Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Veranstaltungsfreiheit im Schloss Kastelbell
In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat das Freie Bündnis Kastelbell-Tschars erneut die Hürden thematisiert, denen mehrere Vereine gegenüberstehen, wenn es darum geht, Veranstaltungen im Schloss Kastelbell durchzuführen. Bereits in vorangegangenen Sitzungen wurde die Problematik offen diskutiert, und die Gemeinderäte waren sich einig, dass die Handhabung des Kuratoriums Schloss Kastelbell unangemessen ist. Insbesondere für ehrenamtliche Vereine sollte das Schloss zugänglich sein, ohne dass persönliche Präferenzen darüber entscheiden ob Veranstaltungen zugelassen werden oder nicht. Vereinstätigkeiten bilden einen essentiellen Teil des kulturellen, gesellschaftlichen und sozialen Lebens in unseren Dörfern, daher sollte man diesen nicht unnötig Steine in den Weg legen. Vier Monate nach der ersten Anfrage im Gemeinderat hat sich Gemeinderat Benjamin Zwick nun beim Ausschuss nach den Fortschritten erkundigt. Der Bürgermeister berichtete bedauerlicherweise von negativen Gesprächsverläufen und fehlender Einigung. In Reaktion darauf kündigte das Freie Bündnis Kastelbell-Tschars an, alle verfügbaren Wege zu prüfen, um auf Gemeinderatsebene Maßnahmen zu ergreifen und in dieser Angelegenheit endlich eine Lösung zu finden die im Interesse der Bürger von Kastelbell-Tschars ist. Das Bündnis betont ihre Entschlossenheit, sich für die Veranstaltungsfreiheit im Schloss Kastelbell einzusetzen und die Interessen der ehrenamtlichen Vereine zu schützen. Die Mitglieder des Freien Bündnis appellieren an die Vernunft und Fairness, um eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht wird und den Zugang zum Schloss Kastelbell für alle ermöglicht. Weitere Entwicklungen zu diesem Thema werden vom Bündnis aufmerksam verfolgt und entsprechend kommuniziert.
Die Gemeinderäte des Freien Bündnis
Kastelbell-Tschars, Benjamin Pixner, Michael Niedermair und Benjamin Zwick , Freies Bündnis Kastelbell-Tschars
Agri-Fotovoltaik in Südtirol? Ja, bitte!
An der Agri-Fotovoltaik führt auch in unserem Land kein Weg vorbei: Der Südtiroler Energieverband SEV unterstützt diese vom Südtiroler Bauernbund (SBB) und zahlreichen Fachleuten im Rahmen der Fachmesse Agrialp vertretene Position. Weil die verfügbaren Dach- und Fassadenflächen in Südtirol bei weitem nicht ausreichen, um die eigenen Klimaziele zu erreichen, ist die Agri-Fotovoltaik – die Kombination von Landwirtschaft und Solarenergieerzeugung – ein unverzichtbares technisches Instrument, wenn es darum geht, die Nutzung der „grünen“ Sonnenenergie in Südtirol nachhaltig und wirkungsvoll zu steigern.
Agri-Fotovoltaikanlagen reduzieren den Wasserverbrauch, optimieren die Flächennutzung, steigern den landwirtschaftlichen Ertrag und können so gestaltet werden, dass sie sich – etwa in der Nähe von Autobahnen, Industrieanlagen oder Schnellstraßen – harmonisch in die Landschaft einfügen.
Somit könne die Agri-Fotovoltaik „dazu beitragen, erneuerbare Energie zu produzieren, die landwirtschaftliche Produktion zu unterstützen und gleichzeitig das Landschaftsbild zu erhalten und die ökologische Vielfalt zu schützen“, stellte der SEV schon im Mai in seiner Stellungnahme zum „spezifischen Teil“ des Klimaplans fest. „Wir werden jetzt Gespräche mit dem Südtiroler Bauernbund führen, um die Errichtung von Agri-Fotovoltaikanlagen in unserem Land gemeinsam zu ermöglichen und zu fördern“, erklärt dazu SEV-Direktor Rudi Rienzner.
SEV-Direktor Rudi Rienzner
Weihnachten – klein und fein.
Die neue Bescheidenheit, welche ich bei manchen Menschen feststelle, im Gespräch miteinander, berührt mich auf angenehme Weise. Ob die gewisse Zurückhaltung, auch im Konsumverhalten, aus finanzieller Notwendigkeit entstanden ist oder aus Überzeugung, mag jeder für sich entscheiden. Ob also Muss- oder Kann-Sparer, ich spüre seit längerem ein vermehrtes Interesse an Qualitätswaren. Auch wenn deren Anschaffungspreis – meist berechtigt – etwas höher liegt, so rechnet sich dies langfristig. Wer sich ein gutes Stück anschafft, der erhält im Idealfall auch Qualität in der Beratung. Die Freude, das innere überzeugte Gefühl, dass wir richtig lagen mit unserer Kaufentscheidung hält in der Regel noch lange vor. Gewissermaßen Nachhaltigkeit im positivem Sinne auf mehreren Ebenen. Vielleicht sollten wir mit dem Kauf von Weihnachtsgeschenken, grad eben dem „weniger ist mehr“ ein bisschen Beachtung beimessen. Ob wir uns gegenseitig zu Weihnachten beschenken, ist natürlich wieder Ansichtssache. Ich finde, der meist verpönte, langweilig anmutende Mittelweg ist auch hier nicht zu verachten. Ein kleines, mit Liebe ausgesuchtes „Packtl“ erfreut meist dem Schenkenden grad sosehr wie dem Beschenkten.
Claudia Leoni – Pinggera, Latsch
DNA und Hunde:
Zu kontrollieren wären schon andere Sachen
Eines vorweg: ich bin dafür, dass Hundebesitzer den Kot ihrer Vierbeiner einsammeln und richtig entsorgen. Nicht einverstanden bin ich allerdings mit der Pflicht, alle Hunde in Südtirol einer DNA Analyse zu unterziehen. Eine solche Pflicht gibt es weder in Italien noch in Deutschland oder anderen Ländern. Es wundert mich, dass sich Landesrat Arnold Schuler damit rühmt, dass andere Regionen Italien Interesse am Südtiroler Projekt hätten, wie er das kürzlich in einer Zeitung geäußert hat. Schuler und andere Leute, die sich dieses Projekt auf die Kappe schreiben, wissen wohl nicht genau, wie Hunde ticken. Wenn ein Hund ein Häufchen hinterlässt, kommen in Kürze andere Hunde und urinieren auf den Kot und hinterlassen genau dort ebenfalls Häufchen. Auf fast allen Häufchen befinden sich in Kürze mehrere DANN-Spuren, und ich frage mich, wie man dann kontrollieren will, von wem der Kot tatsächlich stammt? Es wäre vielleicht angebracht gewesen, dass sich bestimmte Leute vor der Einführung der DNA-Pflicht mit diesen und anderen Fragen eingehend befasst hätten. Und außerdem: Braucht es wirklich Ordnungskräfte, die dem Kot von Hunden nachspüren oder sollten sich die Polizeikräfte nicht um andere Sachen kümmern, die vordringlicher wären, und die ich an dieser Stelle gar nicht anführen will. Arnold Schuler möchte ich daran erinnern, was er mir vor einigen Jahren bei einem gemeinsamen Spaziergang mit seinem Hund gesagt hat, als dieser in der Dorfmitte ein Häufchen hinterlassen hat und ich es einsammeln wollte: „Des loss lei liegn.“
Lorenz „Lou“ Blaas, Goldrain, 24.11.2023
Grüße aus Costa Rica
Zurück aus Costa Rica wollen wir die Leserschaft des Vinschgerwind mit einem Foto überraschen. Auf unserer Reise in Costa Rica kamen wir in eine kleinere Ortschaft am Pazifik, am Golf von Golfito. Das Städchen heisst PUERTO Jimenez. Hier gibt es einen Supermarkt, wo man die meisten Sachen einkaufen kann, die es eben zum Leben braucht. Doch wie hat es uns überrascht, als wir im Gestell mit Früchte & Gemüse die feinen Äpfel aus Südtirol gesehen haben. Es ist unglaublich aber wahr. So wie wir Ananas und Bananen aus Costa Rica in Europa finden können, so finden wir in Costa Rica Äpfel aus unserem schönen Vinschgau (Südtirol)
Lieben Grüße zurück aus Costa Rica, Jürg Baeder, Val Müstair
Vom Wind gefunden - Ein gutes Restaurant wird als Hauben- oder Sterneküche bezeichnet und im jährlich erscheinenden Guide Michelin bzw. Gault-Millau veröffentlicht. Beide Qualitätsauszeichnungen sind international ausgerichtet und kommen aus Frankreich. Der Gault-Millau vergibt 0 bis 20 Punkten bzw. 1 bis 5 Kochmützen bzw. Hauben. Durch den Guide Michelin werden 1 bis 3 Sterne vergeben. Ausgezeichnet wird die Küchenleistung des Restaurants. Ein Stern bedeutet: Eine Küche voller Finesse – einen Stopp wert. Zwei Sterne: Eine Spitzenküche – einen Umweg wert. Drei Sterne: Eine einzigartige Küche – eine Reise wert. Hinter dem Guide Michelin steckt die französische Reifenfirma Michelin. Der Guide Michelin wurde erstmals zur Eröffnung der Weltausstellung in Paris 1900 herausgegeben. Konzipiert als Werkstatt-Wegweiser für die rund 3.000 Autofahrer, enthielt der Führer Tipps zum Umgang mit dem Auto und die Namen von Werkstätten, Batterieladestationen und Benzindepots. 1923 erschienen erstmals auch Hotel- und Restaurantempfehlungen. Ab 1926 wurden einzelne Sterne vergeben. Seit 1964 gibt es eine deutsche Ausgabe. Im aktuellen Michelin-Guide 2024 wurden an 21 Südtiroler Restaurants insgesamt 26 Michelin-Sterne verliehen. 3 Michelin-Sterne bekam das Atelier Moessmer in Bruneck mit dem Chefkoch Norbert Niederkofler. Niederkofler ist auch Träger des Grünen Michelin-Kleeblatts für nachhaltige Initiativen im Bereich der Gastronomie. Im Vinschgau gibt es auch ein Restaurant mit 1 Michelin-Stern: das Restaurant Kuppelrain in Kastelbell mit dem Chefkoch Jörg Trafoier. (hzg)
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Gelassenheit
„Es passt alles so, wie es gerade ist.“ Entspanntheit, Gleichmut, Harmonie, Sattheit, Sorglosigkeit, Zufriedenheit und Vertrauen - Die wohlige Gefühlspallette der Gelassenheit breitet sich geradezu vor einem aus. Alltägliche Herausforderungen sind gut zu bewältigen und alles läuft so, wie es unserer Meinung nach sein soll und darf. Das Leben wird als Spiel betrachtet, dem weder äußere Umstände noch andere Meinungen etwas anhaben können. Entspannte Gesichtszüge, eine ruhige getragene Stimme und ein angenehmes wohliges Körpergefühl machen sich breit. Aufgaben werden mit Ruhe, Weitsicht und Ausgeglichenheit angegangen und es fällt mir leichter zu akzeptieren, wenn nicht alles nach Plan läuft. Man könnte Gelassenheit als ein „aufmerksames Geschehen lassen“ beschreiben. Das bedeutet, die selbstgesetzten Vorgaben und Ziele beizeiten zu überprüfen, um sich nicht zu sehr von Äußerlichkeiten oder der Lebensgestaltung anderer beeindrucken zu lassen. Gelassenheit bedarf einer guten Balance zwischen Erholung und tätig sein und einer großen Portion Selbstvertrauen und Selbstliebe. Emotionale Gelassenheit stellt sich ein, wenn wir neben der Arbeit für ausreichend Schlaf und Regeneration sorgen und uns mit Menschen umgeben, die wir lieben und von denen wir geliebt werden. Im Hinblick auf Weihnachten sind das doch gute Aussichten, sofern wir nicht dem eigenen Anspruch erliegen, alles müsse perfekt sein.
Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und
Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Martell - Das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat bei einem Informationsabend im Bürgersaal von Martell gemeinsam mit Alperia über die Notfallpläne für Stauanlagen informiert.
Vor vier Monaten, am 18. Juli, hatte die Landesregierung die Notfallpläne für die 15 Stauanlagen genehmigt. Diese Pläne legen fest, wie, in Gefahrensituationen wie einer Hochwasserwelle vorgegangen wird, die durch die Betätigung der Ablassorgane oder infolge eines Dammbruchs ausgelöst wird.
Damit die Notfallpläne im Bedarfsfall wirksam umgesetzt werden können, ist eine ständige Aus- und Weiterbildung der Beteiligten von grundlegender Bedeutung. Im Zuge einer Hochwasserübung der Agentur für Bevölkerungsschutz wird daher auch ein Staudamm in den Blick genommen: Als Szenario wird eine Hochwasserwelle ausgehend vom Zufrittsee im hinteren Martelltal angenommen. Ein Ereignis dieser Art hatte sich am 24. August 1987 ereignet, das im gesamten Tal große Schäden angerichtet hat.
Aufgabe der Stauanlagen ist es, Wasserreserven für verschiedene Nutzungen sicher zu stellen, erläutert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger: Stauanlagen ermöglichen einen effizienten und nachhaltigen Einsatz des Wassers für die Stromerzeugung, Bewässerung, Frostschutzberegnung und Beschneiung, als Löschwasser und als Trinkwasser.
Stauanlagen, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, sind außerdem bei einem Hochwasserereignis wichtige Instrumente zur Regulierung der Wassermengen in Bächen und Flüssen. Wenn ein Hochwasser bevorsteht, kann der Wasserspiegel in bestimmten Speicherbecken im Vorfeld abgesenkt werden, um so Speicherkapazität zu schaffen und regulierend auf den Wasserabfluss einwirken zu können.
Im Vorfeld dieser Übung referierten der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale und der technische Direktor von Alperia Greenpower Andreas Bordonetti bei einem Informationsabend im Bürgersaal von Martell. Dabei wurden technische und zivilschutzrelevante Aspekte thematisiert: Der Direktor des Stomversorgungsunternehmens erläuterte die technischen Merkmale von Staudämmen, die Kontrollen und die automatische und manuelle Überwachung, die Methoden zum Management von Hochwasserereignissen und die Vorhersage- und Simulationsinstrumente, die das Unternehmen einsetzt, um die Mitarbeitenden für einen Ereignisfall vorzubereiten. Amtsdirektor Dinale erläuterte die Bedingungen für die Aktivierung der Warnstufen und die damit verbundenen Handlungen, die für die Sicherheit des Staudamms und der flussabwärts gelegenen Gebiete von Bedeutung sind, und gab einen Überblick über die Notfallpläne, die von der Agentur für Bevölkerungsschutz zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit eingesetzt werden. Das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen und Alperia erarbeiten derzeit gemeinsam ein Projekt für die präventive Teilentleerung des Zufritt-Stausees im Falle von Hochwassergefahr an der Plima, um den bergseitigen Durchfluss im Stausee zurückzuhalten: Mit diesem Hochwasserrückhalt können die Auswirkungen einer Hochwasserwelle flussabwärts aufgehoben oder zumindest begrenzt werden.
Schlanders/Kulturhaus - Nach 2016 und 2018 hat die Organisation der Bäuerinnen im Bezirk Vinschgau am Samstag, den 25. November zum dritten Mal eine Ausstellung von Handwerksarbeiten organisiert. Wie die Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner bei der Eröffnung ausführte, geht es darum zu zeigen, dass die Bäuerinnen mit viel Fleiß und Liebe auf kreative Weise ganz unterschiedliche Produkte in Handarbeit herstellen. Insgesamt 22 Ausstellerinnen präsentierten Näh- und Stickarbeiten, Modeschmuck, Bilder und Grußkarten, Webereien und Klöppelarbeiten, Ton- und Töpferarbeiten, Kerzen, gefilzte Hüte und Hausschuhe, Patchworkdecken, Drechselarbeiten sowie Schmuck aus Holz. Viele Menschen aus dem ganzen Tal besuchten im Laufe des Tages die Ausstellung. Für alle gab es viel zu sehen, zu kaufen und zu bestaunen. Von den Bäuerinnen wurden auch Kaffee bzw. Tee und hausgemachte Kuchen serviert. (hzg)
Vinschgau - Das Thema ist alljährlich dasselbe. Unterm Christbaum werden Tiere verschenkt, die dann über kurz oder lang in Tierheimen landen oder ausgesetzt werden, weil sich die Beschenkten ihrer schon kurz nach Weihnachten überdrüssig geworden sind und keine Lust mehr haben, sich Tag für Tag um das Tier zu kümmern. Großes Tierleid ist dann vorprogrammierte. Kinder, die sich beispielsweise sehnlichst ein kleines Kätzchen oder einen Hund gewünscht haben, weil diese ja so niedlich sind, verlieren oft bald das Interesse am Tier, spätestens dann, wenn sie merken, dass es sich doch nicht um ein Kuscheltier handelt und dass ihnen das Tier einiges abverlangt. Eltern, die das Tier dann übernehmen sollten, sind oft ebenfalls nicht dazu bereit sich zu kümmern und suchen einen Weg, das Tier loszuwerden.
Folgende Fragen sollte man sich stellen, bevor man sich ein Tier anschafft? Habe ich die Zeit für meinen Hund? Bin ich bereit täglich mit ihm Gassi zu gehen, auch bei Wind und Wetter? Bin ich bereit täglich das Katzenklo zu putzen? Macht es mir nichts aus, wenn das junge Kätzchen überall an Sofas und Vorhängen seine Krallen wetzt? Will ich tagtäglich mein Kaninchen, meinen Hamster, meinen Vogel füttern und die Käfige reinigen. Wer schaut auf mein Tier, wenn ich in den Urlaub fahre? Habe ich die finanziellen Mittel, um Futter zu kaufen und anfallende Tierarztspesen zu begleichen? Kurzum, ein Tier ist ein Lebewesen, das Verantwortung einfordert. Wenn sich Kinder ein Tier wünschen, sollten auch die Eltern von der Anschaffung überzeugt sein und wissen, was auf sie zukommt, wenn die Kinder ausfallen. Denn wer sich für ein Tier entscheidet, muss sich darum kümmern, und zwar ein Tierleben lang.
Wird das Tier zu Weihnachten verschenkt, landet es in einer Stresswelle. Über die Feiertage ist es laut, Kinder schreien. Feuerwerke zu Silvester sind traumatisch für die Tiere. Das alles gibt den Vierbeinern den Rest. Wer Tieren zu Weihnachten etwas Gutes tun möchte, könnte ja Futter an Tierschutzvereine spenden. Wer alles bedenkt und sich dazu entschließt ein Tier anzuschaffen, wird beispielsweise beim Tierschutzverein Vinschgau fündig, wo viele junge Kätzchen auf ein neues Zuhause warten. Eines ist jedoch klar: Weihnachten ist keine gute Zeit, sich ein Tier ins Haus zu holen. Wenn schon sollte man warten, bis die Festtage vorüber sind. (mds)
Infos: Anita Pichler Tierschutzverein Vinschgau 333 541 88 10
Vinschgau - Dietmar Spechtenhauser, Bezirkspräsident des SWR-Bezirks Vinschgau, blickt auf zwei intensive Jahre zurück.
Dietmar Spechtenhauser vom Wirtschaftsverband hds, der dem SWR-Bezirk Vinschgau nun seit knapp zwei Jahren als Präsident vorsteht, führte kürzlich durch seine letzte Sitzung in seiner Funktion als SWR-Bezirkspräsident des Bezirks Vinschgau. Dietmar Spechtenhauser übernahm im Jänner 2022 die Präsidentschaft vom Gastwirt Karl Pfitscher vom HGV und führte den SWR-Bezirk durch die letzten beiden Jahre. Seine Handschrift war bald zu erkennen. Die Sitzungen wurden in den verschiedensten Betrieben im Vinschgau abgehalten, womit er diesen eine Sichtbarkeit geben und den Teilnehmern die Möglichkeit bieten wollte, Einblicke in die verschiedenen Realitäten der Vinschger Betriebe zu bekommen. Die Stärke der Südtiroler Wirtschaft sei die Diversität der Betriebe in den Orten und der immer noch hohe Anteil an Familienbetrieben, so Dietmar Spechtenhauser, der selbst in 2. Generation ein Schuhfachgeschäft in Laas mit angeschlossener Orthopädiewerkstatt führt, welches auf eine über 60 Jahre lange Tradition zurückblicken kann. Eine große Herausforderung sei es jedoch, die Orte in Südtirol attraktiv und lebendig zu halten. Dazu brauche es eine gezielte und strategische Ortsentwicklung sowie den Zusammenhalt der verschiedenen Wirtschaftssektoren, welche jeweils voneinander profitieren würden, sagt Spechtenhauser. Die Themen, welche in den letzten beiden Jahren behandelt wurden, waren dementsprechend vielseitig. Sie reichten von Mobilitätsprojekten, Orts- und Stadtentwicklung, Forschung und Innovation bis hin zu Fachkräftemangel, verstärkt durch die Abwanderung in die benachbarte Schweiz, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Energiegemeinschaften und Marketingstrategien für den Vinschgau. Dietmar Spechtenhauser: „Wir bedanken uns nochmals herzlich bei allen Betrieben, welche uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und uns Einblicke in ihren Betriebsalltag gewährt haben. Dieser Dank geht an Gasthof Schwarzer Adler in Schlanders, die Lasa Marmo in Laas, die Karl Pedross AG in Latsch, Schuh Spechtenhauser in Laas, Mode & Sport‘s Gluderer in Schlanders, Franz Marx, für die Einblicke in die Aufschüttungsarbeiten zur Straßenverlegung am Reschensee und den Freunden der WKO-Landeck, sowie Vertretern der Asfinag im Mai 2023 im Hotel Traube in Graun, für den interessanten Austausch und zuletzt für das Treffen mit DME-Direktor Kurt Sagmeister und Marketingexperte und Tourisitiker Stefan Gander zur bevorstehenden Neustrukturierung der Vinschgau Marketing im Angerguter Hof in Kastelbell. Diese sektorenübergreifenden Einblicke und Gespräche im SWR sind existentiell wichtig für das Zusammenwirken der verschiedenen Verbände, bauen Vorurteile ab und stärken damit die gesamte Gemeinschaft.“
Schlanders/Bozen - Die Landesregierung hat zum Krampustag am 5. Dezember Teile der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders unter direkten Denkmalschutz gestellt. „Das derzeit noch weitgehend intakte Kasernenareal der Ex-Drusus-Kaserne in Schlanders ist von großer kultur- und bauhistorischer Bedeutung“, unterstreicht Landeskonservatorin Karin Dalla Torre: „Dieses Technische Kulturgut in rationalistischer Bauweise ist ein städtebaulich relevantes und unverzichtbares Element der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur des Landes und des Ortes Schlanders, mit dessen Wirtschafts- und Sozialgeschichte es untrennbar verbunden ist.“
Unter Schutz gestellt wurden folgende Teile: die hochwertige rationalistische Marmorfassade des aktuell zum Teil abgerissenen Kommandogebäudes, die ehemals enteignete, historistische Villa Wielander, die als Wohnung für unverheiratete Offiziere gedient hatte, die noch bestehenden Wachtürme sowie Teile der Umfassungsmauer.
Das bereits instandgesetzte Servicegebäude, das heute Sitz der „Basis Vinschgau Venosta“ ist, wurde nicht unter direkten Denkmalschutz gestellt. Dieses Gebäude beherbergt den bauzeitlichen Theater- und Kinosaal, der früher auch der Dorfgemeinschaft zugänglich war und heute als Multifunktionsveranstaltungssaal das Herzstück der „Basis“ ist. Laut Beschluss der Landesregierung muss jedoch das Servicegebäude erhalten bleiben und es wird Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger von Schlanders sein, im Zuge der Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms über die Art der Unterschutzstellung zu entscheiden.
Die Drususkaserne (Caserma Druso) in Schlanders ist in den Jahren 1935 und 1936 westlich des Ortskerns von Schlanders errichtet worden. Zuvor waren die Grundflächen landwirtschaftlich genutzt und dann für den Kasernenbau enteignet worden. Die meisten Baukörper und Freiflächen der prägnanten Gesamtanlage sind in der ursprünglichen Form erhalten.
Das Unterschutzstellungsverfahren für die Drususkaserne in Schlanders war im Oktober 2022 für alle Gebäude und Freiflächen von der Landeskonservatorin eröffnet worden.
Der Borkenkäfer hat sich weiter verbreitet. Mit 4000 Hektar ist die betroffen Fläche ein Drittel kleiner als 2022. Landerat Schuler und Abteilungsdirektor Unterthiner haben die Fakten dargelegt.
4000 Hektar Waldfläche sind zu jenen 6000 Hektar hinzugekommen, die bereits 2021/22 vom Borkenkäfer befallen waren, berichtete Günther Unterthiner, Direktor der Abteilung Forstdienst, bei der heutigen (11. Dezember) Pressekonferenz. In Summe sind damit 2,6 Prozent des Südtiroler Waldes betroffen. "Eine Tendenz kann nicht abgeschätzt werden, aber es ist der Lauf der Natur, dass das Phänomen irgendwann zu Ende geht. Wir hoffen, dass wir den Höhepunkt überwunden haben", sagte Unterthiner.
"Auf politischer Ebene gab es Weichenstellungen: In fünf Jahren wurden insgesamt 120 Millionen Euro an Förderungen für Interventionen in den Wäldern bereitgestellt, 50 Millionen Euro davon waren allein Bringungsprämie für Käferbäume", betonte Landesrat Arnold Schuler. Allein 2023 wurden 20 Millionen Euro bereitgestellt, 14,5 Millionen Euro davon sind bereits in Auszahlung an etwas mehr als 3000 Gesuchsteller und Gesuchstellerinnen (diese und andere Daten im Detail siehe Präsentation im Anhang). Etwa 5 Millionen Kubikmeter Schadholz wurden in den vergangenen Jahren durch Borkenkäferbefall verzeichnet, knapp ein Drittel davon – nämlich 1,5 Millionen Kubikmeter – ist bereits aufgearbeitet.
Die (Für-)Sorge für den Wald sei durchaus berechtigt: Immerhin sind zwei Drittel des Südtiroler Waldes Schutzwald, ein Drittel davon Objektschutzwald, also Bäume, die Infrastrukturen vor Naturgefahren schützen. "Dort liegt das Hauptaugenmerk. Es kostet die Steuerzahlenden weitaus weniger, unter anderem über Förderungen in die Gesundheit des Waldes zu investieren als in Verbauungsmaßnahmen zu ihrem Schutz“, sagte Schuler.
Was wird gemacht, um das Phänomen Borkenkäfer in den Griff zu bekommen? "Wir stellen Pheromonfallen auf und schätzen durch die Anzahl eingefangener Adultkäfer die Populationsentwicklung ab, wir beobachten das Ausschwärmen der Borkenkäfer, wir betreiben Monitoring der befallenen Flächen, wir unterstützen die Waldeigentümer bei der Bringung des Holzes – durch Bringungsprämien, aber auch den kontinuierlichen Ausbau und Neubau von Wegen, damit das logistische Problem geringer wird. Die Waldeigentümer werden beraten bei der Art des Eingriffs, es wird aufgeforstet, zum Teil mit Pionierbäumen, wir betreiben in Zusammenarbeit mit Eurac, der Freien Universität Bozen und der Boku Wien Forschungsarbeit, und wir informieren Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer, Bürgerinnen und Bürger und die Gäste", fasst Unterthiner zusammen.
Bis zum 30. April 2024 – dem geschätzten Termin für das Ausschwärmen des Borkenkäfers - haben die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer nun Gelegenheit, den Vorsprung zu nutzen: Der Borkenkäfer ruht inaktiv unter der Rinde, Waldeigentümer und Abteilung Forstdienst haben diese Monate Zeit, um befallene und gefährdete Bäume aus den Wäldern zu holen.
uli