Göflaner Marmor/Kriftel in Hessen - Dass Schüler eine Schule in Deutschland, genauer die Weingartenschule in Kriftel (zwischen Frankfurth am Main und Wiesbaden) Sitzgelegenheiten aus Göflaner Marmor meiselt, ist kein Zufall. Zum einen liegt es am unterrichtenden Kunsterzieher dort. Das ist der Kunstpädagoge Ernst Kolt, der schon in diversen Mittelschulen des Vinschgaus als Werklehrer unterrichtet hat. Kolt hat die vierte Klasse der Marmorfachschule in Laas abgeschlossen und ist mit der aus Kastelbell stammenden Bildhauerin Mary Zischg verheiratet. Zum zweiten leitet Kolt seit zwei Jahren das „Steinhaueratelier“ der Schule. Und zum Dritten: Der in der Gegend übliche Sandstein darf aus gesundheitlichen Gründen gar nicht verarbeitet werden. Der Schuljurist gab aber für die Bearbeitung von Marmor grünes Licht. Peter Pohl von der Göflaner Marmor GmbH unterstützte das Schul-Projekt und lieferte herrlichen Göflaner Marmor nach Deutschland.
Am Montag, den 1. Juni, konnten im feierlichen Rahmen des 40-jährigen Weingartenschuljubiläums die Schülerwerke im Rahmen die akademische Feier präsentiert werden. Ziel war es, unverwüstliche Sitzobjekte für den öffentlichen Raum zu schaffen.
Sieben Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen haben den Göflaner Marmor mit Hammer und Meißel bearbeitet.
Vor der Bearbeitung mussten die Kursteilnehmer einige von diesen erst fachmännisch spalten und danach wie die alten Ägypter mit Hebestangen, Walzen und Drehpunkten in die gewünschten Arbeitspositionen bringen.
Bei der Lösung von ästhetischen Fragen (Wie soll der Sitz aussehen? Was lässt der Stein zu?) zeigten die Jugendlichen außergewöhnlich viel Kreativität, Feinfühligkeit und Mut für ungewöhnliche Lösungen.
Die Zielsetzung des Projekts beschreibt der 49-jährige Hofheimer Ludwig Kolt unter anderem so: „Den Jugendlichen soll ein Raum eröffnet werden, sich als konstruktive Kräfte des Gemeinwesens zu erleben. Jugendliche sollen angeregt werden, ihr Durchhaltevermögen zu steigern. Naturstein fordert durch seine Härte und Widerstandsfähigkeit im Besonderen dazu auf, nicht bei der ersten Schwiele aufzugeben. Gestalterisches Talent und Kreativität alleine führen bei der Steinverarbeitung ohne Ausdauer und Beharrlichkeit nicht zum Erfolg.“ Der „Göflaner“ ist eben hart, aber schön. (eb/Kolt)
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