Partschins - Partschins, wo willst du hin? Unter diesem Motto hat der Heimatpflegeverein Partschins mit Präsidentin Hanni Laimer in den Rittersaal der Stachlburg geladen. In einem bemerkenswerten Vortrag machte der Kunsthistoriker Leo Andergassen am 23. Mai die vielen Zuhörer:innen auf die vielen Kunstschätze und auf die baulichen Qualitäten in Partschins aufmerksam und beantwortete die eingangs erwähnte Fragestellung des Abends „Partschins, wo willst du hin?“ ganz lapidar aber eindringlich: „Partschins, du bist da und bleib da“. In ihren einleitenden Worten hatte Laimer eindringlich an Vorsicht bei baulichen Eingriffen und an die Sensibilitäten für erhaltenswerte Bausubstanzen und Ensembles appelliert.
In der Podiumsdiskussion im Anschluss wurde von Sabine Zoderer (F-Gemeinderätin) und Martin Haller (Vertreter der Schützen) die Sorge geäußert, dass sich Partschins durch viele Wohnungsbauten zu einer „Schlafstätte“ entwickeln könnte. Herbert Schönweger, Vorstand im Heimatpflegeverein Partschins, rügte die örtliche Politik, dass sie den Ensembleschutz, je nach Antragsteller, einfach ausheble. Der Ensembleschutzplan sei somit für die Politik offensichtlich das Papier nicht wert. BM Alois Forcher erinnerte an den gültigen Bauleitplan, in dem Baurechte und Kubaturen festgeschrieben seien. Zudem habe die örtliche Politik in der neuen Baukommission kein Mitspracherecht mehr. Er sei grundsätzlich für den Erhalt alter Bausubstanz. Max Sparber (Gemeinderat der Neuen Bürgerliste) hofft, dass Partschins auch in Zukunft lebenswert bleibe.
Der Architekt Bernhard Lösch, der den Ensembleschutzplan von Partschins mitverfasst hat, sagte in der Diskussion, dass dieser Plan von der Politik als eine Richtschnur für sensible Vorgangsweise betrachtet werden solle. Mit dem Hinweis, dass sich vor allem die bäuerlichen Betriebe um den Erhalt alter Bausubstanz einsetzten, meldeten sich Bauernvertreter zu Wort. Benjamin Schupfer appellierte an das Auditorium, gemeinsam für den Erhalt des Partschinser Dorfbildes einzustehen. Aus der Anwesenheit vieler Bürger:innen und aus den Wortmeldungen war abzulesen, dass viele Bürger mit großer Sorge künftige Bautätigkeiten sehen. (eb)