In Zeiten des Klimawandels, in denen sich meteorologische Extremereignisse häufen, kommt dem Bergwald als Erosions- und Lawinenschutz immer größere Bedeutung zu.
Text: Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks Stilfserjoch in Ruhe
In der Borealregion der nördlichen Hemisphäre und in den hohen Bergen der Erde ist der Winter die auslesende Jahreszeit, welche über Vorkommen oder Fehlen der verschiedenen Pflanzen- und Tierarten entscheidet. Nur wer sich im Laufe der Evolution angepasst hat, kann dem Winter in den Extremlebensräumen an der Wald- und Baumgrenze trotzen.
Die Waldgrenze ist eine weithin sichtbare Geländemarke. Hier oben kommt der aufrechte Baumwuchs mit Stammbildung als Holzschaft zum Erliegen. Es gibt in der Botanik eine Faustregel, welche besagt, dass der Holzwuchs an seine Grenze kommt, wenn die frostfreie Vegetationsperiode nicht mindestens 100 Tage im Jahr anhält. Bei einer kürzeren und durch Frosteinbrüche unterbrochenen Wachstumsperiode kann der Holzfaserstoff Lignin in den Gebirgspflanzen nicht mehr gebildet werden. Wie drastisch sich das Klima und die Lebensbedingungen entlang eines Höhengradienten auswirken, besagt eine andere ökologische Faustregel: Jede 100 Höhenmeter nach oben nimmt die mittlere Jahrestemperatur um etwa 0,6°C ab, die jährliche Niederschlagsmenge aber um etwa 100 mm zu.
Neben den aufrecht wachsenden Lärchen (Larix decidua) und Zirben (Pinus cembra) als waldgrenzbildende Bäume gibt es unter den Bäumen in unseren Alpen noch eine Reihe von Überlebenskünstlern, die sich durch verschiedene Strategien an die Hochgebirgsstandorte angepasst haben. Dort wo aufrechte Stämme von Lawinen geknickt werden, erobern sich andere Holzarten die Standorte: Legföhren oder Latschen und Grün-Erlen.
Krummholz und Wurzelknöllchen
Anstelle eines einzelnen Stammes bildet die Legföhre (Pinus mugo) vielverzweigte, verholzte Triebe, die ihr in ihrem Habitus ein strauchiges Aussehen verleihen. Die Hauptäste wachsen niederliegend und bodenstreichend und schützen sich durch diese Wuchsform vor Schneebruch auch in steilen Lawinenrunsen, durch welche in schneereichen Wintern regelmäßig große Schneemassen als zerstörerische Lawinen abgehen. Die Legföhre trotzt der Lawinenlast durch den sogenannten Säbelwuchs: Durch den stärkeren Wuchs an der Unterseite können sich die Triebe der Legföhre nach Überschüttungen durch Schneelawinen im Frühjahr nach der Ausaperung immer wieder aufrichten. Und wenn einige Triebe geknickt und gebrochen werden, ist durch die Vielästigkeit und reiche Verzweigung das Überleben der Art immer noch gesichert.
Die Grün-Erle (Alnus viridis) ist ebenfalls ein in den Bergen hochaufsteigender Spezialist mit einer großen Höhenamplitude von der Talsohle bis an die Baumgrenze. Im Gegensatz zur Nadelbaumart Legföhre ist die Grün-Erle, auch Alpen-Erle genannt, eine Laubbaumart. Auch sie wächst im steilen, rutschgefährdeten Gelände, bevorzugt auf nassen und feuchten Böden in Lawinenrutschbahnen. Durch den anhaltenden Wasserabfluss sind diese Böden nährstoffarm und der wachstumsfördernde Stickstoff ist an diesen Standorten Mangelware. Die Grün-Erle hat aber wie andere Pflanzenarten im Laufe der Evolution einen Selbstversorgermechanismus entwickelt: Ihre Wurzelknöllchen mit Bakterien sind eine pflanzeneigene Stickstofffabrik.
Die in den Wurzeln enthaltenen Knöllchenbakterien können den in der Luft enthaltenen atomaren Stickstoff in pflanzentaugliches und -verwertbares Nitrat verwandeln. So kompensieren diese speziellen Wurzelbakterien das Manko an Stickstoff auf dem durch das Dauerwasser ausgelaugten Standort.
Kriechsprosse
Oberhalb der Baumgrenze gibt es mit den Zwergweiden (Salix spec.) noch weitere Spezialisten unter den Bäumen. Aufs erste sieht man diesen Spaliersträuchern nicht an, dass sie holzbildende und damit ausdauernd wachsende Pflanzen sind. Laubwerfend und damit winterkahl, wachsen sie oftmals engstens an den Boden angeschmiegt in gestauchten Kurztrieben und bilden in den Blattachseln nach unten viele Senkwurzeln, um sich auf den instabilen Böden stark und abrutschsicher zu verankern. Aus den abgeworfenen Blättern bilden sie sich ihren eigenen Humus zur Bodenverbesserung und die dunkle Farbe dieser Humusschicht wirkt wie eine wärmende Bettflasche. Dunkle Farben absorbieren das einfallende Sonnenlicht viel stärker als helle. Die durch Absorption erhöhte Bodentemperatur ist wachstumsfördernd. Auch die Schneeschmelze wird auf dem sich stärker erwärmenden Boden beschleunigt. Und damit wird die Vegetationsperiode als Wachstumsphase ausgeweitet. Gewissermaßen bestimmen die Zwergweiden an ihren Standorten das Mikroklima selbst mit. „Minima inter arbores“ – die kleinsten unter den Bäumen - nannte sie der große schwedische Taxonom und Systematiker Carl von Linnè. (1707 – 1778). Heute spielen diese alpinen Zwergweiden in der Ingenieurbiologie als Bodenfestiger eine bedeutende Rolle bei der Stabilisierung von rutschgefährdeten und erodierenden Böden in gebirgigen Hochlagen. Mit ihren vielen Adventivwurzeln, ihrem reich verzweigten System der bis zu Dutzende Meter langen Kriechsprosse sind sie als Stabilisatoren technischen Verbauungen mindestens gleichwertig, wenn nicht überlegen, und dabei ökologisch und landschaftskompatibel. Unter den mehr als dreißig einheimischen Weiden-Arten (Salix spec.) kommen etwa fünf Arten als „Gletscherweidenspalier“ bis in Höhen an den frisch auseisenden Gletschervorfeldern vor. Alle Weiden-Arten sind zweihäusig, d.h. ihre Blüten sind eingeschlechtig: Die Männchen als auffällig gefärbte Pollenkätzchen und die Weibchen mit ihren unauffälligeren grünen Blütenständen bilden je eigene Sträucher, die beiden Geschlechter wohnen also in verschiedenen Häusern.
Sterberisiko Frosttrocknis
Nadelbäume oder Koniferen gibt es weltweit. Dominierend im Waldbild werden die Koniferen im borealen Nadelwaldgürtel, der sich von Nordamerika über Nordeuropa bis Sibirien erstreckt. Aus diesen borealen Wäldern stammen ursprünglich die Lärche und die Zirbe als die beiden Baumarten, die in den Alpen die obere Waldgrenze bilden. Die Lärche ist sommergrün, die Zirbe ist immergrün. Wenn jetzt im Herbst die Lärchen ihr flammendes Gelb in die Bergwälder zaubern, kann man aus den verschiedenen Farben der beiden Baumarten ihren jeweiligen Anteil am Waldaufbau erkennen.
Der Abwurf der Nadeln bei der Lärche ist ein für Nadelbäume fast einmaliger Überlebenstrick und sichert der Lärche ihre Höhentauglichkeit. Die Lärche zieht im Herbst das Blattgrün aus den zartgrünen Nadeln zurück und prangt für einige Wochen im Orange und Goldgelb der Xanthophylle und Carotinoide. Dann wirft sie die Nadeln ab, die ja den Blättern eines Laubbaumes entsprechen. Der Nadelabwurf ist die Vorbeugung gegen Winterschäden. Dabei riskieren die Bäume nicht so sehr durch Frost zu erfrieren, als vielmehr durch Dürre zu vertrocknen. Das klingt angesichts der Schneefeuchte in den Bergen seltsam, wird aber verständlich, wenn man um das Phänomen der Frosttrocknis weiß: Der Boden friert im Winter für mehrere Monat steinhart zusammen. Das im Boden enthaltene Wasser wird zu Eis. Und Eis ist jener Aggregatzustand des Wassers, den die Pflanzenwurzeln nicht verwerten können. Die Wasserzufuhr aus dem gefrorenen Boden unterbleibt über die gesamte Bodenfrostperiode. Gleichzeitig sind aber alle Pflanzenteile, welche die Schneedecke überragen, einer intensiven Sonnenstrahlung ausgesetzt, die in den Bergen noch dazu einen hohen Anteil an gefährlicher Ultraviolettstrahlung aufweist. Die Sonneneinstrahlung entzieht den Pflanzenblättern Wasser durch Verdunstung. Anhaltende Verdunstung bei fehlendem Wassernachschub bewirkt Trockenheit bis zum tödlichen Dürrestress. Das ist mit Frosttrocknis gemeint: Absterben von Ästen oder der ganzen Pflanze bei Bodenfrost durch Dürreschäden infolge der Transpirationsverluste. Die Lärche minimiert dieses Risiko durch den Nadelabwurf. Laubbäume mit ihren viel größeren Blattoberflächen müssen ihre Blätter im Herbst schon in viel tieferen Höhen abwerfen, um im Winter der Frosttrocknis zu entgehen. Im Hochgebirge und im hohen Norden reicht die Zeit im kurzen Sommer für die Laubbäume nicht aus, um die Laubmasse neu aufzubauen und ausreichend Zuwächse zu erzielen. Daher dominieren in diesen Gebieten die anspruchsloseren, wintergrünen Nadelbäume und eben die Lärche. Wenn die Lärche ihre Nadeln abwirft, hat sie im Herbst ihre Knospen für das nächste Frühjahr schon gebildet und ihre Zweige mit vielen kleinen Kurztrieben überzogen, in deren Knoten sie bereits die Nadeln der nächsten Generation vorbereitet hat. Im Vergleich zu den immergrünen Nadelbäumen gleicht die Lärche die kürzere Produktionszeit – ein Nachteil des Blattwurfes – durch fast doppelt so hohe Effizienz in ihrer Photosynthese im Hochsommer aus.
Die Menschen der Alpenregion wussten und wissen die besonderen Eigenschaften des Lärchenholzes zu schätzen und zu nutzen: Härte, Moderresistenz, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Reichtum an Harz zeichnen den Baum aus. Das langlebige und harte Lärchenholz wird seit jeher im Brücken-, Erd- und Bergbau eingesetzt und das schwefelfreie Lärchenpech in der Volksmedizin als Entzündungshemmer und zur Wundheilung. In der gebauten Kulturlandschaft besonders markant und eine bereichernde Zier an den Bauernhäusern, Hütten und Almen sind die Lärchenschindeln als Dachbedeckung und die gehackten Rundholzstämme als Baumaterial in der Blockbauweise. Landschaftsprägend und regional verschieden in Form und Bauart sind auch die Lärchenholzzäune als Abgrenzung von Wiesen und Weiden und Eigentumsgrenzen.
Die Zirbe als Königin der Waldgrenze
In den hochsubalpinen Lärchen-Zirbenwäldern auf silikatischem Gesteinsuntergrund der Zentralalpen ist die Lärche die konstante Begleitart in der Baumschicht, aber die Zirbe, auf schweizerisch „Arve“, ist die beherrschende Kennart. Wenn der Mensch nicht jahrhundertlang durch Weiderodung und Holzentnahme das Bild der Waldgrenze verändert hätte, so bestünden in den Ostalpen die Wälder überwiegend aus Zirben. Armin Landmann schreibt in seinem empfehlenswerten Buch „Die Natur der Alpen“ (Franck-Kosmos Verlag Stuttgart 2021), dass „das Regnum der Zirbe in den höchsten Lagen und ihre Überlegenheit gegenüber Lärche und Fichte mehrere Ursachen hat.“ Die Fichte hat in den trockeneren Inneralpen als Flachwurzler größere Probleme mit der Trockenheit, ist anfälliger gegen Frosttrocknis und gegen den Rostpilz (Chrysomyxa rhododendri), der auf der Rostroten Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) parasitiert und auf die Fichtennadeln überspringt. Die dann entstehenden Sporenlager beeinträchtigen die Fichte in ihrer Photosyntheseleistung. Den verminderten Stoffgewinn kann sich die Fichte vor allem in den Hochlagen nicht leisten. Die Lärche hat im Hochgebirge einerseits den Nachteil, durch den Wiederaufbau der Nadeln Zeit zu verlieren, und die jungen Frühjahrsnadeln sind gegen Spätfröste nicht so gut geschützt wie jene der Zirbe. Dazu kommt die verringerte Keimfähigkeit der leichten, nährstoffärmeren Lärchensamen auf geschlossenen Moos- und Humusböden. Lärchen keimen als Lichtkeimer und Primärart gut und leicht auf Rohböden und nach Bodenverletzung etwa auf Windwurfflächen.Demgegenüber sind die großen Nussfrüchte der Zirben wahre Kraftmeier und haben mit dem Tannenhäher als Rabenvogel einen gewichtigen Helfer und „Zirbenwaldgärtner“ bei ihrer Samenverbreitung. Doch dazu weiter unten. Wachsen Lärchen und Zirben gemeinsam auf, dann spielt der Faktor Zeit eine Rolle: Auch wenn die Lärche ein Alter von mehreren Hundert Jahren erreichen kann, die Zirbe wird älter und ist der mitunter über 1.000 Jahre alte Methusalem unter den europäischen Baumarten. Höchstens Eiche (Quercus) und Eibe (Taxus) können mithalten. Im reifenden Hochlagenwald verdrängt die längerlebige Zirbe die Lärche mehr und mehr durch Beschattung. Und hoch oben über der geschlossenen Waldgrenze herrscht die Zirbe in Baumgruppen oder als Einzelkämpferin auf Felsgraten und Geländerippen ohnehin alleine. Vereinzelt steigt sie bis auf 2.600 Meter Meereshöhe auf. Der Tannenhäher hat ihre Samen vor Jahren als seine Wintervorratshaltung hier herauf verfrachtet.
Die Zirbe hat das leichteste Holz, weich und gut bearbeitbar, ist aber dennoch der härteste Extremist aller heimischen Nadelbäume. Ihre im Querschnitt dreikantigen immergrünen Nadeln stehen jeweils zu fünft in einem Nadelbüschel auf einem Kurztrieb und werden fünf bis sechs Jahre alt, bevor sie im schattigen Bauminneren abgeworfen werden und außen in Jungtrieben nachwachsen.
Die Zirbennadeln sind mit einer dichten Wachshaut gegen Verdunstung geschützt und überstehen Winterfröste unter -40°C. Im Winter bleiben die Spaltöffnungen zudem geschlossen und bei dicken alten Zirben reichen die Wasserreserven im Stamm und die mitunter bis unter den Bodenfrost hinabwachsenden mächtigen Wurzeln aus, um Wasserverluste durch Verdunstung auszugleichen. Frosttrocknis ist daher höchstens für junge Zirben ein Problem. Selbst an der Waldgrenze über 2.000 Metern beginnen Zirbennadeln ab Mai noch bei Minusgraden bis -5°C mit der Produktion. Schon ab +10°C erzielt die Zirbe optimale Zuwächse und kann bis Oktober aktiv bleiben. Zusätzlich ist sie in der Lage, sich in ihrer Wuchsform flexibel an Wind und Wetter anzupassen. Ihre Kronenausformung und ihr Erscheinungsbild, je nach Standort vom geschlossenen Bergwald bis in die Kampfzone hinauf, sind beeindruckend variabel. Sturm, Blitzschlag und Schneedruck an und über der Waldgrenze führen zu krüppeligen Wetterzirben. Armin Landmann schreibt in seinem bereits zitierten Buch:
„Kein anderes Wesen prägt das Bild der Inneralpen mehr als diese Baumpersönlichkeit und kaum eine andere Pflanze ist derart fest und vielfältig in der alpenländischen Kultur verankert.“
Die Verwendung von Zirbenholz
Nicht nur im Sozialsystem der Bergbauern waren Frauen jahrhundertlang in vielerlei Hinsicht benachteiligt, nicht zuletzt auch in Erbangelegenheiten. Auch die Töchter der Hofbesitzer verheiratete man möglichst rasch mit einer bescheidenen Ausstattung. Als wertvollste Brautgabe wurde feinstes Tuch mit auf dem Weg gegeben. Die seit Generationen bewahrten und weitervererbten Stoffkostbarkeiten mussten vor Mottenfraß und Pilzen geschützt werden. Traditionell geschah dies in Truhen und Schränken aus Zirbenholz, das besondere Eigenschaften aufweist. Diese Eigenschaften sind inzwischen auch durch wissenschaftliche Studien belegt. Wie Nadeln und Harz enthält auch das Holz der Zirbe das aromatische ätherische Öl Pinosylvin. Was für uns wohlig duftet, ist für Pilze, Bakterien und Motten ein Übel. Die „bioinhibitorische“ Wirkung macht Zirbenholz so robust und schützt Stoffe in der Zirbentruhe. Damit aber nicht genug. Ich zitiere noch einmal Armin Landmann: „Studien etwa aus der Steiermark indizieren, dass die Bauern der Alpen nicht umsonst Zirbenholz für Betten, Möbel, Wandvertäfelungen genutzt, ja ganze Wirtshausstuben damit ausgekleidet haben. Das Holz fördert offenbar Gemüt und Gesundheit. In lebhaft duftenden, ästigen Zirbenstuben und -betten schwindet nicht nur das Holz, sondern auch der Stress, das Herz schlägt ruhiger und das Wohlgefühl wächst…. Die bessere Nachterholung geht mit einer reduzierten Herzfrequenz einher. Die durchschnittliche „Ersparnis“ im Zirbenholzbett lag bei 3.500 Herzschlägen pro Tag, was etwa einer Stunde Herzarbeit entspricht. Wenn das stimmt, dann würde sich das Herz eines „Zirbenbettschläfers“ über drei Jahre Arbeit ersparen, wenn er 80 Jahre alt wird“.
Auch der Ross- und Kuhhandel soll in Zirbenholzstuben friedlicher vonstattengegangen sein, weil die aromatischen Düfte die Streitlust gehemmt und die Verhandlungsbereitschaft gefördert haben. Wahrscheinlich hat beim Feilschen auch der „Zirbengeist“ aus der Flasche ein bisschen nachgeholfen. Seit jeher werden aus den unreifen Petschelnüssen auch gehaltvolle, würzige Schnäpse und Liköre hergestellt. Heute reicht das Spektrum der Verwendung von Zirben von Duftlampen über Duftkissen bis zu Massageölen und Saunaaufgüssen. Die Königin der Waldgrenze erlebt eine Renaissance.
„Zirmgratsch“ ist treffender als „Tannenhäher“
Wenn es um Lawinenschutz geht, ist Hochlagenaufforstung ein Schlüsselwort. Nichts bietet an steilen Hängen eine bessere Sicherheit und Prävention als ein gesunder Bergwald. Aufforstung in Hochlagen ist teuer, schwierig und auch von Ausfällen betroffen. Aber es gibt eine kostenlose Hilfe von einem einst verfemten und gejagten Vogel, dem Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes). Natürlich leistet der Tannenhäher, der wegen seiner Hauptnahrungsbasis treffender mit dem Dialektnamen „Zirbmgratsch“ beschrieben ist, seinen Beitrag als Zirbenwaldgärtner nicht bewusst und uns Menschen zuliebe. Aber die Lebensweise und die Verhaltensbiologie des Tannenhähers kommen uns wegen der Wintervorratshaltung des Vogels sehr zunutze.
Der Tannenhäher im Porträt
Der Tannenhäher ist ein akustisch auffälliger, lauter Krähenvogel und ein waldbewohnender Nussknacker. Im wissenschaftlichen Gattungsnamen Nucifraga findet sich die Tätigkeit als Nusszerteiler wieder. Krähenvögel sind neugierig, aber gleichzeitig vorsichtig. Tannenhäher sind zur Brutzeit sehr heimlich unterwegs und nur im Herbst an und oberhalb der Waldgrenze einigermaßen leicht zu beobachten.
Im Leben der Zirmgratsch ist das Anlegen dauerhafter Vorräte für die Überwinterung und für die Aufzucht der Jungen von entscheidender Bedeutung. Durch seine Vorratswirtschaft ist der Tannenhäher auch im Winter an das Revier gebunden und ein ausgeprägter Standvogel. Vorkommen, Bestandesdichte, Ortsbewegungen und das Fortpflanzungsgeschehen dieser Vogelart sind vollständig von den Zirben abhängig. Das gesamt Brutgeschehen des Tannenhähers bis zum Flügggewerden der Jungen beansprucht bis über 100 Tage. Die Vögel können daher nur eine Brut im Jahr aufziehen. Die Bindung ans Revier und an die Vorräte sowie die Notwendigkeit, die Brut unter extremen Bedingungen zu beginnen, führen beim Tannenhäher nicht nur zu Partnerschaft in monogamer Dauerehe, sondern auch zur partnerschaftlichen Arbeitsteilung beim Brüten: Der Tannenhäher ist der einzige Vertreter aus der Familie der Rabenvögel, bei denen sich das Männchen an der Erbrütung der Eier beteiligt.
Wie alle Rabenvögel sind auch die Tannenhäher Nahrungsopportunisten und nehmen, was sie kriegen: neben Samen der Zirben und Haselnüssen auch Fichtensamen, aber kaum die schwer auszulösenden, kleinen und kalorienarmen Lärchensamen. Daneben naschen sie auch an fruchtigen Beeren: Preisel- und Rauschbeeren, Vogelbeeren und Holunder. Und sie fressen alles, was sie an Insekten und tierischem Eiweiß erwischen. Aus sich häufenden Beobachtungen in Siedlungsnähe ist eine bestimmte Tendenz ableitbar, dass der Tannenhäher im Herbst zunehmend auch zum Kulturfolger wird, weil er vermehrt in Hausgärten absteigt, Haselnüsse und Walnüsse zu holen.
Der Zirbenwaldgärtner
Nüsse sind fett und nahrhaft, aber nicht alle sind speicherfähig. In den Alpen eignen sich neben den Haselnüssen mit einem Fettgehalt bis zu 60 % vor allem die Zirbelnüsse, bei denen das Fett bis zu 75 % des Trockengewichtes ausmacht. Die Zirbe, die Königin der Baumgrenze, gibt ihrem Nachwuchs ein üppiges Vorratspaket zum Auskeimen mit. Dieses nährstoffreiche Paket macht sich der Tannenhäher zunutze.
Bei der Ernte der Zirbelnüsse gehen die Häher sehr effizient vor: Am Stamm oder an guten Plätzen hacken die Zirbmgratschn die Zapfenschuppen weg und testen die Samen auf ihre Konsistenz. Dadurch werden fast 100 % der vitalen Samen je Zapfen verwertet. Für den Nusstransport hat der Krähenvogel einen eigenen Tragsack entwickelt, eine sich vor und unter dem Zungenansatz öffnende Tasche. Bis zu 90 Zirbelnüsse kann der Tannenhäher in seinem Tragsack verstauen. Die Last, die bis zu 15 % des Körpergewichtes ausmachen kann, transportieren Tannenhäher im Flug bis zu 15 km weit und überwinden dabei Höhenunterschiede bis zu 700 Metern, auch über Pässe, wenn der Vorrat im eigenen Revier nicht ausreicht. Dort werden die Nüsse dann sorgfältig versteckt und bei großer Konkurrenz zuerst auch in Zwischenverstecken, um arteigene Neider zu irritieren und fehlzuleiten und ihnen die mühsam gesammelte Eigennahrung vorzuenthalten. In 1-3 Monaten Sammeltätigkeit versteckt ein einziger Häher mindestens 30.000 bis 100.000 Nüsse in vielen tausenden Verstecken. Dieser Vorrat reicht nicht nur für den Häher selbst über den Winter, sondern auch für den Spender, die Zirbe, um im nächsten Jahr auszukeimen.
Hohe Intelligenz und Erfolgsquote
Das größte Wunder aber ist die Erfolgsquote des Tannenhähers: In einer durch Schnee völlig veränderten Landschaft ist er imstande die Verstecke wiederzufinden. Seine Erfolgsquote bei Grabungen im Schnee liegt zwischen 75 und 85 %. Wie sich herausstellte, können sich die Häher bis zu 7.000 Versteckplätze punktgenau merken. Wenn das keine Meisterleistung eines Vogelgehirnes ist! Die nicht wiedergefundenen Nüsse keimen als Büschelpflanzungen auch an ökologischen Extremstandorten. Die jahrtausendalte Kooperation zwischen Zirbe und Vogel ist nicht nur billiger als Hochlagenaufforstung oder als technischer Lawinenschutz durch den Menschen, sondern auch effizienter und nachhaltiger. Dies vor allem deshalb, weil der Tannenhäher seine Zirbelnüsse nicht einfach irgendwo versteckt. Die meisten Samen deponiert er in kurzrasigen, vegetationsarmen oder felsigen Stellen am Boden, an Baumstümpfen oder in der Streu unter Bäumen. Der Tannenhäher transportiert die Nüsse auch bergaufwärts. Er hebt damit die Baumgrenze nach oben an und ist als alpiner Landschaftsgestalter der Gärtner des Zirbenwaldes. Umso schwerer vorstellbar ist es heute, dass der Tannenhäher bis in die 1960er-Jahre als Forstschädling angesehen wurde, der die Zirbe in ihrer Vermehrung beeinträchtigt. In diesen Zeiten war der Abschuss des Hähers sogar mit Prämien belohnt worden!
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Der Frühling bei uns ist einzigartig abwechslungsreich, unten im Tal beginnt die Natur aus dem Winterschlaf zu erwachen, in den Höhen verzaubern die verschneiten Berggipfel und im Martelltal können Winterliebhaber die verschiedensten Aktivitäten voll und ganz genießen und ausnutzen. Während Sie im Martelltal die umliegende Bergwelt ausforschen, treffen Sie in Latsch bereits die ersten Wanderer und Biker welche die Wege und Trails am Sonnenberg genießen.
Dein Frühling im Vinschgau – erleben Sie bei geführten Wanderungen, Verkostungen und vielem mehr die Schätze des Vinschgaus. Bei uns im Feriengebiet erwartet Sie zum Frühlingserwachen, das Frühlingserwachen entlang der Burgen und Schlösser, die geführte Wanderung lässt Sie die Kulturschätze gepaart mit dem Erwachen der Natur erleben. Beim Streifzug „mit der Bäuerin durch die blühende Obstwiese“ erfahren Sie Wissenswertes über den Apfelanbau und die Arbeit des Bauern.
Am besten Sie erleben das Feriengebiet Latsch-Martelltal selbst und können sich davon überzeugen, wir freuen uns auf Sie!
Als gesunder Snack für zwischendurch oder zu leckeren Süßspeisen verarbeitet:
Vinschger Äpfel schmecken das ganze Jahr hindurch. Doch wussten Sie, dass jede Jahreszeit
ihre spezifischen Apfelsorten bereit hält?
Ein selbstgemachter Apfelstrudel zum heißen Tee. Der Duft von Bratäpfeln, der durch die Wohnung zieht. Ein knackiger Apfel als Energiespender während des Skifahrens oder beim Winterwandern. Vinschger Äpfel schenken im Winter gesunde Genussmomente. Doch Apfel ist nicht gleich Apfel: Auch Apfelsorten haben ihre ideale Jahreszeit, in der sie am intensivsten schmecken.
Der Apfel als saisonale Spezialität
Während der Golden Delicious, die Vinschger Hauptsorte, das ganze Jahr über mit vollem Geschmack erhältlich ist, ist bei anderen Sorten durchaus der Zeitpunkt entscheidend. Manche Äpfel entfalten im Frühjahr ihr volles Aroma, andere im Herbst. Als Winteräpfel werden jene Apfelsorten bezeichnet, die nach der Ernte noch zirka zwei Monate lagern sollten, um dann ab Dezember ihren vollen Geschmack zu entfalten. Bei manchen Sorten passt auch ihr charakteristisches Aroma gut in die kalte Jahreszeit. Für die tropisch-fruchtigen Sorte eignen sich hingegen die heißen Tage besser zum Genießen.
Jede Zeit hat ihren Apfel
Welcher Apfel eignet sich nun besonders für den Winter? Der sehr süße Ambrosia™ duftet und schmeckt intensiv nach Honig und Nektar. So versüßt dieser Schneewittchen-Apfel mit seinen wärmenden Aromen besonders die kälteren Wintertage. Auch der envy™ überzeugt im Winter. Außergewöhnlich süß, sehr knackig und besonders saftig. Der saftig-süße Golden und Red Delicious oder der sehr süße Fuji wärmen ebenso im Winter Herz und Seele – um nur einige Apfelsorten für die Wintermonate zu nennen. Im SweeTango® steckt hingegen der ganze Sommer in einem Apfel. Mit seinen erfrischenden tropisch-fruchtigen Noten verlängert der Apfel im Herbst das Sommergefühl.
Apfelvielfalt in den Vinschger Detailgeschäften
Die ganze Vielfalt an Äpfeln aus dem Vinschgau finden Sie in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften in Eyrs, Schlanders, Latsch, Kastelbell und Naturns. Die erfahrenen Mitarbeiterinnen informieren Sie gerne über die Aromen der einzelnen Apfelsorten und haben so manchen Tipp zur perfekten Lagerung oder Verarbeitung der Äpfel parat.
Vinschger Äpfel und veredelte Apfelprodukte kaufen
Welche Apfelsorte gerade aktuell zur Saison passt und besonders gut schmeckt, können Sie in den Vinschger Detailgeschäften entdecken. Hier finden Sie auch veredelte Apfelprodukte wie Apfelsaft, Apfelessig oder Apfelmus der Marke „Leni´s“ von VOG Products, in denen auch Vinschger Äpfel stecken.
Holen Sie sich jetzt Ihre leckere Extraportion an Vitaminen und Geschmack: Die Vinschger Detailgeschäfte freuen sich über Ihren Besuch!
Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten Winterurlaub mit der Familie …
Text: Stephan Gander
Fotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip
In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch erlebt man eine Schneelandschaft wie im Bilderbuch – hier ist es möglich, den Winter mit allen Sinnen zu genießen. Vor allem für Familien mit Kindern ist Trafoi perfekt, denn jeder kommt auf seine Kosten.
Neues im Kinderland Trafoi
Unten … am Kirchenhang von Trafoi, dort, wo Gustav Thöni als kleiner Knirps das Skifahren gelernt hat, da üben heute am Fuße des Riesen-Ortler die kleinen Ski-Zwerge. Die Seilbahnen Sulden haben im Kinderland einen neuen und längeren Zauberteppich aufgestellt: So haben Anfänger und Ski-Einsteiger Übungsmöglichkeiten, um ihr unterschiedliches Fahrkönnen zu verbessern. Die Skischule Trafoi „Gustav Thöni“ hat sich auf Ski-Anfänger spezialisiert, die erfahrenen Skilehrer, wissen, was Kinder motiviert und mit kleinen Tricks kommt der Ski-Nachwuchs schnell auf Erfolgskurs.
Genuss-Skifahrer
Oben … im Skigebiet Trafoi genießen die Genuss-Skifahrer die herrliche Aussicht und freuen sich über die Abfahrten auf leicht bis anspruchsvollen Panorama-Pisten. Nach ein paar intensiven Abfahrten finden Genießer auf der urigen Furkel-Hütte genau das Richtige, um Einkehr zu machen: Bei strahlendem Sonnenschein lockt die große Terrasse mit grandioser Aussicht auf das Gipfel-Kino des 3.905 m hohen Ortler und auf seine Gipfel-Kollegen. Wenn es schneit und stürmisch ist, finden Wintersportler in der getäfelten Stube ein gemütliches Plätzchen zum Pausieren.
Tourenskifahrer
Hoch hinaus … auch abseits der Piste kommen Schneeschuhwanderer und Tourengeher voll auf ihre Kosten: Mit Fellen unter den Skiern verläuft der Aufstieg durch perfektes Terrain. Zuerst durch den verschneiten Wald, vorbei an knorrigen alten Lärchen. Mit jedem Atemzug wird die würzige und reine Bergluft in die Lungen gepumpt. Jetzt ist die Baumgrenze überschritten, dann geht’s weiter zum Schafsegg. Noch ist das Ziel nicht erreicht, es sind noch 400 Höhenmeter bis zum Schafberg (2.935 m). Mit jedem Schritt wächst das Panorama, mit jedem Schritt wächst die Vorfreude, auf eine herrliche Abfahrt durch unberührten Pulverschnee. Oben angekommen, belohnt uns ein grandioser 360 ° PanoramaBlick über verschneite Bergspitzen.
NEU:
Nachdem die Stilserjochstraße ab Trafoi geschlossen bleibt, wird die Strecke zu einem wunderschönen Winterwanderweg.
Einkehrmöglichkeit am Ende der Wanderung: im Berg-Gasthof „Zum Weissen Knott“.
Vormerkungen bei Gaby:
+39 371 309 0717
Trafoi - con tutti i sensi
A Trafoi, nel cuore del Parco Nazionale dello Stelvio, si vive un paesaggio innevato come in un libro illustrato - qui si può godere l‘inverno con tutti i sensi. Soprattutto per le famiglie con bambini Trafoi è perfetto, perché ognuno ha il suo valore.
Am Fuße des Ortlers erwarten jeden Wintersportbegeisterten rund 44 km
bestens präparierte Pisten und ein atemberaubendes Panorama.
Das Skigebiet in Sulden ist kein Geheimtipp, Sulden ist höchstes Niveau, Sulden ist „First Class“: Eine der weltweit größten Luftseilbahnen, die in normalen Zeiten pro Fahrt mit ihren 4 Kabinen bis zu 440 Personen transportieren kann, steht für einen unbeschwerten Aufstieg zur Verfügung. Hinzu kommt die neue 10-er Umlaufbahn Kanzel. Die neue Umlaufbahn ist in Design und Funktionalität die neueste Generation von Seilbahnen des Spezialisten Doppelmayr. Der Personentransport hinauf auf die Pisten ist in Sulden also kein Problem - keine Wartezeiten - auch bei regem Ansturm von Wintersportlern. Denn mit der großen Luftseilbahn, mit der 10-er Umlaufbahn Kanzel und mit der 10-er Umlaufbahn Rosim stehen drei Aufstiegsmöglichkeiten in der Talsohle zur Verfügung - „first class“ eben.
Die Seilbahnen in Sulden sind ist seit 12. November in Betrieb. Das Skigebiet, das sich in einer Höhenlage von 1.900 bis 3.250 Metern befindet, ist aufgrund seiner bemerkenswerten Geografie schneesicher. Die 44 km Pisten sind aufgeteilt auf drei Hänge – Langenstein, Kanzel und Madritsch. Die Hänge Kanzel und Langenstein sind über einen Skiweg miteinander verbunden. Die Auswahl der Pisten ist fundamental: Es gibt Pisten, die sind sanft für Anfänger, cool für Fortgeschrittene und herausfordernd für Edeltechniker.
Das Panorama ist in Sulden naturgegeben, aber auch „first class“ und königlich: Ortler, Königsspitze, Zebrú - atemberaubend.
Nach dem Skifahren und mit Hunger im Bauch ist der Genuss auf der Madritschhütte (2.820 m), auf der feinen K-2-Hütte doppelt: mit Panoramablick schmecken herzhafte Gerichte und Getränke hervorragend.
Langlauf
8 Kilometer bestens präparierte Loipen, quer durch die landschaftlich wunderschöne Talsohle am Fuße des Ortlers, sind ein Muss für jeden Langlaufbegeisterten. Auf der abwechslungsreichen Höhenloipe auf 1.900 Metern macht Langlaufen Spaß. Die Höhenloipe ist von November bis Anfang April geöffnet.
Winterwandern
Die Landschaft und die Ruhe genießen, den Stress hinter sich lassen und Energie tanken. Die Natur auf sich wirken lassen, auch das ist in Sulden möglich. Rund um den Talboden hat man die Möglichkeit, einen 12 Kilometer langen und gut ausgeschilderten Rundweg zu bewältigen.
Tourenski
Ob leichte oder etwas schwierigere Touren, entlang der Pisten oder im Hochgebirge, für jeden begeisterten Tourenskigeher hat Sulden die perfekte Möglichkeit, seine Vorstellungen zu verwirklichen. Zudem gibt es für jeden die Möglichkeit, bei der Alpinschule Ortler eine geführte Tour zu buchen.
www.alpinschule-ortler.com
Pistentipps
Gran Zebru
Die schwierigste Abfahrt im Skigebiet mit einer Länge von 1.800 m ist die Gran Zebru. Links von der Sesselbahn
Schöntauf zweigt die schwarze Panoramaabfahrt von der
gleichnamigen roten Abfahrt ab.
Rosim
Die Rosimpiste ist eine anspruchsvolle Panoramapiste und
ein Erlebnis für jeden passionierten Skifahrer. Sie führt entlang der Rosimbahn von der Kanzel direkt zur Talstation der Seilbahn Sulden, dabei hat man immer den Anblick der
Königsspitze vor Augen.
Schöntaufspitze
Zwischen den beiden Schöntaufliften I und II liegt die rote Abfahrt Schöntauf. Sie schlängelt sich zwischen großen
Felsen hindurch über weite Hänge zurück zu den Liftstationen. Eine tolle Abfahrt und die perfekte Möglichkeit, auch einmal
die Aussicht zu genießen.
Des Alpes
Eine 1.400 m lange und abwechslungsreiche blaue Abfahrt,
die als einfach eingestuft wird. Von der gleichnamigen
Sesselbahn am Langenstein aus führt die Abfahrt vorbei an der Bergstation, wo sie in die Talabfahrt übergeht. Diese Abfahrt sollte kein Wintersportbegeisterter verpassen.
Solda
Solda è circondata da numerose cime di tremila metri, tra cui la Königsspitze, lo Zebru e naturalmente l‘Ortles, una vista indimenticabile.
Ein Denkmal in Sulden ist Theodor Christomannos gewidmet. Eine Inspiration für eine Zeitreise.
von Cornelia Knoll
Am Talende von Sulden, genau dort wo vor 150 Jahren noch eine hundert Meter hohe Gletscherzunge Sulden bedrohte, steht eine kleine Bank und davor ein hölzernes Fernrohr.
Dort sitze ich oft an warmen Sommerabenden und auch heute an einem kalten Wintertag. Schaue mir die schroffe, nun gletscherfreie Legerwand an, genieße den freien Blick auf die Suldenspitze und schmökere im Tourismusbuch von einem gewissen Christomannos. Es ist kein Zufall, dass mich dieses 1895 verfasste Buch genau auf diese Panoramabank begleitet Zwei Meter daneben steht nämlich das Denkmal samt Bildnis des Bergpioniers Theodor Christomannos, welcher mir augenzwinkernd dabei zuschaut, wie ich seiner blumig-schönen und ausschweifend geschriebenen Erzählung folge.
Ein kleiner Auszug davon: „…schon kleine Spaziergänge von dem Grand-Hotel aus ,gestatten selbst dem „Laien“,Einblicke in die erhabensten Scenarien der Hochgebirgswelt zu nehmen… hoch zu Pferd bis mitten in die Märchenwelt der Gletscher ,wo am Grunde der blauen Gletscherspalten die Eisnixen hausen und der alte Berggeist die armen Sterblichen durch donnernde Lawienenstürze schreckt. Arme Bemitleidenswerthe ,die in Folge vernachlässigter Erziehung, die Berge lieber von unten als von oben ansehen und als verweichlichte ,verwöhnte Stadtmenschen sich nicht aufraffen können ,den liebgewonnenen Comfort auch nicht auf kurze Zeit zu entbehren ,sollen so auf diese Weise in die erfrischende Hochgebirgsluft geführt werden. ..Tröste Dich, beleidigtes Hochtouristenherz ,vergönne auch diesen Unwürdigen den seltenen Genuss ….“
(dass er selbst nach einer Wette mit Graf Trapp den Ortler im Smoking und 4 Paar Lackschuhen bestiegen hatte, verheimlicht der bergerfahrene Schreiberling wohlweislich…)
Fasziniert von seiner wundervollen Art des geschriebenen Wortes lese ich seine Geschichten über die touristische Erschließung der Vinschger Bergdörfer „Sulden-Trafoi“…. Folge interessiert seinen Erzählungen, welche mich durchs früher karge Vinschgau hinab ins vornehm-florierende Meran mitnehmen und zurück über den Reschenpass bis nach Landeck führen.
Der Schreiber dieses Buches legt seine Seele in diese Zeilen; man spürt seine Liebe für die Berge, für die Natur und ahnt in jedem Wort die Bewunderung für das Land Tirol, welches sich 1895 immer mehr für die touristische Welt öffnete.
Doch kein einziges Mal erwähnt der bescheidene Schriftsteller Christommanos in seinem Werk, dass gerade er selbst die Triebfeder der Alpenerschließung für den Fremdenverkehr im heutigen Südtirol war. Dass er als politisch Engagierter und Freund der königlichen Familie seine Talente für die Erschließung der Alpenpässe nutzte und maßgeblich am Bau der Dolomitenstraße Bozen-Cortina, sowie der Bahnverbindung Meran–Mals beteiligt war.
Theodor Christomannus geboren 1854 als Sohn einer griechischen Kaufmannsfamilie, besuchte das Franziskanergymnasium in Bozen bevor er in Innsbruck Rechtswissenschaft studierte und schließlich in Meran als Richter und Anwalt tätig war.
Als schillernden Salonlöwen, großen Bergfreund und großherzig kreativen Geist wurde Christomannos von seinen Weggefährten beschrieben. Als amüsanten Gesellschafter der mit vollen Händen und großem Herzen, seine Kraft und sein Geld nach allen Seiten ausgab, um auch weniger begüterten Menschen zu helfen. Die Freude an der Gebirgswelt und der Drang, deren Schönheit auch den Mitmenschen zu erschließen, brachte ihn schließlich auf holprigem Saumpfad und hoch zu Ross ins Bergbauerndorf Sulden. Dort traf er auf den Architekten Otto Schmid, mit welchem er im Jahre 1893 den Bau des ersten hochalpinen Berghotels „Grand Hotel Sulden“ plante und fertigstellte. Ein einzigartiges Luxushotel mit Strom, Warmwasser, Telegrafenamt, einer vorzüglichen Küche plus Weinkeller, das nun zahlungskräftige Menschen aus der ganzen Welt anlockte. Daraufhin gründete er den „Verein für Alpenhotels“ und setzte sich zusammen mit Kurat Eller (der Erbauer des Hotel Eller 1865) für den Bau einer Straße nach Sulden ein. Bei einem pompösen Promenadenfest in Meran sammelte er unzählige Spenden und sorgte in kürzester Zeit dafür, dass nun Gäste mit Kutschen aus Meran, von Bormio und Landeck nach Sulden fahren konnten. Somit waren die Tage der Armut in Sulden gezählt, …weitere Pensionen und Herbergen wurden von den Suldnern errichtet und die ehemals bettelarmen Einheimischen konnten als Bergführer, Angestellte oder Gastwirte vom Tourismus leben.
So war der mutige, vorausdenkende und großzügige Grieche Theodor Christomannos bereits zu Lebzeiten in Sulden sehr beliebt geworden und wurde auch in ganz Südtirol für seinen Pioniergeist und sein freundliches Wesen sehr geschätzt. In Trafoi errichtete das Duo "Architekt Otto Schmid und Theodor Christomannos“ im Jahre 1896 das nächste hochalpine Luxushotel, sowie das Hotel Karersee in den Dolomiten. Alle genauso prachtvoll wie das Suldenhotel und in dieser typischen Architektur der damaligen hochalpinen Luxushotels gebaut.
Leider hat man heutzutage in Südtirol den griechischen Pionier mit seinen Taten für den Südtiroler Tourismus etwas vergessen. Seine einzigartig ästhetischen Berghotels wurden dem langsamen Verfall preisgegeben oder sind im Krieg abgebrannt.
Theodor Christomannos hatte einen Traum und hat ihn verwirklicht. Er wollte die Hochtäler Tirols touristisch erschließen und der dortigen Bevölkerung somit zu einer Lebensgrundlage verhelfen. Er lebte in einer Zeit, welche von Aufbruch und Erneuerung zeugt und hat seine Talente zum Wohle der Bergmenschen eingesetzt. Es war eine damalige Zeit, welche uns heute etwas nostalgisch werden lässt und uns zeigt, welch enormer unternehmerischer Einsatz notwendig wäre, um auch in unserer Zeit das wichtige Unternehmertum mit dem ästhetisch sozialen Geist zu verbinden.
Theodor Christomannos
Affascinata dal suo splendido modo di scrivere, leggo i suoi racconti sullo sviluppo turistico dei villaggi montani di Solda-Trafoi in Val Venosta ..... Seguo con interesse le sue storie, che mi portano attraverso la Val Venosta, un tempo brulla, fino all'elegante e fiorita Merano e di nuovo attraverso il Passo Resia fino a Landeck.
L’evoluzione del turismo a Solda è facilmente consultabile leggendo documenti, pubblicazioni e libri sull’argomento che raccontano in modo esaustivo questo fenomeno presente da ormai oltre 150 anni.
Testo e Foto: Gianni Bodini
Dopo la costruzione della strada dello Stelvio nel 1825 gruppi sempre più numerosi di viaggiatori iniziarono a risalire queste valli “selvagge”. I primi turisti che raggiungevano Solda erano prevalentemente alpinisti che d’estate salivano in quota per vivere l’esperienza di muoversi in un mondo arcaico, privo di tracce umane. Poi anche il turismo invernale è diventato di moda e Solda è una meta molto apprezzata…
Invece cercare di ricostruire la storia dei ghiacciai, che incoronano questo paese aumentandone il fascino, è meno molto più difficile e le pubblicazioni disponibili sono riservate agli addetti ai lavori. Qui si parla di: isotopi, di trizio, o di anidride solforosa e di ceneri e pollini. Da alcuni anni un team internazionale di specialisti sta studiando in modo particolare la vedretta Alta dell’Ortles, quella che scende proprio dalla cima di questo monte che con i suoi 3905 m era il più alto dell’impero austro-ungarico. A partire dal 2009 sono stati effettuati dei carotaggi che si sono spinti fino a 75 m di profondità per fermarsi dove il ghiaccio poggia sulla roccia. Più si scende e più aumenta l’antichità del ghiaccio e gli strati inferiori, sottoposti a una pressione sempre maggiore, sono sempre più sottili: proprio come gli anelli di crescita degli alberi. Alcune particelle inglobate nel ghiacciaio hanno permesso di datare intorno ai 40 m di profondità le tracce degli esperimenti nucleari degli anni ’60. Più in basso si trovano magari le tracce delle ceneri del vulcano Krakatoa (in Indonesia) che nel 1883, a seguito di una gigantesca eruzione, oscurò il sole su tutto il pianeta con un conseguente calo delle temperature medie. Intorno ai 70 m di profondità alcune particelle organiche, come aghi di larice, hanno permesso di datare il ghiaccio a 6800 anni fa! Insomma i ghiacciai sono una sorta di archivio del tempo! Le ricerche sono ancora in corso, ma già questi risultati sono sorprendenti. A questo punto sono forse riuscito a stuzzicare la vostra curiosità e potrebbe venirvi voglia di compiere una escursione estiva, con guida, su di un ghiacciaio. Ma allora potreste chiedervi perché la propongo ora? La risposta è semplice: se avete letto queste righe molto probabilmente state trascorrendo delle vacanze invernali in val Venosta e questo potrebbe essere un motivo per tornare d’estate!
Das Winterportgebiet Minschuns im Val Müstair zählt zu den „kleinen & feinen“ Orten. Das hochgelegene Skigebiet (1.700 – 2.700 m) erschliesst mit drei Bügelliften abwechslungsreiche Abfahrten oberhalb der Baumgrenze.
Text: Annelise Albertin
Skifahren statt Schlangestehen! So lautet das Motto im Skigebiet Minschuns im Val Müstair. Angrenzend an den Schweizerischen Nationalpark liegt Minschuns eingebettet in eine einzigartige intakte Naturlandschaft. Wer Weile hat, das Auge schweifen zu lassen, kann mit etwas Glück fast vom Pistenrand aus Steinböcke und Gämsen in ihren Winterquartieren beobachten. Das Skigebiet ist sowohl für Skifahrer wie für Snowboarder ein Paradies. Die Talabfahrt nach Tschierv oder die Abfahrt über die Alp Champatsch nach Lü und weiter nach Tschierv runden das Skivergnügen am Ende des Tages ab. Familien mit kleinen und großen Kindern lieben Minschuns besonders wegen seiner Überschaubarkeit. Während sich die Kleinen am neuen Tellerlift im flach abfallenden Gelände vor der Sonnenterrasse im Schnee tummeln, genießen die Größeren das Schneevergnügen auf dem übersichtlichen Pistennetz.
Das Val Müstair im Winter
Ob Sie das Tal auf einem der vielen Winterwanderwege erkunden, als Schneeschuhwanderer Ihre Spuren im Schnee hinterlassen oder auf den Langlaufloipen die Natur genießen – Sie werden unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Der Schneeschuh-Erlebnispfad „senda da l’uors“ führt auf einer Marschdistanz von 9.7 km von Fuldera nach Sta. Maria und ist besonders für Schneeschuhtouren-Einsteiger ideal. Am Wintersport-Abend (jeden Mittwochabend) können Skitourengeher und Schneeschuhwanderer von 17:00 – 21:30 Uhr über die Talabfahrt Tschierv-Minschuns zum Bergrestaurant Alp da Munt und weiter bis zur Spitze aufsteigen und abfahren.
Weitere Informationen zum Schneesport-Abend:
- Piste 10 (Talabfahrt Tschierv - Minschuns) ab 17:00 Uhr geöffnet
- Pisten 1, 2 oder 3 (Bergrestaurant Alp da Munt - Spitze Minschuns) ab 18:00 Uhr geöffnet
- Die Pisten sind nicht beleuchtet
(Stirnlampe obligatorisch)
- Pistenrettung vor Ort bis 21.30 Uhr.
Um 21:30 Uhr letze Pistenkontrolle.
- Versicherung ist Sache der Teilnehmer
- Das Restaurant Alp da Munt ist bis
21:30 Uhr geöffnet
Unbekümmerte Stunden verbringen Sie auf dem Schlittelweg Lü – Tschierv oder auf einem der Natureisplätze in Müstair und Tschierv (beide nachts beleuchtet), wo Sie den Winterzauber bei Spiel und Spass erleben. Beim Eisplatz Tschierv gibt es einen Curlingplatz mit drei Rinks.
Information & Reservation:
Hotel Al Rom, Tel. +41 81 858 55 51
Scoula da Skis VAL MÜSTAIR
Vormittags- und/oder Nachmittagsprogramm:
Das Vormittags- und/oder Nachmittagsprogramm findet wöchentlich von Montag bis Freitag statt (in der Weihnachtszeit auch am Wochenende). Der Kurs am Vormittag dauert drei Stunden. Der Kurs am Nachmittag dauert zwei Stunden.
Privatunterricht:
Der Privatunterricht kann täglich am Nachmittag stundenweise gebucht werden. Nach Vereinbarung bieten wir den Privatunterricht auch am Wochenende an. Schreiben Sie uns dafür am Besten eine Nachricht.
Auskünfte und Anmeldung:
Skischule Val Müstair
+41 79 349 17 31
www.skischule-valmuestair.ch
info@skischule-valmuestair.ch
Sportbus Val Müstair
Mit dem Sportbus gelangen Sie ab der Schweizer Grenze in Müstair bis ins Skigebiet Minschuns mit Halt in allen Dörfern.
Bergfahrt Müstair Grenze ab 8.45, 10.45, 12.55.
Rückfahrt Minschuns ab 11.30 und 16.15
Vergnügen im Schnee
Schlittelspass für die Familie, entspannende Momente auf der Sonnenterrasse oder in der Berghütte, stiebende Abfahrten, sonnige Winterwanderungen und gut präparierte Langlaufloipen: Im kleinen und feinen Skigebiet Minschuns sowie im ganzen Val Müstair finden Sie ein abwechslungreiches Angebot.
Skitouren minschuns
Mit dem Sportbus bequem ins Skigebiet Minschuns. Von dort erreicht man den Ausgangspunkt für die spektakuläre Skitour zum Piz Vallatscha.
Langlauferlebnis
Geniessen Sie den Langlaufsport im Val Müstair. Es steht Ihnen ein Loipennetz von 28 km zur Verfügung. Höhenloipe Minschuns (5 km), Panoramaloipe Lü (3 km), Talloipe Valchava-Fuldera-Tschierv (20 km) mit Einstieg beim Center da passlung Furom Fuldera sowie die Tour de Ski Loipe (700 m) in Tschierv. Die Loipe „la artificiala“ kann auch als Nachtloipe benutzt werden (Stirnlampe erforderlich).
Center da passlung
Der Treffpunkt für Langläufer:
Langlaufshop, Miete von Wintersportartikeln, Testskis, Wachs- und Skiservice, Fachberatung, Verkauf von Loipenpässen sowie Bistro mit Sonnenterrasse. (Garderobe, Dusche und Toilette).
Tel. +41 81 858 55 77
Saisoneröffnung am 9. Dezember 2023
Langlaufunterricht:
Info und Kontakt:
Aventüras Berg- & Talsport
Tel. +41 81 858 55 77
info@aventueras.ch
Loipenpass:
Bitte beachten Sie, dass Sie für die Loipen im Val Müstair einen gültigen Loipenpass Val Müstair oder die Venosta Nordic Card benötigen. Diese erhalten Sie im Informationsbüro in Tschierv, im Center da passlung Furom oder online unter langlauf.ch. Preise: Tageskarte Val Müstair CHF 10.00, Wochenkarte Venosta Nordic CHF 40.00, Saisonkarte Val Müstair CHF 80.00, Saisonkarte Venosta Nordic CHF 85.00, Loipenpass Schweiz CHF 160.00.
Mehr Infos unter
val-muestair.ch/langlauf
Events
im Wintersportgebiet Minschuns
22.12.2023
Saisoneröffnung
28.12.2023
Spaghetti ab 17.00 Uhr
im Restaurant Alp da Munt
(Schneesport-Abend für jedermann)
06.01.2024
Das Dreikönigsrennen
18.02.2024
Metzgete ab Mittag
im Restaurant Alp da Munt
03.01. – 13.03.2024
jeden Mittwoch Schneesport-Abend für jedermann
(kein Skiliftbetrieb) Skitouren- + Schneeschuh-Training
Piste ab 17.00 Uhr * + Restaurant offen bis 21.30 Uhr (Fondue auf Vorbestellung) *
- ab 17.00 Uhr Piste Nr. 10
von Tschierv bis Alp da Munt, Pistenrettung vor Ort bis 21.30 Uhr. Um 21:30 Uhr Pistenkontrolle.
- ab 18.00 bis 21.00 Uhr Piste Nr. 1, 2 und 3 von Alp da Munt bis Minschuns begehbar.
vom 26.12.2023 – 05.03.2024
Avalanche Training
Jeden Dienstagmorgen findet im Avalanche Training Center ein Übungskurs des Rettungsteams Minschuns für Suchtechniken, das Sondieren und Ausgraben statt.
Anmeldung bis am Vortag 17.00 Uhr
bei der Gäste-Information Val Müstair,
Tel. +41 81 861 88 40
17.03.2024
Saisonschluss mit Veranstaltung der UMG (Gastro- und Gewerbeverband Val Müstair)
Langlaufen in Schlinig ist ein Rundumpaket für Körper und Geist.
von Ludwig Fabi
Beim Langlaufen werden Körper, Geist und Seele positiv angeregt. Der Skilanglauf erfährt aktuell einen Boom, und das zu Recht: Immer mehr gesundheits- und sportbewusste Menschen erkennen, welch einmaliges ganzheitliches Erlebnis dieser Sport liefert.
Für Sportbegeisterte, die es gerne etwas ruhiger mögen, sich aber trotzdem in der freien Natur bewegen wollen, ist Langlaufen im Schliniger Hochtal genau das Richtige. Die wunderbaren Eindrücke der verschneiten Natur können auf den bestens präparierten Langlauf Loipen erlebt werden. Effektiver als mit Bewegung in der kalten Jahreszeit kann man Kalorien kaum verbrennen und deshalb ist Langlaufen „DER“ Ganzkörpersport. Langlaufen gilt daher unter den Wintersportarten als Jungbrunnen schlechthin: Muskeln und Gelenke durch ein und dieselbe Sportart derart zu stärken und derart zu schonen, ist einzigartig!
» Langlaufen ist schwerer, als es aussieht, aber leicht genug, um es schnell zu lernen «
Nicht weniger als 600 Muskeln sind an der Fortbewegung beteiligt und der ganze Körper ist bei diesem Ausdauertraining der Extraklasse gefordert. Mäßig beansprucht werden Bauch- und Rückenmuskeln, stark beansprucht Arm-, Gesäß- und Beinmuskeln. Über den flüssigen Bewegungsablauf freuen sich obendrein die Gelenke und das Herz pumpt sich gesund und gesünder. Ein weiterer Vorteil ist das geringe Verletzungsrisiko. Mit frischer Luft in der Lunge wohlig warm durch die verschneite Landschaft gleiten und dabei nur Atem und Herzschlag spüren. Diese Kombination ist Balsam für die gestresste Seele. Langlaufen hat nicht nur einen körperlichen Aspekt, sondern auch einen geistigen: Es ist wie Meditation auf Skiern. Wer meint, Langlaufen sei „fad“, der hat es nicht wirklich probiert. Auf und ab, steil und flach, die bestens präparierten Loipen in Schlinig fordern einen steten Wechsel im Bewegungsablauf. Auch technisch ist der Langlauf spannend. Wer vom klassischen Stil zum Skating wechselt, wird das bezeugen.
» Schnell im Glückshormon-Bereich «
Zeit ist Geld, und weil eine Langlaufeinheit schnell und leicht abwickelbar ist, spart man beides. Kaum eine Stunde braucht man, um bereits ein optimales Kreislauf- und Muskeltraining zu absolvieren. Der Mehrwert dabei: ein Zuwachs an Fitness und jede Menge Endorphine.
Tipps für Einsteiger*innen
Wer sich nun diesen Winter zum ersten Mal im Langlaufen versuchen will, sollte vor dem Start auf der Loipe einige grundlegende Punkte beachten: Größe und Gewicht bestimmen die Wahl der Ski, das Können deren Breite. Schmale Ski sind leichter und schneller, allerdings ist es schwieriger, auf ihnen die Balance zu halten. Die Länge der Stöcke wird entsprechend der Körpergröße eingestellt. Die richtige Höhe der Stöcke ist zentral, beeinflussen doch zu kurze oder zu hohe Stöcke maßgeblich das Fahrverhalten und -vergnügen. Bevor eine unpassende Ausrüstung die Freude am Wintersport trübt, bieten sich deshalb eine Beratung im Sportgeschäft sowie ein Einsteigerkurs an.
Nordisches Skizentrum Schlinig
Die sonnigste und begehrteste Langlaufloipe der Region Obervinschgau ist das Nordische Skizentrum in Schlinig. Dort werden nicht nur nationale und internationale Wettbewerbe ausgetragen, neben klassischem Langlauf ist auf der 22 Kilometer langen Loipe, die von Schlinig (1726 m) bis zur Schliniger Alm führt, auch Skating zugelassen. Dabei ist auf der mittelschweren Strecke ein Höhenunterschied von 150 m zu überwinden. Das Skizentrum verfügt über Umkleidekabinen, Toiletten, eine eigene Langlauf-Skischule sowie über einen eigenen Wachsservice. Zudem können Einsteiger und Langläufer ohne Equipment die gesamte Ausrüstung bei Sport Ziernheld in Schlinig ausleihen.
Walter Eberhöfer ist im Italienischen Wintersportverband/Landeskomitee Südtirol für den Langlauf- und nordischen Skisport verantwortlich. Er ist Kampfrichter und Funktionär im ASC Sesvenna, dem Langlaufsportverein aus Schlinig für den gesamten Vinschgau
Warum eigentlich Langlauf?
Langlauf ist einer der gesündesten Sportarten, weil dabei der ganze Körper einbezogen wird, die allgemeine Fitness gestärkt, für Jung und Alt geeignet ist und eine geringe Verletzungsgefahr besteht.
Was macht für Sie den speziellen Reiz im Vergleich zu anderen Ausdauersportarten aus?
Die Bewegung im Freien, die Ruhe in der Natur und der überschaubare finanzielle Aufwand.
Sie arbeiten für den Südtiroler Langlaufsport, was sind die Schwerpunkte für die kommende Wettkampfsaison?
In Südtirol nehmen jeweils über 300 LangläuferInnen an den landesweit organisierten Langlaufrennen/Volksläufe teil. Die Kinder und Jugendlichen werden von den jeweiligen Dorfvereinen aktiv betreut, die Anwärter und Junioren-Kategorien meist über dem Landesverband. Zudem haben wir mit der Sportoberschule in Mals das Glück, die Langlauf-Talente beim Sport und in der Schule optimal zu fördern. Ziel für die kommende Saison ist es, wie in der Vergangenheit auch schon, einige AthletInnen die Aufnahme in die Nationalmannschaft zu ermöglichen.
Was sind die Vorzüge des Nordic Center Schlinig als Langlaufdestination?
Durch die Sportoberschule in Mals und dem ASC Sesvenna werden die Loipen in Schlinig und in den restlichen Langlauf-Destinationen im Vinschgau sehr früh präpariert und so finden auch Hobbyläufer und Touristen täglich gut präparierte Loipen vor, welche bereits ab November genützt werden können.
Welche Entwicklungen beobachten Sie im Breitensport auf den Loipen?
Von Reschenpass bis Martelltal wird Langlauf hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen aktiv betrieben. Im Erwachsenenbereich hat der Skitourenboom der vergangenen Jahre dem Langlaufsport etwas den Rang abgelaufen. Ich bin aber überzeugt, dass durch die großen Vorzüge des Langlaufsports, besonders die Witterungsunabhängigkeit, die Ganzheitlichkeit und die ökonomischen Vorteile der Langlaufsport sehr wohl Zukunft hat.
Tipp vom Experten
» Langsam beginnen und auf seinen Körper hören «
Man sollte nicht unterschätzen, dass beim Langlaufen der ganze Körper permanent im Einsatz ist. Daher rate ich Anfängern, langsam zu beginnen, im Flachen zu üben, Pausen zu machen, um sich nicht zu viel zuzumuten. Aber wenn man außer Atem kommt und der Puls steigt, spürt man das in der Regel eh!
Ein bisschen Ski-Nostalgie gefällig? Ich denke an eng anliegende Keilhosen, quietschbunte Einteilerskianzüge, stundenlanges Sonnenbaden zwischen Skipaaren, Carreraskibrillen, gestrickte Stirnbänder und die obligatorische Williamsbirne mit Fähnchen. Und Sie?
von Karin Heinisch
Der Watles hat heuer 50 Jahre Bestand und viele Erinnerungen sind damit verknüpft, nicht nur modische. Der Watles ist auch Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber, Wegbereiter, sozialer Treffpunkt und manchmal auch Sorgenkind. Ein kurzer geschichtlicher Abriss.
Die Pioniere
Die Zeiten waren andere- damals- als man der Idee mit Nachdruck hinterherjagte, am Watles ein Skigebiet zu errichten. Es brauchte nicht viel, die landschaftlichen Gegebenheiten waren da und doch war es viel Arbeit für die damaligen Pioniere aus Burgeis und Mals: Fahrten in andere Skigebiete, Gesellschaftsgründung, Grundankäufe, technische Berichte, Ansuchen, Planungen, Diskussionen und noch so viel mehr.
„Lugg lossn“ konnte man dann nicht mehr, man musste und wollte dran bleiben am Projekt Skigebiet Watles. Tatkraft und Pioniergeist, Organisationsfähigkeit und Überzeugungskraft sind wohl die Eigenschaften, die in den ersten Jahren am meisten gefordert waren.
Die Skipisten des Watles liegen alpensüdseitig, aber Fachmänner versicherten den Idealisten aus der Gemeinde Mals, dass der Vorteil hier den Nachteil überwiegt.
„Von Hundert Skiläufern suchen siebzig mehr die Sonne als den Skilauf, sie wollen ein paar Mal herunterrutschen und sich im Übrigen sonnen, sonnen, sonnen.“
Schon damals hegte man ähnliche Träume wie heute wieder: eine Seilbahn statt einer Straße sollte die Gäste zur Talstation bringen. Verwirklicht wurde dann die Straße. Auch eine skitechnische Verbindung mit St. Valentin war schon damals im Gespräch.
Die Eröffnung
Im Winter 1972/73 konnte es dann endlich los gehen: die Jungfernfahrt am Watlesskilift stand an. Das Bauen damals, das sieht man auf alten Filmaufnahmen, war freilich ein Anderes: unkonventionell, einfach, aber mit viel Einsatz und Herzblut. Einige Jahre der Behördengänge waren bis dahin ins Land gegangen, doch man war überzeugt, Großes zu schaffen:
„Ich kann“- sagt Sepp Theiner- „eines nicht verstehen, dass wir bisher noch nicht imstande waren, hier etwas Großes aufzubauen. Wir liegen 12 Kilometer von der Schweizer Grenze und 12 Kilometer von der Österreichischen Grenze entfernt, wir sind also doch internationales Pflaster! An einem Tag kann ich in den drei Ländern skilaufen und von drei Ländern aus Ansichtskarten verschicken- das müsste doch herrlich sein...“
Ein 2er Sessellift, ein kleiner Schlepplift und eine einfache Blockhütte- das waren die Neuheiten, die die ersten Skifahrer auf dem Watles erwarteten. Doch damals war dies alles noch etwas sehr Spezielles.
Vorbei die Zeiten, als man noch sonntags zu Fuß von Mals aufbrach, um mit einfacher Ausrüstung und lodener Kleidung Richtung Watlesspitze aufzusteigen. Um die sechs Stunden dauerte diese Tour meist. Gemeinsam freute man sich auf die Abfahrt, die, bei guten Verhältnissen, direkt bis auf den Malser Dorfplatz führte.
Spricht man mit den Mitgliedern des Verwaltungsrats und den Angestellen dann waren die ersten Jahre oft „zaach“ und man musste sich „holt z`helfn wissn“. Aber es gab auch viel Zusammenhalt und gefeiert wurde auch ab und an.
Die 80iger Jahre: die Ansprüche steigen
Familien tummelten sich auf den Pisten und im kleinen, einfachen Bergrestaurant, unzählige Kinder erlernten am Watles das Skifahren. Man genoss die spektakuläre Aussicht über den Vinschgau und verbrachte seine Wochenenden auf dem Skiberg.
Doch die Ansprüche wuchsen auch am Watles: Ausbau der Skihütte, ein neuer Doppelbügellift, begradigte und verbreiterte Pisten folgten.
Es war auch das Jahrzehnt, in dem sich die Zuständigen an ein kühnes und auch heikles Projekt herantrauten: die künstliche Beschneiung der Pisten. Kunstschnee war etwas ganz Neues und Schneekanonen vielen suspekt. Umgesetzt wurde es trotzdem und half über einige schneearme Winter.
Die 90iger: Skifahren ist trendy
Richtig hip wird Ski fahren dann in den 1990er Jahren: die Jungen standen auf dem Snowboard, die Älteren stellten auf die neuen Carvingski um. In der Gastronomie ging der Trend hin zum Self Service Restaurant. Besonders die Bergstation hatte ihr Gesicht in den letzten Jahren deutlich verändert: mehr Parkplätze, Garagen, ein neuer Aufstiegslift, ein Iglu fürs Apres Ski.
Skifahren war jetzt Breitensport und von Klein bis Groß, von Einheimisch bis Gast, verbrachten alle die Wintertage auf dem Watles. Skikurse, Skirennen- die Sonntage waren gefüllt.
Als dann in den 2000er Jahren nichts wird mit dem geplanten Lift und der Piste ins nahe Zerzertal, ist man im Verwaltungsrat am Boden zerstört. Der damalige Präsident Fritz Raffeiner glaubt, diese nordseitig gelegene Piste wäre wohl die Rettung für den Watles auf lange Zeit gewesen. Die Landesregierung und auch die verschiedenen Umweltschutzgruppen sprachen sich dagegen aus. Schon gedruckte Werbeprospekte landeten im Müll. Die Motivation allerdings fand der Verwaltungsrat wieder für`s Weitermachen am Watles.
Vom Skiberg zum Erlebnisberg
Es folgten in den nächsten Jahren einige verwaltungstechnische und politische Umstellungen. Der Watles entwickelte sich, von Österreich inspiriert, vom Skiberg hin zum Erlebnisberg: Spielesee, Bogenschießen, Rodelbahn, Snowpark. Der Trend zum Skitouren gehen verstärkt sich immer mehr, das Watleskreuz wird ein beliebtes Tourenziel.
Die Aufgabe des jetzigen Verwaltungsrates ist es, den Watles in die Zukunft zu führen und den Bogen weiterzuspannen- über das heurige Jubiläumsjahr hinaus.
Anerkennung und Dank gilt allen, die die letzten 50 Jahre Skigeschichte möglich gemacht haben.
Watles
Quest'anno Watles compie 50 anni e ad essa sono associati molti ricordi, non solo di moda. Watles è anche un fattore economico, un datore di lavoro, un pioniere, un luogo di incontro sociale e talvolta anche un bambino problematico.