur-)Gefahren, Kalkofen, Bären, Zirbe, Nationalpark, Bewässerung über den Koundlwool und Bergbauer  aufgearbeitet. Mit Schneeschuhen ist der Weg auch im Winter begehbar. Für eine Begehung im Sommer wird eine Gehzeit von drei Stunden angegeben.

Der Marmorweg am Göflaner Bruch
Dieser Themenweg ist eine Gemeinschaftsinitiative der Eigenverwaltung Bürgerliche Nutzungsrechte Göflan, der Agrargemeinschaft Göflaner Alm, des Bruchbetreibers Göflaner Marmor G.m.b.H. der Familie Dr. Ing. Burkhard Pohl und des Konsortiums Nationalpark Stilfserjoch. Im Weg- bzw. Steigabschnitt zwischen den Kohlplätzen und dem  Mitterwandlbruch sind am Göflaner Nörderberg nunmehr an 11 Stationen Bild-Text-Tafeln aufgestellt. Diese Informationseinrichtungen geben dem Wanderer in den drei Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch Auskunft zur Entstehung, zum Abbau, zum Abtransport und zur künstlerischen Veredelung des erdbeerwegGöflaner Marmors. Zur Veranschaulichung des Transportes in früheren Zeiten im steilen Gelände wurde ein Teilabschnitt der geleisartigen Bremsrutsche aus Lärchen-Stämmen nachgebaut. Im Einzelnen betreffen die 11 Schautafeln die folgenden Themen: Kohlplätze, Marmorweg, Alpbruch, historische Abtransportstrukturen am Göflaner Bruch, Bremsrutschen, Kalk- und Silikatflora auf basischen und sauren Bodensubstraten, die Entstehung des Marmors als Kind des Meeres, Serpentinenstraße, Aussichtskanzel, Geschichte des Marmorabbaues und die Kantine als Mensa und Unterkunft der Brüchler.
Der Göflaner Marmorweg wurde im Rahmen des diesjährigen Almfestes am Sonntag, 5. August seiner Bestimmung übergeben. An diesem Tag gab es auch die Gelegenheit, die Abbaustollen im Göflaner Marmorbruch mit Führung zu besichtigen. Die Bürgerkapelle Schlanders bot ein vielbeachtetes Konzert. An die 1.000 Personen waren zum Gottesdienst mit Pater Mainrad vom Kapuzinerkloster Schlanders  und dem Göflaner Kirchenchor, zum Almfest der Göflaner Schützen, zur Bruchbesichtigung und zum Musikgenuss auf die Göflaner Alm gekommen.

Nationalpark Stilfserjoch

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3770 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 21 24

titel Vinschgerwind 20-24

titel vinschgerwind 19-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.