Val Müstair - Ein lautes „ärrp-ärrp“ schallt in diesen Nächten aus einer Wiese unweit von Fuldera Daint (Val Müstair). Ein untrügliches Zeichen, dass sich dort der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig niedergelassen hat. Martin Hofer, ein Ornithologe aus Fuldera, hat den Vogel am 18. Juni entdeckt und dem SVS/BirdLife Schweiz gemeldet. Nur noch ganz wenige Paare brüten in der Schweiz, hauptsächlich in Graubünden. Dieses Jahr konnten bis jetzt vier Tiere im Val Müstair nachgewiesen werden, aber nur das eine bei Fuldera ist geblieben.
Damit der Wachtelkönig brüten kann, braucht er eine Wiese, die bis Mitte August Deckung bietet. Bei einer normalen Bewirtschaftung erfolgt der erste Schnitt viel früher. Dadurch werden die Gelege zerstört oder bereits geschlüpfte Jungvögel von den Mähwerken getötet. In Fuldera kann der Wachtelkönig dieses Jahr ungestört brüten: Armon Huder, der Bewirtschafter der Wiese, zeigte sich zum Glück einverstanden, einen Vertrag für eine spätere Mahd zu unterschreiben. Der dadurch entstehende Ertragsverlust wird ihm vom Amt für Natur und Umwelt Graubünden entschädigt. Ein Schild am Wegrand gibt den Passanten Auskunft, wieso die Wiese erst so spät gemäht wird.
Für den Schutz des Wachtelkönigs ist der SVS/BirdLife Schweiz auf eine umgehende Meldung der Tiere angewiesen. Falls auch Sie den Ruf des Wachtelkönigs vernehmen, melden Sie ihn an svs@birdlife.ch oder 044 457 70 20.
Weitere Informationen, unter anderem den Ruf, finden Sie unter www.birdlife.ch/wachtelkoenig
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