„Josefitag“, so heißt das neueste Theaterstück, welches bald in Mals aufgeführt werden wird,
nachdem es letzten Frühling der Coronapandemie zum Opfer gefallen war.
von Cornelia Knoll
Ein Gesangs-Freilichttheaterstück aus der Feder von Musiker, Regisseur, Komponist und Malser Kirchenmusiker Thoma Ernst.
Allzuviel von der spannenden, besinnlichen, humorvollen Handlung will mir der Malser Chorleiter noch nicht verraten. „Nur soviel“, sagt Ernst Thoma mit breitem Grinsen: “Es ist ein Stück über die „3 Josef“: den hl. Josef, den Josef Freinademetz und den Josef Mair Nusser. Diese treffen sich im Himmel, beschließen miteinander kurz auf die Erde zurückzukehren und stellen dort mit Schrecken fest, wie unheilig doch unser Landl Tirol geworden ist. Junge, begeisterte Menschen spielen in dem Stück mit. Darunter junge Sängerinnen, welche in einem Rapp-Song das Josefilied neu interpretieren und so dem Stück einen besonderen Rahmen geben.“
Ernst Thoma, geboren 1955 in Stilfserbrücke, war bereits als Kind begeistert von all den Kunsteindrücken, welche man in der Stilfser Kirche geboten bekam. Damals noch ohne Fernsehen, ohne Radio, waren die kirchlichen Rituale mit Kostüm, Rauch und Gesang ein faszinierendes Geschehen für den kleinen Ernst. Eindrücke welche seinen weiteren künstlerischen Lebensweg prägen sollten.
Doch zuerst einmal musste der Bub auf die Valatscher Alm, um Kälber zu hüten. Und auch dort gab es Musik. Gesangsbegeisterte Hirten, die mit ihm Lieder wie „Herrliche Berge, sonnige Fenster“ anstimmten und dazu die Maulorgel spielten. In seinem Zuhause war es die Mutter, die mit ihren Kindern sang, der Vater der brummend Weihnachtslieder summte, sowie die großen Brüder die von „draußen“ die neuesten Heimatschnulzen mitbrachten.
Später in der Mittelschule war es dann der Lichtenberger Pfarrer, der seinen musikalischen Weg weiterebnete. Dieser begeisterte Musiker animierte die Kinder auf seiner Gitarre, das Spielen zu erlernen und ließ sie die damals neuesten Popsongs hören. Für Ernst ein großes Geschenk und bald begleitete er mit der Gitarre Weihnachtsgesänge, spielte Radiolieder nach, war sogar Mitglied einer kleinen Band.
Doch gab es in der damaligen Zeit im Vinschgau keinen Ort, um ein Musikstudium zu erhalten; er wusste noch nicht einmal, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt.
So erlernte Ernst Thoma zuerst einmal einen “gscheiden Beruf“ und wurde für 3 Jahre ein fleißiger Koch im Meraner Land. Auch dort begegnete ihm die Musik. Er lernte den Orgel und Kirchenmusiker Dieter Oberdörfer kennen, welcher ihn irgendwann mal ins Konservatorium nach Bozen mitnahm. Dort erklang aus allen Räumen und Ecken, Musik, Musik, Musik und Ernst wusste….“Dort muss ich hin!“
Gesagt, getan. Er verkündete Zuhause, dass er nun Musik in Bozen studieren wolle und startete mit allergrößtem Selbstvertrauen Richtung Süden zu seiner Musik.
Dort angekommen, musste der junge Mann erst mal bei einer strengen Wiener Gesangslehrerin vorsingen, die natürlich wenig begeistert von Pop-Schlagern war. Und so sang Ernst ein Lied aus der Mittelschule “Am Brunnen vor dem Tore“ und gewann mit seiner wunderschönen Tenorstimme das Herz der Dame und den Eintritt ins Konservatorium.
Ein Jahr später rief leider das Militär. Ernst wurde eingezogen und Richtung Neapel gebracht. 4 Monate darauf heiratete er seine langjährige Partnerin, wurde wieder nach Südtirol versetzt und konnte so nebenbei seine Gesangsstunden im Konservatorium absolvieren.
Nach der „Naia“ überzeugte Ernst den Prader Mittelschuldirektor, dass es einen echten Musiklehrer an der Schule bräuchte und erhielt so promt den Job, der ihn ein Leben lang mit Freude erfüllte. „Mit Kindern arbeiten zu dürfen ist pures Glück“, sagt er lächelnd, „sie geben dir so viel Energie und Freude für deinen Einsatz zurück.“
„Korrnrliadrtexte“ von Luis -Stefan Stecher bekam Thoma 1978 von seinem Vater in Form eines kleinen Büchlein geschenkt. Dort standen sie, all die spannenden, von Rhythmus, überfließenden Texte über das Leben der Karrner. Begeistert davon verwandelte Ernst diese Texte später in berühmte, bekannte und überall gespielte „Korrnrliadr“. Zuerst einfach nur so, auswendig, ohne Noten, nach Gehör mit Gitarre und Gesang von Ernst und einer Sängerin bei heimischen Konzerten vorgetragen. Später von der Rai entdeckt, professionell aufgenommen und von Ernst, Martha Rauner und Hannes Ortler auf CD produziert.Später von Ernst auf Papier gebannt und mit vielen selbst komponierten kirchlichen und weltlichen Liedern in einem Buch zusammengefasst. Dazu noch viele Messen welche der Leiter von Gesangsseminaren im Auftrag von Chören und Kirchen geschrieben hat, sowie Musicals und Theaterstücke aus eigener Feder.
Partschins - Der Durchführungsplan des kommenden Campingplatzes vis a vis der Sportzone zwischen Rabland und Partschins war unter anderem Diskussionsgegenstand im Partschinser Gemeinderat. BM Alois Forcher hatte zu einer online-Dringlichkeitssitzung am 27. Mai 2021. Der am 19. März 2021 vom Grundbesitzer Josef Schiefer vorgelegte Durchführungsplan habe mittlerweile von der Baukommission ein positives Gutachten, ebenso habe der Gemeindeausschuss den Durchführungsplan genehmigt, berichtete BM Forcher. Nun sei es am Gemeinderat, den Durchführungplan zu genehmigen. Weil es sich um ein großes Projekt mit verschiedenen Wirkrichtungen handelt, blieb eine eingehende Diskussion nicht aus.
In der Diskussion herrschte Konsens über die Sinnhaftigkeit eines Campingplatzes und auch Konsens über den Standort. Allerdings tauchten Fragen über den Verkehr auf. Jutta Pedri von der neuen Bürgerliste Partschins Rabland Töll eröffnete die Diskussion mit der Frage nach einer Einfädelungsspur bei der Einfahrt zum Campingplatz. Es sei sinnvoll, vorhersehbare Probleme im Vorfeld zu beseitigen. Zustimmung kam vom Listen-Kollegen Max Sparber. Sabine Zoderer von den Freiheitlichen ergänzte, dass das einzige Bedenken der Verkehr sei. Die Anbindung an die SS 38 sei dringend anzugehen. Christian Leiter von den Freiheitlichen sagte, er würde den Feldweg lieber vor Baubeginn des Campinplatzes machen. Wenn die Baustelle eröffnet sei, werden Laster und Bagger durch Rabland auffahren. Sogar Christian Oberperfler von der SVP konnte einer Problemlösung im Vorfeld einiges abgewinnen. Adolf Erlacher wies darauf hin, dass in der Baukommission über eine Einfädelungsspur gespochen worden sei und der Bauwerber eine solche zugesichert habe. Eine Einfädelungsspur sei im Durchführungsplan nicht vorgesehen, sagte BM Forcher. Der Planer sagt, dass im Innenhof vor der Rezeption 6 Camper Platz hätten. Wenn es zu Verkehrsbehinderungen kommen werde, werde die Ortspolizei einschreiten müssen, sagte der BM. Und der Ausbau des Feldweges sei noch in weiter Ferne. Aber der Feldweg sei eine der Prioritäten. Gemeinsam mit Walter Laimer werde er mit den Grundeigentümern verhandeln und mit dem Straßendienst Vinschgau eine Einfädelungsspur an der Hauptstraße besprechen. Wirtschaftsreferent Ulrich Schweitzer ersuchte um Zustimmung zum Durchführungsplan, auch mit dem Hinweis, dass die Projekterstellung mit Landschaftsplanern gut gelungen sei. Das Verkehrsproblem sehe er nicht so groß, könne das aber nicht beurteilen. Rechtlich brauche der Bauwerber keine Einfädelungsspur.
Mit 10 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen wurde der Durchführungsplan genehmigt.
Zuvor wurde ein Beschlussantrag von Sabine Zoderer und Christian Leiter von den Freiheitlichen einstimmig angenommen. Konkret angeregt wurde eine Schafwoll-Methode zur Bekämpfung des Prozessionsspinners. Der Beschluss heißt: „Es werden sämtliche verwaltungstechnische Schritte in die Wege geleitet, um sämtliche Bäume auf öffentlichen Grünflächen im Gemeindegebiet Partschins, die von Prozessionsspinnern befallen werden können, mit einer Schafwollbarriere (Bild) und einer dazugehörigen Falle für die Raupen zu versehen.“ (eb)
Graun/Schöneben - Einen besseren Ort hätten sich die Mitglieder der Ferienregion Reschenpass für ihre heurige Vollversammlung nicht aussuchen können: Die neue Schönebenhütte war am 26. Mai Schauplatz von Optimismus und Zukunftsgedanken.
von Erwin Bernhart
Die Präsidentin der Ferienregion Reschenpass Deborah Zanzotti bündelte in ihrem Grußwort gleich zu Beginn Stimmung und Zukunft: Es stehe ein attraktives Sommerprogramm bereit, über die Gemeindegrenzen, über die Staatsgrenzen hinaus. Details dazu lieferte der Direktor der Ferienregion. 2020 habe das attraktive Sommerangebot bereits gut funktioniert, mit der special edition des Reschenseelaufes, dem Panoramamarsch nach Melag, mit dem Saligenmarsch, mit dem Lauf Reschen-Rosolina Reley. Mit der Enduro-Bike-Woche, mit dem 3-Länder-Enduro-Race. Burger, ansonsten bescheiden aber mit der Gewissheit des Erfolgs auftretend, sparte auch nicht mit Maximen: Beim Reschenseelauf habe man der ganzen Welt gezeigt, dass es geht. Die Vorschau auf 2021, auf den kommenden Sommer war ebenso von Optimismus geprägt: Beim Flow-Trail in Schöneben wolle man weiterbauen, eine Briefmarkenausstellung organisieren, die Kultur mit Bunker, Museum und Plamort sei eingeplant und die sportlichen Events (Green days, das Woman Bike Camp, die Junior Enduro Bike Woche und das 3-Länder-Enduro-Race) stehen auf dem Programm.
Beim Kassabericht 2020 erklärte Ignaz Bernhart den Überschuss von 210.000 Euro damit, dass man im Laufe 2020 200.000 Euro weniger eingenommen und auf der anderen Seite aber 400.000 Euro weniger Ausgaben getätigt habe. Es sei das Kunststück geglückt, ohne Kredite und Darlehen über die Runden zu kommen.
Andreas Lechthaler, der Präsident der Schöneben AG, streute Lob: „Durch eure Arbeit ist die Sichtbarkeit der Ferienregion gegeben.“ Manuel Baldauf vom TBV Nauders sprach von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit auf TV-Ebene und auf Ebene der Bergbahnen und verwies auf das Bike-Angebot am Reschenpass: „Wir zählen zu den 15 Top-Destinationen in Europa.“ Das Bike-Thema sei auch für die Ferienregion Obervinschgau wichtig, betonte deren Präsident Lukas Gerstl. Er wünschte sich eine Ausdehnung des 360-Grad-Wanderweges auf den Reschenpass bis nach Nauders. Gerstl sagte auch, dass die Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Kartenmaterial zwischem Martell über das Val Müstair bis zum Reschenpass bestens funktioniere. Der Raika Direktor Markus Moriggl, der der Ferienregion ein Top-Management attestierte, gab den Impuls, die Ferienregion in eine Genossenschaft umzuwandeln, allein um den Zugang zu Fördermitteln leichter bewerkstelligen zu können. Grußworte kamen von IDM-Mitarbeiter Kurt Sagmeister, vom neuen HGV-Obmann Thomas Strobl und die VizeBM Hannah Waldner, in Vertretung des trotz zweimaliger Impfung an Corona-erkrankten BM Franz Prieth, wies darauf hin, dass es wichtig sei, nachhaltige Strategien zu implementieren, etwa den Gästen zu sagen, woher die Produkte auf den Tellern kommen. Den Ball nahm Burger auf und rief die anwesenden Touristiker dazu auf, die bäuerlichen Betriebe vermehrt zu unterstützen.
Das neue Büchlein „Unterwegs in Graun mit der Saligen Anna“ stellten die Autorinnen Anna Thanei und Kathrin Gurschler vor. Mit allen Sinnen und bei jedem Wetter mit Kindern wandern ist Inhalt des Büchleins.
Bevor sich Gerald Burger bei seinen Mitarbeiter:innen mit Geschenkskörben bedankte, bedankte er sich bei den Werbeträgern der Ferienregion, bei den Snowboardern Edwin und Jasmin Coratti und bei der Mountainbikerin Luise Daubermann, die ihren Zweitwohnsitz in Graun hat.
Kolping im Vinschgau - Der Verbandsgründer Kolping bleibt gegenwärtig mit seinen Ideen und Visionen, mit seinem Wort und Werk. Das alles findet Niederschlag in seinen Schriften. Was aus seiner Feder hervorgeht, ist wie eine Fundgrube, in der es sich zu stöbern lohnt. Nicht umsonst gibt es so viele Kolpingzitate. Dabei ist es nicht seine Absicht, sich durch das Schreiben ein Denkmal zu setzen, unsterblich zu werden oder gar als Bestseller in seinem oder späteren Jahrhunderten zu glänzen. Als Publizist und Volksschriftsteller steht Kolping im direkten Zusammenhang mit seiner Arbeit als Priester und Verbandsgründer, als Gesellenvater.
Er beschreitet einen ganz neuen Weg der kirchlichen Pastoral in seiner Zeit. Er versteht und nutzt die Presse als Instrument zeitgemäßer Seelsorge. Er erkennt, dass katholische Interessen und Positionen in den Medien unterrepräsentiert sind. Deshalb schreibt er gute Presseartikel in klarer und in verständlicher Sprache. Wie ist es heute? Damals rückte Kolping dieser Marktlücke engagiert zu Leibe.
Ist Kolping ein Naturtalent, wenn er zum Stift greift? Er schreibt gerne und viel und ist sich seiner sprachlichen Fähigkeit bewusst, dies gilt auch für seine Auftritte als Redner bei den Katholikentagen.
Der Umfang von Kolpings Schriftwerk insgesamt ist beträchtlich: mehr als 5.000 Buchseiten, hunderte von Artikeln in den Rheinischen Volksblättern und den Kalendern. So erhält man eine Vorstellung davon, welche Arbeitsleistung hinter seinem Schriftwerk liegt. Adolph Kolping ist also leidenschaftlich, ja revolutionär -auch im Schreiben.
Otto von Dellemann
Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, liebe demokratisch legitimierte Amtsträger, liebe Leserinnen und Leser!
Am 23. Mai passierte ich die Grenze in Taufers im Münstertal. Dem jungen Beamten der GdF teilte ich mit, dass ich geimpft sei. Er meinte, das reiche nicht, es bräuchte noch einen negativen Test. Ich schlug ihm vor, diesen direkt unter seiner Aufsicht an Ort und Stelle zu machen, ein Set zum Testen habe ich nämlich immer mit. Daraufhin winkte er mich durch und wünschte eine gute Reise. Andere Reisende hatten dieses Glück an diesem Tag nicht. Trotz vollständiger Impfung wurden diese zum (kostspieligen) Test nach Sta. Maria geschickt. Glück ist hier wohl das richtige Wort. Man braucht es derzeit, um nach Italien und damit auch nach Südtirol einzureisen. Ein Höhepunkt des demokratischen Rechtsstaates: Rechtssicherheit weicht, an dessen Stelle tritt das Glück, das man entweder hat oder nicht. Und zwar ganz beiläufig und klammheimlich. Wo bitte sind wir hier angelangt? Damit aber nicht genug: Seit neuestem gibt es ein auszufüllendes Formular, welches vor der Einreise nach Italien online auszufüllen ist. Ein Formular, das unzureichend und voller Fehler ist, wie der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann am 23. Mai scharf und völlig zu Recht kritisierte.
Ich fasse zusammen: Neben einer vollständigen Impfung (die uns bislang ja als problemloser Freipass verkauft wurde) braucht es für die Einreise zusätzlich noch 1. einen negativen Test, 2. das Ausfüllen eines horrend fehlerhaften Formulars und 3. eine Meldung bei der Sanität. Erstens frage ich mich, wozu es überhaupt noch eine Impfung braucht und zweitens, wer unter diesen Bedingungen dann noch ins Land kommen will. Der Verdacht liegt mehr als nahe, dass hier etwas mehr als faul ist. Die Corona-Diktatur ist unterdessen zum Corona-Faschismus mutiert. Behördenwillkür, gepaart mit einer katastrophalen Bürokratie und eine völlig aus dem Ruder gelaufene und nicht nachvollziehbare Gesetzgebung sind tödlich für jedwede Demokratie. Eigenartigerweise fehlt derzeit der hörbare Ruck, der eigentlich sofort durch das ganze Land gehen müsste. Leider bleibt es noch relativ still. Aus diesem Grunde habe ich unsere demokratisch legitimierten Kräfte direkt adressiert: Ihr müsst jetzt handeln, sonst ist es definitiv zu spät. Die Wiederherstellung von Rechtssicherheit und Berechenbarkeit haben oberste Priorität!
Don Mario Pinggera
Steinreich. Im Gemeindegebiet von Schlanders liegt ein großer Schatz. Es sind die dutzenden kilometerlangen Trockensteinmauern, die die vertikale Landschaft prägen. Ein Lob an diejenigen, die diese Kulturlandschaft weiter pflegen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
WOLF UND MENSCH
Wer war vorher da, der Wolf oder der Mensch? Egal, heute sind beide da. Und es stellt sich die Frage, ob sie auch in besiedelten Gebieten gemeinsam leben können. Viele Menschen sind der Meinung: „Nein“.
Andere wiederum möchten dieser Gemeinschaft eine Chance geben. Wer bestimmt nun? Natürlich der Mensch. Mir scheint allerdings, dass sich das Verhalten von Mensch und Wolf häufig gar nicht so sehr unterscheidet.
Der Wolf befriedigt seinen Jagdtrieb, aber auch seinen Hunger. Der Mensch tut dies genauso. Er geht auf die Jagd, obwohl sein Überleben - im Gegensatz zum Wolf - davon nicht abhängig ist. Die Frage ist nun, wer wohl aus der Sicht des großen Ganzen ein größeres Recht hat, dies zu tun?
Meine Meinung ist, dass das Recht auf Leben sowohl für uns Menschen, als auch für Tiere gilt. Ein großes Maß an Wertschätzung und Liebe für das Leben aller Spezies sind daher die Voraussetzungen um zu erkennen, wie wichtig und wertvoll wir alle sind.
Diese Fähigkeiten sind dem Menschen vorbehalten. Vielleicht gelingt es uns, ein friedliches Miteinander zu finden. Lasst es uns zumindest versuchen!
Christina Angerer
Nachruf - Karl Laterner (1938 – 2021)
Vergangenen Donnerstag ist Karl Laterner im Alter von 82 Jahren verstorben. Zur Zeit der Entdeckung von Ötzi war Laterner Präsident des Kulturvereins Schnals, als solcher engagierte er sich für die Gründung des heutigen archeoParc Schnalstal. Mit Karl Laterner ist am 20. Mai 2021 einer der Promotoren des archeoParc Schnalstal verstorben. Als Gründungs- und langjähriger Präsident des Schnalser Kulturvereins, Jagdrevierleiter und Präsident des Tourismusvereins gestaltete er über lange Zeit die Geschicke des Schnalstales an vorderster Stelle mit.
An Laterners unermüdliches Bemühen um die Realisierung des heutigen archeoParc erinnert sich am besten ein langjähriger Wegbegleiter und Mitstreiter: „Der Kulturverein mit Karl als Präsident hatte die Idee und die lokalen und internationalen Kontakte im Kulturbereich.“ erzählt Richard
Spechtenhauser, der als damaliger Schnalser Vizebürgermeister und Kulturassessor vom Gemeinderat mit der Betreuung des Projekts beauftragt war und sich zusammen mit den Partnern in der der
Landesregierung und im Interreg-Rat um die Finanzierung des Projekts kümmerte.
„Karl Laterner und seine Weggefährten haben seinerzeit erkannt, welcher Glücksfall der Ötzifund ist.“ sagt der heutige Schnalser Bürgermeister, Karl Josef Rainer. „Folgerichtig hat sich die Promotorengruppe zusammen mit der damaligen Gemeindeverwaltung, die Frage gestellt, was es
bedeute, ‚Fundort-Gemeinde‘ eines kulturhistorisch dermaßen wichtigen archäologischen Fundes zu sein.“ so Rainer weiter .„Man hat sich damals für die Umsetzung eines jungen, innovativen Museumskonzepts entschieden.“ ergänzt die archeoParc-Leiterin Johanna Niederkofler.
„Der Museumstyp des archäologischen Freilichtmuseums ist bis heute oft das Mittel der Wahl, wenn die an einem bedeutsamen archäologischen Fundort dessen Geschichte erzählt werden soll, ohne dass dort die Fundstücke selbst konserviert und/oder ausgestellt werden können.“ erklärt Niederkofler.
Der archeoParc Schnalstal besteht nunmehr seit zwanzig Jahren. Laterner war bis zuletzt Mitglied im heutigen Trägerverein des Museums.
Dr. Johanna Niederkofler
Vorhersehbares Problem
Als letzter TOP der letzten Ratssitzung in Partschins stand die „Genehmigung des Durchführungsplanes für die Zone für touristische Einrichtungen- Campingplatz- II Maßnahme“ auf dem Programm. Nach der Vorstellung des gelungenen und ansprechenden Projektes, kam es erneut zur Diskussion, die eventuell zu erwartende Beeinträchtigung des Verkehrsflusses zwischen Texelbahn und Rabland betreffend. Der Vorschlag zur Vertagung, eingebracht durch Jutta Pedri, um Zeit für ein Gespräch mit Bauherr und Projektant zu gewinnen, wurde nicht angenommen und so blieb für ein Drittel der anwesenden Gemeinderäte lediglich das demokratiepolitisch legale Mittel, ihre Bedenken durch Stimmenthaltung zu äußern. Zu betonen bleibt, dass gegen die Errichtung des Campingplatzes an sich, als Ergänzung zum bestehenden Angebot touristischer Anlagen, nichts einzuwenden ist, durch das fast vorhersehbare Problem an der Zufahrt jedoch kein Nachteil für die Bürger entstehen soll.
Die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll
Zuerst beklatscht, nun entlassen
Die Süd-Tiroler Freiheit Schlanders zeigt sich solidarisch mit den Mitarbeitern des Bürgerheimes von Schlanders, welche sich nicht impfen lassen wollen, sei es aus gesundheitlichen Bedenken oder aus anderen Gründen. Die Vertreter der STF reagieren mit Unverständnis auf die Suspendierung der Mitarbeiter. Die Leidtragenden dieser römischen Politik sind die Heimbewohner, denen nun weniger Personal zur Unterstützung zur Verfügung steht. Leidtragend sind aber auch die Mitarbeiter! Jene Mitarbeiter, die seit Beginn der Pandemie ihre Arbeit stets vorbildlich erledigt haben und denen man vor kurzem noch vom Balkon aus zu klatschte, bekommen nun die volle Härte der italienischen Chaos-Politik zu spüren. Zuerst wurden sie als Helden bejubelt, jetzt werden sie entlassen! (...)
Die Gemeinderäte der STF in Schlanders, Peter Raffeiner, Esther Tappeiner, Christian Tappeiner
Am 25. Mai 2021 wurde das Gesetzesdekret „Sostegni-bis“ DL 73/2021 im Amtsblatt der Republik veröffentlicht. Nachfolgend einige der wichtigsten Neuerungen:
Verlustbeitrag (Art.1). Der Verlustbeitrag von der letzten Unterstützungsverordnung „Sostegni“ wird automatisch in gleicher Höhe neuerlich ausbezahlt. Hierzu muss kein neuer Antrag gestellt werden. Zusätzlich sind folgende zwei Alternativen vorgesehen:
1. Unternehmen und Freiberufler mit Erlösen im Geschäftsjahr 2019 bis zu Euro 10 Mio., die den alten Verlustbeitrag erhalten haben, können einen zusätzlichen Antrag für den neuen Bezugszeitraum 1. April 2020 – 31. März 2021 stellen. Da es sich um einen Zusatzbetrag handelt, wird der eingangs erwähnte automatische Beitrag davon in Abzug gebracht. Erforderlich ist ein durchschn. monatlicher Umsatzrückgang in Höhe von 30% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, wobei die bereits bekannten gestaffelten Beihilfesätze (20% - 60%, je nach Erlöse im Geschäftsjahr 2019) zu verwenden sind. Sollte der automatische Verlustbeitrag höher sein als dieser zusätzliche Beitrag (mit neuem Berechnungszeitraum), wird der entsprechende Antrag von Amtswegen archiviert. Der automatisch ausgezahlte Beitrag bleibt dabei erhalten und muss auch nicht erstattet werden.
2. Für Unternehmen und Freiberufler, welche den alten Verlustbeitrag nicht erhalten haben, sieht das Dekret einen höheren Beihilfesatz zwischen 30% bis 90% des durchschn. Monatsumsatzrückganges vor, immer unter der Voraussetzung, dass letzterer mehr als 30% beträgt.
Mietbonus (Art.4) Für Unternehmen und Freiberufler mit Erlösen im Geschäftsjahr 2019 von bis zu Euro 15 Mio. wird ein Mietbonus in Höhe von 60% (30% bei Pachtverträgen) für den Zeitraum Januar 2021 - Mai 2021 auf die gezahlten Mieten für die gewerblichen Mietverträge gewährt. Grundvoraussetzung ist ein durchschnittlicher monatlicher Umsatzrückgang von 30% im Zeitraum 1. April 2020 – 31. März 2021 gegenüber dem Vorjahr. Für Beherbergungsbetriebe wird der Mietbonus bis 31. Juli 2021 verlängert (auch wenn kein Umsatzrückgang vorliegt).
pr-info VEK - Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams einen
(ortsansässigen) motivierten, engagierten und lernbereiten
Netztechniker (m/w) in Vollzeit
Sie bringen mit
• Ausbildung im Elektrobereich
• Freude an Technik
• handwerkliches Geschick und handwerkliche Fähigkeiten
• PC-Kenntnisse
• das Leisten von Bereitschaftsdienst gilt als Voraussetzung
Wir bieten:
• Arbeiten in einem motivierten Team
• abwechslungsreiche Tätigkeit
• ein interessantes Aufgabenfeld
• kontinuierliche Weiterbildung
Schicken Sie Ihre Bewerbung an
VEK Vinschgauer Energiekonsortium Genossenschaft
Herrn Alexander Telser (Geschäftsführer)
Kasernenstraße 1, 39020 Glurns, Tel. 0473 05 73 00, E-Mail: info@vek.bz.it
Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter vor Ort und als solcher mit dem Markennamen VION in den Bereichen Strom und Glasfaser tätig. Sie erreichen uns während der Bürozeiten unter 0473 057 300 und jederzeit per E-Mail unter der Adresse info@vion.bz.it.
Im Mittelpunkt des 9. digitalen Stammtisches, organisiert von BASIS Vinschgau am 11. Mai, stand das Thema „Welfare aziendale - Unternehmenswohlfahrt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Es gab Kurzreferate von SOVI Präsident Manuel Rammlmair und der Geschäftsführerin Silvia Valentino, vom Vorsitzenden der Gewerkschaft ASGB Tony Tschenett und vom Arbeitsrechtsberater Dr. Andrea Mirandola, dem Filialleiter von ELAS Schlanders und der Personalsachbearbeiterin Dr. Karolina Silvestri von ELAS Meran. Mit Herrn Andrea Mirandola haben wir nach diesem Stammtisch das nachfolgende Gespräch geführt.
Vinschgerwind: Was versteht man unter „Welfare aziendale“, der Unternehmenswohlfahrt?
Andrea Mirandola: Unter Welfare versteht man sogenannte „Benefits-Leistungen“, welche vom Arbeitgeber, zusätzlich zur normalen Entlohnung, allen oder einer bestimmten Kategorien von Mitarbeitern, welche eine homogene Gruppe darstellt, zur Verfügung gestellt werden. Der Mitarbeiter kommt somit nie direkt mit dem Geld in Kontakt, sondern erhält „lediglich“ die ausgewählten Leistungen.
Vinschgerwind: Es gibt also nicht Geld, sondern Prämien oder Welfare-Pakete für Arbeitnehmer:innen. Für welche ausgewählten Leistungen können diese eingesetzt werden?
Andrea Mirandola: Welfare kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Entsprechend den Bedürfnissen der Mitarbeiter kann die Firma entscheiden in welchen Bereichen sie Welfare-Leistungen den Mitarbeitern zur Verfügung stellen möchte. Die zurzeit meistgenutzten Welfare-Leistungen werden für folgende Bereiche angeboten:
• Erziehung: schulische und außerschulische Weiterbildung, z. B. Kindertagesstätte, Babysitterdienste, Einschreibegebühren, Schulbücher, außerberufliche Kurse;
• Freizeitgestaltung und Erholung: z. B. Reisen, Skikarten für Skigebiete, Abonnements für Kino, Theater, Fitnesscenter;
• soziale Dienstleistungen und Gesundheitsbetreuung: z. B. Haushaltshilfen, Pflegedienste, ärztliche Kontrollen und Visiten;
• Güter und Sachleistungen: z. B. Einkaufsgutscheine, Benzingutscheine, Handywertkarten.
Vinschgerwind: Welche Vorteile haben die Arbeitnehmer:innen, welche Vorteile haben die Arbeitgeber bzw. Unternehmen durch solche Prämien oder Welfare-Pakete?
Andrea Mirandola: Vorteile gibt es sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Arbeitgeber. Die Vorteile sind finanzieller, steuerlicher, beitragsmäßiger und sozialer Natur. Die Vorteile für Arbeitgeber: geringere Kosten allgemein, keine Sozialabgaben, keine INAIL-Prämien, keine Anreifung der Abfertigung, gänzliche Absetzbarkeit IRES im Falle von Betriebsabkommen oder Kollektivvertrag, reduzierte Absetzbarkeit IRES bei freiwilliger Bereitstellung oder über Betriebsregelung, besseres Arbeitsklima und erhöhte Attraktivität des Betriebes. Die Vorteile für Mitarbeiter: stellt kein steuerliches Einkommen dar, deshalb keine Besteuerung, keine Sozialabgaben, Brutto entspricht Netto, generelles Wohlbefinden und erhöhte Kaufkraft.
Vinschgerwind: Um in den Genuss dieser steuerfreien Prämien bzw. Welfare-Pakete zu kommen, braucht es einen Kollektivvertrag bzw. ein Gebiets- oder Betriebsabkommen. Gibt es das bereits für alle Angestellten im Bereich des Handels, des Handwerks, des Tourismus und im Dienstleistungsbereich?
Andrea Mirandola: Nein. Aktuell gibt es noch nicht für jeden Sektor diese Abkommen. Bekannt ist das Abkommen im CCNL Metall Industrie, wo ein solches Welfare vorgesehen ist. Weitere Abkommen in anderen Sektoren werden sicher noch folgen. Wenn ein Unternehmen interessiert ist, ein solches Welfare Paket in die Wege zu leiten, dann sollte der entsprechende Arbeitsrechtsberater kontaktiert werden, um zu klären welche Schritte vorgenommen werden müssen. Meistens wird ein maßgeschneidertes Betriebsabkommen verfasst.
Vinschgerwind: Angestellte erhalten eine Prämie bis zu 3.000 Euro nicht als Geld überwiesen, sondern über eine Plattform oder über eine „Monni Card“. Wie funktioniert das?
Andrea Mirandola: Man muss unterscheiden: Will man eine Prämie auszahlen, die ersatzbesteuert wird (pauschal 10 %) dann ist die Höchstgrenze 3.000 Euro. Auch dafür muss aber ein Betriebsabkommen abgeschlossen werden. Will der Betrieb anstatt einer Prämie eine Welfare Leistung zur Verfügung stellen, dann gelten keine bzw. nur sehr wenige Grenzen und es muss keine Ersatzbesteuerung gezahlt werden. Hat sich der Betrieb entschlossen, den Mitarbeitern ein Welfare Paket zur Verfügung zu stellen, so muss vorab analysiert werden, welche Leistungen im Betrieb interessant sein könnten. Wenn der Betrieb dann die Organisation und die Abwicklung nicht selbst übernehmen möchte, dann können die Dienstleistungen einer Plattform in Anspruch genommen werden. Der Mitarbeiter kann die gewünschte Leistung auf der Plattform auswählen und die gesamte Abwicklung wird dann über diese abgewickelt. Alternativ kann der Arbeitgeber sich für die Monni Card entscheiden. Diese wird beim HDS (Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol) angefordert und kann in verschiedenen Geschäften eingelöst werden. Vor einigen Tagen wurde die Bestimmung veröffentlicht und die steuerfreie Höchstgrenze für das Jahr 2021 von 258,23 Euro auf 516,46 Euro erhöht.
Vinschgerwind: Wer weniger Steuern und Sozialabgaben bezahlt, der zahlt auch weniger in seinen Rentenfond ein und erhält am Ende seines Arbeitslebens weniger Rente. Gibt es auch die Möglichkeit einen Teil dieser Prämien in den Zusatzrentenfond einzuzahlen?
Andrea Mirandola: Ja richtig. Eine Möglichkeit besteht auch darin, die Welfare Leistung in die eigene Rente zu „investieren“, indem die erhaltene Welfare-Prämie in den Zusatzrentenfond eingezahlt wird.
Vinschgerwind: Was können Arbeitnehmer:innen oder auch Unternehmen tun und an wen können sie sich wenden, wenn sie diese Prämien und Welfare-Plakete nicht erhalten bzw. nicht an ihre Mitarbeiter:innen vergeben?
Andrea Mirandola: Man muss verstehen, dass die Welfareleistung kein automatisches Recht des Mitarbeiters ist (außer der Kollektivvertrag sieht es vor). Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber in erster Linie freiwillig entscheiden muss, ob er eine zusätzliche Leistung dem Mitarbeiter (zusätzlich zu seiner normalen Entlohnung) zur Verfügung stellen will. Hat sich der Arbeitgeber dafür entschieden z.B. anstatt einer typischen Lohnerhöhung oder Prämie eine Welfareleistung dem Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, so müssen die Rahmenbedingungen mit dem entsprechenden Berater besprochen werden. Gerne stehen auch wir als Elas Team Ihnen zur Seite.
Interview: Heinrich Zoderer
Info:
ELAS GZFR GmbH ist ein Personalbüro für Lohn- und Gehaltsabrechnungen. ELAS bietet außerdem umfassende Beratung im individuellen und kollektiven Arbeitsrecht. Der Hauptsitz ist in Meran. ELAS hat sechs Standorte: Meran, Bozen, Lana, St. Martin in Passeier, Schlanders und Mals. Elas wird in Zusammenarbeit mit dem Studio legale Menichetti (Anwaltskanzlei) in naher Zukunft ein neues Projekt starten und zwar eine Reihe von Video Podcasts zu verschiedenen Fachthemen. Diese Video Podcasts können alle Interessierten unter www.elas.it anschauen. Eines der ersten Themen wird unter anderem die betriebliche Wohlfahrt (Welfare) sein.