Der Rat für deutsche Rechtschreibung, der als Regulierungsinstitution über die Rechtschreibung des Standardhochdeutschen wacht, ist in Bozen zusammengekommen.
Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist die maßgebende Instanz in Fragen der deutschen Recht- schreibung und gibt mit dem amtlichen Regelwerk das Referenzwerk für die deutsche Rechtschreibung heraus. Aufgabe des Rates für deutsche Rechtschreibung ist es, die deutsche Rechtschreibung zu beobachten, sie behutsam weiterzuentwickeln und deren Einheitlichkeit zu bewahren.
Am vergangenen Freitag (30. September) hat der Rat für deutsche Rechtschreibung in Südtirol, und zwar im Landhaus 1 in Bozen, getagt. Es war das dritte Mal, dass der Rat südlich des Brenners zusammengekommen ist: zuvor hatten im Jahr 2009 eine Ratssitzung in Bozen stattgefunden und 2015 in Brixen.
Südtirol gehört diesem Gremium seit 2005 an. Der damalige Bildungslandesrat Otto Saurer hatte sich für eine Vertretung Südtirols im Rat stark gemacht. Der Direktor des Pädagogischen Instituts (heute Pädagogische Abteilung), Rudolf Meraner, garantierte diese Vertretung bis 2018. Vor vier Jahren hat seine Nachfolgerin, die derzeitige Direktorin der Pädagogischen Abteilung, Gertrud Verdorfer, diese Aufgabe übernommen. Direktorin Verdorfer betont, dass die Mitarbeit in diesem Gremium für Südtirol angesichts der Situation als Sprachminderheit im Staatsgebiet sehr wichtig sei: "Damit wird die Anbindung an den deutschen Sprachraum gestärkt und das Eingebundensein in die Entwicklung der deutschen Sprache über die Rechtschreibregelung gewahrt."
Im Rat für deutsche Rechtschreibung arbeiten 41 Mitglieder aus sieben Ländern zusammen. Sie treffen sich zweimal jährlich zu Sitzungen des Gesamtgremiums. Teilbereiche des Arbeitsauftrags werden jeweils in Untergruppen bearbeitet und im Rat diskutiert, wo auch die Entscheidungen fallen beziehungsweise die Beschlüsse gefasst werden.
Die Geschäftsstelle des Rates ist am Institut für deutsche Sprache in Mannheim eingerichtet. Von dort aus werden die Arbeiten koordiniert. Auch finden dort meist die Ratssitzungen statt.
red/jw
Vinschgau/Südtirol - Dorothea Kurz hat die Initiative ergriffen, Wünsche, Unmut, Überforderungen und Vorschläge in den Reihen der Pflegekräfte und Angestellten des Sanitätsbetriebes zu sammeln, zu bündeln und an die Politik und an die Verwaltungsspitzen des Sanitätsbetriebes weiterzuleiten. Kurz arbeitet als Krankenschwester auf der Mutter-Kind-Abteilung im Krankenhaus Schlanders.
von Erwin Bernhart
Der Gang in die Öffentlichkeit ist ein Ventil, ein höchst notwendiges. Wenn es auch keine unmittelbare Lösung sein kann. Unter den Mitarbeiter:innen im Sanitätsbetrieb brodelt es: Unmut, Resignation, Mutlosigkeit, auch Wut. Der vorhandene Rest an Motivation, an Arbeitsmoral bedarf höchster Beachtung und Pflege.
Was ist los hinter den Kulissen, was ist los mit den Pflegekräften, mit den Krankenschwestern, mit den Hilfskräften, mit den nichtärzlichen Angestellten im Sanitätsbetrieb? Und was den Vinschgau betrifft, wie geht es dem Personal, vor allem das nichtärztliche im Krankenhaus Schlanders? Man erinnere sich: Vor zwei Jahren wurden - in der beängstigenden Corona-Zeit - Ärzte, Krankenpfleger:innen, Koordinator:innen allseits beklatscht.
Die Krankenpfleger:innen sind zur Zeit an ihr Grenzen angelangt. Und sie wollen das der Gesellschaft mitteilen. Die Pandemie hat in der ersten Phase die Leute in den Krankenhäusern zusammengeschweißt - alle haben auf Anschlag für das Wohl der Patienten unter schwierigsten Bedingungen gerackert.
Dann kam die römische Impfpflicht für das Krankenhauspersonal und diese Impfpflicht hat entzweit, hat Gräben geöffnet. Jene, die sich nicht haben impfen lassen wollen, wurden suspendiert. Die Impfwilligen mussten und müssen die Lücken durch Mehraufwand an Arbeit schließen. Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Laborkräfte, Putzpersonal - mehr oder weniger alle am Anschlag. Und dem Krankenhauspersonal macht zu schaffen, dass eine große Pensionierungswelle ansteht.
Dorothea Kurz, Krankenschwester auf der Mutter-Kind-Abteilung am Krankenhaus Schlanders, hat sich ein Herz gefasst und die Nöte, die Ängste, die Überforderungen und auch die Lösungsvorschläge und die Forderungen des Sanitätspersonals erhoben. Mit einem Brief (sh. rechte Seite), der von mehr als 200 Bediensteten unterzeichnet ist und an den Landeshauptmann, an die Spitze des Sanitätsbetriebes, an die Landtagsabgeordneten und an Bürgermeister im Mai dieses Jahres verschickt worden ist, hat Kurz die Befindlichkeiten in den Krankenhäusern komprimiert. Zurückgemeldet hat sich Franz Ploner und Elisabeth Rieder vom Team K. Sonst niemand aus den Reihen der Politik. Der KVW Vinschgau um den Vorsitzenden Heinrich Fliri ist um Vermittlung bemüht. LH Arno Kompatscher hat als zuständiger Sanitätslandesrat zwei Termine in Schlanders absagen müssen. Am 2. November soll Kompatscher kommen.
Vertiefte und aufschlussreiche Einblicke hat auch ein Fragebogen ergeben, den mehr als 270 Angestellte akribisch ausgefüllt haben und der dem Vinschgerwind vorliegt. 57% der Teilnehmer kommen aus dem Sanitätsbetrieb Meran, 19,9% aus Brixen, 14% aus Bruneck und 9,2% aus Bozen. Auch dieser Fragebogen ist der Sanitätsspitze bekannt.
Von den 25 Fragen zu Problemen und den 22 Fragen zu Lösungsvorschlägen fasst der Vinschgerwind zwei in Form von Grafiken zusammen. Wenn bei der Feststellung: „Der Führungsstil des Südt. Sanitätsbetriebes ist weder motivierend noch wertschätzend“ von 270 Antworten 84,8 % mit „ich stimme zu“ und 10,7% mit „ich stimme eher zu“ votieren, ist das alarmierend und der Sanitätsspitze dürften die Ohren wackeln.
Alarmierend dürften auch die Antworten auf „Ich habe bereits daran gedacht mir eine andere Arbeitsstelle zu suchen“ sein. Wenn von 269 Teilnehmenden 162 (60%) mit „ich stimme zu“ und weitere 42 (15,6%) ich stimme eher zu“ sagen, dann scheint eine Art innere Immigration eingesetzt zu haben. Dorotehea Kurz bringt es auf den Punkt: „Die müssen auf die schauen, die da sind.“ Wertschätzung, Einbindung in Entscheidungen, Lohnerhöhung, Lösungen bei Arbeitszeiten... die vielen Vorschläge von der Sanitätsbasis sind, will man Ruhe und gediegene Arbeitsmoral in die Krankenhäuser zurückbringen, wohl ernst zu nehmen.
Brief an LH Arno Kompatscher, an die Sanitässpitze, an alle Landtagsabgeordneten, an die BM von Schlanders, Latsch und Laas vom Mai 2022
Nunmehr sind wir MitarbeiterInnen im Pflegebereich seit zweieinhalb Jahren mit dem Problem der Corona-Pandemie konfrontiert und es ist nicht gelogen, wenn wir behaupten, dass vor allem die Pfegekräfte auf den Abteilungen und auch die soziosanitären Hilfskräfte dadurch mit einem enormen Mehraufwand an Arbeit, sowie mit einer gewaltigen physischen und psychischen Belastung zurechtkommen mussten. Inzwischen kam noch das Problem des MitarbeiterInnen-Verlusts durch die vorgeschriebene Impfpflicht dazu, was zu einer unbeschreiblich großen Belastungsprobe für die verschiedenen Berufsgruppen auf den Abteilungen und in den mannigfaltigen Diensten geworden ist. Die Leistung unzählbarer Überstunden gehört mittlerweile für jede/n ganz still und leise, abseits aller öffentlichen Diskussionen, zur Normalität des Berufsalltages. Nun stehen wir vor dem Sommerurlaub und stellen uns mit berechtigten Ängsten die bange Frage, wie das zu bewältigen sein wird, wissend, dass weitere Suspendierungen (MitarbeiterInnen haben entsprechende Mitteilung bereits erhalten!) bevorstehen. Muss das wirklich so sein, wenn alle anderen Berufsgruppen im Land inzwischen ihrer Arbeit nachgehen dürfen, ohne geimpft zu sein? ErzieherInnen und Lehrkräfte haben ebenfalls einen direkten Kontakt zu Personen, welche gefährdet und immungeschwächt sind (z.B. Kindertagesstätten mit der Betreuung von Babys udn Kleinkindern). Wieso gilt diese Regelung nur noch für Berufsgruppen im Gesundheitswesen, zumal jene MitarbeiterInnen, welchen jetzt die Suspendierung bevorsteht, alle zweimal geimpft sind, zum Teil sogar die Genesung hinter sich haben und dazu bereit sind, sich regelmäßigen Testungen zu unterziehen? Für alle Menschen im Staat gilt nach Genesung eine Frist von sechs Monaten, in welcher sie sich frei und ohne Einschränkungen bewegen dürfen. Für uns gilt nach wie vor die Pflicht, sich drei Monate nach der Genesung boostern zu lassen oder suspendiert zu werden. Irgendwann verliert man das Verständnis für die dahinterstehende Logik. So kann es nicht weitergehen in einem System, das für die gesamte Bevölkerung von größter Relevanz ist und das schon lange nur noch am Limit und aufgrund einer nicht zu unterschätzenden Opferbereitschaft der Angestellten funktioniert. Wir sind überzeugt, dass sich das Gesundheitswesen keine weiteren MitarbeiterInnenverluste im Pflegebereich mehr leisten kann, darum wollen wir mit unseren Unterschriften ein gemeinsames Zeichen dafür setzen, dass es genug ist und wir so nicht mehr weitermachen können und wollen. Uns sind die hilfsbedürftigen Mitmenschen ein Herzensanliegen, wir möchten sie weiterhin gut betreuen und begleiten, aber dazu müssen auch wir MitarbeiterInnen gesund bleiben und die Möglichkeit haben, in stabilen Teams, mit geregelten Verhältnissen und in einer Atmosphäre von Sicherheit arbeiten zu können. Wenn wir mit Bauchschmerzen jeden Tag neu darauf hoffen müssen, dass alle MitarbeiterInnen, die auf dem Plan stehen, auch tatsächlich am Arbeitsplatz erscheinen, dass niemand ausfällt, weil er krank oder suspendiert wird, ist das eine Überforderung, die nicht länger tragbar und zumutbar für uns ist. Wir appellieren an das Verständnis der Sanitätsverwaltung, des Sanitätsdirektors, der Politik, des Landeshauptmannes, der Gewerkschaften und Verbände mit der Bitte unsere Not zu sehen, uns entgegenzukommen und gemeinsam mit uns eine konstruktive Lösung zu erarbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
die Pflegekräft und andere Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen und Diensten im Südtiroler Sanitätsbetrieb
(200 Unterschriften)
Naturns - Nicht leicht haben es die Naturnser Gemeindeverwalter. Die steigenden Energiekosten machen es nötig, den gesamten Gemeindehaushalt gründlich zu durchforsten. Wenn die Preise so blieben und der Energieverbrauch der gemeindeeigenen Strukturen bis Ende des Jahres in etwa so sein werde, wie in den vergangenen Jahren, müssten rund 637.000 Euro zusätzlich aufgebracht werden. In einer Haushaltsänderung hat man bei der Ratssitzung am 26. September vorerst 272.000 Euro für Energieausgaben vorgesehen. Also bleiben noch 365.000 Euro offen. Es gebe Studien, um auf den Dächern des Pflegeheimes, des Rathauses und des Schulzentrums Photovoltaikanlagen zu errichten, sagte BM Zeno Christanell. Die Sanierung des Erlebnisbades laufe derzeit, das Ausführungprojekt für eine neue Hackschnitzelanlage stehe und man wolle demnächst mit den Ausschreibungen starten. Verworfen hat man ein geplantes gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, welches im Haushalt mit 100.000 Euro veranschlagt war. Zudem habe man für die Gemeindegebäude Energiespartipps ausgearbeitet.
Auf der Einnahmenseite konnte man 230.000 Euro Strafzahlungen in der Causa „Saumoar“ verbuchen und den Fall damit ad acta legen. Der alte „Saumoar“ ist abgerissen. Trotzdem, so BM Zeno Christanell, behänge beim Staatsrat noch ein Verfahren.
Zu einem längeren Disput kam es in Sachen Neubau Recyclinghof. Astrid Tappeiner von der Liste Zukunft Naturns beanstandet, dass die Causa Recyclinghof hinausgeschoben werde und dass das zu Unmut in der Bevölkerung führe. BM Christanell und Referent Helmut Müller äußerten eigene Unzufriedenheit. Mittlerweile sei das Projekt Neubau Recyclinghof auf einen Kostenvoranschlag von 1,7 Millionen gewachsen. Das sei nicht leicht zu stemmen. Mit Plaus habe man einen gemeinsam Recyclinghof angeregt, dann haben sich die Plauser allerdings für einen eigenen Mini-Recyclinghof entschieden. Die Vorstellung der Gemeindeverwalter ist es, mit den Raumordnungsverträgen „Lahn“ und „Etschufer“ rund 1 Million Euro erzielen zu können und man hoffe auf einen Landesbeitrag von 500.000 Euro. Eine Zusage vom Land gebe es noch nicht. Demnächst will man den Planer Michael Hofer von Pohl&Partner in den Gemeinderat einladen und Hofer soll erklären, was gesetzlich notwendig ist und was man einsparen könnte. (eb)
Vom wind gefunden - Im September 2022 feierten die beiden großen ehemaligen Kolonialländer Indien und Brasilien ihre Unabhängigkeit. Am 7. September feierte Brasilien 200 Jahre Eigenständigkeit. Vor 75 Jahren, am 15. August 1947 wurde Indien nach 200 Jahren unabhängig von der britischen Kolonialherrschaft. Portugals Kronprinz Dom Pedro setzte sich am 7. September 1822 am Ufer des Ipiranga an die Spitze der brasilianischen Unabhängigkeitsbewegung. Im Gegensatz zu den spanischsprachigen Kolonien Lateinamerikas entstand in Brasilien keine neue Republik, sondern eine Monarchie. 1889 wurde Brasilien Republik mit einem oligarchischen System. Brasilien wurde 1964 bis 1985 vom Militär regiert. In 200 Jahren hat sich die vertikale Gesellschaftsordnung Brasiliens kaum verändert, auch wenn es immer wieder Modernisierungsschübe gab. Heute steht Brasilien erneut an einem Scheideweg: Wird es moderner oder schreitet es weiter zurück in die Vergangenheit? Vor 75 Jahren wurde das ehemalige British India unabhängig. Gleichzeitig wurde Britisch-Indien in zwei Teile geteilt: In das mehrheitlich hinduistische Indien und das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Pakistan. Die Folgen: Mehr als zehn Millionen Menschen auf beiden Seiten mussten fliehen, wurden umgesiedelt oder vertrieben. Es kam zu Gewaltexzessen, bei denen mindestens eine Million Menschen getötet wurden. Seit der Unabhängigkeit Indiens wuchs die Zahl seiner Einwohner von rund 340 Millionen auf heute 1,4 Milliarden. Indiens Wirtschaft zählt zu den am schnellsten wachsenden weltweit. Gleichzeitig leben Millionen Menschen in Armut. (hzg)
Mals - Die Gemeinde Mals hat seit 26. September 2022 einen beschlossenen Zivilschutzplan. Das von Toni Gögele von Securplan ausgearbeitete Dokument schreibt die Zuständigkeiten im Rahmen der vorhandenen Gesetzgebung genau fest. Im Gesetz gebe es die Beschreibung des „Notstandes“ und dabei habe die Autonome Provinz Südtirol primäre Zuständigkeit. Auf Gemeindebene ist es der Bürgermeister, der „alles tun und anordnen kann, um die Bevölkerung zu schützen.“ Der BM ist die Gemeindebehörde für den Zivilschutz. In der Hierarchie kommt dann der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr, der im Auftrag des BM handelt. Zero-Alfa-Bravo-Charlie sind die Beschreibungen des Zivilschutzstatus auf einer standardisierten vierstufigen Skala. Zero ist der Normalzustand, Alfa beschreibt eine Aufmerksamkeitsstufe, Bravo ist der Voralarm (der Voralarm wird ausgelöst, wenn ein Ereignis die Bevölkerung betrifft und einen koordinierten Einsatz erfordert) und Charlie ist die Alarmstufe (Eine Notlage ist aufgetreten, die betroffenen Zivilschutzzentren sind aktiviert, eine Katastrophenfall ist möglich). (eb)
Vinschgau - Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat über die BASIS rund 4 Millionen Euro aus dem PNRR-Fond zugesprochen bekommen: Ein öffentliches Gebäudeholzbauprojekt, ein Wassersparprojekt, die Gründung einer Energiegemeinschaft für die Installation von 1 Megawatt Photovoltaik, ein virtuelles Kraftwerk, Schnellladesäulen und einiges mehr sind im Plan.
Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat sich erfolgreich für die Finanzierung von Projekten im Rahmen des Nationalen Plans für Aufbau und Widerstandsfähigkeit (kurz PNRR) in der Kategorie Green Communities beworben und sich damit 4.086.200€ für die Umsetzung der im Rahmen der Antragsstellung vorgesehenen Projekte im Vinschgau gesichert.
In der Kategorie Green Communities konnten Projekte im Ausmaß von mind. zwei Mio. € bis max. 4,3 Mio. € eingereicht werden. Italienweit waren in diesem Rahmen eine Gesamtfinanzierung in Höhe von insgesamt 129 Mio. € vorgesehen. Bewerben konnten sich hierbei ausschließlich Gemeinden oder Einrichtungen des öffentlichen Rechts mit gemeindeübergreifender Ausrichtung wie Bezirksgemeinschaften oder entsprechende Konsortien. Die Bekanntmachung erfolgte am 30.06.2022 vom Vorsitz des Ministerrats – Abteilung für regionale Angelegenheiten und Autonomien – mit der Absicht mindestens dreißig Projekte auf der Grundlage von Plänen für nachhaltige Energie, Umwelt, wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu finanzieren. Die Abgabefrist endete am 16.08.2022.
BASIS Vinschgau hat im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Vinschgau die gemeinsame Erarbeitung der Themenschwerpunkte und die inhaltliche Ausarbeitung des Projektantrages übernommen. Italienweit wurden knapp 150 Projekte eingereicht und bewertet. Als alleingier Antragssteller in der Provinz Bozen konnte sich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit 35 weiteren Antragsstellern aus den verschiedenen Regionen Italiens erfolgreich durchsetzen und sicherte sich damit wertvolle Finanzmittel zur Realisierung nachhaltiger und ökologischer Projekte im Vinschgau.
Im Rahmen der Bezirksausschusssitzung, welche erstmals am 11.10.2022 im Seminarraum der BASIS Vinschgau stattfindet, werden die Arbeitspakete für die Umsetzung der Projekte besprochen und definiert. BASIS Vinschgau wird sich dabei um die fristgerechte Bearbeitung und Umsetzung der einzelnen Projekte kümmern, welche innerhalb 2026 mit abschließendem Bericht an das Ministerium endgültig abgeschlossen sein müssen.
Mit dem Projekt „Green Communities“ verfolgt der Bezirk Vinschgau das übergeordnete Ziel, die Bewirtschaftung und Nutzung lokaler Ressourcen wie Wasser und Holz zu verbessern und die Nutzung von Sonnenenergie zu steigern. Kurzfristige Ergebnisse und lang anhaltend positive Auswirkungen sollen die Investitionen bringen. (r)
Seit 1. September 2022 ist der Glurnser Unternehmer und dortige VizeBM Armin Windegger neuer Pächter des Despargeschäftes Weirather in Mals. Windegger, der bei Max Weirather Verkäufer gelernt hat und mittlerweile erfolgreich in der Recycling- und Abfallbranche tätig ist, diversifiziert damit sein Geschäftsfeld und denkt - neben der Konsolidierung des Geschäftes - bereits an einen möglichen Ausbau des bisher von Robert Weirather geführten „Das kleine Warenhaus“ in Mals.
Martell - Design Educates Award“ für den Marteller Plima-Schluchtenweg: Der Plima-Schluchtenweg im hinteren Martelltal weiß zu begeistern. Der Erlebnisweg im Talschluss wurde im Sommer 2017 eröffnet und zog seitdem zahlreiche Touristen und Einheimische in seinen Bann. Bei der Rundwanderung kommt man dem Plimabach und rauschenden Wasserfällen nahe, beeindruckend ist dabei auch die Hängebrücke.
Die Hängebrücke und die Aussichtspunkte am Panoramaweg am Talschluss des Martelltals sind eine Kooperation von tara Architekten und Pohl+Partner Ingenieure und wurden von der Gemeinde Martell in Auftrag gegeben. Das Planungsteam wurde dafür kürzlich mit dem „Design Educates Award“ prämiert. Dabei handelt es sich nicht um einen reinen Architekturpreis, sondern es werden Projekte prämiert, die auch einen bildungstechnischen Hintergrund haben.
„Die Herausforderung für uns als Designer bestand darin, Aussichtspunkte zu entwickeln, die genügend Sicherungselemente (Treppen, Geländer usw.) bieten, um die Sicherheit des Besuchers zu gewährleisten, und gleichzeitig das atemberaubende Erlebnis zu bewahren, das einem weiche Knie bereitet, wenn man sich langsam dem Rand der Schlucht nähert“, sagt Heike Pohl (Bild).
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Auf einige besondere Wahlverhalten im Vinschgau sei hingewiesen. Bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer und also im ehemaligen Revier von Albrecht Plangger haben sich Schnals mit 80,8%, Martell mit 78,4% und erstaunlicherweise Graun mit 70,8% der Stimmen als SVP-treueste Gemeinden erwiesen. 23,4% der Stimmen sind mit Wegmann-Effekt in Schluderns ans Team K gegangen, 20,9 % waren es in Laas, der Gemeinde der neuen SVP-Obmannstellvertreterin. In den Mittelpunktsgemeinden Mals, Latsch und Schlanders wurden je rund 20%, also ein Fünftel der Stimmen, für das Team K abgegeben. Der Team K Kandidat Franz Ploner fuhr insgesamt 19,64% der Stimmen ein. Renate Gebhard von der SVP geht mit insgesamt 57,41% der Stimmen in die Camera dei Deputati nach Rom. Interessant am Rande: Die Liste Vita als Sammelbecken der Impfgegner strich in Taufers 16% der Stimmen ein, in Glurns
14,8 % und in Mals 11,9%.
Bei den Senatswahlen blieben Schnals mit 71,6% und Martell mit 58,3% SVP-treu, Kastelbell überflügelte mit 59,13% das kleine Seitental. Die Konkurrenz, Markus Hafner für das Team K und Sabine Zoderer (Zabine) für die Freiheitlichen, punkteten in ihren Heimatgemeinden. 34,3 % der Malser Wähler:innen wählten Hafner (23,5 %waren es in Glurns, 23,27 in Taufers und 22,12 in Schluderns). In Partschins erhielt Zoderer mit 24% knapp ein Viertel der Stimmen (in Plaus 12,7, in Naturns 11,24 und in Schnals 11%. Julia Unterberger (SVP) bleibt mit insgesamt 47,8% der Stimmen Senatorin.
FahrRadTag in Naturns - Bereits seit vielen Jahren beteiligt sich die Marktgemeinde Naturns mit einer Sensibilisierungsaktion zum Thema Radfahren an der Europäischen Mobilitätswoche. Im Jahr 2022 wurde dabei das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelunkt gerückt und zu einem autofreien Sonntag aufgerufen. Das Pro Byke-Team lud gemeinsam mit Naturnser Vereinen und Organisationen zum „FahrRadTag“ im Ortszentrum von Naturns.
Vorfahrt für das Fahrrad hieß es am letzten Septembersonntag im Zentrum von Naturns. Die normalerweise stark befahrene Hauptstraße wurde vom Rathausparkplatz bis zur westlichen Kreuzung Schlossweg für den motorisierten Verkehr gesperrt. Viele Angebote zu Spiel und Spaß rund ums Rad wurden geboten und die Naturnser Familien eroberten den autofreien Straßenraum.
Das Pro Byke-Team stellte E-Bikes zur Testfahrt zur Verfügung, der VKE Naturns bot mit dem bekannten Spielebus einen Tummelplatz für die Kinder. Das Elki betreute die Kleinsten bei ihren ersten Fahrten mit den Bobbycars. Zur Übung der Balance und der Geschicklichkeit lud der SSV Naturns Raiffeisen mit einem Anfängerparcours der Sektion Einrad und einem Minikickerfeld der Sektion Fußball ein. Besonders Mutige konnten an der Kletterwand des AVS Untervinschgau ihre Geschicklichkeit erproben. Die Sektion Naturns des Weißen Kreuzes übte mit vielen Interessierten das richtige Verhalten im Notfall.
„Als Pro Byke-Team wollten wir in diesem Jahr auch auf die E-Mobilität eingehen und haben gemeinsam mit der Ortspolizei einen Infoflyer zur korrekten Nutzung der E-Roller erarbeitet. Außerdem stellten wir unser Förderangebot zum E-Bike-Leasing vor,“ berichten die Gemeindereferenten Florian Gruber und Astrid Pichler von den neuen Initiativen in Naturns. Die beiden zur Verfügung gestellten E-Citybikes wurden von vielen Interessierten ausprobiert.
„Der FahrRadTag ist in Naturns seit Jahren sehr beliebt. Die Zusammenarbeit mit unseren Vereinen sorgte in diesem Jahr auch trotz des mäßigen Wetters für eine tolle Beteiligung, es gab sehr viel Spaß und auch nützliche Information für unsere Familien von den Kleinsten bis zu den Großeltern,“ so das sehr zufriedene Fazit.