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Dienstag, 19 Juli 2016 12:00

Die Stiefkinder der Göttin Justitia

Aus dem Gerichtssaal - Justitia war im Alten Rom die Göttin des Rechtswesens. Ihre Symbole waren und sind die Waage, das Richtschwert und die verbundenen Augen. Zu dieser Gottheit scheint die Gemeinde Schlanders keinen guten Draht zu haben. Das hat sich schon in der Vergangenheit gezeigt, als sie versuchte, das Problem des Abtransports des Marmors aus dem Göflaner „Wantlbruch“ buchstäblich mit der Brechstange zu lösen und sich dabei mehrmals eine blutige Nase holte. Für einen Schalk war das vor ein paar Jahren der Anlass, bei der Faschingsrevue des Männergesangvereins Schlanders den Noggler Pepi in Maurerkluft auftreten zu lassen, wie er sich anschickte, alle Öffnungen im Rathaus zuzumauern. Vom Polizisten zur Rede gestellt, was er da mache, erwiderte der Pepi, er wolle die Öffnungen schließen, um die Gemeinde daran zu hindern, weiterhin das Geld der Bürger für Advokaten beim Fenster rauszuschmeißen! Die wohlgemeinten Ratschläge des Pepi Noggler blieben ungehört. Es folgte 2014 das Debakel mit dem Freibad. In den nächsten und vorläufig letzten Fettnapf ist die Gemeinde getreten, als sie in Schlanders unbedingt eine zweite Apotheke eröffnet sehen wollte. Bis zum Jahre 2012 wäre das gesetzlich nicht möglich gewesen, weil dafür eine Einwohnerzahl von mindestens 7.500 vorgeschrieben war. Im Jahre 2012 senkte die Regierung Monti diese Zahl zwar auf 3.300 Personen pro Apotheke, jedoch unter der Bedingung, dass damit die medizinische Versorgung besonders von abgelegenen und verkehrsmäßig schlecht erschlossenen Gegenden verbessert wird. Die Gemeinde verstand das so, dass durch eine zweite Apotheke im Zentrum von Schlanders die Bedürfnisse der Kortscher und der Göflaner besser befriedigt werden könnten. Das Amt für Gesundheitswesen beim Land fragte zwar verwundert an, …“wie durch eine zweite Apotheke in unmittelbarer Nähe zur bestehenden die Arzneimittelversorgung der Bewohner der Fraktionen und der Randgebiete verbessert“ würde. Doch die Gemeinde war fest entschlossen, ihr Vorhaben umzusetzen, wobei es mittlerweile auch schon die Spatzen vom Rathausdach herunterpfiffen, wer der/die Begünstigte der neuen Apotheke sein würde. Die Ratsherren unterschätzten jedoch die kämpferischen Eigenschaften des Apothekers Jürgen Österreicher. Er focht die beiden Beschlüsse erfolgreich vor dem Verwaltungsgericht Bozen an: Eine zweite Apotheke darf im Zentrum von Schlanders nicht eröffnet werden. Die Kosten für die beiden Verfahren hat die Gemeinde bzw. der Steuerzahler zu tragen. Noggler Pepi empfiehlt den Gemeindevätern, im Eingang zum Rathaus für die Göttin Justitia einen Altar einzurichten, an dem die Bürger und die Ratsherren Opfer darbringen und für einen guten Ausgang der Prozesse beten können!                               
                                   
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt

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Publiziert in Ausgabe 15/2016

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