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Wer will die „alte Sennerei“?

  • Dachzeile: Kortsch

Die Landesregierung hat kürzlich einen Verkaufsbeschluss der Fraktion Kortsch kurzerhand annulliert bzw. als verfallen erklärt. Grund für diese Maßnahme war ein zu altes Schätzgutachten. Die Fraktion Kortsch unter Präsident Martin Reich hatte am 14. Mai 2025 beschlossen, die „alte Sennerei“, die längst schon zum Verkauf angeboten und dies öffentlich aufgeschlagen worden war, endlich an die WEMA, also an die Baumogule Bernie Wellenzohn und Klaus Mair zu verkaufen. Vor einem Jahr wollte die „alte Sennerei“ in Kortsch (Bild) zum Schätzpreis von 165.880 Euro noch niemand haben, auch die unmittelbaren Anrainer in der Hans-Straße nicht, worauf die Fraktion den Ausrufungspreis auf 160.000 Euro gesenkt hat und schließlich von der WEMA 170.100 Euro geboten bekam. „Da machen wir halt ein neues Schätzgutachten“, sagt Martin Reich zum Beschluss der Landesregierung. Und man werde die Sennerei wohl nach einem königlichen Dekret aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Versteigerung ausschreiben müssen. (eb)

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Bezirksausschuss ohne Malser Vertretung

  • Dachzeile: Stilfs/Vinschgau/Mals

Die amtierende Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch wird in die konstituierende Sitzung des Bezirksrates mit einem von den Bürgermeister:innen abgesegneten Vorschlag für die Ausstattung des Bezirksausschusses gehen. Die erste Sitzung des neuen Bezirksrates hat im September stattzufinden. Bei der traditionellen und einmal im Monat stattfindenden Bürgermeisterrunde vor einer Woche in Stilfs, in Memoriam Franz Heinisch, ließ Gunsch ihren Vorschlag unter den Kolleg:innen wirken. Mit der BMin von Schlanders Christine Kaaserer, mit dem Latscher BM Mauro Dalla Barba, mit dem BM von Martell Georg Altstätter ist der Untervinschgau im Bezirksausschuss gut vertreten und damit sind Querschüsse aus dem Untervinschgau so gut wie unterbunden. Roselinde Gunsch vertritt als Tauferer BMin den Obervinschgau und sie hat den Prader BM Rafael Alber als zweiten Vertreter für den Obervinschgau vorgeschlagen. Zurückgezogen hat sich der Malser BM Josef Thurner, der im Ausschuss des damaligen Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera als Vize gedient hatte und dies auch, trotz Murren aus dem Untervinschgau, unter der bisherigen kurzen Amtszeit von Roselinde Gunsch gemacht hat. Dass Thurners Vizepräsidentschaft an einem seidenen Faden hing, war spätestens dann klar, als Roselinde Gusnch als Präsidentin weitermachen wollte. Denn in der Vergangenheit war es politische Kultur und Tradition, dass sich ein Präsident aus dem Obervinschgau mit einem Vize aus dem Untervinschgau umgibt und umgekehrt. Diese Traditionslogik war nach dem Rücktritt von Dieter Pinggera durchbrochen worden. Als Pinggeras Nachfolgerin übernahm nämlich Roslinde Gunsch interims die Präsidentschaft im Bezirks und der Malser BM Josef Thurner blieb als Vizepräsident. Damit waren beide Posten plötzlich im Obervinschgau, mit der vorhersehbaren Konsequenz, dass bei der Neubesetzung einer von beiden weichen wird müssen.
Thurner hat sich in der Bürgermeisterrunde mit dem Argument zurückgezogen, als vielbeschäftigter BM mit parallel laufender Viehwirtschaft kaum Zeit für den Bezirksausschuss erübrigen zu können. Mit dieser Argumentation entzieht sich Thurner dem Verdacht, dass ihm die Vorgangsweise im Bezirk gewaltig ärgert. Allerdings befreit sich Thurner mit seinem Zeit-Argumentation nicht vom Vorwurf, im Vorfeld politisch zu wenig Krallen ausgefahren und sich nicht selbst als möglicher Bezirkspräsident ins Spiel gebracht zu haben.
So wird der neue Bezirksausschuss der Bezirksgemeinschaft Vinschgau wohl erstmals seit seinem mehr als 60-jährigen Bestehen ohne Malser Beteiligung auskommen müssen. (eb)

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Marmor - andere Seite

  • Vorspann: Vertreter der Lasa Marmo führen Gespräche nach allen Seiten. Das Ziel ist es, die Jennwand möglicherweise von der Schlanderser Seite her zu erschließen - vom Göflaner Wantl oder von der unteren Grub.
  • Dachzeile: Göflan/Kortsch/Schlanders/Laas
  • Redakteur: Erwin Bernhart
  • Redakteur Bild:

Am Mittwoch in der vergangenen Woche sind Paul Graf, Erich Tscholl und Thomas Sigmund von der Lasa Marmo GmbH mit der Schlanderser BMin Christine Kaaserer und dem Schlanderser Marmor-Referenten Günther Bernhart zusammengetroffen. Es war ein Kennenlernen, ein sich Beschnuppern und das Treffen hatte den Hintergrund einer möglichen Zusammenarbeit. Denn in den letzen Wochen sind die Vertreter der Lasa Marmo ausgeschwirrt und haben einmal mit den Vertretern der Fraktionen Göflan, mehrere Male mit Vertretern der Fraktion Kortsch und auch mit Vertretern der Interessentschaft Kleinalpe gesprochen. Es waren grundsätzliche und ergebnisoffene Gespräche. An die Fraktionsvertreter wurde die Idee herangetragen, die auf Laaser Seite schroff aufragende Jennwand von der hinteren, sprich von der Schlanderser Seite her erschließen zu wollen. Mit den Göflanern wurde die Idee erörtert, neben dem Göflaner Wantl-Bruch unter Tage in Richtung Jennwand vorzustoßen, mit den Kortschern wurde erörtert, den Forstweg durch den Kortscher Wald in Richtung untere Grub auszubauen und dann in den Berg in Richtung Jennwand hineinzustechen. Diese möglichen Erschließungspfade auf Schlanderser Seite hatten der Landesgeologe Volkmar Mair und der Ingenieur Siegfried Pohl untersucht und für verwirklichbar befunden und diese Ergebnisse, neben 4 eher teuren und schwierigeren Erschließungsvarianten über das Laaser Tal, im vergangenen Herbst bei einer Bürgerversammlung in Laas vorgestellt.
Es ist bekannt, dass die Lasa Marmo, die den Weißwasserbruch bewirtschaftet, bzw. deren Muttergesellschaft Lechner Marmor AG die Marmorvorkommen in der Jennwand neu erschließen möchte. Denn auf der einen Seite hat die Lechner Marmor AG dort ein grundbücherlich eingetragenes Bruchrecht und auf der anderen Seite gehen im Weißwasserbruch die hoch bezahlten Marmor-Qualitäten zur Neige. Die Lechner AG hat in der Jennwand eine bis Mai 2026 laufende Abbaugenehmigung, die allerdings nicht genutzt werden kann. Denn die darin geforderten Auflagen, etwa den Abtransport über Seilbahn, LKW, Zug und Schrägbahn zu bewerkstelligen, sind spätestens mit der Betriebsaussetzung der Schrägbahn obsolet. Zudem ist die Gesamt-Abbaumenge von 380.000 Kubikmetern, die in den letzten 14 Jahren genehmigt waren, in keinster Weise realistisch, wie es der Lasa-Sprecher Thomas Sigmund formuliert.
Die Arbeitsgruppe zwischen Lasa, Gemeinde und Fraktion Laas mit den sich freiwillig dazugesellten Moderatoren Gottfried Tappeiner und Othmar Thaler hat anerkannt, dass die Marmorvorkommen im Weißwasserbruch zur Neige gehen und deshalb wurde die Zielrichtung vereinbart, dass in der Nesslwand die Fraktion Laas Prospektionen durchführen solle und Bestrebungen für die Erschließung der Jennwand nach allen Seiten in Angriff genommen werden sollten. Sollte diese von Schlanderser Seite gelingen, würde sich auch die Parzellenfrage in der Jennwand lösen können.

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