Montag, 16 November 2015 12:00

Türme in Mals

s11 Tschenett Gianni BodiniMals - Mals zu den sieben Kirchen“ oder einfach „Siebenkirchen“ oder das „Siebentürmige“, so wurde Mals genannt. Heute ist Mals die zweitgrößte Gemeinde Südtirols mit insgesamt 10 Fraktionen und einer stattlichen Anzahl von kirchlichen und weltlichen Türmen. Der Bildungsausschuss beauftragte Gianni Bodini, die Malser Turmlandschaften fotografisch festzuhalten. Im Rahmen des Malser Bildungsherbstes wurden 34 Bilder in einer Ausstellung und in einer kleinen Broschüre präsentiert. Die ganze Vielfalt mit verschiedenen Baustilen und das Eingebundensein in die Landschaft werden deutlich. Gianni Bodini hat nicht einfach fotografiert, sondern die Bilder mit Licht und Schatten, mit dem Vorder- und Hintergrund komponiert und kombiniert. So sind Bildgeschichten entstanden, die viel über die Geschichte und über die Landschaft erzählen. Das Titelbild zeigt den romanischen Turm der Benediktskirche, dahinter steht der Fröhlichsturm. Die Türme sind umgeben von Obstwiesen. Ein Taubenschwarm flieht darüber hinweg. Und rechts im Bild zieht eine kurvige Straße nach oben und links im Bild steigt Rauch auf. Kann man die gegenwärtige Situation in Mals besser darstellen? Romanik neben Gotik und Romanik neben einem modernen Betonbau zeigen den Wandel der Zeit, die alte Tradition und die Moderne. Ein Bunker und dahinter die St. Leonhardkirche von Laatsch sind Zeugen einer schwierigen Vergangenheit. Geheimnisvoll und mythisch erkennt man eingehüllt im Nebel das Kloster Marienberg. Lamas weiden vor einer Kapelle, Kühe vor einem Kirchturm und neben den weißen Berggipfeln erscheint die schneebedeckte Kuppel des Kirchturms. Alle drei Spitzen ragen hinauf in den blauen Himmel.  Türme aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu allen Jahreszeiten und immer in Kombination mit einem besonderen Hintergrund machen die Bilder so rätselhaft und schön. Helene Dietl Laganda erzählte bei der Ausstellungseröffnung viele Geschichten und Anekdoten über die einzelnen Kirchen, Kapellen und Türme. Ludwig Fabi las sein „Turmgedicht“ vor. Neben Kirchtürmen, so meint er, gibt es auch noch Leuchttürme, Wehrtürme, Wassertürme, Bohrtürme, Aussichtstürme, Fernsehtürme, Elfenbeintürme, den Bürokratie Turm, den Hackschnitzelturm, den Schuldenturm und noch einiges mehr. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 23/2015

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