Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ab und zu hört man die Aussage, dass in Südtirol nicht mehr die Politik, sondern die Beamten entscheiden und die Richtung bestimmen. Ist die Politik schwach, sind die Beamten stark, könnte man diese Aussage auch interpretieren. Auch Gemeindesekretäre sind Beamte. Manche Gemeindesekretäre mischen im politischen Tagesgeschäft kräftig mit - bestimmen sogar die Entscheidungsrichtung. Da könnte man von starken Gemeindesekretären sprechen, denen die Gemeindepolitik viel Spielraum zugesteht. Ob das Sinn und Zweck ist? Man muss ins Felde führen, dass Gemeindesekretäre und Gemeindesekretärinnen Angestellte der jeweiligen Gemeinde - also Beamte - sind. Politisch gewählt sind sie nicht. Politisch gewählt sind die Bürgermeister, die Gemeindereferenten und die Gemeinderäte. Denen sind die Angelegenheiten der Gemeinde auf Zeit anvertraut - also die Gemeindepolitiker bestimmen - im Rahmen der Gesetze - die politische Richtung. Oder sollten es zumindest. Auch hier gilt: Ist die Politik schwach auf der Brust, ist der Gemeindesekretär stark - umgekehrt aber auch. Zwei Beispiele: In den Gemeinden Glurns und Taufers ist derselbe Gemeindesekretär am Werkeln - stark, forsch, zupackend - aber eben auch - politisch - richtungsbestimmend - zum Beispiel bei der Finanzierung des E-Werkes am Rambach. Da geht es um Millionen von Euro. In der Gemeinde Mals findet das Gegenteil statt. Die dortige Gemeindesekretärin mischt sich letztlich ebenfalls politisch ein. Sie warnt die Gemeindevertreter in aller Öffentlichkeit vor der Finanzierung des E-Werkes. Sie warnt vor Spekulation (sh. Seite 8). Die Mehrheit im Malser Gemeinderat allerdings hat die Warnungen der Sekretärin in den Wind geschlagen. Die Sekretäre, meine ich, sollen sich - politisch - zurückhalten.
Graun/Reschen - Das Wochenende vom 20. und 21. Juli gehörte am Reschensees der Turmregatta 2019. Der Segelverein Reschensee hat Regatta und Rahmenprogramm gut vorbereitet und alle sechs Wettfahrten konnten letztlich durchgeführt werden.
von Andreas Waldner
Alle sechs Wettfahrten konnten planmäßig durchgeführt und die entsprechenden Punkte vergeben werden. Am Samstag (20.07) war mit unsteten Winden zu kämpfen. Trotzdem konnten drei Läufe gesegelt und das vorgesehene Pensum erfüllt werden. Es war also ganz knapp mit dem Wind. Der dritte Lauf wurde für beide Klassen abgekürzt. Die einzelne Laufdauer betrug ca. 45 Minuten. Für Sonntag (21.07) sah die Wetterprognose um 8.00 Uhr morgens schönen Nordwind voraus. Der Wettkampfleiter Peter Stucki hat daraufgesetzt, aber es war windstill, daher musste von 9.00 bis etwa halb 12.00 Uhr gewartet werden. Dann kam eine Front, die aussah, als bringe sie Regen und keinen Wind. Trotzdem ließ Stucki den Kurs auf Nord-Nordwestwind anpassen. Zum Glück hat es nach einer viertel Stunde aufgefrischt und der Nordwestwind ist dann schön durchgekommen. Beim letzten Lauf wurden sogar 15 Knoten gemessen. Letztendlich musste noch die Rettung aktiv werden, weil vier Katamarane gleichzeitig gekentert waren. „Es war sehr schön zuzuschauen. Ich habe ein bisschen Schadenfreude gehabt“, sagte etwas schelmisch Peter Stucki. Die Laufdauer betrug knapp 28 Minuten. „Es war ein vorbildlicher Einsatz des Segelvereins Rescheensee. Ich habe mich sehr gefreut.“ lobt Stucki die freiwilligen Helfer. „Wir versuchen alles selber zu organisieren“, ließ OK Chef Martin Stecher wissen. An Vielem sei zu denken: an die Organisation im Wasser und an Land, an die Rettung mit Helfern und zwei Ärzten, an die Verpflegung von 40 Freiwilligen und an das ganze Rahmenprogramm vom Auswassern bis zum Abendessen. Es muss der Vereinssaal hergerichtet und ein Koch und die Bedienung engagiert werden. An das Auftanken der Motorbote ist zu denken, an die zu vergebenden Preise, an die Signalfahnen, an das ganze Regelwerk samt Jury. Es fehlt ein vereinseigener Kampfrichter. Peter Stucki, hervorragender Regateur mit internationaler, weltweiter Erfahrung als Wettkampfleiter, konnte auch heuer zum dritten Mal für diese anspruchsvolle Schlüsselstelle verpflichtet werden. Um die Freiwilligen, die Sponsoren und die helfenden Schweizer Segelfreunde nicht zu überfordern, hat die Vereinsleitung beschlossen, die Turmregatta zukünftig im Zweijahresrhythmus abzuhalten.
Den Sieg in der Klasse FIREBALL holten sich Claude MERMOD / Ruedi MOSER; Bei den TOPCAT`s: K1 Mathias EQUILUZ / Michael BERGER; K2 Sepp KIPFER / Gabriele HELLENBROICH; K3 Jürgen SCHNIERTSHAUER. Die vollständigen Ergebnislisten sind einsehbar:
www.segelverein-reschensee.com
Latsch/Rimini - Vom 4. bis zum 14. Juli wurde Rimini zur Tanzhauptstadt und zum Austragungsort der heurigen Italienmeisterschaft im Sporttanz. Die Tänzerinnen des ASV Latsch Raiffeisen nahmen auch heuer wieder unter der Leitung von Tanzlehrerin und Choreographin Lotte Gamper am Wettkampf teil.
Verschiedene Hallen, 20.000 Menschen pro Tag und eine unvorstellbare Vielfalt an Tanzkleidern und -stilen erwarteten die Tänzerinnen des ASV Latsch Raiffeisen bei der heurigen Italienmeisterschaft auf dem Messegelände von Rimini. Für die 14 Tänzerinnen der U15 ging es mit Eltern und Begleitpersonen nach Rimini, wo sie am 11. Juli gegen die nationale Konkurrenz antraten. Dabei belegten sie in der Kategorie Synchro Freestyle mit den kleinen Gruppen den 20. und 16. und mit der großen Gruppe den 8. Platz. In der Kategorie Choreographic Dance belegten sie Platz 17. Am 13. Juli waren dann die 7 Tänzerinnen der O16 dran, die in der Kategorie Choreographic Dance den 20. und in Synchro Freestyle den 10. Platz belegten. Lotte Gamper, die im Rahmen der Italienmeisterschaft auch als Kampfrichterin tätig war, zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung ihrer Tänzerinnen: „Es ist immer eine Herausforderung sich in solch riesigen Events mit vielen anderen zu messen, weil uns die Wettkampferfahrung fehlt. Die Mädchen haben aber alles perfekt gemeistert und wirklich eine super Leistung gebracht.“ Es gehe bei der Teilnahme an der Italienmeisterschaft aber nicht nur um die Leistung, betonte Gamper, sondern auch um das gemeinsame Erlebnis, das die Gruppe zusammenschweißt. Dazu gehört auch die gemeinsame Zeit am Strand oder am Abend durch die Straßen von Rimini zu bummeln. Die Tänzerinnen nehmen viele positive Eindrücke mit, die auch als Motivation für die nächste Saison dienen, denn im September starten die Kurse wieder. (cg)
Infos und Anmeldungen bei Sarah Holzer 339 8131909 oder auf der Webseite des ASV Latsch Raiffeisen
Am 15. August zu Maria Himmelfahrt ruft der Dynafit Sesvenna Berglauf, der in Schlinig startet und sein Ziel auf der Sesvennahütte hat. Aber nur bei gutem Wetter, ansonsten wird auf Samstag, 17. August verschoben. Der Berglauf hat bereits Tradition und es waren bei den bisherigen Ausgaben im Durchschnitt immer 300 Teilnehmer mit dabei. Auch der gute Zweck kommt nicht zu kurz. Ein Teil des Nenngeldes wird an eine bedürftige Familie aus dem Vinschgau gespendet. Anmelden kann man sich online bis zum 12. August auf www.ski-running.com
Beim VSS/Raiffeisen Stadtlauf in Sterzing am 20. Juli, bei dem mehr als 300 Läuferinnen und Läufer an den Start gingen, ging die Vereinswertung an die Athleten des ASC Laas.
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Joachim und Anna, 26. Juli 2019
Am Freitag, 19. Juli d.J. fand im Nationalparkhaus in Sant´Antonio Valfurva und damit im lombardischen Teil des Nationalparks Stilfserjoch ein wissenschaftliches Seminar zum Thema „Einige Auswirkungen des Klimawandels im Hochgebirge“ statt. Namhafte Wissenschaftler und Forscher haben die neuesten Ergebnisse ihrer Feldforschung und ihre Erkenntnisse daraus vorgestellt. Einige interessante Punkte fasse ich in meinem heutigen Beitrag zusammen.
Die Gletscherschmelze
Prof. Claudio Smiraglia ist Universitätslehrer und Forscher an der Universität Mailand. Er ist Mitautor des neuen italienischen Gletscherkatasters und gilt als der Glaziologe mit der größten Forschungserfahrung am Forni-Gletscher als Talschluss der Valfurva und zur Massen- und Wasserbilanz der lombardischen Gletscher. Seit vielen Jahren beforscht er mit seinen Dissertanten und Diplomanden die Eispanzer der lombardischen Berge. Der Forni-Gletscher im gleichnamigen Hochtal ummantelt die Dreitausender an der Landesgrenze Lombardei, Südtirol und Trentino wie Pall0n de la Mare, Cima Rosole, Punta San Matteo und Monte Vioz. Der Forni-Gletscher hatte 1889 noch eine Flächenausdehnung von 18,99 Hektaren, im Jahr 2016 war seine Fläche auf 10,38 ha und damit fast die Hälfte seiner Fläche von vor 130 Jahren geschrumpft. Während der Anstieg des Meeresspiegels infolge der Erderwärmung ob der Weite und Ausdehnung der Meere optisch nicht leicht wahrgenommen werden kann, springt der massive Rückgang der alpinen Gletscher sofort ins Auge. Prof. Smiraglia hat in seinem Referat die Hypothese entwickelt, dass der Forni-Gletscher im Jahr 2050 in drei kleine Teilgletscher zerfallen sein wird. Die weißen Gletscher („ghiacciai bianchi“) werden durch Geröllüberschüttung zunehmend zu schwarzen Gletschern („ghiacciai neri“). Dies beschleunigt ihren Abschmelzprozess noch zusätzlich, weil die dunklen Gesteine mehr Wärme absorbieren als die weiße Schneeauflage eines Gletschers.
Der auftauende Permafrost
Prof. Mauro Guglielmin von der Universität Insubria Varese behandelte in seinem Referat die Folgen der auftauenden Permafrostböden. Einleitend erinnerte er an den riesigen Bergsturz der „Frana della Val Pola“, welche im Juli 1987 das Dorf St. Antonio Morricone im Veltlintal begraben, Menschenleben gefordert und die Adda aufgestaut hat. Im Anbruchgebiet dieses Bergsturzes von mehreren Millionen Kubikmetern gab es davor Permafrost. Der auftauende Permafrost interagiert langsam, unter Umständen verzögert mit bis zu 25 Jahren, aber abhaltend. Und auf die Frage, ob auftauende Permafrostböden die Häufigkeit von Erdrutschen und Muren erhöhen und das alpine Landschaftsbild verändern werden, stellte Prof. Guglielmin fest, dass das Landschaftsbild langsam, wenig auf einmal, aber stetig und in längeren Zeiträumen, welche die Dauer eines Menschenlebens überschreiten, verändert wird. Global betrachtet setzt ein Zentimeter Eisabschmelze aus Permafrost mehr Methan frei als alle menschlichen Aktivitäten. Methan verstärkt als Gas den Treibhauseffekt 20 Mal stärker als Kohlendioxid.
Die Leistungen der Vegetation als Klimapuffer
Prof. Nicoletta Cannone, Vegetationskundlerin an der Universität Varese, untersucht seit Jahren auf Probeflächen knapp unterhalb des Stilfserjochs die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpenpflanzen. Dass der Holzwuchs und damit die Wald- und Baumgrenze nach oben wandern, ist seit Jahren bekannt. Aber nicht nur die stammbildenden Bäume wandern nach oben, sondern auch die verholzenden Sträucher. Und diese Strauchvegetation be- und verdrängt die alpinen Rasengesellschaften. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel infolge des erhöhten Gehaltes an Kohlendioxid in der Atmosphäre kommt den fotosynthetisierenden Pflanzen eine zentrale Bedeutung zu: sie binden Kohlenstoff. Durch physiologische Messungen ist bewiesen, dass die krautigen Pflanzen der alpinen Rasengesellschaften mit ihrer Phytomasse im Vergleich z.B. zu dem verholzenden Almrosengebüsch fast doppelt so viel Kohlendioxid binden und damit stärker zur Abmilderung des Treibhauseffektes beitragen als eben der sich ausbreitende Almrosengürtel.
Aus Satellitenaufnahmen und -messungen ist auch bekannt, dass Alaska, die Antarktis und die Alpen die drei Regionen der Erde mit der stärksten Erwärmung sind. Deswegen werden wir den Klimawandel in den Alpen auch besonders deutlich zu spüren bekommen.
Mikrobiologie der Gletscher
Prof. Andrea Franzetti st Ökomikrobiologe an der Mailänder Universität Bicocca. Sein besonderes Interesse gilt den Mikroorganismen der Kryosphäre, also der gefrorenen Bereiche. Dort, wo man kaum Leben erwartet in den Schmelzlöchern der Gletscher („pozzetti crioconici“) fand Prof. Franzetti hotspots der mikrobiologischen Artenvielfalt und Aktivität. Den Mikroorganismen der Kryopshäre kommen verschiedene metabolische Funktionen zu: so beliefern sie etwa die talwärts vorkommenden Organismen und Ökosysteme mit erschlossenen Nährstoffen, sie binden Schadstoffe aus der Luft und den Niederschlägen wie ein Schwamm und bauen sie als Reduzenten auch ab.
Der Schneefink als Bioindikator
Dr. Davide Scridel vom Naturmuseum Trient ist Ornithologe und hat im Rahmen einer vierjährigen Arbeit für ein Forschungsdoktorat den Schneefink (Montifringilla nivalis) am Stilfserjoch, am Gaviapass und in Vergleichsflächen im Trentiner Landesnaturpark Paneveggio und Pale di San Martino untersucht. Die Schneefink-Eltern füttern ihre Jungen mit Insekten und anderen Wirbellosen als Eiweißquelle. Weil sich bei zunehmender Verholzung die Nahrungskette in den alpinen Rasengesellschaften verändert und der Insektenanteil abnimmt, sind im Untersuchungszeitraum die erfolgreich brütenden Schneefink-Paare um 30-40% geschrumpft. Und aus einem plausiblen Szenario befürchtet Dr. Scridel bis zum Jahre 2050 sogar den Verlust von 80% der alpinen Population des Schneefinks.
Gewinner und Verlierer
Dr. Luca Pedrotti ist Huftierspezialist und im Nationalpark Stilfserjoch nach wie vor der Koordinator der wissenschaftlichen Forschung und des Wildtiermonitorings. Im Rahmen seines Referates stellt er die Wanderungstendenzen und Verdrängungsprozesse bei den drei Huftierarten Rotwild, Gämse und Steinwild dar. Durch die Erderwärmung treiben die Gebirgspflanzen um bis zu drei Wochen zeitiger aus als früher. Der Rothirsch folgt dem frischen, saftigen und nahrhaften Grün der Gräser nach oben. Er dringt dabei immer stärker in den angestammten Lebensraum der Gämse ein. Die Rotwildpopulationen wachsen alpenweit, die Gamsbestände haben sich in den letzten zwanzig Jahren im Gebiet des Nationalparks Stilfserjoch halbiert.
Die verfrühte Phänologie der Gebirgspflanzen erhöht auch die Mortalität der Steinkitze: Die Setzzeit der Geißen bleibt mit Mitte Juni dieselbe wie früher. Die evolutionäre Anpassung der Großtierart Steinwild geht sehr viel langsamer vonstatten als die der Gräser. Wenn die Geißen ihre Kitze setzen, haben ihre Futterpflanzen ihr Nährwertoptimum schon überschritten. Die Muttermilch der Geißen fällt magerer aus und die Sterblichkeit der Kitze steigt. Im Nationalpark Gran Paradiso, dem Kerngebiet des Steinwildes in den Alpen, ist die Steinwildpopulation auf die Hälfte eingebrochen.
Die Südtiroler Ritterspiele finden heuer vom Freitag 23. bis Sonntag 25. August 2019 zum 13. Male auf dem ehemaligen Flugplatzgelände bei Schluderns statt. Das bunte Mittelalter-Fest bietet wiederum unzählige Attraktionen, ein kostenloses Kinderprogramm und günstige Familienangebote im Vorverkauf.
von Magdalena Dietl Sapelza
Bei den diesjährigen Ritterspielen werden zwei Jubiläen in Erinnerung an historische Persönlichkeiten gefeiert, die beide vor 500 Jahren gestorben sind. Der eine ist der Habsburger Kaiser Maximilian I. und der andere der Künstler und Tausendsassa Leonardo da Vinci.
Zum 1. Jubiläum: Unter dem Habsburgischen Kaiser kam es 1499 zur Calvenschlacht. Zuvor hatte dieser die oberschwäbischen Landsknechte hergeschickt, um den Bündnern das Fürchten zu lehren, weil sie die neuen Steuern nicht zahlen wollten. Häuser, Klöster und Burgen brannten. Die Bündner schlugen erfolgreich zurück, und der gefallene Heeresleiter Benedikt Fontana wurde zum Graubündner Nationalhelden. Zu den Ritterspielen kommen heuer wiederum oberschwäbische Landsknechte – dieses Mal in friedlicher Mission. Wie es damals gewesen sein könnte, zeigen sie mit der Show „Überfall der Landsknechte.“ Zu Ehren Maximilians wird erstmals ein „Kaiserzelt“ als Rückzugsort aufgebaut. Nachgespielt wird auch die Calvenschlacht.
Zum 2. Jubiläum: Gaukler aus Norditalien bauen die Brücke ohne Nägel, die Leonardo da Vinci skizziert hat und rollen das von ihm konzipierte Riesenrad, auf das Besucherinnen und Besucher aufspringen können. Zu den besonderen Attraktionen zählt der Vollkontakt Kampf, bei dem sich Männer und Frauen in Rüstungen im Europacup-Bewerb messen und bei dem oft sogar Blut fließt. Die bei den Spielen 2018 begonnene Ritterturnier-Triologie findet ihre Fortsetzung, Falkner treten mit ihren Vögeln auf, Gaukler und Artisten unterhalten, der Bader lädt ein in seinen Zuber zu steigen und vieles mehr. Unterschiedliche Musikgruppen geben mittelalterliche Klänge zum Besten. Erstmals ist auch eine Gruppe aus Moskau zu Gast. Die Südtiroler Ritterspiele wurden im Radius von 200 Kilometern beworben (neben Südtirol die Regionen in Norditalien, das Engadin, Ost- und Nordtirol, erstmals auch Vorarlberg und Liechtenstein). Ein Höhepunkt ist wiederum der große historische Umzug durch Schluderns am Samstag 24. August mit Beginn um 10.00 Uhr.
INFOS: www.ritterspiele.it
Die Dreitageskarten sind bis 20. August 2019 erhältlich: online, im Direktverkauf in den Tourismusbüros Mals und Schluderns und Vorauskasse Bank.
Die 3Tages-Familienkarte (2 Erwachsene bis 3 Kinder/2 erwachsene Jugendliche) kostet im Vorverkauf 75 Euro.
von Angelika Ploner
Schluderns – das Dorf am Fuße der Churburg – beheimatet vielfältige Unternehmen, innovative, traditionelle, qualitätsbewusste. Fleißige Hände und kreative Köpfe sind am Werk. Ein Betrieb dominiert zweifelsohne den Wirtschaftsstandort Schluderns unübersehbar: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist seit dem Jahr 1965 für Schluderns und den ganzen Vinschgau prägend. Jeder hat wohl schon ein Produkt von HOPPE in der Hand gehalten – im wahrsten Sinne des Wortes. Welches Unternehmen kann das schon von sich behaupten? Weit über 300 Mitarbeiter verdienen ihr tägliches Brot bei der HOPPE im Gewerbegebiet von Schluderns. 7,6 Hektar misst dieses. Zuhause sind dort aber die unterschiedlichsten Betriebe, verschieden in Angebot und Größe. Diese bilden das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Schluderns und sichern ein gutes Arbeitsplatzangebot und bieten Lebensqualität.
Repräsentativ stellen wir hier zwei erfolgreiche Glurnser Betriebe vor, die stellvertretend für die Wirtschaftsvielfalt in Schluderns stehen....
HERMALAND
Zuverlässiger Partner für Landmaschinen
Was Hermaland besonders auszeichnet? Das ist die schnelle Lieferung von Ersatzteilen jeglicher Art von Land-, Bau-, Garten- und Forstmaschinen sowie Kfz-, Zweirad- und Nutzfahrzeugen. Mit diesem Angebot trifft Hermaland die Bedürfnisse von Landwirten und Nicht-Landwirten. Das wissen die Kunden seit vielen Jahren besonders zu schätzen. Bekannt ist Hermaland aber auch wegen seiner breiten Palette an landwirtschaftlichen Maschinen und Traktoren bewährter Marken wie Deutz, Same, Lamborghini, Krone, Sip, Mollon, Göweil, Chini, BCS, Stihl und viele weitere.
Wir bieten unseren Kunden die komplette Breite an:
• Batterien, Filter und Öle
• Reifen und Schläuche
• Keilriemen, Lager, Zinken und Messer
• Elektrik
• Verschleissteile
• Industriebedarf
• Reparaturen von Kettensägen und Gelenkwellen
Mit Hilfe unserer zahlreichen Partner im In- und Ausland sind wir stets bestrebt unseren Kunden den bestmöglichen Service zu gewährleisten.
STEINZEIT
Der renommierte Partner …
Die Firma STEINZEIT KG wurde im Jahre 2010 gegründet.
Fliesen und Natursteine besitzen bei der Gestaltung eines Hauses einen hohen Stellenwert.
Sie schaffen ein edles Ambiente, verfügen über eine lange Haltbarkeit und sind zudem pflegeleicht.
Das weiß auch Stefan Schug, der Besitzer der Firma STEINZEIT KG in Schluderns. Sein Bestreben ist es, Natursteine und Fliesen in höchster Qualität und herausragendem Design zu einem äußerst attraktiven Preis anzubieten. Dabei kommt dem STEINZEIT – Chef eine 25-jährige Erfahrung in der Branche und der direkte Kontakt zu führenden Anbietern zugute.
Eine gut sortierte Auswahl an Natursteinen und Fliesen namhafter Hersteller machen das Unternehmen zu einem renommierten Partner für Architekten im Objektbereich und für den privaten Bauherrn.
Der persönliche Kontakt zu seinen Kunden, eine professionelle Beratung und die Betreuung der Objekte sind dem Besitzer sehr wichtig.
von Angelika Ploner
Glurns hat Flair. Architektur, Gastronomie, Kulturprogramm, Geschichte und die wirtschaftliche Vielfältigkeit sorgen zusammen für einen besonderen Auftritt und vor allem dafür, dass sich hier jeder auf Anhieb gut aufgehoben fühlt. Das Leben pulsiert innerhalb und außerhalb der Stadtmauern, ein buntes Potpourri, das der Stadt im Sommer durchaus ein großstädtisches Flair gibt. Außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Ideen gibt es hier. In der Gewerbezone in Glurns steht Italiens erste Whiskey-Destillerie. Überhaupt ist die Gewerbezone außerhalb der Stadtmauern eine pulsierende. Und natürlich ist die kleinste Stadt Italiens auch ein touristisches Kleinod, eine Perle, die wie kein anderer Ort im Vinschgau bekannt ist und besucht wird. Alles liegt gemütlich beeinander.
Am Wirtschaftsleben in der Stadtgemeinde Glurns nehmen die vielfältigsten Betriebe teil: Handwerks-, Handels-, Dienstleistungs- oder Tourismusbetriebe, unterschiedliche Unternehmen.
Repräsentativ stellen wir hier zwei erfolgreiche Glurnser Betriebe vor, die stellvertretend für die Wirtschaftsvielfalt stehen...
Autoservice
Zuverlässiger Partner rund ums Auto
Ein rundes Betriebsjubiläum steht heuer an: 2019 darf Autoservice Glurns nämlich das 40 Jährige Bestehen feiern. Seit den Anfängen ist man dem Servicegedanken treu und trägt ihn im Namen Autoservice auch nach außen. Auf 3.000 Quadratmetern wird genau dieser Servicegedanken gelebt, um den Kunden die bestmögliche Auswahl und Qualität zu liefern. Zehn Mitarbeiter sorgen für eine schnelle Abwicklung und bestmögliche Betreuung vor und nach einem Autokauf – unkompliziert, flexibel und kundenorientiert. Autoservice Glurns ist Vertragspartner von Fiat und Alfa Romeo und bietet neben Neuwagen auch neuwertige und gut erhaltene Gebrauchtautos aller Marken - auch Jahreswagen - an. Als Kfz-Fachbetrieb werden Reparaturen professionell und schnell erledigt. Mit dem Abschleppdienst ist man 24 h im Einsatz und bietet mit Miet – oder Ersatzwagen auch bei einem Ausfall eine Lösung. Bei Versicherungsfällen steht man Kunden hilfsbereit zur Seite. Reparatur und Wartung von Mechanik und Autoelektrik sind jüngst im Angebot dazugekommen. Um es kurz zu machen: Die gesamte Dienstleistungspalette rund ums Auto wird angeboten – auch Reifendienst und professionell durchgeführte Hauptuntersuchungen. Dass sich Kundinnen und Kunden seit 40 Jahren beim Team von Autoservice Glurns gut aufgehoben fühlen, allein das spricht schon für sich.
Metallbau Glurns
40jähriges Betriebsjubiläum
Aus 40 Jahren Erfahrung kann man mittlerweile schöpfen. Denn was vor vier Jahrzehnten – Ende der 70er Jahre – als traditionelle Schlosserei begann ist heute zu einem ansehnlichen Unternehmen mit 30 Mitarbeitern geworden. Die Rede ist vom Unternehmen Metallbau in Glurns.
Handwerk, Erfahrung und Qualität zeigen sich in einer bemerkenswerte Produktpalette, die vom konstruktiven Stahlbau über Schlosserarbeiten bis hin zu anspruchsvollen und individuellen Bauaufgaben in Stahl, Edelstahl oder Aluminium reicht.
Metallbau Glurns begleitet die Projekte von der Planung über die Ausführung bis hin zur Montage.
„Hans geh heim in die Stube!“ hat sie noch gerufen, die Frau, die mit dem Fahrrad bis zum Brückenkopf gefahren ist und dann plötzlich verschwand. Dort, wo das steile Straßenstück am Geländer der Etsch endet, wurde sie das letzte Mal gesehen. Und auch ihr Fahrrad, das zwischen den Eisenstäben stecken blieb. Von der Frau keine Spur.
Steil ist das Straßenstück vor der Brücke in Göflan, groß war der Schwung, das Tempo der Radfahrerin. Und plötzlich war sie wie vom Erdboden verschluckt.
Der etwa 12 jährige Walter Dietl hat das beobachtet und versuchte ihr Verschwinden zu erklären. Einige Meter hoch ist hier der Etschdamm, über den die Frau geschleudert wurde. Wegen Fahrens mit zu großer Geschwindigkeit, beschleunigt durch das steile Straßenstück, das vor der Brücke endet. Es war Herbst und bereits dunkel; die kleine Lampe vor einem Heiligenbild spendete nur wenig Licht. Wo ist die verschwundene Radfahrerin?
Also musste man suchen und entdeckte die Frau im Etschbett, mit stark blutendem Schädel zwischen abgerundeten Bachsteinen. Der Wasserstand war niedrig; umständlich musste Hilfe gesucht und herbeigeholt werden. Der Tappeiner Hermann, der Schmied, hat zusammen mit anderen starken Händen die Schwerverletzte geborgen und in die Stube des Schallerhofes geschleppt. Alle haben geholfen, auch Walters Mutter Martha, der es gelang, den Arzt Dr. Schgör in Schlanders zu erreichen und nach Göflan zu bemühen.
Der junge Walter schaut auch zu, wie Dr. Schgör ohne viel Umstände die Hirnschale zusammen„schiebt“, das Blut mit Mullgewebe zu stillen versucht und die Frau fachgerecht verbindet. Anschließend wurde sie ins Meraner Spital geliefert und hat überlebt. Als Folge des Unfalles blieb nur „ein etwas schiefes Gesicht“, wie sich ein Göflaner ausdrückte.
Lange geblieben aber ist in Walters Kopf das Bild von der klaffenden Wunde im Schädel der „Schweizerin“, wie die aus dem Nachbarland stammende Frau im Dorf genannt wird. Immer wieder die klaffende Wunde und das Heilen durch die wundertätige Hand des Arztes.
Während der Walter mir davon erzählt, sehe ich in an der Wand über dem Zeichentisch ein Bild hängen, das mich an irgend etwas erinnert. Es ist aber nicht das Bild einer Wunde, es ist das Bild eines Altars, Walter Dietls Altar in der Kirche St. Franziskus auf der Seiser Alm.
Ich schaue auf Kraftlinien, auf schlanke Hozbalken, die über dem Altar zusammenfinden und auf zehn Stehern ruhen: Die zehn Gebote der Bibel, Grundlage der christlich-jüdischen Ethik. Ergänzt und verstärkt durch Lichtbahnen, die alles Schwere aufheben. Unerwartetes Leuchten verbindet Himmel und Erde. Sonnengesang.
Folgend dem Grundgedanken des Heiligen, des Beschützers aller Kreaturen, wurde als Grundriss der Kirche die Taube gewählt. Sie ist Urmotiv für Verständigung und Begegnung, Ruhe und Sicherheit, Frieden und Geborgenheit. Hier im Altarraum sammelt sich die ganze Weltethik. Das Rudern zur Weisheit des Ostens, zu Gedanken, die im Zeichen des Friedens entstehen. Wohin treibt das Schiff?
Altar, Ambo, Tabernakel stammen vom Rittner Franz Messner, die Verglasung der Altarwand vom Neumarkter Werner Kofler und die Franziskusstatue vom Grödner Eric Perathoner ... Sonst aber wirkt die Ausstattung asketisch. Dabei leben wir im Land der 2000 Flügelaltäre, auf denen üppig erzählerisch die ganze Heilsgeschichte geschildert wird. Nicht so auf der Seiser Alm. Walter Dietl baut.
Im Architekten schwelt aber noch eine andere Wunde. Es ist die Erinnerung an die 1953 abgebrochene Holzbrücke. Die Familie Dietl hat sich damals vergeblich gegen den Abbruch der überdachten, fast hundertjährigen Etschbrücke gewehrt; heute plant man einen Ersatz. Aber das volkskundlich wertvolle Holzmonument ist endgültig verloren.
Die Erinnerung an diese Göflaner Brücke wirkt weiter, auch als Wunde, an die Walter Dietls eleganter Kirchenneubau denken lässt. Es ist, als höre man unter dem Kirchenschiff wieder das Rauschen der Etsch. Es ist die Fortsetzung aller Brückengedanken, die zu zwischenmenschlichen Begegnungen führen.
Eine Brücke zu den Weltreligionen.
„Zusammengeschoben“ wurden hier die Risse und Wunden bereits auf dem Reißbrett des Architekten. Die im Entwurf gezeichneten Linien wachsen wie „Dienste“ im Gewölbe eines gotischen Domes, verdichten sich zum Wald. Zum erzählenden Wald aller Sagen und Berggeschichten der Seiser Alm.
Jetzt rücken die Baumgeister zusammen wie zur Verteidigung einer Burg.
Hans Wielander
WINDMAGAZINE
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