Schlanders
Erhard Alber dürfte im Anschluss an die Gemeinderatssitzung die Sektkorken knallen haben lassen. Mit soviel Einigkeit jüngst im Gemeinderat hat der Göflaner Fraktionssprecher nicht gerechnet. Immerhin: Es ging um eine richtungsweisende Entscheidung. Mit zwei Enthaltungen (Martin Daniel und Hansjörg Gluderer, Liste für Schlanders) haben die 17 restlichen Gemeinderäte grünes Licht dafür gegeben, dass der Forstweg zum Wantlbruch in Göflan neu klassifiziert, sprich in eine Gemeindestraße umgewandelt wird und damit – mit einvernehmlichen Enteignungen im Rücken – in Gemeindehoheit übergeht. Ein Landesgesetz aus dem Jahre 1991 machte man sich zu Nutze, um das Land und den Nationalpark außen vor zu lassen. Ein kühner Schachzug von Georg Sagmeister, der sich offensichtlich gerne in der Doppelrolle des Schlanderser Gemeindesekretärs und Göflaner Fraktionssekretärs sieht und weniger als diplomatischer Verhandlungspartner mit Laas. Fraktion und Gemeinde kündigen damit - auch - die Rolle des Bittstellers beim Landeshauptmann auf. Bei dem hätte man auch heuer um eine Sonderregelung zum Abtransport angesucht, bislang aber keine Antwort erhalten. Weil in diesen Tagen die ersten Blöcke zu Tale gefahren werden wollen, hat man nun, um nicht vertragsbrüchig zu werden „den vollen rechtlichen Rahmen ausgeschöpft, um die Interessen der Gemeinde und Fraktion zu schützen“ (BM Dieter Pinggera) Georg Sagmeister liebt es direkter: „Das ist eine Lösung, bei der wir weder das Land noch den Park brauchen.“ Und: „Ob das Ganze einem eventuellen Rekurs standhält, wird sich zeigen.“ Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit soll indes eine Öko-Studie, die in sechs Monaten auf dem Tisch liegt, ausloten. (ap)
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