Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 06 März 2018 00:00

Der Zahlwaal im Film

s21sp2 kortschKortsch - Im Haus der Dorfgemeinschaft in Kortsch stellten der Hobbyfilmer Alfred Habicher und der Dorfchronist und Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher ihren einstündigen Dokumentarfilm „Die Zahl der Kortscher“ vor. Sehr viele Kortscher folgten aufmerksam den Filmaufnahmen und begaben sich so auf die Spuren eines alten Wasserwaales, der für Kortsch über Jahrhunderte lebenswichtig war und das Dorfleben stark geprägt hat. Über zwei Jahre haben die beiden gefilmt, recherchiert und Interviews gemacht. Waale gibt es im trockenen Vinschgau seit es Menschen gibt, die ältesten Erwähnungen stammen aus dem 13. bzw. 14. Jahrhundert. Vom Schlandraunbach wurden früher insgesamt 15 Waale gespeist. Der Zahlwaal, oft auch Zaalwaal geschrieben, ist ein ganz besonderer Waal, weil es früher einen oberen und 500 Meter weiter unten einen unteren Waal und ebenso auch zwei Waaler gab. Seit 1974 gibt es die Beregnung und der Waal hat seine ursprüngliche Bedeutung verloren, wurde teilweise verrohrt oder aufgelassen. Früher gab es genaue Regelungen über die Wasserrechte, es gab einen jahrhundertelangen Wasserstreit zwischen Kortsch und Laas. Die Wasseraufteilung war eine eigene Wissenschaft. Die „Roaden“ wurden ausgelost. Es wurden besondere Techniken zur Waalerhaltung entwickeln. Der Obmann, der Baumeister und der Waaler überwachten und regelten alles und jedes Jahr im Frühjahr mussten alle den Wahl ausputzen, ausbessern und wieder in Schuss bringen. Mit dem ganzen Bewässerungssystem entstanden viele Begriffe und auch besondere Kommunikationssysteme. Im Film erzählen Frieda Weissenegger von Außereggen, Hans Niedermair vom Waldental, Konrad Lechthaler vom Gungghof und der langjährige Fraktionsvorsteher Hans Mair über die Wasserrechte, die Nutzung und Bedeutung. Durch diesen Film wurden wertvolles Wissen und interessante Erfahrungen über ein uraltes Kulturgut gesammelt und dokumentiert. Der Film wird am Sonntag, den 25. März um 16:00 Uhr nochmals im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders vorgeführt. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 5/2018

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