Die Dorfvereine von Vetzan öffnen die Dorfhütte und laden zum fröhlichen Beisammensein in der Weihnachtszeit: Samstag, 14.12. ab 15 Uhr (Sportverein + Singgruppe), Samstag, 21.12. ab 15 Uhr (Tuifl + Kirchenchor), gleichzeitig findet an diesem Tag ab 15 Uhr der Christbaumverkauf der FF Vetzan statt, am Samstag, 28.12. ab 15 Uhr (FF Vetzan) und am Dienstag, 31.12. findet ab 14 Uhr die Silvesterfete mit der FF Vetzan statt.
Forstbehörde erinnert an Verbot, in Wäldern in irgendeiner Weise Brände zu verursachen - Asche darf nicht in freier Natur entsorgt werden, sondern muss nach vollständiger Abkühlung in den Restmüll
BOZEN (LPA). "In den vergangenen Wochen wurden zwei Waldbrände in verschiedenen Landesteilen verzeichnet, obwohl die Brandgefahr derzeit nicht hoch ist", berichtet der Direktor des Landesamtes für Forstplanung in der Abteilung Forstwirtschaft Marco Pietrogiovanna: "Brandursache war heiße Asche, die am Straßenrand in bewaldeten Gebieten abgelagert worden war." Der Amtsdirektor erinnert daran, dass es verboten ist, in den Wäldern in irgendeiner Weise Brände zu verursachen.
Asche musss nach erfolgter Abkühlung im Restmüll entsorgt werden, heißt es vom Landesamt für Abfallwirtschaft.
Waldbrände, führt Amtsdirektor Pietrogiovanna aus, können langfristige Schäden an Waldökosystemen verursachen, da neben den Pflanzen oft auch humusreiche Bodenschichten verbrannt werden. Dies führt zu einem Verlust der Bodenfruchtbarkeit. Zudem wird das Gelände für Oberflächenerosion anfälliger, da Humus auch als Bindemittel zwischen den Bodenteilchen dient. Ohne Humus und ohne Vegetationsdecke erodiert der Regen die Böden leichter. Zudem erfordert das Löschen von Bränden den Einsatz erheblicher Ressourcen. Neben dem Landesforstkorps kommen auch die Freiwilligen Feuerwehren und fallweise auch Löschflugzeuge zum Einsatz.
Dieses Jahr war ein sehr regenreiches Jahr, resümiert Amtsdirektor Pietrogiovanna: Dennoch wurden auch in diesem Jahr wieder 26 Waldbrände in verschiedenen Gegenden in Südtirol registriert, von denen die meisten auf vom Menschen verursachte Ursachen zurückzuführen waren: entweder Brandstiftung (Pyromanie) oder fahrlässiges Verhalten, etwa durch Wegwerfen von Zigarettenstummeln, Entzünden von Feuer oder eben Ablagerung von Asche.
mac
FESA CUP “Europacup” & SWISS CUP
SCHLINIG – OBERVINSCHGAU – 6-7-8.12.2024
Federica Cassol und Giovanni Ticcò gewinnen den Sprint (Senioren) im Obervinschgau Italien feiert beim FESA Cup in Schlinig den Erfolg von Beatrice Laurent Marco Pinzanis dritter Platz bei den Junioren, Näff hat gewonnen Wetter für alle Geschmäcker und der morgige Intervallstart im Classic |
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Die erste Etappe des FESA-Cups 2024/2025 in Schlinig war spannend und abwechslungsreich: Am Morgen schneite es stark, was die Bedingungen beim Sprint-Free-Tech-Rennen zum Saisonauftakt erschwerte. Im Verlauf des Rennens wehte starker Wind. Das Wetter besserte sich jedoch im Verlauf des Tages, sodass die Finalisten bei Sonnenschein ins Ziel kamen. Am Nachmittag kehrten Schnee und Wind für das Rennen der Männer zurück. Federica Cassol und Giovanni Ticcò eröffneten die Rangliste der neuen „europäischen“ Saison, und auch bei den Junioren feierte Italien mit dem Erfolg von Beatrice Laurent und dem dritten Platz von Marco Pinzani. Bei den Seniorinnen gewann Federica Cassol aus dem Aostatal. Sie lief die beste Zeit in der Qualifikation, im Viertelfinale und im Halbfinale. In der letzten Runde gewann sie auf der 1,4 Kilometer langen Strecke im schneebedeckten Nordic Center Schlinig mit deutlichem Vorsprung vor Anna-Maria Dietze (GER) und Gina Del Rio (AND), der amtierenden Junioren-Weltmeisterin. "Diese Strecke liegt mir und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis." Cassol sagte, sie habe sehr gute Skier gehabt und bedankte sich bei der großartigen Arbeit der Skimänner. Cassol will nun so schnell wie möglich in den Weltcup kommen. Nadine Laurent aus dem Aosta-Tal und Maria Gismondi aus dem Trentino sind ebenfalls im Finale. Sie belegten die Plätze 5 und 6. Virginia Cena aus dem Aostatal schied im Halbfinale aus. Maria Eugenia Boccardi aus Rovereto und Martina Bellini und Laura Colombo aus Bergamo sind ebenfalls im Finale, schieden aber im Viertelfinale aus. Für Italiens Frauen war es auch in der Kadettenkategorie ein Fest, mit dem klaren Erfolg von Beatrice Laurent: Die Piemonteserin (FFGG) gewann nach der drittschnellsten Zeit in der Qualifikation alle Vorläufe, vom Viertelfinale bis zum Finale. Der Jahrgang 2005 stand vor der Französin Margot Tirloy und der Österreicherin Heidi Bucher ganz oben auf dem Podest. „Der Sprint war wirklich hart, das habe ich erwartet, weil ich die Strecke kenne. Ich habe von Anfang an versucht zu ziehen, gleich am ersten Anstieg. Ich habe mein Bestes gegeben und es ist mir gelungen, also bin ich zufrieden.“ Und dann kam der Schnee wieder... mehr Schneeregen fiel auf Schlinig, und begleitete die Qualifikation und das Rennen der Männer, das Giovanni Ticcò bei den Senioren und den Schweizer Isai Näff bei den U20 krönte. Beim Rennen der Senioren waren die italienischen Langläufer ganz vorne mit dabei. In der Qualifikationsrunde waren gleich 9 Italiener unter den ersten 30. Im Finale waren dann 5 von 6 Anwärtern auf den Sieg Italiener. In der "Bella" gewann Giovanni Ticcò von Fassa gegen seinen Teamkollegen Martino Carollo von Fiamme Oro. Giacomo Gabrielli von Fiammaggio (Armee) wurde Dritter. Der Sieger sagte auf der Ziellinie: "Ich bin sehr glücklich, meine Saison mit einem guten Sieg zu beginnen. Jetzt will ich bei der Tour de Ski gut abschneiden." Aksel Artusi aus Lecco und Mikael Abram aus dem Aostatal kamen auf die Plätze 5 und 6. Bei den Junioren glänzte der Schweizer Isai Näff, der sich von der Qualifikation bis zum Finale durchsetzte: Im Finale des Rennens im Nordic Center in Schlinig siegte er vor dem Deutschen Jakob Elias Moch und dem Friauler Marco Pinzani, der auf der windigen Ziellinie in Südtirol sagte, er sei „glücklich, denn vor dem Rennen hätte ich nicht gedacht, dass ich so gut abschneiden würde“. Auf den Plätzen 4 und 5 landeten außerdem der Trentiner Luca Ferrari und der Piemonteser Gabriele Matli, die den ersten Tag des FESA-Cups für das Gastgeberland zufriedenstellend abschlossen. Der morgige Tag beginnt um 9.30 Uhr mit dem Intervallrennen über 10 km in der klassischen Technik (5 km für die Juniorinnen). Der Obervinschgau ist bereit, mit den Rennen unter der Schirmherrschaft von Swiss Ski, aber mit der effizienten Organisation des ASC Sesvenna und der Ferienregion Obervinschgau einen weiteren großen Sporttag zu bieten.
Sprint FT - Männer 1 TICCO Giovanni ITA Gruppo Sportivo Fiamme Oro; 2 CAROLLO Martino ITA Gruppo Sportivo Fiamme Oro; 3 GABRIELLI Giacomo ITA C.S. Esercito; 4 COUPAT Sabin FRA Bessat Sports D Hiver; 5 ARTUSI Aksel ITA C.S. Esercito; 6 ABRAM Mikael ITA C.S. Esercito
Sprint FT - Männer U20 1 NAEFF Isai SUI Lischana Scuol; 2 MOCH Jakob Elias GER Wsv Insy; 3 PINZANI Marco ITA Gruppo Sciatori Fiamme Gialle: 4 FERRARI Luca ITA Gruppo Sportivo Fiamme Oro; 5 MATLI Gabriele ITA Gruppo Sciatori Fiamme Gialle; 6 KARNICAR Lovrenc SLO TSK Triglav Kranj
Sprint FT - Frauen 1 CASSOL Federica ITA C.S. Esercito; 2 DIETZE Anna-Maria GER Pulsschlag Ag Neuhausen; 3 DEL RIO Gina AND Nec; 4 KAELIN Marina SUI Alpina St. Moritz; 5 LAURENT Nadine ITA Gruppo Sportivo Fiamme Oro; 6 GISMONDI Maria ITA Gruppo Sportivo Fiamme Oro
Sprint FT - Frauen U20 1 LAURENT Beatrice ITA ITA Gruppo Sciatori Fiamme Gialle; 2 TIRLOY Margot FRA Club Des Sports La Clusaz; 3 BUCHER Heidi AUT Nordic Team Absam; 4 PATOIS Daphne FRA Club Des Sports La Feclaz; 5 CANTIENI Nina SUI Piz Ot Samedan; 6 GRUBER Ilaria SUI Alpina St. Moritz |
68,61 Prozent deutsch, 26,98 Prozent italienisch, 4,41 Prozent ladinisch – Landeshauptmann sieht im Ergebnis Bestätigung für funktionierendes Autonomiesystem
BOZEN (LPA). Vor fast genau einem Jahr, genauer am 4. Dezember 2023, wurde die Sprachgruppenzählung 2024 gestartet, die erstmals in zwei Phasen – zunächst online, dann mittels Papiererhebung – und getrennt von der Volks- und Wohnungszählung organisiert wurde. Im Juni wurde sie abgeschlossen und heute (6. Dezember) haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Direktor des Landesinstituts für Statistik ASTAT, Timon Gärtner, die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt. "Die Sprachgruppenzählung ist für das ASTAT die institutionell wichtigste Aufgabe", hielt ASTAT-Direktor Gärtner dabei fest. Aufgrund der neuen Abwicklungsform, musste man vor allem bei der Onlinephase innovativ arbeiten, bei der Papiererhebung sei die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den zahlreichen Erheberinnen und Erhebern entscheidend gewesen.
Abgegeben wurden 450.373 gültige Erklärungen, 1841 waren weiß, 1000 wurden für ungültig befunden und 115 Umschläge wurden leer ans ASTAT geschickt. Rund ein Drittel aller Teilnehmenden hat sich selbstständig online an der Zählung beteiligt, zwei Drittel über die klassische Papiererhebung. Die Auswertung hat ergeben, dass 68,61 Prozent der Südtiroler Bevölkerung der deutschen Sprachgruppe angehören oder sich dieser angliedern, 26,98 Prozent der italienischen Sprachgruppe und 4,41 Prozent der ladinischen Sprachgruppe. Die Stärke der deutschen Sprachgruppe hat im Vergleich zu 2011 um 0,80 Prozentpunkte abgenommen, jene der italienischen um 0,92 zugenommen und jene der ladinischen um 0,12 Prozentpunkte abgenommen.
"Das stabile Ergebnis ist ein Beleg dafür, dass das Autonomiesystem, das versucht, alle drei Sprachgruppen gleichermaßen zu unterstützen, funktioniert", hielt Landeshauptmann Kompatscher fest. Er dankte dabei allen Beteiligten, allen voran den Mitarbeitenden des ASTAT und der Südtirol Informatik AG SIAG, vor allem auch der gesamten Bevölkerung für die rege Teilnahme. Man habe für künftige Zählungen wertvolle Erfahrungen gesammelt, hielt ASTAT-Direktor Gärtner fest: "Vor allem zum Gebrauch der digitalen Identität wurde viel gelernt, wir haben hier Know-how gesammelt, das sich auch auf die anderen Dienste des Landes auswirken wird. Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass es gelungen ist, alle Bürgerinnen und Bürger jeder Altersklasse einzubinden."
Die Sprachgruppenstärke wurde auch nach Gemeinden erhoben. In 102 Gemeinden ist die deutsche Sprachgruppe mehrheitlich vertreten (Spitzenreiter: Moos in Passeier mit 99,52 Prozent), in 8 Gemeinden ist die ladinische Sprachgruppe in der Mehrheit (Spitzenreiter: Wengen mit 96,45 Prozent) und in 6 Gemeinden die italienische Sprachgruppe (Spitzenreiter: Bozen mit 74,71 Prozent). Die größten Verschiebungen gab es in Sterzing, wo die italienische Sprachgruppe um 6,13 Prozentpunkte zugenommen hat, während die deutsche und die ladinische Sprachgruppe um 5,98 beziehungsweise um 0,14 Prozentpunkte zurückgegangen sind.
Die Sprachgruppenzählung wirkt sich, wie im Autonomiestatut festgehalten, auf die Verteilung der Stellen im öffentlichen Dienst und auf die Besetzung von Kollegialorganen öffentlicher Körperschaften aus.
Alle Detailergebnisse nach Gemeinden sowie die Aufteilung der Stellen im öffentlichen Dienst und die Zusammensetzung der Kollegialorgane der öffentlichen Körperschaften sind in der astat info 56/Dezember 2024 nachzulesen.
Die Sicherheit, dass im Notfall jemand kommt und hilft, ist entscheidend für ein selbstbestimmtes und aktives Leben im Alter. Mit seinen Telenotrufsystemen ist das Weiße Kreuz seit nunmehr 30 Jahren an der Seite von Menschen, die zwar unabhängig bleiben, sich aber dennoch geschützt wissen möchten. Fast 10.000 Frauen und Männer haben in den vergangenen drei Jahrzehnten von diesem Begleitangebot Gebrauch gemacht. Die Tendenz ist steigend.
Zuhause leben und dabei möglichst unabhängig und aktiv bleiben, ist mit steigendem Alter nicht mehr so selbstverständlich wie in jungen Jahren. Körperliche Gebrechen und Krankheiten nehmen zu, auch das Unfallrisiko steigt. Umso wichtiger werden zusätzliche Hilfsmittel und Angebote wie die Telenotrufsysteme, die das Weiße Kreuz seit nunmehr drei Jahrzehnten anbietet.
Während anfangs jährlich rund 500 Menschen über den Telenotruf betreut wurden, nutzen derzeit über 2.300 Menschen in Südtirol den Dienst des Weißen Kreuzes. Die meisten sind zwischen 70 und 100 Jahre alt, aber auch jüngere Menschen, die besonderen Schutz brauche, vertrauen auf das Angebot des Landesrettungsvereins. Sie tragen rund um die Uhr einen kleinen Sender, mit dem sie bei Bedarf mit einem einfachen Knopfdruck Hilfe holen können – nicht nur zuhause sondern auch unterwegs. Im vergangenen Jahr wurde so über 14.000 Mal das Weißen Kreuz allarmiert. 1.450 Mal musste daraufhin ein Rettungswagen ausrücken. „Ein Sturz in der Badewanne, plötzliches Unwohlsein oder ein Unfall bei einem Spaziergang im Grünen können schnell passieren. Dann ist es wichtig, dass schnell Hilfe kommt, egal wo sich die betroffene Person befindet“, erklärt Alexander Schmid, der Präsident des Weißen Kreuzes.
Gestartet ist der Telenotruf im Herbst 1994. Die ersten Geräte waren noch an das Haustelefon angeschlossen und sehr sperrig. Mit der Zeit wurden sie kleiner und handlicher. Heute verwendet das Weiße Kreuz mobile Geräte mit eigenen Lokalisierungssystemen, die auch außerhalb der eigenen vier Wände funktionieren.
„Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen und der steigenden Lebenserwartung werden Begleitsysteme wie der Telenotruf in Südtirol immer wichtiger werden. Für uns heißt das, dass wir auf dem Laufenden bleiben und unser Angebot ständig weiterentwickeln müssen. Es ist eine Herausforderung, der wir uns stellen wollen. Denn nur so können wir den Menschen in Südtirol den Schutz bieten, den sie brauchen, und ihren Angehörigen die Sicherheit, dass im Notfall jemand da ist“, betont Direktor Ivo Bonamico.
Wie wichtig dieses Angebot ist, hat sich erst kürzlich wieder gezeigt. Über das Telenotrufsystem konnten die Sanitäter des Weißen Kreuzes eine Frau rechtzeitig erreichen, die allein unterwegs war und einen Krampfanfall erlitten hatte. Mit dem Notrufgerät schaffte sie es gerade noch, die Einsatzzentrale des Weißen Kreuzes zu alarmieren, welche dann ein Rettungsteam direkt zum Notfallort lotsen konnte.
FESA CUP “Europacup” & SWISS CUP
SCHLINIG – OBERVINSCHGAU – 6-7-8.12.2024
In Schlinig im oberen Vinschgau sind die Langlaufloipen in Weiß gehüllt. Athleten aus 29 Nationen sind am Start, darunter Brasilien, Iran, Taipeh, Thailand und Australien. Vorhersagen sind schwierig, aber die Italiener streben im Sprint, Einzel- und Massenstart das Podest an. Ein Swiss-Ski-Rennen veranstaltet vom ASC Sesvenna und der Ferienregion Obervinschgau |
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Schlinig, am oberen Ende des gleichnamigen Tales gelegen, das im Obervinschgau über Burgeis zum Schlinigpass hinaufführt, wird für einige Tage zum Zentrum des Langlaufsports. Von Freitag, 6. Dezember, bis Sonntag, 8. Dezember, versammeln sich die besten Langläufer Europas und darüber hinaus im 1.800 Meter hoch gelegenen Dorf Schlinig. 29 Nationen haben sich angemeldet, mit Ausnahme derjenigen die am Weltcup in Skandinavien teilnehmen. Eine Rekordzahl von Nationen für das Rennen im oberen Vinschgau, darunter auch einige Formationen wie: Andorra, Argentinien, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Estland, Frankreich, Irland, Israel, Italien, Kroatien, Libanon, Liechtenstein, Nordmazedonien, Mongolei, Norwegen, Österreich, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweiz, Tschechien, Ungarn, Brasilien, Iran, Taipeh, Thailand und Australien. Zu diesem Anlass präsentiert sich Schlinig von seiner schönsten Seite, ganz in Weiß gehüllt und mit einer frischen Schneedecke bedeckt. Die Pisten befinden sich auf den Wiesen des Nordic Ski Centers - praktisch im Dorf - und sind zusätzlich mit einer kompakten Kunstschneedecke versehen, um Wettkämpfe auf höchstem Niveau zu garantieren. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Swiss Ski, die Organisation obliegt jedoch dem ASC Sesvenna und der Ferienregion Obervinschgau, die eng mit dem Schweizer Verband zusammenarbeiten. Das Nordic Ski Center in Schlinig, das zum Skigebiet Watles gehört, bietet bereits hervorragende Bedingungen. Dort werden die Rennen der Senioren sowie der U20 (weiblich und männlich) ausgetragen. Das anspruchsvolle Programm beginnt am Freitag, 6. Dezember, mit einem Sprint in der freien Technik und wird am Samstag mit einem Intervallstart in der klassischen Technik über eine Distanz von 10 km fortgesetzt. Für die Kategorie U20 weiblich ist die Strecke etwas kürzer. Den Abschluss bildet am Sonntag, 8. Dezember, ein Massenstart (Skating) über 15 km für die Herren der Seniorenklasse und über 10 km für die Damen und Herren der U20-Klasse. Über 400 Athletinnen und Athleten sind beim ersten FESA-Cup der Saison am Start. Schaut man sich die Namen der Athleten an, so gibt es viele Italiener, die sich einen Platz auf dem Podium oder direkt dahinter ausrechnen können: Alessio Romano (Carabinieri), Davide Negroni und Gabriele Matli (FFGG) bei den Junioren müssen sich mit Tim König Todesco (ASV Sesvenna), Matteo Piazzi, Luca Pietroboni und Federico Pozzi messen und achten sollte man auch auf den starken Mongolen Kuhslen Ariunjargal, der mit der WM-Goldmedaille im Sprint Skiroll um den Hals vor allem im Rennen am Freitag eine große Gefahr darstellen könnte Bei den Senioren richten sich alle Augen auf den Deutschen Thomas Bing, ein exzellenter Langläufer, der bei den Distanzrennen den Unterschied ausmachen könnte. Auch der Schweizer Jon-Fadri Nufer wird ein Wörtchen mitreden wollen, während bei den Italienern der Südtiroler Dietmar Nöckler (FFOO) und der Trentiner Giandomenico Salvadori (FFGG), aber auch die Träger der Sportzentren Esercito, Carabinieri, Fiamme Gialle und Fiamme Oro stark vertreten sind. Simone Mocellini, der unter Vorbehalt an den Start gegangen war und auf das Okay der Ärzte wartete, wollte zumindest am Ende des Wochenendes wieder an den Start gehen. Bei den Damen gab es eine starke Beteiligung der heimischen Athleten, darunter die Schwestern Folie mit Marit (FFGG) und Ylvie (Carabinieri) sowie die Schweizer mit Emma und Marie (Carabinieri). Auch Anna Morandini und Romina Bachmann sind mit von der Partie. Die Senioren sind mit der Weltmeisterin über die Langdistanz Maria Gismondi (FFOO), der Kroatin Tena Hadzic und der Andorranerin Gina Del Rio so stark besetzt wie noch nie, nicht zu vergessen die hervorragenden Leistungen von Martina Bellini (Esercito) und Iris De Martin Pinter (Carabinieri). Veit Angerer, der Chef des Organisationskomitees, ist gerade dabei, die letzten Details zu klären, morgen werden die letzten Athletinnen und Athleten der verschiedenen Gruppen eintreffen. Sie alle werden die Pisten in der Höhe testen, um zu sehen, wie schwierig es ist, sich auf 1800 Metern zu messen. Für die nächsten Tage wird mehr Schnee erwartet, so dass der Europacup, im Fachjargon FESA-Cup genannt, für die Senioren und die jüngsten U20-Athleten keinen besseren Austragungsort finden könnte. Der Zeitplan am Freitag sieht die Qualifikation der Damen (Sprint über 1,2 km) um 9.00 Uhr und das Finale um 10.30 Uhr vor, gefolgt von der Qualifikation der Herren über 1,4 km ab 13.00 Uhr und den Finals ab 14.45 Uhr. Eine einmalige Gelegenheit, ein Wochenende mit großartigem Sport zu erleben! |
Pflicht zur Nutzung von Recyclingmaterialien und Nebenprodukten ab Ende Dezember - Tagung in Bozen beleuchtet Asphalt aus Sicht der aus Rom vorgegebenen Umweltkriterien
BOZEN (LPA). Das Ministerialdekret vom 5. August 2024 hat die Mindestumweltkriterien (MUK) für Straßen festgelegt. Darin steht auch die Verpflichtung, Recyclingmaterialien zu verwenden und Nebenprodukte, für die die Zusammensetzung vorgegeben wird. Bei der Tagung "Asphalt MUK-Straßen", organisiert vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung und der Ingenieurskammer, drehte sich heute (5. Dezember) in Bozen alles um dieses Thema.
Das Dekret markiere einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit im Straßenbau, sagte Hochbau- und Vermögenslandesrat Christian Bianchi. Das Nutzen von Recyclingmaterialien verringert die Umweltauswirkungen von Infrastrukturen, so der Landesrat. "Ich bin sicher, dass wir durch die Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung und der Landesabteilung Straßendienst innovative und nachhaltige Ergebnisse für Südtirol erzielen werden – ein Land, das bereits heute als Vorreiter in Sachen Straßenqualität gilt", hob Bianchi bei der Tagung hervor.
Marco Capsoni, technischer Direktor der Organisation "Strade Italiane e Bitume" SITEB, informierte bei der Tagung über die wichtigsten Aspekte für Planende und Unternehmen. Professorin Gilda Ferrotti von der Polytechnischen Universität Marken erläuterte Technologien für die Herstellung von halbwarmen Asphaltmischungen. Professor Emiliano Pasquini von der Universität Padua stellte urbane, helle Beläge vor, die helfen, Wärmeinseln zu mindern. Professor Maurizio Bocci referierte über Straßenbeläge mit geringer Lärmbelastung. Volkmar Mair, der Direktor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung, moderierte die Tagung.
Das Dekret, das am 21. Dezember 2024 in Kraft tritt, zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen zu verringern, nachhaltige Technologien zu fördern und durch verpflichtende Zertifizierungen die Einhaltung der Umwelt- und Rückverfolgbarkeitsanforderungen zu gewährleisten.
Auch wenn das Dekret einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit darstelle, bringe seine Umsetzung große Herausforderungen für alle Akteure und die öffentliche Verwaltung mit sich – insbesondere hinsichtlich der technischen und rechtlichen Komplexitäten, hieß es bei der Tagung.
ft/sa
Wohnen hat sich in Südtirol zu einem akuten sozialen Problem entwickelt. Obwohl es mehr Wohnungen als Haushalte gibt, sind die Preise am hiesigen Immobilienmarkt für viele unleistbar. Allzu oft geht nahezu die Hälfte des Einkommens eines Haushalts fürs Wohnen drauf.
„Die Wohnsituation ist prekär. Wir wollen sicherstellen, dass ein gewisser Anteil der Wohnungen zu einem erschwinglichen Mietpreis angeboten wird, um das Grundrecht auf Wohnen zu gewährleisten. Denn das Recht auf Wohnen darf nicht einfach dem Markt überlassen werden“, betonen die Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben die Grünen einen Gesetzentwurf eingebracht, der die Schaffung von mehr leistbarem Mietwohnraum vorsieht und diesen Vorschlag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Das Ziel ist, einen großen Teil der neuen Wohnungen im öffentlichen und privaten Wohnungsbau für Mietwohnungen einzuplanen. Morgen wird der Gesetzentwurf im zuständigen Gesetzgebungsausschuss behandelt.
Konkret sieht der Vorschlag vor, dass in den sogenannten „Gemeinden mit Wohnungsnot“, darunter z.B. Meran, 25 % der neu errichteten Wohnungen für den geförderten Wohnbau oder die Vermietung zu einem vom Land festgelegten Mietzins reserviert werden. Angesichts der hohen Nachfrage nach Mietwohnungen in Bozen wird dieser Anteil für die Landeshauptstadt auf 50 % erhöht.
Brigitte Foppa, Erstunterzeichnerin des Gesetzentwurfs, unterstreicht, wie wichtig eine innovative Wohnungspolitik für Südtirol ist: „In vielen europäischen Städten lebt ein großer Teil der Bevölkerung in erschwinglichen Mietwohnungen, was sowohl Flexibilität als auch Sicherheit bietet. Es ist an der Zeit, auch in Südtirol den Mietmarkt zu stärken, um den Bedürfnissen der Menschen gerechter zu werden.“
Darüber hinaus schlägt der Gesetzentwurf vor, dass private Bauträger verpflichtet werden, ein Viertel der im Rahmen urbanistischer Vereinbarungen realisierten Wohnungen in Gemeinden mit Wohnungsnot für die Vermietung zu einem vom Land festgelegten Mietzins bereitzustellen. Damit soll den Bewohnerinnen und Bewohnern, insbesondere der jungen Generation, ein besserer Zugang zum Mietmarkt ermöglicht werden. Viele von ihnen sehen sich derzeit gezwungen, das Land auf der Suche nach erschwinglichem Wohnraum zu verlassen.
Mit diesem Vorstoß will die Grüne Fraktion das Schlagwort „leistbares Wohnen“ Realität werden lassen und neue Perspektiven für einen wirklich inklusiven und nachhaltigen Wohnungsmarkt schaffen.
„Das Recht auf Wohnen darf kein Privileg für Wenige sein“, so Brigitte Foppa abschließend.
Hier geht’s zu unserem Gesetzentwurf.
Bozen, 05.12.2024
Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Il Gruppo Verde affronta la crisi abitativa in Alto Adige
L’abitare, in Alto Adige, è ormai un problema sociale urgente. Nonostante un numero di abitazioni superiore a quello dei nuclei familiari, il mercato immobiliare in provincia di Bolzano è caratterizzato da prezzi insostenibili, che obbligano le persone a destinare quasi la metà del proprio reddito alla casa.
“La situazione abitativa in Alto Adige è diventata critica. Vogliamo garantire una quota di alloggi a canone calmierato per sostenere il diritto all’abitare: un diritto essenziale che non può essere lasciato alla sola logica di mercato”, affermano i consiglieri provinciali Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer e Zeno Oberkofler. Per affrontare questa emergenza, infatti, i consiglieri provinciali Verdi hanno presentato un disegno di legge con l’obiettivo di aumentare l’offerta di alloggi in affitto a canone calmierato, destinando una parte significativa delle nuove costruzioni all’edilizia abitativa pubblica e privata per la locazione. Il ddl, che sarà discusso domani in commissione legislativa, è stato presentato nei suoi dettagli durante una conferenza stampa oggi, 5 dicembre.
Il disegno di legge prevede che nei cosiddetti “Comuni con esigenza abitativa”, tra cui Bolzano e Merano, il 25% delle nuove costruzioni destinate all’edilizia agevolata o a prezzo calmierato venga riservato alla locazione a canone provinciale. In considerazione dell’elevata domanda di alloggi in affitto a Bolzano, la proposta aumenta questa quota al 50% per il capoluogo.
La prima firmataria del disegno di legge, Brigitte Foppa, sottolinea l’importanza di una politica abitativa innovativa per la provincia di Bolzano: “In molte città europee, un’alta percentuale della popolazione vive in affitto a prezzi accessibili e questo garantisce flessibilità e sicurezza. È giunto il momento che anche in Alto Adige si rafforzi il mercato degli affitti, per rispondere in maniera più equa alle esigenze della nostra comunità.”
Inoltre, il disegno di legge propone che i costruttori privati siano obbligati a riservare un quarto delle abitazioni realizzate attraverso accordi urbanistici nei comuni con esigenza abitativa alla locazione a canone provinciale. Tale intervento consentirebbe un accesso maggiore al mercato degli affitti per i residenti, migliorando la situazione anche per i giovani e le giovani, spesso costretti a lasciare la provincia in cerca di abitazioni a prezzi più sostenibili.
Con questa proposta, il Gruppo Verde mira a trasformare lo slogan “abitazioni a prezzi accessibili” in una realtà concreta, offrendo nuove prospettive per un mercato abitativo che sia realmente inclusivo e sostenibile.
“Il diritto alla casa non può essere un privilegio di pochi”, conclude Foppa.
Qui si trovano i dettagli del disegno di legge.
Bolzano, 05/12/2024
Cons. prov.
Brigitte Foppa
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Edyna hat innerhalb von fünf Jahren die Installation moderner Smart Meter in allen von ihr betreuten Gebieten abgeschlossen. Diese innovativen Geräte ermöglichen einen bewussteren Energieverbrauch und eröffnen neue technologische Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz.
Der Startschuss fiel am 7. September 2020, als Edyna als eines der ersten Unternehmen in Italien mit dem Austausch der Stromzähler begann. Ziel war es, bis Ende 2024 sämtliche Messgeräte der ersten Generation durch modernste Smart Meter zu ersetzen. Heute hat Edyna diesen Meilenstein erfolgreich erreicht und ist damit der erste große Stromverteiler auf nationaler Ebene, der dieses Ziel verwirklicht hat. In den 97 Gemeinden, die Edyna – ein Tochterunternehmen von Alperia und größter Stromverteiler Südtirols – mit Energie versorgt, wurden insgesamt 248.000 Smart Meter installiert.
Die neuen intelligenten Zähler ermöglichen es, den Energieverbrauch zeitnah zu messen und bieten den Kunden viertelstundengenaue Informationen über ihr Verbrauchsverhalten, wodurch Einsparpotenziale identifiziert werden können. Zudem erfolgt die Erhebung der Verbrauchsdaten effizienter und nachhaltiger. Wartungsarbeiten am Zähler durch Mitarbeitende von Edyna vor Ort werden künftig deutlich seltener nötig, was die Betriebskosten senkt und die Umwelt schont.
Nicht nur Häuser und Wohnungen, sondern auch das gesamte Stromnetz von Edyna wird durch die Smart Meter intelligenter und digitaler. „Die Installation von 248.000 Smart Metern innerhalb von nur fünf Jahren ist ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigeren und effizienteren Energienutzung. Dies ermöglicht uns, den Verbrauch in Echtzeit zu überwachen, die Transparenz für unsere Kunden zu erhöhen und die Energiewende aktiv voranzutreiben. Wir sind stolz darauf, diese technologische Errungenschaft für Südtirol realisiert zu haben“, erklärt Pierpaolo Zamunaro, der 2022 die Leitung von Edyna von Luis Amort übernahm und die Austauschkampagne zu ihrem erfolgreichen Abschluss führte. Der Austauschplan erforderte Investitionen in Höhe von 32 Millionen Euro, die vollständig von Edyna getragen wurden.
Die alten Zähler wurden zudem recycelt: Plastik- und Metallteile wurden vollständig wiederverwertet, um neue Produkte wie elektrische Geräte, Schalter, Kunststoffstühle und andere Einrichtungsgegenstände herzustellen.
Bozen, 5. Dezember 2024
Delegationen der beiden Mitbestimmungsgremien stellen im Plenarsaal die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Zudem referieren Fachleute über verschiedene Aspekte rund um das Thema Klima. Fragen der Landtagsabgeordneten.
Im Südtiroler Landtag fand heute Vormittag (Mittwoch, 4. Dezember) eine Anhörung von Delegationen des Klimabürgerrates (laut Beschlussantrag Nr. 32/24/Grüne) und des Stakeholder Forum Klima statt.
Landtagspräsident Arnold Schuler verwies einleitend auf den im Juli 2023 von der Landesregierung verabschiedeten KlimaPlan Südtirol 2040, der sich derzeit in der Umsetzungsphase befindet. Im Plan sind neben den verschiedenen Maßnahmen, welche durch die zuständigen Landesabteilungen verantwortet und vorangetrieben werden, auch die Einberufung eines Klimabürgerrates und eines Stakeholder Forum Klima vorgesehen, bei dem Bürger und diverse Interessensvertreter zusammengekommen sind. „Der erste Klimabürgerrat Südtirols und das erste Stakeholder Forum Klima tagten in den Monaten von Jänner bis Juni 2024 fünf Mal, um den Klimaplan auf seine Vollständigkeit zu überprüfen und um der Landesregierung neue Ziele und Maßnahmenvorschläge für eine zukunftsgewandte Klimapolitik vorzulegen“, so Schuler. “Heute werden uns Vertreter der Gremien von ihrer Arbeit berichten.”
Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstrich, dass die Anhörung ein wichtiger Moment sei - dadurch werde der Landtag in die Debatte der Mitbestimmungsgremien eingebunden. Der Klimaplan stehe nicht allein, sondern sei eingebettet in die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes. Es habe von Anfang an festgestanden, dass der Klimaplan nicht nur Ziele, Strategien und Maßnahmen vorgeben solle, sondern auch ein Prozess sein müsse, mit einer klaren Systematik des Messens und Nachjustierens. In diesem Bereich sei es wesentlich, die Bürgerinnen und Bürger miteinzubeziehen, um deren Expertise hereinzunehmen - denn sie seien es schließlich auch, die den großen Transformationsprozess mittragen und umsetzen müssten. Deshalb sei der Klimabürgerrat einberufen worden. Das Stakeholder Forum solle eine Plattform sein, um scheinbare und effektive Zielkonflikte anzugehen. Kluge Klimapolitik bedeute zwar Umstellung, sei aber wirtschaftsfreundlich. Es gehe auch darum, gemeinsame Ziele zu entwickeln. Global gesehen, sei man nicht auf einem guten Weg - sein Ansatz sei, dass es einer klaren Botschaft brauche, diese dürfe nicht deprimierend, sondern müsse motivierend sein. Doch die Gesellschaft müsse sich ändern, um die Lebensqualität weiter hochzuhalten.
Dann referierte Georg Kaser zur internationalen Einordnung der Klimadebatte. Der emeritierte Professor für Klima- und Kryosphärenforschung an der Universität Innsbruck, der zwei Jahrzehnte lang als Leitautor und Experte die Berichte des Weltklimarates IPCC mitgeschrieben hat und auch Co-Leiter des wissenschaftlichen Beirates des österreichischen Klimarates war, ist derzeit an der Erstellung des zweiten Österreichischen Klimareports beteiligt und Vizepräsident für Natur- und technische Wissenschaften im österreichischen Wissenschaftsfonds FWF. Kaser betonte, dass die Klimakrise eindeutig da sei und dass das verfügbare CO2-Budget, um innerhalb des 1,5-Grad-Ziels zu bleiben, zur Neige gehe. Das Ziel des ersten Green Deals sei es gewesen, bis 2050 klimaneutral zu werden - aber die Emissionen seien weiter angestiegen. Deshalb müsse man nun um 2035 auf Null sein, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Es sei wesentlich, dieses Ziel zu erreichen, sonst werde es sehr ernst werden. Anschließend veranschaulichte Kaser die Temperaturentwicklung auf der Erdoberfläche, die zwischen 1850 und 2020 sprunghaft angestiegen sei. Die Energie des Klimasystems werde dadurch massiv verändert, die überschüssige Energie werde zum Teil von den Ozeanen absorbiert, was aber zu einem Anstieg des Meeresspiegels führe, der wiederum zum Schmelzen der Gletscher beitrage. Mit Hilfe von Klimamodellen, die sehr gute Prognosen gäben, wenn die richtigen Fragen gestellt würden, hätten Wissenschaftler sozio-ökonomische Berechnungen erstellt. Demzufolge würden sich die Emissionen bis 2100 verdreifachen, wenn so weitergemacht werde wie bisher; man befinde sich auf einem etwas niedrigeren Pfad, der zu einer Verdoppelung der Emissionen führen würde. Es seien die jungen Menschen, die unter den Folgen der durch den Temperaturanstieg verursachten Veränderungen leiden werden. „Sie werden in einer anderen Welt leben“, so Kaser. Daher müsse einer der vorteilhaftesten sozio-ökonomischen Pfade gewählt werden. Die jüngsten Überschwemmungen in Europa seien ein Zeichen für diese Veränderungen; dies schließe aber auch eine Zunahme von Dürren in verschiedenen Teilen der Welt nicht aus. Es gebe zahlreiche Kipppunkte, die nicht unabhängig voneinander seien, vom Golfstrom über den Amazonasregenwald bis zu den Eisschildern in der Antarktis und in Grönland. Die Kontrolle über das Klimasystem werde entgleiten; Mensch und Umwelt seien bedroht. Die Werkzeuge und Maßnahmen, um die Paris-Ziele umzusetzen, gebe es bereits, doch sie müssten sehr, sehr schnell fundamental und nachhaltig umgesetzt werden - wenn das passiere, könne man weiterhin in einer lebbaren Welt leben. Diese Krise könne nur bewältigt werden, wenn alle - die Gesamtgesellschaft, die Regierungen, der private Sektor - zusammenhielten. Ohne das soziale Auseinanderbrechen aufzuhalten und wieder zu kitten, ginge das nicht.
Es folgte ein Vortrag von Steffi Misconel und Wolfram Sparber von Institut für erneuerbare Energien von Eurac Research zum Stand der Dinge beim Südtiroler Klimaplan Monitoring (das gesamte Monitoring ist hier abrufbar https://www.eurac.edu/de/data-in-action/klimaplan-monitoring-suedtirol), in welchem sie auf die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen eingingen. Misconel gab einen Überblick über die Klimarisiken, wobei sie hervorhob, dass Europa nicht ausreichend auf die sich verschärfenden Klimarisiken - 36 seien identifiziert worden - vorbereitet sei. In Südtirol habe es von 2019 bis 2022 einen Anstieg der Gesamtemissionen um 9 Prozent gegeben, hauptsächlich zurückzuführen auf die Emissionen im Transport und im Wärmesektor; Ziel sei, die Gesamtemissionen bis 2023 im Vergleich zu 2019 um 55 Prozent zu reduzieren. Die Expertin verwies u.a. auch darauf, dass ca. 7 Prozent der Neuzulassungen E-Autos seien, und die Anzahl der Ladestationen für E-Autos ausgebaut wurden, aber in dem Bereich weitere Maßnahmen notwendig seien. Es habe weiters ein Plus bei der Anzahl der Fernwärme-Übergabestationen, eine Reduktion der Emissionen im Industriesektor und einen Anstieg von 51 Prozent bei der installierten Leistung von Photovoltaikanlagen. Die Stromproduktion in Südtirol, diese erfolge hauptsächlich aus Wasserkraft, liege deutlich über dem lokalen Jahresbedarf, so Misconel.
Der Klimabürgerrat wird durch einen Fachbeirat begleitet, dem Vertreterinnen und Vertreter von Eurac Research, Universität Bozen sowie Green Mobility Südtirol/STA AG angehören. Elisabeth Gsottbauer, Leiterin des Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit der Freien Universität Bozen, und Marc Zebisch, Leiter des Centers für Klimawandel und Transformation von Eurac Research, berichteten über die Aufgaben und Unterstützungsangebote des Fachrates, der mit Expertinnen und Experten der Südtiroler Allianz für Nachhaltigkeit besetzt ist. U.a. verwiesen sie auf einführende Impulsreferate zu jedem Thema, einem Arbeitsbuch mit Materialien und die wissenschaftliche Begleitung. Die Arbeitsatmosphäre im Klimabürgerrat, unterstrich Zebisch, sei sehr motivierend gewesen. Die Rolle des Fachbeirats sei nicht gewesen, in die Debatte in Bürgerklimarat und Stakeholder Forum einzugreifen oder diese zu steuern, stellte Gsottbauer klar: Bürger und Stakeholder sollten eigenständig Lösungen erarbeiten.
Klaus Egger, Sonderbeauftragter „Nachhaltigkeit" des Landes, gab dann einen Einblick in die Vorgangsweise bei den Beteiligungsprozessen und den Status quo. Alles in allem lägen rund 600 Vorschläge verschiedenster Natur aus den beiden Prozessen vor.
Die Vorschläge von Klimabürgerrat und Stakeholder Forum Klima
Es folgte die Präsentation der Sprecherinnen und Sprecher des Klimabürgerrats (Fabian Pirgstaller,Katherina Longariva, Michael Unterhofer, Judith Seeber, Kilian Kier und Emanuela Passerini). Der Klimabürgerrat setzte sich aus 50 volljährigen Südtiroler:innen und sechs Jugendlichen zusammen, welche mittels Zufallsprinzips ermittelt wurde; das Gremium hat sich zu fünf großen Themenbereichen ausgetauscht: Energie, Wohnen, Ernährung und Landnutzung, Konsum und Produktion sowie Mobilität. Im Landtag wurden zahlreiche der erarbeiteten Vorschläge aufgezeigt, u.a. dass jedem Bürger die Möglichkeit geboten werden solle, seinen Energieverbrauch in Echtzeit zu messen, die Vereinfachung der Schaffung von Energiegemeinschaften, die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, das Setzen auf regionale Lebensmittel sowie Mischkulturen und bodenschonende Anbaumethoden, Maßnahmen gegen den Ressourcenverbrauch im Tourismus sowie das Schaffen einer “Umbau-Kultur” im Sinne, dass Umbau dem Neubau vorgezogen wird. Kilian Kier rief in seinem Redebeitrag eindringlich dazu auf, die strukturellen Ursachen des CO2-Fußabdrucks zu bekämpfen, ohne die Verantwortung auf die Bürgerinnen und Bürger abzuwälzen, und dass vom Wasserstoffantrieb in der Mobilität abgegangen werde; “Green Washing” führe dazu, dass das Vertrauen in die Politik verloren ginge und die Demokratie geschwächt werde.
Das Stakeholder Forum Klima, als Ausdruck der organisierten Zivilgesellschaft, wurde durch direkte Nominierung vonseiten der entsendenden Organisationen gebildet. Ausgehend von einer ersten Kartierung der Stakeholder, wurden die fünf Makrobereiche Gewerkschaften, Kultur, Soziales, Umwelt und Wirtschaft gebildet. Die Vertreterinnen und Vertreter des Stakeholder Forum (Thomas Egger, Valentin Mair, Irene Gillio Meina, Silke Raffeiner, David Hofmann, Linda Schwarz, Martin Stampfer, Christa Ladurner und Roland Plank) legten u.a. dar, dass zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen bis 2040 der Austausch von 80.000 fossilen Heizungen im Land notwendig sei; der Ausstieg, der unbedingt notwendig sei, müsse sozial verträglich und nachhaltig erfolgen. Die Energiegewinnung aus Photovoltaik solle stärker gefördert werden und ein größerer regionaler Gestaltungsspielraum für Strom- und Gastarife sei notwendig. Eine neue Ernährungskultur sollte gefördert werden, beginnend bei Schul- und Unternehmensmensen und bei der Begrenzung des Flächenverbrauchs - es brauche einen Wandel des eigenen Verhaltens. Im Tourismus müsse ebenso wie in der Industrie auf Qualität statt Quantität gesetzt werden, in der Mobilität gelte es auf den ÖPNV zu setzen sowie die Fuß- und Radmobilität zu priorisieren und dafür zu sorgen, dass die Mobilitätswende nicht zu Einschränkungen führe – da Mobilität Freiheit bedeute. Es brauche einen Paradigmenwechsel hin zu einer Umbau-Kultur, die im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit gefördert werden müsse, und Nachverdichtung sowie ein effizientes Leerstandsmanagement; bis 2030 sollten alle Landesgebäude ausschließlich mit erneuerbarer Energie laufen. David Hofmann rief in seiner Wortmeldung die Abgeordneten dazu auf, parteiübergreifend zu denken und zu arbeiten, denn die großen Herausforderungen könnten nur gemeinsam gelöst werden. Linda Schwarz regte an, die vorgeschlagenen Maßnahmen in ein Klimagesetz zu gießen.
LH Arno Kompatscher bedankte sich für die Präsentationen und allen Beteiligten der Beteiligungsprozesse - und verwies auch darauf, dass er heute bewusst nicht auf die Inhalte eingehe. Die Formate würden laufend an die Notwendigkeiten der Prozesse angepasst werden.
Anschließend berichtete Landesrat Peter Brunner, zuständig für Umweltschutz, Naturschutz, Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport, dass er zum Teil an den Sitzungen der Beteiligungsgremien teilgenommen habe; er hob das Engagement und den Enthusiasmus der Teilnehmenden hervorhob und lobte die gefundenen Kompromisse. Über eine mögliche Institutionalisierung der partizipativen Prozesse werde man diskutieren. Der LR gab dann einen Überblick über die dritte Phase des Beteiligungsprozesses, die derzeit läuft: die Auswertung und politische Entscheidungsfindung. Die Fachabteilungen des Landes prüften die Vorschläge und geben ihre Stellungnahmen dazu ab. „Es wird geprüft, welche Vorschläge schon jetzt technisch und rechtlich möglich sind, welche nicht sinnvoll erscheinen und warum, und für welche zuerst die Voraussetzungen geschaffen werden müssen“, so Brunner. Die Ergebnisse würden für Ende des Jahres erwartet und bildeten die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen. Einen Dank richtete Brunner auch an die kritischen Stimmen, die im Rahmen der heutigen Vorstellung hörbar waren. Die Landesregierung arbeite bereits daran, dass die Transformation möglichst sozial gerecht gestaltet werden.
Stellungnahmen und Fragen der Landtagsabgeordneten
Maria Elisabeth Rieder (Team K) bedankte sich bei allen heute Anwesenden und Teilnehmenden in den Mitbestimmungsgremien. Sie nehme vieles aus den Präsentationen mit. Nun müssten die Landtagsabgeordneten alles studieren; man werde das, was in den Abschlussberichten stehe, immer wieder in den Landtag bringen und die Umsetzung fordern.
Brigitte Foppa (Grüne) unterstrich u.a., dass sie sich sehr über die Einsetzung des Klimarates als Instrument der direkten Demokratie freue. Welches wäre die erste Maßnahme, die gesetzt werden solle, um die Kurve so zu drehen, dass man das Ziel erreiche, wo alle hinwollen?
Bernhard Zimmerhofer (Süd-Tiroler Freiheit) hob u.a. hervor, dass es gut und wichtig sei, dass man sich des Themas Klimawandel annehme. Doch was nutze es, wenn große Wirtschaftsmächte wie die USA, China oder Brasilien sich um diese Themen überhaupt nicht kümmerten.
Jürgen Wirth Anderlan (JWA Wirth Anderlan) schickte voraus, dass er der “Klimahysterie” kritisch gegenüber stehe - und ergänzte u.a., dass er als Landwirt bereits im Sinne der Nachhaltigkeit arbeite und als Skilehrer unterstütze, dass keine neuen Aufstiegsanlagen gebaut würden. Dann stellte er eine Detailfrage zum CO2-Ausstoß in der Luft.
Waltraud Deeg (SVP) erkundigte sich nach dem Einsatz von Technologien zur Reduktion von CO2-Emissionen und ob die Vertreterinnen und Vertreter in den Mitbestimmungsgremien sich damit befasst hätten.
Fachleute und Vertreter:innen der Gremien beantworteten die Fragen. So führte Wolfram Sparbervon Institut für erneuerbare Energien von Eurac Research u.a. aus, dass man die Entwicklungen in den USA und China auch kritisch sehe. Doch in den China passiere derzeit auch sehr viel: Jedes zweite dort verkaufte Auto fahre elektrisch, die Photovoltaikherstellung sei sehr wichtig. Lokal gelte es bei der Mobilität auf Umschichtung und Elektrifizierung zu setzen; im Bereich Wohnen sei die hohe Anzahl von Gasheizungen ein Problem - diese würden auch derzeit noch verbaut; der Umstieg der Heizungen sei ein sehr wichtiges Thema. Das Sanieren von Wohnraum sei teuer, sozial niedere Schichten könnten sich das nicht leisten.
Silke Raffeiner vom Stakeholder Forum Klima unterstrich u.a., sie wolle auf das noch wenig genutzte Potenzial im Bereich Ernährung hinweisen: Es gebe mit jeder einzelnen Mahlzeit die Möglichkeit, Tag für Tag bewusste klimafreundliche Entscheidungen zu treffen.
Christa Ladurner vom Stakeholder Forum Klima ergänzte u.a., dass die Sensibilisierung der Menschen ein großes Thema im Stakeholder Forum gewesen sei und verwies u.a. darauf, dass es in diesem Bereich großen Handlungsbedarf gebe.
In Beantwortung der Frage der Abg. Deeg wurde u.a. darauf verwiesen, dass es Technologien zur Reduktion von CO2-Emissionen bereits gebe, die auch angewandt würden, wenn auch bis dato kaum in Südtirol. Im Hinblick auf die Frage des Abg. Wirth Anderlan wurde ausgeführt, dass der CO2-Anteil in der Luft in der Tat sehr gering sei - doch aufgrund der hohen Wirksamkeit könne die Konzentration um 60 Prozent erhöht werden.
Abschließend dankte Präsident Schuler allen Rednerinnen und Rednern sowie Arbeitsgruppen und wünschte viel Erfolg bei der Umsetzung der zahlreichen vorgestellten Maßnahmen.
Die Fraktion der Grünen, auf deren Initiative die heutige Anhörung organisiert worden war, zeigte sich zufrieden: „Wir freuen uns sehr, dass der erste Bürgerrat im Land dem Klima gewidmet war. Das Ergebnis sind mutige Vorschläge, die auch denjenigen ein Antrieb sind, die in diesem Bereich arbeiten, ebenso wie dem Landtag, der für die Umsetzung zuständig ist.“
LT