Interview mit Herta Flader
Über Jugend und Sport ist es angebracht, auch eine Fachperson der Schule einzubeziehen und diesbezügliche Fragen zu stellen. Wir haben dazu Herta Flader, Bewegungs- und Sportlehrerin, früher hieß dieses Fach Leibeserziehung, ausgewählt. Nach 4 Jahren in Mals, unterrichtet die gebürtige Laaserin, deren Familie lange Zeit ein Geschäft in Schluderns geführt hat, seit 25 Jahren am Realgymnasium in Schlanders. „Goldige Ruhe“ kennzeichnet Herta Flader.
„Vinschgerwind“: Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Jugend und Sport?
Herta Flader: Es ist klar geworden, dass die Schüler, außerhalb sportlicher Institutionen (Sportvereine und Schule) wenig Gelegenheit haben, sich zu bewegen. Früher in der Landwirschaft waren sie mehr in der Natur, in Kontakt mit der Außenwelt und auch mit Gleichaltrigen. Heute machen die Schüler wenig Bewegung und es treten konditionelle und koordinative Mängel auf. Es sind auch gewisse Erlebnisse verloren gegangen.
Wie steuern die Lehrer dagegen?
Man versucht als Turnlehrer, künstliche Naturerlebnisse zu schaffen, z. B. an einer Kletteranlage und in einem Hochseilgarten.
Welche Rolle nehmen Spiele ein?
Es wird viel gespielt, die Jungen spielen gerne, haben aber wenig Geduld, neue Spiele zu lernen. Sie wollen Spaß, aber haben wenig Neigung, sich mit neuen Techniken auseinanderzusetzen.
Welche Spiele werden an der Schule bevorzugt?
Seit ca. 20 Jahre wird Leibeserziehung gemischt (für Mädchen und Buben zusammen) unterrichtet. Bei den Spielen werden Volleyball, Basketball, Hallenhockey, Fußball mit Abwandlungen, Ringtennis, Badminton, Frisbee angeboten sowie viele kleine Spiele, die die koordinativen Fähigkeiten fördern sollen, (z.B. Ballgeschicklichkeit, Teamfähigkeit).
Was hat sich mit der Zeit geändert?
Früher hatte man wenige Anlagen und dafür hat man müssen auf die Natur zurückgreifen und erfinderischer sein. Heute braucht man die Geräte, um Sport zu betreiben.
Das Verhältnis Sport in der Schule und Sportvereine?
Es gibt Kontakte und manche Studenten praktizieren Sport aktiv, sie verfolgen dann eine spezialisierte Linie.
Ihr Fazit?
Auch im Sport ist ein gewisser Verlust der körperlichen Aktivität, als Folge unserer Zeit, zu beobachten.
Interwiev: Leonardo Pellissetti
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