Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Bei den Marmorfragen in Laas gibt es keine Heiligen. Die hat es in der Marmor-Geschichte nie gegeben. Tatsache war es und ist es immer noch, dass der weiße Stein eine magische Faszination ausübt. Diese Faszination wird wohl immer bleiben. Tatsache war und ist es aber auch, dass mit dem weißen Stein viel Geld zu verdienen war und ist. Die Aussicht, viel Geld verdienen zu können, kann dazu verleiten, dass die Weichen irgendwie falsch gestellt werden. Wahr ist auch, dass zuweilen viel Geld investiert werden muss, damit man wiederum an Stein und Geld kommen kann.
Also: Der Weißwasserbruch ist eine Goldgrube - so ist jedenfalls bisher kommuniziert worden. Nun soll der Weißwasserbruch plötzlich eine Sackgasse sein? Und die Jennwand: Dort gibt es ein altes privates im Grundbuch eingetragenes Schürfrecht. Die Mehrheit dafür liegt bei der Lechner Marmor AG, also bei der Lasa. Baut man dort Marmor ab, ist kein Pachtschilling fällig. Nicht für die Fraktion Laas und nicht für die Gemeinde Laas. Die Jennwand hatte mal alle Voraussetzungen für den Abbau: Eine Seilbahn ins Tal, einen Weg bis zur oberen Marmorbahn, die Schrägbahn und mit der unteren Marmorbahn ins Werk. Die Bergbaukonzession dafür beruht auf diesen Abtransportweg. Eine Sozialkontrolle über die Fratkion Laas wäre gegeben gewesen. Die Lasa muss sich die Frage gefallen lassen, was aus diesem Transportweg geworden ist.
ASV Mals - Auf einen gelungenen Vortragsabend blickt der AVS Ortsstelle Mals zurück. Am 11. November begrüßte man im Kulturhaus von Mals Marlies Czerny und Andreas Lattner, die einen Vortrag unter dem Titel „4000Erleben – Auf die 82 höchsten Gipfel der Alpen“ hielten. Bei ihrem Vortrag berichteten die beiden über ihre gemeinsamen Abenteuer auf den unterschiedlichsten Gipfeln und beeindruckten die Besucher mit wunderbaren Bildern ihrer Bergtouren. (sam)
Laas - Das 12. Laaser Gemeindeschießen, welches vom 13. Oktober bis zum 12. November 2023 ausgetragen wurde, war mit 300 Teilnehmern ein voller Erfolg. Bei diesem Wettbewerb schießen alle Teilnehmer nur mit dem Luftgewehr, sitzend aufgelegt. Dies motiviert auch unerfahrene Schützinnen und Schützen sich im fairen Wettkampf mit erfahrenen Schützen zu messen. Besonders erfreut sind wir über die Teilnahme von 65 Kindern und Jugendlichen. Zu erwähnen sind auch die 29 Mannschaften aus dem Gemeindegebiet und die 6 Mannschaften aus der näheren Umgebung, bestehend aus mindestens 5 SchützenInnen, die bis zum Schluss um einen Spitzenplatz kämpften. Stark vertreten war die Kategorie Herren Gemeinde mit 109 und die Kategorie Damen Gemeinde mit 58 Teilnehmern. Das heurige Gemeindeschießen war u.a. 4 Laaser Veteranen gewidmet, wobei Eduard Tröger auf 90 Jahre, Josef Mayr auf 88 Jahre und Hans Grasser und Modesto Cosi jeweils auf 85 Jahre zurückblicken können.
Mit einem aufrichtigen Dank an die Mitarbeiter, an die Schützinnen und Schützen, an die Sponsoren, lud der OSM alle ein, auch am 13. Laaser Gemeindeschießen wieder so zahlreich teilzunehmen!
Toni Perfler
Nachruf für Walter Nischler - Im Fußball gibt es Legenden. Wenn man das vom Profifußball auf den Amateurbereich hinunterspielt, gehört Walter Nischler zweifellos dazu. Bereits im Alter von 16 Jahren absolvierte er seine ersten Einsätze in der ersten Mannschaft des SC Laas, wo er dann auch im fortgeschrittenen Fußballalter von 44 Jahren seine Karriere beendete. Unglaubliche 27 Jahre stand er in Laas zwischen den Pfosten; bis auf eine aufgrund einer Verletzung verpassten Saison sowie einer Saison in Prad hütete er das Tor in Laas. In diesem Zeitraum war er bei 4 Meisterschaftsgewinnen immer ein sicherer Rückhalt. Vereinstreue war für ihn selbstverständlich und viele konnten und können sich heute daran ein Beispiel nehmen. Aber auch nach Beendigung seiner Karriere blieb er dem ASC Laas Raiffeisen erhalten. Seit der Eröffnung der Sportzone Laas, im Jahr 2004, sorgte er bis zum Sommer 2023 für saubere Kabinen. Als Tormanntrainer im Erwachsenen- und Jugendbereich gab er seine Leidenschaft, seine Erfahrung und sein Können anderen weiter. Walter war ein großer Sportler, ein beliebter und geschätzter Mannschaftskollege sowie ein zuverlässiger Trainer. Danke Walter für alles! Wir werden dich vermissen!
Köllemann Oskar, ASC Laas Raiffeisen
Mals - Seit mittlerweile sechs Jahren wird in den Sporthallen in Mals und Tartsch (dieses Jahr neu dazu) mehrmals wöchentlich gepritscht, gebaggert und geschmettert. In der heurigen Saison 2023/24 trainieren in Mals rund 37 Mädchen und ein Junge in den Kategorien U10, U12 und erstmals U15.
Aufgrund dieser steigenden Zahl der Spieler:innen wurde das Trainerteam aufgestockt. Tatjana Manzella und Celine Wegmann unterstützen Karin Thanei und Michele Schiraldi (U12), die Mannschaft der U15 wird von Julia Petrilakova unter Mithilfe von Armin Rauch trainiert. Bei der U10-Mannschaft, die von Sabine Corá und Manuela Götsch geleitet wird, helfen die Mädchen der U15 regelmäßig beim Training mit.
In der Kategorie U10 treten heuer eine Mädchen- und eine gemischte Mannschaft bei der VSS-Meisterschaft an. In der Kategorie U12 spielen insgesamt vier Mannschaften bei der Minimeisterschaft mit. Die Heimspiele dieser Mannschaften finden am 16.12.23 und 20.01.24 in der Turnhalle des Oberschulzentrums Claudia von Medici statt.
Außerdem können einige der Mädchen der U12 erstmals auf dem großen Feld ihr Können unter Beweis stellen. Die ersten Heimspiele dieser Mannschaft fanden am 11.11.23 ab 9.30 Uhr in der Turnhalle des Oberschulzentrums Claudia von Medici statt.
Durch die organisatorische Neuerung vom VSS wird in dieser Saison keine Kreiseinteilung mehr gemacht und die Vereine melden die Turniere selbst an. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, an mehreren Turnieren teilzunehmen und mehr Spielerfahrung zu sammeln.
Die Vizelandesmeister 2022/23 (U13) spielen in diesem Jahr aufgrund ihres Alters in der Kategorie U15. Die Spiele in dieser Kategorie werden erneut in Turnierform (drei Mannschaften) ausgetragen und finden südtirolweit statt. Die Heimspiele finden am 25.11.23 und 03.02.24 um 14.00 Uhr in der Turnhalle des Oberschulzentrums Claudia von Medici statt. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Direktoren der Grundschule und der Oberschule Mals für die Bereitstellung der verschiedenen Turnhallen.
Alle Mannschaften sammelten bereits im Oktober 2023 Spielerfahrungen bei diversen Freundschaftsspielen gegen Mannschaften aus Schlanders, Kastelbell und Prad.
Weitere Infos über die Turniere finden Sie auf Facebook oder Instagram unter ASV Mals Volley.
Die Trainer:innen und Spieler:innen bedanken sich bei den Sponsoren, beim ASV Mals mit Präsident Helmut Thurner, bei den Eltern und allen Fans für die tatkräftige Unterstützung und blicken mit Freude und Begeisterung auf die kommende Saison 2023/24.
Die Hinrunde der Oberliga geht mit dem Spieltag am ersten Dezemberwochenende zu Ende. Die beiden Vinschger Teams Naturns und Partschins werden jedoch in der Winterpause wenig Zeit haben, sich auszuruhen, denn alle beide Mannschaften befinden sich im Tabellenkeller und müssen im Frühjahr ordentlich punkten, wenn sie nicht in die Landesliga zurückkehren wollen.
Von Sarah Mitterer
Knapp ein halbes Jahr ist seit der Partschinser Titelfeier und dem erstmaligen Aufstieg in die Oberliga vergangen. Und auch der SSV Naturns kehrte heuer endlich wieder ins Oberligahaus zurück. Doch die Freude über den Aufstieg ist längst vorbei, mittlerweile spukt das Abstiegsgespenst in den Köpfen beider Teams und mit jeder verlorenen Partie stehen die Teams immer mehr unter Druck.
Es war der achte Spieltag, an dem der ASV Partschins erstmals in seiner Vereinsgeschichte einen Oberligasieg feiern konnte. Zu Hause gelang der Lomi-Truppe ein 2:1 gegen den Bozner FC. Knapp einen Monat später folgte der zweite und für den amtierenden Landesligameister wohl schönste Sieg des Vereins. Am 12. November fand zwischen Partschins und Naturns nämlich das erste Oberligaduell in der Geschichte beider Vereine statt. Alle weiteren 33 Aufeinandertreffen wurden in der Landesliga sowie in den Amateurligen gespielt. Vor knapp 1000 Zuschauern feierten die Partschinser einen klaren 3:0 Heimsieg und sicherten sich nicht nur drei wertvolle Punkte im Kampf gegen den Abstieg, sondern untermauerten damit auch ihre Position als Nummer 1 im Vinschgau. Doch diese zwei Siege sind aktuell zu wenig: In der Tabelle liegt das Team mit elf Punkten – zu den zwei Siegen gesellen sich fünf Unentschieden - in der Abstiegszone auf Position 14. Am 2. Dezember bestreiten die Partschinser ihr letztes Hinrundenspiel. Es wird eine sehr wichtige Partie sein, denn auswärts trifft man auf den Tabellenletzten aus Lana.
Naturns befindet sich in einer fast identischen Lage wie der Rivale aus Partschins. Mit neun bisher gesammelten Zählern – zwei Siege und drei Unentschieden - hat man sogar zwei Punkte weniger auf dem Konto als die Vinschger Konkurrenz und belegt damit den vorletzten Platz. Den ersten Sieg sicherten sich die Gelb-Blauen am siebten Spieltag gegen das ebenfalls abstiegsgefährdete Team aus Lana. Es folgte ein Unentschieden gegen St. Pauls sowie der zweite Sieg, dieses Mal gegen Dro. In der Folge kassierte man vier Niederlagen in Serie, ehe man sich gegen Lavis einen Punkt sicherte. Das letzte Hinrundenspiel bestreitet Naturns am 3. Dezember. Das Team empfängt zu Hause die Mannschaft des Bozner FC.
Landespokal
Einen Erfolg verbuchten die Naturnser im Landespokal. Dank ihres 2:0 Sieges gegen Weinstraße Süd steht die Mannschaft im Achtelfinale. (sam)
Oberliga - Am torgefährlichsten in den Naturnser Reihen ist Matthias Bacher. Bacher erzielte bisher sieben Treffer und belegt damit Platz 6 in der Torschützenliste. Am meisten Treffer für Partschins – nämlich drei an der Zahl - erzielte bisher Daniel Lanthaler. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Katharina von Alexandrien, 25. November 2023
In der letzten Ausgabe dieser Zeitung habe ich einige Strategien der Überwinterung bei den Vögeln vorgestellt: Standvögel, Zugvögel und Strichvögel sind die Antworten auf die Herausforderungen, im strengen und auslesenden Alpenwinter als Art zu überleben.
Andere Tierklassen haben im Laufe ihrer Evolution ähnlich raffinierte Überlebenstricks zum Bestehen in den strengen, frostigen Wintern in der borealen Zone der Nordhemisphäre entwickelt. Einige dieser Anpassungstricks stelle ich heute vor.
Viele Säugetiere verschlafen einfach den lebensfeindlichen Winter in kuscheligen Höhlen. Bereits im Spätsommer fangen die Winterschläfer, wie Murmeltier, Igel und Schlafmäuse, an, sich ordentliche Fettpolster anzufuttern. Während des Winterschlafes nehmen sie dann keine Nahrung mehr auf und verlangsamen drastisch Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel, um Energie zu sparen. So fällt auch die Körpertemperatur dieser Säugetierarten enorm.
Der Igel
Der Igel überwintert als Schläfer in einem Laub- oder Komposthaufen und senkt seine Körpertemperatur während des fünfmonatigen Winterschlafs von 33°C auf eineinhalb Grad herab, seinen Herzschlag von 300 auf nur noch 18 Schläge pro Minute.
Der Siebenschläfer
Ein größerer Langschläfer ist der Siebenschläfer (Glis glis). Er ist der größte Vertreter der Bilche oder Schlafmäuse, welche zu den Nagetieren gehören. Seinen Namen verdankt der Siebenschläfer dem langen Winterschlaf. Dabei schläft er in der Regel sogar mehr als sieben Monate, von September bis Mai. In unserem Kalender gibt es mit dem 27. Juni sogar einen Siebenschläfertag zu Ehren der Heiligen Siebenschläfer von Ephesus.
Die Heiligen Siebenschläfer
Der Legende nach wurden sieben Brüder, christliche Schafhirten aus Ephesus, zur Zeit der römischen Kaiser ihres Glaubens wegen verfolgt. Sie fliehen in eine Höhle und werden auf Befehl des Kaisers Decius 251 n. Chr. eingemauert. Fast 200 Jahre später, im Jahr 447, will ein Bauer die Höhle als Schafstall benutzen und lässt das Mauerwerk entfernen. Die Brüder erwachen, einer läuft, um Brot zu holen, kennt niemandem mehr in der inzwischen gewordenen Stadt und gibt dem erstaunten Bäcker eine Goldmünze mit dem Bild des Kaisers Decius zur Bezahlung. Da geht der Bischof mit den erstaunten Bürgern zur Höhle und findet alle Brüder lebend vor. Das Lübecker Passional von 1492 enthält die Legende. Der Siebenschläfertag am 27. Juni ist der liturgische Gedenktag für die sieben Schläfer von Ephesus.
Zurück zur Zoologie und zur Überwinterungsstrategie des Siebenschläfers. Siebenschläfer vergraben sich bis zu einem Meter unter der Erde oder in Baumhöhlen und sind hier gut vor dem Frost geschützt. Dabei senken sie ihren Puls auf fünf Schläge pro Minute. Erwachen sie aus ihrem Winterschlaf und finden kaum Baumfrüchte, so kann es sein, dass sie nach kurzer Zeit gleich wieder in den Winterschlaf verfallen und so ganze elf Monate des Jahres verschlafen können. Siebenschläfer sind Bewohner von Laubwäldern und ernähren sich hauptsächlich von ölhaltigen Baumfrüchten wie Bucheckern. Neben dem überlangen Winterschlaf haben sie noch eine andere frappierende Anpassung entwickelt: Sie pflanzen sich nur fort, wenn es in verschwenderischen Mastjahren der Futterbäume genug zu fressen gibt. Das kann dann auch einmal zu einer Nachwuchspause von mehreren Jahren führen. Denn nur wenn es genug nahrhafte Bucheckern gibt, haben die Jungen überhaupt eine Chance, sich genügend Fettpolster anzufressen, um so den Winter in ihrem ersten Lebensjahr zu überleben. Siebenschläfer sind verblüffenderweise nur in solchen Mastjahren befruchtungsfähig. Alleine in Jahren mit gutem Nahrungsangebot zur Herbstzeit sind bereits im Frühjahr die Hoden der Männchen deutlich vergrößert und zeugungsfähig. Woher die Siebenschläfer schon im Frühjahr wissen, dass es ein Mastjahr wird, und wie diese vorausschauende Steuerung bei den Siebenschläfern zustande kommt ist wissenschaftlich noch ein Rätsel.
Das Murmeltier
Auch das in den alpinen Rasen oberhalb der Waldgrenze lebende Alpenmurmeltier (Marmota marmota) ist ein wahrer Langschläfer, der bis zu neun Monate in kuscheligen Gruppen in seinen Erdbauten verschläft. Sein Herz schlägt statt hundert Mal nur noch zwei bis dreimal in der Minute, und Atempausen können bis zu einer Stunde dauern. Die Körpertemperatur fällt von 37,7 auf 2,6°C. Ab dieser tiefen Unterkühlung wird es kritisch und das Murmeltier wacht auf, um sich zu bewegen, den Darm und die Blase zu entleeren und seine Schlafposition zu ändern. In der Literatur gibt es unterschiedliche Angaben, ob das Murmeltier in diesen unterbrochenen Schlafphasen auch Nahrung aus seinen eingekammerten Heuvorräten aufnimmt oder nicht, ob also der Anstieg der Körpertemperatur nur durch Bewegung und Abbau der Fettvorräte erfolgt oder durch Aufnahme von neuer Energie aus neu aufgenommener Nahrung.
Winterruhe
Es gibt auch Tiere, die anstatt eines Schlafes eine sogenannte Winterruhe halten. Zu ihnen zählen der Braunbär (Ursus arctos), das Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) oder der Maulwurf (Talpa europaea). Diese Tierarten haben sich weniger Winterspeck angefressen, aber einen Wintervorrat gesammelt. Im Vergleich zu den Winterschläfern sinken Körperfunktionen und Körpertemperatur nicht so drastisch ab. Die Winterruher erwachen aus ihrer Ruhe, um Nahrung aufzunehmen, die sie etwa wie das Eichhörnchen sorgsam versteckt haben. Sollte es aber besonders kalt sein und ein extremer Mangel an Nahrung bestehen, fallen die Winterruher in eine tiefere Ruhe, um so Kräfte zu sparen und nicht zu verhungern.
Winterstarre
Neben den Tieren, die ruhen oder schlafen, gibt es noch eine weitere Gruppe von Tieren aus verschiedensten zoologischen Familien, die in eine sogenannte Winterstarre fallen. Bei dieser Strategie werden alle Lebensvorgänge auf null heruntergefahren. Dazu gehören Insekten, Amphibien, Reptilien sowie einige Fische. Die Körpertemperatur dieser wechselwarmen Tiere sinkt mit der Außentemperatur völlig ab. Frösche vergraben sich im Schlamm oder suchen sich ein geeignetes Erdloch, Fische erstarren im Wasser am Seegrund, wo das Wasser mit 4°C seine größte Dichte hat und deshalb als schweres Wasser die Bodenwasserschicht bildet und nicht gefriert. Insekten suchen unter Baumrinden Unterschlupf oder überdauern geschützt und inaktiv im Eigelege oder im Larven- oder Puppenstadium, eingebohrt in Baumholz oder eingegraben im Boden, den Winter.
Gefrierende Frösche und Falter
Manche Frösche und Insekten frieren gar im Winter mit ihrer Umgebung ein, ohne dabei zugrunde zu gehen. Normalerweise ist Frost tödlich: Friert Wasser in Zellen und Geweben der Organismen, bilden sich Eiskristalle, die die Zellstruktur sprengen. Manche Tiere besitzen jedoch eine Art Frostschutzmittel, das zum Beispiel aus Glukose besteht. Diese Anti-Frost-Moleküle haften sich an das Kristallgitter und ziehen freie Wassermoleküle an, die sich nun nicht mehr an der Kristallstruktur zur Eisbildung beteiligen können. Dieses Prinzip ist uns als Gefrierpunktsdepression vom Salzstreuen auf den Straßen bekannt. So können Frösche auch Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt überstehen.
Der Zitronenfalter (Gonepterix rhamni) toleriert gar Temperaturen bis -20°C. Zum einen hat er Glyzerin als körpereigenes Frostschutzmittel. Damit kann die Körperflüssigkeit kaum gefrieren. Der zweite Trick ist, dass der Zitronenfalter zu Beginn des Winters einen Teil seiner Körperflüssigkeit ausscheidet. Er trennt sich von allem Wasser, das er nicht unbedingt zu seinen Lebensvorgängen braucht. Wo kein Wasser ist, kann dann auch nichts gefrieren.
Während der Zitronenfalter als Vollinsekt im Falterstadium überwintert, überwintert der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) als Raupe. Die Raupe dieses Tagfalters benutzt denselben Trick wie der Zitronenfalter. Sie spinnt sich im Herbst mit Spinnfäden ein Tütchen aus Blättern zusammen und setzt sich hinein. Dann trocknet sie aus und übersteht so den Winter. Im Frühjahr saugt sie sich mit Wasser voll und beginnt, wieder zu fressen.
Langtaufers - Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West hat die Arbeiten zur Verbesserung des Schutzes vor Lawinen und Wassergefahren für den Weiler Kappl in Langtaufers abgeschlossen.
Der Weiler Kappl in Langtaufers wird sowohl vom Kapplerbach als auch von der Kapplbachlawine bedroht. Im Zuge der Erstellung eines Teilgefahrenzonenplans für Langtaufers wurden die Lawinen- und Wassergefahren von Ingenieur Matthias Platzer untersucht: Durch die Lawinengefahr befanden sich sechs Gebäude in der roten Zone und zwei Gebäude in der blauen, durch die Wassergefahr drei Gebäude in der blauen Zone. Diese Gefahrenzonen wurden mittlerweile auch vom genehmigten Gefahrenzonenplan der Gemeinde Graun bestätigt.
„Schutzbauten gegen Naturgefahren sind ein wichtiger Bestandteil des integralen Risikomanagements“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler: „Gefährdungs- und Risikoanalysen bilden die Grundlage zur Maßnahmenplanung zur größtmöglichen Abwendung von Schäden durch Naturereignisse.“
Besonders die Gefährdung durch die Lawinen haben die Verwalter der Gemeinde Graun dazu bewogen, Maßnahmen zur Verringerung der Gefahr ausarbeiten zu lassen, fasst der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Peter Egger zusammen: In roten Zonen kann es nämlich auch zu Zerstörungen von Gebäuden durch Lawinen kommen, wie das Lawinenereignis vom Jänner 2018 in Langtaufers gezeigt hat. Bei diesem Ereignis wurde in Langtaufers ein Gebäude komplett zerstört, in Kappl mussten auch Gebäude evakuiert werden.
Nach intensiven Planungsarbeiten mit Variantenstudium und der Ausarbeitung eines Einreichprojektes wurden im Herbst 2020 zwei Baulose zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen genehmigt, berichtet Bauleiter Julius Staffler. Im Frühsommer 2021 hat der Bautrupp mit Vorarbeiter Florian Hofer mit den Arbeiten begonnen, Ende Oktober wurden jetzt die letzten Arbeiten abgeschlossen.
Zum Schutz der Siedlung vor der Kapplbachlawine wurden ein 45 Meter langer und 9 Meter hoher Lawinenauffangdamm oberhalb des Gasthofes Gletscherblick sowie ein rund 140 Meter langer und bis zu 10,5 Meter hoher Lawinenablenkdamm im oberen Bereich des Lawinenkegels errichtet. Eine Wiese wurde um bis zu fünf Meter abgesenkt, um die Lawine von der Siedlung abzulenken. Für die Ausführung dieser Arbeiten wurde der Kapplbach auf einer Strecke von rund 180 Laufmetern verlegt und eine neue Steinkünette errichtet. Der Ablenkdamm wurde mit einem Betondurchlass versehen, damit das Weidevieh auch in Zukunft die Weidegründe erreichen kann. Aufgrund der neu errichteten Schutzmaßnahmen mussten auch verschiedene Infrastrukturleitungen wie Beregnungs- und Telefonleitungen neu verlegt werden. Zum Schutz der Siedlung vor Murgängen und Überflutungen wurde zusätzlich eine rund 100 Meter lange Mauer aus Steinen und Beton errichtet.
Die Errichtung des Auffangdammes wurde als Akkordauftrag an ein privates Unternehmen vergeben, alle anderen Arbeiten wurden in Eigenregie von der Agentur umgesetzt. Die Kosten der beiden Baulose belaufen sich auf 1,75 Millionen Euro.