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Warnung vor dubiosen Angeboten

  • Dachzeile: Vinschgau

Im Vinschgau melden sich derzeit vermehrt Betroffene, denen neue Verträge an der Haustür aufgedrängt worden sind. Die Verbraucherzentrale Südtirol warnt ausdrücklich davor, vorschnell Dokumente zu unterschreiben. Die Insolvenz der luxemburgischen Versicherungsgesellschaft FWU Life Insurance Lux sorgt wei-terhin für Unsicherheit. Viele Südtiroler:innen – auch im Vinschgau – haben inzwischen die sogenannten Forderungsanmeldungen erhalten. Damit können Betroffene ihren Anspruch auf den Rückkaufswert der Lebensversicherung anmelden. Der angegebene Betrag entspricht in der Regel dem aktuellen Rückkaufswert („valore di riscatto“) – und liegt meist deutlich unter den tatsächlich einbezahlten Prämien. Ein Beispiel: Bei insgesamt 10.000 Euro eingezahlten Prämien beträgt der Rückkaufswert oft nur rund 4.000 Euro.
Kontrollieren Sie, ob der angebotene Betrag, mit dem in Ihren letzten Kontoauszügen angegebenen Rückkaufswert übereinstimmt. Wenn ja, können Sie die Forderungsanmeldung unterzeichnen und mit den verlangten Unterlagen zurückschicken. Wenn der Betrag deutlich niedriger ist, raten wir, das Angebot nicht anzunehmen („rifiuto“) und mit den eigenen Nachweisen zu beanstanden.
Das gesamte Verfahren läuft über Luxemburg, die Handlungsmöglichkeiten sind daher stark eingeschränkt. Dennoch steht die Verbraucherzentrale für offene Fragen zur Seite.
Die Außenstelle der Verbraucherzentrale im Vinschgau ist jeden Donnerstag (außer am 5. d. Monats) unter 0473 736800 erreichbar.
„Mein Rat: Bleiben Sie standhaft – die einzige Unterschrift an der Haustür sollte höchstens für ein Paket sein, nicht für einen Vertrag oder anderweitig Rechtliches.“
Rechtsberater der Verbraucherzentrale Südtirol
Außenstelle Vinschgau
Reinhard Bauer

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150 Jahre Payerhütte

  • Dachzeile: Sulden
  • Redakteur: Angelika Ploner
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Alle, die zur 150-Jahr-Feier gekommen waren, haben den Aufstieg auf die Payerhütte aus eigener Kraft geschafft. Ohne Helikopter. Das war dem Hüttenwirt Bernhard Wöll ein Anliegen.
„Symbolkraft hat dieser Ort unter dem Ortler. Staunen und Dankbarkeit wünsche ich euch“, sagte u.a. Bischof Ivo Muser, der bei Traumwetter in der restaurierten Kapelle die Messe zelebrierte. Die Musikkapelle Prad, die vor 150 Jahren und auch am vergangenen 25. August 2025 die Feier musikalisch begleitete, machte den Tag auf über 3.000 Meter zu etwas ganz Besonderem. Im Mittelpunkt der Feier mit Grußworten u.a. von LR Rosmarie Pamer stand natürlich die Familie Ortler-Wöll, die seit 105 Jahre „die Leute auf der Payerhütte einfach gut bewirtet.“ Sorge bereitet der Familie seit drei bis vier Jahren die Wasserversorgung, die immer schwieriger wird und wo dringender Handlungsbedarf besteht. Bernhart Wölls größter Dank galt seiner Frau, seiner Mutter „und dem gesamten Hüttenteam „ohne dem die Bewirtschaftung nicht möglich wäre.“ Die Autorin Karin Ortler signierte ihr Buch „150 Jahre Payerhütte“.
Auch wir, vom Vinschgerwind, schließen uns den Glückwünschen an. Glückwunsch der Familie Ortler-Wöll zu 105 Jahren Hüttenwirtschaft auf der Payerhütte. Und: Respekt für eine so gelungene Feier auf über 3.000 Meter.

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Herbstbegehung

  • Vorspann: Die Herbstbegehung 2025 führte die Vinschger Weinbauern am 14. August nach Schluderns wo sich, abgesehen vom Weinberg bei Marienberg, das höchste Weinbaugebiet des Vinschgau befindet, auf 900 bis 1.000 Metern. An den Südhängen reifen mittlerweile trotz der Höhenlage besonders edle Tropfen.
  • Dachzeile: Schluderns/ Vinschgau
  • Redakteur: Magdalena Dietl Sapelza
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  • Weitere Fotos - 1: Oskar Wegmann bei der Verkostung
  • Weitere Fotos - 2: Theodor Mitterer bei der Verkostung

Der Vizeobmann des Vereins Elmar Luggin führte die rund 30 Weinbauern in die Weinberge seiner Nachbar-Winzer. Theodor Mitterer baut die Sorten Zweiglt, Kerner und Riesling an. Oskar Wegmann kultiviert Riesling und Eduard Bernhart Riesling und Blauburgunder. Bernhart, gebürtig aus Schlinig, ist Direktor des Konsortiums Südtiroler Wein. Nach der Besichtigung der gepflegten Rebanlagen kredenzten die Winzer ihre Weine. Es wurde angeregt fachgesimpelt und diskutiert. Thomas Weitgruber vom Südtiroler Beratungsring Weinbau informierte über den aktuellen Stand der Reife und über den möglichen Zeitpunkt der Weinlese, die heuer rund 14 Tage früher beginnen könnte. Die Kirschessigfliege konnte im Vinschgau bisher im Zaum gehalten werden. Weitgruber riet den Weinbauern, die Trauben regelmäßig zu kontrollieren und einen Befall sofort zu melden, damit Gegenmaßnahmen getroffen werden können. Weitgruber stand für alle Fragen offen. Der Jahrgang 2025 verspricht ein guter zu werden. Eine Marende am Glurnser Fischerteich bildete den geselligen Abschluss der Begehung. Diese findet alle zwei Jahre statt.
Der Vinschger Weinbauverein kümmert sich seit seiner Gründung 1981 um die Belange der Weinbauern. Pionier war Leo Forcher. Damals betrug die Anbaufläche 48 Hektar. Der Verein hat mittlerweile 220 Mitglieder. Die Weinbaufläche beträgt 97 Hektar. Bei Schluderns befinden sich 4,2 Hektar.
Einst war der Weinbau im Vinschgau mehr oder weniger auf Hofproduzenten reduziert, und die Qualität ließ oft zu wünschen übrig. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Die vielen Fortbildungsveranstaltungen, die Verkostungen, die Flurbegehungen, die Lehrfahrten und der gegenseitige Austausch tragen Früchte.
Obmann des Vinschger Weinbauvereins ist Mathias Bernhart aus Partschins. Im Auschuss unterstützen ihn die beiden Obmann Stellvertreter Elmar Luggin (Schluderns) und Hans Zagler (Mals), sowie Matthias Thoman (Kortsch), Florian Schönthaler (Schlanders), Martin Schuster (Vetzan), Reinhard Massl (Vetzan), Heiner Pohl (Kastelbell), Martin Gapp (Naturns), Gruber Andreas (Naturns) und Roland Fieg (Staben/Juval). Kooptiert ist Martina Kafmann vom Bezirksamt für Landwirtschaft Schlanders.

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Die Fragilität von Beziehungen

  • Dachzeile: Franz-Tumler-Literaturpreis – Die Nominierungen: Teil 5

Jan Snela:
Ja, Schnecke, ja.
Klett-Cotta, 2025.

Jan Snela zeigt in seinem Debütroman die Fragilität von Beziehungen, gleichzeitig aber auch die großen Themen der Zeit – Artensterben und Klimakrise. Die menschlichen Protagonisten des Romans sind Hannes und Amanda. Amanda lässt Hannes mit den beiden Mäusen Isidor uns Isidora zurück, um in Japan an einer außergewöhnlichen Schneckenart zu forschen, die sich bei parasitärem Befall selbst entleiben. Hannes versucht mit Textnachrichten und dem Rezipieren fernöstlicher Literatur fast schon manisch den Verlust von Amanda zu kompensieren.
Der Roman besteht aus Fragmenten, verschiedenen Ebenen, verschiedenen Perspektiven und formalen Besonderheiten. Beeindruckend ist die Sprache des Romans, der mit seinen Wortkaskaden, den genauen Beschreibungen, der opulenten Sprache seinesgleichen sucht: „Wach wie noch schlafend. Wach wie ein Fisch unter Wasser. Wach wie ein eine flimmerfeine Figur in jemandes Traums nicht müd wird, sich wach zu zeigen. Wach nicht zuletzt, wie ein Taifun jäh aufschreckt aus der Resignation einer Regenwoche. Wach, wach, wach, wach, wach, wach, wach!“ Im Gegensatz dazu steht die Kürze der Haikus, die sich am Ende der Kapitel befinden. Wir Leser:innen staunen und lernen viel über Menschen und Tiere in diesem kunstvoll arrangierten Roman.

Katrin Klotz

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Paul Flora Preis an Margarethe Drexel

  • Dachzeile: Glurns/Bozen/Innsbruck

Jedes Jahr wird zu Herbstbeginn eine junge Künstlerin bzw. ein junger Künstler aus Nord- oder Südtirol mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet. Die Preisverleihung und die Übergabe des Preisgeldes von 10.000 Euro findet abwechselnd in Innsbruck oder in Glurns, dem Geburtsort von Paul Flora, statt. Ermittelt werden die Preisträger:innen durch eine Jury, bestehend aus drei Personen: Nina Tabassomi für Tirol, die Südtiroler Kuratorin Sabine Gamper, sowie Andreas Flora als Vertreter der Familie Flora. Am 27. August konnte der Glurnser Bürgermeister Erich Wallnöfer im Innenhof des Schallerhauses neben dem Landesrat Philipp Achammer auch die diesjährige Preisträgerin Margarethe Drexel, sowie kunstinteressierte Personen aus Nord- und Südtirol begrüßen. Die multidisziplinäre Künstlerin, geboren 1982 im Tiroler Außerfern, lebt und arbeitet heute zwischen Steeg im Bezirk Reutte, Innsbruck und Los Angeles. Sie studierte Performance, Digitale Kunst und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien, der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und der Universität der Künste in Saarbrücken, sowie Philosophie und Kunstgeschichte in Innsbruck. In Los Angeles absolvierte Drexel den MFA-Studiengang in Public Practice am Otis College for Art and Design. Sowohl LR Achammer als auch die Laudatorin Nina Tabassomi betonten in den Ansprachen, dass sich die Künstlerin in ihren Installationen, Textilarbeiten und Skulpturen mit den Ambivalenzen des Lebens und mit den großen Fragen der Zeit beschäftigt. Es geht um die Mechanismen von Herrschen und Unterwerfen, um Traditionen, Bräuche und Rituale, um Heimat und Heimatverlust, um das Entstehen und Wachsen, Trauer und Verluste, die Erinnerungskultur, Angst und Hoffnung, den Umgang mit Ohnmacht und Schmerzen und den positiven Blick in die Zukunft. Der Festakt und der Umtrunk bei der Preisverleihung in Glurns wurde von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau und der Südtiroler Kulturabteilung organisiert. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Quartett Flouraschworz mit den bekannten Korrnrliadrn. (hzg)

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