Dienstag, 12 Mai 2015 00:00

Wird die Schiene überfahren?

s22sp3 Bild2 SchraegbahnLaas - Der Portalkran der Lasa Marmo GmbH aus dem Jahre 1929 hat seit einigen Tagen einen würdigen Platz bekommen.
Der Laaser Portalkran ist seit kurzem neues Wahrzeichen am Gelände der Lasa Marmo.
Dank des INTERREG-Projektes „Bergbau an der Via Claudia Augusta“ und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Laas und der Genossenschaft Marmor Plus wurde der historische Portalkran mit einer Nutzlast von 18 Tonnen vom Werksgelände an den neu errichteten Technikschauplatz verlegt. Die Firma Dal Col aus Meran konnte dies mit ihren großen fahrbaren Autokränen bewerkstelligen.
Zusammen mit dem Portalkran bildet die Laaser Marmorbahn ein einmaliges technisches Ensemble. Es handelt sich dabei um ein beeindruckendes Beispiel europäischer Beförderungstechnik. Marmorbahn, Bremsberg und Portalkran sind im Urzustand erhalten und haben die besten Karten, um zu einem weltweit einzigartigen Tourismusmagneten zu werden. Der besondere technische Reiz der Beförderungsanlagen und das edelste abgebaute Calciumkarbonat haben in der Kombination die Charakteristika, um mit gezieltem Marketing neue umweltbewusste und technikbegeisterte Zielgruppen zu erschließen. Der Abtransport über die schienengebundenen Beförderungsanlagen ermöglicht das Verschmelzen einer industriellen, wirtschaftlichen Nutzung mit der vor Ort immer noch intakten Natur im Nationalpark Stilfser Joch und Natura-2000-Gebiet, das sich über das gesamte Jennwand-Massiv erstreckt.
Umso mehr verwundert es, wenn die schienengebundene Beförderungsanlage durch ein wiederholt gefasstes Gutachten von Seiten des Nationalparkes zu Gunsten eines Abtransports per LKW über die vor Jahren provisorisch errichteten Straße ersetzt werden soll.
s22sp234 Bild1 PortalkranDabei waren Landesregierung und Betreiber auf dem besten Weg, sich auf einen einzigen Weg für den Abtransport zu einigen, nämlich den schienengebundenen Abtransport.
Bei einer Kostenanalyse zwischen Bahn oder Straße schneidet die Straße kurzfristig besser ab, langfristig gesehen werden aber auch die Umweltbelastung durch die LKW (1 LKW = 16 PKW) mitberücksichtigt. Somit ist die schienengebundene Lösung kostengünstiger. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit einer Entscheidung für eine Straße dem Schienentransport und damit einem lebendigen Technikensemble das Aus droht.
Gemeisame Pressemitteilung von: Verein Freunde der Schrägbahn, Genossenschaft Marmor Plus, Vereine Freunde der Eisenbahn, Kuratorium für Technische Kulturgüter und Dachverband für Natur- und Umweltschutz

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Publiziert in Ausgabe 10/2015

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