Administrator

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Der Winter ist im kontinentalen Klima der Alpen der auslesende Faktor im Artenspektrum der höheren Tiere. In der nahrungsknappen Zeit müssen Tiere Strategien beherrschen, um unter den unwirtlichen Bedingungen in ihrem Lebensraum zu überleben. Das Aufrechterhalten der konstanten Körpertemperatur eigenwarmer Tiere und der anderen Lebensfunktionen ist energieintensiv. In diesem Beitrag zeige ich ein paar Überlebensstrategien auf, die sich im Laufe der Evolution bei Singvogelarten herausgebildet haben. Grundsätzlich gilt die Regel, dass der Stoff- und der Energieumsatz umso höher sind, je kleiner ein eigenwarmes Tier in seiner Körpergröße ist.

IT Sintesi: Stategie di svernamento
In ambienti di alta montagna come le Alpi l´ inverno rappresenta il fattore selettivo che decide sulla presenza o assenza di specie vegetali e faunistiche. In questo contributo vengono trattate le diverse e a volte sbalorditive strategie di adattamento di diverse specie ornitiche a questa stagione ostile alle condizioni di vita in biocenosi estreme:
la strategia della modifica della dieta alimentare da insetti a semi oleiferi delle Cincie come specie sedentarie, la strategia dell´evasione dall´inverno per migrazione delle specie migratorie come le Rondini, il fenomeno fantastico dell´orientamento e della memoria derivante da un alto gradino di sviluppo del cervello durante l´evoluzione, la strategia dell´approvvigionamento della Nocciolaia, la strategia della iperattività del Regolo, la strategia del pendolarismo giornaliero del Gracchio alpino, la strategia dell´immersione sott´acqua del Merlo acquaiolo, le diverse forme anatomiche del becco nella famiglia dei Fringuelli (Fringillidae) come artiglio per inserirsi in nicchie trofiche riservate fino alla sorprendente strategia della covata invernale per abbondanza di cibo come nel caso del Crociere e del Gipeto barbuto.

 

Wolfgang Platter,
vormaliger Direktor des Nationalparks Stilfserjoch

Die Vögel gehören mit den Säugetieren zu den zwei Klassen mit Eigenwärme, das heißt sie haben eine eigene Regulierung zur konstanten Körpertemperatur weitestgehend unabhängig von der Umgebungstemperatur, in der Fachsprache Homoiothermie. Demgegenüber sind die drei anderen Klassen der Wirbeltiere Fische, Lurche und Kriechtiere wechselwarme Tiere ohne eigene Regulierung ihrer Körpertemperatur. Die Körpertemperatur der wechselwarmen, poikilothermen Arten gleicht sich an die Außentemperatur an. Bei tiefen Wintertemperaturen drosseln die wechselwarmen Tiere ihren Stoffwechsel und Energieverbrauch sowie die anderen Lebensfunktionen stark bis hin zur energiesparenden Winterstarre.
Zurück zu den Vögeln und ihren Überwinterungsstrategien. Diese Überlebensstrategien sind vor allem an das verfügbare bzw. fehlende Nahrungsangebot angepasst. Unter den Vögeln gibt es in punkto Ernährung reine Vegetarier, die sich aus Samen und oder Früchten ernähren, dann auch reine Insekten- und Fleischfresser. Zwischen diesen zwei Gruppen gibt es Mischformen. Und manche Vogelarten sind Nahrungsopportunisten, welche sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung aufnehmen. Besonders in der Brutzeit nehmen sonst rein vegetarisch lebende Vogelarten auch Insekten auf, um den Eiweißbedarf ihrer Jungen zu decken.
Insektennahrung ist im kalten Alpenwinter nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Eine erste erfolgreiche Überlebensstrategie im Alpenklima heißt deshalb Nahrungsumstellung.

Strategie Nahrungsumstellung
s55 nahrungDiese Strategie beherrschen etwa verschiedene Vertreter aus der Familie der Meisen (Paridae). Im Sommer vorwiegend bis ausschließlich Insektenfresser, stellen sie im Winter auf Sämereien um und decken aus der Körnernahrung ihren Eiweiß- und Fettbedarf. Alle haben wir schon die auf den herbstlichen Samenständen der Sonnenblumen geschickt und kopfunter hängenden und turnenden Kohlmeisen (Parus major – ital. Cinciallegra) beobachtet oder die vorsichtigen, scheueren und kleineren Blaumeisen (Cyanistes caeruleus – Cinciarella) beim flüchtigen Besuch am Futterhäuschen entdeckt, wie sie mit einem Hanfkern abfliegen. Durch die Nahrungsumstellung von Insekten auf Körner können diese Vogelarten als sogenannte Standvögel ganzjährig bei uns verweilen.

Strategie Ausweichen
Eine zweite Strategie heißt Ausweichen in andere Nahrungsgründe. Viele Arten von insektenfressenden Vögeln werden zu Zugvögeln und unternehmen weite Flurgreisen in südliche Überwinterungsgebiete und zurück in ihre sommerlichen Brutgebiete bei uns oder weiter nördlich. Beispiele dafür sind etwa die Mehlschwalbe (Delichon urbica – Balestruccio), die Rauchschwalbe (Hirundo rustica – Rondine) oder der Mauersegler (Apus apus – Rondone comune) als Flugjäger von Insekten. Bei den Zugvögeln gibt es Kurzstreckenzieher und Langstreckenzieher.

s55 ausweichenKurzstreckenzieher bleiben bei ihrem Vogelzug dies- und jenseits des Mittelmeeres, überqueren die Sahara nicht und kommen im Frühjahr auch schon Ende Februar, Anfang März aus ihren Winterquartieren zu uns zurück. Beispiele für Kurzstreckenzieher sind die Bachstelze (Motacilla alba – Ballerina bianca), die Schafstelze (Motacilla flava – Cutretolla) oder der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus – Codirosso comune). Langstreckenzieher, welche das Mittelmeer und die Sahara überqueren und bis in das äquatoriale Afrika fliegen, sind etwa der Kuckuck (Cuculus canorus – Cuculo). Er kehrt erst Mitte Mai in die Alpen zurück. Die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla – Capinera) ist sowohl Kurz-, als auch Langstreckenzieher. Der erd- und rindenfarbig getarnte Wendehals (Jynx torquilla – Torcicollo) ist aus der Familie der Spechte die einzige Zugvogelart. Alle anderen einheimischen Specht-Arten sind Standvögel. Der Wendehals ist ein sogenannter Erdspecht. Seine Hauptnahrung sind Ameisen, die er vom Boden aufliest. Weil Ameisen im Winter an der Bodenoberfläche nicht zur Verfügung stehen und sich in tiefere Erdschichten und in die Wärme ihres Nestes als Insekten-Dauerstaat zurückziehen, ist für den Wendehals die Nahrungskette im Winter bei uns unterbrochen. Notgedrungen musste er mit dieser seiner Nahrungsnische Erdameisen im Laufe der Evolution zum Zugvogel werden. Auch der Wendehals ist ein Langstreckenzieher und kehrt erst wieder im Mai in unsere Streuobstwiesen und Parkbäume zurück. Der Wendehals ist außerdem ein Höhlenbrüter. Sein Schnabel ist nicht kräftig genug, um sich selbst Bruthöhlen zu zimmern. Daher nimmt der Wendehals aufgelassene Spechthöhlen oder ausgefaulte Astlöcher im Altholz an. Im heutigen, intensivierten Obstbau mit Niederstammbäumchen fehlen Streuobstwiesen mit Hochstämmen und alten Ästen fast völlig und der Wendehals hat Wohnraumnot.

Phänomen Orientierung
s55 orientierungPhänomenal und Bewunderung auslösend sind die Gedächtnisleistungen und das Orientierungsvermögen von Zugvögeln. Zugvögel können sich mit ihrem Gehirn ein Grobbild von Großlandschaften einprägen und merken. Unter den Zugvögeln gibt es Tag- und Nachtzieher. Nachtzieher sind beispielsweise verschiedene Arten von Wildgänsen oder auch die Nachtigall (Luscinia megarhynchos – Usignolo). Lange Zeit hat man angenommen, dass sich Nachtzieher an den Sternenbildern orientieren. Aber diese Annahme reicht nicht aus, zumal Nachtzieher auch bei Schlechtwetter mit bedecktem Himmel ziehen, ihre Flugroute nicht verfehlen und ihren Zielort auffinden. Nach heutigem Forschungsstand nehmen wir an, dass das Finden und Einhalten der richtigen Flugroute eine kombinatorische Leistung aus visueller Orientierung über die Augen und eine Art „Radarsteuerung“ durch das Magnetfeld der Erde ist. Wie Versuche mit dem Rotkehlchen (Erythacus rubecula – Petirosso) gezeigt haben, haben zumindest verschiedene Zugvogelarten neben dem Sonnen- oder Sternenkompass auch noch einen Magnetkompass zur Verfügung. Der Auslöser des Vogelzuges kann edogene (hormonelle) Ursachen haben oder wetterbedingt sein. Dementsprechend unterscheidet man auch „Instinktvögel“ von Wettervögeln“.
Aus neueren Forschungen wissen wir, dass Gedächtnis und Orientierung im Vogelgehirn oben im sogenannten Hippocampus verortet sind. Und dieser Hippocampus bringt uns auf eine nächste Überwinterungsstrategie: die Vorratshaltung.

Strategie Vorratshaltung
s55 vorratEinen besonders großen Hippocampus hat der Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes – Nocciolaia). Der Tannenhäher, dialektal bei uns die Zirbmgratsch, ist ein sogenannter Streuhorter. In einem Jahr mittlerer Ernte sammelt er etwa 100.000 Zirbelnüsse. 80% findet er in der gänzlich veränderten Schneelandschaft wieder, die restlichen keimen büschelweise. Daher wird der Tannenhäher auch als Zirbenwaldgärtner bezeichnet, weil er durch seine Sammeltätigkeit wesentlich zur Verjüngung des Zirbenwaldes beiträgt. Da er bis zu fünftausend Verstecke wiederfindet, beweist der Tannenhäher hohe Intelligenz. Er gehört zur Familie der Rabenvögel (Corvidae). Raben gelten unter den einheimischen Vogelfamilien als ähnlich intelligent wie unter den exotischen Vögeln die Papageien. Die hohe Intelligenz des Tannenhähers ist auch anatomisch aus der Größe seines Hippocampus im Gehirn dokumentierbar. Einen großen Hippocampus haben z.B. auch die Brut-schmarotzer wie der Kuckuck. Er muss sich Ort, Lage und Fortschreiten des Geleges und der Brut von Wirtsvögeln genauestens einprägen können, um sein Wirtsei im richtigen Augenblick und erfolgversprechend dazu zu legen.

Strategie Hyperaktivität
Eine andere Strategie wenden die Goldhähnchen an. Die Goldhähnchen sind die kleinsten Vögel Europas. Sie sind noch zarter als der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes – Scricciolo). Das Körpergewicht der Goldhähnchen liegt bei 5 Gramm. Es gibt die zwei einheimischen Arten Wintergoldhähnchen (Regulus regulus – Regolo) und Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla – Fiorrancino). Dem Wintergoldhähnchen fehlt im Gesicht als Unterscheidungsmerkmal der weiße Überaugenstreif des Sommergoldhähnchens. In seinem Verbreitungsgebiet kommt das Wintergoldhähnchen noch weiter nördlich bis in die fennoskandischen Staaten vor, das Sommergoldhähnchen nur bis Norddeutschland und Südengland. Beide Goldhähnchen-Arten tragen sowohl ihre Stimmfühlungslaute als auch ihren Gesang in so hohen Frequenzen vor, dass diese der Obergrenze des menschlichen Hörvermögens nahekommen. Die Goldhähnchen wirken quicklebendig und sind immer in Bewegung. Ihr hoher Aktivitätsrhythmus bedingt auch einen hohen Energieverbrauch. Und so verbringen die Goldhähnchen den allergrößten Teil ihrer Aktivitätsstunden während des Tages damit, Nahrung zu suchen und zu sich zu nehmen. Bei seinem hohen Stoffwechselumsatz und Energieverbrauch durch das Schwebfliegen muss das Goldhähnchen täglich gleich viel oder mehr als sein eigenes Körpergewicht an Nahrung aus Kleininsekten finden und aufnehmen, um in den nächtlichen Ruhestunden ohne Energieaufnahme nicht zu verenden. Vor allem im Winter diese Menge an Läusen und Kleininsekten zu finden, kein leichtes Unterfangen. Das Wintergoldhähnchen sucht dazu bevorzugt hängende Fichtenzweige in der Gipfelregion dieser Baumart ab. Schneebedeckte Zweige fliegt es häufig von unten an und hängt sich dann kopfunter in die Nadeln.
Ein wahres Meisterstück ist der Nestbau des Goldhähnchens. Das Nest ist ein tie-fer, dickwandiger Napf, der nicht auf einer Unterlage steht, sondern in einer Astgabel oder zwischen zwei kleinen Ästen, die z. T. eingewoben sind, aufgehängt ist. Dieses Hängenest ist ein stabiles Gebilde, in dem selbst bei starkem Regen die Jungen nicht gefährdet sind, weil die Nestmulde auch dann trocken bleibt. Bei großen Wassermengen kann sich das Nest so vollsaugen, dass das Gewicht des Nestes das Fünffache des Trockengewichtes erreicht. Selbst bei anhaltendem Regen rutschen die Nester nicht aus ihrer Aufhängung. Die Wärmeisolation der Nestwand ist hervorragend, sodass das Weibchen während der Brut bei jeder Witterung bis zu 25 Minuten fortbleiben kann, ohne dass die Eier auskühlen. Die Widerstandsfähigkeit des Nestes beruht auf seinem hohen Anteil von Spinnseide. Die Goldhähnchen entnehmen dieses Baumaterial den Eierkokons von Spinnen und den Gespinsten mancher Raupen.

Strategie Pendeln
s55 pendelnEine weitere erfolgreiche Überlebensstrategie haben die Alpendohlen (Pyrrhocorax graculus – Gracchio alpino) entwickelt.
Als Schwarmvögel pendeln sie im Winter bei Schlechtwettereinbrüchen von ihren Schlafplätzen in den Felsen oberhalb der Baumgrenze täglich in die Talsohle, fallen auf Hausdächer ein und nehmen etwa in den Obstanlagen faulende Äpfel aus Fallobst als Nahrung auf. Abends kehren die Alpendohlen aber täglich zu ihren Schlafplätzen im Hochgebirge zurück.

Auch haben sich die Alpendohlen als Kulturfolger dem Menschen genähert. So wissen sie genau, dass etwa auf Schutzhütten immer Speiseabfälle als Nahrung für sie anfallen. In der Beobachtung der Menschen gelten die Alpendohlen bei uns als Vorboten von Schneefall, fallen ihre Tagesausflüge in die Talsohle doch auffallend oft mit Schlechtwettereinbrüchen zusammen.

Strategie Schnee-Iglu
s55 igluVon den vier einheimischen Raufußhühner-Arten Haselhuhn, Auerhuhn, Birkhuhn und Schneehuhn steigt das Schneehuhn am höchsten in die Berge auf. Sein Lebensraum sind die Geröllhalden und vegetationsoffenen Hochlagen weit oberhalb der Wald- und Baumgrenze. Es ist in diesem Extremlebensraum ganzjähriger Standvogel und hat viele Anpassungen entwickelt. Bekannt ist seine mehrmals jährlich ablaufende Gefiedermauser vom Sommer- in das Winterkleid und umgekehrt. Tarnfarbe vor den Fressfeinden Steinadler und Rotfuchs, aber auch Kälteschutz sind die Gründe für diesen Stoffwechsel und Energieaufwand, welche mit dem Wechsel des Federkleides verbunden sind. Befiederte Füße und Hornstifte an den Zehen vergrößern die Auftrittsfläche und verhindern das Einsinken in den Neuschnee. Einschränkung der Bewegungsaktivität vermindert den Energieverbrauch. Und wenn es am windgefegten, aperen Grat, dem einzigen Ort mit spärlicher Nahrung aus zellulosereichen und schwer verdaulichen Blättern und Knospen zu kalt wird, lässt sich das Schneehuhn einfach einschneien und wärmt sich mit seinem luftig aufgebauschtem Gefieder unter der isolierenden Schneedecke seines Iglus. Es kann stunden- bis tagelang in dieser Schutzbehausung verharren und vermeidet energieintensives Fliegen. Wenn es allerdings von Wintersportlern wie Skitourengehern gestört wird, fliegt es ab und kann bei wiederholten Störungen auch an seine Letalitätsgrenze kommen.

Strategie Abtauchen
s55 abtauchenEin Alleinstellungsmerkmal und eine exklusiv reservierte Nahrungsnische hat die Wasseramsel (Cinclus cinclus – Merlo acquaiolo) gefunden. Sie ist ganzjähriger Standvogel an sauberen, auch rasch fließenden Gebirgsbächen und verteidigt ihren Bachabschnitt gegen arteigene Eindringlinge. Die Wasseramsel taucht in das Wasser und wendet unter Wasser mit Füßen und Schnabel Kieselsteine, um an deren Unterseite die Larven von verschiedenen Fliegenarten wie Eintagesfliegen oder Köcherfliegen abzusammeln. Im Laufe der Evolution hat diese Vogelart noch weitere Anpassungen an den Lebensraum Fließgewässer entwickelt: Das Gefieder ist dichter als bei anderen Singvogelarten. Die große Federdichte erhöht die Wirkung als Isolator. Mit dem öligen Sekret der Bürzeldrüse wird das Gefieder imprägniert und dadurch wasserabweisend. Die Nasenöffnungen am Schnabelansatz können durch Häute verschlossen werden, eine Anpassung an das Tauchen. Die relativ kurzen und gerundeten Flügel fungieren unter Wasser als Ruder. Die Muskulatur des Auges ist für das Sehen unter Wasser besonders kräftig entwickelt. Die kräftigen Zehen mit spitzen Krallen gestatten es, sich an den glatten Steinen besser zu halten und kräftig abzustoßen. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln sind bei der Wasseramsel die Knochen nicht hohl, sondern mit Mark gefüllt. Dadurch wird deren spezifisches Gewicht erhöht und der Auftrieb beim Tauchen vermindert. Das spezifische Gewicht ist auch dann noch nicht hoch genug, um den Vogel beim Tauchgang mühelos unter Wasser zu halten. Daher nutzen Wasseramseln die Strömung aus. Sie stemmen sich mit schräg nach unten geneigtem Kopf, schräg nach oben gestelltem Rücken und Schwanz und mit etwas abgespreizten Flügeln gegen die Strömung und werden so auf den Bachgrund gedrückt. Auf dem Grund laufen sie gegen die Strömung. Sie brauchen nur ihre Körperhaltung etwas zu verändern und schießen dann wie Korken an die Wasser-oberfläche.

Der Schnabel als Werkzeug
s55 werkzeugFür die Vögel gilt die Regel „zeig her deine Füße und deinen Schnabel und ich sage dir wer du bist!“ Dermaßen spezialisiert sind die Schnabel- und Fußausformungen auf den Nahrungserwerb zugeschnitten. Besonders augenfällig sind die Adaptionen bei der großen und artenreichen einheimischen Vogelfamilie der Finkenvögel (Fringillidae). Der Schnabel des Stieglitzes oder Distelfinkes (Carduelis carduelis – Cardellino) ist eine schmale spitze Pinzette, um tief in die engen Samenstände der Disteln und Karden einzudringen und die Samen herauszuholen. Dabei nimmt der Stiglitz auch seine Füße zu Hilfe. Der breite Schnabel des Gimpels (Pyrrhula pyrrhula – Ciufolotto) ist eine hervorragende Beerenpresse, um Knospen oder das das Fruchtfleisch von Beerenfrüchten wie beispielsweise der Eberesche oder Vogelbeere zu zerquetschen und an deren Samen zu kommen. Dass der Gimpel dabei seine Füße zum Festhalten der schwankenden Triebe zur Hilfe einsetzen würde wie der Stieglitz, diese Verhaltensweise fehlt dem Gimpel völlig. Der klobige Schnabel des Kernbeißers (Coccothraustes coccothraustes – Frosone) ist im Ober- und Unterschnabel gebaut wie Schneidezange und Schraubstock. Damit hat sich der Kernbeißer exklusiv die Nahrungsnische der größten und härtesten Samenkörner erschlossen. Zum Knacken eines Kirschensteines müssen 27-43 kg Druck aufgewendet werden. Im Winter nimmt der Kernbeißer jetzt vor allem die Samen von Esche und Ahorn an, deren verholzende Wand er knacken kann. Der überkreuzte Schnabel des Fichtenkreuzschnabels (Loxia curvirostra – Crociere) funktioniert wie eine Spreizzange zwischen den Schuppen der verholzten Zapfen verschiedener Nadelhölzer und erschließt dem Kreuzschnabel die ölhaltigen Samen von Lärche, Fichte und Kiefer. Weil die Samen dieser Koniferen-Arten jetzt im Herbst und Winter am reichlichsten zur Verfügung stehen, hat der Fichtenkreuzschnabel sein Brutgeschäft in den Winter verlegt.

Strategie Winterbrüter
s55 winterbrueterNicht alle Vogelarten müssen im Winter hungern, darben oder mit geringerer Energie auskommen. Es gibt im Winter in manchen Nahrungsnischen sogar einen reich gedeckten Tisch. Das überreiche Angebot an ölhaltigen Samen von Nadelhölzern habe ich oben erwähnt. Und wenn das Nahrungsangebot gut und ausreichend ist, schreiten Vögel zur Brut. Der Fichtenkreuzschnabel ist eben deshalb zum Winterbrüter geworden, weil das Samenangebot in seiner reservierten Nahrungsnische dann am höchsten ist.
Mit der Verlegung seiner Brutzeit in den Winter ist der Fichtenkreuzschnabel nicht allein. Auch der Bartgeier (Gypaetus barbatus – Gipeto barbuto), zwar kein Singvogel, hat diese Strategie entwickelt. Weil für den Knochenfresser Bartgeier das Nahrungsnagebot aus Fallwild im ausapernden Winter am größten ist, hat der Bartgeier seine Eiablage und Brutzeit in den Hochwinter verlegt. Der Schlupf der Jungen erfolgt im ausapernden Winter, wenn Fallwild aus Lawinen und Abstürzen ausapert und die Röhrenknochen aus abgefressenen Skeletten exklusiv zur Verfügung stehen. Nur der Bartgeier kann sich, dank seiner aggressiven Magensäure, die im pH-Wert der Salzsäure entspricht, das eiweiß- und fettreiche Knochenmark konkurrenzlos vor anderen Kommensalen erschließen.

Das neue Nationalparkhaus avimundus Schlanders:
Ab dem Frühjahr 2021 werden alle interessanten Sachverhalte, alles Wissenwerte, Bekanntes und neu Erforschtes zu allen in Südtirol vorkommenden, brütenden und durchziehenden Vogelarten im neuen Nationalparkhaus avimundus in der Fußgängerzone in Schlanders zu bestaunen, zu bewundern und zu erfahren sein.

Donnerstag, 17 Dezember 2020 10:54

Langlauf und Biathlon im Vinschgau in Südtirol

90 LOIPENKILOMETER FÜR NORDISCHE WINTERSPORTLER
Venosta Nordic – So heißt der neue Langlaufverbund rund um Ortler und Reschenpass in Südtirol. Insgesamt stehen dabei 6 Langlaufgebiete mit 9 Loipen im Vinschgau und Nauders im benachbarten Nordtirol zur Auswahl.
Dank dieser Vielzahl an abwechslungsreichen Loipen auf 90 Loipenkilometer– darunter Waldrunden, Panoramaloi-pen und Höhenloipen – finden sich Herausforderungen für alle Ansprüche: vom klassischen Langlaufstil bis zum Skating, vom Einsteiger bis zum erfahrenen Loipenspezialisten. Die sechs Venosta Nordic Gebiete garantieren darüber hinaus eine lange Saison und sichere Schneebedingungen, nicht nur Sulden auf 1.900 m Seehöhe, auch in den Nordischen Skizentren Schlinig und Martell und rund um den Reschen- und Haidersee bis über die Grenze nach Nauders. Nicht zufällig sind die Venosta Nordic Gebiete Austragungsorte internationaler Sportereignisse wie das La Venosta oder den Biathlon IBU Cup.
Bei all den Besonderheiten, die diese abwechslungsreichen Langlaufgebiete aufweisen ist ihnen eines gemein: die idyllische Einsamkeit der Wälder, die den beliebten Nordischen Wintersport trotz regen Zulaufs immer noch zu einem individuellen sportlichen Vergnügen an der frischen Bergluft macht.
Vor allem für Einheimische und passionierte Langläufer ist die Saisonkarte zu einem Preis von 70,00 Euro eine gute Möglichkeit das Loipenangebot vom gesamten oberen Vinschgau mit einem Ticket den ganzen Winter zu nutzen. In der Saisonkarte inkludiert sind die Parkplatzgebühren von allen Parkplätzen, die direkt an der Loipe liegen. Inhaber der Saisonkarte haben einen weiteren Vorteil: Damit warten im oberen Vinschgau rund 90 km gut präparierte Loipen auf alle Langlauffans. Für all jene, die es vorziehen an einzelnen Tagen ihrer Langlaufpassion nachzugehen, eignet sich das Tagesticket zum Preis von 6,00 Euro. Die Tickets können bei allen offiziellen Verkaufsstellen sowie an einigen Parkautomaten vor Ort gezogen werden. Bis zum Alter von 16 Jahren stehen alle Loipen dem Langlauf-Nachwuchs kostenfrei zur Verfügung.

Das sind die 6 Langlaufgebiete im Venosta Nordic Verbund:
Nauders, Reschenpass, Langtaufers, Schlinig, Sulden, Martelltal

Verkaufsstellen
HIER ERHALTEN SIE DIE SAISONS- WOCHEN UND TAGESTICKETS
Reschenpass und Langtaufers: Tourismusbüro Reschen und
St. Valentin, Talstation Pofellift, Restaurant Mein Dörfl in Reschen, - Evi’s Hüttl oder Parkplatzautomat in Melag und Kapp
Schlinig: Parkautomat Schlinig, Tourismusbüro Burgeis,
Tourismusbüro Mals
Sulden: Tourismusbüro in Sulden, Skiverleihe im Ort
Martell: Groggalm, Biathlonzentrum Martell, Hotel Waldheim
Nauders: Infobüro Nauders, Kassa Seilbahncenter Nauders –
Bergkastelbahn

Alle Infos zur Langlaufkarte gibt es unter www.venosta-nordic.net

Skitourengehen, Schneeschuhwandern, Rodeln oder im Schnee toben und in den netten Einkehrmöglichkeiten gemütlich verweilen oder einen kurzen alpinen Urlaub verbringen

Eingebettet im Nationalpark Stilfserjoch, finden Langläufer und Biathleten, Winter- und Schneeschuhwanderer, sowie Skitourengeher vor allem eines: himmlische Ruhe und eine atemberaubende Naturkulisse.
Den wirklich unschlagbaren Grund, alternativen Wintersport auszuprobieren, gleich mal vorneweg: So s50 AWP 161202 Winter Booklet WEB 1wunderschön kann man diese Jahreszeit sonst wohl nicht erleben. Die ursprüngliche und stille Bergwelt des Martelltales stellt Naturliebhaber und Ruhesuchende gleichermaßen zufrieden. Genusswanderer stapfen durch den knirschenden Schnee zu den Hütten und Einkehrmöglichkeiten und lassen sich hoch oben bei herrlichen Aussichten über die Bergwelt der Ortler-Cevedale-Gruppe regionale Köstlichkeiten schmecken. Langläufer und Biathleten finden im hinteren Martelltal ihr Winterparadies. Großen Spaß für die ganze Familie verspricht die abenteuerliche Rodelbahn „Hölderle“ , der Zauberteppich bei der Groggalm und Schlittschuhfahren im IceForum.
Die winterliche Naturlandschaft des Nationalparks Stilfserjoch ist ein Paradies für Schneeschuhwanderungen. Gerade das ursprüngliche Martelltal bietet im Winter viel Schnee, Ruhe und eine einmalige hochalpine Bergwelt.

 

s48 latsch martell

Donnerstag, 17 Dezember 2020 10:50

Das Paradies für Äpfel

Im Vinschgau fühlen sich die Äpfel wie im siebten Himmel. Doch was macht das sonnige Tal zum Apfelparadies? Wir begeben uns auf eine Entdeckungsreise.

Alpine Apfelregion mit idealem Klima
Der Vinschgau ist mit Anbauflächen zwischen 500 und 1.000 Meter Meereshöhe das höchste homogene Apfelanbaugebiet Europas. So nah am Himmel entwickeln die Vinschger Äpfel ihre hohe Qualität und einzigartigen Eigenschaften, für die sie in der ganzen Welt geschätzt werden. Durch die vielen Sonnentage und die langsame Reifung können die Äpfel ihr Aroma intensiv ausbilden. Doch nicht genug damit. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verlangsamen zudem die Zellteilung. Das macht die Vinschger Äpfel fest und knackig. Und es gibt noch einen wichtigen Helfer aus der Natur: den Vinschger Wind. Als frische Brise weht er vom Reschenpass durch das ganze Tal und hält die Äpfel trocken. All dies macht den Vinschgau zum perfekten Apfel-Anbaugebiet, einem echten Apfelparadies.

Apfelbauern aus Leidenschaft
Der Apfelanbau ist im Vinschgau mehr als nur ein Beruf. Er ist eine über hundertjährige Leidenschaft, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Jeder der 1.700 Obstbauern kümmert sich mit Sorgfalt um seine Äpfel. Diese Liebe zum Überschaubaren entsteht aus dem Bewusstsein, dass jeder Apfel nur mit persönlicher Zuwendung gesund und natürlich heranwachsen kann. Seit dem Beginn des Apfelanbaus im Vinschgau um 1930 hat sich klarerweise einiges verändert. Heute vereinen sich im Apfelparadies Vinschgau die traditionellen Wurzeln der Landwirtschaft mit dem technologischen Fortschritt. Über die Jahrhunderte gleich geblieben, ja sogar verbessert hat sich die hohe Qualität des Vinschger Apfels.

Naturnahe Landwirtschaft
Die Vinschger Bauern wissen seit jeher: Landwirtschaft gelingt nur im Einklang mit der Natur. Mit den natürlichen Ressourcen gehen sie daher verantwortungsvoll um. Bereits die Hälfte der Obstwiesen im Apfelparadies wird daher mit der wassersparenden Tropfberegnung bewässert. Leben und leben lassen, so lautet die Formel der Vinschger Bauern, um die Artenvielfalt zu fördern. Mit Hecken und Sträuchern, Insektenhotels und Nistplätzen schaffen sie in den Obstgärten zusätzlichen Lebensraum für Pflanzen, Insekten, Vögel und Kleintiere. Und diese geben dem Apfelparadies auch etwas zurück: Als natürliche Schädlingsbekämpfer helfen sie mit, das Gleichgewicht in den Obstanlagen zu halten. So wie es sich für ein Apfelparadies gehört.

Donnerstag, 17 Dezember 2020 10:49

Der Hund ist Teil der Rettungskette

Bergrettungsdienste sind im Alpenbogen von enormer Wichtigkeit und damit unabdingbar. Der Bergrettungsdienst (BRD) in Südtirol und so auch im Vinschgau ist im Alpenverein (AVS) und im Corpo nazionale soccorso alpino e speleologico (CNSAS) organisiert. Die Zusammenarbeit zwischen den Diensten ist hervorragend.

Beispiel Martell: Mit 35 Mitgliedern ist der Bergrettungsdienst Martell eines der mitgliederstärksten Dienste im Vinschgau. Weil das Einsatzgebiet groß und Martell ein vielfrequentiertes Bergsteiger-, Skitouren- und Wandergebiet ist, gibt es auch viele Einsätze des Bergrettungsdienstes, sagt der Leiter der Bergrettung Martell, Egon Eberhöfer. Etwa die Hälfte der Einsätze sind im Winter erforderlich.
Eine besondere Gruppe im Bergrettungsdienst im AVS sind die Hundeführer. Im Vinschgau sind derzeit 4 Hundeführer und eine Hundeführerin aktiv. Der Bezirksleiter der Hundeführer ist Stefan Habicher mit seinem Hund „Irk“ im BRD Latsch. Karl Pedross im BRD Laas mit dem Hund „Indio“, Andreas Fleischmann im BRD Martell mit „Timmi“, Karl Anton Pegoraro im CNSAS Taufers mit „Jessi“ und die Anwärterin Monika Kaserer mit „Linus“ und „Ares“ im CNSAS Martell.
Im Schnitt, sagt Andreas Fleischmann, machen wir im Jahr 12 Einsätze. Wobei 70% im Sommer für Suchaktionen und 30% im Winter absolviert werden. Erst nach erfolgreichem Abschluss der Bergretterkurse mit Abschlussprüfung und somit als aktiver Bergretter kann man auch Hundeführer werden. Eine besondere Beziehung zu Hunden ist natürlich Voraussetzung. Waren es bis vor 30 Jahren vorwiegend deutsche Schäferhunde, die als Rettungshunde zum Einsatz gekommen sind, sind heute vermehrt andere Rassen im Einsatz. An der Seite von Stefan Habicher, Karl Pedross und Andreas Fleischmann sind belgische Schäferhunde. Karl Anton Pegoraro hat einen deutschen Langhaar-schäfer und Monika Kaserer führt zwei Labradore.
Ein ausgeprägter Spieltrieb, ein von Neugier geprägter Charakter sind unter anderem Voraussetzungen eines Hundes, der für eine gezielte Ausbildung in Frage kommt. Die Ausbildung verläuft in mehreren Stufen und mit vielen Übungen, bevor der Hund einsatzfähig ist. Die Grunderziehung erfolgt zu Hause und ist in der Prägephase, also bei jungen Hunden, von enormer Wichtigkeit. Die Beziehung zwischen Hund und Hundeführer wird in dieser Phase aufgebaut, gefestigt und vor allem ein Grundvertrauen entwickelt.
Mit etwa einem Jahr kann der Hund die A-Stufe erreichen, mit dem Ziel, jemanden oder etwas zu finden und auszugraben. Mit etwa 2 Jahren kann die B-Stufe erreicht werden - das Suchen über längere Distanzen gemeinsam mit mehreren Hunden, das Anzeigen durch Verbellen. Mit etwa drei Jahren und mit dem Erreichen der C-Stufe soll der Hund Sicherheit gewonnen haben, ausdauernd und auf entsprechende Aufgaben fokussiert sein, keine Ablenkungen zulassen. Dann ist der Hund gerüstet für den Einsatz.
Die Entwicklungsstufen von Hund und Hundeführer werden gut begleitet, sagt Andreas Fleischmann. Jeden Monat gibt es ein Treffen auf Bezirksebene mit Übungen, im Sommer Stöberübungen, also Suchübungen, im Winter Übungen im Schnee. Stefan Habicher ist Ausbilder auf Landesebene und bringt reichlich Erfahrung mit. Andreas Fleischmann ist seit 2006 bei den Hundeführern. Auf Landesebene sind insgesamt 9 Tage Übungen für Hundeführer Pflicht, 4 Tage im Sommer und 5 Tage im Winter. Diese gemeinsamen Übungen seien, so Andreas Fleischmann, enorm wichtig. Neben dem Kennenlernen der Bergretter gibt es einen Austausch, Tipps und ein Feilen an Gemeinsamkeiten. Einmal im Jahr wird eine Großübung geprobt, gemeinsam mit vielen Bergrettern, mit der Finanzwache, mit Gerätschaften. Im vergangenen Februar war diese Großübung in Taufers im Münstertal. Für die Hunde sind diese Übungen große Belastungsproben mit ungeheuer vielen Sinneseindrücken und Ablenkungsmöglichkeiten. Wenn Hundeführer und Hund in Großübungen und vor allem dann auch im Einsatz als Team funktionieren, gelingen Rettungen, gelingen Erfolge. „Der Hund ist Teil der Rettungskette“, sagt Andreas Fleischmann. Mag auch die Technik (LVS-Geräte usw.) auf einem guten Stand sein, der Hund wird als Teil der Rettungskette Bestand haben.

 

Wer Interesse an einer Ausbildung als Bergretter und auch als Hundeführer hat, soll sich an die jeweilige Alpenvereinsstelle vor Ort wenden.

Donnerstag, 17 Dezember 2020 10:48

Solda pionieri dell’alpinismo

Questo piccolo paese, infatti, è dominato dall’Ortles (3905 m), la cui cima fu scalata per la prima volta già nel 1804 ed era la montagna più elevata, e quindi la più ambita, nell’impero austro-ungarico.

Gianni Bodini


Le prime notizie di Solda risalgono al medioevo, quando questo insediamento posto al limite dei 1900 metri di quota era costituito da 12 masi. È veramente difficile cercare di immaginare quanto dovesse essere dura la sopravvivenza in questo luogo, in modo particolare nei mesi invernali, e chissà se i primi coloni avevano coscienza e tempo per ammirare le bellezze del panorama che li circondava, quelle che oggi attirano visitatori di tutto il mondo. Molto probabilmente non avevano neppure interesse a salire cime scoscese e pericolose se non per cacciare di frodo. Poi, verso gli inizi del XIX secolo, quando in tutto l’arco alpino si stava sviluppando quella “curiosa” attività chiamata alpinismo, anche Solda iniziò a essere frequentata da esploratori e scalatori. Ma fu a partire dal 1862, grazie anche allo spirito imprenditoriale del curato Johann Eller e di due sue sorelle che avevano iniziato ad offrire ospitalità nelle tre modeste stanze della canonica, che ebbe inizio lo sviluppo del turismo a Solda. Questo piccolo paese, infatti, è dominato dall’Ortles (3905 m), la cui cima fu scalata per la prima volta già nel 1804 ed era la montagna più elevata, e quindi la più ambita, nell’impero austro-ungarico. Nel corso degli anni, alpinisti provenienti da tutto il mondo hanno tracciato nuove vie, sempre più ardite, per conquistare le cime del gruppo Ortles-Cevedale. Così anche a Solda nacque la professione di guida alpina e a supporto di questa attività sono sorsero diversi rifugi che ancora oggi costellano la zona e rappresentano una offerta turistica di grande valore. Il vero impulso al turismo alpino di Solda si ebbe però con la costruzione della carozzabile inaugurata nel 1893. Un tragitto lungo ben 11 chilometri che collegava Solda alla strada che porta al passo dello Stelvio, costruita mezzo secolo prima e diventata ben presto una grande attrazione turistica! Nel giro di pochi anni sorsero il Grand Hotel e via via altri alberghi, locande e servizi adatti a ogni classe di clientela. Dopo alterne vicende legate alle due grandi guerre il turismo di Solda si è sviluppato continuamente ed oggi questo centro alpino è tra i più rinomati della Val Venosta, nonostante ciò albergatori e gli addetti del settore turistico sono riusciti a mantenere fino ad oggi quel carattere alpino che contraddistingue questo villaggio.

Donnerstag, 17 Dezember 2020 10:45

Pures Vergnügen in Sulden

Am Fuße des Ortlers erwarten jeden Wintersportbegeisterten rund 44 km bestens präparierte Pisten und ein atemberaubendes Panorama.

Das Skigebiet in Sulden liegt auf einer Höhe von 1.900 bis 3.250 Metern und zählt somit zu einem der schneesichersten Skigebiete überhaupt. Seit dem 9. November erlaubt der Madritschgletscher dem Skigebiet bereits einen Teil seiner Pisten zu öffnen und das Skivergnügen zu starten. Umzingelt ist Sulden von zahlreichen Dreitausendern, darunter auch die Königsspitze, der Zebru und natürlich der Ortler, ein unvergesslicher Anblick.
Der 44 km lange Pistenspaß ist aufgeteilt auf drei Hänge – Langenstein, Kanzel und Madritsch. Egal ob für Anfänger oder fortgeschrittene Wintersportler, das Skigebiet Sulden bietet zweifellos Herausforderung und Abwechslung für jedermann. Die Hänge Kanzel und Langenstein sind zudem über einen flachen Skiweg miteinander verbunden.

Rund 6 Monate hat das Skigebiet geöffnet, bis Anfang Mai darf man auf bestens präparierten Pisten, mit Blick auf eine landschaftlich traumhafte Kulisse, Skifahren. Sulden hat eine der weltweit größten Luftseilbahnen, die pro Fahrt, mit ihren 4 Kabinen bis zu 440 Personen transportieren kann.
Neben dem Skivergnügen gehört aber auch eine kurze Erholung in einer der gemütlichen Hütten zum perfekten Skitag dazu. Die Madritschhütte liegt auf 2.820 Höhenmetern und ist ein willkommener Treffpunkt zum Genießen und Feiern. Die Gäste werden von modernsten Seilbahnen dorthin gebracht und durch ihre Erweiterung und Erneuerung bietet die Hütte mehr Platz und Komfort für alle Wintersportbegeisterten. Ab heuer steht zudem die neu erweiterte K2-Hütte zur Verfügung. Ein Geheimtipp für Genießer.

Langlauf
8 Kilometer bestens präparierte Loipen, quer durch die landschaftlich wunderschöne Talsohle am Fuße des Ortlers, sind ein Muss für jeden Langlaufbegeisterten. Auf der abwechslungsreichen Höhenloipe auf 1.900 Metern macht Langlaufen Spaß. Die Höhenloipe ist von November bis Anfang April geöffnet.

Winterwandern
Die Landschaft und die Ruhe genießen, den Stress hinter sich lassen und Energie tanken. Die Natur auf sich wirken lassen, auch das ist in Sulden möglich. Rund um den Talboden hat man die Möglichkeit, einen 12 Kilometer langen und gut ausgeschilderten Rundweg zu bewältigen.

Tourenski
Ob leichte oder etwas schwierigere Touren, entlang der Pisten oder im Hochgebirge, für jeden begeisterten Tourenskigeher hat Sulden die perfekte Möglichkeit, seine Vorstellungen zu verwirklichen. Zudem gibt es für jeden die Möglichkeit, bei der Alpinschule Ortler eine geführte Tour zu buchen.
www.alpinschule-ortler.com

 

IT Solda
Solda è circondata da numerose cime di tremila metri, tra cui la Königsspitze, lo Zebru e naturalmente l‘Ortles, una vista indimenticabile.

 

Pistentipps

DSC 0125Gran Zebru
Die schwierigste Abfahrt im Skigebiet mit einer Länge von 1.800 m ist die Gran Zebru. Links von der Sesselbahn Schöntauf zweigt die schwarze Panoramaabfahrt von der gleichnamigen roten Abfahrt ab.

Rosim
Die Rosimpiste ist eine anspruchsvolle Panoramapiste und ein Erlebnis für jeden passionierten Skifahrer. Sie führt entlang der Rosimbahn von der Kanzel direkt zur Talstation der Seilbahn Sulden, dabei hat man immer den Anblick der Königsspitze vor Augen.

Schöntaufspitze
Zwischen den beiden Schöntaufliften I und II liegt die rote Abfahrt Schöntauf. Sie schlängelt sich zwischen großen Felsen hindurch über weite Hänge zurück zu den Liftstationen. Eine tolle Abfahrt und die perfekte Möglichkeit, auch einmal die Aussicht zu genießen.

Des Alpes
Eine 1.400 m lange und abwechslungsreiche blaue Abfahrt, die als einfach eingestuft wird. Von der gleichnamigen Sesselbahn am Langenstein aus führt die Abfahrt vorbei an der Bergstation, wo sie in die Talabfahrt übergeht. Diese Abfahrt sollte kein Wintersportbegeisterter verpassen.

Donnerstag, 17 Dezember 2020 10:41

Perfekt für Familien und Kinder

Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten Winterurlaub mit der Familie …

Text: Stephan Gander
Fotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip

In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch erlebt man eine Schneelandschaft wie im Bilderbuch – hier ist es möglich, den Winter mit allen Sinnen zu genießen. Vor allem für Familien mit Kindern ist Trafoi perfekt, denn jeder kommt auf seine Kosten.

Neues im Kinderland Trafoi
Unten … am Kirchenhang von Trafoi, dort wo Roland und Gustav Thöni als Kinder das Skifahren gelernt haben und schon als kleine Knirpse um die Wette gefahren sind, da üben heute am Fuße des Riesen-Ortler die kleinen Ski-Zwerge. Die Seilbahnen Sulden planen das Kinderland Trafoi noch attraktiver zu machen: ein zweiter Zauberteppich wird kommen, um Kindern und Ski-Einsteigern Übungsmöglichkeiten für unterschiedliches Fahrkönnen zu ermöglichen.
Die Skischule Trafoi „Gustav Thöni“ hat sich auf Ski-Anfänger spezialisiert, die erfahrenen Skilehrer, wissen, was Kinder motiviert und mit kleinen Tricks kommt der Ski-Nachwuchs schnell auf Erfolgskurs.

Genuss-Skifahrer
Oben … im Skigebiet Trafoi genießen die Genuss-skifahrer die herrliche Aussicht und freuen sich über die Abfahrten auf leicht bis anspruchsvollen Panorama-Pisten. Nach ein paar intensiven Abfahrten finden Genießer auf der urigen Furkel-Hütte genau das Richtige um Einkehr zu machen: Bei strahlendem Sonnenschein lockt die große Terrasse mit grandioser Aussicht auf das Gipfel-Kino des 3.905 m hohen Ortler und auf seine Gipfel-Kollegen. Wenn es schneit und stürmisch ist, finden Wintersportler in der getäfelten Stube ein gemütliches Plätzchen zum Pausieren.

s35 trafoiTourenskifahrer – perfektes Terrain
Ganz hoch hinaus … auch abseits der Piste kommen Schneeschuhwanderer und Tourengeher voll auf ihre Kosten: mit Fellen unter den Skiern verläuft der Aufstieg. Zuerst durch den verschneiten Wald, vorbei an knorrigen alten Lärchen. Mit jedem Atemzug wird die würzige und reine Bergluft in die Lungen gepumpt. Jetzt ist die Baumgrenze überschritten, dann geht’s weiter zum Schafsegg. Noch ist das Ziel nicht erreicht, es sind noch 400 Höhenmeter bis zum Schafberg (2.935 m). Mit jedem Schritt wächst das Panorama, mit jedem Schritt wächst die Vorfreude, auf eine herrliche Abfahrt durch unberührten Pulverschnee. Oben angekommen, belohnt uns ein grandioser 360 ° Panorama-Blick über verschneite Bergspitzen.

 

Hotels und Pensionen:
www.trafoi.com
Skischule Trafoi:
www.skischule-trafoi.com

 

IT Trafoi - con tutti i sensi
A Trafoi, nel cuore del Parco Nazionale dello Stelvio, si vive un paesaggio innevato come in un libro illustrato - qui si può godere l‘inverno con tutti i sensi. Soprattutto per le famiglie con bambini Trafoi è perfetto, perché ognuno ha il suo valore.

 

Die inoffizielle Gründung der Schischule leitete Oskar Külken mit seinen drei Schilehrern Rudi, Sepp und Albert. Amtlich wurde diese 1936 mit Hilfe von Hans Marini, einem Schilehrer aus Meran.

Text: Hans Thöni

Trafoi, bis nach dem Ersten Weltkrieg eher als Sommer-Tourismus-Ort bekannt, gewann in den 1930er Jahren auch als Wintersportort zunehmend an Bedeutung. Schon 1933–34 erfolgte auf Betreiben der Brüder Gustav und Fritz Ortler, die allerdings noch inoffizielle Gründung, der Schischule und des Schiklubs von Trafoi.
Ende der 1960er Jahre flaute der Wintertourismus in Trafoi allmählich ab. Die gesamten Liftanlagen und Gastronomiebetriebe bedurften der Modernisierung. Diese wurde, dank der öffentlichen Hand und des Einsatzes aller Beteiligten, nach und nach durchgeführt und ist bis heute nicht abgeschlossen.

Die inoffizielle Gründung der Schischule leitete Oskar Külken mit seinen drei Schilehrern Rudi, Sepp und Albert. Amtlich wurde diese 1936 mit Hilfe von Hans Marini, einem Schilehrer aus Meran. Dieser nahm den Anwärtern auch die Prüfung zum staatlich geprüften Schilehrer ab: Gustav Ortler, Fritz Ortler, Otto Thöni, Karl Schöpf, Karl Thöni, Hubert Thöni, Georg Thöni. In den ausgehenden 1930er Jahren herrschte in Trafoi und Sulden betriebsamer Fremdenverkehr. Auch die Hotels Franzens- und Ferdinandshöhe (Stilfserjoch) waren geöffnet, (die Stilfserjochstraße ist ab Trafoi im Winter geschlossen). Man brachte die Gäste, die mit dem Postbus bis nach Gomagoi gekommen waren, mit Pferdeschlitten nach Trafoi. Dann ging’s, unter kundiger Führung zu Fuß aufs Joch hinauf, begleitet von den Trägern, mit dem Gebäck und dem Bedarf für die Hotels. Die Schischulen fanden regen Zuspruch und boten willkommene Arbeit und Verdienstmöglichkeit für Schi- und Hilfsschilehrer. In Aufzeichnungen von Matthias Thöni ist unter anderem Folgendes zu lesen: Oskar Külken staunte nicht schlecht, als er den Fritz Ortler beobachtete, der mit eleganten Schwüngen über den Tabaretta Gletscher (unterhalb der Payerhütte 3029 m Meereshöhe auf Trafoier Seite) hinunterfuhr. Fritz Ortler ist damals schon die Hohe Eisrinne, (Lombardi Biwak – Hl. Drei Brunnen) mit Schiern abgefahren. Nachdem der Trafoier Karl Schöpf das erste Mal als Schilehrer in die Schischule von Sulden kam, tat er folgenden Ausspruch: „Als ich dorthin kam, konnten die Suldner noch keinen Stemmbogen fahren!“
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde jegliche Tätigkeit der Schischule eingestellt. Nach dem Krieg reorganisierte und leitete der anerkannte Schipionier und Rennläufer aus Trafoi, Friedrich Thöni (1923 – 1961), Vater von Roland Thöni, die Schischule. Der Ausbau des Schigebietes erhob Trafoi zum Schi-Mekka der westlichen Landeshälfte: ein 1947-49 von Trafoiern selbst angefertigter Schlittenlift, in Gröden und auf der Seiser Alm gab es solche schon seit 1935, (großer Holzschlitten, auf dem 8 bis 10 Schifahrer, ohne die Schier auszuziehen Platz nehmen konnten und mittels Seilwinde hochgezogen wurde). Den ersten konzessionierten Schlepplift in Trafoi, noch mit Hanfseil, und ohne Bügel, ließ Fritz Angerer 1949 in den Wiesen auf Daliada errichten. Georg und Peter Thöni bauten 1951 einen Schlepplift hinter der Pfarrkirche, vorerst ohne Konzession, diese erlangten sie erst 1954. Karl Schöpf betrieb gleichzeitig einen solchen, auch ohne Konzession, auf Valsurda im Ortsteil Außerhof.
Doch die bestehenden Anlagen genügten den Ansprüchen der Schifahrer nicht mehr. Eine Erweiterung des Schigebietes wurde daher unerlässlich. Diese erfolgte in den Jahren 1950–1953 durch den Bau des Einersesselliftes Trafoi – Kleinboden nebst Schutzhütte (Furkelhütte) und weiterführendem Schlepplift zum Kleinbodenrücken (Schönblick) und zwei kürzeren, ergänzenden Schleppliften in der Nähe der Hütte. Fritz Angerer und die Brüder Hubert und Willi Ortler waren die Initiatoren und Organisatoren dieses Unternehmens. Der Sessellift war einer der ersten und längsten seiner Art in Südtirol. (Vorher gab es Einersessellifte, noch auf Holzstützen gebaut: 1947 Col Alto Corvara und 1948 Monte Piz Seiser Alm und 1951 in Wolkenstein).
Die große Zahl der Winterurlauber in Trafoi stellte die Schischule nun vor enorme Herausforderungen. Die dadurch notwendig gewordene Umstrukturierung und Anpassung an die Erfordernisse der Zeit oblag dem Schischulleiter Friedrich Thöni. Er ist der Gründer der heutigen Schischule von Trafoi.
Die Schilehrer von Trafoi: Nach seinem Tod leiteten bzw. leiten folgende Schilehrer die Schischule Trafoi: Fritz Ortler, Karl Schöpf, Paul Wallnöfer, Herbert Wallnöfer, Josef Angerer, Ernst Angerer und ab 1996 bis heute, Roland Angerer, Schilehrer aus Laas.

 

skischule trafoi buchDer Beitrag von Hans Thöni ist im neuen Buch „Trafoi“ im Reatia-Verlag erschienen.

 

IT Trafoi - scuola di sci
Trafoi, fino al primo dopoguerra più conosciuta come località turistica estiva, si è affermata negli anni ‚30 anche come località di sport invernali. Già nel 1933-34 i fratelli Gustav e Fritz Ortler fondarono, ma ancora non ufficialmente, la scuola di sci e il club di sci di Trafoi.


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