Die Biolandwirtschaft bringe zwar weniger Erträge, sei aber die ökologischere, sagt der Schweizer Bio-Forscher Urs Niggli bei der Eröffnung der Fachtage 2020 von Bioland Verband Südtirol kürzlich in Bozen. Um Klischees und gängige Zuschreibungen in der konventionellen wie biologischen Landwirtschaft ging es in der Rede: wie künstlich oder naturnah ist die eine wie die andere, wie nachhaltig und klimafreundlich ebenfalls? Milde provozierend stellte Niggli Fragen wie diese an das zahlreich erschienene Publikum aus LandwirtInnen, PolitikerInnen und Interessierten.
Werdende Fachärzte können künftig auf ein breiteres Angebot an Ausbildungsplätzen zurückgreifen, auch in der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am KH Schlanders.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Festzustellen ist, dass es im Vinschgau im Bezug auf die Anzahl der Bürgermeister-Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatswahlen am 3. Mai 2020 keine Politikverdrossenheit gibt. Das ist die gute Nachricht. In der einen (Partschins) oder anderen Gemeinde (Prad) ist die Südtiroler Volkspartei noch beim Suchen, aber keineswegs verzweifelt. Demokratie ist auch, wenn mehrere Gegenkandidaten den amtierenden BM aus dem Amt jagen möchten (Latsch). Demokratie ist auch, dass man (SVP und Bürgerliste) aufeinander zugeht und - vielleicht - gemeinsam kandidieren möchte (Schluderns). Weniger gut ist die Nachricht, dass sich die SVP in einigen Gemeinden abschottet. In Naturns etwa will man, dass sich nur SVP-Mitglieder an den Vorwahlen beteiligen. Das schmälert das Wahlergebnis und ausgrenzen steht der ehrwürdigen Partei nicht gut an. Alles andere als ehrwürdig verhält sich die Malser SVP. Der dortige Neustart beginnt mit Ausgrenzungen. Die mit den Augen der Demokratie gesehen wichtige Daueropposition von Pepi Stecher (ehemals Freiheitliche, nun Offene Gemeindeliste Mals und seit kurzem SVP-Mitglied) wird in der Orts-SVP als lästig empfunden und nachgetragen. Auch deshalb lässt man den Stecher nicht als SVP-BM-Kandidat zu. Auch die ehemaligen SVP-Mitglieder, die sich in der Offenen Gemeindeliste Mals gesammelt haben und die in den Schoß der Partei in der Hoffnung auf einen vernünftigen Neustart zurückgekehrt sind, werden ausgegrenzt. So werden Wunden größer.
Zum wiederholten Male fand vom 18. bis 19. Jänner der Juniorenweltcup des Rennrodelns auf
Naturbahn in Laas statt. Die Vinschger Naturbahnrodler lieferten sich dabei einen gewohnt starken Wettkampf mit der Konkurrenz aus dem In- und Ausland und sorgten für Spannung pur im Zielgelände – mit einer sportlichen Überraschung inklusive.
von Anna Alber
Über 60 junge Athleten bezwangen bei fairen Wettkampfbedingungen die eisige und bestens präparierte „Gafairbahn“. Eine konstant gute Form bewiesen Nadine Staffler und Daniel Gruber in den Trainingsläufen am Samstag. Zudem fand bereits am Samstag der Wertungslauf der Doppelsitzer statt. Mit nur 31 Hundertstel Rückstand sicherten sich Alex Oberhofer und sein Teamkollege Fabian Brunner den sensationellen dritten Platz im Doppelsitzer. „Wir trainieren erst seit rund drei Wochen zusammen“, gesteht der junge Laaser Athlet Alex Oberhofer und zeigte sich sichtlich erfreut über die von Erfolg gekrönte Fahrt. Der Sieg ging an das österreichische Duo Maximilian Pichler und Matthias Pichler, dicht gefolgt von Vladimir Levichev und Viacheslav Kudriavtsev aus Russland.
Am Sonntag folgten schließlich die zwei Wertungsläufe der Junioren und Juniorinnen im Einsitzer. Der für den ASC Laas startende Naturbahnrodler Daniel Gruber führte nach dem ersten Durchgang mit einer beachtlichen Laufzeit von 1:04.98, die von keinem unterboten wurde. Mit einer souveränen zweiten Fahrt sicherte er sich mit 21 Hundertstel Vorsprung auf Florian Haselrieder den Tagessieg. Als Drittplatzierter komplettierte der Feldthurnser Fabian Brunner das Podest. Gruber zeigte sich sehr zufrieden mit seiner Leistung und verteidigte seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung des Juniorenweltcups der Herren. Alex Oberhofer schloss das Rennen im Einsitzer mit einem neunten Platz ab.
Einen spannenden Zweikampf lieferten sich auch die Laaserin Nadine Staffler und die aus Deutschland stammende Lisa Walch. Nach einem Fehler im ersten oberen Abschnitt lag Staffler mit einer Zehntelsekunde Rückstand zwischenzeitlich auf den zweiten Platz. Dank einer guten Fahrt im zweiten Durchgang und mit etwas Glück – wie sie selbst betonte – gelang es ihr dennoch, einen Vorsprung von 31 Hundertstel ins Ziel zu retten. Sie verwies Lisa Walch und die Österreicherin Riccarda Ruetz auf die Plätze zwei und drei. Damit sicherte sich Staffler bereits den zweiten Saisonsieg im Juniorenweltcup und führt die Gesamtwertung folglich mit 40 Punkten Vorsprung an. „Mein Fokus liegt nun auf der Juniorenweltmeisterschaft, die vom 31. Jänner bis 2. Februar im österreichischen St. Sebastian stattfindet“, so Staffler. Dort will die Naturbahnrodlerin ihr Können erneut unter Beweis stellen. Die junge Partschinserin Jenny Castiglioni überzeugte indessen mit einem guten neunten Rang.
Die Funktionäre und Athleten waren voll des Lobes für die gelungene Sportveranstaltung und die hervorragende Präparation der Bahn, für die Bahnchef Erich Trenkwalder rund um die Uhr im Einsatz stand. Zudem blieben die Wintersportler glücklicherweise vom größeren Verletzungspech verschont.
Wegen des Schneemangels in Slowenien kann die Bahn in Zelezniki (Slowenien) nicht rennfertig präpariert werden. Daher wird die vorletzte Station im FIL Weltcup im Rennrodeln auf Naturbahn nach Laas verlegt. Die Rodelbahn „Gafair“ ist bereits in einem rennfertigen Zustand, da erst Mitte Jänner der FIL Juniorenweltcup in Laas ausgetragen wurde. Somit findet erstmals seit Jänner 2015 wieder ein FIL Weltcup im Rennrodeln auf Naturbahn in Laas statt. Datum (7. bis 9. Februar) und Programm (Doppelsitzer, Einsitzer Damen und Herren) bleiben unverändert, einzig die Startzeiten wurden um eine Stunde auf 9 Uhr vorverlegt.
Martell - Vom 10. bis 16. Februar ist es wieder soweit: Der IBU Cup ist zu Gast in Martell. Wer immer schon einmal sehen wollte, wie sich internationale Biathlonstars messen, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Die Zuschauer erwarten spannende Biathlonrennen und der Eintritt ist zu allen Rennen kostenlos. Am Donnerstag, finden die Super Sprint Wettkämpfe statt. Bei dieser besonderen Disziplin finden am Vormittag die Qualifikationen statt und am Nachmittag werden die Finalläufe ausgetragen. Die Athleten und Athletinnen messen sich am Samstag beim Sprint und am Sonntag runden die Verfolgungswettkämpfe die Woche ab. Die Siegerehrungen finden immer direkt nach den Rennen statt. Ab Anfang Februar nutzen bereits die Stars aus Norwegen, Österreich, USA und Finnland die perfekt präparierten Loipen für die letzten Vorbereitungen auf die WM in Antholz. In Martell wird es im Februar also wieder international.
Dynafit VinschgauCup - Das dritte Rennen des 8. DYNAFIT Vinschgau Cups im Skigebiet Schöneben war ein voller Erfolg. Insgesamt 195 Teilnehmer erreichten bei herrlichem Winterwetter das Ziel auf der Schönebenhütte.
Gewonnen wurde das Rennen vom wieder genesenen Matscher Urgestein Ossi Weisenhorn, der die Rennstrecke in 28.37 bewältigte. Zweiter wurde der Newcomer Ludwig Andres aus Prad/Brixen vor dem Veltliner Davide Pedrini. Vierter wurde Martin Markt vor Thomas Niederegger.
Die Richtzeitwertungen der einzelnen Blöcke gewannen Roland Spechtenhauser aus Allitz, Martin Telser aus Schludern und Max Dietl von der Fürstenburg bei den Herren und Simone Gurschler aus Laas, Lea Platter aus Laas und Sandra Pfausler aus Glurns bei den Damen.
Die meisten Teilnehmer waren in der Kategorie der Wanderer am Start. Die Mannschaftswertungen gingen ans Wohn- und Pflegeheim Laas/Schluderns, vor dem ASC Laas und dem TT Vinschgau. Nach dem leckeren Essen folgte das Vater Unser, die Rangverkündigung und eine Tombola.
Weiter geht‘s mit dem vierten Rennen und zwar am Freitag, den 7. Februar. Gastgeber ist das Skigebiet Haideralm.
Kunstturnen - Der erste Wettkampf im Jahr 2020 war für die Vinschger Kunstturnerinnen ein Heimwettkampf. In der Turnhalle von Latsch kämpften Südtirols Nachwuchsturnerinnen um die Mannschafts-Landesmeistertitel. Für Carla Wiesers Schützlinge lief es beim Heimwettkampf sehr gut. In der Unterstufe Kategorie A sicherte sich Latsch 1 bestehend aus Josefine Rinner, Maja Auer und Rania Frei den Titel, Latsch 2 (mit Claudia Mantinger, Lea Trafoier, Hannah Platzer und Emma Prinoth) belegte Rang 3. Ebenfalls den dritten Platz sicherte sich das Team um Anna Oberhofer, Julia Gruber, Valentina Mombello, Jutta Verdross und Ida Gallia, die bei der Unterstufe der Mittelschülerinnen antraten. Auf diesem Weg möchte sich der Verein bei der Mivor Latsch sowie Fuchs Müsli für deren Unterstützung bedanken.(sam)
Sonntag, 19. Jänner 2020, 20.36 Uhr: Es ist ein historischer Abend für vier Vinschger Eishockeycracks! Thomas Tragust, Thomas Mitterer, Manuel Lo Presti und Stefan Kobler haben sich soeben mit dem HC Meran in die Geschichtsbücher des italienischen Eishockeys eingetragen. Denn erstmals in der Vereinsgeschichte sicherte man sich den Gewinn des Italienpokals.
Von Sarah Mitterer
Was für ein Finale um den Italienpokal im Eishockey der IHL (Italian Hockey League). Eishockeyfans kamen in diesem Endspiel, einem echten Hitchcock-Krimi, wahrhaft auf ihre Kosten. Aber von vorn:
Den ersten Schritt Richtung Pokalsieg machten Goalie Thomas „Tschomby“ Tragust, die beiden Stürmer Thomas Mitterer und Manuel Lo Presti sowie der Verteidiger Stefan Kobler und der HCM mit ihrem Sieg im Grunddurchgang der Meisterschaft. Die ersten vier Teams qualifizierten sich für das Final Four des Italienpokals, das heuer in der Meranarena ausgetragen wurde. Neben den Adlern sicherten sich Varese, Valpellice und Pergine die Teilnahme am Italienpokal. Den nächsten Schritt Richtung Geschichtsbücher machte der HCM am 18. Jänner, an dem die beiden Halbfinale stattfanden. Die Vinschger und der HC Meran kämpften gegen den HC Valpellice (4.Platz im Grunddurchgang) um den Finaleinzug und sicherten sich diesen durch einen 5:1 Sieg. Manuel Lo Presti konnte sich dabei in die Torschützenliste eintragen. Somit fehlte nur noch ein Sieg zum historischen Coup. Im Finale traf man auf Varese, das bisher ebenfalls noch nie den Italienpokal gewinnen konnte. Das Spiel war eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und nichts für schwache Nerven. Meran legte los wie die Feuerwehr und ging in der 5. Minute mit 1:0 in Führung. Kurz darauf erhöhten die Passerstädter - nach starker Vorarbeit von Mitterer - auf 2:0 und noch vor dem ersten Pausentee stand es 3:0. Auch im zweiten Drittel gab Meran anfangs den Ton an und erhöhte auf 4:0. Es schien, als würde der Sieg eine klare Sache sein. Varese kämpfte sich auf 2:4 heran, doch die Adler stellten den 4-Tore Vorsprung wieder her und lagen 16 Minuten vor dem Ende mit 6:2 vorn. Wer glaubte, dass die Sache nun endgültig gegessen war, der irrte sich. Varese zeigte wahres Kämpferherz und kämpfte sich innerhalb von 5 Minuten auf 5:6 heran. Das große Zittern der HCM-Fans begann. Das Match war wieder offen, noch acht lange Minuten waren zu spielen. Und Varese wurde immer stärker. Goalie Tragust behielt jedoch die Nerven und brachte die gegnerischen Spieler zum Verzweifeln. Als um 20.36 Uhr schließlich der Schlusspfiff ertönte und der Sieg für Meran feststand, gab es auf dem Eis und auf den Tribünen kein Halten mehr und die große Siegesfeier konnte beginnen. Endlich konnten die vier Vinschger gemeinsam mit ihrem Team die Trophäe in die Höhe stemmen.
Eishockey - Im italienischen Eishockey grassiert das Stickersammelfieber. Zum zweiten Mal veröffentlichte die FISG ein Stickeralbum mit allen Teams und Spielern der Serie A und IHL. (sam)
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