Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

Aus dem Gerichtssaal - Bereits des Öfteren wurde von dieser Seite über die straf- und verwaltungsrechtlichen Folgen des Lenkens von Fahrzeugen in alkoholisiertem Zustand berichtet. Zu diesem Thema ergingen letzthin einige richtungsweisende Entscheide des obersten Kassationsgerichtes in Rom.

Wie zureichend bekannt, gibt es seit 2010 die Möglichkeit einer Abgeltung der Strafe in Form von sogenannten „Sozialstunden“, was mittlerweile zu einer Art von Zivildienst geworden ist, wobei die kostenlosen Hilfskräfte sowohl am Gemeindebauhof als auch in sozialen Einrichtungen oder bei der Altenbetreuung durchaus willkommen sind. Andererseits erspart sich der Beschuldigte eine Vorstrafe, kriegt eventuell seinen PKW zurück und die Dauer des Führerscheinentzuges wird halbiert. Bislang war diese Art der „Bestrafung“ allerdings nur in Fällen möglich, in denen nicht auch noch zusätzlich ein Verkehrsunfall verursacht worden war. Ebenso ausgeschlossen waren jene Personen, die nach einem Unfall den Alkoholtest verweigert hatten. Bei Weigerung oder einem Blutalkoholwert von mehr als 1,5 Promille wurde zudem die Fahrerlaubnis widerrufen, was mindestens drei Jahre ohne Führerschein bedeutete.

Einer etwas großzügigen Auslegung des obersten Gerichts folgend, kämen nun auch Unfalllenker in den Genuss dieser Bevorzugung, unter der Voraussetzung, dass der angerichtete Schaden ersetzt wurde, was im Regelfall die Versicherung erledigt hat. Dem Angeklagten würde nämlich der mildernde Umstand des Schadenersatzes zuerkannt, welcher sodann den erschwerenden Umstand der Verursachung des Unfalles ausgleicht und die Möglichkeit der Zulassung zur gemeinnützigen Arbeit bewirkt. Auch der „Lappen“ würde nicht mehr widerrufen.

Hinsichtlich der Weigerung des Alkoholtests nach einem Verkehrsunfall gab es bisher widersprüchliche Entscheide. Nun sollen die „Sezioni Unite“, sozusagen die geballte Intelligentia des Kassationsgerichtes, darüber befinden, ob die Straftat der Weigerung nach einem Unfall für eine Zulassung zu den Sozialstunden hinderlich ist, und ob der Führerschein widerrufen wird oder nicht. Das diesbezügliche Urteil wird mit Spannung erwartet.
Christoph Tappeiner,
Rechtsanwalt

{jcomments on}

Publiziert in Ausgabe 13/2015

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.