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„Aussigwassrt saimr, oubr et vrlourn“

  • Dachzeile: Graun
  • Weitere Fotos - 1: Albert Maas, Michael Prenner und Roland Folie lasen Textpassagen aus „Aussigwassrt“

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens hielt der Bildungsausschuss Graun einem besonderen Kulturabend ab. Das ganze Jahr über koordinierte der Bildungsausschuss die Veranstaltungsreihe „75 Jahre Seestauung – Erinnerung und Perspektiven“. Daher wurden auch an diesem Abend zwei Programmpunkte eingebaut. Karl Platino alias Onkel Taa erzählte, warum er das Uhrwerk des Alt-Grauner Kirchturms im Besitz hat und nun der Gemeinde Graun schenkte. Die Mitglieder des Bildungsausschuss trugen Textpassagen aus dem Theaterstück „Aussigwassrt“ aus der Feder von Brigitte Maria Pircher vor. Dieses sollte anlässlich des Gedenkjahres „70 Jahre Seestauung“ vor fünf Jahren im mittlerweile abgetragenen alten Hallenbad in Graun aufgeführt werden. Die Corona-Pandemie ließ damals aber alles sprichwörtlich „ins Wasser“ fallen. Sichtlich bewegt waren die zahlreichen Gäste von den ausgesuchten Texten, die mit „Aussigwassrt saimr, oubr et vrlourn. Aussigwassert saimr, oubr et hoamatlous“ endeten. Grüße- und Dankesworte für die wertvolle Bildungs- und Kulturarbeit des Bildungsausschusses, welche er in allen Fraktionen der Gemeinde Graun seit vier Jahrzehnten leistet, überbrachten Bürgermeister Franz Prieth, Martin Peer vom Amt für Weiterbildung und Sprachen. Ludwig Fabi Bezirksservice Vinschgau und Landesrat Philipp Achammer via Video-Botschaft. Hervorgehoben wurde dabei der ehrenamtliche Einsatz der Gründer, der weiteren Verantwortungsträger und jetzigen Mitglieder im Bildungsausschuss. Der Vorsitzende Wolfgang Thöni streifte mit Fotos die letzten vierzig Jahre und berichtete über die „Oberländer Aktionstage“ und den „Oberländer Advent“, Initiativen die seit 20 Jahren ohne Unterbrechung abgehalten wurden. (lu)

„Begeisterung ist das beste Werkzeug eines Jungunternehmers“

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

Was ist dein Ziel?
Mathias: Mein Ziel ist es, die Firma Vanzo Metall kontinuierlich weiterzuentwickeln – sowohl technisch als auch organisatorisch. Wir möchten ein verlässlicher Partner für individuelle Metalllösungen bleiben und gleichzeitig neue Maßstäbe in Qualität setzen.

Auf welches Projekt bist du besonders stolz?
Mathias: Besonders stolz bin ich auf das Projekt „Wohnanlage Antonianum“ in Meran. Wir durften die gesamten Schlosser- und Stahlbauarbeiten ausführen, sowie auch die fixen Beschattungslamellen, welche sehr markant hervorstechen. Es war technisch komplex und verlangte höchste Genauigkeit in Planung und Ausführung – genau solche Herausforderungen zeigen, was unser Team leisten kann.

Welche Materialien verwendet ihr abseits von Baustahl?
Mathias: Neben klassischem Baustahl arbeiten wir mit Edelstahl, Aluminium, Cortenstahl, Glas und Messing. Die Wahl der Materialien richtet sich immer nach den funktionalen und gestalterischen Anforderungen des Projekts. Meistens setzen wir auf eine Kombination, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Welches Projekt war dein bislang herausforderndstes?
Mathias: Ein herausforderndes Projekt war die Realisierung des Betriebsgebäudes von BSV in Schlanders. Neben den üblichen Schlosserarbeiten, fertigten wir die Stahl-Unterkonstruktion für die bis zu 11 m hohe Glasfassade beim Eingang an, sowie auch spezielle Edelstahlkonsolen, welche auf die Gläser geklebt wurden und als Punktlager für diese fungieren.

Wie viele abgeschlossene Projekte hat Vanzo Metall ungefähr?
Mathias: In den 75 Jahren sind es sicher unzählige Projekte unterschiedlichster Größenordnung:
Vom einzelnen Handlauf oder Blumentrog, über Brücken bis zum Kirchendach aus Stahlträgern. Da werden sicher tausende Projekte dabei sein.

Wie wichtig sind dir deine Mitarbeiter?
Mathias: Die Mitarbeiter sind das Fundament unseres Unternehmens. Wir haben Mitarbeiter, die schon seit mehr als 15 Jahren in unserem Unternehmen sind. Ohne ihr Fachwissen, ihren Einsatz und ihre Loyalität wären wir nicht da, wo wir heute stehen. Besonders wichtig ist uns auch die Ausbildung von Lehrlingen. Gleichzeitig achte ich darauf, dass die Arbeit im Team gut koordiniert abläuft – nur so können wir effizient und qualitätsbewusst arbeiten.

Was braucht man heutzutage als Jungunternehmer, abgesehen von Hausverstand und Arbeitswillen?
Mathias: Man braucht Durchhaltevermögen, Lernbereitschaft und die Fähigkeit, auch in schwierigen Momenten einen klaren Kopf zu bewahren. Außerdem ist ein Gespür für Menschen und klare Kommunikation entscheidend – intern im Team wie auch extern mit Kunden und Partnern.

 

s21 vanzoMathias Vanzo,
Jg. 1997

Gründung: 1946 vom Urgroßvater Albin Vanzo
Mitarbeiter: 9
Wann übernommen?
Zurzeit dabei
Zertifizierungen:
SOA für öffentliche  Ausschreibungen und EN 1090  für tragende Stahlbauteile
Ausbildung:
Oberschule: TFO Schlanders und dann Matura in Meran (Fachrichtung Bauwesen).
Abgeschlossenes Bachelorstudium als Bauingenieur.
Mitarbeit seit 2016 im Familienbetrieb.

„Die kleinen Seepiraten“ – neue Kita in Reschen

  • Dachzeile: Reschen

Mit einem fröhlichen Lied, gesungen von den Reschener Kindergartenkindern, wurde am Freitag, 26.09.2025 die neue Kindertagesstätte „Die kleinen Seepiraten“ im Hotel Gerstl am Ufer des Reschensees eröffnet. Zahlreiche Vertreter:innen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kirche nahmen an der Feier teil, darunter Landesrätin Rosmarie Pamer, der Grauner Bürgermeister Franz Alfred Prieth, Vizebürgermeisterin Hannah Waldner, die Gemeinderäte Andrea Maas und Peter Eller, Vertreter:innen der Sozialgenossenschaft LOLA sowie die Hotelbesitzer Marion und Lukas Gerstl. Auch Pfarrer Anton Pfeifer war anwesend und spendete der neuen Einrichtung den kirchlichen Segen. Für die Gemeinde Graun ist die neue Einrichtung ein wichtiger Baustein, um Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entlasten. Mit ihren vier Kindergärten, vier Grundschulen und einer Mittelschule verfügt die Gemeinde bereits über ein breites Bildungs- und Betreuungsangebot, das nun durch die neue Kita sinnvoll ergänzt wird. Bürgermeister Prieth unterstrich die Bedeutung der Einrichtung als „Basis für gemeinschaftliches Zusammenleben“.
Die neue Kita ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen und beispielhaften Kooperation. Auf Initiative der Gemeinde erklärte sich die Familie Gerstl bereit, Räume in ihrem neuen Familienhotel in Reschen zur Verfügung zu stellen und gemeinsam eine Lösung für die Betreuung zu entwickeln. „Wir wollten einen Beitrag für die Bevölkerung vor Ort leisten und Eltern das Leben erleichtern. Entstanden ist ein Ort, an dem sich Kinder und Familien wohlfühlen können“, so Lukas Gerstl.
Die operative Führung hat die Sozialgenossenschaft LOLA übernommen. Seit drei Wochen ist die Kita bereits in Betrieb. Fünf Mitarbeiter:innen kümmern sich um die Betreuung der Kinder – und es sind noch Plätze frei. Das Modell gilt als Leuchtturmprojekt für ganz Südtirol: Hier haben erstmals Gemeinde, Wirtschaft und Sozialgenossenschaft gemeinsam eine Betreuungseinrichtung aufgebaut. Die neue Einrichtung soll für die Kinder nicht nur Betreuung bieten, sondern auch ein Ort der ersten sozialen Kontakte und Erlebnisse sein – Erfahrungen, die ein Leben lang prägen. Mit der Eröffnung hat die Gemeinde Graun ein deutliches Signal gesetzt: Familienfreundlichkeit, Standortnähe und innovative Zusammenarbeit sind die Schlüssel, um den Obervinschgau als Lebens- und Arbeitsraum zu stärken.
Katja Telser

„Es zählt der Spaß“

  • Dachzeile: Schlanders/Vinschgau/Scuol

Gestrahlt haben nicht nur die Siegerinnen und Sieger, sondern alle, die teilgenommen haben. „Vielfalt bewegt“ versammelte auch heuer Athletinnen und Athleten der Lebenshilfe Schlanders, der Werkstätte Prad, des „movimento“ aus Scuol und des Berufsbildungszentrums Schlanders zum 20-Meter-Sprintlauf in der Fußgängerzone in Schlanders und zeigte eines: Sport verbindet Menschen und schafft Begegnungen.
Die Initiative dazu hatte im vergangenen Jahr der LAC Vinschgau ergriffen, die Idee war von Michael Traut gekommen. Keine Mühen wurden am vergangenen 5. November 2025 gescheut: Der Lauf fand über 20 Meter zwischen zwei Lichtschranken statt. Gelaufen werden konnte, so oft wie möglich. Rund eine Stunde hatten die Athletinnen und Athleten Zeit, keine Bestzeit, sondern eine Schnapszahlzeit (z.B. 5,5 Sekunden) aufzustellen und einen Preis zu gewinnen. Einen Hauptpreis hingegen gab es, wenn ein zugeloster PartnerIn im folgenden Lauf ebenso eine Schnapszahl-Zeit erzielen konnte.
Die Gutscheine vom Cafè Marx, der Goldenen Rose und dem Goldenen Löwe gewannen Karin, Erika und Karin und Mengia und Corinne aus der Schweiz.
Unterstützt wurde die Veranstaltung vom GWR Spondinig, von der Integrierten Volkshochschule, der Raiffeisenkassen Vinschgau und VIP Vinschgau. In gewohnt gekonnter Manier führte Sprecher Josef Platter durch die Veranstaltung. (ap)

„I spendier dr Musi a Fouhn“

  • Dachzeile: Taufers i. M.

Dass die Tauferer Musi keine Vereinsfahne besitzt, hat den ehemaligen Lehrer und Organisten Paul Warger (Jg. 1934) seit langem gestört. Und er sagte sich: „Wenn i amol a bissl Geld ibrig honn, spendier i dr Tauferer Musi a Fouhn.“ Es sollte eine Fahne werden, über die sich sowohl die Musikkapelle als auch die Dorfbevölkerung freuen kann. Und er würde die Weihe gerne noch selbst miterleben. Am Sonntag, den 16. November 2025, konnte er bei der Cäciliafeier die Übergabe mitfeiern. Die Musikkapelle spielte zum Empfang auf dem Gemeindeplatz und begleitete die verhüllte Fahne, ihren Stifter, die Bevölkerung und die Ehrengäste zur Pfarrkirche. Beim Festgottesdienst umrahmt von Blasmusikklängen segnete Pfarrer Werner die prächtige Fahne, die dann samt Stifterwimpel (mit Datum und Name des Stifters) an die Tauferer Musikantinnen und Musikanten übergeben wurde. Eine Seite der Fahne ziert das Bildnis der hl. Cäcilia, die andere das Tauferer Musi Wappen. Vorausgegengen waren vielen Besprechungen im Fahnenkomitee der Musikapelle. Es ging um die Suche nach Motiven, um fachliche Expertisen und um Kostenvoranschläge zur Anfertigung. Den Zuschlag erhielt die Firma Hofer Ritter in Bozen. Paul meinte, wichtig sei, dass in Zukunft hinter der Fahne immer Musikanten marschieren. Mit Freude trägt er neben der Verdienstmedaille des Landes Tirol nun auch das goldene „Musiwappele“, obwohl er selbst nie Musikant war. „Deis hon i epper kriag für 90 Johr Musi lousn“, scherzt er. (mds)

„Junge Handwerker sind die Zukunft“

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

Welche Schritte muss ein junger Unternehmer in Südtirol unternehmen, um im Sanitär- und Heizungsbereich selbstständig zu arbeiten?
Jonas: Typische Schritte sind: Handwerksausbildung (z. B. Installateur für Heizung Sanitär), Meisterprüfung oder gleichwertige Qualifikation, Anmeldung im Berufsregister, Gründung eines Unternehmens (z. B. Einzelunternehmen oder GmbH), Genehmigungen/Versicherungen abschließen, sowie Anschaffung von Kunden durch Netzwerke, Marketing und Branchenkontakte.

Welche Herausforderungen sind typisch für Jungunternehmer im Bereich Heizung und Sanitär?
Jonas: Große Herausforderungen sind Fachkräftemangel, Beschaffung von Materialien, Aufbau eines zuverlässigen Netzwerks, Preis- und Angebotsdruck, Einhaltung lokaler Normen (z. B. Energieeffizienz, Installationsnormen) sowie die Suche nach zuverlässigen Subunternehmern und Monteuren.

Wie gewinnt man als junger Installateur Kunden?
Jonas: Erfolge erzielt man durch eine klare Positionierung (z. B. Fokus auf energetische Sanierung, regenerative Heizsysteme), hochwertige Beratung, transparente Angebote, Referenzprojekte, Online-Präsenz (Website, Bewertungen), lokale Netzwerke (Handwerkskammer, Möbelfachmessen, Bau- und Immobilienveranstaltungen) sowie exzellenter After-Sales-Service.

Welche Technologien und Trends sind für einen jungen Installateur besonders relevant?
Jonas: Relevante Trends sind erneuerbare Energien (Solarthermie, Wärmepumpen, Biomasse), effiziente Heizsysteme, smarte Thermostate, Hybridlösungen, gute Wärme- und Wassermanagement-Lösungen sowie Fördermittel für Energieeffizienz und Sanierung.

Welche Marktchancen gibt es speziell in Südtirol?
Jonas: Südtirol ist geprägt von Tourismus, Gebäudesanierung sowie ökologischen Förderungen; Chancen bestehen in energetischer Sanierung, moderne Heiz- und Sanitärinstallationen für Neubauten sowie in Smart-Home- und Wartungsdienstleistungen.

Wie kalkuliert man als Jungunternehmer Angebote fair und rentabel?
Jonas: Berücksichtige Material- und Arbeiterkosten, Anfahrtswege, Maschinen, Versicherung, Steuerabgaben sowie Puffer für Unvorhergesehenes. Nutze eine transparente Kalkulation mit klaren Stundensätzen und fixen Preisbausteinen für größere Projekte.

Welche Tipps helfen beim Aufbau eines guten Netzwerks in Südtirol?
Jonas: Trete Branchenverbänden und Kammern bei, besuche lokale Messen und Bau-Events, kooperiere mit Architekten, Immobilienverwaltungen und größeren Baufirmen, pflege Referenzen und sammle Feedback. Junge Handwerker sind die Zukunft.

 

Jonas Riedl,
s41 riedlJahrgang 1997, absolvierte in Schlanders die Technologische Fachoberschule TFO im Bereich Mechatronik und zusätzlich im Landesberufsbildungszentrum Dipl. Ing. Luis Zuegg in Meran die duale Ausbildung zum Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker.

Von 2017 bis 2020 war er Mitarbeiter der Firma Mairösl Josef in Schlanders
Anschließend arbeitete er im Betrieb seiner Eltern Bernhard und Veronika Riedl in Eyrs.

Im Dezember 2023 übernahm er die Firma Kuntner GmbH in Prad, Er gründete in diesem Zusammenhang seine eigene Firma RIEKU mit Sitz in Prad am Stilfserjoch und übernahm die Belegschaft.

Der Firmenname RIEKU ist eine Symbiose zwischen den Namen
Riedl und Kuntner.

Jonas beschäftigt 11 Mitarbeiter

„Kunst in der Kartause“ – Stiller Ort des Dialogs

  • Dachzeile: Karthaus
  • Weitere Fotos - 1: Während die Welt sich dreht, Caroline Profanter

Fünf Künstlerinnen, fünf Herangehensweisen an das diesjährige Ausstellungsthema „Fisch“. Wer zukunftsweisende Kunst hautnah erleben möchte, taucht am besten in die Ausstellung „unterOberwasser“ im ehemaligen Kartäuserkloster Allerengelberg ein. In der Kartause, dem ersten Kartäuserkloster Tirols, gegründet 1326, gab es seit 2011 diverse Kunstausstellungen. Die von Gerhard Gensch ins Leben gerufene Initiative fruchtet, die Kunstobjekte befruchten und laden diesmal ein zum achtsamen Eintauchen in das Leben unter Wasser. Dabei ist die Geschichte des ehemaligen Klosters hautnah spürbar und sichtbar, wenn die Ausstellungsbesucher*innen im Kreuzgang an Haustüren der Dorfbewohner vorbeikommen. Denn 1782, als die Klostergemeinschaft aufgelöst wurde, sind Bauern aus dem Tal in der ehemaligen Klosteranlage eingezogen und aus dem Kloster wurde das Dorf Karthaus.
Eva Kot’átková, Martina Steckholzer, Ingrid Hora, Linda Jasmin Mayer und Caroline Profanter laden mit ihren Werken dazu ein, hinzuspüren, wie es sich anfühlt, wenn der Fisch auf dem Trockenen liegt. Es ist eine Einladung über unseren Umgang mit den Ressourcen nachzudenken, denn einmal auf dem Trockenen gelandet, geht es ums nackte Überleben. Alle Exponate lassen Raum für Eigeninterpretation.
Simone Mair und Lisa Mazza, BAU-Institut für zeitgenössische Kunst und Ökologie, haben die Ausstellung kuratiert. Der Kulturverein Schnals freut sich über die positive Resonanz und das Interesse für die „Kunst in der Kartause“.
Astrid Fleischmann

„Musikalische Rosinen“ zum Jubiläum

  • Dachzeile: Glurns/Langtaufers
  • Weitere Fotos - 1: der Leiter des Glurnser Kirchenchores Martin Moriggl, der mit seinem Team die organisatorischen Fäden für das Konzert  gezogen hat, mit der WuM-Obfrau Eva Kiefer

Die Musikerinnen und Musiker der Musikakademie „Wandern & Musik“, abgekürzt WuM, feierten ihr 10-jähriges Jubiläum mit einem bunten Sinfoniekonzert am Freitag, 22.August 2025 im Stadtsaal von Glurns. WuM ist aus der Orchesterakademie „Ski & Musik SuM“ hervorgegangen, die es seit über 50 Jahren gibt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz Europa. Sie logieren bei den Familien Fliri in Langtaufers nun nicht nur im Winter, sondern seit 2015 auch im Sommer. Sie wandern bzw. fahren Ski, musizieren gemeinsam und bereiten sich auf das Abschlusskonzert vor. „Wir haben uns aus den Musikwerken die Rosinen herausgepickt, weil wir sie gerne mögen“, erklärte der Dirigent Martin Lill. Gespielt wurden teilweise einzelne Passagen aus Kompositionen bekannter Meister. Auf dem Programm standen klassische beziehungsweise moderne Werke von Peter I. Tschaikowsky, Edvard Grieg, Peter Warlock, Ottorino Respighi, Benjamin Britten Gerald Finzi, Evaristo F. Dall’Abaco, Isaac Albeniz und Filmmusik von C. Patrick. Der musikalische Bogen spannte sich von Russland über Norwegen, England, Spanien bis nach Hollywood und der Filmmusik von Star Wars und James Bond. Und der Applaus zeigte, dass auch das Publikum von den musikalischen Rosinen begeistert waren. Organisiert wurde das Konzert vom Kirchenchor Glurns, unterstützt vom Bildungsausschuss Glurns-Taufers i. M. und von Glurns Marketing. Dessen Vertreter Elmar Prieth begrüßte die Gäste und er dankte abschließend für die einmalige Musik. Ein großes Dankeschön der Musizierenden ging an den Chorleiter Martin Moriggl, der sich seit Jahren als Organisator der Konzerte einsetzt. Moriggl seinerseits überreichte den Verantwortlichen des Orchesters blaue Tirolerschürzen. (mds)

„Olles isch Klong“

  • Dachzeile: Bildungshaus Schloss Goldrain
  • Redakteur: Maria Raffeiner
  • Weitere Fotos - 1: Am Buch über die drei Madln waren viele Frauen beteiligt. Von links Irene Hager, Heidi Clementi, Eva Simeaner (Verlag), Vera Schwarz (Illustrationen) und Brigitte Knapp.

In Zusammenarbeit mit der Bibliothek Latsch fand im Bildungshaus Schloss Goldrain die Erstpräsentation des Lese- und Singbuches „Horchen und Lauschen“ statt, das soeben in der Edition Raetia erschienen ist. Verfasst wurde es von Heidi Clementi und Brigitte Knapp, die gemeinsam auch das Duo huja bilden und singend wie jodelnd auftreten. So verband sich an diesem Abend in der Kapellenstube des Schlosses Konzert und Lesung zu einer stimmigen Einheit.
Museumspädagogin Irene Hager ordnete die Neuerscheinung in den mythischen Kontext ein, denn das Buch widmet sich weiblichen Gottheiten, die häufig in Dreiergestalt auftreten und Urkräfte der Natur versinnbildlichen. Zu ihnen gehören die Schicksalsgöttinnen Moiren im antiken Griechenland oder die Parzen im alten Rom. Darauf anspielend, hatten Clementi und Knapp ein Spinnrad und einen roten Faden, den Lebensfaden, dabei.
Im Alpenraum ist die göttliche Dreiheit unter den Namen Aubet, Cubet und Quere als „die drei Beten“ überliefert. Im christlichen Kontext wurden ihre Eigenschaften auf die heiligen drei Madln Katharina, Margaret und Barbara übertragen, die im Mittelpunkt des Live-Hörspiels standen. Ihre Attribute Rad, Drache und Turm verbanden die Gesänge und Texte. Entstanden sind sie bei Erkundungsreisen quer durch Südtirol und beim Besuch von Dorfkapellen. Auch der Vinschgau diente den Autorinnen als Inspirationsquelle: Die Heiligen Drei Brunnen in Trafoi, der Tartscher Bühel und St. Johann in Taufers waren ihnen Kraft- und Klangorte. Sie inspirierten zu Kompositionen und mehrsprachigen Texten, die im Buch abgedruckt sind und über einen QR-Code auch hörbar werden. Damit das ausdrücklich erwünschte Nachsingen der vertonten und verjodelten Stücke gelingt, stellt das Duo im Buch zudem Noten bereit.
Das Publikum nahm die druckfrische Südtiroler Publikation mitsamt den neuen Volksliedern mit begeistertem Applaus auf.

„Wir reparieren Maschinen“

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

Was ist unter Elektromechaniker zu verstehen?
Fabian: Als Elektromechaniker repariert, installiert und wartet man eine Vielzahl von elektrischen Maschinen und Anlagen. Wir haben uns auf Kompressoranlagen, Pumpenstationen von Fernheizwerken und diversen anderen Anlagen in entsprechenden Bereichen spezialisiert.

Was muss man für den Beruf Elektromechaniker mitbringen?
Fabian: Mitzubringen ist technisches Verständnis, aufmerksames, gewissenhaftes und genaues Arbeiten, denn wir arbeiten mit elektrischen Maschinen.

Du hast nach dem Besuch der Gewerbeoberschule in Innsbruck Erziehungswissenschaften studiert und mit dem Bechelor abgeschlossen. Was hat dich bewogen, den Betrieb deines Vaters zu übernehmen?
Fabian: Bereits von klein auf habe ich meinem Großvater und meinem Vater bei den Arbeiten im Betrieb über die Schultern geschaut. Beim Praktika nach dem Studium im sozialen Bereich wurde mir bewusst, dass dies nicht meines ist. Nachdem dann im Betrieb ein Mitarbeiter ausgefallen ist, bin ich eingesprungen. Daraufhin bin ich eingestiegen und habe mir das fachliche Rüstzeug auch bei Aus- und Weiterbildungen geholt.

Du hast den Betrieb 2024 übernommen. Ein mutiger Schritt und ein Glück für die Eltern, die die Betriebsnachfolge gesichert wissen?
Fabian: Ja (lacht). Meine Eltern begrüßten die Entscheidung und standen immer hinter mir. Sie haben meinen Einstieg in die Firma aktiv begleitet. Es war zwar eine Umstellung für mich, aber es lief dann reibungslos. Ich habe es noch nie bereut.

Was ist das Schöne an deinem Beruf?
Fabian: Am meisten gefällt mir die Herausforderung, wenn ich zu unvorhergesehenen Problemen gerufen werde und die Maschine oder Anlage im Anschluss wieder ordnungsgemäß funktioniert.

Eure Dienstleistungen sind speziell in Handwerksbetrieben gefragt? Können auch Private zu euch kommen?
Fabian: In erster Linie arbeiten wir mit verschiedensten Handwerksbetrieben, Fernheizwerken und Kläranlagen zusammen. Aber auch Heimwerker kommen zu uns mit ihren defekten Elektromaschinen oder nutzen unsere Verleihmaschinen.

Was wünscht du dir von der Politik?
Fabian: Als Jungunternehmer fühlt man sich manchmal überfordert mit der ganzen Bürokratie, den vielen Vorschriften und verpflichtenden Kursen, die vielleicht in größeren Betrieben Sinn machen, aber in kleinen oft unnötig erscheinen. Auch bei den Förderungen müssten Unterschiede zwischen kleineren und größeren Betrieben gemacht werden.

 

s33 OlivottoFabian Olivotto,
Jg. 1993

Im Jahr 2024 übernahm Fabian Olivotto die Leitung des Familienbetriebes in Tartsch. Den Betrieb hatte sein Großvater Angelo Olivotto einst gegründet und an seinen Vater Tommaso übergeben, der nach wie vor im Unternehmen mitarbeitet.
Die Firma Olivotto setzt auf Qualitätsarbeit. Sie hat sich mit schnellem und flexiblem Reparaturservice in Südtirol und im angrenzenden Ausland längst einen Namen gemacht.

70 Jahre Hasenohr und Zwölferkreuz

  • Dachzeile: Latsch
  • Weitere Fotos - 1: Matthias Pircher ist Mitglied der Bergrettung Latsch, Tourenbegleiter beim AVS und Wegmarkierer in der Gemeinde Latsch für den Alpenverein. Er war schon über 100 mal auf dem Hasenohr, seinem Hausberg.

Heuer jährt sich zum 70. Male der Tag, an dem das Zirmholzkreuz von der Dorfjugend Tarsch in mühevoller Arbeit gezimmert und zum Gipfel des Hasenohr (3257 m) getragen wurde.1955 wurde auch das Kreuz auf der 2512 m hohen Zwölferspitze von der Latscher Jugend neu errichtet und 1956 durch Hochw. Josef Schönauer eingeweiht.
Im Jahre 1895 bestieg der Deutsche Alexander Buckhardt als erster dokumentierter Tourist das Hasenöhrl. Zwei Steinmännchen auf dem Gipfel sagten ihm jedoch, dass jemand schon vor ihm hier gewesen war. Jahrelang wurde der Gipfel durch eine Holzstange markiert, ab 1948 war es ein Birkenkreuz, zum Gedenken an die gefallenen Kriegskameraden, welches dann durch ein 8 Meter hohes Holzkreuz ersetzt wurde. Bei der Einweihung des Gipfelkreuzes durch Hochw. Kooperator Franz Weber im Jahre 1956 zählte man 70 Teilnehmer.
Matthias Pircher aus Tarsch (Jahrgang 1950), hat bereits die 40-, 50-, und 60-Jahrfeier am Gipfelkreuz des Hasenöhrl organisiert. Bei der 40-Jahrfeier im Jahre 1995 wurde der neue Herrgott von Luis Kofler durch Pater Peter Brugger eingeweiht. Die 50Jahrfeier wurde sogar von Musikanten aus Latsch musikalisch umrahmt.
Heuer fand die 70-Jahrfeier wetterbedingt am Tarscher Wetterkreuz statt, wieder organisiert von Matthias Pircher und dem Alpenverein. Hochw. Eugen Runggaldier feierte die Hl. Messe. Für Pircher ist es nach wie vor wichtig, diese Gedenkfeier abzuhalten: “ Um jenen zu gedenken, die in mühevoller Arbeit das Gipfelkreuz errichtet haben, zudem ist es immer ein richtiges Bergerlebnis, bei schönem Wetter, mit anderen unterwegs zu sein, und gemeinsam diesen Tag feiern zu können” sagt er.
Das Hasenöhrl (Hasenohr) ist der östlichste vergletscherte Dreitausender der Ortlergruppe und zählt zu den schönsten Aussichtsbergen des Vinschgau. Es gibt heute 7 markierte, mehr oder weniger anspruchsvolle Anstiege zum Gipfel. “Durch den Permafrost und die Abbrüche müssen ständig Routenänderungen gemacht werden. Zudem müssen Absicherungen mit Ketten und Seilen angebracht werden. In den letzten Jahren ist der Gletscher gewaltig zurückgegangen. In 10 Jahren wird er wahrscheinlich nicht mehr zu sehen sein“, so Matthias Pircher. (pt)

75 Jahre A. R. Hornbacher hautnahe Bilder

  • Dachzeile: Latsch
  • Weitere Fotos - 1: Frauenkörper
  • Weitere Fotos - 2: Landschaftsbild

Herzlich willkommen im Garten der Sünde“, so die Begrüßungsworte von A.R. Hornbacher zur Ausstellung in seiner Ackerfreiluftgalerie. Bereits zu seinem 70sten Geburtstag hatte er zu einer Bilderausstellung in seinen Acker, Tieftal, Feldstrasse Nr. 69 zwischen Latsch und Kastelbell eingeladen. Jetzt zu seinem 75. Geburtstag hat er es noch einmal gewagt. „Die Herausforderung ist gelungen. Ich habe es geschafft. Und ich bin auch ein bisschen stolz auf mich“, erzählt er.
Für A.R. Hornbacher ist es eine große Freude, so etwas noch einmal erleben zu dürfen. Er hätte auch ein Angebot für eine Ausstellung von der Heilsarmee Hamburg in St. Pauli erhalten, hat sich aber für seine Ackerfreiluftgalerie entschieden. Er sagt: „Zuhause in meinem Atelier habe ich nur einen kleinen Raum zur Verfügung. Hier habe ich genug Platz, um viele meiner Bilder aufzuhängen. Es ist für mich eine riesige Genugtuung, hier alle betrachten zu können. Ich habe mir mit der Ausstellung selber eine Freude gemacht.“.
A. R. Hornbacher hat versucht, so wenig Bilder wie möglich von seiner ersten Ausstellung zu nehmen. Viele Bilder hat er in den letzten 5 Jahren neu gemacht. Er hat seine Arbeitskleidung verarbeitet und viele erotische Bilder gemalt. „Erotik ist für mich, durch mein Vorleben in St. Pauli, ein riesiges Potential an Kraft und Fantasie“, sagt er. Neu hinzugekommen sind noch einige Landschaftsbilder. „Thematisch geht es vor allem um die schönen Körper der Frauen und unsere schöne Landschaft“, so Hornbacher. (pt)

Abschlussfeier im Chalavaina in Müstair

  • Dachzeile: Müstair
  • Weitere Fotos - 1: Hubert Scheibe: „Keine Lesung, eher eine Betrachtung, besser eine Erzählung“.

Am 26. Oktober schloß die Ausstellungstrilogie „+/- FOLK“ ihre Türen. Organisator Othmar Prenner und Kurator Daniel Costa schauen mit Freude auf den Sommer zurück, auf die vielen schönen Begegnungen und Gespräche. „Damit verbunden eine große Motivation, die nächste Ausstellung anzugehen“, so Prenner und Costa. Um alles noch fein und genüsslich abzurunden, luden sie zu einem genüsslichen Mittagessen nach Müstair in die Schweiz. Am 29. Oktober trafen sich mehrere Künstler:innen, Kunstfreunde und Unterstützer der Ausstellungstrilogie im Hotel Chalavaina in Müstair im Münstertal. Ulrich Veith, der Geschäftsführer der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair, und am Aufbau des Chalavaina maßgeblich beteiligt, führte durch die Räume des geschichtsträchtigen Hauses und erzählte dessen Geschichte. Nach der Hausführung wurde in der historischen Gaststube ein köstliches Mittagessen serviert. Und wie sollte es anders sein, wenn Künstler:innen sich treffen, gib es meistens auch eine künstlerische Einlage. Der Reschner Künstler Hubert Scheibe, der in Fondo am Nonsberg seinen „Ansitz“ gefunden hat, versuchte in seiner Performance eine Antwort zu geben auf die Fragen: Was ist ein Haus? Warum baut der Mensch?
Wenn Künstler:innen und andere Kreative gemeinsam feiern, ist dies immer auch eine großartige Möglichkeit, sich kennen zu lernen, sich auszutauschen, gemeinsam etwas tun, und sich so gegenseitig zu fördern und zu unterstützen. Die Abschlussfeier im Chalavaina in Müstair hat sicherlich dazu beigetragen. (pt)

Applaus für die Obervinschger Böhmische

  • Dachzeile: Burgeis

Die Obervinschger Böhmische erfreute das Publikum am 25. Oktober 2025 im vollbesetzten Kulturhaus von Burgeis wiederum mit schwungvollen Polkas, mit schmissiger Marschmusik und mit tanzeinladenden Walzerklängen. Kapellmeister Benjamin Blaas gab nicht nur den Takt vor, sondern erheiterte die Gäste auch mit seiner humorvollen Moderation. Damit sich die älteren Herren, laut Blaas, während des Konzertes immer wieder ausruhen können, spielten abwechslungsweise das Trio „Schean dahin“ mit Fabian Alber Kapellmeister Benjamin Blaasmit der Ziehharmonika, Lea Niederfriniger mit der Harfe (beide aus Eyrs) und Kathrin Kofler (Matsch) mit dem Saxophon, sowie Steffi Dietl (Taufers i. M.) als Solistin mit der Ziehharmonika. Obmann Toni Punt stand dem Kapellmeister in seinen lustigen Bemerkungen in nichts nach und ergriff ebenfalls laufend das Wort, was für Lacher sorgte. Für die Ehrungen holte er BM Josef Thurner auf die Bühne. Für die zehnjährige Mitgliedschaft in der Kapelle erhielt Walter Kaserer eine Urkunde. Gedankt wurde ihm auch für seine Taxidienste. Steffi Dietl, die die Obervinschger Böhmische bei Konzerten auch seit 10 Jahren unterstützt, konnte sich über Tonis Gratulation zur jüngst abgelegten Staatsprüfung in Pharmazie freuen. Die Verteilung der vielen Dankesgeschenke wie Blumen, Käse, Speck, Wein und „Engalotti“ an verdiente Mitwirkende und andere Gäste zelebrierte Obmann Punt wie immer mit viel Spaß und Humor. (mds)

Automatisierung und KI in der Landwirtschaft

  • Dachzeile: Startbase Stories #1
  • Weitere Fotos - 1: Edwin Pircher und Michael Chang

Mit einer voll besetzten Veranstaltung startete am Dienstagabend im BASIS Vinschgau Venosta die neue Reihe „Startbase Stories“, die innovativen Gründer:innen und Start-ups aus Südtirol eine Bühne bietet. Die erste Ausgabe stand unter dem Thema „Automatisierung und Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft“ und zeigte, wie digitale Technologien und Forschung neue Chancen für nachhaltige und effiziente Produktionsweisen eröffnen.
Im Mittelpunkt des Abends standen zwei Unternehmen, die eng mit BASIS verbunden sind: Feldfühler und Arbor Insight. Beide präsentierten praxisnahe Anwendungen von Technologie im landwirtschaftlichen Alltag – von Bodensensorik bis zu Drohnendatenanalyse.
Feldfühler, gegründet von Dr.-Ing. Christian Stolcis, entwickelt intelligente Sensoren und eine App zur Bodenanalyse und Pflanzenüberwachung. Ziel ist es, Landwirt:innen datenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen – etwa bei Bewässerung, Frostschutz und Pflanzenschutz – und so Ressourcen zu schonen und Prozesse zu automatisieren. Das Start-up hat seinen Sitz in der BASIS Vinschgau Venosta.
Das zweite Start-up, Arbor Insight, gegründet von Michael Chang (CEO) und Edwin Pircher (COO), nutzt Drohnentechnologie und künstliche Intelligenz zur präzisen 3D-Erfassung und Analyse von Baumkulturen. Die daraus gewonnenen Daten unterstützen Obst- und Forstbetriebe dabei, den Zustand ihrer Pflanzen besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Erträge und der Pflanzengesundheit zu treffen. Das Unternehmen wurde vom NOI Techpark Bozen inkubiert und teilweise in der BASIS angesiedelt, Michael Chang arbeitet im Coworking Space von BASIS und profitiert vom Austausch mit der Community und weiteren Tüftlern.
Zwei Beispiele dafür, wie BASIS Vinschgau Venosta Innovationskraft anzieht und Gründer:innen die passende Infrastruktur bietet, um Ideen in marktreife Produkte zu verwandeln – und damit den Vinschgau als Wirtschaftsstandort weiter stärkt. Beide Unternehmen arbeiten bereits erfolgreich mit lokalen Landwirt:innen zusammen.
Ein ergänzender Impuls kam von Florian Pircher von der Abteilung Innovation & Energie des Südtiroler Bauernbundes, der Einblicke in Fördermöglichkeiten und laufende Projekte im Bereich Smart Farming und Energieeffizienz gab. Er betonte die Bedeutung von Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Forschung und Start-ups für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Agrarwirtschaft in Südtirol.
In der anschließenden Diskussion wurden Chancen, Herausforderungen und konkrete Anwendungsfelder von KI und Automatisierung lebhaft erörtert.
Mit Startbase Stories etabliert BASIS Vinschgau Venosta ein neues Format zur Förderung von Unternehmertum, Innovation und Wissenstransfer. In regelmäßigen Abständen werden Start-ups und Gründerinitiativen vorgestellt, die aus der Region stammen oder bei BASIS angesiedelt sind. Dabei stehen Zukunftsthemen wie Energie, Mobilität, Handwerk, Kreislaufwirtschaft oder Kultur im Fokus.

Brigitte Dietl – Meine Bilder

  • Dachzeile: Schlanders/Schaufenster #26
  • Weitere Fotos - 1: Bilder von Brigitte Dietl, ausgestellt im Schaufenster von Basis Vinschgau.

Im kleinen, heimeligen Atelier, dem Schaufenster von Basis Vinschgau in der Fußgängerzone in Schlanders, gibt es jeden Monat eine neue Ausstellung. Bekannte und unbekannte Künstler, Hobbykünstler und kreative Personen, können drei Wochen lang ihre Arbeiten präsentieren. Vom 8. bis 29. November stellt Brigitte Dietl, aufgewachsen in Göflan und Bozen, nun wohnhaft in Meran, ihre Bilder aus. Seit 2009 besucht die ehemalige Kindergärtnerin verschiedene Mal- Töpfer- und Zeichenkurse. Intensiv beschäftigte sie sich mit Aquarell-, Acryl- und Aktmalerei. Von 2009 bis 2016 war Brigitte Dietl die Obfrau des Vereins der Südtiroler Freizeitmaler im Burggrafenamt und 2016 gründete sie zusammen mit Waltraud Hochgruber den Kunstwerkladen - Haus Nr. 13 im Steinachviertel, dem ältesten Stadtteil von Meran. Seit 2010 beteiligt sie sich an Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Südtirol, u.a. in der Tschenglsburg, in der Bibliothek Schlandersburg und beim Weihnachtsmarkt „Lametta“ im Steghof in Naturns. Die Ausstellung im Schaufenster der Basis ist die erste Einzelausstellung im Vinschgau. Unter dem Titel „Meine Bilder“ werden ausdrucksstarke Bilder in abstrakter Malerei, verschiedene Köpfe in schwarz/weiß, bunte Männchen mit schwarz/weißen Köpfen und Arbeiten auf Marmorsand gezeigt. (hzg)

Öffnungszeiten: jeden Donnerstag 9 – 12 Uhr + 15 – 17 Uhr, jeden Freitag und Samstag 10 – 14 Uhr

Bunter Märchenherbst in Schlanders

  • Dachzeile: Schlanders
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Auch heuer fand Anfang November in Schlanders der Märchenherbst „Schlanders erzählt…; Silandro racconta…“, ein Projekt des Bildungsausschusses in Zusammenarbeit mit Mittelpunktbibliothek Schlandersburg, Kulturhaus Schlanders, ELKI und VKE statt. Bei der Eröffnung zog „die Goldenen Gans“ durch das Dorf und ließ sich im Kulturhaus nieder, wo der gleichnamige Film gezeigt wurde. Zwei Wochen hindurch konnte Groß und Klein Papier- Figuren- Tisch- Puppen- theater miterleben. Geschichten wurden erwandert, gelesen und erzählt. Beim Abschlussfest in der FUZO lebten alte Handwerke auf, im „Avimundus“ konnten sich alle beim Zuhören aufwärmen, es gab eine Bastel- und Lebkuchenecke. Das Wetter, Musik von „Basui“ und sanfte Räucherdüfte am Dorfplatz trugen zur harmonischen, märchenhaften Stimmung der Veranstaltung bei. (chw)

Der Fraueler - eine Rarität

  • Dachzeile: Schlanders/Vinschgau
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Die Ernte des Frauelers, eine uralte Rebsorte, bringen am Befehlhof in Vetzan traditionell die Frauen ein. Heuer musste man - wetterbedingt - kurzfristig eine Ausnahme machen. Mit der Rebschere in der Hand, viel gutem Willen und flankiert von Winzerin Magdalena Schuster, die den Laien genaue Anweisungen gab, machte sich heuer am 25. September 2025 eine bunte Schar daran, die Rarität Fraueler zu wimmen. Sorgfältig wurden die Trauben abgeschnitten und selektiert. Nach und nach füllten sich die Kisten.
Eine alte, uralte, Sorte ist der Fraueler, eine echte Rarität, reinsortig am Befehlhof, ein Bio-Weingut, in Vetzan vinifiziert. War der Fraueler früher eine gern angebaute Weinsorte im Vinschgau, darbte er später lange in Vergessenheit, bis Oswald Schuster vor 45 Jahren begann, sich um den Fraueler zu bemühen. Mit Erfolg. Verkauft wird der reinsortige Wein unter dem Namen Jera. „Jera“, sagt Magdalena Schuster, „ist eine solare Rune, welche den Zyklus des Jahres widerspiegelt: entstehen, werden, sein, vergehen.“ Ein Synonym für das Weinjahr. Schuster rechnet, trotz Regens, heuer mit einem spannenden Jahrgang. Das Ergebnis darf in anderthalb Jahren verkostet werden, wenn der Wein auf die Flasche gebracht wird. „Zum Teil wird der Fraueler in Holz ausgebaut und mit einem gewissen Anteil auf Maische vergoren“, erklärt Magdalena Schuster. 3.200 Quadratmeter gehören am Befehlhof dem Fraueler. Rund 2000 Flaschen pro Jahr werden gekeltert. Das neueste Produkt – ein Fraueler-Sekt – kommt erst drei Jahre nach der Ernte auf den Markt.
Und wie schmeckt der Fraueler? Der Fraueler überzeugt in der Nase und im Gaumen mit florealen Noten, Zitrus- und Kräuter-Aromen, geradlinig im Trunk, säurebetont und salzig im Abgang. (ap)

Die Arbeit in der Gärtnerei ist ein cooler Job

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

Eine Gärtnerei verbindet man häufig mit Farben und Düften. Kinder fragen oft, was ist deine Lieblingsfarbe und was ist dein Lieblingsduft.
Christoph: Meine Lieblingsfarbe ist tatsächlich Grün. Ich erinnere mich an die Faschingsumzüge in der Grundschule. Da hab ich mich schon als Gärtner verkleidet. Ursprünglich wollte ich immer Konditor werden.


Und dein Lieblingsduft?
Christoph: Die Rose, auch der Lavendel. Die sind sehr aromatisch und der Lavendel hat wohlriechende ätherische Öle.

Was ist dein schulischer Werdegang, deine Ausbildung?
Christoph: Mein Vater Lorenz hat mich in die Produktion bzw. in die Aufzucht von Jungpflanzen eingeführt. Da hab ich schnell gemerkt, dass das nicht mein Bereich war. Ich konnte dann in die Gartengestaltung hineinschnuppern, das hat mir sehr gefallen. Daraufhin besuchte ich die 5-jährige Laimburg, die ich als Gärtnergeselle abgeschlossen habe. Im Betrieb hab’ ich dann einige Maschinen, wie Bagger, Fräsen usw. und einige Kleingeräte angeschafft...

... so etwas ist aus dem Fernsehen „Duell der Gartenprofis“ bekannt...
Christoph: Ja, ich hab mich dann für eine berufliche Weiterbildung entschieden und ich habe in Landshut den Meister in Garten- und Landschaftsbau absolviert. Da war viel Bautechnik, Mauerbau, Pflanzkombinationen usw. in der Ausbildung dabei. Auch Mitarbeiterführung und Betriebsmanagement waren dabei. Im Vinschgau bin ich der einzige, der eine solche Ausbildung hat. Vor zwei Jahren hab ich dann noch den „Green-Keeper“-Meister absolviert, das ist eine Spezialisierung für Golfplätze und Sportplatzpflege.

Ist diese Expertise sehr gefragt?
Christoph: Gemeinden und Vereine, die die Sportplätze betreuen, kommen dafür infrage. Die Rasenpflege ist sehr gefragt, weil das ein Bereich ist, wo sehr viel Fachwissen benötigt ist. Da sind entsprechender Bodenaufbau mit Wasserdurchlässigkeit, spezielle Rasengräser, spezielle Düngung usw. gefragt.

Du kannst aus einem stark beanspruchten sogenannten „Erdäpfelacker“ wieder einen prächtigen Rasen machen?
Christoph: (lacht) So ist es.

In welchem Bereich blühst du auf?
Christoph: Eindeutig bei der Rasenpflege und Sportplatzbau. Wenn Kinder auf einer geschlossenen Grasnarbe spielen können, das macht mir schon Freude. Von den derzeit 12 Mitarbeiter:innen ist einer für Sportplatzpflege beschäftigt. Der Garten- und Landschaftsbau und die Rasenpflege sind meine Bereiche im elterlichen Betrieb.

Ein Tipp für die Jugend in Richtung Gärtnerei?
Christoph: Man sieht, wie Pflanzen von klein auf wachsen. Wie sich Gärten entwickeln, vom Setzen kleiner Pflanzen bis hin zu einem wunderschönen Blühgarten nach drei Jahren, das ist schon faszinierend. Die Rückmeldung meiner Mitarbeiter: Sie kommen in einen Garten voller Chaos und nach einer Woche Arbeit herrscht wieder Freiraum und sogar ein prächtiger Garten ist entstanden. Wenn ein Projekt bei der Gartengestaltung abgeschlossen wird, herrscht eine Art Wow-Effekt. Deshalb ist die Arbeit in einer Gärtnerei ein cooler Job.

 

 

Christoph Rinner,
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arbeitet seit 10 Jahren im elterlichen Betrieb Gärtnerei Rinner in Latsch, absolvierte die Laimburg bis zum Gärtnereigesellen, machte den Meister in Garten- und Landschaftsbau in Landshut und seit zwei Jahren ist Christoph Rinner Meister als „Green-Keeper“ also spezialisiert auf Golfplätze und Sportplatzpflege.

In der Gärtnerei Rinner ist Christoph seit 2018 für die Kundenbetreuung, für die Projekt-Planung, für die Ausführung und Betreuung der Projekte zuständig.

Das Büro betreut Vater Lorenz Rinner, der die Gärtnerei Rinner vor 36 Jahren gegründet hat. „Wir sind ein junges Team“, sagt Christoph, „von den 12 Mitarbeiter:innen sind drei Frauen und 10 Mitarbeiter sind unter 35 Jahre.“

Die Obere Stilfser Alm: Höhenluft und Gaumenfreuden

  • Dachzeile: Wandertour - Stilfs
  • Weitere Fotos - 1: Foto: Malthe Wöhler
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Einmalige Lage und atemberaubende Ausblicke
Die Obere Stilfser Alm befindet sich auf 2.077 Metern Höhe, hoch über dem Bergdorf Stilfs. Von hier aus eröffnet sich ein spektakulärer Blick auf den majestätischen Ortler und die umliegende Bergwelt. Diese beeindruckende Kulisse zieht Naturliebhaber und Wanderer gleichermaßen in ihren Bann und sorgt für unvergessliche Erlebnisse in der Natur.

Kulinarische Höhepunkte
Die Alm ist nicht nur ein Paradies für Wanderfreunde, sondern auch ein kulinarisches Highlight. In der Küche werden Südtiroler Spezialitäten aller Art zubereitet, die den Gaumen verwöhnen.

Bequeme Erreichbarkeit
Die Obere Stilfser Alm ist bequem über den Wanderweg Nr. 2 vom Wildgehege Fragges oder über den Weg Nr. 4 vom Sessellift Trafoi in etwa 1,5 bis 2 Stunden zu erreichen. Die gut markierten Pfade sind für Wanderer aller Erfahrungsstufen zugänglich.
Alternativ kann die Alm über die Forststraße ab den Platzhöfen in etwa 2 Stunden Gehzeit erreicht werden, was diesen Weg ideal für Familien mit Kinderwagen macht.

Ausgangspunkt für Abenteuer
Von der Oberen Stilfser Alm aus starten zahlreiche Wanderungen und Gipfeltouren, darunter die beliebte Route zum Piz Chavalatsch. Die Wanderwege bieten nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch die Möglichkeit, die unberührte Natur des Nationalparks Stilfserjoch zu erleben.

Würzig & Herzhaft – Eine Genuss-reise auf der Alm
In den Herbstmonaten lädt die Obere Stilfser Alm zu einer kulinarischen Genussreise ein, die Feinschmecker begeistert. Zwischen den bunten Farben der herbstlichen Natur und der frischen Bergluft können Besucher eine Vielzahl köstlicher Almspezialtäten genießen.
Almwirtin Tabea verwöhnt von 4. September bis 16. Oktober 2025 jeden Donnerstag um 15:00 Uhr mit einer Verkostung von Käsespezialitäten und Gaumenfreuden aus der hauseigenen Räucherkammer. Der Aufstieg zur Alm kann eigenständig über Weg Nr. 2 in etwa 1,5 Stunden vom Wildgehege in Fragges gemeistert werden.

 

Infos und Anmeldung:

Tourismusbüro in Sulden
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
+39 0473 613015

Die Rettung des Föllakopfsees in Schlinig

  • Dachzeile: Schlinig
  • Weitere Fotos - 1: Arbeitspause im „Strandkorb“: v. l. Jannick Patscheider und Björn Angerer
  • Weitere Fotos - 2: Dietmar Bernhart bei der Abdichtung des Abflusslecks
  • Weitere Fotos - 3: So groß ist der Trichter, durch den das Seewasser abfließt.

Seit rund zwei Jahren beobachtet die „Föllakopfgruppe“, wie der Bergsee unter dem Föllakopf (2.878 m) im hinteren Schlinigtal immer kleiner und kleiner wird. „Der rinnt aus!“, sagen die jungen Schliniger. Das wollten sie so nicht hinnehmen, wie dieses hochalpine Kleinod, auf einer Höhe von 2.636 Meter gelegen, verloren zu gehen droht. Genauere Untersuchungen und Beobachtungen haben ergeben, dass der See inzwischen rund zwei Drittel der Wassermenge und die Hälfte der Wasserfläche verloren hat. Mehrere Sekundenliter sind seit einiger Zeit ungehemmt abgeflossen. Am Seeufer fanden die besorgten Schliniger Männer zwei Stellen, an denen sich das Seewasser im losen Gelände kanalartige Vertiefungen gefressen hatte. Im Geröll des Bergfußes ist es dann verschwunden. Weiter unten im Berggelände trat es als Quelle wieder an die Oberfläche.
Auf Initiative von Dietmar Bernhart bildete sich zur Rettung des Föllakopfsees eine Gruppe von jungen Burschen. Sie fuhren mit dem Traktor von Michael Moriggl zur Sesvennahütte (2.256 m) und stiegen von dort zum See auf. Material und Gerätschaften konnten auf Vermittlung der Fraktionsvorstehers Erwin Saurer mit einem Hubschrauber von Air Service Sterzing zum See hinaufgeflogen werden, begleitet vom ortskundigen Egon Bernhart. Hilfen kamen vom Landschaftsfonds im Landesamt für Raum und Landschaft (Barbara Prugger). Die Initiatoren gingen daran, nach Wegen zu suchen, um das große Leck am Seeufer abzudichten. Zehn Männer arbeiteten einen ganzen Tag lang mit Pickel, Schaufel und Schubkarren. Sie karrten vom Seeufer lehmiges Material, Schotter und Sand heran und trugen Steine herbei. Nur mit Mühe ist es gelungen, gegen den Sog des Wassers die Abflusstrichter zu schließen.
Nach Abschluss der Abdichtungsarbeiten sind am Seeufer Marchsteine gesetzt worden, um daran das Steigen des Wasserpegels messen zu können. Der See bleibt nun länger unter Beobachtung. Erst im kommenden Jahr wird dann feststehen, ob und wie die Rettungsaktion in diesem sehr labilen Gelände längerfristig erfolgreich ist.
Herbert Raffeiner

Die übermäßige Bürokratie erschwert den Arbeitsalltag oft unnötig

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

Welche Fähigkeiten zeichnen einen Maler und Lackierer aus?
Matthias Wieser: Ein Maler und Lackierer zeichnet sich durch handwerkliches Geschick, ein gutes Farbgefühl sowie sauberes und präzises Arbeiten aus.

Was gefält Ihnen an Ihrem Beruf am besten?
Matthias Wieser: Am Ende eines Arbeitstages zu sehen, was ich mit meinen eigenen Händen gestaltet habe, motiviert mich immer wieder aufs Neue. Ich mag die Kombination aus handwerklicher Präzision und kreativen Aufgaben. Besonders gerne arbeite ich mit Farben und unterschiedlichen Materialien, denn damit kann ich Räumen und Oberflächen eine ganz eigene Wirkung verleihen. Zudem ist mein Beruf sehr abwechslungsreich. Jede Baustelle, jeder Auftrag und jeder Tag bring neue Herausforderungen mit sich. Und nicht zuletzt schätze ich den direkten Kontakt zu den Kunden.

Maler Wieser ist eine Traditionsunternehmen mit über 50 Jahren Erfahrung. Wie verbindet man Tradition mit Innovation?
Matthias: Wir verbinden unsere langjährige handwerkliche Erfahrung mit modernen Techniken, hochwertigen Materialien und innovativen Gestaltungslösungen. Das Tätigkeitgebiet eines Malers umfasst heute zahlreiche unterschiedliche Bereiche, darunter Trockenbau, Harzbeschichtungen, Industriebetonböden schleifen sowie dekorative Spachteltechniken.

Ein Projekt, auf das Sie besonders stolz sind?
Matthias Wieser: Ein Projekt auf das ich besonders stolz bin, ist die Arbeit für den Firmensitz-BSV. Dieses Vorhaben war eine echte Herausforderung. Wir haben den gesamten Industriebetonboden der Ausstellung- rund 1.400m²- geschliffen, poliert und anschließend versiegelt. Zusätzlich wurden die Betonfertigteile mit speziellen Silikat-Lasur lasiert, was eine besonders sorgfältige Ausführung erfordert. Auch die Spachtelarbeiten an den Mikrozementböden verlangten viel Präzision. Die Kombination aus dem großen Umfang, den unterschiedlichen Materialien und den hohen Qualitätsanforderungen machte dieses Projekt für mich zu einem echten Highlight meiner bisherigen Arbeit.

Was sind die größten Hindernisse für einen Jungunternehmer?
Matthias Wieser:Zu den größten Hindernissen zählt für mich vor allem die übermäßige Bürokratie, die den Arbeitsalltag oft unnötig erschwert. Am meisten ärgert mich, dass dadurch wertvolle Zeit verloren geht, die ich lieber in meine Kunden und mein Handwerk investieren würde.

Wie haben Sie den Generationenwechsel in Ihrem Betrieb gemeistert?
Matthias Wieser: Der Generationenwechsel verlief bei uns reibungslos, weil mein Vater und ich eng zusammenarbeiten. Er begleitet den Übergang mit seiner Erfahrung und unterstützt mich im Arbeitsalltag. So konnte ich Schritt für Schritt in die neue Verantwortung hineinwachsen.

 

s37 wieserMatthias Wieser,
Jg. 1992

Gründung: Gründung 1965 vom Großvater Walter Wieser

Mitarbeiter: 5

Wann übernommen?
Übernommen 2018 (Umwandlung der OHG Maler Meister Wieser Walter in die Wieser Maler GmbH.)

Ausbildung:
Ausbildung, HOB Schlanders, Malergeselle in Schlanders, Malermeister am WIFI Innsbruck

ELKI Obervinschgau startet nach Sommerpause mit buntem Programm

  • Dachzeile: Obervinschgau
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Mit frischem Schwung öffnet das Eltern-Kind-Zentrum Obervinschgau im Herbst wieder seine Türen – und bietet Spielgruppen, kreative Angebote und Workshops für Klein und Groß.
Ein Herzstück sind die offenen Treffs, die Eltern, Bezugspersonen und Kindern von 0 bis 6 Jahren einen Raum zum Spielen, Austauschen und Entdecken bieten. In Mals finden sie montags von 15:00 bis 17:00 Uhr und mittwochs von 09:30 bis 11:30 Uhr statt. In Taufers öffnet das ELKI mittwochs, in Graun donnerstags jeweils von 15:00 bis 17:00 Uhr. Damit die Begegnungsräume noch einladender werden, hat das Eltern-Kind-Zentrum in neue Spielsachen und eine gemütliche Raumgestaltung investiert.
Darüber hinaus warten zahlreiche Veranstaltungen und Workshops in allen sieben Obervinschger Gemeinden von Graun bis Stilfs – von Jahrgangsbäumchen setzen über Babymassage und Kids-Yoga bis hin zu spannenden Experimenten bei „Kleine Wissenschaftler:innen: Wir entdecken die Welt“. Für Erwachsene gibt es praxisnahe Weiterbildungen, etwa zu Stillvorbereitung, Erste Hilfe bei Kindern oder Stressbewältigung im Familienalltag. Alle Termine sind auf elki-obervinschgau.it zu finden. Manche Veranstaltungen sind auch ohne Mitgliedschaft zugänglich und entsprechend gekennzeichnet.
Im Mittelpunkt steht weiterhin das Jahresthema „Vorlesen ist eine Superkraft“. Neben Workshops wie „Wie schreibe ich ein eigenes Kinderbuch?“ sorgt vor allem der beliebte ELKI-Bücherwagen in Zusammenarbeiten mit den Bibliotheken für Begeisterung: Mit großem Teddybären im Gepäck bringt er die Freude am Erzählen in die Kindergärten. Ab Ende September macht er Halt in den restlichen Gemeinden.
Ein Blick nach vorn verspricht schon jetzt ein besonderes Highlight: 2026 findet in Mals die zweite Vinschger Familientagung statt, die zahlreiche Impulse und Begegnungen für Familien bringen wird. Das Team des ELKI Obervinschgau freut sich, nach der Sommerpause wieder viele Familien und Interessierte in den Gemeinden willkommen zu heißen.
Katja Telser

Es wird nie langweilig

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

Wie schaut ein Tag bei euch aus?
Melanie: Jeder Tag ist individuell, je nachdem, was gerade zu erledigen ist. Mein Aufgabenfeld ist sehr groß. Ich mache Angebote, zeichne Elektroinstallationspläne, mache Bestellungen, Kundenbetreuung (z.B. Schaltermodelle, Beleuchtung usw. aussuchen) und sehr viele Büroarbeiten, die sonst noch anfallen.
Mirko: Der Tag beginnt mit einer kleinen Lagebesprechung, wo besprochen wird, wie es mit den momentanen Arbeiten voran geht und welche zukünftigen Arbeiten anstehen. Anschließend fahren wir alle auf die Baustelle, wo wir dann Rohre verlegen, Kabel einziehen, einen Verteilerschrank verdrahten, Beleuchtung montieren, Photovoltaikanlagen installieren...

Elektro-Technik ist euer Tätigkeitsfeld. Was steckt konkret dahinter?
Melanie: Unser Tätigkeitsfeld ist sehr groß. Wir erledigen normale Elektroinstallationen, KNX-Bussysteme zur intelligenten Hausvernetzung, Photovoltaikanlagen, E-Ladestationen für Elektroautos, Industrieanlagen, Straßenbeleuchtung, Glasfaserverkabelung, uvm.
Mirko: Elektrotechnik ist vielseitig, sei es die Elektroinstallation in Wohnungen bis hin zu den Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken und man steht immer vor neuen Herausforderungen.

Wieviel muss man Elektriker, wieviel Techniker sein?
Früher sicherlich mehr Elektriker, heute mehr Techniker, da sich in der letzten Zeit alles schnell weiterentwickelt hat. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Inbetriebnahme einer E-Ladestation für Elektroautos oder ein Bewegungsmelder für KNX-Installationen. Man braucht immer ein Mobiltelefon mit Internetverbindung und die passende APP, um dies in Betrieb zu nehmen.

Was muss man sonst noch für den Beruf des Elektrotechnikers mitbringen?
Melanie: Interesse, Genauigkeit und Teamfähigkeit - meiner Meinung ist das am wichtigsten. Der Beruf Elektrotechniker ist recht komplex und man sollte schon interessiert an Technik und Elektronik sein. Genauigkeit und sauberes Arbeiten hat in unserem Beruf für die Sicherheit oberste Priorität. Wir arbeiten meistens in Teams und daher ist es wichtig gerne mit anderen zusammen zu arbeiten.
Mirko: Flexibilität ist in unserem Beruf sehr wichtig, weil man oft vor unerwarteten Problemen steht, die man schnell und kreativ lösen muss. Man muss auch immer einen guten Überblick behalten, gerade wenn man an mehreren Aufgaben gleichzeitig arbeitet.

Das Schöne am Beruf ist?
Melanie: Abwechslung. Es wird nie langweilig, es gibt immer etwas zu tun und es ist nie dasselbe, jedes Projekt ist individuell und somit ist der Alltag immer abwechslungsreich.
Mirko: Der Beruf ist sehr abwechslungsreich und es gibt immer etwas Spannendes zu entdecken und am Ende des Tages sieht man, was man alles geschaffen hat.

 

 

 

Melanie Zerz
Mirko Zerz

zerz

Die Zerz GmbH wurde 1971 gegründet und beschäftigt mittlerweile 10 Mitarbeiter.

Melanie Zerz, Jg. 1999, arbeitet in der Verwaltung, Planung und Kundenbetreuung, Mirko Zerz, Jg. 2002, als Elektriker auf der Baustelle.

Seit 2018 ist Melanie im Betrieb, Mirko seit zwei Jahren, seit 2023.
Melanie absolvierte die Wirtschaftsfachoberschule in Meran, Mirko hat den Abschluss als Einzelhandelskaufmann in Handel und Verwaltung.

 

Evensong soll die Herzen ansprechen

  • Dachzeile: Laas/Vinschgau
  • Weitere Fotos - 1: Martin Moriggl dankte allen Mitwirkenden an der stimmgewaltigen, berührenden Andacht

Evensong, die ursprünglich in der anglikanischen Kirche beheimatete und von Laien getragene Andachtsform soll nun auch die Südtiroler Kirchen neu beleben. Im Vinschgau wurde diese neue Form am Sonntag, 12. Oktober 2025 in Pfarrkirche von Laas vorgestellt. „Evensong“, die gesungene Form des „Evening Prayer“, hat großes Potenzial, mit einer vom Gesang getragene Abendandacht Menschen aller Altersgruppen zu erreichen. Alle, die möchten, können sich daran beteiligen. „Die Kirche tut sich im Moment schwer, Menschen anzusprechen“, sagt der Diözesankirchenreferent der Kirchenmusik Südtirol (VKM) Dominik Bernhard in einem Interview im Katholischen Sonntagsblatt. „Unsere Intention ist es, mit Chormusik dem entgegenzuwirken und eine neue Liturgie vorzustellen, die zuallererst das Herz anspricht und auch von Laien getragen und gefeiert werden kann.“ Im Zentrum stehen die Chormusik und das gemeinsame Singen. Die mitfeiernde Gemeinde ist immer mit einbezogen.
Im Dialog mit der Gemeinde und dem Chor werden die Gottesloblieder und Chorstücke vorgetragen. Die Andachtsform ist indirekt auch eine Möglichkeit, dem wachsenden Priestermangel Rechnung zu tragen. Mit Evensong könnte es gelingen, die immer leerer werdenden Kirchen wieder als Orte der spirituellen Gemeinschaft zu beleben.
Im Herbst 2025 werden erstmals im ganzen Land Evensongs gefeiert. Für Chorleiterinnen und Chorleiter, Priester, Diakone sowie Leiterinnen und Leiter von Wort-Gottes-Feiern und Andachten gibt es begleitende Einführungen. Ziel ist es, möglichst vielen die Möglichkeit zu geben, in Zukunft selbst Evensongs zu gestalten. Dominik Bernhard hat dafür gemeinsam mit dem Liturgiereferat der Diözese Bozen-Brixen einen festen Ablauf erarbeitet. Dazu ist das Begleitheft „Südtiroler Evensong: Wissenswertes, Aufbau, Gestaltungsvorschläge“ erschienen, das bei den Veranstaltungen und beim Verband der Kirchenmusik erhältlich ist.
Im Vinschgau wird das von Verband der Kirchenmusik in Südtirol VKM gestartete Projekt „Evensong“ von den Chorleitern Gernot Niederfriniger (Mals), Ernst Thoma (Mals) Martin Moriggl (Glurns), Lukas Punter (Taufers i. M.) und Daniel Götsch (Naturns) mitgetragen.
Die liturgische Leitung übernahm Frau Irmgard Platter.
Alle Kirchenchöre von Reschen bis Partschins (ca. 150) beteiligten sich an diesem erstmaligen Projekt. Es wurden folgende Lieder gesungen: Der Kanonpsalm “Lobe den Herrn, Groß ist der Herr von PH. E. Bach, ein neues geistliches Lied, ein lateinisches Magnificat von L- da Viadana, das Vater unser von N. Rimskij Korsakov und das Abendlied von W. H. Monk. Vor Ort wurden die Lieder von den einzelnen ChorleiterInnen einstudiert. Gemeinsam geprobt wurde bereits am Freitag abends und am Sonntag nachmittags. Es war für alle ein schönes Erlebnis in einem so großen Chor mitzusingen. (mds)

Fabi-Treffen in Burgeis

  • Dachzeile: Burgeis
  • Weitere Fotos - 1: Das OK-Team v. l.: Luis Fabi, Andreas Fabi, Ludwig Fabi, Elmar Fabi und Stefan Fabi

1892 übersiedelte Josef Fabi und Katharina Rainer mit 11 Kindern von Tanas/Oberfrinig auf den Oberplanöf-Hof oberhalb von Burgeis. Daher wird der Hof von den Ortsansässigen auch „Fabi-Hof“ genannt, weil mit Ignaz Josef Fabi ein direkter Nachkomme von Josef Fabi den Hof immer noch in Pacht bewirtschaftet. (Besitzer ist das Kloster Marienberg). Aus der Großfamilie Fabi Josef gibt es nun in sechster Generation über 500 Nachkommen, die in allen Landesteilen Südtirols, im restlichen Italien, in Tirol, Burgenland, Bayern, Raum Stuttgart, Raum München, Regensburg und sogar in den Niederlanden leben. Von diesen weit verstreut lebenden und aufgespürten Fabi-Verwandten sind über 150 der Einladung zum 3. Fabi-Treffen nach Burgeis gefolgt. Auf dem Programm standen Führungen in der Fürstenburg, in der neuen Bibliothek im Kloster Marienburg und eine Dorfführung. Lebhaft wurden bei einem ausgezeichneten Mittagessen Erinnerungen und Neuigkeiten ausgetauscht, da das letzte Fabi-Treffen vor dreißig Jahren stattfand. Von großem Interesse war der Stammbaum (1 m hoch, 5 m lang), welcher auf der Bühne angebracht war. Er wurden von den Anwesenden genauestens studiert und mit weiteren Daten ergänzt. Viele Erinnerungs- und Familienfotos wurden bei einer Fotobox gemacht und als tragendes Andenken konnte jeder Anwesende eine Stofftasche mitnehmen, welche von der Künstlerfamilie Stefan und Josef Fabi gestaltet wurde. Der nun Großteils vollständige Stammbaum soll die kommenden Fabi-Generationen dazu animieren, weiterhin Fabi-Treffen zu organisieren. (lu)

Familienwallfahrt

  • Dachzeile: St. Martin im Kofel

Die heurige Wallfahrt nach St. Martin findet am Samstag den 13. September statt. Treffpunkt ist der Dorfplatz (obere Parkplatz) in Tschars um 6 Uhr morgens. Von dort gehen wir zu Fuß über den Kirchsteig nach Trumsberg und weiter nach St. Martin. (Insges. ca. 1.150 Höhenmeter) Auf Niedermoar/Trumsberg kann, wer will, eine kurze Frühstückspause machen. Wer es lieber weniger anstrengend hat, kann mit dem Auto bis zum Parkplatz nach Trumsberg fahren. Um 9 Uhr treffen dann alle Teilnehmer bei der nahen Josefskapelle zusammen. Weiter führt der Steig über Greit und Platztair nach St. Martin. Dort versammeln sich die Gläubigen zur feierlichen Abschlussmesse um 11 Uhr.
Neben den persönlichen Anliegen beinhaltet die heurige Wallfahrt auch die Schwerpunkte Glaube, Hoffnung, Liebe.
Die Veranstalter freuen sich auf deine Teilnahme und wünschen allen einen schönen und erfüllenden Tag!

Formulare Formulare Puttega

  • Dachzeile: Schlanders/Theaterverein
  • Weitere Fotos - 1:
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Ein ganz normaler Tag beginnt mit Yogaübungen und gesundem Frühstück. Aber dann wird es kompliziert. Der alte Vater soll ins Altersheim angemeldet, das kranke Knie muss behandelt, ein Paket aufgegeben und das Enkelkind im Kindergarten angemeldet werden. Zu Mittag gibt es eine saftige Wurst beim Würstelstand. Auf der Bank müssen unklare Abbuchungen gestoppt und eine neue Biotonne muss auch angefordert werden. Alles einfach zu erledigen, wenn es nicht die Bürokratie, die Digitalisierung, die festgelegten Zuständigkeiten und die vorgeschriebenen Behördenwege gäbe. So wird alles zum Hindernislauf, zur Geduldprobe, wenn es immer wieder heißt: da sind wir nicht zuständig, bitte anmelden, Formulare ausfüllen und warten. Zum Glück ist es nur eine Parodie, gespielt vom Theatervereins Schlanders. Zum Glück ist alles gar nicht so schlimm und die Beamten nicht so unfreundlich, eben alles nur Theater, damit die Leute etwas zum Lachen haben. (hzg)

Gotteshausleute und Herrschaftsleute

  • Dachzeile: Mals/Laatsch

Eine sehr gut besuchte Veranstaltung beim „Malettes-Bildungsherbst“ fand am Samstag, den 11. Oktober im Gasthaus Lamm in Laatsch statt. Unter dem Thema „Laatsch im Wandel der Zeit“ in memoriam Lucius Stocker, organisierte der Bildungsausschuss Mals einen Filmabend und einen Vortrag. Die Malser Historikerin Mercedes Blaas referierte zum Thema: Die Calvenschlacht. Wer sind die Gotteshausleute? Franz Josef Paulmichl zeigte in einem Kurzfilm die baulichen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg und Andreas Paulmichl gab interessante Erläuterungen zur Häusergeschichte. Heute gibt es zwischen dem Vinschgau und dem Münstertal bzw. Engadin eine Staatsgrenze, eine Sprachgrenze und eine Religionsgrenze, so Blaas. Doch über 1.000 Jahre bis 1816 gehörte der Vinschgau kirchlich zum Bistum Chur. Auch politisch gehörte der Vinschgau, besonders der Obervinschgau über 500 Jahre bis 1665 zu den Bündnern. Die Untertanen des Fürstbischofs von Chur, der auch die weltliche Macht besaß, wurden Gotteshausleute genannt. Sie mussten dem Bischof Steuern zahlen und für ihn Kriegsdienste leisten. Im 12. Jahrhundert bauten die Tiroler ihren Einfluss im Vinschgau aus. Viele Jahrhunderte lebten Gotteshausleute neben Herrschaftsleuten, den Untertanen der Tiroler bzw. der Habsburger friedlich nebeneinander. In einigen Obervinschgauer Dörfern, wie z.B. in Mals, wo die Gotteshausleute besonders zahlreich waren, gab es zwei Dorfmeister, einen Herrschafts- und einen Gotteshausmann. Je mehr es allerdings im späten Mittelalter den Grafen von Tirol gelang, auch im Vinschgau ihre landesherrlichen Rechte durchzusetzen, umso schwieriger wurde die Situation für die Gotteshausleute. In der Calvenschlacht 1499 mussten die Vinschgauer Gotteshausleute an der Seite der maximilianischen Truppen gegen die Bündner kämpfen. Nach der Calvenschlacht kam der Wendepunkt. Die Bündner hatten zwar die Schlacht an der Calven gewonnen, aber die Gotteshausleute im Vinschgau verloren. (hzg)

Handwerk mit Seltenheitswert

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

Du hast das Bodenleger-Handwerk im Familienbetrieb Kofler in Schluderns von der Pike auf gelernt. Mit dem Gesellenbrief in der Hand zählst du heute zu den wenigen ausgebildeten Bodenlegern im Vinschgau, die berechtigt sind, Lehrlinge auszubilden. Würdest du Lehrlinge aufnehmen?

Kurt Kofler: Ja, wir würden uns über einen fleißigen Lehrling sehr freuen. Der Beruf des Bodenlegers ist mangels Lehrlinge mittlerweile zu einem seltenen Beruf geworden und droht langsam auszusterben. Die Unternehmen, die in diesem Bereich entstehen und sich als Bodenleger- Betriebe ausweisen, beschäftigen meist keine gelernten Gesellen. Es gibt derzeit vielleicht noch eine Hand voll aktive Gesellen im Vinschgau. Und diese Betriebe bilden auch keine Lehrlinge mehr aus.

Die Firma Kofler hat sich als zuverlässige Firma längst einen Namen gemacht. Was ist das Schöne am Beruf Bodenleger?
Kurt: Das Schöne ist die Abwechslung der Materialien, die verschieden bearbeitet werden müssen. Diese erfordern in unterschiedlichen Aufgabenbereichen großes Handwerksgeschick. Wir lieben die Herausforderung und lösen auch die schwierigsten Aufgaben. Das ist unser Anspruch.

2018 hast du gemeinsam mit deinem Vater die Gesellschaft Kofler Innenausstattung GmbH gegründet. Mittlerweile bist du alleiniger Gesellschafter. Was zeichnet dein Unternehmen aus?
Kurt: Im Bereich Böden sind wir sehr stark und bieten eine Vielzahl von verschiedenen Produkten, Materialien und Dienstleistungen. Wir schöpfen aus jahrzehntelanger Erfahrung, setzten auf höchste Qualität und Zuverlässigkeit. Mit einer spezifischen Beratung können wir das Richtige für die unterschiedlichsten Ansprüche bieten. Das gilt auch für die Bereiche Sonnenschutz, Markisen und Plissee. Wir lieben die Herausforderung und bemühen uns, selbst die schwierigsten Aufgaben zu lösen.

Welche Arbeit war für dich bisher die herausforderndste bzw. auf welche bist du besonders stolz?
Kurt: Da gibt es einige Arbeiten im Laufe der Jahre, die ich aufzählen könnte. Am aktuellsten ist die Arbeit in der vergangenen Woche. Da durfte ich im Haus eines privaten Kunstsammlers in der Schweiz einen Parkettboden sanieren. Der Raum ist speziell für ein Gemälde von unschätzbarem Wert geschaffen worden, das die wohl bekanntesten Engel der Welt zeigt. Diese lenkten uns schon ein bisschen von unserer Arbeit ab. In den vergangenen 20 Jahren hatte ich bereits öfter das Privileg, in anderen Räumen dieses herrschaftlichen Hauses zu arbeiten. Dass ich nun vor der Kulisse des einzigartigen Werkes den Boden bearbeiten durfte, ist für mich etwas ganz Besonderes.

 

s39 koflerKurt Kofler
Jg. 1989

Kofler Innenausstattung – Bodenbeläge Schluderns
Alleiniger Gesellschafter seit 2024
Mitarbeiter 2
Ausbildung:
Landesberufsschule Schlanders
Gesellenbrief erworben 2007
Auszeichnungen:
2006 GOLD beim Lehrlings-wettbewerb in Innsbruck
2006 SILBER bei den Landes-meisterschaften in Bozen
2008/09 GOLD bei der Europa-meisterschaft in Hannover

 

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Heilpflanzen mit allen Sinnen erleben - in Theorie und Praxis

  • Dachzeile: Schlanders

Von April bis September des heurigen Jahres fand zum vierten Mal - aufgeteilt auf drei Module zu je fünf Tagen - die Phytotherapie-Ausbildung mit der namhaften Apothekerin, Buchautorin und Dozentin Cornelia Stern in der Basis Vinschgau in Schlanders statt.
Die Leiterin der Heilpflanzenschule in Südtirol, Juliane Stricker, Organisatorin und Kursbegleiterin der Ausbildung, war erfreut über die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Südtirol, Deutschland und der Schweiz. Wissenschaftlich fundiertes Wissen über die Wirkungen der Heilpflanzen und deren Anwendungen bei vielerlei Beschwerden wurden besprochen.
Die Inhaltsstoffe in den Heilpflanzen waren ein wichtiger Teil davon, sowie die korrekte Herstellung von Tinkturen, Salben und Tees. Zwischen Theorie, Praxiseinheiten und ein täglicher Gartenrundgang konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Besonderheiten der Heilpflanzen kennenlernen.
Im Basisgarten wurde ein kleiner Heilpflanzengarten angelegt, um den Teilnehmern und Besuchern die Vielfalt der wirksamen Pflanzen näher zu bringen.
Für Schlanders und ganz Südtirol ist die Heilpflanzenschule ein besonderer Ort der Begegnung für interessierte Menschen geworden.
Für alle, die sich im Bereich Natur, Gesundheit und Selbstversorgung weiterbilden möchten, bietet die Heilpflanzenschule verschiedene Ausbildungen und Seminare an.

Infos unter www.heilpflanzenschule.it

Heiß, heißer, Klimashow

  • Dachzeile: Kortsch
  • Weitere Fotos - 1: Franziska Blaas, oew und Maya Sophie Goepfert vom Sogym in Brixen zeigten die Klimashow anlässlich des Welternährungstages
  • Weitere Fotos - 2: Schulstellenleiter Andreas Paulmichl eröffnete das Buffet, das unter dem Titel „Zurück zu den Wurzeln“ zubereitet wurde

Kein leeres Bla-bla, sondern Konkretes kündigten die zwei Referentinnen Franziska Blaas und Maya Sophie Goepfert vor versammelter Schulgemeinschaft der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch an. Der Welternährungstag (16. Oktober), naturgemäß ein Fixtermin im Schulkalender, weil mit der Schulausrichtung eng verbunden, wurde heuer am 21. Oktober 2025 inhaltlich mit einer Klimashow gefüllt.
Der Klimawandel ist menschengemacht, die Folgen des Klimawandels sind längst spürbar. Fakten wurden vorausgeschickt, um dann konkret Veränderungen anzustoßen. „Wir shoppen was das Zeug hält“, sagt Blaas von der Oew, der Organisation für eine solidarische Welt. Mindestens ein neues Kleidungsstück wird in Europa durchschnittlich pro Mensch und Woche gekauft. Das macht in Summe 60 Kleidungsstücke pro Jahr. „Rund 40 Prozent tragen wir fast nie. Was können wir konkret in der Modebranche tun, um den Klimawandel aufzuhalten?“ Weniger Kleidung kaufen, auf Second-Hand Kleidung zurückgreifen oder Kleidertauschpartys organisieren. Nicht weniger Auswirkungen haben technische Geräte aufs Klima. Ein Laptop zum Beispiel braucht 20.000 Liter Wasser für die Produktion. Zwei Prozent der Gesamtemissionen fallen auf das Internet zurück. Goepfert, Schülerin am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Brixen: „Nutzt euer Handy solange es geht, lasst es reparieren, schont die Akkus und kauft Second-Hand ein.“
16.000 Mahlzeiten hat ein Mensch bis zur ersten Klasse Oberschule zu sich genommen. Lange und teilweise irrsinnige Transportwege liegen hinter den Produkten. Verpackungsmüll sprich Plastik inklusive. Während in manchen Ländern ein Drittel der Lebensmittel im Müll landen, leiden 735 Millionen an Unterernährung. „Lebensmittel lokal und saisonal einkaufen, unverpackt und auf keinen Fall wegschmeißen“, gaben die zwei Referentinnen den SchülerInnen mit auf den Weg. Und: Mit Bus und Bahn fahren, denn „in Südtirol haben wir mehr zugelassene Autos wie Menschen. Südtirol ist Spitzenreiter in Europa.“
„Zurück zu den Wurzeln“ – so nannte sich der kulinarische Abschluss der Veranstaltung, einerseits um die Aufmerksamkeit auf regionale und saisonale Lebensmittel zu lenken. Zum anderen, um dem Wurzelgemüse Pastinake, Karotte, Sellerieknolle und Rote Beete einen gebührenden Auftritt zu geben.
Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch und die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Burgeis beteiligen sich übrigens nicht an den Protestmaßnahmen der Lehrpersonen. Alle außerschulischen Tätigkeiten werden durchgeführt. (ap)

Herbstgedichte und Musik

  • Dachzeile: Schloss Goldrain/Matinee

Zu einer literarisch-musikalischen Matinee unter dem Titel „Befiehl den letzten Früchten voll zu sein“, lud das Bildungshaus Schloss Goldrain am Sonntag, den 12. Oktober ins Schloss. Die Direktorin Gertrud Wellenzohn bemüht sich, zusammen mit den beiden Bildungsreferentinnen Andrea Hanni und Maria Raffeiner, neben Seminaren und Workshops über Ernährung, Gesundheit und Natur, zur beruflichen und persönlichen Fortbildung, auch ein vielfältiges kulturelles Programm auf die Beine zu stellen. Angeboten werden Konzerte, Theateraufführungen, Kabaretts, Lesungen und Diskussionen. Am 12. Oktober, einem schönen Herbsttag, überraschten der Autor und Kabarettist Horst Saller aus Schlanders mit bekannten und unbekannten Herbstgedichten und der Pianist Nico Platter aus Naturns mit seinen malerischen Improvisationen. Zu hören waren Herbst-, Oktober- und Novembergedichte von Theodor Storm, Rainer Maria Rilke, Theodor Fontane, Heinrich Heine und H.C. Artmann. Eindrucksvoll beschrieben wird die Ernte, die reifen Früchte, die letzten Sommertage, der frische Wind, die fortziehenden Schwalben, die Wolken und das Nebelspiel im November. Vorgelesen wurde auch ein Gedicht von Norbert C. Kaser über den Stegener Markt. Überrascht hat Saller auch mit zwei Herbstliedern von Konstantin Wecker und Heintje, dem Kinderstar aus den 60er Jahren. Lustig war das Herbstgedicht von Joachim Ringelnatz, interessant das Wörtergedicht von Carl Zuckmayer und nachdenklich das Liebesgedicht von Hermann von Gilm. Saller begann die Lesung mit dem Gedicht „Der Herbst, der war mir lieber“ von Sidonie Grünwald-Zerkowitz und beendete sie mit dem Gedicht „Welkes Blatt“ von Mascha Kaléko. Ganz spontan antwortete Nico Platter nach jedem Gedicht mit einer musikalischen Improvisation, einmal leise, harmonisch und meditativ, dann wieder sprunghaft, laut und kontrastreich. Nach der Lesung gab es zur Mittagszeit eine warme Kürbiskremsuppe und gebratene Kastanien. (hzg)

Heute. Hier. Jetzt

  • Dachzeile: Schlanders
  • Redakteur: Angelika Ploner (Interview)
  • Redakteur Bild:

Es ist mittlerweile lieb gewordene Tradition, dass eine Delegation des Südtiroler Kulturinstituts, des Kulturhauses und der Gemeinde Schlanders pünktlich zum Start der Theatersaison des Südtiroler Kulturinstituts in Schlanders zu Besuch in die Vinschgerwind-Redaktion kommt. Heuer trudelten Peter Silbernagl, der Direktor des Südtiroler Kulturinstituts, Martin Trafoier, Verwaltungsratsmitglied des Südtiroler Kulturinstituts, Monika Holzner Wunderer, Präsidentin des Kulturhauses Schlanders und Kunhilde von Marsoner, Kulturreferentin der Gemeinde Schlanders am 19. September ein und überbrachten Programmhefte und viel Information dazu. Es ist genauso lieb gewordene Tradition der Kulturdelegation einige Fragen zu stellen. Persönliche und unpersönliche – immer mit Bezug zu Stücken und Programm.

Vinschgerwind: Herr Silbernagl: Wären Sie gerne ein Milliardär?
Peter SilbernaglPeter Silbernagl: Da halte ich es mit Seneca: „Nicht auf die Größe des Vermögens, sondern auf die des Geistes kommt es an.“ Und an der Größe des Geistes zu arbeiten ist eine schöne Lebensaufgabe.

Vinschgerwind: Der Auftakt im Strafprozess gegen Renè Benko erfolgt am 14. und 15. Oktober 2025 in Innsbruck. Zeigleich, am 15. Oktober, wird der „Aufstieg und Fall des Herrn René Benko“ in Schlanders gezeigt. Warum sollte man sich Benko in Schlanders und nicht in Innsbruck ansehen?
Peter Silbernagl: Ich weiß nicht, wie lange ein Strafprozess in Österreich dauert. Aber er bietet wohl kaum in 90 spannenden Minuten das Ergebnis jener investigativen Recherche, welche die Redaktion von DOSSIER gemacht hat und Basis des Stückes ist. Wenn Calle Fuhr als Schauspieler selbst auf der Bühne steht, wird das Signa-Wunderland garantiert unterhaltsam und wohl auch verständlicher beleuchtet als vor Gericht. In Innsbruck bekommt man vielleicht Benko selbst zu Gesicht, in Schlanders lernt man das System verstehen, das einen Benko ermöglichte.

Vinschgerwind: Frau Von Marsoner, Sie sind die neue Kulturreferentin der Marktgemeinde Schlanders. „Oleanna – ein Machtspiel“ wird das St. Pauli Theater Hamburg am 25. November 2025 in Schlanders auf die Bühne bringen. Ist Politik nicht auch ein Machtspiel?
Kunhilde von MarsonerKunhilde Von Marsoner: Ja, tatsächlich dreht es sich in der Politik um Macht, nämlich wer Entscheidungen trifft, welche Interessen sich durchsetzen, wie Ressourcen verteilt werden. Dieses Ringen um Einfluss mag wie ein Spiel wirken, da es auch oft Gewinner und Verlierer gibt. Aber Politik umfasst mehr als Macht: Sie ist auch Aushandlung, Gestaltung gemeinsamer Regeln und das Ringen um Werte und Gerechtigkeit. Sie ist auch eine Suche nach Lösungen, die für möglichst viele tragbar sind.
Vinschgerwind: „Starkes Schauspiel“ ließ die Hamburger Morgenpost wissen. Warum werden Sie sich das Stück ansehen?
Kunhilde Von Marsoner: Das Stück behandelt Macht, Sprache, Missverständnisse und Geschlechterrollen – Themen, die heute in Zeiten von #MeToo, Debatten um Machtmissbrauch und Gleichstellung aktueller sind denn je.

Vinschgerwind: Herr Trafoier: Sie waren 39 Jahre lang Oberschullehrer. Wieviel Humor braucht Schule?
Martin TrafoierMartin Trafoier: Ein humorvoller Unterricht schafft ein entspanntes Lernklima, weckt Aufmerksamkeit und Interesse und tut der Schüler-Lehrer-Beziehung gut. Ich habe zum Beispiel im Grammatikunterricht gerne skurril-verrückte Beispielsätze verwendet, in der Hoffnung, dass dadurch der Unterricht aufgelockert wird und sich grammatikalische Strukturen leichter einprägen lassen. Ein Beispiel für’s Passiv? ”The butcher is being followed by a green cow with a Trump tattoo.” (Der Metzger wird von einer grünen Kuh mit einem Trump-Tattoo verfolgt.)

Vinschgerwind: Das Stück „Post von Karlheinz“, das am 21. Jänner 2026 vom Metropol-theater München im Kulturhaus Schlanders gezeigt wird, verspricht messerscharfen Humor gegen Hass und Hetze. Was versprechen Sie sich von diesem Stück?
Martin Trafoier: In Online-Kommentaren lassen manche Internet-Nutzer ihrer Wut und ihrem Hass freien Lauf. Mit einer Vielzahl von gehässigen, rassistischen und beleidigenden Kommentaren wurde auch der Autor des Stücks Hasnain Kazim überhäuft, ein in Oldenburg geborener Journalist mit indisch-pakistanischen Wurzeln. Geistreich und mit spitzer Zunge hat er den „richtigen Deutschen“ wie „Maria gegen Scharia“ oder „Siegfried Drachentöter“ geantwortet und mit ihnen gechattet, „denn wenn wir schweigen, beginnen wir, den Hass zu akzeptieren.“ Diese Chats wurden 2018 als Buch veröffentlicht, und Jochen Schölch hat daraus eine Sprechoper für vier Personen komponiert. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

Vinschgerwind: Frau Wunderer, wann dachten Sie das letzte Mal „Oh mein Gott?“
Monika WundererMonika Wunderer: Spontan denke oder sage ich das oft, vor allem, wenn ich positiv oder negativ überrascht werde. Das letzte Mal dachte ich es mir wohl, als ich meine neugeborene Enkelin im Arm hielt: “Oh mein Gott, wie schön! Danke!“

Vinschgerwind: Und was erwarten Sie sich vom Stück von Anat Gov, das am 24. Februar 2026 auf die Bühne in Schlanders kommt?
Monika Wunderer: „Ich erwarte mir ein zeitgenössisches Stück, das einen kritischen Blick auf aktuelle Themen unserer Zeit wirft. Ich erwarte mir spannende Dialoge, gewürzt mit einer großen Portion Humor, und Antworten auf meine Fragen: Verzweifelt selbst der Schöpfer an seiner Schöpfung? Wie gelingt es der Psychologin Ela in nur einer Stunde seine Pläne zu ändern und die Welt zu retten?
Ich bin neugierig und freue mich darauf überrascht und berührt zu werden, zum Nachdenken gebracht zu werden, aber auch zu lachen und das alles gemeinsam mit dem Publikum zu teilen.

Vinschgerwind: Herr von Hohenbühel, gendern Sie gerne?
Hans-Christoph HohenbühelHans-Christoph Hohenbühel: Das Wort „gendern“ spaltet die Gemüter. Aber wenn es um die Gleichberechtigung der Geschlechter geht, sind wir uns wohl alle einig. Und das ist für mich das Entscheidende.

Vinschgerwind: „Kalter Weisser Mann“ wird die Theatersaison des Kulturinstituts in Schlanders am 14. April 2026 abschließen. Das Gastspiel des Renaissance-Theaters Berlin macht die letzte Ruhe zur Unruhe. Setzt das Südtiroler Kulturinstitut einen Höhepunkt als Schlusspunkt?
Hans-Christoph Hohenbühel: Es ist ein Stück über eine Trauerfeier, bei der einem die Tränen höchstens vor lauter Lachen kommen, versprochen! Hier werden sämtliche Reizthemen unseres modernen Social-Media-Zeitalters auf die Spitze getrieben. Ein Schlusspunkt voller Humor und Tiefgang.

 

History of Rock mit Geigen und Celli

  • Dachzeile: Schlanders/Kulturhaus
  • Weitere Fotos - 1: v. l.: Claudio Cavallin (Kontrabass) und Philipp Götsch aus Naturns (Posaune)

Zu einem ungewöhnlichen Konzert mit Songs bekannter Rock- und Popgrößen aus den 70er, 80er und 90er Jahren lud am 27. September das Kulturhaus Schlanders in Zusammenarbeit mit dem Konzertverein Musica viva Vinschgau ein. Im Sparkassensaal des Kulturhauses präsentierte das 9-köpfige Kammermusik Ensemble Athesis ein Medley der Rolling Stones und der Beatles, außerdem „Smoke on the water“ von Deep Purple, „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin, „Bohemian Rhapsody“ der legendären britische Rockband Queen, „Wish you were here“ von Pink Floyd, „Highway to Hell“ der australischen Hard-Rock-Band AC/DC und „The sound of silence“ von Simon and Garfunkel. Die bekannten Bands gaben ihre Musik in erster Linie mit Gitarren und Schlagzeug zum Besten, die Profimusiker spielten diese bekannten Lieder auf Geigen (Elena Sofia Ferrante, Francesca Vanoncini, Adamo Rossi), Celli (Maria Chiara Gaddi und Matteo Bodini aus Schlanders), Bratsche (Francesco Zecchi, Carolina Paolini) und Kontrabass (Claudio Cavallin). Philipp Götsch aus Naturns begleitete das Ensemble mit seiner Posaune. Während die Gesellschaft sich immer stärker aufspaltet, findet in der Musikwelt genau das Gegenteil statt. Die verschiedenen Musikrichtungen inspirieren sich gegenseitig, vermischen sich und entwickeln sich so weiter. So kann man in der Volksmusik musikalische Elemente aus der Klassik und vom Jazz hören, während bekannte Orchester auch moderne Songs aus der Rock- und Popmusik spielen. Beim gut besuchten Konzert im Sparkassensaal wurde auch nicht nur am Ende der Stücke geklatscht, sondern, wie bei einem Rockkonzert auch bei besonderen Stellen die Musiker durch heftigen Applaus noch angefeuert und bejubelt. Und wie der Schlussapplaus gezeigt hat, hat es dem Publikum und den Musikern gefallen. (hzg)

Im Gedenken an die Gefallenen der Ortlerfront

  • Dachzeile: Spondinig

Am Seelensonntag findet seit 1977 die Gedenkfeier mit Kranzniederlegung im Gefallenenfriedhof an der Staatsstraße in Richtung Reschen vor Spondinig statt. Die Feier wurde von der Musikkapelle Tschengls umrahmt. Die Ehrenformation stellte die Schützenkompanie Tschengls, Eyrs unter dem Kommando von Hauptmann Simon Thurner. Pfarrer Werner Maier hielt die Gedenkmesse und Herbert Tschimben, Obmann des östreichisch ungarischen Soldatenfriedhofes Meran, hielt die Gedenkrede. Der Friedhof in Spondinig wurde 1915 angelegt. Hier sind über 145 Krieger verschiedener Nationalität begraben. 1940-1941 wurden ihre sterblichen Überreste vom Faschistischen Regime aus politischen Gründen in andere Friedhöfe überführt. Heimische Krieger wurden in der eigenen Heimatgemeinde begraben. Der Friedhof wurde vergessen und verwahrloste. 1976 nahmen sich Männer des S.K.F.V (Südtiroler Kriegsopfer- und FrontkämpferVerband) dem Wiederaufbau an. Die Gemeinden Schluderns und Laas, das Forstinspektorat Schlanders und der Landesbauhof Lichtenberg unterstützten sie dabei. Im hinteren Teil des Friedhofs steht ein Monument, erbaut von L. Hujer erbaut und 1977 von Mayr renoviert. An der Wand dahinter hängen Tafeln mit der Geschichte des Friedhofes, sowie den gefallenen Österreichern, österreichischen Protektoraten und Südtiroler. Außerhalb des Gräberfeldes gibt es die Begräbnisstätte für Soldaten der k.u.k Armee (die „kaiserlich und königlich“ Armee der österreichisch-ungarischen Monarchie). Durch den aktiven Einsatz von Johann Bitschnau (Frontkämpfer und Lehrer +1929) wurde 1915-1916 westlich des Friedhofs eine Gedenkkappelle errichtet. Tschenett Adalbert aus Tschengls kümmert sich seit Jahren um die Abhaltung der Gedenkfeier. Sie ist auch ein Gedenken an die Kämpfer, die am Ortler ihr Leben ließen und dort begraben sind. (chw)

In Schnals wird seit 4.000 Jahren gekäst

  • Dachzeile: Unser Frau archeoparc

Schnals ist eines der besterforschten Seitentäler in den Alpen“, sagt der Archäologe und Vizedirektor im Amt für Archäologie Huber Steiner. Seit gut 10 Jahren werden in Schnals am Langrubjoch, am Gurgler Eisjoch und am Tisenjoch Fundstücke geborgen, die weit in Frühzeiten zurückreichen. Der Archeoparc in Schnals ist ein guter Ort, ab und zu archäologische Standortbestimmungen vorzunehmen und diese haben auf Einladung der Direktorin Johanna Niederkofler Hubert Steiner und Andreas Putzer am 16. Oktober getan und sie konnten mit einigen Neuigkeiten aufwarten.
So hat Andreas Putzer, der über die Siedlungsgeschichte im Hochgebirge und da vor allem über Alm- und Weidewirtschaft forscht und seit 10 Jahren das Schnalstal der Almen kennt wie seine Westentasche, anhand von 60 gefundenen Scherben mit einer neuen Nachweistechnik an einer befreundeten Uni in England nachweisen lassen, dass im Schnalstal seit rund 4.000 Jahren gekäst wird. Was bislang aus guten Gründen vermutet worden ist, ist nun wissenschaftlich anhand von Milchfettuntersuchungen an Scherben bewiesen worden. Der Lehm für die Tonreste stammt interessanterweise aus dem Meraner Becken. Putzer wies darauf hin, dass die Almwirtschaft als saisonaler Aufenthalt an den Waldgrenzen um 2000 v. Chr. eingesetzt und zwischen dem 16. und 14. Jahrhundert v. Chr. eine massive Nutzung erfahren hat. Im 14. Jahrhundert sind die Siedlungsplätze so gut wie erschlossen, es kommen keine neuen hinzu. Die Fundstelle auf Penaud geht auf 1.800 v. Chr. zurück und wird durchgehend bis 1.400 bewirtschaftet. Von einer 9000 Jahre alten Fundstelle über einem nachgewiesenen Rastplatz von Jägern im Tisental, über die Almwirtschaft in der Bronzezeit kann im Schnalstal eine kontinuierliche und bis heute andauernde Besiedelung nachgewiesen werden. Für Putzer steht fest, dass das Schnalstal trotz seiner Unzugänglichkeit aufgrund der großen Weideflächen, des Vorhandenseins von reichlich Holz, Wild und Wasser und der bereits seit langem genutzten Übergänge für Alm- und Weidewirtschaft attraktiv gewesen ist und bleibt.
Hubert Steiner hat anhand von diversen Funden - von bis zu 2 Meter langen Dachschindeln auf 3000 Metern am Langrubenjoch um 1300 v.Chr., Lederreste aus der Kupferzeit, von einem Schneereifen aus Birkenholz (eine Art Schneeschuh, der auf 3700 v.Chr. datiert und damit älter als Ötzi ist) am Eisjoch, von einem sauber genähten Schuhrest, von zugespitzten Holzstöcken auf dem Tisenjoch usw. nachweisen können, dass die Übergänge kontinuierlich genutzt worden sind und dass sich Ötzi somit nicht verirrt haben kann. Steiner hat auch über den Fund von gut erhaltenen Steinbockresten am Lodner auf 3.200 Metern berichtet. Steiner ist überzeugt, dass mit weiteren Funden zu rechnen ist. Im Schnalstal und auch an den Übergängen im Süden, von Ulten kommend über Martell, über das heutige Vigiljoch. Es gebe noch viel zu tun und man komme mit den Datierungen von Fundobjekten kaum nach. (eb)

Interessantes, vielschichtiges Bozen

  • Dachzeile: Marienberg/Vinschgau/Bozen
  • Weitere Fotos - 1: mit großem Interesse verfolgen die Mitglieder des Freundeskreises Marienberg den Ausführung von Helmut Stampfer in der alten Pfarrkirche von Gries
  • Weitere Fotos - 2: Heinrich Moriggl mit Gastgeber Günther Ziernhöld

Die faschistische Architektur und deren Bedeutung - das Gerichtsgebäude, der ehemalige Sitz der faschistischen Partei, der Siegesplatz und das Siegesdenkmal - hat der bekannte Historiker Hannes Obermair einer großen Gruppe von Mitgliedern des Freundeskreises Marienberg am 18. Oktober beschrieben, erklärt und in diverse Kontexte gestellt. Die riesigen Katakomben unter dem Siegesdenkmal beeindruckten wegen ihrer Größe aber auch wegen der erläuternden Texte und Tafeln. Mit dem Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Helmuth Stampfer waren die anschließenden Erläuterungen der alten Pfarrkirche der ehemalig selbstständigen Gemeinde Gries ein Genuss und der Flügelaltar von Michael Pacher ein Glanz.
Nach dermaßen vielen geschichtlichen, architektonischen und kunsthistorischen Eindrücken war der von Pater Pius Rabensteiner und Pater Peter Perkmann begleiteten Gruppe unter der kundigen Führung von Präsident Heinrich Moriggl nach Entspannung zumute. Die wurde im privaten Garten von Freundeskreismitglied Günther Ziernhöld bei Marende und Wein gefunden. Günther Ziernhöld hatte die Einladung vor längerer Zeit ausgesprochen und der Vorstand mit Freundeskreis-Präsident Heinrich Moriggl, Kassier und Internetkoryphäe Gerhard Kapeller und den Vorstandsmitgliedern Sibille Tschenett, Andreas Waldner und Erwin Bernhart konnten diese Einladung heuer elegant in den traditionellen Herbsttag „Kultur und Kulinarium“ einbauen. Günther Ziernhöld hat am Reichrieglerweg gegenüber vom Gscheibten Turm prominente Nachbarn und mit Marjan Cescutti hat sich einer davon zu den Freunden Marienbergs dazugesellt. Cescutti, der langjährige Vorsitzende des Südtiroler Kulturinstitutes, der langjährige Schlern-Schriftenleiter und Kunstmäzen erfreut sich im Vinschgau größter Wertschätzung und er hat sich inmitten des Vinschger Zungenschlages sichtlich wohlgefühlt. (eb)

INTERREG-Projekttag zur Waldbrandbekämpfung

  • Dachzeile: Schluderns

Feuerwehrleute aus dem Abschnitt 2 des Feuerwehrbezirkes Oberer Vinschgau, aus Samnaun (CH) und aus dem Oberen Gericht/Prutz (A) trafen sich am Samstag, den 20. September 2025 zur Abschlussveranstaltung des grenzüberschreitenden Interreg Projektes „Terra Raetica“ im Lehrsaal der Feuerwehrhalle von Schluderns. Begrüßt wurden die Feuerwehrleute vom Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser und dem Feuerwehrkommandanten des Ortes Harald Thanei. Die beiden hatten die Veranstaltung im Vorfeld vorbereitet und zogen die Fäden. Anwesend waren die Förster Ulrich Ruepp und Andreas Klotz von der Forststation Mals, der Bezirksinspektor Oberer Vinschgau und Brandschutzfachmann David Waldner und der stellvertretende Amtsdirektor im Forstinspektorat Schlanders Andreas Platter als Referent. In Theorie und Praxis drehte sich an diesem Tag alles um die Waldbrandbekämpfung, ein Thema das in Zeiten des Klimawandels mit immer mehr lang anhaltenden Trockenperioden aktueller ist denn je. Die Großbrände am Trumsberg bei Kastelbell und bei Prad in diesem Jahr haben gezeigt, wie wichtig schnelles und koordiniertes Eingreifen ist. Die Feuer konnten rechtzeitig eingedämmt und Hofstellen bei St. Martin im Kofel beziehungsweise bei Stilfs geschützt werden. Dasselbe galt für die Sendemasten am Montoni oberhalb von Agums bei Prad. Damit die Brandbekämpfung gelingt, sind neben Tankwagen und Löschgeräte auch regelmäßige Aus- und Weiterbildungen wichtig. Und dem wird in Feuerwehrkreisen landesweit Rechnung getragen. Im Dreiländereck Vinschgau, Graubünden und Bezirk Landeck ist auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von großer Bedeutung, wie sie Rahmen von Terra Raetica und INTERREG ermöglicht wurde. Um einen Waldbrand erfolgreich bekämpfen zu können, ist der erste Schritt die gründliche Erkundung der Lage. Dann müssen Prioritäten gesetzt werden: 1. Schutz der Menschen, 2. Schutz der Tiere, 3. Schutz der Strukturen (Gebäude, Straßen, Versorgungsleitungen), 4. Schutz schnell brennbarer Vegetation.
Nach den Lehrgängen in Theorie am Vormittag ging es zur Praxisvorführung an der großen „Tschött“ in den unteren Leiten bei Schluderns. Dort wurden Übungs-Feuer gelegt, Löschvorgänge gestartet und das theoretisch Gelernte wirklichkeitsnah umgesetzt.
Um im Notfall speziell bei Waldbränden, aber auch bei allen anderen Bränden gut gerüstet zu sein, ist ein koordiniertes Handeln und ein fachgerechter Umgang mit Löschgeräten entscheidend. (mds)

Jugend: Alkohol in Jugendtreffs?

  • Dachzeile: Jugend

Die Frage, ob in Jugendtreffs und -zentren Alkohol an Volljährige ausgeschenkt werden soll, wird oftmals kontrovers diskutiert. Dafür sprechen Argumente, die vor allem pädagogisch begründet sind und den Blick auf die Lebenswelt Jugendlicher richten.

Zunächst gilt: Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig – auf Festen, in der Familie, im Freundeskreis. Ein Jugendtreff oder Jugendzentrum, der diesen Teil der Lebenswelt völlig ausblendet, läuft Gefahr, an der Realität vorbeizugehen.

Der pädagogische Wert liegt auf der Hand. Der kontrollierte Ausschank macht Altersunterschiede deutlich: Volljährige haben Rechte, die Jüngeren noch nicht zustehen. Dies kann Gesprächsstoff schaffen über Verantwortung, Reife und gesetzliche Grenzen. Eine klare Regel - Bier nur in begrenzter Menge, ausschließlich an Volljährige und zu bestimmten Anlässen – verdeutlicht zudem, dass Genuss erlaubt, aber seine Grenzen hat. Wird Alkohol in einem geschützten Rahmen ausgeschenkt, kann dies dazu beitragen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erlernen. Besucher*innen könnten als Modell dienen: Sie zeigen, dass Alkoholkonsum maßvoll, sozial verträglich und ohne Exzesse möglich ist.
Tatsache ist auch, dass z.B. ein gemeinsames Bier ein Ritual der Gemeinschaft sein kann. Daraus ergeben sich einige Fragen: Besteht die Gefahr, dass vielleicht ab 18-Jährige die Einrichtung meiden und sich stattdessen in weniger kontrollierte Umgebungen zurückziehen, wenn dieses Bedürfnis in Jugendtreffs ignoriert wird? Könnte der Ausschank auch zur Integration dieser Altersgruppe beitragen? Oder spielt das keine Rolle im Hinblick darauf, ob über 18-Jährige Jugendeinrichtungen besuchen? Am besten könnten uns wohl die Jugendlichen selbst sagen, wie sie das sehen…

Jugend: Mit Karikaturen für mehr Zivilcourage

  • Dachzeile: Juze Freiraum und Jugenddienst Mittelvinschgau präsentieren Wanderausstellung in Schlanders

Am 1. August hatten die beiden Vereine Jugenddienst Mittelvinschgau und JuZe Schlanders die Möglichkeit sich bei den Schlanderser Sommernächten vorzustellen. Gleichzeitig durften wir die Wanderausstellung: „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“ präsentieren.
Die Ausstellung greift mit bissigem Humor und klarer Haltung die ernsten Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit auf.
Die Ausstellung kommt ursprünglich aus Celle in Deutschland wo sie vom Jugend- und Kulturzentrum CD-Kaserne zusammengestellt und vom Niedersächsischen Kultusministerium, der Stiftung Niedersachsen und der Klosterkammer Hannover gefördert wurde.
Im Zuge eines online Workshops zum Thema Zivilcourage wurde der Jugenddienst Lana-Tisens KDS auf die Ausstellung aufmerksam und hat sie nach Südtirol gebracht, denn auch hier wird der gesellschaftliche Umgangston rauer.
Ziel ist es, gerade junge Menschen für diese Themen zu sensibilisieren – und das auf eine ungewöhnliche Art: mit Karikaturen und Satire.
Humor und Nachdenken gehen hier Hand in Hand. Die Karikaturen sind vielfach auf den ersten Blick lustig – aber sie halten uns einen Spiegel vor und oftmals bleibt uns das Lachen im Halse stecken. Die Ausstellung will nicht nur informieren, sondern auch zum Dialog anregen – darüber, wie wir als Gesellschaft mit Hass und Hetze umgehen und wie wir uns für Demokratie, Respekt und Zusammenhalt starkmachen können.
Mit der Wanderausstellung will der Jugenddienst Lana-Tisens möglichst viele Impulse an verschiedenen Orten setzen – offen, niedrigschwellig und mit einer klaren Haltung: gegen Menschenfeindlichkeit und für Respekt und Vielfalt.
Denn um es mit den Worten des Namengebers der Ausstellung Ralph Ruthe zu sagen: „Hassen ist einfach. Denken ist besser. Sei keine Dummel.“
Deshalb werden wir die Ausstellung ein zweites Mal nach Schlanders holen, wo sie dann vom 20. bis zum 26. Oktober im Jugendzentrum Freiraum besucht werden kann.

Kultur.Bildung.GEMEINDE

  • Dachzeile: Schlanders/Vinschgau
  • Weitere Fotos - 1: Zum Themenbereich Kultur betonte LR Achammer: „Kultur schafft Gemeinschaft, führt Menschen zusammen und gibt Halt in Zeiten der Unsicherheit, in denen wir uns aktuell wiederfinden.“

Am 19. September 2025 fand in der BASIS Vinschgau in Schlanders das erste Informationstreffen der Reihe „Kultur.Bildung.GEMEINDE“ statt. Ziel des Treffens war ein Austausch zu jenen Themen, die in den Zuständigkeitsbereich des Landesrats fallen – darunter die deutsche Bildung und Kultur, Bildungsförderung, Kulturgüter, Innovation, Forschung, Universität und Museen.
Auch im Vinschgau haben nach den Gemeinderatswahlen im Mai 2025 zahlreiche Personen neue Aufgaben übernommen. Im Rahmen des Informationstreffens wurden daher gemeinsam mit den zuständigen Amts- und Abteilungsdirektoren zentrale Fragestellungen zur Stärkung des Bildungsangebots, zur Kultur- und Denkmalpflege sowie zur Jugendarbeit erörtert.
In seiner Einführung erinnerte Achammer daran, die Möglichkeiten der Gemeinden gemeinsam auszuschöpfen, um der Generation unserer Kinder einen positiven und optimistischen Blick in die Zukunft zu schenken. Anschließend informierten Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner, Landeskindergartendirektorin Helena Saltuari sowie Alexandra Pedrotti, Landesdirektorin der Musikschule, über aktuelle Entwicklungen und Schwerpunkte im Bildungsbereich. Ergänzend dazu wurde auch das Thema Schulfürsorge durch Amtsdirektor Richard Paulmichl aufgegriffen.
Volker Klotz, Abteilungsdirektor für Deutsche Kultur, und Konrad Pamer, Direktor des Amts für Jugendarbeit, sprachen gemeinsam mit Landeskonservatorin Karin Dalla Torre über zentrale Themen der Kulturarbeit und Denkmalpflege in den Gemeinden. Im Fokus standen dabei unter anderem die Bedeutung der Erwachsenenbildung im Sinne des lebenslangen Lernens sowie aktuelle Herausforderungen und Perspektiven in der offenen und verbandlichen Jugendarbeit. Auch Fragen zur Erhaltung, Nutzung und Sichtbarmachung von Kulturgütern wurden thematisiert.
Der Landesrat betonte, die von den Amtsdirektoren behandelten Bereiche in den Gemeinden nachhaltig stärken zu wollen und unterstrich: „Es sind viele Themen auf dem Tisch, die wir gemeinsam im Zusammenspiel zwischen Land und Gemeinden angehen müssen.“
Im Anschluss an den inhaltlichen Teil bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit für Gespräche mit Landesrat Achammer sowie den anwesenden Führungskräften.

Michl Gaismair im Rittersaal der Stachlburg

  • Dachzeile: Partschins
  • Weitere Fotos - 1: Gut 70 Leute haben trotz strömenden Regens den Weg in den Rittersaal der Stachlburg in Partschins gefunden, um den Ausführungen von Professorin Ulrike Kindl über Michael Gaismair zu lauschen

Der Gaismair zieht Leute an“, brachte Ulrike Kindl ihre Überraschung über das große Interesse zum Ausdruck und: „Dem Revolutionär Gaismair soll Gerechtigkeit widerfahren.“ Denn von den Utopien Gaismairs blieb nichts, vor allem weil es über die Jahrhunderte gelungen sei, den Gaismair mit einer dichten „damnatio memoriae“ zu beschlagen. Man hat Gaismair durch „aktives Vergessen“ in den verbotenen Giftschrank verbannt. Nach 500 Jahren wache das Gedenken endlich auf. Kindl beschreibt anschaulich die Umstände, unter denen sich Gaismair als Aufständischer und als Verfasser seiner visionären Landesordnung entfalten hat können. 1525 stand Europa durch die Bauernaufstände in Schwaben, Franken und im Elsass regelrecht in Flammen. Martin Luthers Thesen beginnen auch durch Technik des Buchdruckes in das Volk einzusickern, das Buch „Utopia“ von Thomas Morus ist erschienen. Zündstoff für soziale Unruhen ist vorhanden. Abgeschwächt auch in Tirol. Denn Tirols Großbauern waren, in Europa einmalig, landständig und seit dem Maximilianischen Landlibell von 1511 wehrhaft. Trotzdem kam es, ausgehend von Brixen, auch in Tirol zu Unruhen und der gut ausgebildete Gaismair war als Bauernkommandant vorne mit dabei, nachdem er lange Zeit auf Seiten der Obrigkeit gestanden hat. Nach seiner Inhaftierung in Innsbruck gelang ihm die Flucht in die Schweiz, wo er in Kontakt mit dem Reformator Ulrich Zwingli seine Landesordnung verfasst hat. „Die kam mindestens 200 Jahre zu früh“, sagte Kindl. Und es sei eines der revolutionärsten Papiere, die in Europa je entstanden seien.
Gaismair sei dann nach diversen Bauernscharmützeln nach Venedig geflohen und 1532 in Padua ermordert worden. Ulrike Kindl erhielt für ihren mit großer Sachkenntnis und mit Verve vorgetragenen Einblick in Gaismairs Tun und Visionen großen Applaus.
Zur Landesausstellung in Völs hat der Partschinser Restaurator und Bildhauer Karl Hofer mit seinem Kunstwerk „Friede den Hütten, Kampf den Palästen“ beigetragen. Einblick dazu verschafften einige Bilder, die im Rittersaal gezeigt worden sind. (eb)

Neuer Apfelrundweg zwischen Prad und Tschengls

  • Dachzeile: Tschengls/Prad

Mit Einladung des Tourismusverein Prad wurde am Dienstag, 21. Oktober der neue Apfelrundweg von Prad nach Tschengls der Öffentlichkeit vorgestellt. Der rund 7 Kilometer lange Themenweg verbindet Natur, Wissen und Bewegung auf besondere Weise und lädt Einheimische wie Gäste dazu ein, die Welt des Apfels interaktiv zu entdecken. Er entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Tourismusverein Prad und der VI.P.
12 liebevoll, mit kleinen Insektenhotels bestückte Stationen entlang des Weges vermitteln Wissenswertes rund um den Apfelanbau in der Vinschger Kulturlandschaft. Sortenvielfalt, Anbau- und Erntemethoden, regionale Besonderheiten sowie ökologische Zusammenhänge werden erklärt. Die Stationen sind interaktiv gestaltet und bieten ein informatives wie unterhaltsames Erlebnis.
Nach dem Scannen eines QR-Codes erwartet die Wanderer an jeder Station eine Frage mit vier Antwortmöglichkeiten. Wer die richtigen Lösungen findet, kann sich im Informationsbüro in Prad über ein kleines Geschenk freuen.
Zur Eröffnung erschienen Vertreterinnen und Vertreter aus Tourismus, Landwirtschaft und Gemeinde. Mit dabei waren Katharina Pitscheider und Barbara Gamper von der Marketingabteilung der VI.P, Peter Pfeifer als Vertreter des Tourismusverein und der Gemeinde Prad sowie Johann Thurner, Vizebürgermeister der Gemeinde Laas.
„Der Apfelrundweg ist ein schönes Beispiel für eine gute Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Landwirtschaft“, betonte Katharina Pitscheider. Vizebürgermeister Thurner zeigte sich erfreut über das neue Angebot: „Es ist ein wertvoller Beitrag zur Bewusstseinsbildung über die Bedeutung des regionalen Obstanbaus. Wie ich selbst beobachten durfte, wird der Weg schon rege genutzt.“
„Wir sind sehr froh, unseren Gästen und Einheimischen einen weiteren spannenden Themenweg als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen VI.P und Tourismusverein Prad präsentieren zu dürfen“ bemerkte Peter Pfeifer.
Der Apfelrundweg ist ein abwechslungsreicher Rundwanderweg von knapp 7 Kilometern Länge, auf dem rund 150 Höhenmeter zu überwinden sind. Ausgangspunkt ist nahe dem Dorfzentrum von Prad, unterhalb der St.-Johann-Kirche gelegen.
Der Weg ist nahezu ganzjährig begehbar und eignet sich ideal für Familien, Senioren und Kinder. Mit Ausnahme eines etwas anspruchsvolleren Abschnitts ist der Apfelrundweg größtenteils auch mit dem Kinderwagen gut befahrbar.

Neuer Melkstand auf der Laatscher Arunda-Alm

  • Dachzeile: Laatsch

Auf der Laatscher Arunda-Alm wurde am 19. Juli der neu errichtete Melkstand auf 2.300 Metern Seehöhe offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die moderne Einrichtung ist das jüngste Ergebnis umfangreicher Investitionen, mit denen die Alm in den letzten Jahren fit für die Zukunft gemacht wurde. Neben Verbesserungen an Gebäuden, Weideflächen und Infrastruktur stellt der neue Melkstand einen weiteren großen Schritt in der Weiterentwicklung der Almbewirtschaftung dar. In nur wenigen Wochen realisierten heimische Handwerksbetriebe das anspruchsvolle Projekt.
Der Tag begann mit einer Bergmesse, zelebriert von Abt Philipp von Marienberg, der im Anschluss auch die Alm sowie den neuen Melkstand segnete. Derzeit verbringen rund 60 Kühe s24 5sowie Jungrinder und Schweine den Sommer auf der Arunda-Alm. Der neue Melkstand stellt eine deutliche Verbesserung für ihr Wohl und die Arbeit des Almpersonals dar. Im Anschluss an die Messe wurden die zahlreichen Besucherinnen und Besucher von Senn Sepp Ladurner und seinem Team mit einem köstlichen Alm-Mittagessen verwöhnt. Ein besonderer Moment folgte am Nachmittag: Der erste Käse der Saison wurde angeschnitten und zur Verkostung angeboten. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, sich mit frischem Käse einzudecken – auch die Bauern nahmen ihre ersten Laibe mit nach Hause. Durch die nachhaltigen Investitionen hat sich die Laatscher Arunda-Alm in den vergangenen Jahren zu einer Vorzeige-Alm im Oberen Vinschgau entwickelt. Ein großer Verdienst kommt dabei Präsident Albert Hutter zu, der mit unermüdlichem Einsatz und echter Leidenschaft die Weiterentwicklung der Alm vorantreibt. Dank seines Engagements ist sichergestellt, dass die Alm auch in Zukunft bewirtschaftet und als wichtiger Teil der regionalen Kulturlandschaft erhalten bleibt.
Darüber hinaus ist die Laatscher Alm im Arundatal ein ideales Ziel für Wanderer und Naturfreunde. Wer sich auf den Weg macht, wird nicht nur mit hochwertigem Käse und weiteren Almprodukten verwöhnt, sondern kann sich auch auf eine Mittagsmahlzeit freuen, die direkt auf der Alm zubereitet wird.

SelberGmocht Markt: wertvoll und regional

  • Dachzeile: Schlanders
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Das Wetter war ideal zum „marktln“. Ein buntes Potpourri an handgefertigten und außergewöhnlichen Produkten, regional, einzigartig und wertvoll, machten den SelberGmocht-Markt am vergangenen 30. August 2025 einmal mehr besonders. Und es kamen wiederum zahlreiche Gäste, die das zu schätzen wissen, was kreative Menschen hier – vor Ort – produzieren, fertigen und zum Verkauf anbieten. Bereits zum sechsten Mal fand der Eventmarkt SelberGMOCHT im Herzen von Schlanders statt. Bis in den Nachmittag hinein stellten zahlreiche Südtiroler Aussteller ihre Waren aus. Für Speis und Trank sorgten - u.a. bei Brass-Klängen - die lokale Gastronomie und Simons Smoker. (ap)

Soziales Engagement und Mobilitätswoche

  • Dachzeile: Prad am Stilfserjoch
  • Weitere Fotos - 1: Das Mitarbeiterteam der Raiffeisenkasse Prad-Taufers hilft bei der Kornernte in Stilfs

Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie wurden in der Raiffeisenkasse Prad-Taufers in diesem Jahr wiederum konkrete Maßnahmen umgesetzt. Ob beim Korn schneiden auf einem Bergbauernhof, beim Projekt mit der Grundschule Glurns, „Musizieren mit der Musikkapelle“ oder bei der Mithilfe im Altersheim - kein Aufwand war zu groß. Im September beteiligten sich 21 Mitarbeiter*innen an der globalen Umweltinitiative „World CleanUp Days“. Vom Hauptsitz der Raiffeisenkasse Prad-Taufers aus machten sie sich auf den Weg, um das Dorf sowie die Wander- und Radwege von Müll zu befreien. Dabei wurden Zigarettenstummel, Papiertaschentücher, Plastikflaschen, Autofelgen sowie Schuhe und Schuhsohlen aufgesammelt. Mit diesem sozialen Einsatz von insgesamt über 100 Stunden freiwilliger Arbeit setzen die Mitarbeiterinnen Und mitarbeiter der Raiffeisenkasse Prad-Taufers ein deutliches Zeichen für die Zukunft und ergänzten ihre Büroarbeit nachhaltig durch soziales Engagement. Die Verantwortlichen der Raiffeisenkasse Prad-Taufers bedanken sich ganz herzlich bei allen, die Anfang Juni an der Mobilitätswoche teilgenommen haben und damit ein starkes Zeichen für nachhaltige Fortbewegung gesetzt haben. Es wurden Fahrgemeinschaften gebildet, der öffentliche Nahverkehr genutzt, und viele haben längere Strecken auch mit dem Fahrrad zurückgelegt. Dieses Engagement zeigt, wie einfach es sein kann, nachhaltige Mobilität in den Alltag zu integrieren. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen noch immer auf diese Weise zur Arbeit. (mds)

Theater mit Schneewittchen und dem hl. Martin

  • Dachzeile: St. Valentin a.d.H./Schluderns
  • Weitere Fotos - 1: Christl Stocker Perkmann bei der Inszenierung des Martinspiels in Schluderns

Die Theaterbühne St. Valentin auf der Haide bringt in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Familienverband KFS das Märchen „Kein Apfel für Schneewittchen“ auf die Bühne. Premiere ist der Samstag, 15. November 2025 um 19.30 Uhr im Vereinshaus von St. Valentin a. d. Haide (weitere Aufführungen: siehe Theaterwind).
Die größte Herausforderung bei der Inszenierung war, die Probentermine zu finden. Alle 14 jungen Schauspielerinnen und Schauspieler gemeinsam zu den Proben auf die Bühne zu bekommen war nur schwer zu schaffen. Das sagt die Regisseurin der Theterbühne Hedwig Probst. Denn die Kinder sind fast an jedem Nachmittag zeitlich an irgendwelche Freizeitangebote gebunden, beispielsweise bei unterschiedlichen Sportaktivitäten, in der Musikschule, beim Nachhilfeunterricht und so weiter.
Dieselbe Erfahrung musste kürzlich auch die Regisseurin der Theaterbühne Schluderns, Christl Stocker Perkmann machen. Sie inszenierte ebenfalls zusammen mit dem KFS ein Martinsstück in der Kirche. Und sie kam zum Schluss: „Es ist wegen der vielen Termine der Kinder nur noch schwer möglich, mit ihnen ein Theaterstück zu inszenieren.“
Doch nichtsdestotrotz, die Auffführung gelang schließlich doch. Die zehn Kinder überzeugten am vergangenen Dienstag, dem Martinstag in der Schludernser Pfarrkirche mit ihrem beherzten Spiel. Dieses fügte sich in den Wortgottesdienst, geleitet von Loise Ritsch, und drehte sich um das Teilen.
Auch das Märchenspiel in St. Valentin hat die besten Voraussetzungen ein Erfolg zu werden. (mds)

Theater: Das hat man nun davon...

  • Dachzeile: Theaterverein Schlanders
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Wahnsinnig stellen: Das ist gar nicht so einfach. Und in einem Finanzministerium erst recht nicht. Denn die einzige Erklärung, die ein Finanzministerium kennt, ist die Steuererklärung. Und Rückgrat gibt es in der Anatomie, aber nicht in der Politik. Er ist das letzte Glied der traurigen Kette, der Beamte Willi Winzig, hervorragend gespielt von Stefano Tarquini. Er, der kleine Beamte, muss schuften und die Schufte… Denn in der Behörde ist es wie im Theater: Ein paar arbeiten und der Rest schaut zu.
Szenenapplaus und viele Lacher gab es bei der Premiere des Theatervereins Schlanders am vergangenen 5. November 2025. „Das hat man nun davon“, die Komödie von Heinz Erhardt, sorgte rundum für Unterhaltung im proppenvollen Kulturhaus.
Köstliches Mienenspiel gab es nicht nur von Tarquini, der übrigens eine Wahnsinns-Textportion zu stemmen wusste, sondern auch von Mara Siller als fleißig verliebte Sekretärin, Susanne Resch Vilardo in der Rolle des Geizhalses und Lisa Pöder als umgarnte Tierärztin. Ivan Adami überzeugte als Dr. Senn mit Ein- in Notfällen, Franz Steiner als Dr. Kühlender, der sich als Finanzminister mit Kühen aber nicht mit Finanzen auskennt und plötzlich von Dr. Finz (Elfriede Gruber) abgelöst wird, weil sich das mit der Entwicklungshilfe für Ali Ben Agar Nemzich (Martin Pedross) dann doch als undankbare Aufgabe erwies. Regie führt Daniel Clemente, „ohne den“, so Obmann Tarquini, „wir nicht wüssten, was wir täten.“
Und was hat man nun davon? Köstliche Unterhaltung, witzige Dialoge und spritziges und lustiges Theaterspiel. (ap)

Theater: Komödie für die zugfreie Zeit

  • Dachzeile: Heimatbühne Burgeis
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Mit einer an den Vinschgau angepassten und schmissigen Darbietung der Komödie „Es fährt (k)ein Zug nach nirgendwo“ von Winnie Abel (auf Vinschger und Südtiroler Verhältnisse hin bearbeitete Fassung von Ludwig Fabi) hat die Heimatbühne Burgeis das Publikum bei der Premiere am Freitag, den 21. November einen stimmig vergnüglichen Abend bereitet. Die Rollen in der Bahnhofskomödie waren den Schauspielerinnen und Schauspielern von Burgeis quasi auf den Leib geschneidert und die haben diesen Umstand mit starker Bühnenpräsenz und großer Lust am Spiel schauspielerisch zu nutzen gewusst. Die direkten Interaktionen mit dem Publikum zu Beginn des Stückes und die indirekten während der Aufführung fanden Wohlgefallen und Belustigung. Der Regisseur Ludwig Fabi hat das Stück (passend zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn, passend zum verlotterten Bahnhof in Meran, passend zu den Verzögerung in den vergangenen Jahren) mit lokalkritischer und humoristischer Würze versehen und auch damit für Lacher, Schmunzeln und Nachdenken gesorgt. Ort des Geschehens und ohne Bühnenwechsel war der Bahnhof in Meran. Im familiären Rahmen des Kulturhauses von Burgeis wurden alle Arbeitsschritte der Heimatbühne, vom Bühnenbau bis zur Schminke sichtbar und zelebriert.
Am Freitag, den 28. und am Samstag den 29. November gibt es um 20 Uhr noch zwei Aufführungen. Unter 379 333 6509 kann reserviert werden. (eb)

Theater: Scharfzüngige und pointenreiche Komödie

  • Dachzeile: Heimatbühne Taufers i. M.
  • Weitere Fotos - 1: die Schwiegermütter Sieglinde Hirschberger und Monika Grass in lautstarkem Dialog

Die Heimatbühne Taufers i. M. feierte am vergangenen Samstag unter der Regie von Elena Calo‘ Premiere des Stückes „Der dressierte Mann“ von John von Düffel. Der Autor hat Esther Vilars Skandalbuch aus den 1970er Jahren zu einer Komödie umgeformt. Pointenreich, scharfzüngig und mit Situationskomik wirbeln die vier Akteure auf der Tauferer Bühne bekannte Rollen-Klischees durcheinander. Und es stellt sich die Frage: Sind in Wahrheit nicht die Frauen, sondern die Männer das unterdrückte Geschlecht?
Kurz zum Inhalt: Bastian (Davide Brighenti), ist eingeengt zwischen seiner Freundin Helen (Karin Rufinatscha), der Schwiegermutter (Monika Grass) und der eigenen Mutter (Sieglinde Hirschberger). Er plant Helen einen Heiratsantrag zu machen, als diese ihm mitteilt, dass sie auf der Karriereleiter hochsteigen kann, was sich eigentlich Bastian erhofft hat. Die Beziehung gerät aus den Fugen. Die beiden Mütter entwickeln ihre eigene Strategie für das junge Paar.
Das Publikum amüsierte sich und bedachte die Theatergruppe mit kräftigem Applaus. Beim anschließenden köstlichen Premiere-Buffet, spendiert vom Chef des „Hotels Tuberis“ Andreas Steiner, gab es großes Lob für die gelungene Umsetzung des doch recht anspruchsvollen Stückes. (mds)

 

Nächste Aufführungen
Schulturnhalle Taufers i. M.:
Samstag 15.11. - 20.00 Uhr;
Sonntag 16.11 - 17.00 Uhr;
Mittwoch 19.11. - 20.oo Uhr;
Samstag 22.11. - 20.00 Uhr
Reservierung: 375 101 0612
(ab 18.30 Uhr)

Unterwegs am Naturnser Sonnenberg - Der Meraner Höhenweg mit seiner 1.000 Stufen Schlucht

  • Dachzeile: Wandertour/Naturnser Sonnenberg
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Ausgangspunkt dieser Wanderung ist die Bergstation der Seilbahn Unterstell (1.282 m) in Naturns. Von der Berg-
station aus folgt man den Wegweisern „Meraner Höhenweg“ in östliche Richtung und kommt nach ein paar Minuten an der spektakulären Aussichtsplattform Unterstell vorbei. Ein kurzer Halt um von dort aus die Aussicht und das wunderbare Panorama zu genießen ist auf jeden Fall empfehlenswert. Weiter geht es immer auf dem Weg Nr. 24B und/oder später Weg Nr. 24 Richtung Galmein. Nach einer kleinen Hängebrücke führt die Wanderung weiter über den Grubhof bis zum Pirchhof. Anschließend gilt es den wohl anspruchvollsten Teil der Wanderung zu bewältigen: Die bekannte 1.000 Stufen Schlucht. Durch den Bau der 55 Meter langen Hängebrücke über den Lahnbach sind es nun doch wesentlich weniger Stufen, die es zu überwinden gilt, jedoch erfordert der Aufstieg aus der Schlucht nach wie vor etwas Kondition.

Dieses besondere Teilstück vergegenwärtigt die enorme Kraft des Wassers, welches sich hier im Laufe der Zeit tief in die Felsen gegraben hat und so die imposante Lahnbachschlucht entstehen ließ.

Am Hof Hochforch vorbei geht es immer dem Weg Nr. 24 folgend bis zum Gasthof Giggelberg und zur Bergstation der Seilbahn Texelbahn (ca. 1.500m).

Die reine Gehzeit dieser Wanderung beträgt etwa 3 ½ Stunden.
Der Naturnser Sonnenberg und somit auch das Teilstück des Meraner Höhenweges ist zu jeder Jahreszeit ein malerisches Wandererlebnis, welches mehr oder weniger das ganze Jahr über begehbar ist – es gilt hierbei nur die eventuellen Schließungszeiten der Seilbahnen zu beachten bzw. den Weg zurück ins Tal zu Fuß miteinzuberechnen.

TIPP: Die Wanderung kann in beiden Richtungen begangen werden.

 

Tourismusgenossenschaft Naturns
Rathausstraße 1 – 39025 Naturns
Tel. +39 0473 666077

www.naturns.it

Verspielte, melancholische Folk-Musik

  • Dachzeile: Partschins - Titlà-Konzert!
  • Weitere Fotos - 1:  Bildungsausschussmitglieder v. l.: Walter Zorzi, Christine Holzknecht, Walter Kaserer, Waltraud Nardelli, Hartmann Nischler, Barbara Rechenmacher Pircher

Viele begeisterte Fans kamen zum diesjährigen Sommerkonzert des Bildungsausschusses Partschins in den idyllischen Widum-Garten. Locker, voller Wortwitz, im 6/8-Takt und mit einer sichtbaren Leidenschaft am Musizieren, führten Titlà durch den Abend.
Hosenträger, Unterhemd, Jogginghose, Wuschelkopf … fünf Unikate, die auf der Bühne zu einer melodischen Einheit verschmelzen. Es wurde viel gelacht, doch auch zum Nachdenken angeregt.
Titlà bedeutet „Tut nur!“ Und der Name ist bei dieser erfolgreichen Südtiroler Folk-Band seit über 30 Jahren Programm. Sie musizieren mit Leichtigkeit und hochprofessionell. Ihre Eigenkompositionen sind charakterstark. Irische, keltische und jiddische Klänge fließen ein. Der Schwerpunkt liegt auf Mundartliedern im Puschtra Dialekt. Titlà ist es wichtig, das musikalische und sprachliche Kulturgut weiterzutragen – auf neue, eigene Art.
Wenn Peter Paul mit dem Schlagzeug den Beat vorgibt, Edi Rolandelli auf seiner Gitarre ein Hammer-On anschlägt, Toni Taschler plötzlich die Ziehorgel zur Seite legt und rappt, Hermann Kühebacher mit Dudelsack oder einer seiner „Flötilan“ spielt und der sanfte Peter seine Violine streicht, dann klopft manch einer im Publikum mit dem Fuß im Takt mit.
Die Zugabe, das bekannte Korrnrliad „Mai Madele, mai Tschurle“, das durch Titlà zu einer Art Hymne des Tiroler Folk wurde, sorgte für einen runden Abschluss.
Kultur ins Dorf zu bringen ist dem Bildungsausschuss Partschins mit Titlà gelungen. Mitglieder des Ausschusses sind Waltraud Nardelli, Hartmann Nischler, Walter Kaserer, Christine Holzknecht, Barbara Rechenmacher Pircher, Andrea Schweigl und Walter Zorzi. Die Idee, die Band nach über 20 Jahren erneut nach Partschins zu holen, hatte die Vorsitzende Waltraud Nardelli, die das Konzert mit Grußworten eröffnet hat. Das musikalische Event klang bei einem Umtrunk aus. Die Realisierung des Abends wurde vom Amt für Weiterbildung und der Gemeinde Partschins unterstützt.
Der Bildungsausschuss Partschins, gegründet 2012, sieht sich als Verbindungsstück zwischen den Vereinen. Das alljährliche Sommerkonzert ist mittlerweile, ebenso wie die Diplomvorstellungen im Dorf, ein Fixpunkt geworden.
Astrid Fleischmann

VOG Products mit solidem Ergebnis

  • Dachzeile: Leifers/Vinschgau

VOG Products schließt Geschäftsjahr 2024/25 mit solidem Ergebnis ab:
VOG Products, die führende Erzeugerorganisation für verarbeitete Apfelprodukte, blickt auf ein insgesamt erfreuliches Geschäftsjahr 2024/25 zurück. Der Umsatz belief sich auf 162,3 Millionen Euro (Vorjahr: 149 Mio. Euro); das Auszahlungsvolumen an die Mitglieder der Erzeugerorganisation – VOG, VIP und 17 Südtiroler Obstgenossenschaften – beträgt 84,9 Millionen Euro (Vorjahr: 63,5 Mio. Euro). Das Ergebnis wurde in einem guten Marktumfeld erzielt und unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen entwickelten sich alle Geschäftsbereiche positiv. Im B2B-Segment verzeichneten insbesondere Direktsaft, Tiefkühlware und Apfelpüree erfreuliche Zuwächse – auch die Produkte in Bioqualität. Im Konsumgüterbereich (B2C) konnte VOG Products neue Kunden gewinnen und weiter expandieren. Die strategische Ausrichtung auf veredelte Fertigprodukte zeigte Wirkung: Sowohl die Marke „Leni’s“ als auch der Apfel-Cider „Alpl“ stießen auf gute Resonanz.

Nachhaltige Investitionen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden gezielte Investitionen umgesetzt: Die ersten Verlade-Stationen der neuen Tankzugverladung wurden in Betrieb genommen und verbessern die Logistikprozesse nachhaltig. Zudem wurde die Photovoltaikleistung am Standort ausgebaut – die Gesamt-Nennleistung liegt damit nun bei 1979 kWp. Das neue Labor wird in wenigen Monaten bezugsfertig sein.

Weichenstellungen für die Zukunft
Mit dem Beschluss zum Bau eines neuen Fertigproduktewerks auf dem Firmengelände hat VOG Products einen wichtigen strategischen Meilenstein gesetzt, mit dem die Wertschöpfungskette weiter gestärkt und die Marktposition im B2C-Bereich ausgebaut werden soll. Die Bauarbeiten werden im neuen Geschäftsjahr aufgenommen; das Fertigproduktewerk soll Ende 2027 operativ sein.

Langfristige Wertschöpfung für die Mitglieder
VOG Products verfolgt weiterhin das Ziel, den Mitgliedern der Erzeugerorganisation ein attraktives Auszahlungsvolumen zu sichern und die regionale Wertschöpfung nachhaltig zu sichern. Die Auszahlungspreise lagen im vergangenen Jahr je nach Produktkategorie zwischen 26 Cent/kg für Saftäpfel gemischter Sorten und 34 Cent/kg für Bio-Saftäpfel.
Der Bilanzentwurf wird der Vollversammlung am 23. Oktober zur Abstimmung vorgelegt.

Warum öffnet der Watles zu Nikolaus?

  • Dachzeile: Watles/Vinschgau

Vinschgerwind: Der Watles öffnet heuer zu Nikolaus, also am 6. Dezember 2025. Warum denn so früh?
Ronald Patscheider: Ja, wir öffnen zu Nikolaus. Wir haben unsere Öffnung bereits im vergangenen Jahr an den Glurnser Advent ausgerichtet. Und auch die Oberländer Kollegen und Nauders öffnen alle am gleichen Datum. Wir hatten im vorigen Jahr mit der frühen Öffnung durchaus Erfolg, weil wir Sportgruppen zu Gast hatten, weil die Skikurse früher gestartet sind. Damit ist auch für die Weihnachtszeit etwas Druck genommen worden. Was uns noch etwas fehlt, ist, dass die Hotels mitziehen.

Vinschgerwind: Sie haben kürzlich die Hotels aufgefordert, früher zu öffnen.
Ronald Patscheider: Ich verstehe schon, dass die frühere Öffnung bei den Hotels nicht ganz ohne ist. Personal, frühzeitige Gästewerbung usw. Natürlich braucht es auch bestimmte Voraussetzungen. Wir müssen imstande sein, die Pisten einzuschneien. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass sich Ende November eine Kälteperiode einstellt, in der die Beschneiung optimal verläuft. Im Dezember kommt dann erfahrungsgemäß eine Warmperiode. Also: Wir schneien die Pisten ohnehin Ende November ein, dann kann man eben auch früher öffnen.

Vinschgerwind: Der Zubringerlift von Prämajur zur Höferalm fährt 2025/2026 seine letzte Saison. Wird es heuer so etwas wie eine Nostalgiesaison geben?
Ronald Patscheider: Uns erwartet jedenfalls viel Arbeit und eine spannende Saison. Die Sesselbahn wird 2026 ausgetauscht. Aber ja, bei geöffnetem Schild wird heuer noch bei den Fahrten mit dem Sessellift der Wind um die Ohren pfeifen. Bei der Talfahrt mit dem Sessellift ist die Fernsicht unbeschreiblich.

Vinschgerwind: Interessant ist am Watles, dass die Gastronomie rund 42 % der Einnahmen generiert. Isst man am Watles so gut?
Ronald Patscheider: Ja, eindeutig. Wir bemühen uns sehr um eine einheimische regionale Küche. Wir haben keine riesengroße Speisekarte, wir bieten Speisen, die auf Hütten hingehören. Es ist uns bisher gelungen, Köche zu finden, die für diese Philosophie stehen, etwa mit dem Hermann Sagmeister, der in Pension geht. Wir haben eine junge motivierte Nachfolgerin. Auf der Höferalm bietet der Benni Moser auch spezielle Sachen an, bei den Skitourenabenden etwa. Es gibt Leute, die kommen allein wegen des Essenes.

Vinschgerwind: Wie würden Sie den einheimischen Watlesgast beschreiben?
Ronald Patscheider: Als Genießer, eindeutig. Die Leute fahren ihre Skirunden und genießen dann auf der Terrasse der Plantapatschhütte Aussicht, Getränke und gutes Essen. Die Aussicht, die Sonne, die breiten Pisten und die gute Küche, das mögen die Leute.

Vinschgerwind: Der Watles hatte viele Sportvereine aus dem Vinschgau zu Gast. Ist das immer noch so?
Ronald Patscheider: Viele schon. Es finden große Skikurse statt. Die Volksschulkinder bekommen Gratis-Skikarten und für Anfänger sind die Watlespisten optimal. Wir haben viele Vereinsrennen und Winterausflüge von Vereinen zu Gast.

Vinschgerwind: Heuer bleiben die Preise gleich?
Ronald Patscheider: Die Watleskarte wird heuer nicht erhöht. Wir haben ein Preisniveau erreicht, das dem Angebot angemessen ist. Tageskarten bleiben gleich, die Watles-Plus-Karte, eine Gästekarte, bleibt gleich. Die Zwei-Länder-Karte steigt etwas.

Vinschgerwind: Stehen die Betriebe vor Ort zum Watles?
Ronald Patscheider: Absolut. Als Beispiel: innerhalb kürzester Zeit haben wir die erforderliche Eigenkapitalquote für den Liftbau auftreiben können. Wir erfüllen also alle geforderten Voraussetzungen und ich gehe davon aus, dass die Finanzierung für den Neubau steht.

Interview: Erwin Bernhart

Wo junge Hände Marmorwerke schaffen

  • Dachzeile: Laas
  • Weitere Fotos - 1: Die Projektwochen „Marmor-Werkstatt“ sind zu Ende. Jeweils eine ganze Woche lang hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, den Laaser Marmor kennenzulernen. Es wurde mit dem Material Marmor experimentiert und einfache Formen gestalten. Darüber hinaus wurde über die Entstehung und den Abbau des Weißen Goldes, wie es im Volksmund bezeichnet wird, erfahren.

Die Sommerprojektwochen „Marmor-Werkstätte“ für Kinder ab zehn Jahren fanden auch in diesem Jahr großen Anklang. Bereits zum fünfzehnten Mal wurden sie von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) organisiert und auf dem Gelände der LasaMarmo GmbH durchgeführt. Die Kinder und Jugendlichen hatten die Möglichkeit, Laaser Marmor mit Steinmetzwerkzeug zu bearbeiten. Dabei entstanden unter ihren Händen fantasievolle und nützliche Werke: Vogeltränken, Reliefs, Seifenschalen, Hausnummernschilder, kreative Gartenfiguren und vieles mehr. Als Abwechslung zum körperlich anstrengenden Meißeln gab es leichtere Alternativen: das Feilen kleinerer Bruchstücke oder das Ausprobieren der Mosaiktechnik. So entstanden zum Beispiel Schlüsselanhänger, Handschmeichler, Spiegelrahmen sowie kleinere und größere Marmorkugeln. Begleitet wurden die Kinder und Jugendlichen in allen vier Projektwochen vom Steinmetz Torsten Anders, an zwei Wochen zusätzlich von Martina Thanei, an einer Woche von Isolde Veith und an einer von Isolde Moser.
Bei den Marmorwerkstätten geht es allgemein nicht nur um das handwerkliche Tun: Die Kinder und Jugendlichen erfahren auch, wie der Marmor entstanden ist, wie er im Laaser Tal abgebaut wird und welchen Weg er hinter sich hat, bis er in ihren Händen liegt. Sie lernen, wie man mit professionellem Werkzeug sorgfältig und sicher arbeitet, wie viel Geduld, Kraft und Fingerspitzengefühl die Bearbeitung eines Natursteins erfordert und wie erfüllend es ist, mit den eigenen Händen etwas Bleibendes zu schaffen. Zudem erleben sie, dass jeder Marmorstein seine eigene Struktur und Härte hat sowie jedes Werkstück seine Zeit, seine Aufmerksamkeit und seinen eigenen Weg braucht.

Zum zehnten Mal Literaturdorf

  • Dachzeile: Laas
  • Weitere Fotos - 1: Brigitte Schönthaler würdigte die Männer und die Frau der ersten Stunde: v. l. Ferruccio Delle Cave, Verena Tröger, Andreas Tappeiner, Wilfried Stimpfl. Sie hatten 2007 zusammen mit Ludwig Fabi die erste Ausgabe organisiert.
  • Weitere Fotos - 2: BMin Verena Tröger und Abteilungsdirektor Volker Klotz gratulieren Christina König zur Auszeichnung. Die ersten Worte der sichtlich gerührten Preisträgerin: „Ich bin fertig mit der Welt.“
  • Weitere Fotos - 3: Christina König überzeugte mit ihrem Schreibdebüt die Jury. Foto: Angelika Maier

Es gibt die Städte der großen Buchmessen und die Orte der bekannten Literaturpreise. Laas ist dabei, sich neben Klagenfurt, Rauris und anderen Literaturpreis-Ortschaften durch den Franz-Tumler-Literaturpreis als feste Größe zu etablieren. Was 2007 als kühnes Experiment begann, hat sich mit der regelmäßigen Durchführung in Laas bewährt. Dass sich im Ablauf nur Kleinigkeiten verändert haben, bestätigt das Konzept von Wilfried Stimpfl und Ferruccio Delle Cave. Die zehnte Ausgabe markiert dabei nicht nur ein Jubiläum für Gemeinde, Bildungsausschuss und weitere Träger, sondern symbolisiert auch die dauerhafte Verankerung des Events im literarischen Kalender. Geblieben ist die Idee, im Zweijahresrhythmus den besten Debütroman auszuzeichnen. Geblieben sind feste Partner, die das Preisgeld von 8.000 Euro bereitstellen (Südtiroler Landesregierung) oder als Sponsoren die Durchführung mittragen. Geblieben ist das Vorhaben, möglichst viele einzubinden: die Schulen, die Vinschger Bibliotheken, die Kaufleute von Laas. So ist der Name von Franz Tumler geblieben, einem Schriftsteller, der heute fast vergessen wäre, hätte man ihn nicht mit diesem Preis in die Öffentlichkeit geholt.
Die zehnte Ausgabe am 18./19. September 2025 hat gezeigt, dass der Plan aufgegangen ist. Laas war erfüllt mit Literaturfreund:innen aus dem In- und Ausland. Vormittags wie nachmittags war im Josefshaus kaum ein Stuhl frei. Die aus Deutschland und Österreich angereisten Autor:innen präsentierten ihr nominiertes Erstlingswerk, um sich dann den Urteilen oder dem freundlichen Feedback der Jury zu stellen. Zwei Autorinnen gingen als Siegerinnen aus dem Wettbewerb hervor: Christina König aus Linz erhielt für ihr Debüt „Alles, was du wolltest“ den 10. Franz-Tumler-Literaturpreis. Zusätzlich zum Preisgeld und der zur Tradition gewordenen Marmortafel mit goldenen Lettern erwartet sie ein Schreibaufenthalt in Laas. Wie es in der Jurybegründung heißt, habe sich die Jury selten so schwer damit getan, aus fünf ausgezeichneten Büchern eines auszusuchen. Die Wahl des Publikumspreises lag beim Saalpublikum, den Leser:innen der Vinschger Bibliotheken und erstmals auch bei denen, die online abstimmten. Annegret Liepold aus Nürnberg erhielt für „Unter Grund“ die meisten Stimmen.
Zehn Ausgaben in zwanzig Jahren: Das ergibt fünfzig von Fachleuten ausgewählte Romane. Man könnte sagen: Laas besitzt inzwischen ein beachtliches Bücherregal voller Kunstwerke. Umgekehrt wurde Laas für viele dieser fünfzig Nominierten zum Sprungbrett in die literarische Öffentlichkeit.
Maria Raffeiner

3 Fragen an Preisträgerin Christina König:
Vinschgerwind: Ihrem Roman haben Sie nicht einen, sondern gleich drei Schlüsse gegeben. Welche der Varianten ist Ihnen am meisten ans Herz gewachsen?
Der dritte! Weils da tatsächlich für die Romanfigur Alex eine Art Happy End gibt, wo sie sich ein bisserl verwirklichen kann. Ich gönne es ihr, obwohl sie nicht die allersympathischste Person ist. Und es gibt in der dritten Version einen Charakter, den ich sehr gern mag. Allein dieser Charakter ist der Grund, warum ich den dritten Schluss wähle.

Vinschgerwind: Welcher Begriff kommt Ihnen nach den Erlebnissen der letzten Tage in den Sinn, wenn Sie an Laas denken?
Marmordorf. Ok, das ist jetzt gemein, denn das ist auch das WLAN-Passwort im Gasthof, in dem ich übernachte. Und dann gibt’s den Begriff Endstation. Wilfried Stimpfl hat ihn bei der Eröffnung erwähnt. Ich empfinde Laas nicht als Endstation. Es ist ein toller Ort. Es ist klein, aber ich hab‘ noch nie erlebt, dass sich eine ganze Gemeinde so in eine Literaturveranstaltung reinhängt. Noch habe ich keine lange Schreibkarriere hinter mir, aber überall wo ich bisher gelesen habe, war es nicht annähernd so. Das ist schön. Und daher noch die Begriffe Wertschätzung und Literaturfreude. Das waren jetzt mehrere Wörter.

Vinschgerwind: In der Jurydiskussion ging es mehrfach um Sinneseindrücke. Wonach riecht und schmeckt Laas?
Es riecht wunderbar nach Holz. Der Frühstücksraum ist aus Vollholz, ja, ich nehm‘ Holz. Und geschmeckt haben mir Nougattaler zum Kaffee.

Zwischen Handwerk und Design

  • Dachzeile: Der Vinschgerwind präsentiert: Vinschger Jungunternehmer

OMAXX steht für…
....individuelle Beratung, hohe Qualität und den Mut, Neues zu wagen. Der Name OMAXX ist eine Verschmelzung unserer beiden Namen – Otto und Max. Er steht für unsere gemeinsame Leidenschaft, Metall zu formen, Neues zu schaffen und Handwerk mit Design zu vereinen. OMAXX symbolisiert unsere Identität als junges, kreatives Team aus dem Vinschgau.

Metall ist für euch?
„Metall ist für uns mehr als nur ein Werkstoff“, erklärt Max. „Es ist formbar, belastbar und vielseitig – ein Material, das uns erlaubt, unsere Ideen in Form und Funktion umzusetzen.“ Genau dieser Ansatz prägt die Philosophie unserer Manufaktur, die sich zwischen Handwerk und Design bewegt.

Auf welche Referenz seid ihr besonders stolz?
Die handgeschmiedeten Ringe (siehe Bild) und die lebensgroßen Blumen unserer Naturschmiede. Jedes Stück ist ein Unikat, das es so nicht noch einmal gibt.

Welches war euer ausgefallenstes Projekt?
Ein herausragendes Projekt (Fassadenbau-siehe Bild) war die Gestaltung von drei jeweils 6,5 Meter hohen Balkon- und Fassadenelementen in Latsch. Diese Kombination aus technischer Präzision und ästhetischem Design verleiht dem Gebäude einen unverwechselbaren Charakter.

Seht ihr euch mehr als Handwerker oder Designer?
Bei uns trifft Handwerk auf Design: Wir entwerfen, planen, fertigen und montieren selbst – von der Skizze bis zur Installation. Neben individuellen Kunst- und Designprojekten übernehmen wir auch Reparaturen und Schweißarbeiten. “Wir lieben, was wir tun – und wir wollen, dass jedes Stück, das unsere Werkstatt verlässt, seine eigene Geschichte erzählt“, betont Otto. Diese Leidenschaft spiegelt sich auch im Umgang mit Kunden wider.

Ihr seid, unter anderem, eine Naturschmiede.
„In der Naturschmiede lassen wir uns von den Formen und Mustern der Natur inspirieren und übertragen diese in Metall“, sagt Otto. „So entstehen handgefertigte Unikate – wie etwa Rosen, Margeriten oder Sonnenblumen– die ihre natürliche Schönheit dauerhaft bewahren.“

Warum sollte man zu euch kommen?
Weil wir mit Leidenschaft, Präzision und Liebe zum Detail arbeiten. Jedes Projekt entsteht in enger Abstimmung mit dem Kunden, individuell geplant und mit höchster Sorgfalt umgesetzt. Unsere Vielseitigkeit, Erfahrung und Freude an neuen Herausforderungen machen uns zu einem verlässlichen Partner für Projekte jeder Größe – ob Kunstobjekt, Gartenelement, Interior-Design oder Metallbau. Wer mehr entdecken möchte, findet auf unserer Website und im Online-Shop eine stetig wachsende Auswahl an handgefertigten Stücken und kreativen Konzepten.

 

Vinschger Jungunternehemer

Otto Gemassmer, Jg. 1997
Maximilian Thoman, Jg. 1997

Max Ausbildung
2014: Abschluss der Metallfachschule in Schlanders
2015: Spezialisierungslehrgang in der Metallfachschule Schlanders
2016 – 2022 Arbeit im Bereich Metall- und Fassadenbau, Innenausbau und Ladenbau, Schweiß- und Fertigungstechnik im landwirtschaftlichen Maschinenbau

Otto Ausbildung
2016: Matura am Sogym in Mals
2016 – 2018: Obstbaubetrieb
2019: Verkauf von Werkzeug und Einrichtungsgegenständen für den Innen und Außenbereich
2019 – 2020: Ausbildung zum Sicherheitsbeamten in der Schweiz
2021 – 2022: Obstbaubetrieb

 

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