Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

s13_n155Leider mussten die obervinschger Unternehmer und Privathaushalte zur Kenntnis nehmen, dass die Glasfasernetze, welche eine schnelle Datenübertragungsmöglichkeit auf Kabelbasis ermöglichen, vor ihren Firmen- bzw. Haustüren Halt machen. Dabei ist die Verfügbarkeit breitbandiger Kommunikationsnetze eines der Schlüsselkriterien bei der Bewertung der Standortqualität einer Region. Die Kommunikationsgesellschaften scheuten aus Kostengründen die Verlegung des Glasfaserkabels auf der sogenannten „letzten Meile“ und nutzten dafür bestehende langsamere Kupfer oder Koaxialkabellösungen. Aufwendige individuelle Funk-Datenübertragungen konnten diesen kommunikationstechnischen Standortnachteil bisher nur teilweise beheben. Das landesweite, politische Versprechen, jeden Haushalt in Südtirol mit schnellem Breitbandinternet zu versorgen, stärkte die Hoffnung auf eine rasche Behebung dieses Standortnachteiles. Die technische und strukturelle Umsetzung der „letzten Meile“ blieb aber an den Gemeinden vor Ort hängen und stellt größere Probleme dar. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat sich nun dieser Problematik angenommen und beauftragte das Regionalentwicklungszentrum in Spondinig mit der Umsetzung eines Projektes, welches die Problematik der „letzten Meile“ zum Inhalt hat. Dieses sieht eine Ist-Analyse und die Erstellung von Umsetzungsmöglichkeiten vor. Finanziert wird dieses Projekt mit Mitteln aus dem Kleinprojektefonds des INTERREG IV Italien-Österreich Programmes 2007-2013, da auch für die EU die Versorgung ländlicher Gebiete mit leistungsfähigen Bandbreiten ein wichtiges Anliegen ist. Außerdem stellt sich die  Problematik der „letzten Meile“ ähnlich in Nordtirol und so war ein Partner schnell gefunden. Dort setzt sich eine Arbeitsgemeinschaft Glasfaser für das Tiroler Oberland und dem Außerfern dafür ein, dass mit der sogenannten „Fibre To The Home Technologie“ das Verlegen von Lichtwellenleitern direkt bis in die Wohnung/Betrieb des Endverbrauchers über bestehende Röhren oder Kanäle ermöglicht wird. Und genau da will man auch im Vinschgau ansetzen. Eine unabhängige Analyse soll jede Gemeinde beraten, wie sie bereits bestehenden Leitungen (Fernheizungen u.ä.) nutzen kann. Dazu wurde der Fachmann Siegfried Warger beauftragt, welcher seit 2006 das Projekt „Glasfaser für Taufers i.M.“ über die Energiegenossenschaft SEG koordiniert und gemeinsam mit Lieferanten, Kommunikationsgesellschaften und Endverbraucher über praktische Erfahrungen verfügt. Warger hat eine telefonische Umfrage in 240 Vinschger Betrieben über den Istzustand und die Zufriedenheit mit bestehenden Internetverbindungen durchgeführt. In den nächsten Wochen wird er mit den Befragungen in allen Gemeinden des Tales beginnen, um Informationen zur aktuellen Situation und zu vorhandenen und geplanten Infrastrukturen zu erhalten. Daraus wird dann ein Umsetzungsvorschlag pro Gemeinde erarbeitet, der noch innerhalb 2011 im Bezirksausschuss präsentiert wird. Diese Vorarbeit soll den Gemeinden bei der Erstellung eines Masterplanes, der möglicherweise im Rahmen eines INTERREG-Projekts für den gesamten Bezirk ausgearbeitet wird, behilflich sein. (lu)

Terra Raetica - Zitat

tappeiner_1797Andreas Tappeiner – Bezirksgemeinschaft Vinschgau
„Wir haben die Absicht, zeitgleich wie das Land innerhalb 2013 die Versorgung der Haushalte mit leistungsfähigen Bandbreiten zu gewährleisten. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die bestehenden Leitungen des Fernwärmenetzes bzw. andere bereits bestehende Infrastrukturen wie Stromleitung dafür genutzt werden können.“

Terra Raetica - Stichwort

In Taufers im Münstertal verfügen seit heurigen Sommer über 70 Betriebe und Haushalte über ein stabiles und schnelles Internet. Diese Möglichkeit wurde beim Bau der Fernheizungsleitungen von der SEG-Energiegenossenschaft berücksichtigt und von Siegfried Warger technisch betreut. Dieses Beispiel soll nun auch im restlichen Vinschgau Schule machen.

INTERREG-Beratung

Die Beratungsmöglichkeit für Informationen und Projektumsetzungen im Rahmen der EU-INTERREG-Programme Italien Österreich und Italien-Schweiz kann im Regionalentwicklungszentrum am Bahnhof in Spondinig weiterhin und bis Ende der laufenden Programmperiode 2014 jeden Montag ganztägig kostenlos in Anspruch genommen werden. Vormerkung unter Tel. 0473 618116 oder info@gwr.it erbeten.

Terra Raetica - Kontakt

für Vinschgau: GWR-Spondinig
+39 (0) 473-618166

für Tirol: regioL-Landeck
+43 (0) 5442-67804

für Graubünden:
Wirtschaftsforum
Nationalpark Region
+41 (0) 81 860 01 36

Terra-Raetica-logoleiste

Publiziert in Ausgabe 21/2011

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