Vinschgau/Brixen - Die Vinschger Nachwuchsleichtathleten maßen sich am 10. September in Brixen bei der Landesmeisterschaften mit den Besten des Landes. Es gab mehrere tolle Leistungen: Sofia Walder gewann Silber im 60 m Hürden Lauf in 10,66 s, sowie auch Kaserer Hannes im Diskuswurf 31,31 m; Bronze ging an Magitteri Anna im 60 m Lauf in 8,70 s. Knapp am Podest vorbeigeschrammt ist die 4x100 m Staffel mit einem vierten Platz in 58,59 s. Öttl Mara, Öttl Greta, Frei Rania und Magitteri Anna zeigten, dass noch Potenzial in der Übergabe war und somit kann man auf die nächsten Staffelläufe im Land gespannt sein. Sonstige Top Ten Plätze waren die 9,27 s (60 m) und die 1,25 m (Hochsprung) von Frei Rania. Im Weitsprung von über 30 Mädchen kamen Hanna Mayr (3,70 m), Öttl Greta (3,61 m), Öttl Mara (3,47 m) und Köllemann Jana (3,31 m) auf gute Ergebnisse.
Martell - Short Individual Wettkampf der Sommer-Italienmeisterschaft Biathlon in Martell am 11.09.2022: Der Einzelwettkampf der Biathlon-Italienmeisterschaft stand ganz im Zeichen der Top-Athleten aus dem Nationalteam. Bis auf Dorothea Wierer, die an diesem zweiten Wettkampftag auf einen Start verzichtete, war die gesamte Elite in Martell mit am Start. Souveräne Siege feierten Lukas Hofer (Bild) und Lisa Vittozzi.
Es war vor allem die Biathletin aus Sappada, die eine sensationelle Leistung auf die Strecke zauberte. Sie lief wie entfesselt und konnte sogar die drei Fehlschüsse wegstecken und mit 35,6 Sekunden vor Linda Zingerle gewinnen.
Nach dem 3. Rang vom Samstag erlief Lukas Hofer am Sonntag den Italienmeistertitel im Einzelwettkampf. Trotz seiner 5 Fehlschüsse blieb der Montaler vor Patrick Braunhofer, der mit seinem Silbermedaillenrang ein kräftiges Lebenszeichen gab. Lukas Hofer war über seinen Sieg selbst recht überrascht: „Ich befinde mich im Training im gemächlichen Modus, deswegen konnte ich noch nicht mein ganzes Potential ausschöpfen“, kommentierte Hofer. Das sollte eigentlich ein gutes Omen für den kommenden Winter sein…
Großes Lob gab es seitens der Verantwortlichen für die mustergültige Organisation durch den ASV Martell, der zwei emotionsgeladene Sporttage am Biathlonzentrum Grogg ermöglicht hatte.
Vor kurzem fand im Vinschgau die Premiere des Skirollrennens „La Venosta Skiroll“ statt. 130 Teilnehmer aus fünf verschiedenen Nationen waren bei der ersten Ausgabe am Start. Dabei war das Rennen fest in norwegischer Hand, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren ging der Sieg im 35 Kilometer langem Rennen nach Norwegen
Von Sarah Mitterer
Samstag, 24. September 2022 14.30 Uhr – Der Startschuss des Premierenrennens „La Venosta Skiroll“ ist in der mittelalterlichen Stadt Glurns gefallen. 35 Kilometer galt es zurückzulegen, um das Ziel in Melag zu erreichen. Die Teilnehmer, darunter italienische Spitzensportler und namhafte Athleten aus Europa, mussten zunächst nach Schluderns und anschließend wieder zurück nach Glurns, ehe sie sich über Mals und Burgeis auf den Weg zum Haidersee machten. Von dort aus ging es zunächst nach Graun und schließlich bogen die Athletinnen und Athleten Richtung Langtauferer Tal ein zum Ziel nach Melag ein. Der Norweger Patrick Fossum Kristoffersen, der für das Team Robinson Trentino am Start war, überquerte nach 1:39.32 Stunden die Ziellinie und trug sich mit seinem Sieg beim Premierenrennen, das zugleich Teil der Ski Classics Challenger Serie war, in die Geschichtsbücher ein. Der Kampf um Platz zwei war spannend bis zum Schluss. Am Ende hatte Joar Thele aus Norwegen gegen den Südtiroler Dietmar Nöckler die Nase knapp vorn und sicherte sich Platz 2. Für Südtirols Olympiateilnehmer Nöckler, - er nahm 2014 und 2018 im Skilanglauf an den Olympischen Spielen teil und sicherte sich bei den nordischen Skiweltmeisterschaften im Teamsprint zwei Medaillen – leuchtete am Ende der dritte Platz auf. Auch bei den Frauen war Norwegen das tonangebende Land. Alness Anikken Gjerde ist die erste Siegerin von La Venosta Skiroll. Sie gewann das Rennen vor ihrer Teamkollegin Jenny Larsson. Um 15 Uhr wurde das Rennen über die kurze Distanz gestartet. Der Startpunkt befand sich in Graun direkt beim Turm am See. Die Teilnehmer der Kurzdistanz mussten ebenfalls nach Melag. Neben diesen beiden Strecken wurden auch Rennen für den Nachwuchs ausgetragen. Je nach Kategorie galt es eine Distanz zwischen 1 und 5 Kilometern zurückzulegen.
Im Anschluss an das Rennen fanden im Zielgelände die Siegerehrungen statt.
La Venosta Skiroll
Organisator des 1. La Venosta Skirollrennens waren die Ferienregion Reschenpass und der ASV Oberland. (sam)
Langlaufen
Am 17. und 18. Dezember findet die Winterausgabe des Langlaufrennens „La Venosta“ statt. Alle Infos dazu findet man unter https://www.lavenosta.com/de. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Nikolaus von der Flüe, 25. September 2022
Nachdem der Staudamm am Reschen-Stausee von 1947 bis 1949 gebaut und der See bis 1950 gefüllt worden ist, kennen selbst die heute Achtzigjährigen die Geschichte der Naturseen in der Oberländer Haupttalsohle nicht mehr aus dem eigenen Erleben, sondern nur mehr aus den Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern.
Der Sammelfreude und dem Geschichtsbewusstsein des Laasers Franz Waldner, Direktor der Berufsschule Schlanders und der Fachschule für Steinbearbeitung Laas in Ruhe, ist es zu verdanken, dass ich den heutigen Zeitungsbeitrag verfassen konnte und anbieten kann. Franz hat mir aus seinem Archiv die Publikation von Univ. Prof. Johann Müllner zur Verfügung gestellt, welche im Jahr 1900 von der Edition Hölzl in Wien unter dem Titel „Die Seen am Reschen-Scheideck. Eine limnologische Studie“ veröffentlicht worden war. Franz Waldner hat ein Buchexemplar dieser wertvollen heimatkundlichen Informationsquelle antiquarisch in Wien erstanden. Und der Schuldirektor i. R. Dr. Hubert Folie hat mir die historischen Bilddokumente aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt zur Illustration dieses Textes.
Prof. Müllner gliedert seine 46 Seiten und mehrere Anhänge umfassende Publikation in sieben Abschnitte. In meiner Zusammenfassung der Studie von Prof. Müllner halte ich mich an seine Gliederung.
Die Lage der Seen
Prof. Müllner beschreibt zunächst die Lage der drei Naturseen Reschensee, Mittersee und Haidersee an der jungen Etsch und stellt fest, dass sich die Wasserscheide am Reschenpass in den Jahrtausenden von vor bis nach den Vereisungen der Alpen verändert hat. Ein Seitenarm des großen Inntalgletschers hat während der Eiszeit über den Reschenpass herein in den Süden gereicht und das Obervinschgauer Haupttal ausgehobelt und eingetieft. Nach den Eiszeiten haben die postglazialen Murabgänge aus den Seitentälern mit den Schuttkegeln Barrieren in das Haupttal eingeschoben und die Fließrichtung der Bäche verändert.
Das untere Ende des Haidersees liegt auf 1.450 Metern Meereshöhe. Gegenüber der Quote von 1.506 m am Reschen-Scheideck ergibt sich somit eine Fallhöhe von 46 Metern auf einer Länge von 11 Kilometern. Das durchschnittliche Gefälle der jungen Etsch beträgt in diesem Abschnitt somit 4 Promille.
Die Schuttkegel - Kinder der Nacheiszeit
Während der vier Eiszeiten, die sich im Alpenbogen ereigneten, füllte das Eis der Gletscher die Böden der Talsohlen an der oberen Etsch bis auf Höhen von 2.500 Meter aus. Die Gletscher stießen in ihren Höchstständen bis in die Gegend südlich des Gardasees vor. Der bereits erwähnte nach Süden fließende Seitenarm des Inntalgletschers vereinigte sich im Obervinschgau mit dem Gletscher aus dem Langtauferer Tal.Die Würm-Eiszeit als vierte und letzte Eiszeit ist in den Alpen zwischen 15.000 und 12.000 v. Chr. abgeklungen.
Danach begann die Phase der Verfüllung und Zuschüttung der Haupttäler durch Erosion: Geröll- und Schottermassen lagerten sich nach Unwettern und Extremwetterereignissen mit Murabgängen in Form von Schuttkegeln im Haupttal ab. Diese sich im Laufe der Jahrtausende wiederholenden Ereignisse führten zu turmhohen und großflächigen Aufschüttungen, wie wir sie mit den Schuttkegeln der Malser Haide und des Gadria zwischen Laas und Kortsch kennen. Diese in das Haupttal einspringenden Kinder der Erosion geben dem Vinschgau sein charakteristisches Längsprofil mit Steilstufen und Flachstücken. Und die Schuttkegel verdrängten die Etsch aus der Talmitte an den gegenüberliegenden Hangfuß.
Im Obervinschgau führte die nacheiszeitliche Erosion mit ihren Murabgängen zwischen Reschen und St. Valentin zur Abdämmung der drei getrennten Seewannen des Reschen-, Mitter- und Haidersees. Diese drei Seebecken bestanden als Naturseen bis zum Bau des Reschen-Staudammes mit der Flutung von Alt-Graun und Alt-Reschen.
Das Nährgebiet der drei Seen
Um 1900, als Johann Müllner seine limnologische Studie publizierte, führte die Etsch beim Verlassen des Haidersees das Wasser eines Einzugsgebietes von 206 km² Fläche. Von diesen entfielen 42 km² auf das Nährgebiet des Reschensees. Der Rojenbach als einer der Hauptzuflüsse des Reschensees entsrömt einem hauptsächlich aus Quarz und Gneisphylliten bestehendem Gebiet. Seine Sedimente fanden sich vor dem Bau des Staudammes am Seeboden als feiner Sand, der in der Regel das Wasser nicht trübte, sodass der Reschensee als Natursee von großer Klarheit war.
Die Wassertiefen
Johann Müllner hat 1897 und 1898 in mühevoller Kleinarbeit mit Helfern die drei Seen in ihren Tiefen ausgelotet. Dank vieler Messpunkte konnte er in der Folge ein genaues Bild von der Unterwasser-Morphometrie der Seewannen in Längs- und Querschnitten darstellen.
Für den historischen Reschensee gibt Müllner an dessen Oberfläche eine Meereshöhe von 1478 Metern und die größte Tiefe mit 22,5 Metern an. Den größten Anteil an insgesamt 23 Tiefenstufen des Sees hatte die Wassertiefe bis zu einem Meter mit knapp 20 % Anteil an der gesamten Seefläche von 91 Hektaren. Das Wasservolumen des alten Reschensees gibt Müllner mit insgesamt 7,46 Millionen Kubikmeter an.
Der Mittersee lag mit einer Meereshöhe von 1474 Metern an seiner Oberfläche um 4 Meter tiefer als der Reschensee. Die Landzunge zwischen den beiden Seen gibt Müllner mit 1,99 km Breite an. Der Mittersee hatte eine Höchsttiefe von 17 m und ein Gesamtvolumen von 4,53 Millionen m³. Summiert man die Wasservolumina von Reschen- und Mittersee, kommt man auf 11,98 Millionen m³. Zum Vergleich: Der heutige Reschen-Stausee beinhaltet 116 Millionen m³ Wasser, also fast die zehnfache Menge. Was hingegen die Flächenausdehnung der Seen betrifft, ist die Oberfläche des heutigen Reschen-Stausees mit 677 Hektaren 4,5 mal so groß wie die Fläche der beiden vormaligen Naturseen Reschen- und Mittersee zusammen (152 ha).
Allein aus diesem Zahlenvergleich wird klar, wieviel Land mit der Seestauung unter Wasser gesetzt wurde. Reste einer Steinmauer zu beiden Seiten des Auslaufes am Mittersse weisen darauf hin, dass der See einst gesperrt werden konnte. An der Stelle dieser Mauern dürfte, laut Müllner, auch der verheerende Ausbruch vom 17. Juni 1855 erfolgt sein.
Der Haidersee hingegen liegt an seiner Oberfläche auf 1.450 m MH und erreichte an seiner tiefsten Stelle eine Tiefe von 16,5 Metern. Als Volumen gibt Müllner eine Wasserhaltung von 6,51 Millionen m³ an.
Die Wasserstände
Müllner schreibt im Jahr 1900, dass es ab 1866 für alle drei Seen tägliche Pegelbeobachtungen mit unterschiedlichen langen Aufzeichnungsperioden gibt. Deren wissenschaftliche Interpretation relativiert der Autor, weil man während des Beobachtungszeitraumes mehrfach den Nullpunkt des Pegels verändert hat. Ein Kurzzusammenfassung der Pegelstände sei exemplarisch für den alten Reschensees in der Periode der 20 Messjahre von 1876 – 1895 gemacht: Damals zeigte der Reschensee von Jänner bis April einen konstanten Wasserstand von -46 cm. Im Mai stieg der Pegel um 8 cm. Im Juni erreichte er sein Maximum mit -20 cm. Im Juli sank er um 1 cm. Im August lag der Seespiegel bei -32 cm. Bis zum Dezember fiel er konstant bis auf -49 cm als Niedrigststand, um ab Jänner wieder anzusteigen.
Die Niederschläge im Einzugsgebiet
Für die Bewertung der Niederschlagsverhältnisse konnte Müllner die Daten von fünf Stationen auswerten: Die Erhebungen der Niederschläge in Hinterkirch (Langtaufers, auf 1875 m MH), Pedross (1674 m), Graun und Reschen betreffen unterschiedlich lange Messreihen, sind teilweise lückenhaft und damit begrenzt aussagekräftig. Die 5. Station ist Marienberg in 1335 m MH. Das Kloster verfügt über die längste und lückenlose Datenreihe. Aber in ihrer geographischen Lage entspricht die Station nicht mehr genau den Niederschlagsverhältnissen im Einzugsgebiet der drei Seen. Müllner kommt zum Schluss, dass der Wasserstand der Seen nicht primär von den Niederschlagsmengen beeinflusst wird, als vielmehr durch die Temperatur und die davon abhängende Schnee- und Eisschmelze.
Die Dauer der Eisdecke
In Zeiten des Klimawandels und der Erderwärmung ist vielleicht ein Hinweis auf die historischen Daten über die Dauer der winterlichen Eisdecke interessant. Müllner bedient sich der Daten des k. k. hydrographischen Central-Bureaus in Wien und resümiert: „Die Seen frieren gewöhnlich im November zu. Der früheste Termin war der 26. October im Haidersee. Am spätesten froren die Seen im Jahre 1885, nämlich erst am 16. December. Der Zeitpunkt des Aufthauens fällt in den April, seltener in den Anfang des Mai. … Im Mittel währt die Eisbedeckung 153 Tage oder rund 5 Monate. … Die längste Dauer der Eisdecke betrug 174 Tage, die kürzeste 109 Tage.“ Das Eis wächst von unten und schmilzt von unten durch die Erwärmung des Wassers: An der Eisoberfläche gibt es keine Wasserpfützen. Noch ein letztes Zitat aus Müllners limnologischer Studie zu Mächtigkeit, Volumen und Gewicht der Eisdecke an den drei Seen: „Wir können die Eisdecke unserer drei Seen ohne Bedenken als nahezu gleich betrachten und ihre eine durchschnittliche Mächtigkeit von 50 cm zuschreiben, so dass beispielsweise Ende Februar und anfangs März 1896 in den Seen eine Eismenge von 1.205.000 m³ oder 1.109.000.000 kg gespeichert war.“
Möglichst ein langes, gesundes und unbeschwertes Leben führen – das wünschen wir uns alle. Gene spielen da eine entscheidende Rolle, aber auch unser Lebensstil. Ernährung, Bewegung, Entspannung und Schlaf bilden die vier Säulen, die unsere Gesundheit positiv beeinflussen können. Wer sich also etwas Gutes tun will, sollte ihnen besondere Beachtung schenken.
Gesunder Lebensstil durch gesunde Ernährung.
Die Bewohner der japanischen Insel Okinawa gelten als das Volk mit der durchschnittlich längsten Lebenserwartung. Okinawa wird auch „die Insel der 100-Jährigen“ genannt. Eine besondere Rolle spielt dabei möglicherweise die Ernährung der Bewohner: viel Obst und Gemüse, Meeresfrüchte, Algen, Bitterlemone (Goya), wenig Fleisch, Fett und Zucker, keine weiterverarbeiteten Produkte und reichlich pflanzliche Proteine.
Die mediterrane Küche, auch Mittelmeerkost genannt, zählt zu den gesündesten Ernährungsweisen weltweit. Nicht überraschend ist: Sie unterscheidet sich gar nicht so sehr von den Ernährungsgewohnheiten der Inselbewohner Okinawas. Für die ursprünglich aus Süditalien und Griechenland stammende Küche ist vor allem typisch: viel Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, natives Olivenöl, wenig Milchprodukte und bevorzugt weißes Fleisch.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt:
• Essen Sie ausreichend Obst und Gemüse (5 Portionen am Tag).
• Verwenden Sie pflanzliche Öle statt Butter.
• Verzehren Sie nur wenig Fleisch (eher helles statt rotes Fleisch).
• Integrieren Sie Hülsenfrüchte (rote Linsen, Kichererbsen, Bohnen) in Ihren Speiseplan.
• Bevorzugen Sie Vollkornprodukte.
• Ganz wichtig: Trinken Sie immer ausreichend, damit die Organe mit genügend Flüssigkeit versorgt sind. Die DGE empfiehlt mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag.
Bewegung hält gesund
Wer sich viel bewegt, fördert maßgeblich seine Gesundheit. Sport stärkt die Abwehrkräfte, baut Stress ab und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes vor. Dabei muss man nicht direkt zum Leistungssportler werden. Schon ein kurzer Spaziergang täglich reicht aus, um die Lebenserwartung erheblich zu erhöhen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Norwegian School of Sports, die in einer Metanalyse acht Studien mit insgesamt über 36.000 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 63 Jahren und einem mittleren Beobachtungszeitraum von 5,8 Jahren auswerteten. Die Studie zeigte auch: Wer täglich mehr als 9,5 Stunden im Sitzen verbrachte, hatte ein erhöhtes Risiko, frühzeitig zu sterben.
Hier ein paar Tipps für mehr Mobilität im Alltag:
• Ausdauertraining wie Schwimmen oder Radfahren ist der ideale Sport für Anfänger. Es schont die Gelenke und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
• Spazierengehen in der Natur sorgt nicht nur für ausreichend Bewegung, sondern versorgt den Körper zudem mit frischer Luft.
• Statt dem Aufzug lieber die Treppe nehmen, um die Muskulatur zu stärken. So verringern Sie unter anderem auch das Sturzrisiko im Alter.
• Schrittzähler benutzen: Fast jedes Mobiltelefon hat einen integrierten Schrittzähler, der genau festhält, wie viel Sie sich am Tag bewegt haben. Nehmen Sie sich vor, rund 10.000 Schritte am Tag zu absolvieren.
Gesundheitsfaktor Stress: Entspannt durchs Leben
Im hektischen Alltag sind Stress und Überforderung keine Seltenheit. Und dies wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit aus. Wer einen gesunden Lebensstil pflegen will, sollte daher darauf achten, sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen, ausreichend zu entspannen und das eigene Stresslevel möglichst gering zu halten.
Denn ist man regelmäßig Stress ausgesetzt, befinden sich Körper und Geist in einem dauerhaften Alarmzustand. Die Folge: Man fühlt sich zunehmend erschöpft und zahlreiche Erkrankungen werden begünstigt. Verschiedene Entspannungsmethoden können helfen,
Alltagsstress zu reduzieren und das Wohlbefinden erheblich steigern, z.B. kräftigt Yoga nicht nur die Muskulatur und fördert die Gelenkigkeit, sondern wirkt sich durch gezielte Atemübungen und Yoga-Mantras positiv auf die Psyche aus. Einfach Abschalten und nichts tun, kann auch eine Entspannungsmethode sein. Nehmen Sie sich eine Auszeit aus der digitalen Welt legen Sie die Füße hoch und lassen die Gedanken schweifen.
Manchmal ist schon viel erreicht, wenn gestresste Personen ihre Zeitplanung überdenken und anpassen.
Tipps zum Zeitmanagement:
• Erledigen Sie erst die Dinge, die am dringlichsten sind. Häufig hilft es auch, zunächst mit den Aufgaben zu beginnen, die Sie leicht abschließen können.
• Erledigen Sie – wenn möglich – nur eine Aufgabe zurzeit. Kommen Sie nicht weiter, versuchen Sie sich an der nächsten Herausforderung.
• Wochen- und Tagespläne können helfen, die Aufgaben besser zu strukturieren. So behalten Sie immer den Überblick.
• Sind die Anforderungen und Aufgaben im zeitlichen Rahmen nicht machbar, versuchen Sie einen Kompromiss zu schließen oder die Aufgaben umzuverteilen.
Gesund durch Schlaf
Der Körper braucht Schlaf, um zu regenerieren. Unzureichender und schlechter Schlaf kann schwere Folgen für unsere Gesundheit haben. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerdebildern in Südtirol – ist aber für ein gesundes Leben unerlässlich.
Mit diesen Maßnahmen können Sie ihre Schlafhygiene verbessern:
• Achten Sie auf einen möglichst konsequenten Schlafrhythmus und richten Sie sich regelmäßige Schlafenszeiten ein. So bleibt die „Innere Uhr“ in Takt.
• Alkohol und Nikotin wirken sich negativ auf den Schlaf aus. Verzichten Sie daher möglichst auf diese Genussmittel am Abend.
• Auch die räumlichen Gegebenheiten wirken sich auf den Schlaf aus. In abgedunkelten Räumen schläft es sich besser, da im Dunkeln das sogenannte Schlafhormon Melatonin produziert wird. Sorgen Sie also dafür, kurz vor dem Schlafengehen das Licht auszumachen und die Vorhänge zu schließen. Außerdem sinnvoll: Schalten Sie am Abend grelle Beleuchtung ab.
• Benutzen Sie Tablet und Co. am Abend nur noch im Nachtmodus. Sonst stört das blauwellige Licht die Herstellung von Melatonin.
Was Sie außerdem tun können
Die vier Säulen Ernährung, Schlaf, Bewegung und Entspannung bilden die Basis für ein langes und gesundes Leben. Allerdings gibt es noch weitere Dinge, die Sie tun können, damit Sie auch im Alter noch fit sind. Ein regelmäßiges „Fitness-Training“ für das Gedächtnis hilft Ihnen zum Beispiel, geistig beweglich zu bleiben. „Ich packe meinen Koffer“ ist nicht nur ein beliebtes Kinderspiel, sondern regt auch die Hirnleistung an. Außerdem sollten wir immer wieder versuchen, etwas Neues zu lernen: eine Sprache, ein Instrument oder eine Sportart.
Und bei allem gilt: Bleiben Sie optimistisch. Eine positive Einstellung zu den Herausforderungen des Lebens sorgt für einen entspannteren Alltag – und fördert so unsere Gesundheit.
Quelle: AOK - Gesundheitsmagazin
Im Vinschgau sind viele Unternehmen beheimatet, die spannende Arbeitsplätze, Entwicklungsperspektiven, Karrieremöglichkeiten und gute Löhne bieten. Sicherheit, flexible Arbeitszeitmodelle und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, familiäres und angenehmes Betriebsklima und flache Hierarchien: Die Vinschger Betriebe bieten ihren Mitarbeitern ganz unterschiedliche Anreize.
Zur einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit tragen Benefits oder Zusatzleistungen bei. Sie können letztendlich im Wettbewerb um Mitarbeiter für eine Entscheidung ausschlaggebend sein. Außerdem sind sie für die Motivation und für eine gute Mitarbeiterbindung wichtig.
Eine Trendstudie „Arbeitgeberattraktivität im Wandel“ der Universität St. Gallen hat jüngst unter anderem untersucht, was Mitarbeitende von einem Unternehmen wegtreibt. Die Untersuchung differenziert dabei nach Geschlecht und Generation. Hier die Top 3 Attraktivitätskiller kurz beleuchtet, die Betriebe und vor allem Chefs tunlichst vermeiden sollten.
1. RESIGNATIVE TRÄGHEIT
Resignative Trägheit ist der Attraktivitätszerstörer Nummer eins. In einem Zustand resignativer Trägheit sind die Mitarbeitenden gleichgültig gegenüber der Entwicklung des Unternehmens. Sie wenden sich innerlich von den Zielen der Organisation ab. Sie wollen nichts mehr bewegen und verlieren ihren inneren Antrieb. Enttäuschung, Frustration und Indifferenz sind bei Mitarbeitenden in einem Klima resignativer Trägheit an der Tagesordnung. Das möchte keiner haben – die Attraktivität sinkt erheblich. Auslöser resignativer Trägheit können sein: zu wenig sichtbare Erfolge, langwierige, wenig erfolgreiche Veränderungsprozesse und/oder längere Phasen mäßiger Unternehmensleistungen. Mitarbeitende lieben Tempo und gute Ergebnisse.
2. ALTERSDISKRIMINIERUNG
Herrscht im Unternehmen ein Klima, das von altersdiskriminierendem Verhalten geprägt ist, wirkt sich dies stark negativ auf die Arbeitgeberattraktivität aus. Altersdiskriminierung bezeichnet jede Form von Ungleichbehandlung aufgrund des Alters – sowohl gegen jüngere als auch ältere Mitarbeitende. Die Ungleichbehandlung zeigt sich vor allem in Bereichen wie der Aufgabenzuteilung, dem Vorgesetzenverhalten und den Aufstiegsmöglichkeiten.
3. ZENTRALISIERUNG
Ebenfalls beschädigt eine starke Zentralisierung innerhalb der Organisation die Arbeitgeberattraktivität enorm. Herrschen ausgeprägte hierarchische Strukturen oder muss jede Handlung und Entscheidung zunächst von höherer Stelle oder gar von mehreren höheren Stellen bewilligt werden, hemmt das sowohl die Produktivität als auch die Innovationskraft und die Effizienz eines Unternehmens. In der Folge sind Mitarbeitende zunehmend frustriert, weil sie den Eindruck haben, ihnen wird keine Autonomie gegeben oder es bestehen Zweifel an ihrer Kompetenz.
schreibt Thomas Bernhard in seinem Roman Midland in Stilfs. Was er damit meint, ist verwirrend; deutlich wird es vielleicht durch die „Karrnerlieder“.
Der Maler und Dichter Luis Stefan Stecher fuhr zusammen mit Fernsehjournalisten aus Wien in Richtung Tirol, wobei über einen geplanten Vinschgau - Film gesprochen wurde; mitgedacht hat auch der aus Stilfs gebürtige Kulturkritiker Dr. Leonhard Paulmichl. Auf seine und des Intendanten Frage nach typischen Liedern antwortet der Luis: „Es gibt sie aber nicht, die Vinschger Lieder!“
Auf dieses Nein entgegnet der Intendant: „Dann machen sie welche!“
Entstanden sind darauf die „Karrnerlieder“, als kleine Kunstwerke des Hinhörens. Adeliges aus dem Schatz der Vinschger Mundart. Eine Perlenschnur aus Lebensweisheiten. Weil der Luis in sich hineinhören konnte, auf die Stimme seiner Mutter, seiner Laaser Freunde und Nachbarn. Entstanden aus Übermut.
Selbst die Eier, die der Luis Stefan Stecher wegen der Steilheit von „Faslar“ poetisch auf den Stilfser Kirchplatz rollen lässt, sind mit im Spiel. In einem seiner Gedichte lässt er sogar die Vögel sich gegenseitig bestehlen. Zum Volkslied geworden ist das Lied:
MEIN MADELE, MAI TSCHUURELE, MAI RUTSCHLTZ PAALAPIRL, OLLZ, WOOSDR SUI DRZEILN WÄRN, HOT OLM A HINTRTIIRL
(Mein Mädchen, mein zerzaustes, lockiges Palabirchen, alles was sie dir erzählen werden, hat immer eine Hintertür – die Früchte des Palabirnbaumes sind eine Vinschger Besonderheit und dienten als Süßstoff).
Zum bunten Leben der aus Not zum Wanderhandel und zum Flickhandwerk gezwungenen Obervinschger Bürger, die meist aus Tartsch oder Stilfs stammten, gehört auch die Musik. Mit dem Vieh-, Obst- und Weinhandel und mit einem Karren durch das Land ziehend, befand sich oft mehr als die Hälfte der Dorfbewohner auf Wanderschaft.
Als ich mich an einem Herbstabend dem eng verbauten Stilfs näherte, lag bereits ein satter Schatten im Tal des „Tramentanbaches“. Er wird auch Schmiedbach genannt und umfließt die Bodenäcker. Die kleinen Ackerflächen werden von „Waalen“ und „Ilzen“ durchzogen, das sind dünenartige Aufschwemmungen, über die das Wasser verteilt wurde. In einem der Karrnerlieder heißt es: AF SCHTILZ AFFAN ILZ HUKKT A POSSLTE GRAATSCH.
(Auf einem Schwemmkegel bei Stilfs hockt ein runzliger Tannenhäher.)
Wichtig war auch das Theaterspielen. In einem Bühnenstück von Toni Bernhart unterhalten sich strickende Frauen über die Notwendigkeit, in Stilfs ein Fernglas, einen „Gugger“ zu besitzen. Um die Nachbarschaft, wie aus einer Opernloge, auszuspähen.
Aber „Stilfs ist nichts“ ... Vorbei an herbstlich leuchtenden Lärchen, erkennbar nur noch die Umrisse lehmiger Moränen. Die großen „Gletscherzungen“, die der Laaser Künstler Jörg Hofer im Haus der Karin Dalla Torre ausstellt, diese Leinwände kommen aus einem Traumreich, in dem nicht die Gier, sondern nur die Farbe als
weibliche Königin herrscht.
Ihr, der Karin, die viel bewegt,
widme ich dieses Bild. Es zeigt Stilfs, das ein Nichts ist, wie der grimmige Dichter Thomas Bernhard meint. Wobei er zu bemerken vergisst, dass sich die Verzweigungen der Waale musikalisch bewegen, als Aufbau einer Fuge ...
Aus Stilfs stammt auch der Organist und Komponist Professor Herbert Paulmichl. Ob er einst auf den Bodenäckern gehütet oder die Wiesen bewässert hat?
Hans Wielander
Prad - Was ist Kunst, was ist nicht Kunst? Darüber machte sich Wunibald Wallnöfer Gedanken, nachdem ihn Annegret Polin gebeten hatte, mit ihr die Vernissage ihrer Bilderausstellung als Laudator zu eröffnen. Wallnöfer bemühte die Erklärungen in einem Kinderlexikon und kam zum Schluss: „Das Wort Kunst kommt von können - und die Annegret kann was. Sie beherrscht ihren Job als Pflegerin und Verantwortliche im Seniorenwohnheim St. Antonius in Prad. Sie kann malen und traut sich was.“ Zahlreiche Gäste waren kürzlich zur Ausstellungseröffnung in den Hauptsitz der Raiffeisenkasse Prad-Taufers gekommen, wo sie vom Filialleiter Andreas Nigg begrüßt wurden. „Unsere Genossenschaftsbank ist immer wieder bereit Ausstellungen zu ermöglichen und Künstler:innen ein Forum zu bieten, wo sie ihre Arbeiten präsentieren können. Annegret hatte 2010 mit dem Malen begonnen und sich bei Kursen weitergebildet. Ihre Bilder beeindrucken durch bunte Farbkompositionen. Ihr neuestes Werk, eine bunte Blumenkombination, besticht durch eine neue Leichtigkeit, beeinflusst von ihrem „Camino“ im Apennin im vergangenen Sommer. Die Ausstellung im Raikagebäude von Prad ist noch bis zum 28. Oktober 2022 zu sehen. (mds)