Als sehr ambitioniertes Ziel hat LH Kompatscher den "Healthy planet for all" bezeichnet. Bei einer Veranstaltung von AdR und Euregio forderte er schnelles Handeln unter Beachtung vielfältiger Aspekte.
Um die europäischen Null-Schadstoff-Ziele und deren Umsetzung auf regionaler Ebene ging es heute (11. Juni) Vormittag bei einer Online-Veranstaltung des europäischen Ausschusses der Regionen AdR in Zusammenarbeit mit der Europaregion und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher als AdR-Mitglied im Rahmen der europäischen "Green Week", der laufenden grünen Woche 2021. Ziel der Veranstaltung, bei der die EU-Generaldirektion Umwelt ebenso vertreten war wie das europäische Umweltbüro, war es, im Bewusstsein der Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Gebieten Lösungen anzudenken, wie grenzüberschreitende EU-Regionen den Prozess hin zu schadstofffreien grenzüberschreitenden Regionen unterstützen könnten.
Landeshauptmann Kompatscher, der die Veranstaltung eröffnete, erinnerte an die Vorstellung des EU-Aktionsplans "Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden" (Zero Pollution Action Plan for Air, Water and Soil) durch die EU-Kommission am vergangenen 12. Mai 2021 als Teil des europäischen "Green Deals" und betonte: "Das Erreichen eines gesunden Planeten für alle (Healthy planet for all) ist ein sehr hoch gestecktes Ziel."
Abschließend verwies Kompatscher auf drei Notwendigkeiten: Zum einen gelte es, getroffene Maßnahmen auf deren Einhaltung zu überwachen, eine Gleichbehandlung von Unternehmen innerhalb und außerhalb der EU anzupeilen und finanzielle Anreize zu schaffen. "Null-Verschmutzungs-Maßnahmen sind höchstwahrscheinlich teurer als andere. Daher gilt es, geeignete Anreize zu finden." Der EU-Aktionsplan für Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden habe die wichtige Funktion, die Maßnahmen und Schritte in den unterschiedlichsten Politikfeldern zu koordinieren, wobei auch die Unterschiede zwischen ländlichem und urbanem Raum zu beachten seien.
Im Rahmen der heutigen Veranstaltung zeigten Vertretende von Regionen und Städten Beispiele von Umweltmaßnahmen auf. Gesprochen wurde auch über die Rolle der Plattform für Interessensträger, die der Ausschuss der Regionen und die Europäische Kommission kürzlich eingerichtet haben und die zur Umsetzung des EU-Aktionsplans "Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden" beitragen soll.
jw
Den erfolgreichsten Teilnehmenden der Mathematik-, Informatik-, Physik- und Chemie-Olympiade wurden heute (11. Juni) Buchpreise und Urkunden überreicht.
Die Begeisterung für ihre Lieblingsfächer ließen sich 200 talentierte Schülerinnen und Schüler aus sieben Oberschuldirektionen in Südtirol nicht nehmen. Sie beteiligten sich in diesem besonderen Schuljahr an den anspruchsvollen Wettbewerben der Olympiade. Dabei maßen sich die Jugendlichen im Bereich der Mathematik, Informatik und Physik im gesamtstaatlichen Vergleich, in der Chemie darüber hinaus mit den Olympioniken der österreichischen Chemie-Olympiade.
"Passion und Einsatz über den Unterricht hinaus, das zeichnet erfolgreiche Olympionikinnen und Olympioniken aus", unterstreicht Siglinde Doblander vom Arbeitsbereich der Begabungs- und Begabtenförderung an der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion. "Die Organisation der Wettbewerbe hat uns unter den aktuellen Umständen vor erhebliche organisatorische Herausforderungen gestellt", betont Iris Gatterer, die Landeskoordinatorin der Mathematik-Olympiade.
Alle Wettbewerbe seien online ausgetragen worden; vieles habe bereits gut funktioniert, aber dennoch würden sie sich auf die Versuche im Labor im nächsten Jahr freuen, waren sich Klaus Überbacher, Matthias Ratering und Roswitha Maurer, die Landeskoordinatoren der Physik-Olympiade und Chemie-Oympiade, einig. "Dass sich die Olympionikinnen und Olympioniken im gesamtstaatlichen Vergleich von den Schul- über die Landeswettbewerbe bis hin zu den gesamtstaatlichen Wettbewerben qualifizieren konnten, erfüllt mit Freude", sagt Katharina Avi und Karl Lunger, Landeskoordinatorin und Landeskoordinator der Informatik-Olympiade.
Mit der Auszeichnung der Erfolgreichsten enden nun die Wettbewerbszyklen der Olympiaden in den MINT-Fächern. 15 Olympioniken wurden im Oberschulzentrum "Fallmerayer" in Brixen für besondere Leistungen bei den Wettbewerben der Mathematik-, Informatik- und Physik-Olympiade prämiert. Zwölf Auszeichnungen für die besonderen Erfolge bei den Wettbewerben der Informatik-Olympiade wurden an der Technologischen Fachoberschule "Max Valier" in Bozen vergeben. Bei den Wettbewerben der Chemie-Olympiade erzielten die Olympioniken aus dem Realgymnasium und der Technologischen Fachoberschule in Meran hervorragende Platzierungen.
Weitere Siegerehrungen fanden am Realgymnasium von Bozen und Bruneck, an der Technologischen Fachoberschule in Bruneck und an der Wirtschaftsfachoberschule "Franz Kafka" in Meran statt.
Überreicht wurden die Auszeichnungen von den Fachlehrpersonen und den Direktorinnen und Direktoren an den Schulen, zur Verfügung gestellt wurden die Preise von der Deutschen Bildungsdirektion.
Bei der Organisation der Olympiaden in den MINT-Fächern kooperiert die Pädagogische Abteilung an der Deutschen Bildungsdirektion seit vielen Jahren mit der Unione Matematica Italiana, dem Comitato Olimpico delle Olimpiadi Italiane di Informatica, dem Comitato Olimpico delle Olimpiadi di Fisica und mit dem Verein der Freunde der Österreichischen Chemie-Olympiade.
red/jw
Elf öffentlich Bedienstete aus Südtirol haben den ersten Euregio-Masterstudiengang erfolgreich abgeschlossen. Heute hat ihnen LH Kompatscher ihr Diplom überreicht.
Um öffentlich Bediensteten berufsbegleitend eine qualifizierende Fortbildung zu ermöglichen und dabei den Austausch zwischen den drei Ländern der Europaregion zu stärken, wurde 2018 der "Weiterbildende Euregio-Master der Grundstufe in europäischer öffentlicher Verwaltung" auf den Weg gebracht. Die Initiative ging von den drei Verwaltungen der Euregio Tirol-Südtirol-Trentinoaus, die auf die Zusammenarbeit mit dem Europäischen Verbund Territorialer Zusammenarbeit EVTZ und den drei Universitäten Innsbruck, Trient und Bozen bauten.
Knapp drei Dutzend Akademiker aus den Landesverwaltungen Tirols, Südtirols und des Trentino haben in der Zwischenzeit das zweijährige, 1500 Stunden und 60 ECTS umfassende Euregio-Masterstudium erfolgreich beendet. Darunter sind auch elf Südtiroler Landesbedienstete, die Ende 2020 ihre Abschlussprüfung, die coronabedingt online abgenommen wurde, bestanden haben.
Diplomverleihung in Bozen
Aus den Händen von Landeshauptmann Arno Kompatscher und in Anwesenheit der Vorsitzenden des Euregio-Master-Steuerungsrates, Stefania Baroncelli von der Freien Universität Bozen, des Generaldirektors des Landes, Alexander Steiner, und des Direktors des Amtes der Europaregion, Christoph von Ach, nahmen die ersten Südtiroler Euregio-Master im Palais Widmann in Bozen heute (11. Juni) ihre Diplome in Empfang.
"Der Euregio-Master in europäischer öffentlicher Verwaltung soll den Absolventen nicht nur das Rüstzeug geben, um die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung voranzubringen, sondern auch um Entwicklungen und Themen im europäischen und internationalen Kontext zu sehen", betonte heute Landeshauptmann Kompatscher.
Interkulturelle und mehrsprachige Ausbildung
Steuerungsrat-Vorsitzende Baroncelli verwies auf die interkulturelle und mehrsprachige Ausrichtung der Ausbildung. Sie betonte, dass der Master vertiefte Kenntnisse der Governanceunter Berücksichtigung von interkulturellen und kommunikativen Themenbereichen vermittle, wobei Englisch, Deutsch und Italienisch die Unterrichtssprachen der Lehrveranstaltungen gewesen seien.
Die Bedeutung der Personalentwicklung und die Qualifikation der Führungskräfte unterstrich Generaldirektor Steiner. So habe die Ausbildung auch weiterführende Kompetenzen in Management und Leadership vermittelt, ebenso Thematiken des europäischen Rechts sowie organisatorische Konzepte. "Die Ausbildung schafft auch die Grundlage für die immer wichtigere Netzwerkarbeit", sagte der Generaldirektor.
Die elf Südtiroler Euregio-Master
Die ersten Südtiroler Euregio-Master sind Pasquale Basile (Amt für Genehmigungen und technischer Dienst), Thomas Benelli (Amt für Arbeitsmarktbeobachtung), Kathrin Defant (Amt für Personalaufnahme), Claudia De Lorenzo (Amt für Gesundheitsordnung), Giulia Foscari (Amt für Handwerk und Gewerbegebiete), Francesca Giuliani (Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion), Stephanie Kerschbaumer (Amt für Eisenbahnen und Flugverkehr), Markus Kolhaupt (Kraftfahrzeugamt), Walter Niedermair (Amt für Arbeitsmarktbeobachtung), Laura Savoia (Amt für Sport) und Nicol Mastella (Abteilung Deutsche Kultur).
jw
Vinschgau/Südtirol - Vor 225 Jahren sind die Tiroler Landstände erstmals eine Verbindung in Form eines Gelöbnisses mit dem Herzen Jesu eingegangen. Die Franzosen standen damals, 1796, mit Truppen vor den Toren Tirols - und die Tiroler waren auf einen Krieg nicht vorbereitet. „Feuernacht“, die Anschläge auf die Strommasten vor 60 Jahren. Zwei denkwürdige Jahrtage.
von Erwin Bernhart
Wenn am kommenden Herz-Jesu-Sonntag am Abend die Berge in Flammen stehen, dann ist das weit mehr als eine Touristenattraktion. Jährlich wird mit den weithin sichtbaren Feuern auf Bergrücken und Bergflanken am 3. Sonntag nach Pfingsten Geschichte sichtbar. Die Tiroler Landstände nahmen am 1. Juni 1796 den Vorschlag, man möge das Land Tirol dem Herzen Jesu weihen, an. Die Tiroler hatten Knieschlottern, denn die Franzosen standen vor den Toren des Landes. „Trotz der schnell und weitgehend improvisiert getroffenen Verteidigungsmaßnahmen wusste der engere Ausschuss über seine schlechten Erfolgschancen Bescheid. Da auf weltlicher Ebene die Tiroler verloren schienen, flüchteten sie in die Religiösität“, schreibt David Atzwanger in seiner Diplomarbeit „Die Entwicklung des Herz-Jesu-Festes“. Auszüge davon sind in der „Tiroler Schützenzeitung“ Nr. 3 vom Juni 2021 erschienen. Am 3. Juni 1796 wurde das Versprechen zum ersten Mal im Bozner Dom feierlich eingelöst, Innsbruck folgte am 24. September.
Dieses Gelöbnis, diese Weihe ist heuer 225 Jahre her. Damals „Volk in Not“. Bei Spinges siegten die Tiroler 1787 gegen die Franzosen völlig unerwartet. In Tirol wurde daraufhin das Gelöbnis als „von Gott akzeptiert und angenommen“ interpretiert. Die Weihe eines Landes an eine Heiligenfigur oder allgemein in Richtung Religion ist zwar kein Tiroler Privileg. Denn im 17. Jahrhundert wurden in Europa ganze Königreiche der Mutter Gottes geweiht, auch die Habsburger stellten ihr Reich unter dem Schutz Mariens - eine marianisch geprägte Pietas Austriaca ging daraus hervor. Die Tiroler waren in jenen Zeiten auch auf der Maria-Welle, schwenkten aber um 1796 auf das Herz-Jesu um. Das ist geblieben.
Atzwanger schreibt: „Das Herz-Jesu-Fest gehört in Tirol seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert zu den zentralen öffentlich-politischen Manifestationen, deren Anspruch weit über den religiösen Rahmen hinausreicht.“ Das Gelöbnis an das Herz Jesu ist im Laufe der Jahrzehnte, der Jahrhunderte geblieben, die Ausgestaltung hat sich allerdings - je nach Ereignis - gewandelt. Die Herz-Jesu-Feuer sind wohl eine Umdeutung von älteren Bräuchen zur Sonnwende.
Andreas Hofer etwa hat das Bündnis vor der Bergiselschlacht 1809 erstmals erneuert. „In den darauffolgenden Jahrzehnten kam es in Tirol immer wieder in Verbindung mit Kriegsgefahren zu Erneuerungen des Herz-Jesu-Gelöbnisses. Dabei setzte sich ein Prozess in Bewegung, durch den das Herz-Jesu-Gelöbnis zum Herz-Jesu-Bund und zum „Exklusivvertrag“ zwischen dem Tiroler Volk und Gott gedeutet wurde“, schreibt Atzwanger in seiner Diplomarbeit.
1896, also zum 100-Jährigen des Gelöbnisses, verfasste Josef Seeber den Text des Herz-Jesu-Bundesliedes „Auf zum Schwur, Tiroler Land“ - der Dirigent des Brixner Domchores Ignaz Mitterer komponierte die Melodie dazu.
Die Ausgestaltung dieses Gelöbnisses, die Neudeutung, die Re-Kontextualisierung zeiht sich wie ein roter Faden durch die Jahrzehnte - bis heute. Nach der Bundeserneuerung 1909 folgte angesichts des ausgebrochenen Krieges auf Vorschlag des Brixner Fürstbischofes im September 1914 eine weitere Bundeserneuerung, samt knappem Hirtenbrief. Nach dem Krieg und nach der Annexion Südtirols durch Italien wurde 1920 das Herz-Jesu-Fest in Südtirol verboten. Man ließ sich aber nicht abbringen und die Bergfeuer liefen unter dem heimlichen Motto „von Kufstein bis Salurn mögen die Flammen lodern“.
Wechselnde Deutungen und Instrumentalisierungen des Herz-Jesu-Bündnisses durchzogen das 20. Jahrhundert, von denen die „Feuernacht“ 1961 wohl den größten Impact auf die heutige Zeit hat und deren Vorbereitungen, deren Ergebnis und deren Wirkung zu hitzigen Diskussionen führen kann. Zur Erinnerung: Als „Feuernacht“ wird die Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 bezeichnet, in der in Südtirol 37 Strommasten gesprengt wurden. Die Feuernacht bildete den Höhepunkt der Anschläge des Befreiungsausschusses Südtirol.
Die Wahl des Herz-Jesu-Sonntags für die Anschläge auf die Strommasten war kein Zufall, sondern eine bewusste Wahl. Dieses in der Bevölkerung äußerst kontrovers diskutierte Ereignis vor 60 Jahren wird in diesen Tagen „Nachdenkgegenstand“.
Am Samstag, den 11. Juni wird eine „Gedenkwoche“ gestartet. Eine Arbeitsgruppe IATZ im Südtiroler Schützenbund hat Aktionen geplant. Im ganzen Land werden am Samstag Strommasten rot angeleuchtet. Im Vinschgau werden es zwischen 20 und 25 Masten sein - zwischen Tschars und Reschen. Friendly fire - also freundliches Feuer kurz vor den Herz-Jesu-Feuern?
Der vor kurzem neu gewählte Bezirksmajor der Schützen im Vinschgau Hansjörg Eberhöfer liest dem Vinschgerwind eine Erklärung vor: „Wir wollen bei dieser Erinnerung und Mahnung nicht stehen bleiben, sondern vor allem unseren Blick in die Zukunft lenken. Deshalb auch diese stille Beleuchtung. Sie steht für die demokratische Diskussion und die gewaltfreie Umsetzung unseres Strebens nach mehr Freiheit und Unabhängigkeit.“
Eberhöfer ist Oberleutnant in der Schützenkompanie Tartsch und war bis zur Wahl Arno Rainers Bezirksmajor-Stellvertreter. Weil sich Rainer nicht mehr der Wahl gestellt hat, wurde Eberhöfer beim Bezirkstag der Schützenkompanien Vinschgau am 15. Mai 2021 in Kortsch zum Bezirksmajor gewählt und steht nun als ranghöchster Offizier den zwei Vinschger Schützen-Batallionen für drei Jahre vor. Zu seinem Stellvertreter ist Gottfried Lechthaler (SK Mals) gewählt worden. Zur Seite stehen die zwei Batallionskommandanten Andreas Thoma (SK Tartsch) - Batallion „Josef Stecher“ und Peter Raffeiner (SK Göflan) - Batallion „Martin Theimer“. Schriftführer ist Daniel Moriggl (SK Burgeis), Kassier Siegfried Renner (SK Laas) und Bezirksfähnrich ist Martin Prieth (SK Glurns).
Wie die Herz-Jesu-Feuer heuer gestaltet werden, ist Sache jeder einzelnen Kompanie, sagt Eberhöfer. Voriges Jahr loderte etwa oberhalb des Klosters Marienberg der Schriftzug „Freiheit“.
Die Schützen machen nach dem Herzjesusonntag keine Pause. Eine „Freiheitswoche“ soll mit Aktionen folgen, am 14. Juni etwa mit Grußvideos der Landeskommandanten von Nord-, Süd- und Welschtirol. Am 15. Juni werden in den sozialen Medien Videobotschaften zu „Freiheit bedeutet für mich...“ von bekannten Persönlichkeiten gepostet. Am 16. und 17. Juni werden, so ist es geplant, in allen Postkästen des Landes Flyer eingeworfen, zum Thema „Freiheitsgedanken“. 4 verschiedene Flyer sind vorgesehen, so dass nicht alle denselben erhalten werden. „Wir wollen Diskussionen in der Bevölkerung anregen“, sagt Eberhöfer. Am 18. Juni wird ein Ideenwettbewerb für Kinder lanciert. Lufballons mit Kärtchen „Freiheit ist für mich...“ werden steigen und die Kinder sollen ihre Ideen an den Schützenbund retournieren. „Es gibt tolle Preise“, sagt Eberhöfer.
Die Re-Kontextualisierung des Herz-Jesu-Gelöbnisses kommt in neuem Gewand daher. Die Moderne instrumentalisiert das Gelöbnis von 1796, auch die 60 Jahre zurückliegende „Feuernacht“.
„Auf zum Schwur“ - Herz-Jesu-Lied
Text: Pfarrer Josef Seeber 1896. Melodie: Ignaz Mitterer 1896.
1) Auf zum Schwur, Tiroler Land,
heb zum Himmel Herz und Hand!
Was die Väter einst gelobt,
da der Kriegssturm sie umtobt,
das geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
Das geloben wir aufs neue,
Jesu Herz dir ewge Treue.
2) Wundermächtig immerfort,
warst du deines Volkes Hort,
stets in Not und Kriegsgefahr,
schirmtest du den roten Aar.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
3) Fest und stark zu unsrem Gott
stehen wir trotz Hohn und Spott,
fest am Glauben halten wir,
unsres Landes schönster Zier.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
4) Auf dem weiten Erdenrund,
gibt es keinen schönern Bund.
Lästern uns die Feinde auch,
Treue ist Tiroler Brauch.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
Vom wind gefunden
05.05.2021:
200. Todestag von Napoleon, General und Kaiser der Franzosen
„Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu
zerschlagen“
06.05.2021:
100. Todestag von Erich Fried, Dichter
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht“
09.05.2021:
100. Geburtstag von Sophie Scholl, Widerstandskämpferin
„ Steh zu den Dingen, an die du glaubst. Auch wenn du alleine dort stehst“
11.05.2021:
40. Todestag von Bob Marley, Musiker
„Liebe das Leben, das du lebst. Lebe das Leben, das du liebst“
12.05.2021:
100. Geburtstag von Joseph Beuys, Aktionskünstler
„Jeder Mensch ist ein Künstler“
20.05.2021:
100. Geburtstag von Wolfgang Borchert, Dichter
„Im Krieg sind alle Väter Soldat“
24.05.2021:
80. Geburtstag von Bob Dylan, Musiker
„Manche Menschen spüren den Regen. Andere werden einfach nur nass“ (hzg)
Reschen/Bozen - Ein Konvolut an Bauleit- und Landschaftsplanänderungen hat die Gemeinde Graun zur Genhemigung in die Landesregierung geschickt. Teilweise hat die Landesregierung den Wünschen der Gemeinde entsprochen. Der Beschluss der Landesregierung war zu Redaktionsschluss aufgrund der Menge noch nicht einsehbar. Aber das geplante Hotel in Richtung Piz von Lukas Gerstl (Bild), das bereits seit langem im Genehmigungsweg ist, ist mit Abstrichen genehmigt worden. Die Genehmigung wurde Gerstl vorerst mündlich mitgeteilt. Gerstl kann demnach rund 16.000 Kubikmeter verbauen. Das sei ok, sagt Gerstl. Denn diese Kubatur ermöglicht das Umsetzen eines neuen und für die Gemeinde Graun wünschenswerten Familienhotel-Konzeptes auf wirtschaftlicher Basis. Nun kann mit dem Durchführungsplan und mit dem Ausführungsplan begonnen werden, und zwar so, dass der Hotelkomplex gut in die Landschaft eingepasst werden kann. Denn das war und ist ein großes Anliegen der Kommission für Landschaftsschutz Die weiteren Genehmigungsschritte sind dann Sache der Gemeinde Graun. (eb)
Trafoi - Die Gemeinde Stilfs hat noch keinen Gefahrenzonenplan. So etwas wie roten Zonen gibt es deshalb nicht. Trotzdem ist man vorsichtig, wenn jemand etwas bauen oder erweitern möchte. In Trafoi möchte das Hotel Bella Vista von Gustav Thöni schon seit Längerem erweitern. Das Hotel Bella Vista, und einige Häuser mehr, liegt in der Schneise der Steintallawine. Weil Gefahrenzonenpläne Sache der Gemeinden ist, hat man sich mit der Gemiende Stilfs darauf geeinigt, einen Teilgefahrenzonenplan erstellen zu lassen. Dei Gemeindeverwalter haben den Techiker Matthias Platzer beauftragt, die Steintallawine zu untersuchen und geeignete Schutzmaßnahmen vorzuschlagen. Platzer hat in Absprache mit dem ehemlaigen Amtsdirektor für Zivilschutz Rudolf Pollinger und Peter Egger, dem Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West, ein Einreicheprojekt erstellt, welches zwei Schutzdämme oberhalb der Stilfserjochstraße vorsieht. Das Projekt wurde den Gemeindeverwaltern und dann den Bürger:innen von Trafoi vorgestellt und Peter Egger sagt dem Vinschgewind, dass es sich um die zweckmäßigste und sinnvollste Lösung handle. Allerdings läuft in Trafoi die Gemeindereferentin Manuela Angerer Sturm gegen dieses Einreicheprojekt und sie hat Unterschriften gegen dieses Projekt gesammelt. Trafoi ist irritiert. Damit dieses Sicherheits-Projekt nicht versandet und in Einzelwünsche aufgerieben wird, hat sich der Gemeinderat kürzlich mehrheitlich für dieses Vorhaben per Beschluss ausgesprochen. Nun kann, so Egger, wiederum nach Finanzierungen des rund 3 Millionen Euro-Projektes gesucht werden. Wiederum desahlb, weil man schon voriges Jahr eine Teilfinanzierung gehabt hätte, die aber dann anderweitig verwendet worden ist.
Aufgrund der Bedenken in Trafoi werden noch weiterführende geologische Gutachten durchgeführt. Überlegung, im Ausführungsprojekt die Schutzwälle rund 20 Meter nach oben zu verschieben, werden untersucht. Das hätte wahrscheinlich minimale Auswirkungen. Die Dämme werden bepflanzt und sind daher in einigen Jahren so gut wie unsichtbar.
Dem Wunsch aus Teilen von Trafoi, Sicherungsmaßnahmen ganz oben an den Abbruchstellen anzubringen, kann Egger nichts abgewinnen. Zu groß die Steinschlaggefahr bei den auszuführenden Arbeiten.
Aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses werde man das Projekt nun einreichen und, sollte die Finanzierung stehen, vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung ausführen lassen. Sicherheit ist eben nicht verhandelbar und die rote Zone in Trafoi wäre mit den Sicherheitsdämmen gebannt. (eb)
Die Aussagen von Sepp Noggler im letzten Vinschgerwind haben in den Bürgermeisterkreisen hohe Wellen geschlagen. Bezirkspräsident Dieter Pinggera verteidigt die Bürgermeister und weist die Kritik „Die Bürgermeister rühren sich nicht“ weit von sich.
Vinschgerwind: „Die Bürgermeister rühren sich nicht“ hat Sepp Noggler im Wind-Interview gesagt. Das hat für Aufregung in der Bürgermeisterrunde geführt.
Dieter Pinggera: Das stimmt. Das Interview vom Sepp Noggler aber auch die Aufmachung vom Vinschgerwind haben in Bürgermeisterkreisen die Wogen hoch gehen lassen. Die Reaktionen waren unterschiedlich. Manche waren erzürnt, manche haben gesagt, dass sie das gar nicht lesen. Teile der Aussagen Nogglers sind sowohl bezirkspolitisch als auch parteipolitisch inakzeptabel und können so nicht stehen gelassen werden.
Vinschgerwind: Zum Beispiel?
Dieter Pinggera: Diese Vorgehensweise Nogglers schadet uns als Bezirk und hat nichts mit begründeter Kritik zu tun. Beispiel Trockenzonen: Das ist ein Riesenthema im Vinschgau. Ich komme gerade von einer diesbezüglichen Videokonferenz mit dem Landeshauptmann, mit Landesrat Schuler und mit Landesrat Vettorato. Dieses Thema hat heute im Vinschgau dieselbe Sprengkraft, wie sie etwa die Gesundheitsreform in der letzten Legislatur hatte. Mit dieser Klarheit haben wir Bürgermeister das Anliegen bei den zuständigen Landesräten deponiert. Wir haben eine Arbeitsgruppe eingesetzt und alles umgesetzt, was vereinbart war. Wenn ich dann lesen muss, dass wir nichts tun, dann ist das eine Frechheit! Wir müssen zusammenarbeiten. Wir hatten 4 Aussprachen, und Sepp Noggler war nur bei einer einzigen dabei. Stichwort Schülerheim Mals: Ich hatte verschiedene Aussprachen mit Direktor Werner Oberthaler, mit Gustav Tschenett, mit der Sozialgenossenschaft VISO, und wir waren einige Male bei Landesrat Achammer, bei dem wir immer wieder dieses wichtige Projekt beworben haben. Es wurden verschiedene Lösungsansätze besprochen, wie die Finanzierung über den Recovery Fund oder auch andere Investorenlösungen.
Vinschgerwind: Woran hakt’s dann?
Dieter Pinggera: Gehakt hat es wie immer am Geld. Über die ordentliche Haushaltsfinanzierung war das Heim nicht finanzierbar. Das angestrebte PPP-Projekt hat inhaltlich nie ganz überzeugt und auch rechtliche Hürden vorgefunden. Derzeit keimen wiederum bestimmte Hoffnungen über den Recovery Fund auf, aber es gibt auch einen sehr interessanten Plan B.
Vinschgerwind: Was wäre Wunsch und Ziel, wann das Heim verwirklicht werden soll?
Dieter Pinggera: Der Bau muss so schnell wie möglich angegangen werden. Die bestehende Struktur ist völlig am Ende, sowohl unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit als auch der Instandhaltung. Die Situation ist für den Betreiber nicht mehr zumutbar!
Vinschgerwind: Welche Themen stehen noch im Fokus?
Dieter Pinggera: Es gibt noch viele Themen.
Vinschgerwind: Vom Vinschgerwind kam der Vorwurf, dass die Bürgermeister in der Zuggeschichte, also bei möglichen Zugverbindungen von Mals aus, untätig sind.
Dieter Pinggera: Auch das ist völlig bei den Haaren herbeigezogen. Die Bürgermeisterrunde hat gemeinsam mit den Landeshauptleuten Durnwalder und Kompatscher sowie mit Landesrat Theiner seit der Wiederinbetriebnahme 2005 an dieser Vision gearbeitet. Bis vor kurzem gab es weder in der Schweiz noch in Nordtirol eine Resonanz. Es freut uns sehr, wenn es nun auch im benachbarten Ausland Interessen und Initiativen gibt. Ich teile hier die Vorgehensweise des Landeshauptmanns. Die eingesetzte technische Arbeitsgruppe muss eine technisch-wirtschaftliche Machbarkeit erstellen, was derzeit erfolgt. Mit allem anderen zerfleischen wir uns nur selbst.
Vinschgerwind: Wird es in der SVP-Bezirksleitung ein Donnerwetter für Sepp Noggler geben?
Dieter Pinggera: Mah, Donnerwetter. Albrecht Plangger ist von verschiedenen Bürgermeisterkollegen kontaktiert worden. Wir haben demnächst SVP-Bezirksleitung und Nogglers Aussagen werden dort sicherlich Thema sein. Mir als Bezirkspräsident geht es darum, dass wir alle zusammenarbeiten und gemeinsam an einem Strang ziehen. Ansonsten werden wir in Bozen nichts erreichen!
Interview: Erwin Bernhart
Zwei Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg wurden in einem Schludernser Privatgarten gefunden. BM Heiko Hauer hat sofort die Fundstelle Absperren lassen, die örtlichen Carabinieri informiert. Zwei Experten aus Trient haben bereits einen Lokalaugenschein gemacht und die Entschärfung dürfte in dieser Woche über die Bühne gehen. Möglicherweise war es der Militärflugplatz in der Nähe, sagt BM Hauser, der als Angriffsziel in Frage gekommen ist. Fliegerbomben sind in Schluderns ansonsten geschichtlich nicht bekannt.
Weil in den Bike-trails am Sonnenberg gefallene Bäume von den Schlanderser nicht fachgerecht geschnitten wordensind, haben beherzte Latscher mit der Motorsäge nachgeholfen.