Oberschulzentrum Schlanders - Hat Schlanders ein Müllproblem? Diese Frage kam einigen SchülerInnen des Oberschulzentrums Schlanders am 07. Dezember öfters in den Sinn. Im Rahmen einer Müllsammelaktion der Arbeitsgruppe Zukunft, die von engagierten Lehrpersonen an TFO, WFO und RG/SG gegründet wurde, beteiligten sich rund 40 SchülerInnen in ihrer Freizeit an diesem Projekt. In zwei Gruppen zogen wir – ausgehend von der TFO – durch das Dorf und über die Sonnenpromenade in Richtung Sportzone. Dort wurden die prall gefüllten (!) Müllsäcke von zwei Gemeindearbeitern entgegengenommen, die sich um die korrekte Entsorgung der Abfälle kümmerten. Leider hatten wir Arbeit genug. In erster Linie wurden unzählige Zigarettenstummel eingesammelt, die unsere Gehsteige, unsere Parkanlagen und den Straßenbelag bedecken. Wir haben aber noch weitere wertvolle Funde gemacht: Damenunterwäsche, Schokolade und volle Weinflaschen haben zur Erheiterung aller beigetragen. Mit dieser Aktion möchten wir kein einmaliges Zeichen setzen, sondern für Aufklärung sorgen und die Bevölkerung auf diese Problematik hinweisen. Wir möchten dem Organisationskomitee und den Beteiligten für das Gelingen dieser Aktion danken, die wir im zweiten Semester wiederholen werden. Die SchülerInnen erhielten als Belohnung reduzierte Eintrittskarten für den Escape Room in Meran. Die fleißigsten Sammler bekamen sogar drei freie Eintritte. Auch für diese Unterstützung bedanken wir uns.
Gudrun Astfäller, Jakob Raffeiner
Zum Abschluss einige Gedanken von beteiligten SchülerInnen:
Ich war entsetzt, dass wir zu dritt in 1,5 Stunden fast zwei ganze Müllsäcke gefüllt haben. Besonders eklig fand ich die vielen Zigarettenkippen! Die RaucherInnen könnten sich bemühen, diese richtig zu entsorgen!!!!!!!!!!
Laura Maria Visani, 1ASG
Ich fand die Aktion richtig toll. Ich bin sehr froh, dass ich daran teilgenommen habe und etwas für unsere Welt tun konnte.
Miriam Stumpo, 1ARG
Wir haben am meisten Zigaretten gesammelt und es hat Spaß gemacht, gemeinsam den Müll zu sammeln.
Lena Pichler, 1ASG
Ins hots volle guat gfolln, weil ma mitnond eppas fir dr Umwelt tean hot kennt und weil mr a gonze Schokolade gfundn hobm!
Martina Ferrai und Hannah Olivotto, 1BSG
Ich fand, dass es eine sehr interessante und auch lustige Aktion war!
Laurin Pohl, 1ARG
Ich finde das Müllsammeln war eine sehr tolle Aktion, wir hatten viel Spaß dabei, und haben nebenbei auch noch etwas Gutes für die Umwelt getan. Besonders toll fand ich, dass wir von vielen Leuten auf der Straße Zuspruch bekommen haben.
Franziska Hofer, 1BSG
Oberschulzentrum Schlanders - Ab dem Schuljahr 2022/2023 startet das Oberschulzentrum Schlanders mit einem musikalischen Schwerpunkt. Mit einer Stunde Chor und Gesang, einer Stunde Musikgeschichte und einer Stunde Einzelinstrumentalunterricht soll der musikalische Schwerpunkt ein Kontinuum in der Musikausbildung garantieren. Der musikalische Schwerpunkt wird an einem zusätzlichen Nachmittag umgesetzt, der Instrumentalunterricht wird an der Musikschule besucht. Um den Schüler:innen ihre Zusatzausbildung anzuerkennen, können diese sich, gleich wie im Rahmen der Anerkennung außerschulischer Bildungsguthaben, im Laufe des Schuljahres bis zu 2 Stunden anerkennen lassen.
In einem Netzwerk mit der Musikschule unter dem Direktor Stefan Gstrein, mit der musikalischen Mittelschule Schlanders unter Direktor Lukas Trafojer und mit Venusta Musica unter der Vorsitzenden Sabina Mair nahm die Direktorin des Oberschulzentrums Schlanders Verena Rinner die Anregungen gerne auf und möchte den musikalischen Schwerpunkt in allen vier Schulen des Oberschulzentrums etablieren. „Durch gezielte Zusammenarbeit und das Aufbauen von Synergien wird den Schüler:innen eine Möglichkeit geboten, Musik und Schule in der Oberstufe leichter vereinbaren zu können. Es wird großteils auf bestehende Ressourcen zurück gegriffen indem Räume, Instrumente, Unterlagen gemeinsam genutzt werden und auch im Bereich Personal ein Zusammenschauen im Mittelpunkt steht“, sagt Rinner.
Angeregt wurde das Projekt von der Schlanderser Oberschullehrerin Sabina Mair von Venusta Musica. Mair fand in den Reihen der Direktor:innen und in der Person des Schlanderser BM Dieter Pinggera, der selbst der Musik aktiv zugeneigt ist, großes Wohlwollen vor.
Die Idee neben der musikalischen Mittelschule in Schlanders auch eine Weiterführung eines musikalischen Schwerpunkts in der Oberschule umzusetzen, ist im Vinschgau nicht neu. Im Schuljahr 2007-2008 hat es eine konkrete „musikalische Fachrichtung“ am Gymnasium gegeben, die allerdings aufgrund der geringen Schülerzahlen nicht wirklich starten konnte.
Nun soll im Herbst 2022, wenn sich eine entsprechende Anzahl von Schüler:innen melden wird, gestartet werden. (eb)
Schluderns - Es war ein einzigartiger Abend, an dem Fremde zu Freunden wurden. Mit diesen Worten bedankte sich einer der Gäste nach der stimmungsvollen Weihnachtsfeier von Gastgeber Mathias Telser. Auf seine Einladung hin hatten sich am 24. Dezember in seinem Hanfhaus in Schluderns Menschen aus ganz Südtirol zusammengefunden und mit ihm und seiner aus Vorarlberg stammenden Freundin Magdalena Türtscher den Heiligen Abend zu feiern. Sie sangen Weihnachtslieder und lernten sich beim Raclette-Essen kennen.
Doch der Reihe nach: Was könnte ich tun, um Menschen in Südtirol eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Das überlegte sich Mathias Telser in der Adventszeit. Und er dachte dabei an alleistehende, einsame Menschen. Über Facebook lud er ein, sich bei ihm zu melden. Die Einladung erweckte sofort große Aufmerksamkeit und wurde in den sozialen Netzwerken mehrere tausend Mal geteilt. Mathias war vom großen Echo überrascht, denn für ihn war die Einladung etwas ganz Selbstverständliches. „Ich habe es ganz einfach gerne getan“, meint er. „Und mir wurde bewusst, dass das Selbstverständliche heute nicht mehr selbstverständlich ist.“ Interessierte meldeten sich nach und nach. Letztendlich konnten Mathias und Magdalena 13 Gäste bewirten. Niemandem musste abgesagt werden. Zum Erstaunen der Gastgeber meldeten sich auch mehrere Menschen, die spontan für die Feier Lebensmittel, Getränke und Gutscheine zur Verfügung stellten. „Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken“, betont Mathias. Im kommenden Jahr will er am Heiligen Abend erneut Menschen einladen.
Der 32-jährige Mathias Telser stammt aus Matsch und ist selbständiger Maurer. Seit sechs Jahren engagiert er sich bei Bauprojekten in Tansania und sammelt dafür Spenden. Er hat zum Beipiel beim Bau eines Krankenhauses und eines Waisenhauses mitgewirkt.
Seit Anfang Jänner 2022 hält er sich erneut in Tansania auf. Er baut derzeit für das Waisenhaus ein Speicherbecken in dem Wasser aufgefangen wird, das dann zum Waschen und zur täglichen Hygiene genutzt werden kann. Denn die Trockenheit macht den Menschen dort sehr zu schaffen. Ende des Monats kehrt er wieder in den Vinschgau zurück. (mds)
Vinschgau - Im Winter führen die Forstinspektorate jährlich Untersuchung zum Befall des Prozessionsspinners in den heimischen Wäldern durch. Die Falter werden mit Pheromonfallen angelockt und der Bestand anschließend ausgewertet. 2021 konnte eine starke Vermehrung der Prozessionsspinner festgestellt werden. Erste Massenvermehrungen in den Schwarzföhrenwäldern im Vinschgau wurden 1998 verzeichnet. Erkennbar ist der Befall vor allem an den von weißen „Nestern“ (Bild) an den Nadelbäumen.
Die Raupen des Prozessionsspinners ernähren sich von den Nadeln der Kiefer und schwächen diese dadurch. Bei den Menschen können die Brennhaare der Raupen unangenehme Reaktionen hervorrufen. Um die Raupenspinner zu bekämpfen ist langfristig gesehen die Umwandlung der Schwarzföhrenforste in naturnahe, stabile laubholzreiche und strukturierte Mischbestände die erfolgreichste Maßnahme. 2021 hat die Abteilung Forstwirtschaft für die Anreicherung der Schwarzföhrenwälder mit Laubholz 150.000 Euro investiert. Für weitere Maßnahmen, welche direkt gegen die Prozessionsspinner durchgeführt werden, benötige es, laut dem Direktor der Abteilung Forstwirtschaft, Günther Unterthiner, einer Bewertung der Entwicklung im Spätwinter. (LPA/r)
Goldrain - Der 17. Jänner ist Gedenktag des heiligen Abt Antonius (Fackltöni). Abt Antonius ist auch bekannt als Antonius der Einsiedler und wurde zum Patron der Haustiere, vor allem der Schweine.
1059 wurde nach dem heiligen Antonius der Antoniterorden gegründet, welcher sich um die Pflege von Kranken und Armen kümmerte. Als Gegenleistung erhielt die Ordensgemeinschaft die Erlaubnis ihre Schweine frei herumlaufen zu lassen. An manchen Orten gab es neben der Kirche sogar einen Stall für die „Antoniusschweine“. Die Leute spendeten Futter für diese Tiere. Am Festtag des Heiligen Antonius wurde ein Schwein geschlachtet und unter den Armen verteilt.
Früher war der 17. Jänner, der „Tönitag“, noch in zahlreichen Ortschaften ein hoher Feiertag, so z. B. in Schanzen, Goldrain. Es kamen viele Bauern und vor allem Bäuerinnen aus ganz Mittelvinschgau zur St. Anna Kapelle in Schanzen.
Karl Perfler, heute Wirt in der Tschengelsburg erinnert sich: „Die Oma hat uns Kinder immer 50 Lire fürs Bodenspülen in der St. Anna Kapelle gegeben. Nach der Hl. Messe waren dann alle Kirchengänger zu einem Frühstück bei uns in der Obermoosburg eingeladen. Da sind alle gekommen, vom Frühmesser, Kooperator bis hin zum Pfarrer. Es gab nur das Beste vom Besten für die Geistlichkeit. Der Tisch war immer weiß gedeckt, Kaffee wurde in den schönsten Schalen serviert.
Über dem Herd in der Küche war ein rundes Fenster wo am „Tönitag“ die Sonne um 10 Uhr hindurch schien. Dann hieß es immer „Um Teini kimmt die Sunn um Zeihni“. (pt)
Mals - Der Kalender der Seelsorgeeinheit Mals für das Jahr 2022 ist den Kirchenpatronen der 11 Pfarreien im Verbund gewidmet. Er beinhaltet wichtige Kontaktdaten und kirchliche Termine für die Gläubigen.
vom Magdalena Dietl Sapelza
Kurz vor Weihnachten ist der dritte Kalender der Seelsorgeeinheit Mals erschienen. Dieser wurde offiziell im Malser Widum von Dekan Stefan Hainz vorgestellt. Der Kalender ist den Kirchenpatronen der Pfarreien gewidmet: Maria Himmelfahrt in Mals, Maria unbefleckte Empfängnis in Burgeis, hl. Luzius in Laatsch, hl Florinus in Matsch, hl. Nikolaus in Planeil, hl Laurentius in Schleis, hl. Abt Antonius in Schlinig, hl. Andreas in Tartsch, hl Katharina in Schluderns, hl Pankratius in Glurns und hl Blasius in Taufers i. M. Auch das Kloster Marienberg ist miteingebunden. „Der Kalender soll die Verbundenheit der Pfarreien zum Ausdruck bringen und wichtige Kontaktdaten vermitteln“, erklärte Dekan Stefan Hainz. Er dankte Franz Josef Paulmichl, der die Koordination und die Gestaltung des Kalenders übernommen und auch die meisten Bilder selbst geknipst hatte. Paulmichl habe wiederum viel Zeit und Herzblut investiert, so Hainz. Paulmichl war bereits für die Kalender Nummer eins und zwei der vergangenen Jahre verantwortlich. Auch das Logo entstammt seiner Idee.
Paulmichl hat die aktuellen Daten für den Kalender gesammelt und betreut auch die Homepage der Seelsorgeeinheit (www.sem-mals.org). Für das Titelbild des Kalenders 2022 hatte er einen neutralen stilisierten Heiligen mit Bischofsstab gewählt. „Um niemanden zu beleidigen“, wie er meint. Auf den ersten Blick scheint der hl. Nikolaus abgedruckt zu sein. Doch es ist der hl. Luzius von Laatsch. Der Kalender 2022 ist bunt und lebendig. 1200 Exemplare wurden gedruckt. Sie liegen in den Pfarrkirchen auf und können gegen eine freiwillige Spende mitgenommen werden. Hainz bedankte sich bei allen, die die Kalenderarbeit mitgetragen haben, so bei Valeria Punt Paulmichl, bei den Ausschussmitgliedern des Pfarreienrates Gebhard Schöpf, Isabella Erhard Brunner und Melanie Warger und beim Kooperator Michael Lezuo, der zu den Heiligen eine kurze Beschreibung geliefert hatte. Ein Dank ging auch an die Raiffeisenkasse Prad-Taufers, an die Raiffeisenkasse Obervinschgau und an die Volksbank Mals, ohne deren finanzielle Unterstützung das Kalenderprojekt nicht möglich gewesen wäre.
Das Halloween-Special von Juvi - Jugendtheater Vinschgau wird nachgeholt! Am Freitag, den 21. und Samstag, den 22. Jänner 2022 wird das Leben von Gentiane und Pierre, geschrieben vom 18-jährigen Mathias Steiner, auf die Bühne des Kulturhauses Schlanders gebracht. In 5 Stationen, verstreut im ganzen Haus, zeigt die Regisseurin und Schauspielerin Nadia Schwienbacher in gruselig-schöner Atmosphäre die Verwicklungen von Gentiane. Reservierungen sind unter 3487439724 möglich. Genauere Infos auf unserer Website www.meinjuvi.org
Kolping im Vinschgau - Wir haben vor einigen Tagen ein Neues Jahr begonnen. In ein neues Jahr zu schauen ist heuer nicht ganz einfach. Denn wir wissen nicht, was mit unseren Plänen, Wünschen und Vorstellungen wird. Ja, es herrscht eher Skepsis: was wird werden? Und da mit Elan und Freude in ein neues Jahr zu gehen ist nicht so einfach. Oder wie wir es als Kolpinger sagen es mit Mut, Tatkraft und Begeisterung angehen. Kolping würde uns in dieser heutigen Situation sicher sagen: Bange machen gilt nicht! Bange machen ist also nicht die Option. Zu sagen dann tue ich eben nichts, kann es nicht sein. Dies ist nicht unsere Einstellung, sondern zu schauen, wer braucht mich! Wenn in diesem gerade begonnenen Jahr nur ein Mensch sagt: Ich bin froh, dass es dich gibt, dann ist es ein gutes Jahr gewesen, dann haben wir unsere Bestimmung gefunden. Halten wir Ausschau, wer uns braucht, dann finden wir das, was wir suchen.
„Nur mutig vorwärts, Gott wird für die Zukunft sorgen“, sagt Adolph Kolping. Ich weiß nicht, ob wir uns bewusst sind, wie wichtig grundsätzliche Sicht und Haltung ist, mit der wir unser Leben und die Welt sehen. Wer sich zuerst immer auf die negative, jammernde Seite schlägt, vergiftet und lähmt. Der positive Mensch vermag bei sich und anderen kaum vermutete Kräfte zu wecken.
Also: wer braucht mich? Stellern wir uns!
Otto von Dellemann
„Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will“. Dieses Zitat von Frank Lloyd Wright spiegelt die Studienzeit von David Frank wieder.
Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will“. Dieses Zitat von Frank Lloyd Wright steht auch zu Beginn der Danksagung seiner Masterarbeit. Der 1992 als ältester Bruder von drei Mädchen geborene Matscher, studierte in Wien Agrar- und Ernährungswissenschaft. Der junge „Ziachorgelspieler“ nutzte die freie Zeiteinteilung die ihm das Schreiben an seiner Masterarbeit bot, um sich auf das Herausbringen seines Debut Album „Amazia“, zu konzentrieren. Es erscheint 2019. Dort treffen Blues und alpiner Folk aufeinander. Inspiration dafür war immer wieder sein Heimatdorf. Daher auch der Name für die CD, welcher vom rätoromanischen Namen Matsch hergeleitet ist.
Als junger „Bua“ verbrachte er die Sommer mit seinem Vater auf einer Schweizer Alm. Dort spielte der Hirte mit der Ziehorgel. David war fasziniert von diesem Instrument. Seine Schweizer Oma, mütterlicherseits, meinte „nor kafmer ihm holt a Ziachorgel“. So nahm er Unterrichtsstunden, konnte sich aber zu Beginn mit diesem Instrument nicht identifizieren. Erst als der Passeirer Musiklehrer Alexander Pamer ihm neue Slowenische Stücke und Musik von Herbert Pixner zeigte, wurde es für David interessant. Er fand es sehr spannend mit der Steirischen diese Vielfalt bei seinen Auftritten und den Abschlusskonzerten der Musikschule zu spielen.
Nach der Pflichtschule besuchte er die Fürstenburg in Burgeis, maturierte in der HOB in Mals und wusste nach dem Abschluss zuerst nicht wohin. Er half im Sommer über seinem Onkel auf dessen Hof. Der Jugendliche überlegte in Bozen oder Innsbruck zu studieren. Beides war ihm noch zu nahe an der Heimat. Anfang Oktober 2012 zog er mit drei Kollegen nach Wien um dort an der BOKU, der Universität für Bodenkultur zu studieren. Ein unvergesslicher Lebensabschnitt begann. David verließ seine Komfortzone, privat und musikalisch. Er lernte viele neue Gleichgesinnte kennen, spielte viel mit seinen Nordtiroler Kollegen Martin Hauser und Thomas Singer. Allein oder bei gemeinsamen Auftritten sammelte er wertvolle Erfahrungen.
In Wien kaufte er sich seine erste eigene Harmonika, eine handgefertigte Jamnik mit Gravur. Die Wartezeit betrug zwei Jahre. Lange hatte er daraufhin gearbeitet. Der erfüllte Wunsch, war ein Motivationsschub für den jungen Musiker und er begann selber Stücke zu schreiben. Inspiration für Davids Eigenkompositionen war der Kontrast des Lebens im Vinschger Seitental und der Großstadt. Viele Stücke entstanden in oder auf dem Weg nach Matsch bzw. nach Wien. Er brauchte die Ruhe und Zurückgezogenheit von Zuhause, sowie auch die Herausforderung der weiten Welt. Nach einiger Zeit waren es mehreren Songs. Viele fragten ihn ob es davon eine CD gäbe. So reifte die Idee eine solche herauszubringen, auch um diese Zeit in der Weltstadt Wien zu verewigen. Er erstellte ein Konzept. Er suchte ein Tonstudio, einen Designer und eine Plattenfirma. Ohne Unterstützung vieler Menschen und Sponsoren wäre David nicht imstande gewesen dieses Projekt umzusetzen.
Gerne spielt der junge Musiker auf Geburtstagen und Festen seine Eigenkompositionen, Stücke von Herbert Pixner, gemischt mit traditioneller Volksmusik. Etwas Besonderes ist es für ihn bei organisierten Konzerten aufzutreten. David möchte sich und das Publikum abholen und für kurze Zeit aus der Alltagswelt ausbrechen.
2020 schloss David sein Studium ab, zog nach Glurns und begann im Jänner 2021 seine Arbeit bei der IDM in der Abteilung Agrarmarketing. Er ist dort für das Qualitätszeichen Südtirol zuständig. Er pendelt von der kleinsten Stadt Südtirols in die größte. Die Hälfte der Woche verbringt er im Sitz der IDM in Glurns und die restliche Zeit im Büro in Bozen.
Ihm gefällt die abwechslungsreiche Arbeit, er liebt es, unterwegs zu sein, den zwischenmenschlichen Kontakt mit den Bauern und den Verantwortlichen des Marketings in ganz Südtirol. Er merkt an, dass ihm der kreative Spielraum der Studienzeit in der jetzigen Arbeitswelt etwas fehlt und er die Balance zwischen Job und Kunst neu finden möchte. Die Landwirtschaft ist seine Berufung, die Musik seine Leidenschaft. 2022 möchte er sich dieser vermehrt widmen. Er plant ein neues Album mit dem Gitarristen Marc Perin, seinem Freund aus dem Pustertal. Es soll ein musikalischer Zusammenschluss zwischen Westen und Osten Südtirols werden. Freuen wir uns darauf.
Stilfs- Kürzlich besuchte eine Delegation des hds den BM der Gemeinde Stilfs, Franz Heinisch. Beim Antrittsbesuch mit dabei waren Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser, Ortsobfrau Christina Thöni, Karin Wallnöfer, Irene Thöni, Hilbert Reinstadler, Adrian Gamper, Julian Angerer, Roland Angerer und Bezirksleiterin Karin Meister. Bezirkspräsident Spechtenhauser ging beim Treffen auf die Aktivitäten des hds im Vinschgau ein, wie etwa die Sensibilisierungskampagne „Do leb i, do kaf i“ oder die neue Kassenbonlotterie, „Do kaf i, do gwinn i“. Die Wirtschaftstreibenden brachten hingegen ihre ortsspezifischen Anliegen und Vorschläge vor. Diese reichen von der Aufrechterhaltung der Nahversorgung in Sulden in der Nebensaison, über die zahlreichen Schließungen der Stilfserjochstraße in den Sommermonaten, die die Tätigkeit der Standbetreiber am Joch beeinträchtigen, bis hin zu dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Passstraße und den fehlenden Parkplätzen am Stilfserjoch. Adrian Gamper von der Ferienregion Ortler informierte über ein geplantes Beschilderungsprojekt für die bessere Sichtbarkeit von Handels- und Dienstleistungsbetrieben vor Ort und die Bemühungen, Straßensperren der Stilfserjochstraße mit mehr Vorlauf und besser koordiniert mitzuteilen und diesbezüglich auch mit den Kollegen aus der Schweiz und Bormio besser zusammenzuarbeiten. BM Heinisch wies darauf hin, dass der Bau des Radweges von Prad nach Gomagoi aktuell im Gange ist. Dadurch sollte dieser Streckenabschnitt künftig von Radfahrern entlastet werden. Der Bürgermeister informierte zudem, dass die neue Stilfserjoch-Gesellschaft demnächst gegründet wird, und es auch schon Gespräche zur Präsidentschaft/Geschäftsführung gibt.
Als entscheidenden Punkt spricht Roland Angerer, in Vertretung von Elfriede Platzer, der derzeitigen Inhaberin und Betreiberin des letzten verbliebenen Nahversorgungsbetriebes in Stilfs, dessen bevorstehende Schließung an. Die Anwesenden sind sich einig, dass alles darangesetzt werden soll, diesen Betrieb im Dorf Stilfs zu erhalten. Es gibt auch schon einen Lösungsansatz für die Fortsetzung der Tätigkeit. Allerdings müssen weitere Schritte noch geklärt werden. Gemeinsam möchten die Gemeinde Stilfs und der hds sich dafür einsetzen, eine Betriebsnachfolge zu ermöglichen.