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Leserbriefe 18-2025

Tourismus: Fluch oder Segen


Leserbrief von Raimund Niederfriniger, Tanas (Vinschger Wind Nr. 17, 21.8.2025)
Fluch oder Segen? Diese Frage betrifft auch die Passstraße auf das Stilfserjoch, zunehmend für maßlosen Vergnügungsverkehr missbraucht. Dass man nutzlose sowie total überflüssige Oldtimer-Traktorfahrten (und nicht nur diese) als wertschätzenden Respekt gegenüber den Pionieren dieser grandiosen Passstraße betrachten sollte, anstatt derartige Veranstaltungen zu kritisieren, zeigt wiederum „zwischen den Zeilen gelesen“, Respektlosigkeit gegenüber Natur- und Umweltschützern, ebenso gegenüber der Wissenschaft sowie den Klimaforschern, welche seit Jahrzehnten vor den Folgen von Naturzerstörung, vor allem einer ungebremsten Erderwärmung warnen. Freilich, die Geldpyramide vergrößern (mit Bettenstopp), dient ebenso der viel gepriesenen Nachhaltigkeit, auch mit unermesslichen Massentourismus, gut und richtig. Dazu passend der Wahnsinn, für ein Foto mit den Dolomiten im Hintergrund, hin- und zurück, etwa 20 Stunden Flug in Kauf zu nehmen. Dafür wären gewisse Kreise nach wie vor bereit die Förderkapazitäten zu steigern, ebenso mit weiteren Straßen und Parkplätzen, unser schönes aber begrenztes Südtirol zu beglücken, für Wohlstand und Fortschritt – wer‘s glaubt.
Walter Pöder, Naturns


Pressemitteilung:
Tiefgarage Schlanders: Entscheidung rückt näher


Die Bürgermeisterin der Gemeinde Schlanders wird einen Verkehrsplaner beauftragen, um den Standort für eine Tiefgarage in Schlanders zu bestimmen. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Schlanders Christine Kaaserer hat heute bekannt gegeben, dass sie einen unabhängigen Verkehrsplaner beauftragen wird, um den optimalen Standort für eine angedachte Tiefgarage in Schlanders zu bestimmen. Es sollen die bereits diskutierten Standorte „Stainer“, „Kapuzineranger“ und „Verdross II“ sowie etwaige weitere Alternativen analysiert und zur Auswahl vorgeschlagen werden.
Die Beauftragung fügt sich in die Umsetzung des programmatischen Dokumentes der Bürgermeisterin ein, das vom Gemeinderat am 31. Juli 2025 einstimmig genehmigt wurde. Darin wird ausdrücklich das Parkplatzproblem als zentrales Thema benannt und die zügige Umsetzung eines Parkleitsystems adressiert, um auf Basis der gesammelten Daten die weitere Parkraumplanung zu steuern. Hand in Hand mit der Datenerhebung sollen die unabhängigen Techniker die Grundlagen für die Standortwahl für eine angedachte Tiefgarage in Schlanders erarbeiten.Ziel des Auftrags ist eine belastbare und transparente Entscheidungsgrundlage zu finden. „Es geht darum, diese wichtige strategische Entscheidung auf Erkenntnisse zu stützen, die von den Technikern ausgearbeitet und von der Bevölkerung geteilt werden“.
Christine Kaaserer
Bürgermeisterin/Sindaca


„Leise kommt an“


Es muss kein Wildwuchs von Plakaten und Banner in Prad entstehen. Sie wären allerdings zur Sensibilisierung der Vehrkehrsteilnehmer, insbesondere der Motorradfahrer ein probates Mittel! Der Motorradfahrer weiß sehr genau, dass er durch Ortschaften mit weitgehend geschlossener Drosselklappe (wenig Gas) dahingleiten kann.(ADAC) Genau daran könnten wir ihn und andere Verkehrsteilnehmer mit einem bzw. 2 – 3 Banner „Leise kommt an“ oder „Hast du Töne, leiser treten“ erinnern (sensibilisieren)
Liebe Gemeindevertreter , sehr geehrter Herr Bürgermeister, entlang der Hauptstraße in Prad am Stilfserjoch gibt es seit Jahren keine Lebensqualität, versursacht durch Feinstaub und unerträglichem Verkehrslärm. Sorgen Sie sich bitte um die Anliegen der Bürger in Prad, die ganz sicher im Rahmen einer Bürgerversammlung ihre Anliegen und Sorgen vortragen würden. Das geordnete Ortsbild jedenfalls wird nicht durch ein paar sensibilisierende Banner gestört werden!!

Ich jedenfalls möchte mich wieder in meiner Wohnung wohlfühlen und nicht 6 Monate im Jahr unerträglichen Lärm und Feinstaub ertragen müssen!

Mit freundlichem Gruß

Anna Nigg
Hauptstraße 92a, 39024 Prad am Stilfserjoch


Schatten spendende Bäume haben großen Wert


An den ersten heißen Tagen fuhr ich mit dem Rad um 14 Uhr am Krankenhaus vorbei. Auf der Anzeigetafel der Apotheke, die von der prallen Sonne beschienen war, zeigte es 38 Grad Celsius an. Ich fuhr weiter bis zur Apotheke Solaris. Dort steht ein Baum. In dessen Schatten zeigte die Anzeigetafel 34 Grad Celsius an. Der Schatten eines einzigen Baumes war imstande, die hohe Temperatur um 4 Grad zu senken.
In der westlichen Siedlung sind Birken entfernt worden, weil sie Dreck machen. „Laub ist Dreck?“
An einigen Plätzen sind große Bäume gefällt worden und bis heute wurden keine nachgesetzt. Weiß man den Wert von Schatten spendenden Bäumen immer noch nicht zu schätzen?

Anna Wielander Platzgummer
Schlanders


Generationen am Sonnenberg

„Ich habe viel erlebt, und du wirst viel erleben“. Das sagte Serafin der im 101. Lebensjahr ist, zu Helena, die im 1. Lebensjahr ist. Ein Jahrhundert trennt die Beiden, doch eines eint die beiden, der Sonnenberg. Eingefangen von Andreas Telser.

 

 


HAIKU - GEDICHT
Veröffentlicht im Enko/Japan, 2022

Im letzten Licht
von schwerer Last gebeugt –
Sonnenblumen.

©Helga Maria Gorfer

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An den Bächen

  • Vorspann: Am Donnerstag, dem 21. August, trafen sich in Prad die Expert:Innen der Wildbach- und Lawinenverbauung gemeinsam mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, um vor Ort die jüngsten Arbeiten am Sulden- und Trafoibach in Augenschein zu nehmen.
  • Dachzeile: Prad/Sulden/Trafoi
  • Redakteur: Bruno Telser

Im Zentrum standen insbesondere die Maßnahmen bei den drei Brunnen in Trafoi, wo sich nach wiederholten Murenabgängen durch schmelzende Gletscher zunehmendes Schubmaterial abgelagert hat – ein Prozess, der sich bei Starkregenereignissen in den nächsten Jahren weiter verstärken könnte. Landeshauptmann Kompatscher betonte bei der Besichtigung in Trafoi die Bedeutung solcher Schutzbauten für die langfristige Sicherung der ländlichen Regionen: „Diese Investitionen in Schutzbauten und Sicherungsmaßnahmen sind die Grundvoraussetzung für den Erhalt und die Weiterentwicklung des ländlichen Raums als Wirtschafts- und Lebensraum.“ Beim letzten starken Unwetter am 27. August 2023 hatten immense Materialmengen, schätzungsweise zwischen 150.000 und 200.000 m³, die Wallfahrtskirche zu den Heiligen Drei Brunnen und eine Fußgängerbrücke vermurt. Um ähnliche Szenarien künftig besser zu bewältigen, wurden daraufhin Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dennoch sind diese Vorkehrungen laut Experten für zukünftige Großereignisse unzureichend, weshalb Kompatscher gemeinsam mit lokalen Vertretern weitere Maßnahmen diskutierte. Der Besuch galt auch dem Pflanzgarten in Prad am Stilfserjoch, in dem heimische Laubhölzer für die Begrünung von Wildbach- und Lawinenverbauungen angezogen und vermehrt werden. Jährlich werden rund 50 bis 60.000 Gehölze produziert und im Frühjahr in ganz Südtirol verwendet. In den vegetationsruhigen Monaten kümmern sich die Mitarbeitenden um Pflegearbeiten wie Schilfmähen und Durchforstung der Ufervegetation. Bürgermeister Rafael Alber unterstrich für den Vinschgerwind die Bedeutung des Vor-Ort-Termins mit folgenden Worten: „Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger steht an oberster Stelle. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, die Situation am Sulden- und Trafoibach gemeinsam mit dem Landeshauptmann sowie den Verantwortlichen des Zivilschutzes direkt vor Ort zu beurteilen. Nur durch den persönlichen Austausch und die Analyse der bestehenden Verbauungen lassen sich gezielte Maßnahmen umsetzen, um den Schutz vor Naturgefahren zu verbessern.” Er betonte weiter: „Für die Gemeinden Prad und Stilfs war es wesentlich, die aktuelle Gefahrenlage gemeinsam mit den zuständigen Fachleuten zu begutachten. Die Begehung vor Ort hat dazu beigetragen, ein gemeinsames Verständnis für die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zu schaffen.“

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Noggler und Schuler

  • Dachzeile: Bozen/Vinschgau

Der Signa-Spendenausschuss hat kürzlich unter der Leitung seines Vorsitzenden Andreas Colli drei Anhörungen durchgeführt.
Zunächst wurde Oberstleutnant Fabio Quagliarini von der Finanzpolizei angehört, der im Januar 2024 die von der Finanzpolizei an das Landtagspräsidium weitergeleitete Meldung übermittelte, wonach LH Arno Kompatscher die im Landesgesetz 14/2017 vorgesehene Höchstgrenze von 30.000 € für Wahlkampfausgaben (Wahlen 2018) überschritten haben soll. Anschließend hörte der Ausschuss den ehemaligen Landtagspräsidenten Josef Noggler an: „Er teilte uns mit“, so Colli weiter, „dass er beabsichtigt hatte, ein Rechtsgutachten zu diesem Thema einzuholen, aber inzwischen sei seine Amtszeit als Präsident abgelaufen“.
Der derzeitige Landtagspräsident Arnold Schuler wurde als Dritter angehört. „Er erinnerte daran“, so Colli weiter, „dass die Meldung beim Landeshauptmann beanstandet worden war, der seine Gegenargumente vorgebracht hatte. Eine Bewertung durch das Amt für Rechts- und Gesetzgebungsangelegenheiten des Landtags hatte dann ergeben, dass die Verjährungsfrist abgelaufen war.“
Ausschussvorsitzender Colli berichtete schließlich, dass „aufgrund der Aussagen von Oberst Quagliarini die Ausgaben nicht aufgeschlüsselt sind und es daher schwierig ist, sie allein dem Landeshauptmann zuzuordnen“.
Der Ausschuss wird am 23. September erneut zusammentreten. Es sind vier weitere Anhörungen vorgesehen.

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Das zweite Malser Stiegenfest

  • Dachzeile: Mals/Konzert am Holzweg
  • Weitere Fotos - 1: Loni Moser, Norbert Pleifer und die Nachbarn luden zum zweiten Malser Stiegenfest.

Die Römer haben ihre Spanische Treppe. Aber was ist das schon gegen die Malser Stiege am Holzweg, die vom Oberdorf, der Dr. Heinrich Florastraße zum Unterwaal führt? Das schreibt Norbert Pleifer, Kulturmanager in Innsbruck. Der gebürtige Nauderer Norbert Pleifer betreibt seit 1981 das Kulturzentrum Treibhaus, eine wichtige Anlaufstelle für Musikveranstaltungen, Kabarett, Theater und andere Kunstformen in Innsbruck. Seit sieben Jahren ist Mals seine zweite Heimat, wo er mit Loni Moser wohnt. Vor seiner Haustür führt die Malser Stiege vom Oberdorf zum Unterwaal, von Pleifer als Holzweg getauft. Im letzten Jahr gab es auf dieser Stiege mit den 52 Stufen das erste Malser Stiegenfest, zusammen mit der Nachbarschaft und vielen Freunden. Es wurde ein großes Fest mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Am 30. August luden Pleifer und die Nachbarn zum zweiten Stiegenfest. Es war wiederum ein ganz spezielles Fest bei wunderbarer Musik. Bei herbstlichen Temperaturen spielte das Trio Cobario Wiener Weltmusik mit Einflüssen aus verschiedenen Klangtraditionen, von der spanischen, irischen, slawischen und orientalischen Folklore bis zur Klassik. Der Teufelsgeiger Herwig Schaffner faszinierte mit seiner Geige und die beiden Gitarreros Georg Aichberger alias Giorgio Rovere und Peter Weiss verzauberten das Publikum mit ihren Gitarren. Das Trio hatte bereits Auftritte in 33 Ländern auf mehreren Kontinenten, aber noch nie auf einer Stiege. Bei Lampenlicht begeisterten die Berufsmusiker mit ihren feinen, zarten Klängen und den lebendigen Rhythmen, die das Publikum zum Mitsingen und Mitklatschen animierten. Neben Eigenkompositionen spielten sie aus Vivaldis Vier Jahreszeiten den Sommer und gaben mehrere Zugaben. Zur Musik gab es bei einem guten Glas Wein noch reichlich Zeit zum Hoangarten. (hzg)

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Coolcation und Staycation

  • Dachzeile: Vom wind gefunden

Es sind zwei Begriffe für ganz neue Urlaubtrends. „Coolcation“ setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „cool“ (kühl) und „vacation“ (Urlaub). Gemeint ist damit ein Urlaub in kühleren Regionen. Während früher viele in den Sommermonaten Urlaub mit Sonne und warmen Temperaturen suchten und deshalb nach Spanien, Italien oder Griechenland fuhren, gibt es einen neuen Trend in kühlere Regionen. Wenn das Thermometer in Südeuropa auf über 40 Grad klettert, wird der Strandurlaub zur Tortur statt zur Erholung. Während traditionelle Urlaubsregionen unter Rekordtemperaturen ächzen, entdecken immer mehr Reisende die Vorzüge gemäßigter Klimazonen. Die beliebtesten Coolcation Reiseziele findet man vor allem im Norden Europas oder in der alpinen Bergwelt. Norwegen führt die Liste mit spektakulären Fjorden, der Mitternachtssonne und Temperaturen um die 20 Grad im Sommer an. Island verzaubert mit Vulkanlandschaften und Geysiren. Schweden und Finnland locken mit endlosen Wäldern, kristallklaren Seen und der einzigartigen Saunakultur. Mit dem Begriff „Staycation“ wird eine besondere Form des Urlaubs bezeichnet, bei der man keine lange Reise unternimmt, sondern die Zeit zuhause oder in der unmittelbaren Umgebung verbringt. Auf Deutsch wird dies auch als „Urlaub auf Balkonien“ bezeichnet. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „stay“ (bleiben) und „vacation“ (Urlaub) zusammen. Viele wollen Urlaub zu Hause machen, viele müssen es, weil sie sich schlicht und einfach einen Urlaub mit Fernreisen nicht leisten können. (hzg)

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