Die Postgesellschaft arbeitet an einer internen Reorganisation. Die für Südtirol vereinbarten Standards und Dienste seien dabei einzuhalten, mahnte Landeshauptmann Kompatscher in einer Aussprache.
Die Reorganisation der italienischen Post AG (Posteitaliane S.p.A) darf sich keinesfalls negativ auf die Dienste und die Personalsituation in Südtirol auswirken. Darauf machte Landeshauptmann Arno Kompatscher in einem Online-Gespräch aufmerksam, zu dem der Landeshauptmann die zuständigen Vertreter von Posteitaliane gestern (29. April) einbestellt hatte. Aufgrund von Rückmeldungen über eine interne Reorganisation der Post äußerten verschiedene Seiten ihre Sorge, dass sich der Dienst, die Personaldecke und die arbeitsrechtliche Lage der Postbediensteten verschlechtern könne.
Landeshauptmann Kompatscher und der Generalsekretär des Landes, Eros Magnago erinnerten gegenüber dem für Südtirol zuständigen Postdirektor Luca Passero sowie Emanuele Fontana (Mechanisierungszentrum Mailand), Luigi Antonio Madeo und Matteo Magnaghi (beide institutionelle Beziehungen) an das erst zum Jahresende verlängerte Abkommen mit der italienischen Post (LPA hat berichtet). Die darin vorgesehenen Qualitätsstandards müssten weiterhin garantiert sein, forderte Kompatscher. Dazu gehöre auch die Wiedereröffnung geschlossener Postämter oder geringere Wartezeiten in einigen Postämtern.
Postverteter sichern Qualitätsstandards zu
Die Vertreter der Post erläuterten die derzeit laufenden Umstrukturierungen in der Logistik und erklärten, dass in Südtirol derzeit mehrere Verbesserungsmaßnahmen laufen, um auch für Personal attraktiver zu werden. So werden verschiedene Teilzeit- in Vollzeitstellen sowie befristete in unbefristete Verträge umgewandelt. Dies seien nur einige der Maßnahmen, um sowohl die im Abkommen zugesicherten Zustelldienste als auch eine ausreichende Besetzung mit Personal bei den Postdiensten in Südtirol garantieren zu können, sagten die Postverantwortlichen.
Inhalt des Abkommens zwischen Post und Land Südtirol
Die Vereinbarung fußt auf dem Mailänder Abkommen von 2009. In dessen Sinne kommt das Land für die Kosten der Versand- und Zustelldienste in Südtirol auf, während sich die Post zu einer Reihe zusätzlicher öffentlicher Serviceleistungen verpflichtet.
Das Abkommen zwischen Land Südtirol und Postgesellschaft sieht unter anderem die Beibehaltung der Qualitätsstandards und der Postämter, die regelmäßige Zustellung der Postprodukte inklusive Zeitungszustellung an sechs Tagen pro Woche bis spätestesns 13 Uhr, die Briefsortierung im Verteilungszentrum in Bozen sowie verstärkte Bemühungen um Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit sowie um die Zweisprachigkeit vor. Die Vereinbarung fußt auf dem Mailänder Abkommen von 2009. In diesem Sinne übernimmt das Land die Bezahlung des öffentlichen Dienstes und erhält den diesbezüglichen Betrag vom Staat zurückerstattet. Darüberhinaus wurden zusätzliche, über den gesamtstaatlichen Standard hinausgehende Serviceleistungen und Qualitätsziele vereinbart, wofür das Land tatsächlich selbst aufkommt.
gst