Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 21 August 2012 00:00

Die Sternschnuppen

Naturns

s12_5818

Als Papst Sixtus II. im Jahre 258 wegen seines Glaubens hingerichtet wird, überträgt er zuvor dem Diakon Laurentius die Aufsicht über die kirchlichen Gelder und Wertsachen. Als dann der Kaiser schließlich Laurentius befiehlt, ihm die riesigen Kirchenschätze herauszugeben, kann sich dieser eine Frist von drei Tagen erbitten. Während dieser Zeit verschenkt Laurentius das Vermögen der Kirche an die Bedürftigen Roms und präsentiert sich anschließend dem Kaiser mit einer großen Schar Armer, Blinder und Kranker als unvergänglichen Schatz der Kirche. Der Kaiser lässt ihn daraufhin foltern. Der Legende zufolge soll Laurentius auf einem Gitterrost auf offenem Feuer dem Kaiser erklärt haben, dass er ihn wenden soll da eine Seite angebraten sei. Seitdem wird Laurentius mit dem Grillrost dargestellt. Im frühen Mittelalter war es üblich, Laurentiuskirchen an Wegkreuzungen zu errichten. Vermutlich auch deshalb befindet sich eine Laurentiuskirche zwischen Naturns und Staben, an der Achse Ost-West (Vinschgautal) und Nord-Süd (Schnalstal-Schleidertal- Ulten). Nachdem der hl. Laurentius auch der Patron der Römischen Legionäre war, lässt dies darauf schließen, dass an dieser Stelle die alte Römerstrasse, die via Claudia Augusta vorbeiführte. Dies erlaubt den Schluss, dass schon vor 1200 Jahren in dieser Gegend Dorfgemeinschaften bestanden.
Das Partozinium am 10. August wird schon seit Jahren unter der Federführung der Heimatpflegevereins Naturns-Plaus gefeiert. Wie Josef Pircher berichtete, können heuer zugleich mehrerer Jubiläen gefeiert werden: vor zehn Jahren die wurde die Baukonzession zur Sanierung der Ruine ausgestellt und seit mittlerweile 5 Jahren wird hier Korn angepflanzt. Bei der heurigen Feier wurde von Diakon Robert Agostini eine Laurentiusstatue gesegnet, welche von Hermann Wenter angeschafft wurde.
Bekannt ist der 10. August auch wegen der Sternschnuppen: die heissen Laurentiustränen, weil selbst der Himmel über das Martyrium des Laurentius  weine. (klab)

Publiziert in Ausgabe 17/2012

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.