Großraubwild: LR Schuler im Austausch mit bäuerlichen Vertretern

Beim Treffen von Landesrat Schuler (3.v.l.) und Bauernvertretern einigte man sich auf gemeinsame Schritte für mehr Herdenschutz in Südtirol. (Foto: LPA/Noemi Prinoth) Beim Treffen von Landesrat Schuler (3.v.l.) und Bauernvertretern einigte man sich auf gemeinsame Schritte für mehr Herdenschutz in Südtirol. (Foto: LPA/Noemi Prinoth)

Über die Chancen und Risiken des Herdenschutzes hat sich Landesrat Arnold Schuler heute (17. Februar) mit den Vertretern des Südtiroler Bauernbundes und der Kleintierzuchtverbände ausgetauscht.

Die Möglichkeiten zur Regulierung der Wolfspopulation und die entsprechenden Voraussetzungen waren das Thema eines Treffens, zu dem Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler die Vertretungen des Südtiroler Bauernbundes und der Kleintierzuchtverbände geladen hatte.

Bekanntlich haben in den vergangenen Jahren Großraubtiere immer wieder Schäden an Nutztieren auf Südtirols Almen verursacht, was zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten für die Landwirte und Landwirtinnen führt. Im Jahr 2022 wurden 29 Wölfe in Südtirol genetisch nachgewiesen, wie aus einer Erhebung des Landesamtes für Jagd und Fischerei hervorgeht.

Entnahme nur unter Bedingungen der EU

Oberstes Ziel sei deshalb laut Schuler eine Regulierung der Wolfspopulation. Derzeit sei aber nur eine Entnahme von Einzeltieren möglich. "Damit wir eine Genehmigung für einen Abschuss erhalten, gibt die EU unterschiedliche Bedingungen vor, die eingehalten werden müssen", informierte der Landesrat. Ein effektiver Herdenschutz ist eine davon. Durch finanzielle Unterstützung, Schulungen und Beratung können die Landwirte solche Maßnahmen ergreifen.

Einigung: Gemeinsam Voraussetzungen für Herdenschutz schaffen

Man sei sich bewusst, dass das Gelände und die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Südtirol Schwierigkeiten für einen effektiven Herdenschutz darstellen können, meinten die Teilnehmer des Treffens unisono. "Abgesehen von den logistischen Herausforderungen haben bisher leider auch dort, wo es möglich wäre, wenige Landwirte diese Maßnahmen umgesetzt", sagt der Landesrat. Ein Nachweis von erfolgten Herdenschutzmaßnahmen sei jedoch unerlässlich. Die Anwesenden haben sich abschließend darauf geeinigt, sich gemeinsam dafür einsetzen zu wollen: Die Politik schafft auch für Herdenschutzmaßnahmen auf Heimweiden künftig die finanziellen Rahmenbedingungen, die Landesabteilung Forstwirtschaft steht beratend zur Seite und die Vertreter der Landwirtinnen und Landwirte schaffen Bewusstsein dafür, dass Herdenschutz eine Voraussetzung ist, damit eine Entnahme erfolgen kann.

Weidehaltung wichtig für Landwirtschaft 

Die Weidehaltung von Nutztieren ist in Südtirol weit verbreitet und spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Landwirtschaft und Landschaftspflege. Auf über 1400 Almen werden jährlich ungefähr 47.000 Rinder, 29.000 Schafe, 12.500 Ziegen und 15.000 Pferde aufgetrieben. "Die Weidehaltung ist von außerordentlicher Bedeutung und es liegt im allgemeinen Interesse, dass alles unternommen wird, damit diese erhalten bleibt", unterstreicht Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler.

np

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