Dienstag, 16 September 2014 00:00

Verfahrene Situation

s5 172835Prad - Die verkehrsberuhigte Zone Silberstraße in Prad  ist dem Privatinteresse geopfert worden. Das sagen viele Anrainer. „Es ist eine Schande, wie öffentliches Interesse mit Füßen getreten worden ist“, ärgert sich Karin Schöpf. Seit der Eröffnung der M-Preis-Filiale im Jahre 2012 ist in der Silberstraße Feuer am Dach. Rund 20 Familien leiden unter massiver Lärmbelästigung durch die ein- und ausfahrenden Lastwagen, durch laufende Motoren und nervende Piepstöne. Und die Familien kämpfen seit zwei Jahren dagegen an. Der Schriftverkehr füllt bereits mehrere Ordner. Mittlerweile konnten begrenzte Anlieferzeiten (von 7.00 bis 10.00 Uhr) erreicht werden. „Durch die vielen Sondergenehmigungen des Bürgermeisters werden diese jedoch ständig untergraben“, sagt Karin Theiner. Derzeit sind seitens der Gemeindeverwaltung Bemühungen im Gange, den Zulieferverkehr über den  Hauptplatz umzuleiten. Eine Ampel ist bereits montiert. Nun ist auch am Hauptplatz Feuer am Dach. Die Inhaber der BrennReal G.m.b.H. wehren sich gegen den geplanten Korridor. Auf den entsprechenden Gemeindeausschussbeschluss (Nr. 378) vom 28. Juli 2014 haben sie am 9. August 2014 mit einem Einwand reagiert. Ralf Brenner sieht unter anderem Ungereimtheiten bei der Arbeitsvergabe. Die geplante Zufahrt an seinem Haus vorbei will Brenner nicht hinnehmen. Und er will sich auf dem Rechtsweg  mit Hilfe des Verwaltungsgerichtes zur Wehr setzen. Die  geplante Fahrspur sei zu schmal und zu gefährlich. Brenner geht mit der gesamten neuen Dorfplatzgestaltung hart ins Gericht. Es habe ein Gesamtkonzept gefehlt. Der Brunnen sei falsch positioniert. Den Gemeindeverwaltern kreidet er an, alle Bedenken und Einwände der Anrainer ignoriert zu haben. Brenner kämpft an zwei Fronten: für die Interessen der BrennReal und an der Seite der protestierenden Anrainer. „Gemeinsam haben wir die Gemeinde früh genug auf die Fehlplanung hingewiesen. Jetzt lassen wir uns nicht gegenseitig ausspielen,“ so Brenner. Tatsache ist: Die Situation ist verfahren. Brenner sieht nur eine Lösung: Eine Neugestaltung des Platzes mit Abriss und Verlegung des Brunnens und ein neues schlüssiges Verkehrskonzept, das auch im Sinne der Bewohner der Silberstraße ist. Der Einwand der BrennReal gegen den Ausschussbeschluss wurde bei der Sitzung am 25. August 2014 abgelehnt. (mds)

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Publiziert in Ausgabe 19/2014

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