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Thomas Biedermann unterstützt Südtiroler Kinderdorf

  • Dachzeile: Vinschgau/Brixen

Das Südtiroler Kinderdorf, das 2025 sein 70-jähriges Jubiläum feiert, präsentiert für seine Weihnachtskartenaktion ein neues besonderes Motiv: „Kerzenschein“. Der 33-jährige Künstler Thomas Biedermann aus Eyrs stellt sein Motiv unentgeltlich zur Verfügung. Der Erlös aus dem Kartenverkauf kommt dem Kinderdorf zugute, das sich für Kinder und Jugendliche einsetzt. Die Teilnahme ist Thomas Biedermann eine Herzensangelegenheit. „Magdalena von Mörl vom Südtiroler Kinderdorf fragte mich, ob ich ein Motiv beisteuern könnte“, erzählt Biedermann. Da er kein passendes fertiges Werk hatte, entwarf er „Kerzenschein“ eigens. Er betont: „Solche Aktionen sind wertvoll und können Gutes inspirieren.“
Thomas Biedermann hat über 20 Jahre Erfahrung im Malerbetrieb Eberhöfer in Prad gesammelt, der auf künstlerische Raumgestaltung spezialisiert ist. Ab Dezember wird er einen neuen Weg einschlagen, um als freischaffender Künstler mehr Zeit für die Kunst haben. „Schon als Kind entdeckte ich das Malen“, so Biedermann. „Ich lernte das Malerhandwerk; kreatives Gestalten bereitete s20 kerzenscheinmir stets Freude. Inspiration finde ich in Lebensbegegnungen, die ich in meiner Kunst ausdrücken möchte.“ Er experimentiert gerne, entdeckte das Malen auf Kalkputz und entwickelte dafür spezielle Platten als Grundlage. Seine Motive – oft Porträts und Hände – erscheinen durch die offenen Poren des Kalkputz mehrdimensional und wirkungsvoll.
Seine Motive entstehen oft aus dem Gemütszustand. „Ich versuche, aus dem Bauch heraus statt mit dem Kopf zu arbeiten und diese Impulse sichtbar zu machen“, erklärt Biedermann. Er möchte den Betrachter:innen seiner Bilder zum Nachdenken anregen.
Werke von Thomas Biedermann sind auf Instagram (@tomi.biedermann) zu sehen. Das Weihnachtskartenmotiv „Kerzenschein“ ist über das Südtiroler Kinderdorf erhältlich. Mit dem Kauf unterstützen Sie Kinder, Jugendliche und Eltern in herausfordernden Lebenslagen.

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„I spendier dr Musi a Fouhn“

  • Dachzeile: Taufers i. M.

Dass die Tauferer Musi keine Vereinsfahne besitzt, hat den ehemaligen Lehrer und Organisten Paul Warger (Jg. 1934) seit langem gestört. Und er sagte sich: „Wenn i amol a bissl Geld ibrig honn, spendier i dr Tauferer Musi a Fouhn.“ Es sollte eine Fahne werden, über die sich sowohl die Musikkapelle als auch die Dorfbevölkerung freuen kann. Und er würde die Weihe gerne noch selbst miterleben. Am Sonntag, den 16. November 2025, konnte er bei der Cäciliafeier die Übergabe mitfeiern. Die Musikkapelle spielte zum Empfang auf dem Gemeindeplatz und begleitete die verhüllte Fahne, ihren Stifter, die Bevölkerung und die Ehrengäste zur Pfarrkirche. Beim Festgottesdienst umrahmt von Blasmusikklängen segnete Pfarrer Werner die prächtige Fahne, die dann samt Stifterwimpel (mit Datum und Name des Stifters) an die Tauferer Musikantinnen und Musikanten übergeben wurde. Eine Seite der Fahne ziert das Bildnis der hl. Cäcilia, die andere das Tauferer Musi Wappen. Vorausgegengen waren vielen Besprechungen im Fahnenkomitee der Musikapelle. Es ging um die Suche nach Motiven, um fachliche Expertisen und um Kostenvoranschläge zur Anfertigung. Den Zuschlag erhielt die Firma Hofer Ritter in Bozen. Paul meinte, wichtig sei, dass in Zukunft hinter der Fahne immer Musikanten marschieren. Mit Freude trägt er neben der Verdienstmedaille des Landes Tirol nun auch das goldene „Musiwappele“, obwohl er selbst nie Musikant war. „Deis hon i epper kriag für 90 Johr Musi lousn“, scherzt er. (mds)

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Der Südtirolaktivist Luis Amplatz

  • Dachzeile: Schlanders/Film

In der Nacht vom 6. auf den 7. September 1964 wurde Luis Amplatz oberhalb von Saltaus in Passeier von Christian Kerbler, einem Agenten des italienischen Geheimdienstes, erschossen. Zu seiner Beerdigung kamen über 5.000 Personen. Amplatz, geboren 1926 in Gries, war Landwirt und zusammen mit Sepp Kerschbaumer und Georg Klotz Gründungsmitglied des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS). Sie setzten sich für das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler ein, verübten mehrere Sprengstoffanschläge und wurden in den Mailänder Sprengstoffprozessen wegen Terrorismus zu vielen Jahren Haft verurteilt. 60 Jahre nach dem Tod von Amplatz hat Werner Neubauer, von 2006 – 2019 FPÖ Abgeordneter im österreichischen Nationalrat und Südtirol Sprecher seiner Partei, den Dokumentarfilm „Luis Amplatz – Im Labyrinth von Leben und Tod“ erstellt. Am 14. November wurde der Film im Kinosaal des Kulturhauses von Schlanders in Anwesenheit des Regisseurs und Drehbuchautors Werner Neubauer vorgeführt. Hansjörg Eberhöfer, der Bezirksmajor der Schützen im Bezirk Vinschgau, konnte dabei viele Schützen und Marketenderinnen begrüßen. Im Film wird die Lebensgeschichte von Amplatz erzählt und die schwierige politische und wirtschaftliche Situation Südtirols nachgezeichnet. Amplatz war ein lebenslustiger Mensch, spielte Theater, verlor aber bereits mit 15 Jahren seinen Vater. Mit 26 Jahren heiratete er, 1959 war er Gründungsmitglied der Schützenkompanie Gries und als Mitglied des BAS beteiligte er sich an Sprengungen in Bozen. Um einer Verhaftung zu entkommen, flüchtete er 1961 nach Österreich, kehrte jedoch die nächsten Sommer immer wieder heimlich nach Südtirol zurück. Im Film erzählen Personen, die Amplatz kannten, über den Menschen und Südtiroler Freiheitskämpfer. Bekannte Ex Politiker wie Bruno Hosp, Eva Klotz und Luis Durnwalder berichten über die damaligen politischen Verhältnisse, die Nicht-Erfüllung des Pariser Vertrages und die Sprengstoffanschläge. Alte Filmausschnitte, Fotos und Dokumente über die Rolle des ehemaligen Außenministers und Bundeskanzlers Bruno Kreisky werden im Film eingebaut. Der Film ist ein Beitrag zur Erinnerungskultur und zur Reflexion der Südtiroler Geschichte. (hzg)

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Jugend: Gemeinsam kreativ und mittendrin

  • Dachzeile: JULO und JUBU beim Laatscher Markt
  • Weitere Fotos - 1:

Beim diesjährigen traditionellen Laatscher Markt waren auch die beiden Jugendtreffs JULO (Jugendtreff Laatsch) und JUBU (Jugendtreff Burgeis) mit viel Begeisterung dabei. Nach rund zwei Monaten Vorbereitung konnten die Jugendlichen endlich zeigen, was in ihnen steckt: An ihrem liebevoll gestalteten Stand boten sie dekorative Ringe mit Trockenblumen zum Aufhängen an – jedes Stück ein echtes Unikat. Die gemeinsame Arbeit an den Vorbereitungen und am Marktstand hat nicht nur Spaß gemacht, sondern auch den Teamgeist gestärkt. Alle packten mit an, übernahmen Verantwortung und erlebten, wie schön es ist, Teil der Dorfgemeinschaft zu sein.
Ein gelungenes Projekt, das zeigt, wie viel Kreativität und Engagement in der Jugend von Laatsch und Burgeis steckt!

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„Olles isch Klong“

  • Dachzeile: Bildungshaus Schloss Goldrain
  • Redakteur: Maria Raffeiner
  • Weitere Fotos - 1: Am Buch über die drei Madln waren viele Frauen beteiligt. Von links Irene Hager, Heidi Clementi, Eva Simeaner (Verlag), Vera Schwarz (Illustrationen) und Brigitte Knapp.

In Zusammenarbeit mit der Bibliothek Latsch fand im Bildungshaus Schloss Goldrain die Erstpräsentation des Lese- und Singbuches „Horchen und Lauschen“ statt, das soeben in der Edition Raetia erschienen ist. Verfasst wurde es von Heidi Clementi und Brigitte Knapp, die gemeinsam auch das Duo huja bilden und singend wie jodelnd auftreten. So verband sich an diesem Abend in der Kapellenstube des Schlosses Konzert und Lesung zu einer stimmigen Einheit.
Museumspädagogin Irene Hager ordnete die Neuerscheinung in den mythischen Kontext ein, denn das Buch widmet sich weiblichen Gottheiten, die häufig in Dreiergestalt auftreten und Urkräfte der Natur versinnbildlichen. Zu ihnen gehören die Schicksalsgöttinnen Moiren im antiken Griechenland oder die Parzen im alten Rom. Darauf anspielend, hatten Clementi und Knapp ein Spinnrad und einen roten Faden, den Lebensfaden, dabei.
Im Alpenraum ist die göttliche Dreiheit unter den Namen Aubet, Cubet und Quere als „die drei Beten“ überliefert. Im christlichen Kontext wurden ihre Eigenschaften auf die heiligen drei Madln Katharina, Margaret und Barbara übertragen, die im Mittelpunkt des Live-Hörspiels standen. Ihre Attribute Rad, Drache und Turm verbanden die Gesänge und Texte. Entstanden sind sie bei Erkundungsreisen quer durch Südtirol und beim Besuch von Dorfkapellen. Auch der Vinschgau diente den Autorinnen als Inspirationsquelle: Die Heiligen Drei Brunnen in Trafoi, der Tartscher Bühel und St. Johann in Taufers waren ihnen Kraft- und Klangorte. Sie inspirierten zu Kompositionen und mehrsprachigen Texten, die im Buch abgedruckt sind und über einen QR-Code auch hörbar werden. Damit das ausdrücklich erwünschte Nachsingen der vertonten und verjodelten Stücke gelingt, stellt das Duo im Buch zudem Noten bereit.
Das Publikum nahm die druckfrische Südtiroler Publikation mitsamt den neuen Volksliedern mit begeistertem Applaus auf.

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