Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 10 Oktober 2017 00:00

Der neue Roman von Sepp Mall

s22sp1 Sepp MallLatsch/Autorenlesung - Vor wenigen Wochen ist der neue Roman „Hoch über allem“ von Sepp Mall im Haymon Verlag erschienen. Es ist bereits sein dritter Roman. Der in Graun aufgewachsene und in Meran lebende Autor hat außerdem drei Erzählungen, vier Gedichtbände und mehrere Hörspiele geschrieben. Auf Einladung der Bibliotheksleiterin von Latsch, Alma Köll Svaldi und ihrer Mitarbeiterin Sabina Pirhofer, las der Vinschger Autor einige Kapitel aus dem neuen Roman und erzählte über seine Arbeitsweise und das Entstehen des Buches. Der Roman handelt von Beziehungsgeschichten, Erinnerungen an die Vergangenheit, wo vieles vergessen, verdeckt und verdrängt wurde. Jakob will die Weihnachtstage mit seiner Familie in einem Ferienhaus am See verbringen, als er einen Anruf seiner Tochter aus einer früheren Beziehung erhält. Emma, seine Tochter, die für ihn eine fremde Tochter ist, teilt ihm mit, dass ihre Mutter Marilyn bewusstlos vor dem Hauseingang aufgefunden wurde und nun im Spital liegt. Jakob und Emma fahren  mit dem Auto nach Südtirol, um Marilyn aufzusuchen und zu erfahren, was wirklich passiert ist. Die Reise von Wien nach Südtirol wird für Jakob auch eine Reise in die Vergangenheit, als Jakob und Marilyn sich kennen lernten, einander näher kamen, Marilyn schwanger wurde und sich von Jakob getrennt hat. Jakob und Emma reden miteinander, Emma erzählt von ihrer bigotten Mutter. Aber vieles, was sie sagen möchten, können sie nicht sagen. Sie bleiben sich fremd, so wie auch Jakob und Marilyn sich fremd geblieben sind. Vieles bleibt ungeklärt, denn alle kreisen nur um sich selbst, um ihre kleine Welt, wie Mall in seinem Buch schreibt. Sehr einfühlsam, lebendig und leicht lesbar schildert  Sepp Mall diese Reise und das ganze Beziehungsgeflecht mit den vielen ungeklärten und unausgesprochenen Gefühlen und Gedanken.  Mach meine Seele gesund, sagte Emma zu ihrem Vater am Ende des Buches. Doch er ist nur der Chauffeur, der hilfsbereite Chauffeur seiner Tochter. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 20/2017

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