Schluderns - In der Gemeinderatssitzung von Schluderns am 4. Juni nahm das Projekt „Wohnanlage Finstergasse“ breiten Raum für Diskussionen ein. Die Gemeinde Schluderns hat das Wohnhaus in der Finstergasse vor Jahren auch mit Geldbeiträgen vom Land gekauft, mit dem Ziel, vier Wohnungen für den geförderten Wohnbau nach Abschluss der Umbauarbeiten zur Verfügung stellen zu können. Das Unterfangen erweist sich in der Ausführung schwieriger als gedacht. Denn das Interesse für die möglichen Wohnungen ist gering. Das hat einen Grund: Die Preise für die Wohnungen sind sehr hoch. Kurz vor der Gemeinderatssitzung hat Architekt Roland Seidl dem Gemeindeausschuss die genauen Berechnungen für die Generalsanierung mitgeteilt. Demnach würde eine rund 107 Quadratmeter große Wohnung 458.000 Euro kosten, eine zweite in etwa derselben Größe 440.000 Euro. Die zwei kleineren Wohnungen von rund 70 Quadratmetern 289.000 und 304.000 Euro. BM Peter Trafojer sagte, dass es drei Interessenten gebe, denen aber die Preise dann doch zu hoch seien. Trafojer stellte zur Diskussion, ob die Gemeinde die Wohnanlage bauen solle. In die Dikussion darüber, ob die Gemeinde die Wohnanlage finanzieren und bauen solle und man dann auf Nachfrage hoffen könne, involvierte BM Trafojer den gesamten Gemeinderat, dessen Mitglieder sich fast alle zu Wort meldeten. Denn, so Trafojer, es sei keine leichte Entscheidung. Ursprüngliches Ziel war es, mit vier Interessenten eine Genossenschaft bilden zu lassen, die dann als Bauträger die Anlage umsetzt. Das sei nicht gelungen. Der Sekretär Christian Messmer informierte darüber, dass für das Gebäude innerhalb von drei jahren eine Baukonzession ausgestellt und die fertigen Wohnungen dem geförderten Wohnbau zugeführt werden müsse, ansonsten müsse man den vom Land für den Ankauf beigesteuerten Zuschuss von 228.000 Euro zurückzahlen.
Nach längerem Abwägen, nach Vorschlägen, man solle doch zumindest den Rohbau samt Dach errichten, stimmte der Gemeinderat dann mehrheitlich (eine Gegenstimme von Pia Trafojer und eine Enthaltung von Romina Eberhöfer) zu, dass die Gemeinde das Projekt verwirklichen solle und man sich im Ausschuss darüber Gedanken machen solle, ob zur Senkung der Baukosten der Keller weggelassen werden solle.
Die Planungs- und Baukosten sind bereits im genehmigten Haushaltsvoranschlag enthalten (eb)