Dienstag, 18 März 2014 00:00

Netzwerk fängt Menschen auf

s19 0912Schlanders/Vinschgau - Die Sensibilisierung der Bevölkerung hat bewirkt, dass Menschen mit Abhängigkeitsproblemen  und psychischen Problemen heute schneller Hilfe suchen als früher. Das stellt der Leiter der  psychosozialen Beratungsstelle der Caritas in Schlanders Christian Folie fest. Diese positive Entwicklung kann Leidenswege verkürzen. Die Beratungsstelle ist meist erste Anlaufstelle, wenn  Alkoholkranke, psychisch Kranke, Menschen mit Suchtproblemen …nicht mehr weiter wissen und einen Weg aus ihrer Krisensituation suchen. Sie werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Psychologen und Psychotherapeuten der Caritas aufgefangen und betreut- während einer Therapie und auch bei der Nachsorge. Unterstützungen bieten je nach Erfordernissen auch  andere Dienste im Tal. Mittlerweile konnte ein Netzwerk gespannt werden. „Die Zusammenarbeit im Suchtbereich ist im Vinschgau vorbildlich“, sagt Folie.  Partner der Caritas Beratungsstelle sind der psychiatrische Dienst, die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft, Basisärzte, Ärzte im Krankenhaus, Therapiezentrum Bad Bachgart,  Arbeitsamt, Selbsthilfegruppen…. Kürzlich trafen sich die Vertreter der einzelnen Sparten im Widum der Caritas in Schlanders.  Dabei wurde Bilanz gezogen. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Dienste hatten die Möglichkeit sich lernen sich kennen und sich auszutauschen. Das Netzwerk-Treffen findet jedes Jahr statt. Caritas-Mitarbeiterin Christiane Folie gab mit Hilfe einer Power Point Präsentation Einblick in die Statistik der Beratungstätigkeiten. Im vergangenen Jahr 3.000 wurden Gespräche geführt. Bei der Alkoholsucht waren 65 Prozent der Betroffenen Männer, sehr viele der Altersgruppe 40 bis 50. Unter den Mediakamentensüchtigen befinden sich in der Mehrheit Frauen. Problematisch ist auch die Spielsucht. 2013 erhielten 24 Menschen aus dem Vinschgau einen Therapieplatz in Bad Bachgart (13 Suchtkranke und 11 psychisch Kranke). Wertvolle  Präventionsarbeit zum Beispiel zur Vorbeugung von Alkohol- und Spielsucht leistet das Projekt HALT (hart am Limit). Wichtig in der Suchtbehandlung ist es, die Wurzeln des Übels zu finden, um Heilung zu erreichen.  (mds) 

Publiziert in Ausgabe 6/2014

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