Schlanders/Maxim Gorki Theater Berlin - Vier junge Frauen auf einer leeren Bühne tragen im Sprechchor ihre Lebenswelt vor. Sie singen, stampfen und wirbeln auf der Bühne herum, tragen Schlabberklamotten, Pünktchen-Kleider unter überlangen Trainingsjacken und dicke Brillen. „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“, mit diesem Theaterstück von Sibylle Berg, aufgeführt vom Maxim Gorki Theater Berlin, begann die heurige Theatersaison des Südtiroler Kulturinstituts. Es sind Monologe und Werbeslogans, mit denen die vier Frauen ihre Liebessehnsüchte und Träume, aber auch ihre Einsamkeit und Ausweglosigkeit zum Ausdruck bringen. Per SMS und Telefon dringt die Außenwelt in ihre Welt: einem leeren Raum vor einer großen schwarzen Wand, gegen die sie springen. Sie wohnen zusammen, verkaufen über das Internet Drogen, finanzieren mit den Einnahmen ihr Leben zwischen BWL Studium und Shoppingtouren. Gegen was sollen sie protestieren, in einer Welt, wo Geld alles zählt und shoppen als Bürgerpflicht gilt? Es ist ein lebendiges, aber sarkastisches Stück über eine Jugend, die in der Falle sitzt und keinen Zugang findet zum sogenannten Draußen, der Welt außerhalb ihrer Wohnung. Die Zukunft ist unsicher und sie wollen nicht so sein, wie alle erhoffen: schlank, erfolgreich und fröhlich. Und doch wollen sie, dass es anders wird und sie endlich richtig erwachsen werden. (hzg)
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