Der 1. Mai darf kein Tag der leeren Reden sein, sondern vielmehr ein Tag, an dem man sich bewusst macht, wie entscheidend die Frage der Arbeit für das Leben der Menschen und das Funktionieren der Gesellschaft ist. Die Würde der Arbeit ist dabei ein unverhandelbares Prinzip.
Luca Bertolini, Co-Sprecher der Südtiroler Grünen, betont: "Konsequente Verteidigung und Sicherstellung der Arbeitsbedingungen müssen unser politisches Handeln leiten. Arbeiter*innen sollten ohne Angst, nicht nach Hause zurückzukehren, ihrer Arbeit nachgehen können. Leider bleibt Arbeitssicherheit aber oft nur ein Lippenbekenntnis, anstatt ein zentrales Anliegen. Die aktuellen Statistiken zeigen erneut, wie dringlich Handlungsbedarf besteht."
Auch die Frage nach angemessenen Löhnen ist keineswegs gelöst. Elide Mussner, ebenfalls Co-Sprecherin der Grünen, fordert eine stärkere institutionelle Überwachung und Unterstützung für Unternehmen, die sich vorbildlich in Bezug auf Arbeitsqualität, Entlohnung, Arbeitszeitgestaltung und Mitarbeiter*innen-Unterstützung zeigen.
Ein konkretes Beispiel aus Südtirol sind die Bedingungen der Busfahrer der SASA, denen die Grünen besondere Aufmerksamkeit schenken. Stagnierende Gehälter seit Jahrzehnten und übermäßige Arbeitsbelastungen sind alarmierende Anzeichen.
Die Grünen sehen den 1. Mai als einen Tag der Erinnerung daran, dass Arbeit mehr ist als nur eine wirtschaftliche Aktivität. Sie ist ein Ausdruck von sozialer Inklusion und Würde. Und in einer Zeit, in der diese Werte zunehmend unter Druck geraten, ist es wichtiger denn je, ihre Bedeutung zu betonen.
Lavoro dignitoso e sicuro: Le Priorità dei Verdi per il Primo Maggio
Il primo maggio non può essere un momento di retorica, ma di forte presa di coscienza di quanto la questione del lavoro sia centrale per la vita delle persone e delle società e la sua dignità un tema non negoziabile. "Non c'è politica se non c'è continua difesa, garanzia e attenzione al mondo del lavoro. I lavoratori e le lavoratrici devono poter uscire di casa al mattino senza la paura di non farci ritorno, perché la sicurezza sul lavoro talvolta sembra solo uno slogan e non una questione nodale. Di nuovo le statistiche di questa prima parte dell'anno ci restituiscono dei dati drammatici." Così Luca Bertolini, co-portavoce dei Verdi altoatesini. “La questione salariale è poi tutt'altro che risolta, con situazioni in cui emerge la pratica della contrattazione del salario; ci vuole più impegno da parte delle istituzioni nel monitoraggio e nell'attenzione alle aziende, con particolare riguardo a quelle che sono virtuose come qualità di impiego e salario, conciliazione del tempo del lavoro e quello del riposo, attenzione ai lavoratori e alle lavoratrici nella conciliazione tra la vita lavorativa e quella personale.” continua Bertolini.
"Per citare un caso su tutti qui in Alto Adige, per cui noi Verdi ci stiamo impegnando in prima persona, credendo nella mobilità alternativa, sono le condizioni degli autisti della SASA che negli ultimi scioperi hanno fatto emergere dati preoccupanti rispetto a stipendi fermi da decenni e carichi di lavoro eccessivi. Essendo patrimonio della nostra Provincia facciamo appello che si parta proprio dalla gestione pubblica come esempio virtuoso per tutti nell'attenzione al lavoro e ai lavoratori e lavoratrici." Conclude Elide Mussner co-portavoce dei Verdi: "ci auguriamo che ogni primo maggio sia monito a chi amministra; che il lavoro oltre che essere sicuro e giustamente retribuito, sia segno di inclusione sociale, dignità e costruzione di uguaglianza e non di divisione".
Partschins - Die Mittelschule in Partschins hat ein Sicherheitsproblem. Ein Vorfall, der sich am
15. März dieses Jahres ereignet hat, hat Eltern und Gemeindeverwalter aufgeschreckt. Die Gemeinde wird tunlichst rasch Abhilfe schaffen müssen: für die Sicherheit der Kinder und des Lehrpersonals. Die Gemeinde nimmt den Vorfall zum Anlass, eine energetische Sanierung ins Auge zu fassen.
von Erwin Bernhart
Die Geschichte ist unglaublich. Sie ist Gottseidank gut ausgegangen, hätte aber tödlich enden können. Aber sie legt offen, wie leichtfertig die Gemeindeverwalter von Partschins mit der Sicherheit der Mittelschulkinder umgehen.
Die Geschichte geht so:
In einer Klasse der Mittelschule Partschins soll ein Schüler ein Fenster kippen. Der Schüler kommt der Aufforderung der Lehrperson nach, kippt das Fenster und will an seinen Platz zurückkehren. Das Fenster löst sich aus der Verankerung, kippt nach vorn und die Scheibe schlägt auf den Kopf des Schülers. Die Scheibe splittert.
Die Lehrpersonen dürften mehr als bleich geworden sein, behandeln den Schüler notdürftig mit einem Eisbeutel. Die Eltern werden gerufen. Der Schüler wird in die Erste Hilfe am Krankenhaus Meran gebracht, verbleibt dort den ganzen Tag, wird untersucht, beobachtet und am Abend entlassen.
Der Versicherungsbericht der Schule ist zwar trockener, aber nicht minder dramatisch: „Der Schüler öffnet das Fenster, dabei löst sich das Fenster aus der Verankerung und fällt mit voller Wucht über den Schüler. Dabei zerbricht das Glas des Fensters und übersät den Schüler mit Glassplittern. Das Glas trifft den Schüler direkt auf den Kopf, sodass der Kopf sofort anschwillt. Der Schüler wird in das Krankenhaus gebracht.“
Der Schüler hatte Glück im Unglück.
Der Vorfall hätte anders verlaufen können. Schlimmer und möglicherweise tragischer. Die kaputte Scheibe wird notdürftig durch eine Holzplatte ersetzt.
Die Öffentlichkeit erfährt von diesem Vorfall vorerst nichts.
Im Hintergrund wird aber rasch gehandelt. Am 16. März treffen sich BM Luis Forcher, Schulrefernt, Hartmann Nischler mit der Schuldirektorin Carlotte Ranigler. Forcher und Nischler bringen einen Experten mit, der Mutwilligkeit beim Fensteröffenen bescheinigt. Schulintern wird von der Direktorin Carlotte Ranigler im Einvernehmen mit der Gemeinde Partschins - namentlich mit BM Luis Forcher und Schulreferent Hartmann Nischler - verfügt, dass die Fenster - und zwar alle - geschlossen bleiben sollen und wenn, dann nur noch von Lehrpersonen gekippt oder geöffnet werden dürfen. Das Schreiben geht noch am Sonntag, den 17. März an die Mittelschule Partschins. „Schüler haben von vornherein keine Erlaubnis, Fenster zu kippen oder zu öffnen“, rügt Schulreferent und selber Lehrer Hartmann Nischler indirekt das Lehrpersonal. Die Kippfunktion der kleinen Fenster wurde komplett verriegelt. Der Unterricht muss ja weitergehen.
Es ist dies nicht der erste Vorfall an der Mittelschule Partschins. Es gab einen Fenstercrash bereits vor gut einem Jahr. Damals krachte ein Fenster auf eine Bank. Zu Schaden kam niemand. Hartmann Nischler beschreibt den Vorfall weiter unten.
Die Gemeindeverwalter wurden nach dem Vorfall am 15. März mittels Anwaltsbrief aufgefordert, dringend das Fensterproblem an der Mittelschule Partschins durch den Einbau neuer Fenster zu beheben. Dass BM Luis Forcher auf diese Aufforderung mit forscher Herablassung und mit pilatusähnlicher Reinwaschung reagiert hat, verärgert einen Teil der Eltern und zeuge von mangelndem Bewusstsein über die Problematik.
Es geht um die Sicherheit der Kinder und auch der Lehrpersonen im Schulgebäude. Die Gemeinde Partschins ist gesetzlich dazu verpflichtet, für die Instandhaltung und für die Sicherheit der Schulgebäude zu sorgen. Nun ist eine Lösung dringend anzupeilen, wenn man nicht Gefahr laufen will, dass noch etwas passiert. Oder muss tatsächlich etwas passieren, wo der Schaden größer sein wird? Wie gesagt, der Schüler hatte letztlich großes Glück - auch wird gehofft, dass keine Folgeschäden auftreten.
Kehrt die Gemeinde Partschins den Vorfall unter den Teppich? Gibt es Versäumnisse? Hat der Vorfall Konsequenzen? Was sagen die verantwortlichen Gemeindeverwalter?
Der Vinschgerwind trifft BM Luis Forcher und Schulreferent Hartmann Nischler am vergangenen Montag in der Gemeinde Partschins. Nischler und Forcher bedauern den Vorfall sehr, sehen die Dinge allerdings ganz anders. Im Ausschuss war die Fensterproblematik des Öfteren Thema. Es stimme nicht, was in Elternkreisen kursiere, dass die Gemeinde nichts getan habe. So habe etwa die Schuldirektorin Carlotte Ranigler 2021 eine Privatfirma damit beauftragt, die Mittelschule in Partschins im Hinblick auf Arbeitssicherheit durchzuchecken. Die Fenster wurden in dieser Expertise mit keinem Wort beanstandet. „Das ist für uns wichtig“, sagt Hartmann Nischler. Anderweitige Mängel sind herausgekommen und die habe man im Laufe der Zeit immer wieder behoben.
Im Jahr 2022 wurde von der Firma Metallbau Glurns ein zweites Gutachten erstellt und zwar aufgrund des bereits genannten Fensterbruches, der, so das Untersuchungsergebnis, mutwillig geschehen sei. Die Führung wurde mutwillig und mit Gewalteinwirkung aus der Verankerung gerissen und so sei es zum Fensterbruch gekommen. „Das hat mir die Firma bestätigt“, sagt Nischler. Deshalb zu sagen, die Fenster seien marode und die Gemeinde tue nichts, stimme einfach nicht. Das Fenster wurde von Metallbau Glurns saniert.
2023 wurde wiederum Metallbau Glurns beauftragt, Türen und Fenster zu überprüfen. Das habe gepasst. „Wir sind ja keine Fachleute“, sagt Nischler. „Da sind die Protokolle da“, sagt BM Luis Forcher. Trotzdem. „Der Vorfall, der am 15. März passiert ist, ist tragisch. Das kann aber passieren.“ „Wichtig ist zu wissen“, ergänzt Hartmann Nischler, „dass das Fenster nicht von alleine herausgefallen ist, sondern es wurde daran herumgewerkelt. Der Führungsstift ist herausgebrochen. Das tut er nicht von alleine. Das sagen die Experten.“
„Wir können den großen Aufschrei nicht auf uns sitzen lassen, dass gesagt wurde, die Fenster fallen heraus und die Gemeinde tue nichts“, ärgert sich Nischler. „Wenn wir in einem Protokoll beanstandet bekommen, dass etwas nicht in Ordnung, dann beauftragen wir eine Firma, das zu richten“, sagt Forcher. Bisher ist das nicht der Fall gewesen.
Allerdings nehme man den Vorfall zum Anlass, um über eine längst fällige größere energetische Sanierung der Mittelschule konkret nachzudenken und auch anzugehen. „Das ist der nächste Schritt“, sagt Forcher. Da rede man von Gelder, die im Haushalt vorgesehen werden müssten. Und ein Fensteraustausch gehe nicht von heute auf morgen. „Da reden wir von mehreren Monaten Bauzeit“, sagt Forcher. „Und auch von entsprechenden Geldsummen“, so Nischler. Auf eine Million Euro schätzt Forcher allein einen Fenstertausch.
Nach dem Vorfall habe die Direktorin Carlotte Ranigler einen Fensteraustausch gefordert. Nischler habe dann aber auf die von ihr als Verwahrerin der Gebäude in Auftrag gegebenen Untersuchung verweisen können.
Warum kommt die Frau Direktorin dazu, eine Expertise über die Arbeitssicherheit in Auftrag zu geben? „Da ist es nicht nur um die Fenster gegangen, da ging es auch um die Elektrifizierung, über andere Dinge auch, alles, was die Arbeitssicherheit betrifft“, sagt BM Forcher. Solche Untersuchungen, sagt es Nischler, habe es auch in den anderen Schulen gegeben. Das hat Ranigler als Verwahrerin der Schulgebäude gemacht und das habe mit der Gemeinde nichts zu tun. Die Ergebnisse allerdings sind sehr hilfreich.
„Wir sind dabei, mit einer Firma die energetische Sanierung auszuloten“, sagt Nischler. Denn es mache nicht Sinn, ausschließlich die Fenster auszutauschen. Stemmen könne man eine energetische Sanierung allerdings nur, wenn man an EFRE-Gelder oder an PNRR-Gelder herankomme. „Das ist noch abzuwägen“, sagt Forcher. Auf jeden Fall brauche es da ein entsprechendes Projekt, um für die Ansuchfristen gerüstet zu sein. „Wenn wir Glück haben, gehen die EFRE-Gelder im Juli auf“, sagt Nischler, „und da müssen wir sofort reagieren.“
Mit dem Verriegeln der Fenster habe man vorerst das Notwendige getan. Als Schuldige dargestellt zu werden, treffe jedenfalls nicht die Wirklichkeit, sagt Nischler. Der Unfall am 15. März ist nicht der Auslöser aber er wird zum Anlass genommen, bei der Mittelschule Partschins ins Tun zu kommen.
Vom Wind gefunden - Artenschutz ist neben dem Klimaschutz eine große Herausforderung und Voraussetzung zur Erhaltung der Lebensvielfalt. Artenschutz ist Teil des Naturschutzes. Es geht um den Schutz von Populationen einzelner Arten, zusammen mit dem Schutz von Lebensräumen (Biotopschutz bzw. Lebensraumschutz). Doch neben dem Verlust von Tierarten kennt man auch den Verlust von Lebensarten, Arbeitstechniken, Bräuchen, Minderheitensprachen und auch von Wörtern. Durch den technischen und gesellschaftlichen Wandel verändert sich die Sprache. Der Rechtschreibduden in der 28. Auflage aus dem Jahre 2020 enthält 148.000 Stichwörter. 3.000 Begriffe sind neu. Z.B. „Durchimpfungsrate“, „Lockdown“, „Erklärvideo“ oder „Gänsehautmoment“. Es gibt aber auch 300 Wörtern, die im Lieblingsnachschlagwerk der Deutschen nicht mehr zu finden sind. Z.B. Fernsprechanschluss. Eine Jury hat 2007 in einem bundesweiten Wettbewerb aus rund 3000 Vorschlägen die 10 schönsten bedrohten Worte der Deutschen Sprache ermittelt. Dabei ging es um einen kreativen und „nicht ganz bierernsten“ Umgang mit der Sprache. Der Begriff „Kleinod“ wurde von der Jury zum schönsten bedrohten Wort der deutschen Sprache erklärt. Das Wort steht für ein auf den ersten Blick unscheinbares Ding, das jedoch einen hohen persönlichen Wert haben kann, erklärte Autor Mrozek im Lexikon der bedrohten Wörter. Die schönsten bedrohten Wörter: 1. Kleinod, 2. blümerant, 3. Dreikäsehoch, 4. Labsal, 5. bauchpinseln, 6. Augenstern, 7. fernmündlich, 8. Lichtspielhaus, 9. hold, 10. Schlüpfer. (hzg)
Schluderns - Mit den Standorten Schluderns, Schlinig und Prad gibt es drei Biogasanlagen im oberen Vinschgau. Bei den Fördertarifen sind die Anlagen unterschiedlich gelagert. Weil die Fördertarife für die elektrische Energie über den Gestore Servizi Energetici (GSE) ausgelaufen oder im Auslaufen sind, geraten die Biogasanlagen in Schwierigkeiten. Der Vinschgerwind hat beim Präsidenten der Biogasanlage in Schluderns, Josef Thurner, nachgefragt. Die Landwirtschaftliche Genossenschaft Schluderns (LGS) mit 74 Mitgliedern betreibt die Biogasanlage in Schluderns. Seit 15 Jahren wird die Erzeugung von elektrischer Energie mit 27 Cent pro Kilowattstunde bezuschusst. Damit konnten die Betreiber das System der Biogasanlage aufrecht erhalten, den Mist bei den Mitgliedern mittels LKW abholen, in der Anlage vergären lassen (und dabei Strom erzeugen) und mit dem genossenchaftseigenen Surpanzen die vergorene Gülle in die Lager in Laatsch, Schleis und Burgeis bringen. Von dort entnehmen die Mitglieder die Gülle und bringen diese auf ihre Felder aus. „Biogas“, sagt es der Bauer Josef Thurner, der auch BM der Gemeinde Mals ist, „ist in mehrfacher Hinsicht ein Mehrwert. Die Erzeugung von Strom und Wärme ist nachhaltig. Zum anderen sind die zentralen Lager auch für den Gewässerschutz von Bedeutung, weil die Mistlegen wegfallen. Und für die Bauern ist das Abholen des Mistes und das Zurückführen der Gülle eine geschätzte Dienstleistung.“ Für die Biogasanlage in Schluderns sind die Fördertarife seit gut einem Jahr, genau seit dem 24. Jänner 2023, weggefallen. Seither arbeitet die Anlage im Defizit, denn der Strom kann nur noch zu Börsenpreisen verkauft werden. Und die sind aktuell bei rund 8 Cent pro Kilowattstunde. Dementsprechend war die Stimmung bei der Vollversammlung der Genossenschaft vor gut drei Wochen. Wenn nicht ein Tarifersatz geschaffen wird, werden die Bauern die Biogasanlge aufgeben müssen.
Vor kurzem allerdings hat die ARERA (AUTORITÀ DI REGOLAZIONE PER ENERGIA RETI E AMBIENTE) eine Maßnahme herausgegeben, auf die alle Biogasanlagen Italiens längst gewartet haben. Thurner sagt, er wolle über den Raiffeisenverband (Raiffeisen Energy) die Vorlage und deren Auswirkungen prüfen lassen und dann erst wird in der Vollversammlung entschieden werden können, wie es mit der Biogasanlage in Schluderns weitergehen soll. (eb)
Schluderns-Laas - Dass HOPPE- Chef Christoph Hoppe bei Betriebsversammlungen Klartext redet, ist bekannt. So auch jüngst bei den Versammlungen vor der Belegschaft in Laas und in Schluderns. Die Gerüchteküche brodelt. Was ist dran, dass HOPPE ein neues Niedrigkosten-Werk bauen will?
von Erwin Bernhart
HOPPE ist einer der wichtigsten Arbeitgeber im oberen Vinschgau. Deshalb reagieren Belegschaft und Bevölkerung äußerst sensibel auf Weichenstellungen, die im obersten HOPPE- Management überlegt und ausgetüftelt werden. Für Schlagzeilen haben die Entlassungen von mehr als 100 Leuten im vergangenen Jahr gesorgt. „Wir haben auf das Übermaß an Aufträgen in der Corona-Zeit reagieren müssen“, sagt HOPPE-Chef Christoph Hoppe dem Vinschgerwind. Dann ist der Markt völlig implodiert. Bei den HOPPE-Kunden blieb die bestellte Ware auf deren Lager, die Auftragslage ist plötzlich drastisch geschrumpft. Deshalb die Entlassungen im vorigen Jahr.
Und nun hat Christoph Hoppe der Belegschaft in Schluderns und in Laas auch über eine Neuausrichtung informiert. Hoppe informierte die Belegschaft über die politische Weltlage, die allerorts zu Verunsicherungen der Märkte führt. Hoppe zählt den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea auf, die Spannungen um Taiwan, die Destabilisierung unter Einmischung des Iran im Nahen Osten, der sich vor allem auf den Suezkanal auswirkt, auf die Einmischungen der Chinesen und der Russen in Afrika, auf die bevorstehenden Neuwahlen in den USA. Es ist diese weltweite Konflikt-Mischung, die sich auf diverse wirtschaftliche Bereiche niederschlägt. Auch auf die für HOPPE grundlegende Baubranche. Auf dieser Basis der Weltmarktlage und der katastrophalen Baukonjunktur ist im HOPPE-Management die Entscheidung getroffen worden, ein neues Werk an einem Niedrigkostenstandort anzupeilen. Gerüchte waren im Vinschgau unterwegs, dass HOPPE ein neues Werk in Rumänien aufziehen will. Christoph Hoppe sagt, dass der Zeitpunkt und das in Frage kommende Land noch nicht feststehen. Es stehe jedoch fest, dass man mit den 6 Werken in Westeuropa nur noch eingeschränkt am Markt konkurrenzfähig sei. Die Überlegung, an einem Niedrigkostenstandort ein neues Werk mit Fertigung anzupeilen, resultiere vor allem aus den Betriebskosten insgesamt. Vor allem die kostenintensive Energiefrage sei neben den Löhnen ausschlaggebend für solche Überlegungen. Deshalb sagt Hoppe auch Niedrigkostenland und nicht Niedriglohnland.
Was wird dann in den Werken in Schluderns und in Laas passieren? „Was man in diesen Werken noch machen kann, wird auch gemacht“, sagt Christoph Hoppe. Was gut und kostenmäßig rentabel gemacht werden könne, bleibe in Laas und in Schluderns. Eine Art Damoklesschwert. Die Überlegungen sind so, dass „wir für ein wiederkehrendes Wachstum“ gerüstet sein werden.
Schlanders - Dieter Pinggera hat am 29. April seinen Rücktritt als Präsident der Bezirksgemeinschaft deponiert. Am 2. Mai tritt er seine neue Arbeit als Direktor des Bürgerheimes in Schlanders an. Die Arbeit als Bürgerheimdirektor ist mit jener des Bezirkspräsidenten nicht kompatibel. Erstaunlich ist, dass die Arbeit als Direktor des Altenheimes mit dem Bürgermeisteramt kompatibel zu sein scheint. Schließlich bestimmt der Gemeinderat üblicherweise auf Vorschlag des BM den Verwaltungsrat des Altenheimes. Bisher hat das Studium von Akten und Statuten offensichtlich eine Vereinbarkeit auf Gemeindeebene ergeben.
Pinggeras Rücktrittsentscheidung lässt ein politisches Vakuum im Bezirk entstehen. Denn mit seinem Rücktritt verfällt auch der Bezirksausschuss. Derzeitiger Vizepräsident im Bezirk ist der Malser BM Josef Thurner. Der Marteller BM Georg Altstätter und die BMinnen Verena Tröger und Roselinde Gunsch komplettieren den Bezirksausschuss. Nun muss ein von der Landesregierung ernannter Kommissar die Bezirksgemeinschaft bis zu einer nächsten konstituierenden Sitzung führen. Das kann dauern, zumal der Gemeinderat von Schlanders einen anderen Vertreter für die Bezirksgemeinschaft namhaft machen muss. Erst zur konstituierenden Sitzung kann ein Bewerber/eine Bewerberin für das Amt des Bezirkspräsidenten einen Ausschussvorschlag vorbringen.
In einer eilends einzuberufenen Bürgermeisterrunde soll nun die Marschrichtung unter den Bürgermeister abgeklärt werden. Eine politische Logik wäre es, den derzeitigen Bezirks-Vize den Vortritt einzuräumen. (eb)
netz | Offene Jugendarbeit vernetzt als Dachverband seit 2001 Jugendtreffs, Jugendzentren und Jugendkulturvereine in Südtirol. Derzeit sind 51 Organisationen im „netz“ zusammengeschlossen. Die Verbandsleitung wurde bei der Mitgliederversammlung am 17. April um drei neue Mitglieder erweitert. Mit Petra Wörndle (Jugendzentrum Fly), Angelika Stuefer (VKE) und Hannes Götsch (Basis Vinschgau Venosta) sind drei neue in die Verbandsleitung gewählt.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Interregnum sagt man dann, wenn ein König abtritt und ein neuer nicht in Sicht ist. In der Bezirksgmeinschaft Vinschgau beginnt ab sofort ein Interregnum. Bezirkspräsident Dieter Pinggera ist aufgrund seiner neuen Arbeitsstelle als Direktor im Bürgerheim von Schlanders als Bezirkspräsident zurückgetreten. Weil beides offenbar nicht vereinbar ist. Interessant ist, dass Pinggera weiterhin Bürgermeister von Schlanders bleiben kann, obwohl es auf Vorschlag des Bürgermeisters der Gemeinderat ist, der den Verwaltungsrat des Bürgerheimes ernennt. Auf Gemeindeebene bleibt deshalb ein - wie man es in Schlanders nennt - „Geschmäckle“. Denn es war der Verwaltungsrat des Bürgerheimes, der Pinggera in einem Auswahlverfahren zum Direktor ernannt hat.
Was für Pinggera eine Absicherung für die Zeit nach seinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt ist (mandatsbeschänkt), bedeutet für die politische Balance im Vinschgau kurzfristig Chaos. Denn die Wahl eines neuen Bezirkspräsidenten samt Ausschuss noch heuer kann nur ein Übergang, eine politische Notlösung, sein. Im kommenden Jahr finden ja Gemeindratswahlen statt und dann könnten die Karten ohnehin neu gemischt werden. Denn aus heutiger Sicht sind mehrere BM nach 15 Jahren mandatsbeschränkt. Das bleibt so, wenn nicht der Regionalrat per Gesetz diese Mandatsbeschränkung aufhebt.
Das Interregnum steuern muss nun ein von der Landesregierung ernannter Kommissar, der Präsident und Ausschuss in sich vereint. Der Kommissar wird irgendwann die konstituirende Sitzung einberufen. Nur gut, dass die Führung, die Bereichsdirektionen, die Verwaltung und die Beamtenebene in der Bezirksgemeinschaft gut aufgestellt ist.
Die Bergbauernhöfe hoch ober dem Schnalstal klammern sich an den steilen Berghang - an ihnen vorbei führt diese Etappe des Meraner Höhenweges: von Katharinaberg im Schnalstal nach Unterstell/Naturns. Der Meraner Höhenweg zählt zu den schönsten Wanderwegen im Alpenraum. Er punktet mit einer faszinierende Natur- und Kulturlandschaft.
TOURENINFO: Von Naturns geht’s mit dem Linienbus nach Katharinaberg.(Abfahrtszeiten siehe Internet: https://www.sii.bz.it/de/siitimetablesquery). Von der Bushaltestelle aus wandert man dort auf asphaltierter Straße bergauf und zweigt rechts, der Beschilderung Nr. 10A folgend, auf einen Wiesenpfad ab, der auf den Meraner Höhenweg führt. Man bleibt auf Weg Nr. 24 und geht in Richtung Bergstation Unterstell. Die Strecke führt über schmale Waldwege, geschotterten Fahrwege, durch Wiesen und Wälder bis nach Unter-Perfl. Hier steigt man über eine kurze, gesicherte Steintreppe hinunter und überquert einen Bergbach. Nach einem kurzen Anstieg geht’s vorbei am Bauernhof Wand bis nach Kopfron und den Wegweiser Richtung Unterstell Naturns folgend bis zum Hofschank Wald. Der Höhenweg führt nun zur Jausenstation Inner-Unterstell. Das nun auf dem Naturnser Sonnenberg verlaufende Teilstück verläuft fast eben bis zum Linthof, wo man den Meraner Höhenweg verlässt und dem Steig Weg Nr. 10 abwärts in Richtung Naturns/Bergstation Unterstell folgt. Der Markierung folgend geht’s abwärts bis zum Gasthaus und der Bergstation der Seilbahn Unterstell, die die Wanderer wieder zurück ins Tal bringt. (Berglouter.com)
Dauer: 2 – 3 h
Strecke: 7 km
max. Höhe: 1.514 m
Aufstieg: 418 hm
Abstieg: 370 hm
Wegverlauf:
Schnalstal - Katharinaberg - Nr. 10A - Unter Perfl - Nr. 29 + 24 - Wand Hof - Kopfron - Wald Hof - Inner Unterstell - Linthof - Nr. 24 - Patleid Hof - Nr. 29 - Unterstell Hof (Gasthof und Einkehrmöglichkeit - Unterstell Seilbahn Bergstation - Naturns Kompatsch
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